Zum Inhalt der Seite

Echoes

Marco x Ace
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Das Echo eines neuen Abschnittes

»Marco, ich will, dass du den Frischling unter deine Fittiche nimmst. Kümmere dich um Ace. Der Junge hat wahrlich Feuer, echtes Potenzial, aber er weiß es noch nicht recht einzusetzen.«
 

»Pops, bei allem nötigen Respekt, aber ich habe eigentlich genug mit meinen eigenen-…«
 

»Gurarararara…Marco, das war keine Bitte, mein Junge. Ace braucht jemanden, der ihm den Weg zeigt und ein bisschen auf ihn achtgibt. Und ich denke, du bist genau der Richtige dafür. Was der Hitzkopf an Übermut zu viel hat, dass kannst du mit deiner Ruhe und Besonnenheit ausgleichen. Glaub mir, aus ihm wird ein wertvolles Mitglied unserer Familie werden, du wirst schon sehen…«
 

»Natürlich. Was auch immer du wünschst, Vater…«
 


 

Zwar ein wenig unwillig, aber gezwungenermaßen hatte sich Marco dem Befehl Whitebeards schlussendlich doch gefügt, obwohl er sich wahrlich etwas schöneres vorstellen konnte, als Babysitter für diesen Hitzkopf zu spielen, der neuerdings zwar mit ihnen segelte, sich aber so ganz und gar nicht in die Crew integrieren wollte,- gut, wenn man seine Ambitionen einmal außen vor ließ, den Kapitän hinterhältig ermorden zu wollen.

Es hatte ja jeder schließlich seine ganz eigenen Methoden, um sich beliebt zu machen, nicht wahr?
 

Und trotzdem hatte sich Marco für seine Verhältnisse eigentlich viel zu schnell von Pops breitschlagen lassen, hatte zu wenig für seine Standpunkte argumentiert und sich damit seiner neuen Aufgabe Ace nun doch angenommen.
 

Was ihr Vater in diesem Kerl sah, der ständig versuchte, ihm das Lebenslicht auszublasen, konnte sich der Phönix zwar immer noch nicht wirklich erklären, aber er musste zugeben, dass er langsam doch neugierig auf den Jungen wurde, der solch einen eisernen und unbeugsamen Willen an den Tag legte. Jede Niederlage schien den Kleinen nur noch mehr anzustacheln und seinen Ehrgeiz erst recht zu entfachen,- im Stillen bewunderte Marco das durchaus und zollte Ace für seinen Mumm Respekt.

Allerdings würde er ihm das ganz bestimmt nicht sagen, um ihm nicht auch noch Höhenflüge zu verschaffen...
 

Gerade führte er die Feuerfaust über das Schiff und erklärte dabei sachlich die grundlegenden Regeln und Gesetze an Bord, während er ihm die relevant wichtigen Räume und Örtlichkeiten auf der Moby Dick zeigte.
 

Der Junge stapfte recht lustlos und wenig begeistert mit den Händen in Hosentaschen hinter ihm her und beschränkte sich auf einsilbige Kommentare, wenn er denn überhaupt etwas von sich gab.

Auf Marco machte er nur mehr den Eindruck eines schmollenden Kindes; irgendwie kratzte das dann doch an dem Ego des Phönix,- er gab sich immerhin wirklich Mühe, auf den Rotzlöffel zuzugehen, dafür konnte der eigentlich auch langsam mal ein wenig Anerkennung und mehr guten Willen zeigen.
 

Naja, immerhin hatte Marco es ja schon mal geschafft, dass Ace etwas aß und nicht mehr nur unzufrieden und über seinen Gedanken brütend in einer Ecke des Decks hockte,- das war ja schon mal ein kleiner Fortschritt und erfüllte den Phönix mit eigentlich eher seltenem Stolz, da er es geschafft hatte, zu dem Jungen durchzudringen.
 

Der verflog aber rasch wieder, als ein glühend heißer Feuerball haarscharf an seinem Ohr vorbeizischte und kurz darauf in der Luft verpuffte. Marco blieb mit verkrampften Kieferknochen stehen, sodass Ace im nächsten Augenblick ungebremst in seinen Rücken lief, weil er offenbar nicht mit dem plötzlichen Stopp des Kommandanten gerechnet hatte.
 

Der Phönix wandte sich betont ruhig zu dem Feuerteufel um, der sich die geprellte Nase rieb und starrte diesen mit einem bedrohlich verengten Blick in Grund und Boden,- nun, zumindest war das der Plan, doch der Bengel erwiderte seinen Blick verbissen und dickköpfig, ohne klein beigeben zu wollen.
 

Marco hob eine Hand und Ace spannte sich sofort an, als wollte er sich für einen Angriff wappnen. Doch der Phönix zog nur ungerührt eine Packung Zigaretten aus seiner Hemdtasche und steckte sich eine davon zwischen die Lippen.
 

Dann hob er auffordernd eine Augenbraue und beugte sich zu Ace hinüber, der ihn mit offener Verwirrung anstarrte und irritiert blinzelte, da er wohl eigentlich eine gänzlich andere Reaktion erwartet hatte,- die dunklen Augen der Feuerfaust flackerten einen Moment unsicher und er biss sich flüchtig auf die Unterlippe, was dem Phönix beinahe ein amüsiertes Schmunzeln entlockt hätte.

Aber nur beinahe.
 

Da hatte der Kerl immer eine solch große Klappe und nun war er so schnell verunsichert,- hinter seiner vorlauten Art schien wohl wesentlich mehr im Dunkeln zu liegen, als man auf den ersten Blick vielleicht erwarten mochte.
 

»Wenn du schon mit dem Feuer spielen willst, dann mach dich wenigstens nützlich…«, schlug Marco praktisch vor und deutete auf seine Zigarette.
 

»Vergiss es! Seh‘ ich etwa aus wie dein persönliches Feuerzeug, oder was?!«, giftete Ace missmutig und verschränkte trotzig die Arme vor der nackten Brust. Von Klamotten schien der Bengel auch nicht viel zu halten,- kam sicher gut bei den Mädchen in seinem Alter an, wenn man den doch beeindruckenden Körperbau des Feuerteufels so betrachtete…vielleicht war’s aber auch einfach ein mehr oder minder praktischer Nebeneffekt seiner Teufelskräfte.
 

Kaum zu glauben, dass ein junger Kerl wie er tatsächlich an eine Logia-Frucht gekommen war und deren Fähigkeiten sogar noch unter Kontrolle hatte bringen können. Selbst die Stellung als Samurai der Meere hatte man Ace schon in diesen jungen Jahren angeboten, doch er hatte einfach abgelehnt,- vielleicht musste sich der Phönix eingestehen, dass er eigentlich doch gar nicht so abgeneigt von seiner neuen Aufgabe war, denn entgegen seiner Erwartung faszinierte ihn der Bengel ja doch irgendwie...
 

»Wenn du nicht willst, dass ich dich gleich als persönlichen Putzlappen für das Deck missbrauche, zeigst du dich lieber ein bisschen kooperativer...«, erwiderte Marco trocken.
 

Er konnte förmlich beobachten, wie Ace‘ Widerstand erwachte - herausfordernde Flammen züngelten durch dessen dunklen Augen - und ihm wahrscheinlich schon irgendein frecher Spruch auf der Zunge lag, doch irgendetwas hielt ihn dann doch zurück,- womöglich der warnende Blick des Phönix oder dessen nervös zuckendes Augenlid.
 

Mit verkniffenem, mürrischem Gesichtsausdruck fügte sich Ace zähneknirschend, hob seinen Zeigefinger und ließ an jenem eine winzige Flamme emporlodern, woran Marco seine Zigarette zufrieden entzünden konnte.

»Geht doch…« Genüsslich sog er den aromatischen Rauch in die Lungen, um jenen dann ungerührt in das Gesicht des Dunkelhaarigen zu entlassen.
 

Ace rümpfte die sommersprossige Nase und wedelte theatralisch mit der Hand vor dem Gesicht herum, während er den Blonden vor sich finster musterte. Dieser Typ war eindeutig eine Klasse für sich mit seiner eigenwilligen Frisur und diesem unverwechselbarem, dauermüdem Blick, der Marco stets etwas Abwesendes und Desinteressiertes verlieh,- aber Ace ahnte bereits, dass dieser Eindruck mehr als täuschte. Dieser Mann war wachsam und er sah alles, davon war die Feuerfaust überzeugt.
 

Er wusste nicht recht, was genau es an dem Blonden war, aber der Kerl strahlte eindeutig Autorität aus und das suggerierte Ace zumindest ein winziges Maß an Vorsicht,- Marco war immerhin der Kommandant der ersten Division von Whitebeards Piratenbande und damit auch quasi dessen direkter Nachfolger und Vize.
 

Die stoische Ruhe dieses Typen hatte doch eine gewisse, respekteinflößende Wirkung auf die Feuerfaust, sogar irgendwas beruhigendes, sodass Ace sich widerwillig genötigt fühlte, Marco zumindest zuzuhören und ihm nicht mehr als nötig auf die Ketten zu gehen,- auch wenn es ihn natürlich unheimlich reizte, seine Grenzen bei dem Kommandanten auszutesten. Ob der Kerl die Augen eigentlich auch mal ganz aufbekam?
 

Mit einem kleinen, fast ergebenem Seufzen löschte Ace die kleine Flamme an seinem Finger und ließ den Blick nachdenklich über das Deck der Moby schweifen,- dieses Schiff war wirklich gewaltig und trotz seiner Größe so belebt und angefüllt mit Gelächter und Geräuschen wie eine florierende Hafenstadt. »Meinst du, es kann hier wirklich einen Platz für mich geben…?«, war ihm die Frage schon schneller entschlüpft, als dass er nochmal darüber hätte nachdenken können.
 

Marco hob verwundert eine Braue und sah auf seinen Schützling hinab, der plötzlich ja regelrecht in Plauderlaune zu verfallen schien. Ace hatte den Kopf ein wenig gesenkt und der Schatten seines Hutes verbarg damit nun einen großen Teil seines Gesichtes, doch der Phönix konnte zumindest die auf einmal sehr angespannte Linie seiner Lippen erahnen.
 

»Natürlich«, antwortete er überzeugt auf die leise Frage. »Wenn du es zulässt, dann kann dieses Schiff hier dein Heim, diese Bande deine Familie werden. Es gibt keine bessere, glaub mir.« Marcos Mundwinkel hoben sich zu einem ehrlichen, fröhlichen Lächeln. Er stand vollkommen hinter dem, was er sagte.
 

Ace sah nun doch auf und musterte den Kommandanten prüfend,- in seinen dunklen Augen haftete dieser unbestreitbare Hauch von Zweifel und Unsicherheit. »Du respektierst ihn sehr, den alten Mann, nicht wahr?«
 

Marco nickte ohne Zögern, während er einen Schwall Zigarettenrauch durch die Nase ausstieß. »Das tue ich, yoi. Und Vater verdient es auch. Er behandelt uns alle gut, alle gleich und schenkt uns allen einen Platz, an dem wir willkommen sind. Er hat uns noch niemals falsch geleitet und uns noch nie enttäuscht.«
 

Ace zog die Nase kraus. »Diese Sache mit dem Vater…findet ihr das nicht eigentlich ein bisschen albern?!«, schnaubte er in kindischer Ablehnung.
 

»Wie ich schon sagte, es ist nur ein Wort, Feuerteufel...« Marco patschte dem Jungen in einem Anflug von plötzlicher Sympathie die Hand auf den Hut, was Ace mit einem unwilligen Murren quittierte. »…was dahinter steht ist viel entscheidender«, erklärte der Phönix, während er mit der Zigarette zwischen Zeige- und Mittelfinger geklemmt eine untermalende Geste vollführte. »Dahinter steht für uns Zuhause, Zusammenhalt und Zugehörigkeit, wie in einer richtigen Familie eben. Und Piraten wie wir sind dankbar für diesen Ort, an dem wir einfach wir selbst sein können.«
 

»…einfach…man selbst…«, wisperte Ace mit eigentümlichem Wehmut in der Stimme, während er auf das Meer hinaus blickte und sein Gesicht einen seltsam sehnsüchtigen Ausdruck annahm. Abwesend kaute er sich auf der Unterlippe und schien mit seinen Gedanken plötzlich sehr weit weg zu sein.
 

»Oi, was ist los, Kleiner? Wirst du jetzt etwa melancholisch?«, stichelte Marco mit gehobener Braue und zog Ace die Hutkrempe tief ins Gesicht hinab,- irgendwie gefiel ihm dieser verlorene Ausdruck in den sonst so lebhaften Augen des Jungen ganz und gar nicht.
 

»Ach, halt die Klappe! Mir geht’s gut…« Ace schob sich den Hut ruppig zurück auf den Kopf und sein Blick versprühte wieder genau jene Funken, die Marco schon vermisst hatte.
 

Dann stapfte Ace hoch erhobenen Hauptes an dem Kommandanten vorbei, der eben seine Zigarette wieder an die Lippen heben wollte, nur um festzustellen, dass diese zu winzig kleinen Ascheflöckchen zerbröselt war. Marco blinzelte seine Hand einen Herzschlag lang verwirrt an,- vorwitzige, rote Flammen waberten noch in der Luft, deren Ursprung der Mittelfinger der Feuerfaust war.
 

Den streckte der Junge dem Kommandanten nämlich im Gehen über die Schulter entgegen. »Mach dir mal lieber Gedanken um dich selbst. Zu viel rauchen ist in deinem Alter nämlich schlecht für die Konstitution«, wagte es der Bengel ihn tatsächlich mit einem frechen Grinsen aufzuziehen und ihm die Zunge entgegen zu strecken.
 

Marco starrte Ace kopfschüttelnd hinterher, bevor er in seinem Hemd nach der Schachtel Zigaretten tastete, um zu bemerken, dass diese leer war. »In meinem Alter, yoi….«, murmelte er nachdenklich, bevor sein Kopf auch schon empört wieder in die Höhe ruckte. »Oi, was soll das denn heißen, Rotzlöffel, he!?«


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und damit wären wir nun bei dem ersten, richtigen Rückblick angekommen, der den Auftakt zu den folgenden One Shots bilden wird. Ich werde auch versuchen die einzelnen Episoden in einigermaßen chronologisch sortierter Reihenfolge hier hochzuladen, damit kein wildes Chaos entsteht und man dem roten Faden möglichst leicht folgen kann :) Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2018-12-22T18:47:19+00:00 22.12.2018 19:47
'Persönliches Feuerzeug' :'D
Ich will gar nicht wissen, wie oft sich Marco Zigaretten von Ace hat anzünden lassen. Das passt so gut. Sie anzünden oder gleich ganz verbrennen, je nach Laune.
Die Chemie der beiden hier ist so gut, obwohl sie sich ja quasi erst kennengelernt haben. Ich finde, gerade diese Gegensätze machen die beiden zu so einem guten ship. Man hat den aufmüpfigen, leichtsinnigen und impulsiven Ace und auf der anderen Seite den erfahrenen, ruhigen und besonnenen Marco. Das passt einfach so perfekt.
Die Interaktionen hast du super hingekriegt. Dass Ace erst bockig ist, dann aber doch melancholisch wird und Marco sich darauf einstellt und gleichzeitig immer mehr Interesse an dem Jüngeren entwickelt. Zum Schmunzeln gab es auch viel. So muss das sein. Das Ende ist am Besten. Kann mir gut vorstellen, wie Marco ihm hinterher brüllt. :D
(Übrigens finde ich es gut, dass du meinen headcanon teilst, dass Marco raucht. Man sieht es im Manga und Anime nie, aber es passt halt so gut zu ihm, gerade weil er so ein ruhiger, nachdenklicher Geselle ist.)
Antwort von:  Ceydrael
22.12.2018 22:29
Tatsächlich finde auch ich gerade in ihren so offensichtlich krassen Gegensätzen den besonderen Reiz dieses Pairs – Marco der gestandene, erfahrene, ruhige und loyale Mann und dagegen Ace... der quirlige, unüberlegte, temperamentvolle Hitzkopf! ^^
Für mich sind die beiden einfach die unumstrittene Nummer Eins, fast schon Canon, da sie irgendwie doch wie Deckel auf Topf zusammenpassen xD
Ich glaube, wenn Whitebeard so an Marco herangetreten wäre und ihn gebeten hätte, Ace ein bisschen unter seine Fittiche zu nehmen, er hätte sich gewiss etwas dabei gedacht und gewusst, dass beide voneinander profitieren und sich super ergänzen könnten ;)

Ja, Marco mit Zigarette... ich hab irgendwann mal ein Bild von ihm mit Glimmstängel gesehen und tja, da war es aus bei mir *-*
Ich weiß auch nicht, man hat den Kerl eigentlich im gesamten Anime/Manga eher weniger gesehen und trotzdem übt er einen gewaltigen Reiz auf mich aus (auf Ace offensichtlich auch ;D), sodass ich alles mögliche von ihm aufsauge wie ein Schwamm!
Und so ein kontrollierter Mann braucht doch auch ein gewisses Laster, sonst wäre er ja auch zu perfekt! ^^

In meiner Vorstellung war auch am Anfang nicht gleich alles Friede, Freude, Eierkuchen und obwohl Ace so langsam von seinem Gedanken ablässt, den alten Mann unbedingt die Lichtlein ausblasen zu wollen, so ist er doch eigentlich viel zu stolz, um das gleich so kundzutun. Deswegen muss er auch sticheln und frech sein, damit auch niemandem auffällt, dass ihm der Gedanke einer Familie, einer Heimat durchaus gefallen könnte.
Aber ich bin überzeugt, dass Marco da ganz feine Antennen hat und schon gut ausloten kann, was der Bengel braucht ^^


Zurück