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This is our jungle!

von

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Überrascht sahen alle auf den Fremden, der für einen Moment lang sein Bewusstsein wiedererlangt hatte, nur um im nächsten Moment wieder abzudriften. Aomine fand seine Fassung als erstes wieder und betrachtete den Mann skeptisch, bevor er ihn mit den Heilerinnen alleine ließ, um die Planung für die Krankenwache durchzugehen. Er selbst würde auch daran teilnehmen, jedoch erst in den frühen Morgenstunden dran sein. Eine Vorsorge, damit er nicht wieder früh in den Wald verschwand, um alleine auf die Jagd zu gehen wenn man Satsuki fragte.
 

Er selbst war nicht begeistert davon, tat es allerdings mit einem tiefen Brummen ab und verschwand wieder in die Richtung seines Hauses. Selbst zum Essen kam er nicht aus seiner Schmollhöhle, wie Satsuki sie vor Jahren getauft hatte, weswegen das Mädchen sich erbarmte ihm etwas zu bringen, nur um festzustellen, dass er bereits schlief, weswegen sie mit einem Lächeln wieder nach draußen ging, um ihm seinen Frieden zu lassen.
 

Kurz bevor er seine Wache antreten musste erwachte der Blauhaarige wieder und strich sich leicht durch seine Haare, bevor er seinen Blick auf das Essen richtete. Es war nicht das erste Mal, dass Satsuki ihm etwas zum Essen gebracht hatte, nachdem er Unwillens gewesen war noch einmal zum Abendritual zu erscheinen. Rasch aß er auf, um die Nahrung nicht verkommen zu lassen, ehe er sich außerhalb des Lagers in einem kleinen See frisch machte.
 

Bewaffnet mit seinem Speer ging er anschließend zum Krankenlager, wo er mit einem Nicken den Krieger ablöste, welcher sich dankbar davon machte um wenigstens noch ein paar Stunden Ruhe genießen zu können. Wenn er richtig lag, würden die Ersten erst in einer guten Stunde aufwachen, was ihm auch noch Zeit gab ein wenig zu entspannen.
 

Gähnend setzte er sich auf einen der Hocker neben dem Bett und ließ seinen Blick über den schlafenden Körper wandern. Die Heilerinnen hatten bereits den Schmutz abgewaschen und seine Wunden versorgt, weswegen er den Moment nutzte, um ihn sich ein wenig genauer anzusehen.
 

Das einst dreckig braune Haar schimmerte nun im fahlen Morgenlicht blond, wenn nicht sogar golden, was sein makelloses Gesicht noch besser zur Geltung kommen ließ. Abgesehen von einigen Schrammen und einer Platzwunde schien er keine ernsteren Verletzungen zu haben, weswegen er seinen Blick weiter runter wandern ließ. Hier und da zeugten die rot verfärbten Stoffstückte, dass sich darunter tiefere Wunden verbargen, deren Blutung gestoppt worden war.
 

Ansonsten war abgesehen von etlichen Schrammen nichts zu sehen, weswegen er davon ausging, dass er sich sonst nichts getan hatte, obwohl ihn die Frage was vorgefallen war nach dieser Inspektion doch ziemlich beschäftigte. Er kannte die Tiere in ihrem Wald und wusste welche Verletzungen man bekam, legte man sich kopflos mit ihnen an. Keine allerdings schien mit der des jungen Mannes übereinzustimmen. Zudem verwunderte es ihn, dass er anscheinend keine Waffen bei sich trug wie es sonst bei Reisenden der Fall war. Seine Kleidung lag noch neben dem provisorischem Bett – zerfetzt, aber man konnte noch sehen dass es eine Art Uniform war. Jedenfalls hatte er das irgendwo aufgeschnappt als er den Blonden hierher gebracht hatte.
 

Ein kleines Stöhnen durchbrach die Stille und sofort zuckte Aomine zusammen, wachsam und alarmbereit, während er seinen Blick hob um dem Fremden ins Gesicht zu sehen. Wie es schien war er dabei langsam zu sich zu kommen. Seine Augenbrauen waren zusammen gezogen und sein Mund vor Schmerzen ein wenig gekrümmt, dennoch schien er sich zurückzukämpfen und blinzelte ein paar Mal nachdem er seine Augen geöffnet hatte, bevor er ihn bemerkte.
 

Instinktiv hatte Aomine den Griff um seinen Speer gefestigt und sich erhoben, bereit jeden Moment anzugreifen, sollte der Mann eine falsche Bewegung machen. Stattdessen aber empfingen ihn honigbraune Augen, die ihn orientierungslos beobachteten, bevor sie sich fast schon gehetzt umsahen und er resignierend seine Augen schloss. Anscheinend suchte er etwas, was nicht hier zu sein schien. Für einen Moment sorgte dieser Gedanke dafür, dass Aomine abgelenkt war, was sich aber rasch änderte, als er das Augenpaar direkt auf seinem Körper spürte.
 

„Wo bin ich?“, fragte der Blonde in der gleichen, kratzigen und heiseren Stimme wie am vergangenen Tag. Für einen Moment zögerte Aomine noch, ließ seinen Speer schließlich wieder sinken, aber blieb dennoch stehen, um schneller handeln zu können, sollte er die Erschöpfung nur vortäuschen.
 

„Im Dorf Tōō. Wer bist du und warum bist du hierhergekommen?“ Statt einer Antwort erhielt er lediglich einen fragenden Blick, ehe sich der Blonde an den Kopf griff und im nächsten Moment zusammen zuckte als er bemerkte, dass er verletzt war. Seufzend schloss er seine Augen wieder und ließ seinen Arm in seine Ausgangsposition zurückfallen, während er sich einen Moment zu sammeln schien.
 

„Kise Ryōta. Ich weiß es nicht… ich war mit einem Flugzeug unterwegs, einem Frachtflieger, wir hatten Probleme und dann…“, innehaltend weitete er seine Augen und sprang nahezu hoch in eine sitzende Position, nur um sich vor Schmerzen nach vorne zu krümmen und leise zu winseln.
 

Überrascht beobachtet Aomine das Bild, schüttelte nur seinen Kopf und half ihm dabei sich wieder hinzulegen, sah er doch, dass es nichts brachte wenn er weiter in dieser Position bleiben würde. „Kurokocchi… wo ist er? War jemand bei mir?“, begann er nach ein paar Minuten, in denen er sich gefangen hatte, hoffnungsvoll. Allerdings schien der Blick des Kriegers zu reichen, denn kurzer Hand verschwand die Hoffnung aus den topasfarbigen Augen, während er sich unruhig auf seine Unterlippe biss.
 

„Er ist mein bester Freund… er hat mich auf dem Flug als Co-Pilot begleitet…“ Immer wieder brach seine Stimme ab und selbst Aomine konnte nicht umhin Mitleid mit dem jungen Mann zu haben. Zwar verstand er nicht viel von dem was er ihm erzählte, aber der Kummer in seinen Augen reichte ihm um zu wissen, dass den anderen eine tiefe Trauer umschlossen hatte.
 

Gerade als er noch etwas sagen wollte ertönte eine helle Stimme aus dem Eingang und langsam drehte er sich mit einem Brummen zu dem pink haarigen Mädchen um. Als sie gerade damit beginnen wollte ihm eine Predigt wegen des vergangenen Abends zu halten, bewegte sich der Blonde wieder und richtete seine Augen müde auf die dritte Person im Raum. Ein erschrockener Laut ertönte, welcher sich in eine kurze Pause zwischen ihnen wandelte, ehe Satsuki begann zu sprechen.
 

„Ich bin Satsuki Momoi und der grobe Kerl ist Aomine Daiki. Es freut mich dass du wieder aufgewacht bist. Du solltest dich aber noch nicht überanstrengen, du hast zahlreiche Verletzungen. Mach dir keine Sorgen, hier bist du erst einmal sicher“, erklärte sie auch direkt in einem ihrer wasserfallartigen Redeflüsse, worauf Aomine nur ein kleines Schnauben von sich gab und sich zum Gehen wandte.
 

„Dai-chan! Wo willst du hin? Deine Schicht ist noch nicht vorbei!“, rief sie ihm hinterher und schaffte es noch seinen Arm zu erwischen um ihn vom Gehen abzuhalten. Mit einem tiefen Brummen drehte er sich um und sah ihr in die Augen. „Er ist wach und keine Gefahr. Ich denke nicht, dass es nötig ist ihn zu bewachen. Lass die Heiler kommen und seine Wunden neu versorgen.“ „Aber Dai –“
 

„Ich gehe jagen. Irgendjemand muss sich ja darum kümmern“, gab er als letztes von sich, ehe er sich von ihr abwandte und aus dem Haus verschwand, eine empörte Satsuki und einen überforderten Kise zurücklassend.
 

Statt allerdings direkt im Wald zu verschwinden, machte er einen Umweg und verschwand nach ein paar Metern im nächsten Gebäude, wo er sich vor die schlafende Gestallt stellte und grimmig auf diese hinunter blickte. Mit einem geschickten Kick schaffte er es den fast so gebräunten Körper aus seiner Schlafposition zu treten und grinste breit, als er das Brummen des Besitzers hörte der damit anscheinend nicht zufrieden war.
 

„Was soll das, Ahomine?! Im Gegensatz zu dir hatte ich Nachtwache und zusätzlich noch Krankenwache! Lass mich schlafen!“, fauchte der Rothaarige sofort, wurde allerdings schlagartig ernst, als er in die entschlossenen Augen seines Gegenübers blickte.
 

„Dafür haben wir keine Zeit. Wir müssen los.“ Entschlossen drehte sich Aomine um und griff nach dem Speer des anderen Kriegers, nur um ihm diesen vor die Nase zu halten. Verwundert nahm Kagami diesen entgegen, richtete sich aber umgehend auf. Wenn Aomine ihn mit in den Wald nahm, dann hatte es einen Grund, denn einfach so duldete ihr bester Krieger niemanden neben sich.



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