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Was wäre wenn...

von

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Prolog

Verzweiflung.
 

Überall. Egal in welche Richtung sie sah. Sie weinten und schrien.

Ihr ganzer Körper zitterte wie verrückt. Sie sollte tot sein. In diesem Moment sollte sie dort nicht mehr stehen und sich umblicken können. Das Atmen viel ihr schwer und ihr Blick trübte sich ein. Totale Stille um sie herum, obwohl sie noch immer sah wie sie schrien.

Wie mechanisch wandte sie ihren Blick umher, sah in die von Trauer verzehrten Gesichter der Umstehenden. Wie sie die Fäuste ballten und sich die immer wieder aufkommen Tränen wegwischten.

Dann bewegte sich etwas im Augenwinkel. Sie sah wie seine Lippen Worte bildeten, doch hörte sie noch immer nichts. Er hob den rechten Arm, der bereits wieder nur aus Magma bestand und setzte erneut zum Schlag an. Doch diesmal galt es nicht ihr. Sie war bereits zurückgetreten als er sie gerettet hatte. Jetzt galt es ihm. Ihm und seinem jüngeren Bruder. Ihrer Familie.

Ihr Körper versteifte sich. Es nahm ihr die Luft zum atmen. Sollte es jetzt wirklich passieren? Während sie noch am Leben war, sollten sie nun sterben? Wie in Zeitlupe spielte sich alles vor ihren Augen ab. Die Magmafaust senkte sich immer weiter. Ihre Augen weiteten sich. Das durfte nicht passieren!
 

‚NEIN!‘
 

Im nächsten Moment war die Stille verschwunden. Die Realität schien sie wieder zu haben. Doch noch immer war sie starr und blickte nur auf das Geschehen vor ihr. Es war Jinbe der dort stand und Akainus Schlag abwehrte.

„Hör auf meine Zeit zu verschwenden, Jinbe. Du als einer der 7 Samurai solltest meine Stärke kennen.“

„Selbst wenn ich mein Leben dabei verliere. Ich werde dich aufhalten solange ich kann.“

Plötzlich schienen sich die Ereignisse zu überschlagen. Vista und Marco, die Jinbe zur Hilfe eilten. Luffy, der hilflos um sich brüllte, da er seinen sterbenden Bruder im Arm hielt. Keiner konnte helfen. Es war zu spät…

War es ihre Schuld? Ihr wurde schlecht. Natürlich war es ihre Schuld. Sie konnte den Anblick vor ihr kaum ertragen. Sie sollte zu ihnen gehen. Aber wozu? Was konnte sie tun? Sie war nichts.

Wieder begann es zu flimmern. Schwach erkannte sie wie Ace zu Boden fiel. Wie Luffy geschockt auf ihn hinab sah. Wie alle seinen Namen schrien.
 

Ace war tot.
 

Diese drei Worte halten ihr laut durch den Kopf. Sie hielt sich die Ohren zu und schüttelte sich.

„Nein. Nein. NEIN!“, schrie sie im gleichen Moment und sackte schluchzend zusammen. Schwere Tränen kullerten ihre Wangen hinunter. Es war aus. Sie konnten ihn nicht retten. Warum nur?

Doch viel Zeit darüber nachzudenken, blieb ihr nicht. Sie wurde am Arm gepackt und wieder auf die Beine gezogen. „Mach jetzt nicht schlapp, Schwester.“ Marco, Kommandant der 1. Division der Whitebeard-Piraten, hatte noch immer ihren Arm fest umklammert und sah ihr direkt in die Augen. „Wenn du jetzt aufgibst, war alles umsonst.“

Und er hatte Recht. Sie musste sich zusammen nehmen. Wenn nicht für sich, dann für ihn. Sie sah sich um. Ace lag noch immer dort.

Regungslos.

Doch wo war Luffy hin? War sie solange in ihrer Gedankenwelt versunken gewesen? Ihr kamen es nur wie wenige Sekunden vor.

„Wo…“, verunsichert sah sie sich um.

„Ich hab ihn Jinbe überlassen. Er wird ihn von hier wegbringen. Du solltest auch zusehen, dass du verschwindest.“

„Was ist mit…“, noch bevor sie ihre Frage beenden konnte, erblickte sie bereits die breite Kluft, welche die Marine und die Piraten voneinander trennte. Doch nicht nur die Marine sondern auch Whitebeard konnte sie auf der anderen Seite erkennen.

„Vater hat das erledigt. Und jetzt…“ Sie hörte ihn knurren. Akisa schluckte schwer. Auch Whitebeard hatte ganz schön einstecken müssen. Doch er tat es für seine Familie.

„Geh jetzt, zurück zu den Schiffen.“

„Okay“, nickte Akisa nur leise. Sie warf noch einen letzten Blick auf einen der größten Piratenkapitäne, bevor sie sich abwandte.
 

Whitebeard
 

Der Mann, der sie ohne zu zögern bei sich aufgenommen hatte, nachdem Bartholomäus Bär sie von ihren Freunden getrennt hatte.
 

Whitebeard
 

Der Mann, den über 1.000 Menschen als ihren Vater ansahen.
 

Whitebeard
 

Der Mann, den Ace über alles respektierte.
 

Da waren sie wieder, die großen Tränen, die ihr unaufhörlich die Sicht versperrten. Schwer schniefte sie. Mochte sie den alten Mann doch sehr und konnte das Leid, dass diesen Tag prägte, schon kaum noch ertragen. Doch sie musste durchhalten.

Für Luffy.

Sie musste zu ihm. Ihm beistehen. Ihn stützen.

Sie stoppte abrupt als ein lautes Krachen von hinten erklang und der Boden leicht bebte. Sie wandte sich zurück und sah den Riesen in Gefängniskleidung. Sie konnte ihn nicht zuordnen, doch sie spürte, dass es nichts Gutes heißen konnte. Und damit behielt sie Recht.
 

Blackbeard.

Das musste er sein.

Der Mann, der einen seiner Mitstreiter ermordet hatte.

Der Mann, den Ace die ganze Zeit gesucht hatte.

Und schlussendlich auch der Mann, der Ace ausgeliefert hatte, um zum Samurai aufzusteigen.
 

Als sie Whitebeard zornig Teach knurren hörte, wusste sie, dass sie richtig lag. Der Kampf zwischen diesen Beiden nahm jedoch ein zu schnelles Ende. Der alte Mann hatte in diesem Krieg bereits zu viel einstecken müssen. Als dann Blackbeards komplette Crew auf den Käpt’n losging, blieb Akisa die Luft weg.

Endlich hörte das donnernde Kugelgewitter wieder auf, aber Whitebeard war noch nicht am Ende. Er wusste, dass seine Zeit gekommen war, doch ließ er es sich nicht nehmen, eine Welt verändernde Aussage zu tätigen.

Akisas Augen weiteten sich. Auch einige Marineadmiräle, sowie der Flottenadmiral Sengoku, schienen die Luft anzuhalten.
 

Das One Piece existiert!
 

Natürlich hatte Akisa an dessen Existenz geglaubt, war doch ihr Vater ein ehemaliges Mitglied von Gol D. Rogers Crew. Doch hatte ihr Vater nie eine so überzeugende Aussage über das One Piece getätigt, wenn sie ihn gefragt hatte, ob es diesen Schatz wirklich gäbe und ob er wüsste, was es ist.

Doch wenn Edward Newgate – einer der sehr lange mit dem Piratenkönig rivalisierte und als einziger stark genug war, ihm die Stirn zu bieten – sagte, dass es existiert... Worte eines sterbenden Mannes, die wahrer nicht sein konnten.
 

Nach Whitebeards Tod setzte sich nun auch die Familie in Bewegung. Es wurde Zeit, dass sie dem Willen ihres Vaters folgten und den Ort des Geschehens verließen. Zu viel hatten sie nun schon verloren. Auch Akisa atmete noch einmal tief durch, schluckte die Tränen hinunter, die sich beim Anblick des toten, jedoch noch immer aufrecht stehenden Piratenkaisers wieder ihren Weg ins Freie suchten und rannte los.

Weg! So schnell wie möglich! Zu den Schiffen! Zu Luffy!

Doch das schien schwieriger zu werden als sie erwartet hatte. Als sie bei den Schiffen ankam, warteten zwei Admiräle der Marine. Aokiji schien relativ friedlich, zumindest machte er keine Anstalten jemanden direkt anzugreifen. Er hatte lediglich einen großen Teil des Wassers eingefroren, wodurch eine Flucht unmöglich schien. Jedoch war der andere Akainu, der einfach nicht wusste, wann Schluss war. Akisa erkannte, dass Jinbe nun auch sehr schwer verletzt war, doch noch immer beschützte er ohne Kompromisse ihren Käpt’n. Der Anblick der Beiden ließ sie zusammenfahren. Konnten sie das überhaupt überleben? Mit jedem Schritt den der Admiral Jinbe und Luffy näher kam, begann ihr Körper mehr und mehr zu zittern.

Jemand musste etwas tun!

Und Hilfe war nicht fern. Akisa staunte nicht schlecht als sie erkannte wer dort gerade ihre Freunde von der Eisscholle gefegt hatte und wer sie dann auffing und in Sicherheit bringen sollte. Die ehemaligen Feinde Sir Crocodile und Buggy der Clown unterstützten sie im Kampf, auch wenn es Buggy scheinbar eher zufällig getroffen hatte. Kaum waren sie außer Reichweite, hatte Whitebeards Crew Akainu schon erreicht. Jeder einzelne stand hinter Luffy, so wie es ihr Vater getan hatte. So wie es Ace getan hatte. Sie würden nicht zulassen, dass er Luffy bekam.

Erleichtert atmete Akisa aus.

Erleichterung… Ihr kam es vor, als hätte sie dieses Gefühl seit Jahren nicht mehr gehabt. Zu schwer lasteten die Geschehnisse der letzten Zeit auf ihr. Doch das Gefühl verzog sich schnell wieder und machte leichter Panik platz. Wie sollte es jetzt weitergehen? Das Wasser war zugefroren. Sie kamen nicht weg. Aber Jinbe und Luffy brauchten dringend ärztliche Versorgung. Doch als im nächsten Moment ein gelbes U-Boot aus dem Eis auftauchte und ein bekanntes Gesicht an Deck rannte, verflogen diese Sorgen reichlich schnell wieder.

„Trafalgar Law. Ein Glück.“ Ein leichtes Lächeln legte sich über Akisas Lippen. Er war Arzt. Er konnte ihnen helfen und sie schnell von hier wegbringen. Das war das Einzige, das ihr in diesem Moment wichtig war. Ihr war egal, was mit ihr passierte. Hauptsache man würde ihn in Sicherheit bringen und versorgen. Sie faltete die Hände vor ihrer Brust, schloss die Augen und atmete tief durch. Für einen kurzen Moment konnte sie das Kriegsgeschrei um sie herum ausblenden und sie tat das Einzige, was sie in diesem Moment tun konnte.
 

Beten.
 

Im nächsten Moment krachte es laut. Als sie ihre Augen wieder öffnete, sah sie riesige Wellen, die die Kriegsschiffe der Marine unter sich begruben. Es wurde immer lauter um sie herum. Überall fielen Schüsse und sie hörte die Vizeadmiräle rufen: „Streckt alle Piraten nieder! Lasst sie die Gerechtigkeit spüren! Wir zeigen ihnen was Gerechtigkeit ist!“

Doch hatte das, was sich dort vor Akisas Augen abspielte, schon lange nichts mehr mit Gerechtigkeit zu tun. Es war zu einem inhaltslosen Abschlachten ausgeartet. So viele mussten sinnlos ihr Leben lassen, nur weil die Marine ihre Macht präsentieren wollte. Warum taten sie das? Sie hatten bereits gewonnen. Doch das schien alles nicht auszureichen. Sie wollten vor den Augen der Welt zeigen, dass sie sich nichts gefallen ließen und keinem Piraten auch nur ein Fünkchen erbarmen gaben. Mit Whitebeards Tod endete eine Ära und nun sollte die Ära der Marine beginnen.

Es war schrecklich. Egal wo Akisa hinsah. Das Kämpfen und Morden endete einfach nicht. Dies sollte wohl der schwärzeste Tag der Marine werden, denn sie verwechselten Hass, Angst und Gewalt mit Gerechtigkeit. Es war genug. Es war Zeit etwas zu tun. Etwas, dass Akisa wahrscheinlich das Leben kosten würde, aber wenn sie weiter nur untätig dastand und zusah… Das könnte sie es sich niemals verzeihen.

Sie kletterte die Steinwand hinunter und landete ziemlich unsanft mit ihrem Hintern auf dem gefrorenen Wasser. Schnell rappelte sie sich auf und rannte, soweit es auf dem glatten Untergrund möglich war, Richtung Whitebeard-Piraten und damit auch Richtung Admiral Akainu, der schon längst sein Gehirn ausgeschaltet haben musste, so wie er herumwütete.

Gerade wollte er wieder loslegen und die Piraten erneut attackieren, da sprang sie einfach mit weit ausgestreckten Armen davor und schien ihn damit komplett aus der Fassung gebracht zu haben.

„STOP!“, schrie sie so laut, dass sie sich fast vor sich selbst erschrocken hätte. „Es reicht! Was soll das alles? Ihr verschwendet Leben! Leben von Menschen mit Familien! Von Menschen mit Träumen! Ihr habt doch alles erreicht, was ihr wolltet! Doch statt dieses sinnlose Kämpfen endlich zu beenden, schlachtet ihr euch hier gegenseitig ab! Das ist krank! Findet ihr das gerecht? Ist das eure Gerechtigkeit? Mit Angst regieren? Das wurde mir anders erzählt! Ich bin vielleicht Piratin, doch hatte ich bisher stets Respekt vor euch! Doch jetzt…“ Langsam sanken ihre Arme wieder nach unten an ihren Körper. Für’s erste war alles ruhig. Keiner bewegte sich. Doch hatte sie von Anfang an im Gesicht des Admirals lesen können, was er dachte. Auch wenn er ihr nicht glaubte, wenn es hier und jetzt enden würde… Sie hatte nicht gelogen. Es war Monkey D. Garp, der ihr beigebracht hatte, für was die Marine stand, für was sie da war. Auch wenn sie damals schon wusste, dass weder Ace, noch Luffy oder sie jemals der Marine beitreten würden, war ihr doch klar, dass das Gleichgewicht ohne diese, der Bevölkerung Sicherheit gebende, Macht nicht mehr gewährleistet wäre. Das System würde zusammenbrechen. Doch das, was sich hier in den letzten Minuten abgespielt hatte, war einfach nur widerwärtig. Sollten das ihre letzten Worte gewesen sein, wäre sie mehr als nur zufrieden damit.

„Du kleine Göre! Was glaubst du mit wem du hier sprichst?! Für deine Dreistigkeiten wirst du bezahlen!“, meinte er mehr als nur verärgert. Der Zorn quoll ihm förmlich aus den Ohren.

„Akisa!“, hörte sie Marco nur schreien, als dich alles scheinbar wieder in Zeitlupe abspielte. Er holte aus. Das Magma tropfte dickflüssig von seinem Arm und schon schnellte er in ihre Richtung. Reflexartig hob sie ihre Arme und hielt sie sich vor ihr Gesicht. Sie kniff die Augen so fest zusammen, dass es wehtat und sie verlor sogleich den Boden unter den Füßen. Sie wartete darauf, dass es endete. Dass sie die heiße Faust des Admirals traf und sie innerlich verbrannte, so wie es bei ihrem Freund der Fall gewesen war. Doch nichts geschah. Sie fiel auch nicht unsanft auf die harte Eisscholle. Sie öffnete langsam die Augen. Das glühende Magma war direkt vor ihr, doch hielt ein Schwert es ab ihr auch nur ein Haar zu krümmen. Ihre Atmung beschleunigte sich wieder. Sie ließ die Arme langsam sinken.

„Gut gesprochen.“

‚Was? Diese Stimme. Nein…das kann nicht sein‘. Langsam wandte Akisa ihren Blick nach oben. Und ihre Sinne hatten sie nicht getäuscht. „Vater?“, fragte sie nur mit sehr dünner Stimme. Ein breites Lächeln legte sich über sein Gesicht.
 

Akainu zog sich zurück. Er war überrascht. Alle waren es. Keiner hatte damit gerechnet in diesem Moment die Red Force zu erblicken und den Roten Shanks vor sich stehen zu haben. Akisa starrte ihn noch immer ungläubig an, während er den Strohhut vom Boden hob und ihn lächelnd betrachtete. Dann sah er wieder zu ihr und löste damit eine unglaubliche Welle in Akisa aus. Sie konnte die Tränen nicht mehr unterdrücken und stürzte sich sogleich in seine Arme. Behutsam setzte er ihr den Hut auf den Kopf und streichelte dann darüber bevor er sich zu ihr hinunter hockte und sie kurz betrachtete. Immer noch heulte sie wie ein Schlosshund, rieb sich mit der rechten Hand die Augen und verlangte sich ein Lächeln ab. Sie hätte so glücklich sein sollen ihren Vater nach so vielen Jahren endlich wiederzusehen. Jedoch war das wahrscheinlich der schlechteste Tag für ein Wiedersehen. Ihr Vater sagte nichts. Seine Hand ruhte einfach nur auf ihrem Arm und er sah ihr tief in die bereits total roten verweinten Augen. Sekundenschnell änderte sich sein Blick jedoch wieder. Er sah nun an seiner Tochter vorbei, stand im nächsten Moment auf und schob sie leicht etwas näher an sich heran.

„Ich bin gekommen, um diesen Krieg zu beenden“, sprach er mit starker Stimme. Er hatte Akainu fest im Blick, welcher ihn nur missbilligend betrachtete. Sekundenlang starrten sie sich nur an bis eine bekannte Stimme sie aus ihrer Tätigkeit drang.

„SHANKS???“

Sie wandten ihren Blick nach oben.

„Buggy?“ Shanks hatte scheinbar nicht damit gerechnet seinen alten Kameraden hier zu treffen. Akisa dagegen war erleichtert zu sehen, dass Jinbe und Luffy nicht mehr bei ihm waren. Er musste sie also zu Law an Bord gebracht haben. Ihr Vater dagegen hatte andere Sorgen.

„Ah! Buggy! Tu mir einen gefallen und bring sie zu Luffy“, meinte er und schob Akisa etwas vor.

„Was? Warum sollte ich das tun? Du spinnst doch! Seh ich aus wie ein Schwertransport?“

„Wie charmant“, meinte Akisa nur auf diese Aussage.

„Außerdem soll mich die Marine nicht sehen!!“, zeterte der Clown weiter, was Akisa doch reichlich stutzen ließ. Stand doch der Admiral immer noch genau hinter ihnen.

„Oh, Entschuldige! Ich hatte eigentlich vor, dir diese Schatzkarte zu geben“, fing der Rote nun an und griff sich dabei unter seinen Mantel.

„Wirklich!?“

„Natürlich, und sie ist sehr selten!“, berichtete Akisas Vater weiter. Dabei sah er sie nur kurz an und Akisa wusste in diesem Moment genau, dass er Buggy nur veralberte. Aber auch der Pirat schien ihm nicht ganz zu glauben. „Als ob...Glaubst du wirklich, ich falle auf so einen billigen Trick rein?“

„Ich verstehe schon. Du willst sie also nicht? Dann werde ich wohl jemand anderen fragen müssen...“

„Warte! Okay! Ich bring sie zu ihm!“

„Oje“, meinte Akisa nur und wurde im nächsten Moment auch schon von ihm hochgehoben. Erschrocken über diese schnelle Entscheidung von Buggy, konnte sie sich nicht mal von ihrem Vater verabschieden. Kurz drehte sie sich nochmal zu ihm, eine Hand immer an ihrem Kopf, damit sie den Hut nicht verlor. Sie erkannte einen sehr stolzen und glücklichen Ausdruck auf dem Gesicht ihres Vaters. Als sie die Red Force passierten, lächelten ihr alle bekannten Gesichter entgegen. Ben, Lou, Yasopp. Sie hatte sich so darauf gefreut, sie alle wiederzusehen. Doch es war der falsche Ort und die falsche Zeit. In der Neuen Welt würden sie sich wiedersehen. Doch dazu musste sie zuerst zurück zu ihrem Käpt'n. Während Buggy sich noch immer beschwerte, waren sie fast am Ende der Eisschollen angekommen. Und sie hatten Glück. Das U-Boot der Heart-Piratenbande war noch in Sichtnähe.

„HEY!!!“, schrie Buggy nun. Er flog einige Meter über das Wasser, während seine Beine auf der Scholle zurückblieben. „Ihr habt was vergessen!!“, rief er und schmiss Akisa im nächsten Moment Richtung U-Boot, wo Law sie glücklicherweise auffing. „Was...?“

„Wie charmant“, wiederholte Akisa nur.

„Käpt'n!!!! Beeil dich!!! Wir müssen endlich abtauchen!“, jammerte Bepo im Hintergrund.

„Okay!“, meinte der Kapitän nur und rannte mit Akisa ins innere des U-Bootes. Dort setzte er sie ab und betrachtete sie eindringlich. Sie hatte sich inzwischen den Strohhut wieder vom Kopf genommen und drückte ihn sich fest an die Brust.

„Bist du verletzt?“, wollte Trafalgar wissen. Akisa schüttelte leicht den Kopf. „Nein...Was...Was ist mit Luffy?“ Gerade eben schien sie noch wie in Trance, da ergriff im nächsten Moment wieder Panik besitz von ihr.

„Ich kümmere mich jetzt um ihn. Bepo! Bring sie in meine Unterkunft.“ Der Bär nickte.

Doch Akisa schüttelte unaufhörlich den Kopf. „Nein! Bring mich zu ihm!“, flehte sie.

„Das ist keine gute Idee. Die Operation wird kein schöner Anblick. Du solltest dich lieber ausruhen.“ Nachdem er diesen Satz beendet hatte, verschwand er auch schon. Akisa wurde von Bepo einfach vor sich her geschoben und, wie von seinem Käpt'n angeordnet, in dessen Raum gebracht. Schnell schloss der Bär die Tür hinter sich und ließ sie allein. Noch immer umklammerte sie den Strohhut.
 

Den Strohhut ihres Vaters. Den Strohhut ihres Freundes.
 

Dieser Tag schien nicht enden zu wollen. Da sie keine andere Wahl hatte, legte sich Akisa auf das Bett. Sie konnte jedoch nicht schlafen sondern starrte nur an die Decke. Einige Male wurde das Schiff noch ziemlich durchgeschüttelt und es bumste laut. Doch dann war da nur noch Stille. Nur ein leichtes Blubbern drang an ihr Ohr.

Jetzt wo es ruhig war, wo sie ganz allein war, da kamen sie wieder. Die schrecklichen Bilder aus Marineford. Sie konnte nicht mehr. Es war zu viel. Sie begann bitterlich zu weinen.
 

★ ☆ ★ ☆ ★ ☆ ★ ☆ ★ ☆ ★ ☆ ★ ☆ ★ ☆ ★ ☆
 

Langsam bewegte sie ihre Lider. Sie musste eingeschlafen sein, obwohl sie dachte, dass sie nie wieder Ruhe finden würde. Wie lange hatte sie geschlafen? Sie wusste es nicht, doch Tageslicht durchflutete bereits den Raum. Sie waren also wieder aufgetaucht. Akisa wollte sich aufsetzten, aber ihr Körper schien schwer wie Blei zu sein. Mühsam zwang sie sich hoch und sah durch das Bullauge hinaus auf das Meer. Die Sonne reizte ihre Augen, die noch vom langen Weinen brannten. Schützend legte sie ihren linken Arm an ihre Stirn und sah traurig auf ihre andere Hand hinunter.

Es schmerzte so sehr. Jede einzelne Erinnerung an das Vergangene. Ob sie jemals wieder glücklich sein könnte? Sie wusste es nicht. Es war, als hätte sie, bis auf Trauer und Schmerz, jedes andere Gefühl bereits verlernt. Nein! Ein Gefühl war da noch…Sorge.

„Luffy…“ Ihr Blick durchstreifte den Raum und blieb an der Tür hängen.

Sie musste zu ihm!

Schwerfällig stand sie vom Bett auf, da bemerkte sie etwas an ihrem Fuß. Es war der wertvolle Strohhut ihres Kapitäns. Er war ihr im Schlaf heruntergefallen. Erschrocken hob sie ihn auf.

Dann ging Akisa zur Tür und hinaus auf den Flur. Es war dunkel in dem U-Boot und ruhig. Sie hatte keine Ahnung wo er war, also lief sie einfach los. Den Gang zurück, den der Bär sie zuvor hinunter geschoben hatte. Dann nach rechts. Dort war Law entlang gegangen. Der Weg musste sie hinführen. Während Akisa vor sich hin trottete, war ihr Kopf völlig leer. Kein einziger Gedanke war mehr zu erhaschen. Sie schien fast apathisch. Doch als sie das Ende des Weges erreichte und den Raum betrat, in dem sie nur ein leises Piepen vernahm, verschwand die Leere aus ihren Augen. Links erkannte sie Jinbe liegen. Er schlief und schien alles gut überstanden zu haben. Doch rechts von ihr standen unzählige Geräte.

Ohne sie würde Luffy nicht überleben. Akisa spürte wie sich ihr Herzschlag mit jedem kleinen Schritt beschleunigte. Sie zitterte. So schwer verletzt hatte sie ihn bisher noch nie gesehen.

„Du bist schon wieder auf den Beinen?“

Sie schreckte zurück und wandte sich sogleich in die Richtung aus der die Stimme kam. „Law…“

„Das Schlimmste hat er hinter sich, aber er braucht noch viel Ruhe. Sein Körper musste ziemlich viel einstecken.“

Akisa antwortete nicht, beobachtete nur die Geräte, an die ihr Freund angeschlossen war. Dann näherte sie sich langsam.

Dieser Anblick. Er schmerzte unheimlich. Wie Stiche... Tausende, direkt in ihr Herz. Zitternd legte sie vorsichtig den Hut auf seiner Brust ab. Das salzige Wasser bildete währenddessen wieder viele kleine Spuren auf ihrer Haut. Das wievielte Mal weinte schon an diesem Tag? Sie wandte sich dem Ende der Liege zu und ließ sich dort nieder. Die Beine fest an ihren Körper gepresst, blickte sie starr zum Boden und weinte leise weiter.

Sie hörte Trafalgar Law seufzen. Dann nur noch Schritte, die sich allmählich entfernten bevor sie gänzlich verstummten. Nur noch das konstante Piepen und das Rauschen des Beatmungsgerätes waren zu hören. Einige Minuten saß sie so da, völlig in sich gekehrt, den Blick starr nach unten. Dann regte sich etwas. Akisa erkannte wie Jinbe sich langsam aufrichtete. Er stöhnte auf und fasste sich an die Brust. Die Stelle, wo zuvor noch ein tiefes Loch in seinem Körper geklafft hatte. Es schien noch sehr zu schmerzen, doch trotzdem richtete er sich weiter auf und stand im nächsten Moment neben seiner Liege. Langsam bewegte er sich in Richtung Luffy. Bei seinem Anblick seufzte er schwer. Die linke Hand noch immer an seiner Brust, wandte er sich Richtung Tür.

Akisa sagte nichts. Sie bewegte sich auch nicht, lediglich ihr Blick folgte ihm. Kurz vor dem Ausgang blieb er stehen. Langsam drehte er sich in ihre Richtung. Er schien sie erst jetzt bemerkt zu haben. Ein leicht überraschter Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Eine ganze Weile musterte er sie still, sah ihr direkt in die Augen und Akisa wusste, dass er es sah. Dass er die Schuld erkannte, die auf ihr lastete. Sie wandte ihren Blick wieder zum Boden.. Einen tiefen Seufzer konnte sie nicht unterdrücken. Noch immer spürte sie seinen Blick auf ihr liegen. Überlegte er, was er sagen könnte? Ob er überhaupt etwas sagen sollte? Akisa wusste nicht, ob sie gerade mit jemanden sprechen wollte oder ob sie doch lieber allein wäre. Doch Jinbe nahm ihr diese Entscheidung ab. Stumm verließ er den Raum und ließ sie zurück.

Ihr Kopf sank auf ihre Knie. Immer noch presste sie ihre Beine fest an ihren Körper. Sie schloss die Augen und lauschte den Geräuschen der Maschinen, welche ihren Freund am Leben hielten. Wann würde er aufwachen? Würde er überhaupt wieder aufwachen? Ihr Magen zog sich zusammen. Was sollte sie tun, wenn er sich nicht erholen würde? Zurück zum Archipel gehen um zu ihren Freunden zu gelangen? Nein, das konnte sie nicht

Allmählich wurde ihre Atmung wieder ruhiger und sie döste ein wenig vor sich hin, bis jemand ihre Schulter berührte und sie damit wieder aus der Ruhe holte. „Hey Mädchen. Bist du wach?“, fragte einer von Laws Crewmitgliedern. Leicht verwirrt sah sie sich um. Außer ihm waren noch zwei andere im Raum, welche die Monitore checkten und nach Luffy sahen.

Zwei Wochen waren bereits vergangen und nichts hatte sich verändert. Noch immer war Luffy an die Geräte angeschlossen. Nicht einmal war er aufgewacht. Akisa verbrachte die vollen zwei Wochen dort in diesem einen Raum. Sie aß kaum, schlief wenig. Die Strapazen zeichneten sie immer mehr.

„Der Käpt’n meint, du solltest mal nach draußen gehen und frische Luft schnappen. Es wird noch etwas dauern, bis er wieder aufwacht.“

Es war immer der gleiche Satz. Immer ignorierte sie ihn. Diesmal jedoch nickte Akisa und hievte sich schwerfällig auf die Beine. Kurz sah sie noch einmal zu seiner Liege, dann bewegte sie sich langsam hinaus. Sie kam nur sehr schleppend voran, wodurch es ihr vorkam, als würde sie ewig brauchen das Schiff zu verlassen. Auf dem Deck angekommen, musste sie sich zuerst wieder an die Helligkeit gewöhnen. Als sich das Bild vor ihr wieder aufklarte, erkannte sie, dass sie bereits an einer Insel angelegt hatten. Es war eine kleine Bucht, die zum Wald hin mit Zäunen abgetrennt war. Sie erinnerte sich daran, wie Law ihr erzählt hatte, dass sie hier auf Amazon Lilly darauf warten würden, bis Luffy aufwacht. Hier würden sie sicher sein.

Sie erkannte die restliche Crew dort an Land sowie Law und Jinbe. Die beiden Letzteren hatten sie bereits entdeckt und musterten sie genau. Wieder seufzte sie nur und ging dann vom Schiff, auf die Beiden zu.

„Ich bin froh zu sehen, dass es dir gut geht“, freundlich lächelte Jinbe sie an. Sofort wandte sie den Blick ab. Ihm in die Augen sehen, dass konnte sie nicht wenn er so nett zu ihr war. Sie verdiente diese Nettigkeit einfach nicht. Wortlos ging sie an den Beiden vorbei Richtung rechte Abgrenzung und setzte sich wieder in dieselbe Position, in welcher sie schon im Schiff die letzte Zeit verweilt hatte.
 

Nach einiger Zeit erschienen dann ein paar Mitglieder der Kuja-Piratenbande. Sie hielten sich also wirklich auf der Fraueninsel im Calm Belt auf. Die Frauen brachten Essen und Trinken gemäß Anweisung ihrer geschätzten Anführerin Boa Hancock. Obwohl sie wussten, dass sie mit den Männern nicht sprechen sollte, tat es die ein oder andere doch, was die Männer nur so in Verzücken versetzte. Akisa blendete den ganzen Trubel jedoch vollkommen aus. Sie wollte nichts hören. Nichts sehen. Nichts fühlen…

Sie wurde abermals aus ihrer Trance gerissen, als Jinbe ihr eine Schüssel Suppe vor die Nase hielt. „Hier.“

Ein leichtes Kopfschütteln war ihre Antwort. Doch der Fischmensch beließ es nicht dabei. Er ließ sich neben ihr nieder, die Suppenschüssel weiter in der Hand, schnaufte er einmal tief bevor er zum Sprechen ansetzte. „Ich weiß, dass es schwer ist. Aber du musst etwas zu dir nehmen, auch wenn dein Körper sich weigert. Das Leben birgt leider auch schmerzvolle Dinge in sich. Aber es ist erst vorbei, wenn du aufgibst“, meinte er und hielt ihr die Schüssel noch einmal hin. Doch Akisa zog die Beine nur noch fester an ihren Körper und vergrub ihr Gesicht in ihre Arme. Sie hörte ihn wieder schnaufen. Kurz verharrte sie noch in ihrer Haltung, dann hob sie ihren Kopf wieder ein Stück und sah auf den Rasen. Dort stand die Schale direkt neben ihrem Bein. Als sie ihren Blick weiter schweifen ließ, entdeckte sie den Fischmenschen noch immer neben ihr sitzend. Jetzt bemerkte sie erst, dass vor ihm noch eine Schüssel stand. Es musste seine Schüssel sein, doch sie war noch genauso voll wie ihre.

„Warum isst du denn nichts?“ Ihre Stimme klang heiser und kratzig, leise und dünn. Er wandte sich ihr zu und gab ihr nur einen flüchtigen Blick von oben herab. „Warum isst du nicht?“, war seine Gegenfrage.

„Du hast hart gekämpft und wurdest schwer verletzt. Dein Körper braucht das.“

„Deiner auch.“ Doch auf diese Antwort konnte sie nur leicht den Kopf schütteln.

„Wenn du nicht isst, dann werde ich auch nichts essen.“ Jinbe klang sehr entschlossen. So wie gerade neben ihr saß, die Augen geschlossen…

Ein schwerer Seufzer entglitt ihr. Keinesfalls wollte sie, dass dem Fischmenschen durch sie noch mehr Schaden zugefügt wurde. Und das wäre auf die Dauer wohl der Fall, wenn er nichts essen würde. Also nahm sie die Schüssel und begann langsam zu löffeln.

Jinbe beobachtete alles aus dem Augenwinkel und schien sich im nächsten Moment damit zufrieden zu geben, denn er nahm nun auch seine Schüssel und begann zu essen.
 

Stunden vergingen und nichts passierte. Sie saßen einfach nur am Ufer und starrten auf das ruhige Meer. Jinbe hatte sich inzwischen wieder zu Law begeben. Akisa hatte sich jedoch noch nicht vom Fleck gerührt. Sie wollte nicht reden, auch nicht herum laufen und sich die Insel ansehen. Eigentlich wollte sie nicht mal dort sitzen und das Meer beobachten. Aber was wollte sie? Sie wusste es selbst nicht. Ihr Kopf war leer und schmerzte. Sie ließ sich zurück fallen und sah in den blauen Himmel. Betrachtete die weißen Wolken die vorbeizogen. Stille. Einfach nur Stille…

…welche in Windeseile durch einen lauten Knall einer Explosion ersetzt wurde. Erschrocken richtete sich Akisa wieder auf. Im nächsten Moment landete er mit einem lauten Brüllen nicht weit von ihr entfernt. Luffy war aufgewacht und, wie erwartet, hatte er das ganze nicht gut überstanden. Er brüllte und wütete, rief nach seinem Bruder. Verängstigt sprang Akisa auf. Die Crewmitglieder der Heart-Piraten versuchten ihn wieder unter Kontrolle zu bringen. Er musste sich unbedingt beruhigen, weil es sein Körper sonst nicht aushalten würde. Doch Luffy schien vollkommen außer Kontrolle. Es dauerte nicht lange und er war im Wald verschwunden. Akisa zitterte am ganzen Leib. Sie wusste es würde schlimm werden. Sie wusste jedoch nicht wie er auf sie reagieren würde. Diesmal schien er sie vollkommen ausgeblendet zu haben. Er hatte jeden einzelnen ausgeblendet. War nicht bei Verstand. Doch er würde es bald wieder sein. Jinbe war losgegangen um ihn wieder zur Vernunft zu bringen. Bald schon würde es soweit sein. Sie war froh, dass er wieder wach war. Dass er die körperlichen Strapazen scheinbar alle relativ gut überstanden hatte. Doch fürchtete sie das, was vor ihr lag. Einige Zeit verging. Wie angewurzelt stand sie noch immer am gleichen Ort. Immer noch hörten man ihn schreien und es krachte einige Male. Dann war es schlagartig ruhig.

Währenddessen schien im Calm Belt ein anderer Kampf zu toben. Die Heart-Piraten hatten einen Seekönig entdeckt, welcher im nächsten Augenblick auch schon tot im Meer schwamm. Akisa hatte sich aus ihrer Starre gelöst und versucht, genauso wie alle anderen, etwas zu erkennen. Doch im ersten Augenblick geschah nichts. Dann jedoch bewegte sich jemand aus dem Wasser an Land. Akisa erkannte die Person schnell, die vor ihr stand. „Rayleigh?“, hauchte sie nur.

„Der Dunkle König Rayleigh!!“, bemerkte nun auch der Rest. Kurz erörterten sie, wie es sein kann, dass er durch ein Meer wie dieses schwamm, bevor sich der alte Mann seinen wirklichen Belangen zuwandte.

„Ich vermute, dass Luffy hier irgendwo auf der Insel ist“, bemerkte er scheinbar beiläufig und richtete seinen Blick erst auf Law und dann auf Akisa. Sofort wich sie seinem Blick aus und knetete ihre Finger. Noch immer hatte er sein Lächeln aufgesetzt und musterte sie eingehend. Dann setzte er sich auf einen Felsen und rang seine Bekleidung aus.
 

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Währenddessen, nicht weit entfernt, hatte Jinbe beide Hände voll zu tun, Luffy wieder auf den Boden der Tatsachen zu bringen. Es war hart, aber er musste der Realität ins Auge sehen. „Ich weiß, dass es jetzt schmerzhaft ist, Luffy, aber du musst diese Gefühle unterdrücken. Denk nicht nur an das, was du verloren hast! Du kannst es nicht zurückbekommen! Denk darüber nach, was dir geblieben ist!“ Er ließ von ihm ab. Langsam sank Luffy zu Boden. Er schniefte laut und die Tränenflüssigkeit lief wie ein Wasserfall über sein Gesicht. „Ich hab immer noch meine Freunde!“

Zufrieden lächelte Jinbe.

„Zoro, Nami, Usopp, Sanji, Chopper, Robin, Franky, Brook! Ich muss zu ihnen! Ich muss zurück zum Schiff! Wir wollen uns dort treffen!“ Während er weiterhin seiner Trauer freien lauf ließ, hörte er Jinbe schwer seufzen. Dann ließ sich der Fischmensch neben ihm nieder. Es dauerte eine ganze Weile bis sich Luffy wieder beruhigt hatte. Dass er seinen Bruder nie wieder sehen würde, er konnte es immer noch nicht begreifen. Doch er war nicht allein und würde das durchstehen. Zurück zur Sunny, zurück zu seiner Crew. Er brauchte sie jetzt. Jeden von ihnen.

Langsam hatte sich sein Körper wieder beruhigt, da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er hatte jemanden vergessen. Er hatte SIE vergessen! Wieder erschienen einige Erinnerungsfetzen vor seinem inneren Auge. Akisa…sie war dort. Hatte geholfen Ace zu befreien. Sie hatten sich wieder, als…

Panisch sprang er auf. „Wo ist Akisa!?“ Die Hände bereits wieder zu Fäusten geballt, starrte er den Fischmenschen mit hysterischem Blick an. Jinbe saß ihm noch immer gegenüber und schien zu warten. Sein Gesicht war ernst und nachdenklich.

„Es geht ihr soweit gut. Sie wird noch an der Bucht sein und auf uns warten.“

Erleichtert atmete Luffy aus. „Ein Glück. Ich dachte schon, dass ich sie auch noch verloren hätte.“ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, bevor er wieder zu Boden fiel.

„Ich trage dich zurück. Du musst dich schonen“, sagte Jinbe während er aufstand. Er nahm ihn Huckepack und lief langsam zurück Richtung Meer. Mehrmals schnaufte er schwer, was Luffy zunehmend Sorge bereitete. „Bin ich dir auch nicht zu schwer? Du bist doch selbst verletzt.“

„Nein, nein. Alles in Ordnung. Aber…“, er hielt inne.

„Was ist?“ Luffy wurde neugierig. Irgendetwas schien nicht zu stimmen. Aber warum hielt sich sein Freund zurück?

Der Fischmensch blieb nun stehen. Er schien mit sich zu ringen, ob er nun etwas sagen sollte oder nicht. Doch Luffy ließ ihm keine Wahl. „Jetzt rück schon mit der Sprache raus.“ Kurz seufzte Jinbe noch einmal, dann lief er wieder los. „Es geht um deine kleine Freundin.“

„Du hast doch gesagt, dass es ihr gut geht“, sofort wurde Luffy mulmig zumute. Wurde sie doch verletzt?

„Ja, schon. Es geht weniger um ihr körperliches Wohlbefinden.“ Er machte eine kurze Pause. „Sie scheint sich die Geschehnisse schwer zu Herzen genommen zu haben. Ich denke, sie gibt sich die Schuld am Tod von deinem Bruder.“

Schockiert über diese Aussage, wusste Luffy gar nicht was er darauf erwidern sollte. Sie? Schuld am Tod von Ace? Darüber hätte er nicht nachgedacht. Er hatte sie beschützt. Ihr das Leben gerettet. Wenn er sich nicht getan hätte, dann wäre er selbst für sie in Bresche gesprungen. Niemals hätte er zugelassen, dass man ihr ein Haar krümmt. Doch Ace war ihm zuvor gekommen.

Nein…eigentlich hatte er ihr beider Leben gerettet. Er war bereits bei ihr. Die Bilder waren so klar, deutlicher konnte er es kaum sehen. Er hatte sie bereits erreicht und weggestoßen. Die innerliche Unruhe verschwand wieder. Er würde mit ihr darüber reden. Er würde das regeln, für sie da sein. Er hatte keinen Gedanken darüber verloren, wie es ihr mit der Sache ging, war Ace doch für sie genauso wichtig gewesen wie für ihn. Sie waren zusammen aufgewachsen. Hatten so viel erlebt. Natürlich ging es ihr schlecht und es würde Zeit brauchen bis sie es verkraftet hatte. Sie brauchte ihn jetzt. Er musste sich zusammenreißen. Aufhören mit jammern. Stärker werden. Ja, das war es. Er musste unbedingt stärker werden, um sie und seine restliche Crew beschützen zu können. Niemals sollte so etwas, wie auf dem Archipel, noch einmal passieren. Er würde es nicht zulassen. Unter gar keinen Umständen.

„Okay! Macht dir keinen Kopf. Ich kümmere mich um sie“, versicherte er Jinbe dann. Zufrieden nickte der Fischmensch.
 

Es dauert nicht lang, da hatten sie ihr Ziel bereits erreicht. Jinbe hatte Luffy in der Zwischenzeit erzählt, dass sie von Trafalgar Law gerettet wurden. Ohne ihn wären sie wahrscheinlich gestorben. Er und seine Crew hätten sich wirklich sehr bemüht, ihre Verletzungen schnell zu behandeln. Umso erstaunten waren sie, als sie an der Bucht ankamen und dort nur noch zwei Personen antrafen.

„Rayleigh! Was machst du denn hier? Ich hatte vor mit Hilfe deiner Vivre Card zurück zum Archipel zu kommen. Wo sind die anderen? Haben sie es schon zurück geschafft?“, Luffy war so erfreut seinen Freund zu sehen, dass die Fragen nur so aus ihm heraussprudelten. Rayleigh lachte nur. „Bisher hat es keiner zurück geschafft. Aber ich habe meine Vivre Card bei Shakky in der Bar gelassen. Ich hätte mich sonst gar nicht frei bewegen können.“

Völlig perplex starrte Jinbe den Mann vor sich an. „Dunkler König Rayleigh? Bist du es wirklich? Ich glaub es nicht.“

Luffy rutschte mit einem breiten Grinsen von Jinbes Rücken. Dann erst realisierte er seine kleine Freundin, die sich scheinbar leicht hinter Rayleigh versteckte. Als sie seinen Blick auffing, zuckte sie kurz zusammen. Luffy erkannte ihre Unsicherheit und auch die Angst, die in ihren Augen lag. Langsam bewegte sie sich dann auf ihn zu und hielt ihm seinen Strohhut entgegen. An diesem Punkt jedoch war ihm dieser Gegenstand völlig egal. Er griff nach ihrem Handgelenk und zog sie an sich. Er hielt sie ganz fest, legte seinen Kopf an ihren und lauschte ihren leisen schluchzen. Es würde ihr hoffentlich helfen, wenn sie spürte, dass er für sie da war. Das er ihr niemals Vorwürfe machen würde. Wofür auch? Irgendwann würde er mit ihr darüber sprechen. Dann, wenn sie bereit dafür war.

„Waren hier nicht noch andere Piraten?“, begann Jinbe dann ein kurzes Gespräch mit Rayleigh.

„Du meinst Trafalgar Law und seine Crew, nicht wahr? Sie haben sich vor kurzem auf den Weg gemacht“, antwortete er Jinbe. Dann wandte er sich an Luffy. „Ich soll dir ausrichten, dass du dich noch zwei Wochen ausruhen sollst. Du bist scheinbar außer Lebensgefahr“

Luffy nickte ihm nur entgegen als Zeichen, dass er ihn verstanden hatte. Seine Freundin hatte sich scheinbar wieder beruhigt. Noch immer lehnte ihre Stirn an seiner Brust und er fühlte wie sie an seinen Verbänden herumspielte. Ein zufriedenes Lächeln legte sich über seine Lippen. Kurz streichelte er ihr über das Haupthaar, was sie scheinbar dazu veranlasste ihn anzusehen. Noch immer lag so viel Zweifel und Trauer in ihren Augen. Er schloss kurz die seinen und seufzte innerlich. Er würde sie nicht mehr allein lassen. Keine Sekunde. Dann schenkte er ihr ein liebevolles Lächeln bevor er seinen Strohhut aufhob, der ihr zuvor hinuntergefallen war, und ihn aufsetzte. Dann griff er nach ihrer Hand und grinste sie wieder breit an. Endlich konnte er ein langersehntes Schmunzeln auf ihren Lippen erkennen, bevor sie ihren Kopf an seine Schulter legte.

Kurz danach erschienen auf einmal die Gorgonen-Schwestern zusammen mit Gloriosa, der ehemaligen Kaiserin des Kuja-Stammes. Während sich Sandersonia und Marigold sehr freuten, Rayleigh wiederzusehen, hatte Hancock nur Augen für Luffy, was dieser jedoch gekonnt ignorierte und lieber den anderen zuhörte. Er bemerkte wie sich Akisa unsicher umsah und die Personen vor sich betrachtete. Außerdem schien sie Hancock wiederzuerkennen. Sie war schließlich auch, als eine der sieben Samurai, beim Kampf auf Marineford anwesend gewesen. Leicht drückte er ihre Hand und gab ihr zu verstehen, dass alles in Ordnung war. Sie wusste schließlich nicht, dass er damals dort gelandet war und bereits Freundschaft mit den Anwesenden geschlossen hatte. Sie wusste so vieles nicht. Niemals würde er ihr jedoch davon erzählen, egal wie oft sie fragen würde. Es würde ihr wahrscheinlich viel zu sehr wehtun. Noch immer vernahm Luffy das Gebrabbel von Hancock aus dem Hintergrund. Doch dann war mit einmal verdächtig still geworden.

„Was geht denn hier vor? Wer bist du und warum hängst du an Luffy?“, motzte die Kaiserin und stand auf einmal neben den Beiden. Erschrocken wich Akisa zurück und ließ im selben Atemzug seine Hand los. Böse wandte er sich an die Samurai.

„Hey! Schrei sie nicht so an! Sie ist ein Mitglied meiner Crew, meine Freundin, und hat genug durchgemacht!“
 

Gerade eben hatte sie sich schon besser gefühlt, doch als sie der eiskalte zornige Blick von Boa Hancock traf, drehte sich alles wieder und sie konnte nur erschrocken zurückweichen. Bedrückt sah sie nach unten. So einer starken, schönen Frau konnte sie niemals das Wasser reichen. Doch als Luffy ihr die Leviten las, staunten alle nicht schlecht. Bockig hatte er die Arme verschränkt und sah die Schlangenprinzessin noch immer böse an. Diese tat im nächsten Moment völlig entsetzt und entschuldigte sich dann reichlich übertrieben bei Akisas Käpt’n. Akisa beobachtete alles nur verblüfft. Scheinbar hatte diese Frau einen ziemlichen Narren an ihm gefressen und wäre es ein anderer Tag, an einem anderen Ort, dann würde sie wahrscheinlich auch darüber schmunzeln. Aber in diesem Moment, nach all dem, war es das Letzte was sie tun wollte.

Zur Beschwichtigung preiste Hancock nun wieder das Essen an, dass sie für Luffy mitgebracht hatte. In diesem Moment hörten sie Jinbes Bauch laut knurren, was die Kaiserin missbilligend kommentierte, ihm jedoch erlaubte sich auch etwas von dem Essen zu nehmen. Dankend setzte sich Jinbe und auch Luffy nahm platz. Verunsichert folgte Akisa ihm. Bedacht darauf genügend Platz zwischen ihr und Luffy zulassen, da sie noch immer von Boa Hancock streng gemustert wurde, setzte sie sich auch auf den Boden.

„Luffy, du solltest auch etwas essen. Essen ist Leben“, erklärte Jinbe und nahm sich eine Frucht. Luffy hielt sich kurz skeptisch den Bauch und setzte dann an sich eine Fleischkeule zu nehmen. Plötzlich hielt er inne. Er griff stattdessen auch nach einer Frucht und hielt sie Akisa vor die Nase. „Hier. Die magst du doch“, grinste er. Sie nickte kurz und lächelte zurück, bevor sie ihm die Frucht abnahm. Erst dann griff er zufrieden nach der Fleischkeule und biss beherzt hinein. Akisa betrachtete die Frucht in ihren Händen. Sie war perfekt. Keine Makel, wie die Schlangenprinzessin selbst, deren scharfen Blick sie auf sich spürte. Nach langem Zögern biss sie dann doch hinein und seufzte kurz zufrieden, was ihren Freund scheinbar sehr freute. Noch immer verstand sie nicht warum er so nett war. Es war wie früher als sie jünger waren und Akisa sich mal verletzte. Doch der Unterschied zwischen diesen beiden Situationen war enorm. Es half ihr jedoch nicht sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Sie würde ihn fragen, sobald sie die passende Gelegenheit dazu fand.

Während Luffy noch munter futterte, ergriff nun Rayleigh das Wort.

„Nun, wollen wir uns wieder Wichtigerem zuwenden, Luffy? Du sagtest, dass du vor hast von hier aus zum Archipel zurück zu gehen?“

Luffy unterbrach nun das Essen und wandte sich dem Dunklen König zu. „Ich muss mich dort mit meiner Crew treffen!“

„Bist du dir wirklich sicher? Ich bin mir sicher, du weißt noch was euch auf der Insel passiert ist.“

Sofort schossen auch Akisa wieder die Bilder durch den Kopf. Sie hatten keine Chance. Die Marine war einfach zu mächtig.

„Möchtest du deine Freunde wiedersehen…nur damit das gleiche noch einmal passiert? Ich hätte einen Vorschlag für dich. Es ist natürlich ganz dir überlassen ob du akzeptierst oder nicht“, meinte Rayleigh freundlich.
 

Die Sonne tauchte den Horizont bereits in ein ruhiges orange als sich die Schwestern auf den Weg machten. Luffy hatte sich entschieden Rayleighs Angebot anzunehmen und zwei Jahre mit ihm zusammen zu trainieren. Die Frage war nur, wie sollte er es den anderen mitteilen?

Akisa hatte sich aus der ganzen Sache herausgehalten. Sie saß am Rand der Bucht und sah in den Sonnenuntergang. Teilnahmslos zupfte sie einzelne Grashalme ab, als sich ihr Freund neben sie fallen ließ. Sie hörte abrupt auf und legte ihre Hände in den Schoß. „Und? Was hast du jetzt vor?“, fragte sie leise.

„Wir wollen morgen nochmal nach Marineford.“

Überrascht sah sie ihn an. „Wirklich?“

Er nickte, schien sich seiner Sache sicher. „Zurzeit ist dort wohl viel Presse unterwegs. Es wird ständig über etwas von dort berichtet. Ich bin mir sicher unsere Freunde werden die Zeitung lesen. Ich weiß nur noch nicht genau, wie es ihnen mitteile ohne das Jeder gleich Wind von der Sache bekommt.“ Er kratzte sich nachdenklich am Kopf.

„Eine…versteckte Botschaft, verpackt in eine andere?“, meinte Akisa eher beiläufig. Luffy nickte wieder und sah sie erwartungsvoll an. Sie musste schmunzeln. Wie er sie so da saß und sie ansah. Das kannte sie auch noch von der Zeit auf ihrer Heimatinsel. Sie versuchte sich zusammen zu nehmen und überlegte. Es lenkte sie sogar von ihren Sorgen ab.

„Das ist es!“, sagte sie dann nach kurzer Zeit. Und schon erklärte sie ihm ihren Einfall.

„Das sollte funktionieren. Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann!“, freute sich Luffy. Akisa brachten diese Worte jedoch wieder zum nachdenken. Konnte man sich auf sie verlassen? Geistesabwesend sah sie nun wieder auf ihre Hände, als sie seinen Arm an ihrer Schulter wahrnahm. Er zog ihren Oberkörper leicht zu sich und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. „Willst du mitkommen? Vielleicht hilft es dir auch abzuschließen“, fragte er tonlos. Akisas Herzschlag beschleunigte sich. Zurück an diesen Ort? Konnte sie das?

…ja. Sie musste sogar. Luffy hatte Recht. Um damit abschließen zu können, war es der beste Weg. Sie selbst hatte es sich ja ausgedacht. „Okay“, hauchte sie nur. Er hob seinen Kopf von ihrem und sah sie zufrieden an. Sie lächelte kurz, dann lehnte sie sich an seine Brust und schloss die Augen. Vielleicht würde sie diese Nacht endlich wieder ruhig schlafen können.
 

Am nächsten Morgen brachen sie sehr zeitig auf. Zusammen mit den Kuja-Piraten fuhren sie über den Calm Belt auf der Suche nach einem Marineschiff. Lange mussten sie nicht suchen. Das erste Schiff, das sie sahen, wurde sofort gekapert und die Mannschaft außer Gefecht gesetzt. Danach verabschiedeten sich die Piraten fürs erste voneinander. Sie würden sich später wiedersehen, wenn alles erledigt war.

Kurz nachdem sie mit dem Kriegsschiff Kurs auf die Marinebases genommen hatte, waren Luffy und Akisa unter Deck verschwunden und begannen die Operation vorzubereiten. Akisa entfernte den Verband von seinem rechten Oberarm. Dann nahm sie eine Feder und das schwarze Tintenfässchen zur Hand und begann die Botschaft auf seinen Arm zu schreiben. 3D mit einem Kreuz darüber und 2Y hieß sie und ihre Crew würde sie verstehen. Daran glaubten Beide fest.

„So, das sollte ausreichen.“ Sie stellte Tintenfass und Feder ordnungsgemäß zurück und sah sich dann nochmal das Geschriebene an. „Noch kurz warten bis es trocken ist“, meinte sie, während sie wieder neben ihm Platz nahm. Gedankenverloren starrte sie auf die Botschaft. Zwei Jahre würde sie ihre Freunde nicht wiedersehen. Eine lange Zeit. Alle würden trainieren und stärker werden. Was sollte sie tun? Bei Luffy bleiben? War die Idee so gut? Wahrscheinlich würde sie ihn nur ablenken…

Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als er seine Hand auf ihre legte. „Sag mal…“, begann er leise zu sprechen, „Gibst du dir eigentlich immer noch die Schuld, an dem was passiert ist?“

Überrumpelt von seiner Frage atmete sie scharf ein. Sie fühlte wie ihr Herz an ihre Brust hämmerte.

„Ich…“, sie wollte ihm antworten, aber es kam nichts. Ihre Stimme schien ihr abhanden gekommen zu sein.

„Hör bitte auf damit. Keiner trägt die Schuld. Ich weiß nicht, ob du dich erinnerst aber…er hätte dir niemals etwas antun können. Das hätte ich nicht zugelassen. Deswegen hat Ace das auch gemacht. Weil er genauso dachte. Er hat uns Beide gerettet. Und das war seine Entscheidung.“ Verständnisvoll sah er sie an, wischte ihr auch im nächsten Moment schon die Tränen weg. Fest drückte sie seine Hand. Nie wieder sollte er loslassen, sich nie wieder von ihr trennen.

Dann stand sie ohne Vorwarnung auf und ging hinüber zu einem Tisch. Sie nahm das Bündel, welches sie zuvor dort abgelegt hatte, und kam zu ihm zurück. Sie setzte sich diesmal an seine andere Seite und versuchte die Tränen zu verschlucken. „Schau. Die hab ich heute Morgen noch auf Amazon Lilly gepflückt. Glaubst du, sie würden ihnen gefallen?“

Nickend stimmte er zu, strich ihr Haar zurück und hauchte ihr einen kleinen Kuss auf die Schläfe.

„Hey ihr Beiden! Wir sind da! Macht euch bereit!“, hörten sie Jinbe rufen. Gleich würden sie das Tor der Gerechtigkeit passieren.

Alles ging gut. Das Tor öffnete sich und die Basis war bereits in Sichtnähe. Man erkannte von Weiten wie die Wiederaufbaumaßnahmen vorankamen. Trotzdem waren immer noch genügend Spuren des Krieges zu sehen. Rayleigh hatte das Ruder nun an einen der Marinesoldaten gegeben mit der direkten Anweisung einmal um die Insel zu steuern. Er machte keine Anstalten dieser Anweisung nicht Folge zu leisten, hatte er doch viel zu viel Respekt vor den Piraten. Luffy zog Akisa Richtung vordere Kanone. Wie besprochen schossen sie einen Salutschuss ab, danach begaben sie sich auf die Kanone. Von dort hatten sie einen perfekten Blick auf die Insel. Immer wieder wurde auf sie gefeuert, jedoch wehrten Jinbe und Rayleigh die Kanonenkugeln problemlos ab. Nachdem sie die Insel einmal umrundet hatten, fuhren sie in die Bucht ein. Sofort wurden wieder unzählige Schüsse auf sie abgefeuert, welche das Schiff versenkten. Mühelos brachte Luffy seine Freunde an Land, wo die Bauarbeiter, Einwohner, Reporter und natürlich die Marine nur sprachlos dastanden und das Geschehen beobachteten.

„Vorwärts! Haltet euch nicht lange mit ihnen auf!“, meinte Rayleigh nur. Während er und Jinbe sich um die Marinesoldaten kümmerten, machten sich Akisa und Luffy auf den Weg zur 'OX-Glocke'.

„Wo lang?“, fragte Luffy als sie in mitten den vielen umstehenden Menschen stehen blieben. „Da ist sie!“, sagte Akisa und zeigte nach links. Immer wieder stellten sich ihnen Soldaten in den Weg, die Luffy problemlos vom Platz fegte. Als sie an der mächtigen Glocke ankamen, sprang er hinauf, während sie unten wartete.
 

16 Glockenschläge. 8 für das Ende der alten Ära, 8 für den Beginn einer neuen.
 

Währenddessen hatten sich unzählige Reporter hinter Akisa versammelt. Als Luffy wieder zu ihr hinuntersprang, zuckte diese kurz auf. Langsam ging er los, nahm Akisa wieder an die Hand und lief mit ihr Richtung Kluft. Sie hörte die Reporter aufatmen, dann etliche Geräusche von Kameras. Umso mehr sie sich der Kluft näherten, desto unwohler wurde es Akisa. Ihr wurde schlecht und in ihrem Kopf hämmerte es. Doch die starke Hand ihres Freundes stützte sie. Er war da und würde es tun, wenn sie es nicht schaffte. An der Kluft angekommen nickte er ihr kurz zu. Akisa atmete tief durch und machte einen Schritt nach vorn. Sie spürte wie ihre Augen feucht wurden. Sie würde in nächsten Moment anfangen bitterlich zu weinen. Doch sie tat es. Zittern ließ sie den Blumenstrauß hinunterfallen. Sie hatte es geschafft. Hatte sich verabschiedet, es akzeptiert. Als sie seine Hand an ihrer Taille fühlte, drehte sie sich ruckartig um und fiel in seine Arme. Dann war da das Stroh an ihrem Körper. Er hatte die besprochene Haltung angenommen und wie geplant begann im nächsten Moment das Blitzlichtgewitter. Doch das alles war für sie wie ein Traum. Nicht wirklich. Einzig die Nähe zu ihm war es.
 

Dann das Zeichen. Als der große Fisch aus dem Wasser sprang und alle abgelenkt waren, war es Zeit wieder zu verschwinden.

Die Nachricht war verbreitet.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Nami-Ruffy-Maus
2015-08-06T06:58:54+00:00 06.08.2015 08:58
Schreib doch bitte Weiter das ist ein toller Prolog
Antwort von:  _Sky_
07.08.2015 10:37
Heychen :3
Vielen Dank^^ Ich freu mich, dass es dir gefällt :)
Der Prolog hat jetzt sein Update bekommen!
Viel Spaß beim lesen ♥


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