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Underworld II

Der Satansbraten
von

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Holt mich hier weg!

~ Luzifers Sicht ~
 

Da stehe ich nun in einem großen, prunkvollen Garten. Inmitten von Verwandten und Leuten, die mich sonst noch so anstarren. Ich hätte nie gedacht, dass Mutter überhaupt in der Lage ist zu lächeln. Vater sieht auch stolz aus und Lena macht sich zusammen mit Herkules über mich lustig. Wie sie mich alle ankotzen! Nur Death versucht, mich irgendwie aufzumuntern.

Könnte ich mich nur an meinen Junggesellen-Abschied erinnern, aber nur Kopf- und Gesäßschmerzen bleiben zurück... x-x°
 

Vor mir steht sie. Helena von Troja. Ich sehe sie nicht an, um ihr gleich klar zu machen, dass ich nicht an ihr interessiert bin. Es ist mir gleich, wie sie aussieht oder wie sie so ist. Sie sollte sich mir nicht nähern. Ich bin der Herrscher der Hölle, der mächtige Gott-König, und ich werde meinen Platz nicht teilen.

Schon schlimm genug, dass ich im Moment ihre Hände auf meinen spüren muss.

Hera, die Göttin der Ehe, meine Tante, meldet sich wieder zu Wort.

»Sprich mir nun nach, Helena«, sagt sie und zitiert die Floskel, »Ich, Helena von Troja, Tochter der Leda, stolze Nachfahrin des Zeus...« .

»Ich, Helena von Troja, Tochter der Leda, stolze Nachfahrin des Zeus...« , wiederholt sie. Sie hat eine angenehme Stimme — wird mich also schonmal nicht nerven, sie zu hören.

»... gelobe hiermit, meinen Pflichten als Gemahlin des Luzifer Devil, erstgebohrener Sohn des Hades und der Persephone, nachzukommen...« , fährt Hera fort.

Helena wiederholt es.

Bla bla bla.

»... und ihm mit Treue, Herz und Seele beizustehen, was auch immer kommen mag, in guten - sowie in schlechten Zeiten« , endet Helenas vorgegebener Aufsatz.

Nett. Warum muss ich das nochmal machen?! -.-*

»Und nun, Luzifer, sprich mir nach: ... « .

Holt mich hier einer raus! Death, schrei „Einspruch" oder sowas, komm schon! Du bist mein Bruder!

Ach, auf meine Familie kann ich mich nicht verlassen.
 


 

Jubelrufe, Glückwünsche und dergleichen ertönen, genau wie bei Hans' Hochzeit. Ich hätte ihn gerne hier gehabt, aber Menschen hierher zu schleppen wäre zu gefährlich. Er könnte sofort ausgelöscht werden, weil er zu viel von den Göttern weiß und weil ich ihn zum Wirt gemacht habe. Letzteres wäre schlimmer — mir würden zur Strafe die Kräfte geraubt.

Helena nimmt meinen Arm und hakt sich ein, während wir die Stufen vom Traualltar hinunter steigen.

»Jetzt kommen sie alle zum Händeschütteln« , flüstert mir Helena ihre Befürchtung zu.

»Versteht mich nicht falsch, My Lady, aber ich bin nicht zu einer Konversation auferlegt«. Das sollte ihre Hoffnungen auf ein gutes Miteinander-Auskommen zerstört haben. Gut. Sie wird schleunigst genug von mir kriegen und Leine ziehen, jedenfalls hoffe ich das.
 

»Ziemlich stressig, was?« , sagt mein Bruder und tut einen auf verständnisvoll, indem er mir zuhört und mir jedes mal, wenn mein Glas leer ist, einen Drink in die Hand drückt. Die Aktion wird auch „The Kennedy Package" genannt.

»Danke Linus«, zitiere ich.

»Und? Wirst du ihr ebenfalls einen Thron besorgen?« .

»Muss ich wohl. Sonst wird Mutter einen holen, und direkt mein ganzes Schloss umdekorieren. Danach würde es bestimmt wie in Umbridge's Büro aussehen« .

»Wer ist Umbridge?« , fragt er verwirrt.

»Ach, niemand« , antworte ich und nehme noch einen Schluck von meinem Drink. Durch Hans habe ich ein paar Kentnisse über menschliche Sachen erhalten. Einige finde ich sogar ziemlich interessant.

»Dir stehen keine Anzüge, Onii-chan« , bemerkt er desinteressiert.

»Dir auch nicht, Otouto-chan« .

Derweil schaue ich Mutter zu, wie sie Helenas Kleid begutachtet. Na mal sehen, wie gut sie mit ihrer Schwiegermutter auskommt, sie ist ein Biest! >:D

Nun sehe ich, wie sie sich in die Arme nehmen.

... Auf wessen Seite stehst du eigentlich, Mutter?...

»Sieh mal, noch eine Person mehr, die sich gegen dich verschworen hat« .

»Halt die Klappe, Death!« .

Er lacht.

»Du hast doch wenigstens mich« , meint er und schubst mich leicht.

»Jaja...« , gebe ich genervt von mir und schenke ihm zur Aufmerksamkeit ein Küsschen auf den Mund. Niemand ist verwundert darüber, denn unter Göttern und Teufeln spielen menschliche Regeln keine Rolle. Unsere Gaben machen uns zu dem, wer wir sind, nicht unsere Eltern — wir sind quasi alle Individuen. Habt ihr gewusst, dass Zeus und Hera auch Geschwister sind? Genau, und dabei ist das noch das kleinste ihrer Probleme. Wir bestehen einfach nicht aus demselben Zeug, aus dem Menschen hervorgehen.

»Ich werde nun wohl nicht mehr der Einzige sein, dem du deine Küsse schenkst« , meint Death spielend gekränkt. Er weiß nicht, was aus Hans geworden ist, nachdem er ihn für mich hatte umbringen müssen, weswegen er auch nicht weiß, wie viel wir schon rumgeknutscht haben.

»Du denkst doch wohl nicht, dass ich DIE DA küsse!«.

»Ihr seid jetzt verheiratet und habt eheliche Pflichten« , prügelt er mir ins Gedächtnis.

Vermutlich lasse ich die Hochzeitsnacht aus. Ganz gleich ob Helena wunderschön ist, ganz gleich ob Mutter und Vater Enkel wünschen - ich mag sie nicht und deshalb werde ich sie auf Abstand halten. Beziehungen haben bei mir sowieso nie lange gehalten.
 

»Luzifer-sama! Briefe für Euch!« , ertönt eine bekannte Stimme direkt vor mir. Wo kommt der denn auf einmal her?

Vor mir flattern die geflügelten Schuhe eines blond gelockten Jünglings mit braunen Augen in einer weißen Toga. In der Hand hält er einen zusammengebundenen Stapel Briefe, den er mir entgegenstreckt.

»Hi Hermes, wieder Fanpost?« , scherze ich und nehme den Stapel an mich.

»Nein, Glückwünsche, Einladungen und dergleichen... Ich habe sogar nachgefragt, ob- « , er bricht mitten im Satz ab und starrt meinen Bruder an, während er vorsichtig landet.

»Oh, t-tut mir leid! Guten Tag, Death-sama, Ihr seht heute wieder vorbildlich aus!« .

»Guten Tag, Hermes. Ich entschuldige mich wegen deines Vogels, aber er musste sterben« .

»N-nein, ich respektiere Eure Arbeit sehr« , stottert er verlegen.

Hermes starrt ihn weiterhin an. Er merkt es nicht, aber seine geflügelten Schuhe behalten ihn knapp über dem Boden in der Luft.

»Ist sonst noch etwas?« .

»Oh! Äh, nein. Alles ist in Ordnung, ich bitte um Verzeihung« .

»Hermes, du flatterst«, weise ich ihn darauf hin.

»Eh - ?« , er landet sofort. »I-Ich flattere gar nicht! Ich ähm... muss dann weg!« . Er verschwindet so schnell wie er aufgetaucht war, taucht dann aber erneut auf und wendet sich an mich:

»Kann ich Euch in fünf Minuten am Brunnen sprechen?« . Ich atme ein Mal tief durch.

»Na gut, wenn's sein muss« .

»Danke!« , fügt Hermes hinzu und blinzelt ein paar Mal in Deaths Richtung, und weg ist er.

»Was hat der denn?« , fragt Death und nimmt noch einen Schluck von seinem Drink.

»Ehrfurcht vor dir? Oder vielleicht bist du ja sein Traumprinz?« , lache ich.

»Ja genau. Alle Mädels träumen von Prinzen und nicht von Königen. Also bin ich beliebter als du, Onii-chan« .

»Freu dich nicht zu früh, Hermes ist kein Mädchen« .

»An Hermes bin ich auch nicht interessiert... Übrigens, Lena wollte noch mit dir sprechen« .

»Darüber reden wir später« , sage ich und trinke meinen Drink aus, damit Death mir direkt einen neuen in die Hand drücken kann.

»Danke Linus« .
 

»Also? Was ist?« , frage ich Hermes, der schon ungeduldig auf mich gewartet hat. Er steht nervös da mit den Händen hinterm Rücken.

Mit geschlossenen Augen streckt er mir nun einen Brief entgegen. Er ist mit einem Herzchen-Sticker zugeklebt.

»K-Könnt Ihr den an Euren Bruder weiterreichen? >////< « .

»Ich dachte du bist hier der Götterbote« .

»I-Ich traue mich nicht!!« .

»Oh man...« , seufze ich und nehme ihn schließlich doch entgegen. Erleichtert von meiner Entscheidung, ihm zu helfen, richtet er sich auf und scheint etwas von „Danke" zu murmeln.

»War das alles?« .

»Hört zu, zur Erhaltung der Thronfolge ist es wichtig, dass Ihr und Helena Kinder - « .

»Auf keinen Fall!! > M <* « . Ich will das nicht hören! (<— ist selbst noch ein stures Kind xD)

Auf einmal ist es so still hier. Nach gründlichem Umsehen merke ich es. Alle Gäste starren mich an. Shit, was mache ich jetzt? Kann mir eigentlich egal sein, oder nicht?

»Was gibt's da zu glotzen?!« .

Einige verdrehen die Augen, andere schämen sich herübergeguckt zu haben, aber alle widmen sich wieder ihrem Gesprächspartner.

»Ihr solltet auf jeden Fall vorsorgen« , flüstert Hermes. Ausnahmsweise höre ich ihm zu. »Wenn Helena wirklich ein Kind wünscht, müsst Ihr vorbereitet sein. Sucht Euch jemanden, der Euch helfen kann, am besten jemanden, der schon Erfahrungen mit Kindern hat« .

Erfahrungen mit Kindern? Da fällt mir nur einer ein, dessen Hilfe ich in Anspruch nehmen würde...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Tut mir leid, aber in letzter Zeit kriege ich nur noch Kurzkapitel hin. .-.
Auch überlege ich, diesen Teil auszusortieren, da dieser hier kaum eine Story hat. In diesem Teil geht es nämlich nur darum, wie Luzifer heiratet und dann mit Kindern klar kommen muss (Klein Karen).
Ich hoffe trotzdem, dass ich wieder einen guten Einstieg finde. Falls das alles doch nichts wird, lade ich meine andere Geschichte „Red Flag" hoch, was mein erster eigener Doji war.
Viel Spaß noch.
Eure Tomanto Komplett anzeigen

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