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Aushilfe gesucht! MxM

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend ihr Süßen. ^.^
Hier ein neues Kapitel für euch.
Ich hoffe, es gefällt euch ein wenig...
Ein Dankeschön für eure Kommis zum 3. Kapi!
Viel Spaß beim Lesen!

*Text* = Gedanken Komplett anzeigen

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„Wieso muss ich denn deinen Lover spielen? Konntest du nicht Jewel nehmen?!“, beschwerte sich Danny noch im Auto.
 

„War Jewel gerade da? Nein. Und jetzt stell‘ dich nicht so an.“ Rylan verdrehte genervt die Augen.
 

Und in der WG ging die Diskussion weiter.
 

„Was für einen Nutzen hast du überhaupt davon?“, fragte Rylans bester Freund.
 

„Ganz einfach: Ich muss mir nicht ständig irgendwelche schwachsinnigen Vorwürfe anhören. Und vielleicht kann ich Maddy so eher Nachhilfestunden geben. Erst war er ja nicht so begeistert. Du tust ja so, als hätte ich dir einen Heiratsantrag gemacht!“
 

„Wer hat wem einen Heiratsantrag gemacht?“ Jewel kam gerade mit Trevor im Schlepptau zur Tür hinein. Verwundert blickte er zu seinen zwei Freunden.
 

„Ach, Ry hat sich in einen Typen verknallt, den er sowieso niemals rumkriegen wird. Hinzu kommt, dass der 100 Jahre alt ist!“
 

„Etwa in ´ne Hete? Und wie alt ist der?“ Jewel musste sich ein Lachen verkneifen. Ry hatte schon immer eine Vorliebe für Ältere gehabt…
 

„Ich finde, wenn ihr das Wort ‘Hete‘ sagt, klingt es wie ein Schimpfwort.“ Danny schüttelte gespielt verzweifelt den Kopf. Als einzig Heterosexueller war es nicht immer leicht mit den beiden… Aber ohne die zwei Chaoten war es einfach zu langweilig. Und einer musste ja auf die Idioten aufpassen.
 

„Das ist doch kein Schimpfwort, Daniel“, klärte der 23-jährige auf.
 

„Danke, Jeremias.“
 

„Naja, wenn du auf die Schnauze fällst, Ry… Egal. Trevor und ich sind dann mal… beschäftigt. Wehe ihr stört uns!“ Bestimmt zog er den kleinen Mann an seiner Seite mit in sein Zimmer. Trevor hatte, wie so oft, kein Wort gesprochen. Als ob er Angst vor den WG-Mitbewohnern hätte. Und den hätte Danny verprügeln sollen?
 

„Tun wir sicher nicht. Danny, hast du was für die Ohren? Ich denke nicht, dass wir diese Nacht ruhig schlafen können...“
 

„Nein, hab‘ ich nicht. Ich werde jetzt zu Stella fahren, muss‘ dich alleine hier lassen. Schaffst du das?“, fragte der Schwarzhaarige schmunzelnd.
 

„Eher nicht. Lässt du mich vorher wo raus?“
 

„Meinetwegen.“
 

„Keine Sorge, ich lass‘ deinen Hintern auch in Ruhe.“ Ry grinste breit.
 

„Das hoffe ich für dich, Bruder. Sonst hetze ich Stella auf dich. Die hat Fingernägel, damit kann sie dich locker aufschlitzen… Und auf ihre High Heels würde ich auch aufpassen.“
 

„Jetzt habe ich wirklich Angst!“
 

-- Zwei Tage später. Samstag --
 

Nathaniel hatte derweil ganz andere Probleme. Angelicas Großvater war leider verstorben. Genauso, wie er es am Telefon geahnt hatte. Die junge Rumänin tat ihm so unendlich leid... Sie hatte sich unzählige Male dafür entschuldigt, zurück in ihre Heimat fliegen zu müssen. Die 19-jährige wusste, dass Nathan jetzt niemanden mehr für die Kinder hatte. Seine Mutter würde ab Morgen in den Urlaub fliegen. Seine einzige Schwester lebte in Paris. Dementsprechend auch nicht wirklich eine Hilfe für den verwitweten Familienvater.
 

„Bitte mach‘ dir keine Sorgen um uns, Angelica. Ich werde schon jemanden finden. Und selbst wenn es erst mal schwierig werden wird…“
 

„Dann passe ich auf Jolie auf“, beendete Madeline den Satz ihres Vaters. Sie meinte ihn keineswegs ernst, doch ihr Dad hatte sie praktisch dazu gezwungen, dass vor der Rumänin zu sagen. Damit sie beruhigt flog.
 

Die Schwarzhaarige lächelte schwach. „Und ich darf wiederkommen, sobald…“
 

„Ja, aber selbstverständlich. Schreib‘ mir einfach eine E-Mail oder ruf‘ an. Du bist jederzeit wieder Willkommen bei uns, Angelica.“
 

„Vielen Dank.“
 

Nathan lächelte und drückte das Mädchen an sich. Zu Anfang hatte sie sich ein wenig in ihn verliebt gehabt, das war ihm einfach nicht verborgen geblieben. Glücklicherweise hatte es sich bald gelegt und mittlerweile sah er sie schon als festes Familienmitglied an.
 

Nachdem sich Maddy und auch die kleine Jolie, mit einer festen Umarmung ebenfalls von Angelica verabschiedet hatten, und die Rumänin durch die Sicherheitskontrolle am Flughafen musste, winkten sie ihr fleißig. Danach machten sie sich langsam auf den Heimweg.
 

Jolie hatte anscheinend schon genau verstanden, was vor sich ging. Sie schniefte ein wenig und drückte ihren großen, braunen Teddy an sich. „Wann kommt Angelica wieder, Daddy?“
 

„Bald mein Schatz…“ Der Controller hoffte es zumindest.
 

„Was machen wir jetzt?“, fragte Maddy ihren Vater.
 

„Macht euch keine Sorgen. Erzähl‘ mir doch lieber, wie deine Klausur gestern verlaufen ist. Wir hatten gestern keine Zeit darüber zu sprechen.“
 

Kein Wunder, denn Angelica hatte wild gepackt und Nathan war damit zugange gewesen, ein direktes Flugticket für sein Au-Pair-Mädchen zu buchen. Er hatte schon am Donnerstag alles im Internet durchforstet, doch leider keins gefunden. Lange Umsteig-Flüge hatte er ihr nicht antun wollen. Die Rumänin war wirklich fertig. So fertig, dass ihr ihre Freundin hatte helfen müssen, all ihre Sachen zusammen zu suchen. Nathan hätte gerne geholfen, doch, wie so oft, hatte Mr. Smith wenig Verständnis gezeigt. Dennoch war er früher von der Arbeit abgehauen. Da durfte er sich sicher noch etwas anhören… Zum Glück war sein Boss aber auch bald im Urlaub.
 

„Ich wusste zwei Aufgaben nicht, Dad. Aber ich habe trotzdem versucht, zumindest die Formel hinzuschreiben. So hat Rylan mir das geraten.“ Maddy musste total verknallt lächeln, als sie an ihren schnuckeligen Nachhilfelehrer dachte.
 

„Hoffentlich hat das was gebracht.“ Dieser Blondie… war ihm noch immer nicht so ganz koscher. Und die wenigen Stunden, die der Controller am Donnerstag an Schlaf bekommen hatte, hatte ihm dieser… Kerl geraubt. Er hatte davon geträumt wie Rylan in sein Büro gestürmt kam. Mr. Smith war dagewesen und hatte ständig so etwas gesagt wie: „Können Sie Ihre Familie nicht zu Hause lassen, Warner?“ Dann hatte Blondie nur sein… unheilvolles Grinsen verbreitet und ihm… Nachhilfe angeboten.
 

Und da fiel dem 35-jährigen ein, dass er es Maddy beibringen musste…
 

Als sie zu Hause ankamen, setzte er Jolie vor ihrem Puppenhaus ab. „Spiel‘ ein bisschen, mein Schatz. Daddy macht jetzt Essen.“
 

Maddy hatte sich auch gerade in ihr Zimmer verkrümeln wollen. Allerdings hielt Nathan sie zurück. „Maddy warte… Ich… muss‘ mit dir sprechen. Es ist wichtig.“
 

Der Teenager blickte seinen Vater verwirrt an. „Habe ich noch was ausgefressen, von dem ich nichts weiß?“
 

„Nein. Setz‘ dich doch. Bitte.“ Nathan war wirklich überfordert. Wie sollte er ihr das nur verklickern?
 

„Maddy… Also… mir ist ja nicht verborgen geblieben, dass dir Mr. Bennett gefällt…“, begann er vorsichtig. Der Teenager wurde ein wenig rot. Ihr Dad war aber auch peinlich! Und immer dieses ‚Mr. Bennett‘. So alt war ihr Rylan nicht!
 

Der rötliche Schleier um die Nase seiner Tochter blieb natürlich nicht unentdeckt. Hilflos strich sich Nathaniel durch die kurzen, braunen Haare.
 

„Was ist denn, Dad?“ Maddy war verwirrt.
 

„Er ist… homosexuell. Also Schwul. Er steht auf Männer, Madeline. Tut mir leid.“
 

„Was?!“ Mit großen Augen starrte sie den Älteren an. Mit dieser Aussage hätte die 15-jährige nicht gerechnet. Eher damit, dass ihr Dad sagen würde, er sei viel zu alt usw.
 

„Er hat… es mir gesagt. Und ich glaube, er ist auch vergeben. Es müsste der sein, der ihn immer abholt. Du hast ihn doch auch einmal gesehen.“
 

*„Wo er so lächerlich ins Auto gesprungen ist“*, fügte Nathan in Gedanken hinzu.
 

Maddy hatte noch kein Wort gesprochen. Allerdings… Sie glaubte ihrem Dad kein einziges Wort. Sie nahm tapfer alle Kraft zusammen und… verkniff sich… ein Lachen. Ihr Vater sagte das doch extra, damit sie ihren Traummann nicht weiter anhimmelte. Aber wenn sie sich anmerken ließ, dass sie dem keinen Glauben schenkte, würde ihr Dad den hinreißenden Nachhilfelehrer nicht zu ihr lassen.
 

„Maddy?“ Nathan hatte… irgendeine Reaktion von seiner Ältesten erwartet. Aber so gar nichts? Sicher war sie ziemlich niedergeschlagen oder hatte es noch nicht wirklich realisiert. Er hatte furchtbar Mitleid mit ihr.
 

„Es ist in Ordnung, wenn du traurig bist. Du magst ihn ziemlich gern oder?“ Der Braunhaarige ging zu dem Mädchen und legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter.
 

Langsam nickte Madeline. „Ähm… Ich… bin enttäuscht, Dad.“ Sie versuchte sich an einem entsprechenden Blick.
 

„Ich weiß. Und ich möchte, dass du dir ab jetzt den Blondie… ich meine, Mr. Bennett aus dem Kopf schlägst.“
 

„Okay, du hast recht.“ Maddy probierte sich an einem Schniefen.
 

„Ich würde jetzt gerne ein bisschen alleine sein. Machst du uns was Leckeres zu essen? Oder… bestellst du uns etwas? Kochen kannst du ja nicht so gut…“
 

„Natürlich, meine Süße.“
 

Maddy trottete gespielt traurig in ihr Zimmer. Dann verschloss sie schnell ihre Tür. Auf ihrem Gesicht war ein breites Grinsen.
 

*„Oh Dad, wenn du denkst, dass ich dir das abkaufe… Er ist ganz bestimmt nicht schwul! So ein klasse Typ kann gar nicht schwul sein! Außerdem hat er mich gemustert. Wenn auch nur kurz…“*
 

Sofort setzte sie sich an ihren eigenen Laptop und schrieb ihrer besten Freundin Samantha. Ein Telefonat würde sie jetzt nicht riskieren. Nachher platzte ihr nerviger Vater wieder rein.
 

-- Mittwoch, ca. 16:30 Uhr --
 

„Dad!“ Madeline kam hüpfend nach Hause. Dieser konnte ihre… Freude gerade nicht teilen. Er hatte einen mordsmäßigen Stress auf der Arbeit. Natürlich hatte er so schnell keinen Ersatz für Angelica auftreiben können. Als letzte Chance hatte er auf seine Nachbarin gesetzt. Eine schon etwas betagte Dame um die 70. Leider war diese unglücklich gestürzt und hatte nun selbst Probleme. Sie hatte sogar gefragt, ob Nathan nicht ihre Blumen gießen konnte…
 

Schon seit zehn Minuten versuchte er seinem Chef zu erklären, dass er auf der Arbeit kürzer treten musste - vergeblich. Auch Jolie zupfte ungeduldig an seiner dunklen Hose.
 

„Mr. Smith, ich bitte Sie, ich habe einige Überstunden… und das meiste kann ich doch zu Hause abarbeiten… Ja, ich weiß, dass Sie seit Montag eigentlich im Urlaub sind. Entschuldigen Sie, aber ich bin Controller und kein Geschäftsfü-“
 

Aufgelegt.
 

Nathaniel musste sich sammeln. Er atmete einmal tief ein und aus. Der Betrieb war nicht mal klein und dennoch musste er unzählige Aufgaben übernehmen. Mr. Smith schien zu denken, er war der einzige in der Firma…
 

Wie sollte er bloß alles schaffen? *„Oh Amanda, wenn du noch hier wärst… Verzeih‘ mir, ich bin nur ein einfacher Mann… Du hast gearbeitet, dich um die Kinder und das Haus gekümmert… Ich frage mich, wie du das alles gemeistert hast…“*
 

Der Familienvater packte sein Handy weg. Wahrscheinlich hatte er bald keinen Job mehr. Es war nicht so, dass sie am Hungertuch nagten, dennoch kostete die Unterhaltung für das riesige Haus, die beiden Autos… und vor allem seine beiden Kinder eine ganze Menge. Es gab nur sein Einkommen.
 

Maddy bekam ein schlechtes Gewissen. Wieso suchte sich ihr Vater nicht eine neue Frau, die ihm helfen würde? Sicher könnte ihr alter Herr das mal gut gebrauchen… Zudem wäre er dann bestimmt auch lockerer drauf… In Bezug auf Jungs.
 

Nathan besann sich und widmete seine Aufmerksamkeit Jolie. „Was möchtest du denn, meine kleine Prinzessin?“
 

„Daddy, ich habe Hunger!“
 

„Ich koche uns gleich etwas.“
 

„Daddy kann aber nicht kochen!“
 

Ja, das konnte er wirklich nicht… „Ich bestelle uns etwas. Nudeln oder so. Allzu ungesund kann ich euch auch nicht immer ernähren.“ Er seufzte.
 

„Dad?“ Maddy wagte sich langsam an ihren gestressten Vater heran.
 

„Ja, meine Große?“ Nathan setzte tapfer ein Lächeln auf und drehte sich zu ihr.
 

„Ich habe… in Physik… eine Vier Minus geschrieben…“ Maddy blickte stolz zu ihm und kramte sofort in ihrer Tasche nach dem Beweis. Vielleicht würde die für ihre Verhältnisse… relativ gute Note… ihn ein wenig aufmuntern!
 

„Wirklich?!“ Ehrlich gesagt, er konnte das gar nicht glauben… Immerhin war sie doch so verknallt und dementsprechend abgelenkt gewesen…
 

„Ja, mein Lehrer hat mir auch was dazu geschrieben. Willst du lesen?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, drückte die 15-jährige dem Mann ihre Arbeit in die Hand.
 

„Liebe Madeline, man sieht, du hast dir wirklich Mühe gegeben und für diese Klausur geübt. Deine Ansätze, um die Aufgaben zu lösen, waren schon ganz gut. Beim nächsten Mal kommst du auch sicher auf das richtige Ergebnis. Bitte mache weiter so.“ Daneben war ein kleiner Smiley.
 

„Wow, ich bin stolz auf dich, meine Süße.“ Lächelnd legte er den Zettel zur Seite und drückte seine Tochter an sich.
 

„Dad? Du weißt, dass ich in Mathe auch schlecht bin…“
 

„Ja, ich weiß.“
 

„Jetzt… wo alles geklärt ist… kannst du doch Rylan anrufen. Du musst dich eh noch bei ihm bedanken! Und keine Sorge, ich bin nicht mehr traurig. Wirklich nicht.“ Wieso sollte sie auch traurig sein?
 

„Ich weiß nicht… Ich meine… wenn ich ihn dir jetzt wieder präsentiere…“
 

„Dad, selbst wo ich in ihn verknallt war, habe ich die Vier geschrieben… Stell‘ dir vor, was ich schreibe, wenn ich mich noch besser konzentrieren kann!“ Maddy hätte Schauspielerin werden sollen. Sehr überzeugend überbrachte sie ihre indirekte Forderung. Und ohne allzu auffällig zu wirken. Sie wollten ihren Rylan!
 

„Daddy, Rylan ist lustig! Kann er zu uns kommen? Bitte! Ich will ein Bild für ihn malen!“ Jolie schaute mit ihren großen grün-blauen Augen zu ihm.
 

Seufzend besah er sich seine beiden Töchter. Sie hatten wohl einen Narren an dem jungen Nachhilfelehrer gefressen… Jolie mochte Fremde meist nicht, deswegen nahm er das als ein Omen.
 

„Ihr habt gewonnen, ich rufe ihn ja an… Soll er eben Morgen mit der Mathe-Nachhilfe beginnen, falls er Zeit für dich hat. Aber dafür musst du mir versprechen, dass du jetzt kurz auf Jolie aufpasst… Ich muss nochmal dringend in die Firma.“
 

„Jetzt noch?!“
 

„Ja, ich muss die eingehenden Rechnungen unterschreiben, im Auftrag für-“
 

„Dad, kannst du nicht Rylan fragen?“
 

„Ich denke nicht, dass er unterschreiben darf.“ Nathan lachte kurz.
 

„Dad, ich meine, er kann mir vielleicht gleich Nachhilfe in Mathe geben und gleichzeitig passt er auf Jolie auf… Du brauchst dir doch jetzt keine Sorgen mehr machen…“
 

Die hirnrissige Idee seiner Tochter wollte ihm zunächst nicht einleuchten. Allerdings… er würde sicher mindestens zwei Stunden weg sein.
 

„Also gut…“
 

--
 

Rylan ahnte nichts von seinem Glück. Er war in der Dusche. Sein Handy hatte er vorsorglich bei Danny deponiert. Er hatte sich um unzählige Aushilfsjob beworben, denn seine Eltern hatten beschlossen, ihm nicht mehr so viel Geld zuzustecken. Zudem wollte er sich eine eigene Karre zulegen. Die olle Blechbüchse von Danny war lange nicht mehr… verkehrssicher. Und natürlich reichte die Kohle, die er mit seiner Nachhilfe verdiente, dafür nicht aus.
 

Danny saß gerade mit Jewel im kleinen, aber gemütlichen Wohnzimmer.
 

„Hey, das wollte ich dich schon früher fragen… Mit wem haste Trevor damals eigentlich betrogen?“ Der Schwarzhaarige war neugierig. „Sag‘ jetzt bitte nicht Marvin!“ Danny war schon am Lachen.
 

Jewel suchte nach den richtigen Worten. „Ähm… also… Marvin war es nicht. Hab‘ den Namen vergessen. Wieso fragst du?“
 

„Dann kann es ja nicht so gut gewesen sein! Ach, hätte es eben gerne gewusst.“ Danny grinste spitzbübisch und zündete sich eine Zigarette an. „Aber gib‘ ruhig zu, dass es Marvin war, ich lache… auch nicht!“ Tat er ja jetzt schon…
 

„Es war nicht dieser widerliche, mit Akne überzogene Computer-Freak Marvin, verdammt! Hast du nicht was zu tun? Deine Freundin vögeln oder so?“
 

„Gerade leider nicht… Sie hat ihre wöchentlichen, aufgezwungenen Klavierstunden.“
 

„Och…“ Jewel verzog gespielt traurig sein Gesicht. „Gibt es wohl nur dich… und deine Hand im einsamen Danny-Land…“
 

„Lenk‘ nicht ab, sag‘ schon! Ich lache wirklich nicht! Hey, immerhin hat Marvin einen fetten Mustang!“
 

„Es war NICHT Marvin, wie oft denn noch?!“
 

„Wer dann?“, fragte Danny weiter. Er ließ nicht locker.
 

„R-“
 

Plötzlich klingelte ein Smartphone. Rylans Handy machte auf sich aufmerksam.
 

„Hm, unbekannte Nummer. Da muss ich jetzt seriös drangehen, nicht dass es ein Personaler ist…“
 

Danny räusperte sich und nahm den Anruf für seinen besten Freund an.
 

„Hier bei Bennett…“
 

Jewel beäugte ihn kritisch. Er wollte jedoch die Chance nutzen und sich aus dem Staub machen. Danny musste nicht unbedingt wissen, dass er und das Blondchen im Suff in der Kiste gelandet waren. Leider verplapperte er sich ständig…
 

Allerdings blieb der Lilahaarige stehen, als Danny ziemlich bescheuert grinste und aufs Handy deutete.
 

„Nein… ähm… ich bin nicht Rylan, Mr. Warner.“
 

„Ah, Sie sind sicher sein... Könnte ich Ihn bitte sprechen?“ Nathan hatte sich extra zum Telefonieren nach draußen begeben. Ihm war es ein wenig unangenehm mit Blondies „Süßem“ zu reden, wovon er stark ausging, aber er wollte Wort halten.
 

„Er duscht gerade. Ach warten Sie… er hat sie gerade abgestellt. Moment.“ Der 21-jährige erhob sich und klopfte an die Tür.
 

„Jo!“ Rylan hatte sich ein Handtuch um die Hüften gebunden. Selbst wenn er noch nackt wäre, er war nicht schüchtern und die Jungs würde ihm sowieso nichts wegschauen.
 

„Es ist… ähm…“ Danny schaltete auf stumm. „Dein alter Knacker, auf den du so abfährst.“
 

„Was?!“ Rylans Augen wurden groß. Dumm grinsend riss er Danny blitzschnell sein Handy aus der Hand und scheuchte ihn aus dem Bad. Na, ein wenig Privatsphäre musste dann doch sein.
 

Jewel war Danny gefolgt. Sie warfen sich einen vielsagenden Blick zu und taten beide unmittelbar danach dasselbe: An der Tür lauschen!
 

--
 

Mit wehenden Fahnen war Rylan aus dem Haus und hatte sich in Dannys Schrotthaufen geworfen. Nathan brauchte ihn jetzt… Naja, Maddy, aber das war fast das gleiche!
 

Zum Glück hatte ihn Jewel, ein wenig gehässig, darauf aufmerksam gemacht, sich etwas anzuziehen. Sonst wäre er vermutlich ohne Klamotten getürmt…
 

„Ich möchte mich auch noch… bei Ihnen bedanken… dass Sie während des Gewitters auf meine Kinder aufgepasst haben… Und Maddy… hat eine knappe Vier geschrieben… Es ist mir ein wenig unangenehm, aber hätten Sie heute Zeit… In Mathe ist Madeline ja auch nicht gut, wie Sie wissen. Und… wenn Sie mit auf meine Kleine achten, würden Sie mir sehr helfen. Mein Au-Pair-Mädchen musste leider für unbestimmte Zeit nach Hause zurück. Ich weiß, dass Sie kein Kindermädchen sind, aber…“
 

Grinsend dachte der Nachhilfelehrer an das Gespräch mit Nathaniel zurück. Er spielte doch gern die Mami… Wenn die Mami auch mal beim Papi ran durfte…
 

--
 

Als es klingelte öffnete diesmal der Controller die Tür. Er war wie immer im Business-Anzug. Klar, er musste ja auch gleich los und Ersatz-Chef spielen.
 

„Hallo, Nath- Mr. Warner.“ Mit Rylan ging wohl schon die Vorfreude durch. Er fand den Älteren einfach so anziehend… Und er wirkte stets ein wenig… hilflos. Irgendwie gefiel Rylan das. Er half gerne. Überall.
 

„Es ist mir wirklich sehr unangenehm, Mr. Bennett.“ Der Braunhaarige fuhr sich über sein schon leicht kratziges Gesicht.
 

„Kein Problem. Sie brauchen sich keine Sorgen machen.“ Rylan setzte sein beliebtes, attraktives Lächeln auf. Seine faszinierenden Augen funkelten.
 

*„Er hat schöne, blaue Augen…“* Nathan war bereits jetzt durch, was seinen Gedanken sicher erklären würde.
 

Jolie lief dem jungen Mann fröhlich entgegen. „Rylan, Rylan!“ Sie hielt ihm stolz ihr Bild hin. „Das habe ich für dich gemalt!“
 

„Jolie! Geht es dir gut, kleine Maus?“ Er kniete sich zu ihr und besah sich geduldig das Bild.
 

„Das ist aber sehr schön. Vielen Dank.“ Es war beinahe dasselbe, was sie schon einmal für ihren Vater gezeichnet hatte. Fünf Strichmännchen, ein Haus, eine Sonne und ein paar goldige Blumen.
 

„Eine glückliche Familie, süß.“ Na, das eine Strichmännchen, was wahrscheinlich diese Angelica darstellen sollte, musste noch weg… Rylan grinste und blickte Nathan an. Dieser wurde leicht rot, wohl wegen dem Wort „Familie“.
 

„Ich muss dann weg. Auf dem Tisch liegt die Firmennummer. Ich werde mich beeilen. Und danke… dass Sie so spontan Zeit hatten, Mr. Bennett.“
 

„Nennen Sie mich doch Rylan. Mr. Bennett ist mein Vater.“ Ry zwinkerte charmant.
 

*„Und für dich habe ich doch immer spontan Zeit…“* Das Teufelchen des Nachhilfelehrers war zum Leben erwacht.
 

Plötzlich trat Maddy in sein Blickfeld. Sie winkte ihm lächelnd zu. Als Nathan sich zu seiner Großen drehte, hatte sie allerdings längst wieder damit aufgehört.
 

„Ach ja, ich muss Sie um einen Gefallen bitten, Mr. Be-“
 

„Rylan. Sie können mich ruhig duzen und Rylan nennen.“ Der Familienvater hatte sein Angebot wohl wieder vergessen. Aber er ließ sich nicht beirren…
 

„Okay… Also, Rylan… Können Sie- könntest du es Maddy bitte noch einmal selbst sagen? Ich habe es ihr… erzählt, aber ich weiß nicht genau, ob sie das wirklich verstanden hat.“
 

„Was denn sagen?“ Der Ältere hatte seine große Hand auf Rylans Schulter gelegt und war mit ihm vor die Tür getreten, dementsprechend funktionierte der Verstand des Blonden nicht mehr ganz so einwandfrei. Er konnte nichts dafür, er fand Nathaniel einfach unheimlich gutaussehend.
 

*„Ich hätte deine Hand gerne etwas weiter unten…“*
 

„Ich meine, dass du schwul bist…“
 

„Oh, ja klar, ich werde es ihr gerne bestätigen.“ Ry grinste.
 

*„Dir bestätige ich auch gerne was…“* Das Teufelchen wollte keine Ruhe geben.
 

Nachdem anscheinend alles geklärt war, machte sich Nathan auf den Weg. Er stieg in seinen schwarzen, schicken Kombi und fuhr los.
 

„Genauso einen hatte Trishas Vater auch gehabt… Eine geile Karre…“, murmelte er zu sich selbst.
 

„Wer ist Trisha?“, fragte Maddy, die mittlerweile nach draußen getreten war.
 

„Meine Ex-Freundin.“
 

Scheiße, hatte er sich gerade verplappert?! Maddys fettem Grinsen zu urteilen hatte er das... Nun, klärte er das später halt wieder richtig. Wie viele Homosexuelle hatten zuerst eine Freundin gehabt? Eine ganze Menge.
 

„Maddy, die Nudeln sind eklig!“ Jolie tapste auf sie zu und hielt die gefüllte Plastikschüssel angewidert in der Hand.
 

„Ich weiß“, kam es missmutig von dem Teenager.
 

„Habt ihr euch was zu essen bestellt?“ Ry war für jede Ablenkung sehr dankbar. „Und ich habe gehört, du hast eine Vier geschrieben. Gratuliere!“ Es machte ihn immer unheimlich stolz, wenn seine Nachhilfe nicht umsonst war. Dementsprechend blickte er zu Maddy. Seine blauen Augen hatten diese wieder in ihren Bann gezogen.
 

„Ja, alles dank dir.“ Maddy lächelte schüchtern.
 

Rylan fragte seinen Schützling, wieso sie sich nicht etwas Anderes zu Essen machte, doch sie musste zugeben, dass sie und auch ihr Dad nicht… kochen… konnten.
 

„Dann koche ich euch was und du holst schon mal dein Mathe-Zeug…“
 

Nathan würde sich sicher freuen, wenn er nach Hause kam und leckeres Essen auf dem Tisch hatte. Und was seinen Schwarm freute, das freute Rylan auch…



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  YumeKahoko
2015-08-11T22:21:09+00:00 12.08.2015 00:21
Hallo!
Das hier ist jetzt das erste Kommentar das ich je geschrieben hab, also nicht zu viel erwarten ^^'.
Also ich finde deine Geschichte toll und kann es kaum erwarten das es weitergeht. Vor allen Dingen die WG-Chaoten! :D
LG
Antwort von:  NicoRomeo
12.08.2015 19:55
Hey YumeKahoko! :)

Für dein erstes Kommentar ist es schon total supi geworden. Ich fühl mich geehrt & hab mich sehr gefreut, als ich das Kommi hier gefunden habe. ^.^

Freut mich sehr, dass du die WG-Chaoten so magst. :D Ich versuche, bald ein neues Kapi fertigzustellen.

Danke sehr !! :)

GLG
NicoRomeo
Von:  BloodyAugust
2015-08-10T09:12:58+00:00 10.08.2015 11:12
Rylan würde auch sicher gern auf dem Küchentisch vernascht werden ^^
Antwort von:  NicoRomeo
10.08.2015 19:52
Jepp, das stimmt :D :D
Er legt sich am besten schon mal auf den Tisch und wartet...
Von:  Ants
2015-08-06T21:16:54+00:00 06.08.2015 23:16
Gnahh dat Chaos-Trio ist echt klasse *3*
Es juckt mich grad voll in den Fingern was zu den Drein zu zeichnen, aber ich hab grad nix dabei *~*
Schreib bitte schnell weiter :)
LG
Antwort von:  NicoRomeo
07.08.2015 20:19
Hey Ants! ^.^

Freut mich total, dass dir das Chaos-Trio gefällt. Mir gefallen sie auch. xD
Oh, vielleicht beim nächsten Mal... *g*

Danke fürs Lesen & Kommentieren! :)

GLG
NicoRomeo
Von:  Momo26
2015-08-06T21:08:14+00:00 06.08.2015 23:08
Klasse Kapitel wie immer! :D
Ich glaub, ich schreib immer das gleiche xD

Maddy will nicht glauben das Rylan schwul ist....Hmm das blöd für sie.
Wenn sie ihn denn mal 'sieht', wie er ein Kerl knutscht dann bricht für sie doch ihre Welt zusammen.

Jaja, Teenies Habens nicht leicht xD

Mach weiter so!
Glg momo
Antwort von:  NicoRomeo
07.08.2015 20:17
Hey Momo! :)

Dankeschöön. :D
Ich bin sehr froh, dass du das tust. xD Ich glaube, mit diesem Kapi habe ich nämlich die meisten auf FF verscheucht. :P Vielleicht ist Ry zu böse. :D

Ja, die gute Maddy... Glaubt es natürlich nicht und hat weiter Hoffnungen.
Ob ihr das was bringen wird? xD Mal sehen, ob sie das mal zu sehen bekommt... Ry wie er einen Kerl küsst.

Danke das du mir so fleißig Kommis schreibst!!! <3

GLG
NicoRomeo


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