Zum Inhalt der Seite

Changing Faces

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Einen Schritt weiter

»Hast du mich gerade Hermine genannt?«
 

Draco schaute vom Boden auf, er hatte es selbst nicht bemerkt. In Gedanken nannte er sie öfters so. Aber ihm gefiel der Gedanke, dass wenn er Granger sagte, sie wusste wer spricht. Das 'Granger' gehörte ihm.
 

»Ehm, nein?« versuchte er sich zu retten und lächelte ihr schwach zu.
 

Hermine konnte nicht anders als sein Lächeln zu erwidern. Sie setzte sich wieder ihm gegenüber hin und betrachtete ihn. Wie er ihren Namen ausgesprochen hatte, dass hatte so etwas spezielles an sich. Etwas ungewohntes. Aber es gefiel ihr.
 

»Also, Granger, was hast du herausgefunden?« versuchte er ernst zu fragen, doch seine Mundwinkel zuckten deutlich.
 

»Hermine gefällt mir besser.«
 

»Du bleibst für mich Granger.«
 

»Okay, Malfoy.«, mit Betonung auf seinen Nachnamen, »Ich habe zuerst lange hier in diesen Regalen gesucht und bin dann auf den Entschluss gekommen, in der Verbotenen Abteilung zu suchen. Doch ich musste ja zuerst eine Erlaubnis kriegen und so-«
 

»Granger, komm bitte auf den Punkt.« unterbrach Draco sie und lachte auf.
 

Hermine gab ein leises Knurren von sich und fuhr mit dem spannenden Teil fort.
 

»Nimm das Buch 'Möglichkeiten zum geheimen Austausch' und schlag die Seite 394 auf.«
 

Draco hasste es, wenn man ihm Befehle erteilte, doch er war so neugierig, dass er ihr gehorchte.
 

»Jetzt lies den unteren Absatz über die Drachenmünze.«
 


 

Die Drachenmünze ist ein uraltes Mittel der geheimen Kommunikation. Durch ihr münzartiges Aussehen ist die Drachenmünze gut getarnt und in einer Menge von Münzen kaum auffindbar. Früher wurde sie vor allem von Zaubertrankmeistern gebraucht, um die geheimen Rezepturen untereinander auszutauschen, damit diese nicht in die falschen Fingern gerieten.
 

In späteren Zeiten nutzten die Anhänger von ihm, dessen Namen nicht genannt werden darf, die Münze häufig, um Neuigkeiten oder Pläne auszutauschen. Doch genauere Details sind nicht bekannt.
 

Für jede der 13 existierenden Münzen gibt es einen anderen Entriegelungszauber. Häufig kommt es vor, dass man mehr als einen Zauberspruch benutzen muss, um die Botschaft zu entriegeln.
 

Wie die Botschaft auf der Münze oder mit Hilfe der Münze erscheint, ist unterschiedlich. Es ist ein sehr gut gehütetes Geheimnis unter denen, die sie benutzen.
 

Draco las den Abschnitt mehrere Male durch und schaute dann hoch in Hermines Augen, welche ihn erwartungsvoll anschauten.
 

»Also doch ein Todesser! Bei Merlin, was wollte er von uns?!« sagte Draco nach einer Weile.
 

»Ich denke, das ist offensichtlich...« antwortete Hermine und blickte betrübt auf den Tisch.
 

Draco wusste auf was sie hinaus wollte.
 

»Dann hätte er dich aber angegriffen, als du alleine warst. Ich habe das komische Gefühl, dass ich diese Stimme kannte.« antwortete Draco bestimmt. Beinahe sagte Hermine darauf, dass das sehr wahrscheinlich ist, da er und sein Vater zu diesen Kreisen gehörten, doch sie konnte sich in letzter Sekunde noch zurückhalten. Sie hatte nicht das Recht, über ihn zu urteilen, so wenig wie er das Recht hatte, über sie zu urteilen. Eigentlich kannte sie Malfoy gar nicht richtig. Sie wusste nichts über ihn, oder sehr wenig. Doch Hermine hatte nie Lust ihn näher kennenzulernen, da er sie von Beginn an hasste. Nun war es anders. Sie wollte mehr über ihn wissen, ihre Neugierde siegte.
 

»Denkst du nicht, du könntest ihn vielleicht schon einmal gesehen haben?« erwiderte Hermine knapp und etwas leiser als sonst.
 

»Kann schon sein... Aber wenn ich unter diesen Leuten war, konnte ich mich nicht auf sie konzentrieren...« gab Draco ehrlich zu.
 

»Ich kann Hagrid fragen, vielleicht weiss er mehr.« schlug Hermine vor.
 

»Okay, aber ich komm nicht mit, er mag mich nicht und ich mag ihn nicht.«
 

»Da bist du ganz und gar selber schuld. Du glaubst nicht was wir getan haben, um den Hippogreif zu retten!« meinte Hermine etwas laut.
 

»Ihr habt den gerettet?« entfuhr es Draco noch etwas lauter.
 

»Psst! Ja haben wir, aber das ist ein anderes Thema.« fuhr Hermine flüstern fort.
 

»Okay, Granger, ich bin müde, lass uns ein anderes Mal weiter machen.« sagte Draco und gähnte laut.
 

»Du hast recht, ist auch schon spät.«
 

Zusammen verliessen sie die Bibliothek und machten sich auf den Weg in ihre Gemeinschaftsräume.
 

Hermine betrat den Raum, am Feuer sass Ron und betrachtete mit einem besorgten Blick die Flammen. Sie versuchte so leise wie möglich zu den Schlafräumen zu gelangen, doch ron bemerkte sie.
 

»Hermine! bitte warte doch!«
 

Schnaubend blieb sie stehen.
 

»Was willst du?!« zischte sie ohne sich umzudrehen.
 

»Bitte, hör mir zu! Ich.. ich konnte nichts dafür, ich war-«
 

»Betrunken, richtig! Und hattest dich nicht mehr unter Kontrolle! Du weisst nicht wo deine Grenzen sind und es reicht mir! Ich habe dir viel verziehen! Deine Blicke zu Lavender konnte ich ignorieren, doch ein Kuss geht zu weit! Ich habe dich geliebt und es hat mir das Herz zerrissen, und am selben Abend wurde ich noch angegriffen! Aber nein, du musstes ja Lavender küssen und mir das letzte Jahr versauen! Ich bin fertig mit dir!« schrie Hermine ausser sich.
 

»Ich wollte mit dir zum Winterball gehen, Hermine.« sagte Ron mit weinerlichen Stimme.
 

Hermine wurde mit dieser Aussage etwas aus der Bahn gerissen und sie wusste im ersten Moment nicht, was sie darauf antworten sollte. Sie brauchte irgendeine schlagfertige antwort, sie wollte, dass er sich einmal, nur einmal so fühlt wie sie gefühlt hatte.
 

»Sorry, ich hab schon eine Verabredung.« sagte Hermine etwas arrogant.
 

»Was? So früh schon? Mit wem gehst du denn?« wollte Ron zögernd wissen. Hermine drehte sich um, lief Richtung Treppe und grinste fies. Sie wusste genau, wie sie diesen Eifersuchtsbrocken rasend machen würde.
 

»Ich gehe mit Malfoy.« meinte sie knapp und stolzierte die Treppe hinauf. Sie spürte förmlich, wie Ron wütend wurde und wie er schnaubte, als sie in ihrem Schlafsaal verschwand.
 

Am nächsten Morgen konnte man Ron nicht am Frühstückstisch finden, was Hermine gut tat. Jedoch erhielt sie immer wieder etwas verwirrte und mürrische Blicke von Harry. Sie wusste, dass Ron es ihm erzählt hatte. Auch Ginny war auffällig ruhig an diesem Morgen.
 

»Ginny, ich habe gelogen.«
 

»Was meinst du?« Ginny schaute von ihrem Teller hoch.
 

»Was Ron dir sicher erzählt hat, dass ich mit Malfoy an den Ball gehen würde, es stimmt nicht.«
 

»Achso... Schade.« meinte Ginny und zwinkerte ihr zu. Hermine verdrehte die Augen, doch sie bemerkte, dass Ginny immer noch so ruhig war und bedrückt wirkte.
 

»Was ist los, Ginny?«
 

»Nichts, wieso?« antwortete Ginny etwas unglaubwürdig.
 

»Ach, ich seh‘ es dir an, wenn etwas nicht stimmt.«
 

»Okay, wir reden später darüber, wir müssen nämlich los.« sagte Ginny und wich Hermines Frage gekonnt aus.
 

Nach der Stunde Pflege magischer Geschöpfe wartete Hermine noch ab, bis die anderen Schüler weg waren und streichelte einen der Niffler.
 

»Hagrid, was weisst du über magische Kommunikationswege?« fragte sie und lief ihm hinterher zu seiner kleinen Hütte.
 

»Möchtest du Tee?« gab Hagrid als Antwort zurück. Hermine mochte seinen Tee nicht, doch sie wusste, wie sensibel Hagrid war.
 

»Ja sehr gerne. Hast du schon mal etwas von einer Drachenmünze gehört?«
 

»Hmm, ich glaub' ich kenn' sie aber habe nie eine gesehn' oder benutzt. Wieso meinst du?«
 

»Weil ich eine gefunden habe, aber ich weiss nicht wie ich die Botschaft entschüssle.«
 

»Hmm, Snape hatte immer so eine bei sich... Aber er wollte nicht, dass ich es irgendwem erzähle, eigentlich.«
 

»Wirklich, super! Weisst zu zufälligerweise auch, wie er die Botschaften entschlüsselt hatte?«
 

»Nein, tut mir leid. Er verschwand immer in sein Büro, als ich sah, dass er sie hervor nahm...«
 

»Vielen Dank, Hagrid! Das hilft uns wirklich weiter!«
 

»Uns? Wo sind sie überhaupt?«
 

»Wer meinst du jetzt?«
 

»Na Harry und Ron.«
 

»Achso, Harry weiss ich nicht und Ron will ich nicht wissen.« sagte Hermine säuerlich.
 

»Och, sagt nicht ihr habt euch gestritten. Ihr müsst euch vertragen! Ihr seid doch das goldene Trio. Bieg' das wieder hin, Hermine.«
 

»Mal sehen.. auf jeden Fall vielen Dank für deine Hilfe, ich weiss nun wo ich weiter suchen muss und dein Tee war sehr lecker.«
 

Hermine lief sehr schnell zurück ins Schloss, sie wollte die Nachricht so schnell wie möglich Malfoy mitteilen. Doch es war schon etwas spät, das Abendessen hatte sie verpasst und die meisten Schüler befanden sich nicht mehr in der grossen Halle. Hermine beschloss es Malfoy morgen zu erzählen und machte sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum.
 

»Hallo Ginny, wo ist denn der Rest?«
 

»Quidditch-Training, aber ich fühlte mich nicht so gut...«
 

»Was hast du denn?« erkundigte sich Hermine etwas besorgt und setzte sich neben ihre Freundin.
 

»Nichts besonderes, der Begriff Gefühlschaos beschreibt es wohl am besten.«
 

»Ich bin ganz Ohr.«
 

»Auf der einen Seite vermisse ich Harry, seit wir uns getrennt haben ist nichts mehr wie's einmal war und das finde ich schade.«
 

»Bist du denn noch in ihn verliebt?«
 

»Das ist ja der springende Punkt, ich weiss es nicht. Denn auf der anderen Seite gibt es da jemanden, den ich auch ganz toll finde...«
 

Hermine schaute Ginny verblüfft an. Es war beinahe unvorstellbar, dass Ginny nicht Harry anhimmelte sondern jemand anderes.
 

»Kennst du auch den Namen dieser Person?« fragte Hermine und lächelte sie an.
 

»Zabini.« flüsterte Ginny und betrachtete ihre Füsse.
 

Hermine blickte Ginny mit offenem Mund an. Doch dann lächelte sie.
 

»Blaise Zabini? Wieso denn, also wie kommst du denn auf ihn?«
 

»Bevor ich auf der Party bemerkt habe, dass du weg warst, haben wir zusammen getanzt. Glaube ich zumindest...«
 

Hermine stand auf und hielt sich mit den Händen an den Hüften.
 

»Ginny, wieso erzählst du mir das erst jetzt?!«
 

»Na weil du andere Probleme hattest...«
 

»Ist Blaise denn auch interessiert?«
 

»Das weiss ich doch nicht.«
 

»Setz dich während des nächsten Unterrichtes mit den Slytherin neben ihn, dann wirst du es merken.«
 

»Sagt die, die nicht einsehen will, dass Malfoy ein Auge auf sie geworfen hat!« konterte Ginny vorwurfsvoll.
 

»Darum geht es jetzt nicht! Weisst du Ginny, ich kann Blaise natürlich auch fragen, wenn-«
 

»Nein! Vergiss' es, das wäre oberpeinlich!«
 

»Na gut. Aber dann setzt du dich neben ihn.«
 

»Okay...«
 

Als Hermine im Bett lag, packte sie das schlechte Gewissen. Ginny erzählte ihr wirklich alles und vertraute ihr auch. Doch sie erzählte Ginny nicht einmal, dass Malfoy sie beinahe geküsst hätte. In Gedanken stand Hermine nun wieder in dieser kleinen Nische, während Malfoy ihr immer näher kam. »Nein, denk an was anderes!« versuchte sie sich abzulenken, doch es nützte nicht viel. Doch plötzlich klopfte etwas an die Fensterscheibe des Schlafsaales. Hermine sah hinüber und bemerkte eine Eule vor dem Fenster. Sie erkundigte sich, ob die anderen alle tief und fest schlafen und erhob sich dann.
 

Sie öffnete das Fenster und nahm den kleinen Brief, während sie die Eule leicht streichelte. Den Brief öffnend setzte Hermine sich wieder auf den Bettrand und begann zu lesen.
 

Hey Granger
 

Ich habe eine Idee. Snape besass sicher eine solche Münze, oder er wusste bestimmt etwas darüber. Wir könnten ihn, also sein Portrait im Schulleiterbüro danach fragen. Keine Angst, ich weiss auch schon, wie man dort hinein gelangt.
 

Treffen wir uns morgen in der Mittagspause in der Bibliothek?
 

Eine gute Nacht wünsche ich dir
 

Draco Malfoy
 

Hermines Herz schlug ein wenig schneller, als sie den Brief las.
 

Wie zur Hölle konnte man in das Büro gelangen, ohne entdeckt zu werden? Sie wusste es nicht und war sehr gespannt auf den nächsten Tag.
 

Mit Gedanken an sturmgraue Augen schlief sie mit dem Brief unter dem Kopfkissen ein.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MiezMiez
2015-08-04T20:35:30+00:00 04.08.2015 22:35
Hi!
Super Kapitel, aber wieso wollte Hermine Hagrid fragen? Wieso nicht gleich McGonegall? Das hab ich jetzt nicht so verstanden.
Bin sehr gespannt wie es weiter geht.
Liebe Grüße MiezMiez
Antwort von:  core96
05.08.2015 22:28
hallo :) vielen dank :)
weil Hagrid ja auch zu Hermines besten Freunden zählt, finde ich. Und man wendet sich mit einem Problem oder Geheimnis manchmal eher an Jemand vertrautes habe ich mir überlegt :)
LG
core


Zurück