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Nightcrawl 2

Schlechter als jeder Teeniefilm
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Zu Nightcrawl 2, wird es ja ein Bonuskapitel geben.
Und für dieses Bonuskapitel brauche ich eure Hilfe :)
Es ist so eine Art "Fans stellen Fragen, Jungs antworten", weshalb ich natürlich Fragen brauche xD Logisch oder?
Also seid ihr nun gefragt: Wenn ihr Fragen an die Protagonisten von Nightcrawl habt, schreibt mir diese doch als ENS oder von mir aus auch in die Kommis :) Ich pule sie mir dann raus, und schreibe dann ein Interview dafür ^^ Komplett anzeigen

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Es gibt nur eine Regel an die ich mich halte

Am nächsten Morgen bin ich noch vor Mac wach, und das sogar ohne Wecker oder das mich jemand aus dem Bett zerren muss.

Ich versuche mir meine Laune nicht dadurch verderben zu lassen, dass ich Kai in Mac's Bett vorfinde, wo er selig vor sich hin schnarcht, und schiebe mich stattdessen leise durch das Zimmer, wo ich mir Klamotten zusammen suche und mich ins Bad verdrücke.
 

Unter der Dusche entspanne ich mich etwas, und denke darüber nach, was in meinem Leben eigentlich schief läuft, dass ich es irgendwie nie schaffe eine Freundschaft aufrecht zu erhalten. Obwohl das auch nicht ganz richtig ist, denn genau genommen betrifft das immer nur meine besten Freunde.

Entweder bin ich nicht dafür geeignet einen besten Freund zu haben, oder aber das Schicksal liebt es einfach mir in die Eier zu treten, und das mit ziemlich viel Schwung.
 

Vielleicht stelle ich mich aber auch einfach zu sehr an, und sollte Kai eine faire Chance geben, seinen guten Charakter zu zeigen.

Auch wenn ich bezweifle, dass Kai auch nur im Ansatz so etwas wie einen guten Charakter besitzt.

Abgesehen davon hindert mich der Verrat an Marcel daran, Kai auch nur im Entferntesten eine Chance zu geben.

Aber meine Hoffnung, dass Mac die Erleuchtung findet und das einsieht, ist gestern so ziemlich grausam abgestochen worden, weshalb ich damit auch nicht mehr rechne.
 

Vielleicht können Mac und ich auch keine besten Freunde sein, weil er meine Obsession zu Marcel nicht versteht, und das anscheinend auch gar nicht will.

Für Mac ist es absolut unverständlich, warum ich mich so ins Zeug lege, wenn es um den ehemaligen Captain des Basketballclubs geht.
 

Vielleicht sollte ich versuchen ihm zu erklären, dass Marcel und ich uns kennen, seit ich hier angekommen bin, und deswegen zu ihm eine, sagen wir besondere Verbindung habe.

Wir hassen uns, und doch verstehen wir einander wahrscheinlich besser, als uns irgendjemand Anderes uns verstehen würde.

Und deswegen kann ich Marcel nicht einfach hängen lassen, auch wenn Mac das nicht versteht. Vermutlich genauso wenig wie alle Anderen auch.

Ich bin nicht so naiv, dass ich glauben würde, dass Marvin oder Taylor das verstehen würden. Die Beiden sind einfach nur gut darin, es einfach so hinzunehmen und keine Fragen zu stellen.
 

Seufzend steige ich aus der Dusche und trockne mich ab, ehe ich mich anziehe und mit der Hand über den Spiegel fahre, worin ich mich betrachte, bevor ich mir meine Kulturtasche schnappe und anfange mich zu schminken.
 

Ich weiß, es ist noch sehr früh, und der Unterricht fängt auch erst in drei Stunden an, aber ich weigere mich noch weiter Zeit in meinem Zimmer zu verbringen, wenn sich Kai hier aufhält.

So viel also dazu, das ich Kai eventuell eine Chance geben sollte seinen wundervollen Charakter zu zeigen. Für meinen Geschmack auf jeden Fall, habe ich seinen Charakter zur Genüge bewundern können.
 

Nachdem ich fertig bin öffne ich die Badezimmertüre um mein Zeug zu packen und zu verschwinden, und stehe prompt Kai gegenüber, der eine Augenbraue hebt und mich abschätzend ansieht.

„So früh schon auf?“

„Offensichtlich.“
 

Ich linse an Kai's Schulter vorbei und stelle fest, dass Mac immer noch schläft, was ich um ehrlich zu sein, nicht so prickelnd finde.

Gerade als ich mich an Kai vorbei schieben will um endlich los zu kommen, versperrt dieser mir den Weg, weswegen ich die Augen zu Schlitzen verenge.
 

„Was läuft da zwischen dir und Marcel?“, flüstert mir Kai ins Ohr, und ich verziehe das Gesicht, während sich eine unangenehme Gänsehaut über meinen Rücken schleicht.

„Vögelt er dich?“

„Red keine Scheiße!“, zische ich und schubse ihn ein Stück von mir weg, nur um in sein widerlich grinsendes Gesicht zu blicken.
 

„Aber, aber! Wieso denn so aggressiv?“, kichert er, und ich schnaube, bevor ich mich in Bewegung setze und mir meine Tasche und die Trainingsjacke schnappe.

„Du musst doch bloß mit mir reden.“, setzt er hinten dran.

„Mit dir zu reden ist die reinste Zeitverschwendung.“, kommentiere ich trocken, nachdem ich meine Wut herunter geschluckt habe, und schiebe mich an ihm vorbei zur Zimmertüre.
 

„Bis später, Schatz!“, ruft er mir noch hinterher, als ich die Tür zu knalle.

In mir kocht und brodelt meine Wut, während ich die Treppen nach unten trample und fahrig meine Zigaretten in der Tasche suche, wovon ich mir sofort eine anzünde, als ich das Gebäude verlassen habe.
 

Beim besten Willen, ich weiß nicht was Kai's Problem ist. Aber ich bin mir sicher, dass das sein wahres Gesicht war. Das Gesicht, was außer mir anscheinend noch keiner zu Gesicht bekommen hat.

Und wenn ich ehrlich bin, jagt mir Kai's wahrer Charakter einen kalten Schauer über den Rücken.

Wieder einmal hat sich mein Instinkt als altbewährt erwiesen, immerhin hatte ich von Anfang an ein schlechtes Gefühl bei Kai. Aber das es so schlimm werden würde, wusste ich natürlich nicht.
 

Während ich an meiner Zigarette ziehe, schlüpfe ich in die Trainingsjacke die mir Marcel gestern Abend geliehen hat, und überlege was ich nun tun soll.

Natürlich sollte ich mit Mac darüber reden, aber die Wahrscheinlichkeit das mir mein bester Freund glaubt, halte ich für ziemlich gering.

Ich weiß ich sollte mehr Vertrauen in ihn haben, aber er ist von Kai's Schauspiel so geblendet, dass die Wahrscheinlichkeit das er mir glaubt, so ziemlich bei null liegt.
 

Meine Beine setzen sich in Bewegung, ohne das ich großartig etwas dazu tue, und erst nach einer Weile erkenne ich, dass ich in Richtung Wohnheim 'Dragon' laufe.

Nach fast zehn Minuten bleibe ich vor der Zimmertüre stehen zu der ich will, und hämmere dagegen, bis sich drinnen etwas rührt und die Tür geöffnet wird.
 

„Touji?“, kommt es genuschelt und ich gebe einen bestätigenden Laut von mir, der mein Gegenüber anscheinend aus dem Halbschlaf reißt, da er sofort zur Seite tritt und mich ins Zimmer lässt.

Ich war noch nie bei Taylor und Kai im Zimmer, weswegen ich mich kurz umschaue und mich dann dem Punk zuwende, der mit den ungestylten Haaren, der Mickey Mouse Jogginghose und oben ohne tatsächlich irgendwie abstrakt interessant wirkt.
 

„Sorry, aber ich wusste nicht wo ich sonst hin soll.“, entschuldige ich mich für die frühe Störung um halb sechs Uhr morgens.

Eine Uhrzeit zu der ich mich normalerweise noch zwanzig Mal um die eigene Achse drehe und weiter schlafe, was aber mit Kai im Zimmer ein Ding der Unmöglichkeit ist.
 

„Nein, passt. Ich geh morgens sowieso Joggen. Was ist passiert?“, hakt er sofort nach, während er sich eine Zigarette dreht und diese anzündet.

Da Kai Nichtraucher ist, frage ich mich gerade wie prickelnd er es wohl findet, dass Taylor in ihrem Zimmer raucht, aber vermutlich interessiert das den Punk genauso wenig wie mich.

Passivrauchen soll ja angeblich noch schädlicher sein als aktiv Rauchen, was Kai meiner Meinung nach auch verdient hat.
 

Ohne zu fragen lasse ich mich auf Taylors Bett fallen und hole einmal tief Luft, bevor ich anfange ihm von diesem glorreichen Morgen zu erzählen, und dabei nicht die kleinste Kleinigkeit auslasse.

Angefangen von meiner Feststellung gestern das Kai schon wieder mit Mac zusammen klebt, bis hin zu dessen Verabschiedung und meinem Weg hier her.
 

Als ich mit meiner Erzählung geendet habe, schweigt Taylor, während er sich in seinem Schreibtischstuhl zurück lehnt und ich durch die Haare fährt.

Eine Geste die ich das erste mal bei ihm sehe, was daran liegen könnte, dass er sonst einen Iro trägt und es nicht sonderlich produktiv wäre, mit der Hand durch die Frisur zu fahren.
 

„Ich frage mich, worüber du mit ihm reden solltest.“, ist das erste, was Taylor nach fast zwei Minuten Schweigen von sich gibt, und ich zucke mit den Schultern.

Das habe ich mich auch schon gefragt, aber wirklich schlauer bin ich nicht geworden. Ich wüsste nicht über was ich mit Kai reden sollte.

Ich vermute, dass es mit Marcel zu tun hat, aber worüber genau, weiß ich trotzdem nicht. Zumal ich mich frage, wieso Kai es so auf Marcel abgesehen hat, der ihn bis zu seinem Auftauchen überhaupt nicht kannte.
 

„Vielleicht sollten wir uns mal mit Marcel unterhalten, ob der weiß, was Kai's Problem ist.“

Ich nicke einfach nur, weil ich auf eine bessere Idee auch nicht komme, auch wenn ich bezweifle das Marcel irgendwas darüber weiß.

Einen Versuch ist es auf alle Fälle wert.
 

„Du hättest seine Visage sehen müssen. Ich hätte am liebsten rein geschlagen, so unheimlich war die.“, nuschle ich vor mich hin, während ich meine Hände knete und mich schüttle.

„Dann sollten wir dringend was unternehmen.“, kommentiert Taylor und steht auf, weswegen ich ihn verwirrt ansehe, was er mit einem schiefen Grinsen kommentiert.

„Wenn dir schon was unheimlich ist, muss es echt übel gewesen sein. Die Zeit die ich dich jetzt kenne, habe ich noch nie erlebt, dass du vor irgendetwas Angst gehabt hättest. Außer diversen Liebesgeständnissen natürlich.“, grinst er dann und weicht dem Kissen aus, das ich nach ihm werfe.
 

„Außerdem ist es doch ganz praktisch das Kai gerade so an Mac klebt.“

Meine Verwirrung muss mir ins Gesicht geschrieben stehen, da der Punk mit den Augen rollt und sich mit ausgestreckten Armen einmal um die eigene Achse dreht.

„Das hier ist nicht nur mein Zimmer.“
 

„Du meinst, wir durchsuchen Kai's Kram?“, frage ich dann zur Sicherheit nochmal nach und grinse, als Taylor mich angrinst und eine Augenbraue hebt.

Manchmal rege ich mich über Dinge so sehr auf, oder bin so verwirrt und verstört, dass ich auf die einfachsten Dinge nicht komme.

„Und was machen wir, wenn er zurück kommt?“

„Dann...fällt uns schon was ein.“, antwortet mein Support und macht sich daran die erste Schublade von Kai's Schreibtisch aufzureißen.
 


 

„Der Typ ist wirklich so langweilig wie er aussieht.“, kommentiert Taylor der die Kleiderschrankschublade zuschlägt und sich wieder durch die Haare fährt.

Ich vermute das wir eine Stunde lang Kai's Kram durchwühlt haben, aber wirklich etwas gefunden haben wir nicht. Um nicht zu sagen, wir haben überhaupt nichts gefunden.

„Findest du das nicht seltsam?“, hake ich nach, während ich mir eine Zigarette anzünde und mich auf Taylor's Bett fallen lasse.
 

„Was?“, hakt der Punk nach und ich deute auf Kai's Zimmerhälfte.

„Wir haben nichts gefunden.“

„Ja, und?“

„GAR nichts. Nicht mal Fotos von seiner Familie, kein Andenken, nichts Persönliches. Absolut gar nichts.“
 

„Jetzt wo du es sagst...ist schon ziemlich seltsam.“

Seltsam ist etwas untertrieben. Ich kenne niemanden auf diesem Internat, der nicht wenigstens ein Stück hat, dass er mit Zuhause verbindet.

Sogar Marcel hat etwas das ihn mit Zuhause verbindet. Einen alten, abgewetzten, braunen Teddy, dem ein Auge fehlt, der ein Riss im linken Ohr hat und eine zerlumpte gelbe Schleife um den Hals trägt.

Was man Marcel übrigens niemals zutrauen würde, wenn man ihn so sieht, aber darum geht es jetzt auch nicht.
 

Eine Weile reden wir noch über unsere Theorien und Vermutungen, die alle so aus dem Gebüsch gezogen sind, dass sie schon wieder logisch wirken, ehe mir Taylor eröffnet das er jetzt joggen gehen würde, und ich ruhig hier bleiben könnte.

„Ich komm mit.“, antworte ich schnell.

Zwar stehe ich nicht sonderlich auf Sport, aber können tu ich es trotzdem. Meine Kondition ist eigentlich ganz gut dafür, dass ich Rauche wie ein Kamin und mich ansonsten auch nicht sonderlich viel bewege.
 

„In den Klamotten?“

„Kannst du mir was leihen?“, frage ich dann schief grinsend und er rollt einfach nur mit den Augen, während er zum Kleiderschrank geht und darin herum wühlt.

„Hier!“, damit wirft er mir eine Trainingshose und ein Shirt zu, das er mit „Eine Jacke hast du ja schon.“, kommentiert.

„Woher hast du die eigentlich?“, hängt er dann hinten dran und ich seufze, bevor ich beginne zu erzählen und zu erzählen.
 

Mit meiner Erzählung bin ich fertig, nachdem wir uns umgezogen haben und aus dem Wohnheim treten.

Taylor grinst wie ein Honigkuchenpferd und schnalzt mit der Zunge.

„Ich mag den Typen.“

„Marcel?“, hake ich nach was er mit einem bestätigenden Laut kommentiert, bevor wir beginnen langsam los zu laufen.
 

„Er ist direkt und sagt was er denkt gerade heraus. Vielleicht ist er etwas hitzköpfig und schwingt zu schnell die Faust, aber er ist echt sympathisch.“

„Erwähne das doch mal gegenüber Kai.“, gebe ich glucksend von mir, während wir über den Campus laufen, was Taylor zum lachen bringt, ehe er mich aus dem Augenwinkel mustert und sein Gesicht ernste Züge annimmt.
 

„Ich weiß, dass es mich nichts angeht aber...was verbindet euch Beide eigentlich?“

Auf meinen dummen Gesichtsausdruck zuckt er mit den Schultern und überlegt eine Weile, wohl um die richtigen Worte zu finden, mit denen er seine Frage verständlich machen kann.

„Zwischen euch ist irgendwas Tieferes, als den Hass den ihr immer vorschiebt. Auf mich wirkt es so, als würdet ihr euch blind vertrauen, auch wenn ihr euch öfter mal eins auf die Nase gebt.“
 

Eine Weile laufe ich schweigend neben Taylor her, während ich über seine Worte nachdenke und was ich darauf erwidern soll.

„Wir kennen uns einfach schon ewig, und es war ja nicht immer so, wie es jetzt ist.“

Taylor bleibt stehen und ich tue es ihm gleich, während ich seinem Blick ausweiche und dann genervt aufstöhne und mit den Schultern zucke.
 

„Ist schon gut, du musst mir nichts sagen, wenn du nicht willst. Ich hab mich nur gefragt, was das zwischen euch eben ist.“

Ich sehe Taylor an, auch wenn ich im Dunkeln das durch die spärlichen Straßenlaternen durchbrochen wird, nicht wirklich viel von ihm erkenne.

„Wir waren mal befreundet.“
 

Diese Eröffnung scheint sogar Taylor sprachlos zu machen, da er ein paar Minuten überhaupt nichts sagt.

Anstatt irgendetwas zu sagen wie 'Weiß Mac davon?', ist sein erster Kommentar „Das erklärt natürlich alles.“, während er sich am Kinn kratzt und sich langsam wieder in Bewegung setzt, was ich ihm gleich tue.
 

„Was meinst du mit 'alles'?“, hake ich nach einer Weile nach, und blicke den Punk aus dem Augenwinkel an.

„Na ja, so eben alles halt. Warum ihr eigentlich relativ oft einer Meinung seid, warum ihr euch anzieht und abstoßt wie Magneten, und warum ihr so aneinander hängt.“

„Wir hängen nicht aneinander!“, werfe ich sofort ein und bringe Taylor damit zum lachen.
 

„Nein, natürlich nicht. Genau deswegen versucht ihr euch auf eure eigene Weise auch gegenseitig zu beschützen, weil ihr nicht aneinander hängt.“

Unter normalen Umständen würde ich sauer werden, wenn man mir so etwas vor die Füße knallt, aber ich kann nicht anders und muss los lachen.

„Du bist ein Vollidiot!“, kommentiere ich, was Taylor mit einem „Kann sein.“, kommentiert, ehe wir schweigend unsere Runde zu Ende joggen.
 


 

Es war viertel nach sieben, als Taylor und ich geduscht hatten, und ich wieder meine Klamotten trug, wobei ich mir die Trainingsjacke um die Hüften gebunden hatte.

Zusammen waren wir in die Cafeteria gegangen, wobei eher nur Taylor gegangen war, und ich stattdessen geschlurft.

Morgens um so eine unhumane Uhrzeit aufzustehen und mich tatsächlich sportlich zu betätigen, war einfach gegen meine Natur, was sich jetzt bemerkbar machte, weshalb ich bei Maik meinen Kaffee in extra groß bestellte.
 

„Also in Zukunft gehen wir morgens nur noch joggen, nachdem du dein Koffein intus hast. Das ist ja unnormal wie du durch die Gegend kriechst.“, kommentiert Taylor der sich ebenfalls einen Kaffee besorgt – schwarz und ohne jeglichen Zusatz von irgendwas -, allerdings in normaler Größe.
 

„Na ja, ich wusste worauf ich mich einlasse.“, nuschle ich vor mich hin, und schiebe Maik das Geld für meinen und Taylor's Kaffee über den Tresen, während ich die ersten zwei Schlucke von meinem Kaffee nehme, und sofort eine Besserung meines Gemütszustands feststelle.
 

Gerade als wir die Cafeteria verlassen wollen, treten Mac und Kai durch die Tür, und mein Gesichtsausdruck verdunkelt sich. Allerdings weniger wegen Mac, als wegen Kai, der eine Unschuldsmiene zieht, gegen die sogar ein weltberühmter Schauspieler nach Wahl abstinken würde.

„Ich würde ihm gerade so gern eins in die Fresse hauen.“, kommentiere ich leise in Taylor's Richtung, der lediglich grinst und mit den Augen rollt.

„Das weiß ich, aber lass das bitte bleiben. Es sei denn du willst Mac einen Grund liefern, auf Kai's Seite zu stehen.“, gibt der Punk zu bedenken und ich murre.
 

„Wo bist du denn bitte bis jetzt gewesen?“, spricht mich Mac an, und ich hebe eine Augenbraue, während ich wieder an meinem Kaffee nippe.

„Dir auch einen wunderschönen guten Morgen.“, gebe ich sarkastisch von mir.

Ich weiß, ich sollte mich wirklich zurück halten, aber im Moment fällt mir das alles andere als leicht. Vor allem, wenn Kai, diese dreckige Assel, daneben steht und eine Visage zieht als könnte ihn kein Wässerchen trüben.
 

„Guten Morgen.“, erwidert Mac säuerlich, und ich habe irgendwie das Gefühl etwas verbrochen zu haben, auch wenn ich weiß, dass ich nichts Böses getan habe.

„Also, wo warst du?“

Ich frage mich ob ihm auffällt, dass er schon dieselben lästigen Fragen stellt wie Kai, überflüssigerweise auch noch in derselben lästigen Tonlage.
 

„Ich konnte nicht mehr schlafen und bin mit Taylor joggen gewesen.“, antworte ich also wahrheitsgemäß, wobei ich natürlich auslasse, dass wir noch Kai's Zimmerseite durchsucht haben, um heraus zu finden was der Junge für ein psychisches Problem hat, aber nicht fündig geworden sind.
 

Die Stille die nach meiner Antwort entsteht, könnte man vermutlich locker fluffig mit einem Käsemesser schneiden, weswegen ich zu Taylor schiele, der zurück schielt und leicht mit den Schultern zuckt.

„Du gehst mitten in der Nacht joggen? Mit Taylor?“

Taylor und ich nicken synchron um das Ganze noch mal zu bestätigen, und ich hebe eine Augenbraue, weil Mac sich für meinen Geschmack etwas seltsam verhält.

Etwas sehr.
 

„Das glaubst du doch wohl selber nicht! Für wie blöd hältst du mich eigentlich?“, faucht mich mein bester Freund an, und ich weiß ehrlich gesagt nicht was ihn ihn gefahren ist, geschweige denn wo das Problem liegt, weswegen ich ihn einfach nur verwirrt ansehe.

„Kai hat mir alles erzählt!“, spuckt mir Mac schon beinahe entgegen.
 

„Oh, Kai hat dir alles erzählt.“, säusle ich und rolle mit den Augen, während sich ein Lächeln auf meine Lippen legt und ich an meinem Kaffee nippe.

„Dann kann ja nur goldene Scheiße dabei raus kommen.“, gebe ich süffisant von mir, auch wenn ich weiß, dass das definitiv nicht die richtige Taktik ist, um Mac davon zu überzeugen das Kai ein dämlicher Flachwichser ist, dem einfach nur die Fresse poliert gehört.
 

„Im Gegensatz zu dir ist er wenigstens ehrlich zu mir!“, faucht Mac und ich hebe eine Augenbraue.

„Er hat mir erzählt, dass du ihn begrabscht hast. Ich weiß ja das dir die Sache mit Eric an die Nieren geht, aber das du es so nötig hast und versuchst irgendwelche Leute zu vergewaltigen, hätte ich nie von dir gedacht.“
 

Ich brauche eine Weile bis mein Gehirn die Worte meines jetzt wohl ehemaligen besten Freundes verarbeitet haben, ehe ich anfange zu lachen und mich mit der freien Hand an Taylor's Oberarm festhalte, um vor Lachen nicht umzufallen.

„Ernsthaft? Alter...ich würde den Typen nicht mal anpacken wenn mein Leben davon abhinge, einfach nur weil ich Arschlöcher nicht ausstehen kann.“

„Ach ja? Dafür hängst du erstaunlich viel mit Marcel zusammen, was ich im übrigen nicht kapiere.“, kontert Mac und ich werde schlagartig ernst, während ich ihn schweigend ansehe und schlussendlich mit den Schultern zucke.
 

„Tja, was willst du hören?“

„Die Wahrheit wäre ab und zu mal ganz nett.“, schnappt Mac, und ich zucke wieder mit den Schultern, ehe ich nicke, und somit meine Einverständnis zur Wahrheit gebe.
 

„Er versteht mich besser als du es tust, und jemals tun wirst.“
 

Auch wenn Mac einen ziemlich dunklen Hautton hat, kann man förmlich beobachten wie er blasser wird, während er mich offensichtlich sprachlos anstarrt, während ich wieder an meinem Kaffee nippe und mich in Bewegung setze.
 

„Touji...“

„Ich hab es dir ganz am Anfang gesagt.“

„Touji, bitte!“

Ich weiß nicht ob ich der Einzige bin der findet, dass Mac sich gerade ziemlich lächerlich macht mit seinem Gebettel, aber meiner Ansicht nach tut er es nun mal gerade.

„Das Thema ist erledigt.“, gebe ich ruhig und monoton von mir, während ich an ihm vorbei gehe und die Cafeteria verlasse.
 

Hinter mir höre ich Schritte und kurz darauf läuft Taylor wieder neben mir.

„Du hättest ruhig bei denen bleiben können.“

„Auf Kai leg ich keinen besonderen wert, aber Mac hat angefangen zu weinen.“, gibt der Punk vorsichtig von sich, was ich mit einem Schulter zucken kommentiere.

Für mich ist das Thema einfach gegessen, auch wenn ich kotzen könnte.
 

„Welchen Anfang meintest du vorhin?“, hakt Taylor nach, und ich blicke ihn kurz aus dem Augenwinkel an.

„Den Anfang unserer Freundschaft.“

„Und was hast du ihm da gesagt?“
 

Ich schweige, während ich daran denke, wie Mac und ich uns kennengelernt haben, als er bei mir im Zimmer gelandet ist, und niemanden hier kannte.

Er wirkte etwas schüchtern und verloren, und hat auch nicht viel gesprochen. Damals war Mac so ähnlich wie Marvin, nur das er das ziemlich schnell überwunden hatte.

Ich glaube es hat nicht einmal zwei Wochen gedauert, bis er mich gefragt hat, ob wir nicht Freunde sein wollten, beste Freunde.

Damals habe ich gegrinst und mit den Schultern gezuckt, während ich eingewilligt habe, und ihm die einzige Regel in Sachen Freundschaft erklärt habe, die für mich unumstößlich ist.
 

Ich scheiße auf Leute die mir nicht glauben oder mich hintergehen, egal wie viel mir die Freundschaft bedeutet. Solltest du das jemals tun, dann gibt es kein zurück mehr. Das ist die einzige Regel an die ich mich halte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2015-09-13T17:25:57+00:00 13.09.2015 19:25
Der arme Mac, aber wenn man auf einen falschen Fufziger wie Kai hört, wundert mich Toujis Reaktion dazu nicht. Ich kenne das. Auch in meiner Schulzeit hatte ich eine Klassenkameradin, die so falsch war und ich musste darunter leiden. Habe mich aber auf meine Art dann gewärt. Aber nun zu den Fragen.

An Kai: Was hasst du an Touji? Und willst du ihn aus der Schule mobben?
An Touji: Könntest du dir vorstellen, wieder mit Marcel richtig befreundet zu sein, ohne euren Kleinkrieg?
An Eric: Warum musstest du dir ausgerechnet Jem nehmen? So ein lebender Atomkerl ist selbst für dich nicht gerade gesund, Junge. Lucy wäre auch nicht schlecht. Noch gilt sie als Junge, auch wenn sie nicht danach aussieht. ^^
An Mac: Warum glaubst du den Lügen von Kai? Du kennst Touji doch seit Jahren. Wieso glaubst ihm nicht mehr?
An Marcel: Willst du die alte Freundschaft zwischen Touji und dir wieder aufleben lassen, oder nicht?
An Taylor: Was dachtest du als erstes, als du auf Touji getroffen bist?

Keine weiteren Fragen mehr. Hat wie immer viel Spaß gemacht zu lesen. ^^
Von:  Elemoworld
2015-08-28T19:40:37+00:00 28.08.2015 21:40
Tja...irgendwie tut Mac mir jetzt leid >.<
Aber was die Fragen anageht...da hätte ich ein paar *.*
An Marcel: Du magst Touji, gibs einfach zu!
An Touji: ,Piercings unterhalb des Gesichtes...' die dann wären...?*-*
An Kai: Würde es dir was ausmachen wenn ich dir mit meinem Hackebeil die Fresse poliere?
An Mac: Wieso Federn?
An Eric: OMG!! Hast du keine Angst das du mutierst...immerhin hat Jem doch einen Atom- Kern verschluckt...!?
An Marvin: Ist dir nie langweilig?
An Taylor: Was war dein erster Gedanke als du Kai gesehen hast...?
^^ Das waren vorerst meine Fragen...;)


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