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Jackson High

Sammelband
von

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This kiss

„Sie ist… WAS?!“, fragte Jack erzürnt und sogar ein wenig erschüttert, als der Schularzt in das Klassenzimmer gestürmt kam, um den Direktor davon zu berichten, dass seine Schülerin ohnmächtig geworden ist, da sie einen Schwächeanfall gehabt hatte. Dabei informierte er ihn ebenfalls darüber, dass sie offensichtlich viel zu wenig gegessen hätte und es somit ein Wunder ist, dass sie sich an diesem Morgen überhaupt noch auf den Beinen halten konnte. Dazu war das Laufen viel zu viel des Guten und sorgte für den krönenden Abschluss. Dass Jack solch eine Neuigkeit nicht gerne hörte, konnte man ihm wunderbar ansehen. Er kochte vor Wut. Wie konnte sein Spielzeug so dumm sein und ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen für dieses Gör? War sie ihr wirklich so wichtig? Sie sollte vielleicht lieber anfangen an sich selber zuerst zu denken. Doch das schien bei ihr nicht der Fall zu sein. Stattdessen stürmte sie lieber diesem Schwächling hinterher und riskierte alles. Warum war sie so dumm? Er hatte gedacht, dass Rose wenigstens ein bisschen Verstand besitzen würde. Doch anscheinend war dem nicht der Fall.
 

Genervt von seinem Kätzchen ging er mit schnellen Schritten an dem Arzt vorbei und sagte mit strenger Stimme: „Übernimm du den Unterricht!“ Bevor der Arzt Einwände äußern und die Klasse protestieren konnte war Jack schon durch die Tür verschwunden. Sorgen machte er sich um das Püppchen garantiert nicht. Als ob. Schließlich war sie lediglich sein Spielzeug. Allerdings konnte er es nicht mit ansehen, wie sie sich fertig machte und das bloß wegen einer dummen Lesbe, die es auch noch wagte, sich an SEIN Eigentum ranzumachen. Sollte sie auch nur noch einen Finger an Rose legen, würde er viel härtere Maßnahmen ergreifen. Dagegen würden diese kleinen Flyer wie ein WITZ aussehen. Er hatte endgültig die Schnauze voll von Daliha.

Erst schmiss sie sich an seine Rose ran und dann brachte sie die junge Dame auch noch dazu ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Nur weil Daliha schwach war. Solche Schwächlinge konnte Jack sowieso nicht leiden. Am liebsten hätte er sie sofort alle ausgelöscht. Doch dann würden die Eltern protestieren und er könnte dieses Internat nicht mehr leiden. Dies wiederum würde für ihn riesige Konsequenzen haben. Schließlich hatte er eine Aufgabe zu erfüllen. Dass er dabei seinen Spaß mit einbrachte konnte man gerne zulassen. Seine quasi Vorgesetzten drückten hierbei gerne ein Auge zu. Besser gesagt DER Vorgesetzte…
 

„Ich habe mich in dich verliebt…“, ertönte eine zarte Stimme aus dem Krankenzimmer. Leise öffnete Jack die Tür und erblickte einen Albtraum. Nicht nur, dass Daliha Rose gerade ihre Liebe gestanden hatte, sie beugte sich auch noch über die junge Dame und vereinigte ihre Lippen mit denen von Rose. Ungläubig konnte der junge Mann nicht anders als die Augen weit aufzureißen, bis er vor Wut am liebsten geplatzt wäre. Knurrend rammte er seine Finger in die Wand neben der Tür und zerkratzte diese fast mit seinen bloßen Nägeln. Sein Blick war hasserfüllt. Hasserfüllter als je zuvor. Mordgedanken machten sich in seinem Kopf breit. Da hatte es dieses Gör doch tatsächlich gewagt sein Spielzeug zu küssen. Nun war sie wirklich zu weit gegangen! Der letzte Geduldsfaden war gerissen. So leicht könnte man Jack nicht mehr beruhigen. Wie gerne wäre er jetzt somit reingestürmt und hätte ihr persönlich den Hals umgedreht. Doch sein Spielzeug war dabei aufzuwachen und somit wollte er nicht stören. Hinterher würde sie ihm bloß wieder einen Grund geben sie bestrafen zu müssen. Einerseits wäre das amüsant gewesen, andererseits musste er sich jetzt erst einmal um dieses freche Gör kümmern, welches zu viel wagte.
 

„Daliha? Oh Gott sei Dank du lebst und dir geht es gut!“, rief Rose freudig hinaus, als sie ihre Freundin vor sich putz munter erblickte. Sofort warf sie ihre Arme um das junge Mädchen und drückte sie feste gegen sich, während sie auf einem ihr unbekannten Bett saß. Schnell ließ sie Daliha wieder los, welche ein wenig unbeholfen hin und her blickte. Wahrscheinlich war die Umarmung zu überraschend gekommen und hatte sie überfordert. Wie süß Rose das doch fand, weshalb sie kurz kicherte und schließlich ihre Freundin anstrahlte. Sie war so erleichtert darüber, dass es ihrer Freundin gut ging, dass sie gar nicht beachtete, dass sie in einem Krankenzimmer der Schule lag. Das Wohl von Daliha stand gerade an erster Stelle und war Punkt Nummer 1 auf der Liste von Rose „Dinge die ich unbedingt fragen muss“. Somit hielt sie nicht lange inne und schoss drauf los.
 

„Daliha. Alles in Ordnung? Wieso bist du weggelaufen? Ich habe mir Sorgen gemacht, verflucht nochmal!“, beschwerte sich Rose beleidigt. Es hatte sie schon ein wenig verletzt mit anzusehen, wie ihre eigene Freundin vor ihr davon lief. Dabei wollte sie ihr doch bloß helfen und ihr versichern, dass sie immer für sie da sein würde. Rose könnte ihre neu gewonnene Freundin niemals hassen. Dafür lag Daliha ihr schon zu sehr am Herzen. Dazu hatte sie ihr auch geholfen, als jeder sie angestarrt hatte wie ein Monster. Nun war sie an der Reihe. Sie wollte sich für all das revanchieren. Rose wollte Daliha zeigen, dass nichts und niemand sie auseinander bringen könnte. Nicht einmal die Tatsache, dass das junge Mädchen eine Lesbe war. Das war doch alles egal. Geschlecht. Vorzüge. Alles. Rose würde Daliha sogar immer noch mögen, wenn dieses aufs Ziegenficken oder so etwas Ähnliches stehen würde, da sie den Charakter von der Rothaarigen mochte. Man nahm seine Freunde so wie sie waren. Mit ihren Fehler und ihren guten Eigenschaften. Nur darum ging es bei einer Freundschaft. Oder etwa nicht?
 

„Ich habe mir auch Sorgen um dich gemacht… Wieso… wieso bist du mir nachgelaufen? Ich dachte du würdest mich hassen… So wie alle Anderen auch…“, nuschelte Daliha betrübt und schielte zur Seite, woraufhin Rose neben sich griff und einen Stapel Papier in die Hand nahm. Diesen klopfte sie einmal kräftig auf den Kopf ihrer Freundin, welches ein kleines „Au!“ von sich gab und Rose irritiert anblickte, während ihre Hände zu ihrem Kopf wanderten und diesen leicht streichelten.
 

„Wie kommst du darauf, dass ich dich hassen könnte? Du bist meine beste Freundin und mir ist es egal, ob du lesbisch, hetero oder bi bist! Verdammt nochmal! Du könntest sogar eine Ziege ficken wollen. Mir egal! Du bist meine Freundin und ich halte zu dir. Deswegen bin ich dir nachgerannt. Freunde halten zusammen! Also bitte lauf nie wieder vor mir weg, ok? Ich bin doch für dich da… Selbst wenn die ganze Welt gegen dich ist, bin ich da und halte zu dir. Wir stehen das gemeinsam durch. Ok?“, erklärte Rose zuerst energisch, bis ihr harter Ton sanft wurde und sie schließlich zu lächeln begann. Sachte strich sie ihrer Freundin über die Wange, über welche nun eine Träne kullerte. Diese wischte die junge Dame sofort weg und gab Daliha einen Kuss auf die Stirn, bevor sie ihre eigene dagegen lehnte, sodass sich die Mädchen in die Augen blicken mussten. „Ich halte zu dir. Für immer und ewig.“
 

„Rose…“, begann Daliha zu schluchzen bis sie schließlich zu weinen begann und sich an ihre beste Freundin klammerte. Feste krallte sie ihre Hände in das Oberteil von Rose und konnte ihre Tränen nicht mehr stoppen. Den Kopf vergrub sie in der Brust der Blauhaarigen, während immer wieder ein lautes Schniefen zu vernehmen war. Rose hingegen strich Daliha sanft über den Kopf, um ihr zu zeigen, dass alles wieder gut werden würde. Zwischendurch hätte man denken können, dass die Beiden keine Freundinnen waren, sondern Mutter und Tochter oder Große Schwester und kleine Schwester.
 


 

„So und jetzt muss ich ein ernstes Wörtchen mit Mr. Arschgesicht führen!“, knurrte Rose energisch, nicht ahnend, dass Mr. Arschgesicht gerade vor der Tür lauschte und Mäuschen spielte. Doch bevor sich die junge Dame erheben konnte, hielt Daliha sie sofort auf und schüttelte ihren Kopf. Irritiert blickte die Blauhaarige zu ihrer Freundin und setzte sich wieder komplett auf ihren Hintern.
 

„Du… du bist sicher noch geschwächt und außerdem wissen wir gar nicht wer es war. Vielleicht hat das auch eines der anderen Mädchen gemacht. Wer weiß… S-selbst wenn es der Direktor war möchte ich nicht, dass du dich in noch mehr Ärger wirfst. A-also bitte versprich mich dich zurück zu halten… Bitte…“, flehte das junge Mädchen leicht verzweifelt, woraufhin Rose ihr einen wehleidigen Blick zu warf, bevor sie laut zu seufzen begann und schließlich zustimmend nickte.
 

„Von mir aus. Halt dich aber bitte auch so gut es geht fern von ihm, ja? Wer weiß was der noch alles im Schilde führt.“
 

„Geht klar!“, äußerte Daliha fröhlich und lächelte ihre Freundin sacht an, welche sofort zurück lächelte. Danach warf Rose einen Blick auf die Uhr und begann sich langsam darüber zu wundern, warum sie sich eigentlich in diesem Krankenzimmer befand. Allerdings war keine Zeit für Fragen. Eigentlich müssten die Beiden nämlich schon längst im Unterricht sein. Jack würde ihnen wahrscheinlich den Kopf abreißen, da sie schon über eine halbe Stunde zu spät waren. Doch dafür konnten sie nichts. Schließlich hatte er es verschuldet, dass Daliha weggelaufen war. Hätte er diese dämlichen Poster nicht auf gehangen, dann wäre das alles hier niemals geschehen und sie könnten gemütlich im Unterricht sitzen. Wobei sie Mathe sowieso nicht wirklich interessierte. Denn um ehrlich zu sein, war sie in Mathe eine absolute Niete. Dagegen konnte auch Jack nichts ändern. Insgesamt wunderte Rose gerade die Kombination Tanzen und Mathe zu unterrichten. Nun gut sollte dieser Mistkerl machen was er wollte. Es war nicht Roses Problem.
 

„Na komm wir sollten zum Unterricht“, meinte Rose schließlich und wurde erneut davon abgehalten aufzustehen, woraufhin sie nun leicht zu murren begann. Warum hielt man sie denn schon wieder auf? Da wollte sie endlich wieder zum Unterricht gehen – unglaublich aber wahr – und man verweigerte es ihr.
 

„B-bleib du liegen. D-du musst dich ausruhen, wegen dem Schwächeanfall oder so. Du bist für die erste Stunde freigestellt und die zweite haben wir ja eh frei… Also ruh dich bitte aus. I-ich gehe und mache für dich Notizen, ok?“, schlug Daliha vor und erhob sich von dem Spiel, bevor sie lächelnd auf die Tür zu ging. Schnell presste sich Jack gegen die Wand neben der Tür, damit Daliha ihn nicht bemerken würde. So könnte er seinen Racheplan besser durchführen. Er hatte auch schon eine Idee was er diesem armen Ding noch so alles antun könnte. Schließlich schien es sie zu belasten, dass jeder sie hasste. Dann würde er halt dafür sorgen, dass sie wirklich JEDER hasste. Ausgenommen von Rose. Anscheinend konnte er sie doch nicht so gut beeinflussen, wie er einst geglaubt hatte. Bei den anderen Mädchen wäre dies allerdings eine Kleinigkeit und schon bald wäre Daliha ein Opfer von Mobbing. Vielleicht hatte er Glück und sie würde sich das Leben nehmen. Dann wäre er diesen Störenfried endlich los!
 

„Ok… Dann bis später“, verabschiedete Rose ihre Freundin seufzend und legte sich schließlich wieder hin. Das Bett war härter als das von Jack. Die Matratze war schon fast ungemütlich und so wälzte sich die junge Dame hin und her. Dabei gähnte sie laut und streckte sich zwischenzeitig. Doch nichts schien zu helfen. Somit starrte die junge Dame gelangweilt an die Decke.
 

Plötzlich ging öffnete sich die Tür und Rose erblickte sofort Jack, welcher sich neben sie auf den Stuhl warf und ihr einen bösen Blick zuwarf. Gelangweilt verschränkte die junge Dame ihre Arme hinter dem Kopf und wandte ihren Kopf zum Fenster, welches sich direkt neben ihr befand. Doch in der nächsten Sekunde konnte sie nicht anders, als erbost zu ihrem Meister zu blicken. Diese rammte mit voller Wucht seine Faust neben ihrem Kopf in die Matratze. Erst erschrocken starrte sie zu ihm, doch dann verwandelte sich ihr Blick in Wut und Hass. Was hatte der Kerl denn jetzt schon wieder für ein Problem? Sie hatte nichts falsch gemacht. Zumindest nicht in ihren Augen. Doch Jack schien das anders zu sehen.
 

„Wieso ist dir dieses dumme Ding so wichtig?“, fragte er knurrend, woraufhin Rose eine Augenbraue nach oben zog und in die Augen des Direktors blickte. Sie konnte es kaum glauben und dachte ihre Augen würden sie trüben, doch anscheinend schien sich Jack sorgen um sie gemacht zu haben. Konnte das denn wahr sein? Quatsch. Niemals. Als ob dieser Mann sich überhaupt um jemanden sorgen könnte. Dafür war er viel zu sehr auf sich selbst fixiert. Er dachte doch andauernd nur an sich und wie toll er doch war. Musste er nicht sowieso eine Unterrichtsstunde halten? Warum war er dann hier? Sollte er lieber seine Schülerinnen nerven anstatt die junge Dame. Sie hatte sowieso keine große Lust mit ihm überhaupt noch ein Wort zu wechseln. Nach dieser Aktion heute, hatte er es einfach bei ihr verspielt. Sie wusste ganz genau, dass er hinter den Postern steckte. Er könnte es leugnen. Doch Rose ließ sich nicht täuschen. Wer sonst hätte sich die Zeit und den Aufwand gemacht? Die anderen Mädchen garantiert nicht.
 

„Wieso sollte ich Ihnen das sagen?“, fragte Rose leicht genervt und verschränkte die Arme vor der Brust, bevor sie ihren Blick eingeschnappt abwandte.
 

„Weil DU, mein Kätzchen, dich wegen IHR in Gefahr begibst. Denkst du überhaupt mal an dich? Du verpasst das Frühstück und läufst lieber einem daher gelaufenem Gör nach! Dann kippst du auch noch um! Hast du überhaupt kein Gehirn?“
 

„Als ob Sie das irgendwie interessieren würde! Ist doch meine Sache was ich mache und was nicht! Warum regen Sie sich überhaupt so auf?“, fragte Rose und schielte zu ihm. Plötzlich ergriff er ihr Kinn und zog ihr Gesicht näher an sich heran, wodurch sie seinem Blick nicht mehr ausweichen konnte. Stattdessen fixierte sie ihre Augen auf seine, welche sie schon längst fixiert hatten.
 

„Weil du MIR gehörst, Prinzesschin. MIR. Verstanden?“, raunte er ihr langsam entgegen, woraufhin seine Stimme eine ungewöhnliche Tiefe annahmen, was der jungen Dame eine Gänsehaut bereitete. Schnell löste sie sich von seinem Griff und rutschte von ihm weg, bevor sie ihm den Rücken zuwandte, damit er die Röte in ihrem Gesicht nicht bemerken konnte. „Vielleicht…“, begann er und krabbelte zu ihr auf das Bett. Plötzlich spürte Rose zwei Arme, welche um sie gelegt wurden, und die Wärme, die von seinem Körper ausging. Erschrocken konnte sie sich nicht mehr bewegen. Sie war wie erstarrt. Dazu küsste er auf einmal ihren Nacken. Schnell wollte die junge Dame flüchten, doch Jack hielt sie davon ab und so konnte sie das Keuchen nicht unterdrücken. „…Habe ich mir auch Sorgen um dich gemacht, Rose.“
 

Kurz darauf löste er sich wieder von ihr. Schritte waren zu hören. Seine Schritte. Langsam schien er sich von ihr zu entfernen. War das gerade bloß ihre Einbildung gewesen. Es fühlte sich fast so an, als ob sie bloß geträumt hätte. Dazu nannte er sie sonst nie Rose. Wieso ausgerechnet jetzt? Was wollte er damit bezwecken? Vielleicht hatte sie sich das doch lediglich eingebildet. Das war die einzig, logische Erklärungen.
 

„In der zweiten Stunde komme ich zu dir und wiederhole mit dir die gesamte Mathe Stunde, die du verpasst hast. Verstanden, Zuckerpopo?“, äußerte er und grinste sie frech an, woraufhin sie das hinter ihr zur Hand nahm und ihm entgegen warf. Doch zuvor hatte Jack rechtzeitig die Tür schließen können. Hinter dieser wunderte er sich selber über diese zärtliche Berührungen und den Satz, den er geäußert hatte. Vielleicht hatte er sich einfach gehen lassen. Das war der Grund. Das musste es sein. Ganz genau.
 

Nur das konnte alles erklären… Oder?



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