Zum Inhalt der Seite

Stürmisch

OS-Sammlung | Law x Nami
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Counting Scars

Es gibt nicht viele Frauen, die seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen können. Noch weniger welche, die sie dauerhaft halten können. Niemand hat es bisher so geschafft, wie Nami-ya es tut. Sie ist furchtbar weiblich, laut und launisch und direkt. Sie meckert auch viel, was Law bereits auf Punk Hazard aufgefallen ist, als sie einander begegnet sind und er eine Allianz zwischen ihren Mannschaften vorgeschlagen hat. Selbst in unterschiedlichen Körpern scheint ihre Persönlichkeit durch. Aber sie kann auch herzlich und sanft und loyal sein. Sie steht ihren Mann, wenn es darauf ankommt.

Trotzdem erklärt all das nicht seine Obsession mit ihr, denkt er, als er die Navigatorin der Strohhüte gegen die geschlossene Zimmertür drängt. Er weiß nicht, wo sich Nico-ya aufhält, aber es kann ihn auch kaum weniger interessieren, solange sie dieser Kajüte etwas länger fernbleibt.

„Du hast es aber plötzlich eilig, Trafalguy-kun“, neckt Nami-ya ihn mit verführerischer Stimme, die über ihre glühenden Wangen hinwegzutäuschen versucht. Ihre flinken Finger stibitzen ihm seine Mütze vom Kopf.

„Bei deiner Crew weiß man nie, wie viel Zeit man hat“, brummt Law, denn es wäre nicht das erste Mal, dass sie fast erwischt werden und Law will nicht, dass sämtliche Leute wissen, was sich zwischen Nami-ya und ihm abspielt. Er weiß schließlich nicht mal selbst, was es ist. Es ist mehr als Lust, aber weniger als Liebe.

Vielleicht ist es Bewunderung, schießt es ihm durch den Kopf, als er sie von ihrem Top befreit und es achtlos zu Boden gleiten lässt.

Die Lampe auf ihrem Nachttisch erhellt den Raum gerade genug und Laws Lippen wandern von dem Mund der Navigatorin zu ihrem Hals hinunter. Seine Hände wandern zu ihrer Taille, zu ihren Seiten hinauf, höher zu ihren Schulterblättern, als sie die Arme um ihn seinen Hals schlingt und ihn dichter an sich zieht.

Seine Fingerspitzen ertasten die inzwischen vertraute Narbe an ihrer linken Schulter, die laut Nami von einer alten Tätowierung stammt, obwohl das Narbengewebe zu fest und tief ist, als dass er eine derartig vage Erklärung glauben würde. Er ist ein Arzt und erkennt eine alte Stichverletzung, wenn er sie sieht und unter seinen Finger spürt.

Doch Law weiß längst, dass Nami-ya mehr Narben als er hat. Feine, weiße Linien ziehen sich hier und da so schmal über ihre Haut, dass sie aus der Ferne kaum sichtbar sind. Ihr Körper ist bespickt mit Narben und erzählen von all den Geschehnissen in ihrem Leben, über die sie sonst kein Wort verliert.

Er kennt die Narbe an ihrem Fuß, da irgendein spitzer Gegenstand in die Haut zwischen ihren Zehen eingedrungen ist und das Fleisch komplett durchbohrt hat. Und er weiß über die dünne, weiße Linie auf beiden Seiten ihrer Hand Bescheid, die ebenfalls durchstochen worden ist. Die Narbe hat die Form eines schmalen Messers.

Wie sie genau zu diesen Verletzungen gekommen ist, weiß Law nicht, aber es spielt keine Rolle. Nami-ya hat Schmerz in ihrem Leben kennen gelernt und Kriegsverletzungen davon getragen, wie es bei den meisten Piraten der Fall ist. Diese haben sie jedoch nicht abgebrüht und kalt werden lassen, sondern weicher und zufriedener mit dem, was sie hat. Sie ist anders als er und er trägt nicht einmal sichtbare Erklärungen für seine Entwickelung mit sich herum.

Seine Mütze fällt zu Boden, als die Navigatorin ihm stattdessen das Hemd von den Schultern schiebt und seine Tätowierungen freilegt, die von ihren Händen gestreichelt werden.

Nur diese haben sie gemeinsam, obwohl die kleine verschnörkelte Windmühle auf ihrem Oberarm kein Vergleich zu den Tätowierungen auf seinem Oberkörper, Armen und Fingern darstellt.

Seine Tätowierungen sind seine Narben. Sie sind eine stille Rebellion, die Nami nicht braucht, weil sie stärker ist als er.

Ihre restliche Kleidung verlieren sie auf dem Weg zu ihrem schmalen Bett hinüber, bis Nami-ya auf der Matratze liegt, die orangeroten Haare auf dem Kissen ausgebreitet, und Law über ihr gebeugt ist und sie ein Teil seines Gewichts tragen lässt.

„Normalerweise tust du immer so, als wäre Sex ein Kampf, den du möglichst schnell beenden willst“, flüstert Nami atemlos, aber dennoch amüsiert, gegen seine Lippen, als ihre schlanken, muskulösen Beine seinen Hüften hinaufklettern und Finger durch sein Haar streichen, um ihn näher zu ziehen, bis sich ihre Nasenspitzen berühren und ihre Lippen einander streifen. „Aber heute bist du fast... zärtlich, Trafalguy-kun.“

Irritation brodelt bei ihren Worten in seinem Bauch und vermischt sich mit der Lust in seiner Körpermitte. „Nenn mich nicht mehr so, Nami-ya“, entweicht es ihm schnaufend und seine Arme zittern, da er sich neben ihr abstützt.

„Dann nenn mich nicht Nami-ya!“ Die Finger in seinen Haaren werden fester und zerren ein wenig an den kurzen Haarsträhnen, was Law keinesfalls abschreckt. „Mein Name ist Nami. Nicht Nami-ya.“

„Law“, murmelt er und drückt seine Lippen auf ihre, während er sich daran zu erinnern versucht, wann er das letzte Mal jemanden seinen Vornamen angeboten hat. Wann er das letzte Mal von jemandem so genannt werden wollte.

Er presst sich näher an den weichen, warmen Körper unter ihm, ehe er eine Hand unter Namis Schulter schiebt, bis er das harte Narbengewebe dort erfühlt, als fungiert es als eine Art Anker, der ihm hilft an der Frau unter ihm festzuhalten.

„Stört es dich?“, fragt er schließlich, als seine Lippen abermals an ihrem Kiefer zu ihrem Hals wandern.

„Dass der Chirurg des Todes sanft sein kann?“ Nami lacht in sein Ohr, doch es kommt eher einem Keuchen gleich, welches ihm die feinen Nackenhaare aufstellt. „Nein. Ich verspreche auch, dass ich es nicht weitererzählen werde.“

Obwohl sein Blut noch immer kocht und sein Körper sich nach Erlösung sehnt, ist die Dringlichkeit von einer merkwürdigen Zufriedenheit ersetzt worden, einfach hier mit Nami-ya zu liegen und nirgendwo anders sein zu müssen.

Seine Mundwinkel zucken, als er ihre Halsbeuge küsst. „Besonders nicht deiner Mannschaft.“ Die nehmen ihn ohnehin nicht ernst genug, da will er ihnen keine weitere Vorlage bieten.

Nami kichert, als weiß sie, was ihm durch den Kopf geht. „Ihnen ganz sicher nicht“, verspricht sie und obwohl Law nichts von Versprechungen hält, weiß er, dass die Strohhüte diese ernst nehmen. Dass Nami sie ernst nimmt und sein Vertrauen nicht ausnutzen wird.

„Law“, japst Nami und ihre Arme schließen sich um seine Schultern. „Mach schon, Law“, fordert sie und Law lächelt gegen ihre Haut.

„Warum so ungeduldig, Nami?“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hisoka_Hebi
2021-08-12T20:55:20+00:00 12.08.2021 22:55
Der gefiel mir besonders gut *______* mehr!
Von:  Airin91
2019-02-10T11:12:07+00:00 10.02.2019 12:12
Huhu ^^
Ich muss mich meinen Vorredner anschließen, einfach so aufhören wo es spannend wird ist fies;). Sehr gut fand ich das du Namis Narben miteinbezogen hast, die ihre eigene Geschichte erzählen. Bin sehr gespannt wie es zwischen den beiden weitergeht, vor allem das Nami&Law mein absolutes Lieblings Paar ist.

Von:  MiraFangzahn
2019-02-03T09:49:49+00:00 03.02.2019 10:49
Ich freu mich so, ein richtig heißes Kapitel, dabei ist eigentlich nichts passiert, aber genau das lässt die Luft knistern.
Ich frage mich ja, was mit Robin ist und ob das ganze nicht doch noch schief geht, vor allem Sanji wird ausrasten XD
Von:  sama-chan
2019-02-03T08:32:04+00:00 03.02.2019 09:32
Juchu ein neues Kapitel! 😍
Oh wie toll! Und wie sanft die Beiden sein können.
Und du hörst beim spannendsten Teil auf! Du bist sadistisch! 😂



Zurück