Epilog
"Bruderliebe" (Epilog)
"Wie bitte?" Trunks Augen weiteten sich, denn mit der Frage hatte er, weiß Dende nicht gerechnet!
"Liebst du mich auch, Trunks?"
"Ich...ich...." Trunks hätte in diesem Augenblick so viel sagen wollen, aber aus irgendeinem Grund, konnte er dies nicht tun. Er wollte ihm sagen, dass er ihn auch über alles liebte, ihn mit jeder Faser seines Herzens begehrte. Trunks war einfach viel zu sehr überrumpelt gewesen.
Für Tapion allerdings dauerte die Antwort viel zu lange und das Herumgestottere von Trunks, ließ ihn schon eine Antwort vermuten: "Tut mir leid Tapion, für mich war das nur eine schnelle Nummer! Nichts weiter! Ich liebe dich nicht!"
Tapion schnappte sich enttäuscht seine Sachen und stand auf. Er wollte nicht, dass Trunks seine Tränen sah. Er war verletzt und im Moment wollte er sich an einen weit entfernten Ort wünschen. Im Grunde wollte er niemals von Trunks getrennt werden, aber jetzt wünschte er sich nichts sehnlichster, als das. Was hatte er nur verbrochen, dass er so dermaßen von seinem Geliebten ausgenutzt wurde?
"Tapion! Wo gehst du hin?"
Trunks verstand viel zu spät, was er eigentlich angerichtet hatte. Auf nichts auf der Welt wollte er seinen "großen Bruder" verletzten! Trunks suchte sich seine Sachen ebenfalls zusammen und lief Tapion hinterher. Aber vorher zog er sich noch seine Boxershorts und seine Hose an. Er hatte keine Ahnung, was er ihm sagen wollte oder konnte. Sein Instinkt vermittelte ihm nur, dass er ihm hinterher musste. Egal, wie sich die weiteren Situationen auch abspielen sollten.
"Tapion warte doch mal!"
Der Angesprochene hörte die Stimme nicht, die ihn rief. Seine Sinne waren betäubt. Allein sein Schluchzen drang an sein spitzes Ohr. Nichts hatte ihn so sehr verletzt, wie Trunks eben. Er hätte nie gedacht, dass er jemals von der Person, die er am meisten liebte so verletzt werden konnte und doch ist es passiert. Dabei hatte Trunks nicht wirklich etwas verletzendes gesagt! Und genau das war sein Fehler! Er hatte nichts gesagt! Keine schmerzenden Worte, die sich in seinem Kopf festnageln konnten. Nichts! REIN GAR NICHTS!!! Stille! Stille, die seine Gefühle schmerzhaft in sich aufsog.
Der Außerirdische zog sich im Gehen an und versuchte dabei sich so schnell wie möglich fortzubewegen. Eine Hand brachte ihn zum Stoppen, da sie sich auf seine Schulter gelegt hatte. Natürlich wusste er wem die Hand gehörte und trotzdem brachte diese Berührung ihn zum Zusammenzucken. Ein Kribbeln breitete sich in Sekundenschnelle über seinen ganzen Körper aus.
"Tapion!" Trunks drehte ihn zu sich herum und musste feststellen, dass er geweint haben musste, denn vereinzelte Tränen waren noch zu sehen und seine wunderschönen Augen waren rötlich.
Tapion drehte seinen Kopf beiseite, um Trunks nicht in seine Augen blicken zu müssen. Er verzog sein Gesicht zu einer gequälten Miene. Am Liebsten wäre er im Boden versunken oder besser gleich tot umgefallen.
Trunks wischte ihm vorsichtig eine Träne weg, die sich langsam einen Weg hinunter gebahnt hatte. Sein Gegenüber zuckte wieder bei der Berührung seines Geliebten zusammen und geriet langsam in Panik. Wieso musste er ihn auch so quälen?
Kurz entschlossen, schlug Tapion die Hand des anderen beiseite. Trunks war nicht sehr überrascht über die Reaktion des anderen.
"Tapion hör mir doch mal zu!"
"Wieso sollte ich?! Lass mich los!"
"Du hast mich einfach mit deiner Frage überrumpelt!"
"..." Tapion wusste nicht, ob er Trunks glauben sollte, oder nicht.
"Tapion, liebst du mich?" Was sollte den diese Frage jetzt? Hatte er das nicht vorhin zu ihm gesagt? Also warum wollte er es noch mal hören? Er wusste die Antwort doch schon!
"Ja...."
"Sicher?"
"Absolut sicher!"
"Gut!"
"Gut?"
"Ja, weil ich dich auch liebe!"
Tapion klappte der Mund etwas auf. Mit so einer Antwort hatte er nicht mehr gerechnet. Er hatte schon geglaubt, dass sich Trunks über ihn lustig machte.
"Tapion, warum glaubst du hab ich mich auf die Suche nach dir gemacht? Ich hab mich nach dir gesehnt und als ich dich sah, wusste ich in meinem Inneren, dass mein Herz dir gehört!"
"Was?"
"Sieh mich doch nicht so entgeistert an! Küss mich lieber!"
Sein Gegenüber war unfähig sich zu bewegen, also musste Trunks die Initiative ergreifen und küsste ihn vorsichtig.
In dem Moment piepste etwas in Trunks Tasche. Widerwillig löste sich der junge Mann von ihm und kramte ein kleines Gerät heraus. >>Pieps, Pieps<< Trunks blickte auf das Display.
"Verdammt!"
Tapion verstand von dem ganzen Szenario nur Bahnhof.
"Was hast du?"
"Gleich!"
Trunks drückte auf einen Knopf und Bulma erschien auf dem Display.
"Trunks, Schatz! Wo bist du? Wir warten schon auf dich!"
"Sofort Ma! Ich bin gleich da!"
Tapion spürte, wie Trunks etwas nervöser wurde.
"Marron möchte mit dir sprechen! Warte einen Augenblick!"
Bulma verschwand und ein blondes Mädchen kam zum Vorschein.
"Hallo Trunks! Wie geht's dir? Ich vermiss dich so!"
"Hi Marron! Ich bin doch bald wieder da!"
"Aber beeil dich! Du bist schon so lange von mir getrennt! Ich halt das bald nicht mehr aus! Und wenn du nicht aufpasst, dann schnappt mich jemand anderer dir weg!"
"Schon gut, ich beeil mich!"
Marron schickte ihrem Liebling einen Kussmund, bevor der Display wieder schwarz wurde.
Trunks wagte es fast nicht Tapion in die Augen zu sehen.
"Wer war das?" Tapion wollte hart und gleichgültig klingeln, aber das Zittern in seiner Stimme verriet, dass er sehr wohl wusste, wer das Mädchen war.
Trunks starrte stur auf dem Boden und wusste nicht so wirklich, was er darauf antworten sollte.
"Du brauchst es gar nicht zu leugnen!! Was hat das zu bedeuten?!"
Trunks atmete tief durch, bevor er antwortete.
"Das war Marron, eine Freundin!"
"Nur eine Freundin?" Tapion klang ziemlich ernst.
"N...nein! Meine Freundin!"
Tapion drehte sich auf der Stell um und hielt sich seinen Kopf.
"Das ist doch einfach nicht zu fassen!"
"Tapion, es tut mir leid, ich hätte...!"
"Halt die Klappe, Trunks! Ich bin vielleicht etwas naiv oder nicht so klug, wie du oder ich hab wenig Ahnung von solchen Dingen, aber BLÖD bin ich noch lange nicht! Also, warum hast du mich angelogen?!"
"Ich hab dich nicht angelogen!"
"Ach, nein!? Fällt mir schwer das zu glauben! Zuerst verwirrst du mich, bringst mich dazu mich in dich zu verlieben und dann schlafen wir miteinander! Und Jetzt?! Jetzt willst du mir weis machen, dass du mich liebst, obwohl du eine Freundin auf der Erde hast!?!"
"Tapion, bitte glaub mir! Ich hab in dem Punkt, was dich betrifft, nie gelogen!"
"Verschwinde endlich auf die Erde und lass dich hier nie wieder blicken!"
Trunks Herz drohte auseinander zu brechen. Sein Geliebter schob ihn von sich!
In Tapions Augen spiegelten sich Schmerz und Hass wider.
"Ich hasse dich Trunks!"
Mit diesen Worten lief Trunks "großer Bruder" davon und diesmal blieb Trunks stehen. Er hatte Tapion verletzt und das konnte er sich nicht einmal selbst verzeihen! Also konnte er auch nicht erwarten, dass er ihm verzeihen würde.
*Vielleicht ist es so am besten! Wir ersparen uns so doch nur viel Kummer und Trauer! Ich sollte mich endlich auf den Weg zur Erde machen!*
Mit großem Schmerz kramte er die Kapsel hervor, in der die Zeitmaschine aufbewahrt wurde.
"Es tut mir so leid, Tapion! Aber es war die Wahrheit! Ich liebe dich! Leb wohl!", flüsterte Trunks unter einem Tränenschleier, dass er Mühe hatte die Zeitmaschine richtig einzustellen. Kurze Zeit später verschwand das Gerät mitsamt der Person, die drinnen saß.
Trunks hatte keine Ahnung, dass Tapion ihn die ganze Zeit von fern beobachtet hatte. Er hatte jedes Wort gehört, was Trunks geflüstert hatte. Irgendwie tat es ihm leid, wie er ihn angeschrieen hatte und doch war er der Meinung er hätte es verdient! Warum hatte er ihm nicht die Wahrheit gesagt und ihm gleich erzählt, dass er eine Freundin hatte? Dann wäre das alles nicht passiert! Aber vielleicht wollte Trunks genau, dass es so kommt?! Je länger er darüber nachdachte, desto glücklicher war er, dass er Trunks doch so nah kommen durfte.
Auf der Erde wurde Trunks von Marron stürmisch empfangen. Sie fiel ihm wortwörtlich um seinen Hals und küsste ihn. Ihre Küsse waren nicht mit denen von Tapion vergleichbar. Dem Mädchen fiel auf, dass Trunks irgendwie verändert war und gab der galaktischen Reise, die er hinter sich hatte die Schuld. Im Wohnzimmer musste er Bulma, Marron und noch ein paar anderen Angehörigen erzählen, was er alles auf Tapions Planeten erlebt hatte. Die kleinen zärtlichen Erlebnisse ließ er bewusst aus. Das war sein und Tapions Geheimnis, dass nur die beiden miteinander teilten.
Am Abend saß Trunks draußen gen Himmel, wo die Sterne des Universums auf ihn herab leuchteten. Der 17-Jährige seufzte auf und wünschte sich in die Arme seiner heimlichen Liebe. Er verfluchte alles auf der Welt. Vor allem sich selbst! Er hasste sich dafür, dass er zu feige war, der ganzen Welt mitzuteilen, dass er jemanden anderen liebte. Aber für Trunks war diese Liebe schon fast gestorben, denn Tapion würde ihm bestimmt niemals verzeihen.
Zur selben Zeit auf einem fernen Planeten saß eine Gestalt im Gras und sah ebenfalls zu den Sternen und dachte an eine bestimmte Person. Tapion sehnte sich ebenfalls nach Trunks, doch war er sich nicht mehr sicher, was er von ihm halten sollte. Wenn man länger darüber nachdachte, hätte ihre Beziehung bestimmt nicht lange gehalten. Fernbeziehungen halten nie lange....
Trunks hatte genau denselben Gedanken und wünschte seinem Liebsten, dass er das Glück auf seinem Planeten finden würde, genauso, wie er es mit Marron gefunden hatte. Er beschloss ihr und ihm noch eine Chance zu geben, damit er mit ihr das Glück teilen konnte, dass er bei Tapion gefunden hatte.
<<Ende>>