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Waldleben

DoflamingoXCrocodile (AU)
von

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Part IV: Herbst

Mit einem Lächeln auf den Lippen beobachtete Crocodile seine vier Kinder, die fröhlich im bunten Laub spielten. Corazon und Mihawk versuchten Zoro und Monet zu fangen, die beide die Gestalt ihres Tiergeist angenommen hatten. Lautes Lachen war zu hören, als die Welpen durch die auf dem Boden verstreut liegenden Blätter stürmten.

Inzwischen hatte der Herbst Einzug in den Wald gehalten. Crocodile schloss für einen Moment seine Augen und konzentrierte sich auf den Geruch von Laub und reifen Äpfeln, der in der Luft hing. Ein kühler Windzug fuhr durch sein dunkles Haar. Unweigerlich malte Crocodile sich eine Gruppe Rebhühner aus, die unter der dicken Blätterschicht versuchte ein paar Würmer und Käfer zu picken. Als er sich vorstellte wie er zum Sprung ansetzte und das größte Rebhuhn mit einem gezielten Biss in den Hals tötete, richteten sich die feinen Härchen in seinem Nacken und auf seinen Unterarmen auf.

Es war mehr als zwei Monate her, seitdem Crocodile das letzte Mal auf Jagd gewesen war. Er vermisste das Gefühl von einem allmählich erschlaffenden Körper zwischen seinen Zähnen. Nun da die schwere Verletzung an seinem Fuß beinahe vollständig verheilt war, konnte Crocodile es kaum mehr abwarten endlich wieder auf Jagd zu gehen. Jede Faser seines Körpers sehnte sich danach endlich wieder zu rennen und zu springen.

Crocodile fühlte sich extrem unausgelastet. Er verbrachte gerne Zeit mit seinen Kindern und er kümmerte sich auch gerne um die Hühner, die sie sich inzwischen angeschafft hatten, doch trotzdem machte es ihn verrückt den ganzen Tag bloß an einem einzigen Fleck zu verbringen. Unweigerlich fragte er sich, wie er es zwei Jahrzehnte lang in einem nicht mehr als einhundertzwanzig Quadratmeter zählenden Haus ausgehalten hatte. Damals war er wohl tatsächlich eine vollkommen andere Person gewesen.

Crocodile griff nach den Krücken, die neben ihm auf der Wiese lagen, und richtete sich auf. Es wurde Zeit das Mittagessen vorzubereiten. Doflamingo würde jeden Augenblick zurückkehren; der Wolf war seit heute früh unterwegs auf Jagd und Crocodile ahnte, dass er sich über ein Paar saftige Hähnchenschenkel freuen würde, wenn er nach Hause kam.

Mithilfe der Krücken humpelte Crocodile zu dem Außengehege der Hühner hinüber. Zu Beginn hatten ihn die Krücken furchtbar genervt und die Fortbewegung war ihm sehr schwer gefallen, doch inzwischen hatte Crocodile sich daran gewöhnt. Inzwischen war er auf Krücken beinahe genauso schnell wie früher ohne.

Die Hühner kannten ihn und hatten keine Scheu vor ihm. Crocodile suchte sich ein besonders großes Exemplar aus; flink griff er nach dem Tier und drehte ihm in einer geübten Bewegung den Hals um. Es war sofort tot.

Gemeinsam mit den Welpen hatte Crocodile ein sehr großzügiges Gehege für die Hühner gebaut. Dass sie genug Platz hatten, um sich zu bewegen und wohlzufühlen, war ihnen wichtig gewesen. Crocodile sah in den Tieren ein notwendiges Mittel, um den bevorstehenden Winter gut zu überstehen; er hatte kein Interesse daran sie zu quälen. Das Außengehege war durch ein Erdloch mit einem Nebenzimmer ihrer Höhle verbunden. Seine Kinder und er hatten den Raum mit viel Heu und ein paar alten Decken ausgestattet. Die Hühner konnten sich aussuchen, ob sie sich drinnen oder draußen aufhalten wollten. (Nachts, wenn es deutlich kühler wurde, zogen sie sich zumeist in das warme und behagliche Innere der Höhle zurück.)

Als die Welpen sahen, dass er eines der Hühner getötet hatte und ihm nun die Federn ausrupfte, unterbrachen sie ihr Spiel und kamen zu ihm hinüber.

„Darf ich dir helfen, Papa?“, fragte Monet, nachdem sie wieder ihre menschliche Gestalt angenommen hatte. Ihr Atem ging schwer und ihr Gesicht war knallrot; anscheinend hatte sie sehr schnell laufen müssen, damit es ihren Brüdern nicht gelang sie zu fangen.

„Natürlich“, antwortete Crocodile und klopfte mit einer Hand auf seinen rechten Oberschenkel. Monet ließ sich auf seinem Schoß nieder. „Denk daran wie es dir gezeigt habe: Die Federn am Rücken zuerst.“

Seine kleine Tochter nickte und machte sich ans Werk. Sie lernte schnell, doch war nicht so geschickt wie Corazon, wenn es ums Federnrupfen ging. Ihr fehlte noch die Übung. Crocodile hatte erst vor zwei Wochen begonnen auch die Drillinge in die Vorbereitungen des Mittagessens einzubinden. Es machte ihm großen Spaß seinen Kindern beizubringen, wie man einem Huhn die Federn rupfte oder einem Säugetier das Fell abzog.
 

Der verführerische Geruch von frischem Hähnchenfleisch stieg Doflamingo in die Nase, als er sich seinem Zuhause näherte. Trotz des schweren Wildschweines, das er mit seinen Zähnen festhielt, verdoppelte er sofort seine Laufgeschwindigkeit. Er war schon seit mehreren Stunden unterwegs und konnte es kaum abwarten endlich ein wenig Fleisch in den Magen zu bekommen.

Als er die Lichtung erreichte, die sich vor dem Höhleneingang erstreckte, sah Doflamingo seinen Partner, der sich auf der Wiese niedergelassen hatte und von ihren neugierig dreinblickenden Söhnen umringt wurde. Monet saß auf Crocodile Schoß und rupfte mit hochkonzentriertem Gesichtsausdruck einem Huhn die Federn aus.

Doflamingo setzte den Leib des Wildschweines auf den Boden ab und nahm seine menschliche Gestalt an. Breit grinsend huschte er zu seiner Familie hinüber, die ihn fröhlich begrüßte. Corazon kletterte sofort auf seinen Schoß, kaum dass er sich hingesetzt hatte. Zärtlich fuhr er mit der linken Hand durch das weiche und wellige Haar seines ältesten Sohnes.

„Wir bereiten gerade dein Essen vor“, meinte Zoro mit stolzer Stimme und deutete auf das inzwischen halbnackte Huhn.

„Ich dachte mir, dass du sicher Lust auf einen kleinen Snack hast, wenn du von der Jagd wiederkommst“, erklärte Crocodile.

„Das ist sehr lieb“, gab Doflamingo ehrlich erfreut zurück. Er beugte sich zu dem Kater hinüber und küsste ihn liebevoll auf den Mund. Crocodile schloss seine Augen und erwiderte den Kuss. Seine Lippen schmeckten verführerisch süß.

Es dauerte noch fast eine dreiviertel Stunde, bis Monet mithilfe ihrer Brüder endlich alle Federn ausgerupft hatten, doch Doflamingo nahm seiner kleinen Tochter die Wartezeit nicht übel. Er wusste, dass Crocodile erst vor etwa zwei Wochen begonnen hatte auch mit den Drillingen das Federnrupfen zu üben. Außerdem freute er sich über die nette Geste fast schon mehr als über das Hühnerfleisch an und für sich. Es war ein wirklich schönes Gefühl, fand Doflamingo, nach Hause zu kommen und von seinem Partner und seinen Kindern begrüßt zu werden. Auch wenn (oder vielleicht gerade weil) er viele Jahre lang ein Leben als Einzelgänger geführt hatte, wusste Doflamingo es wertzuschätzen, wenn jemand Zuhause auf ihn wartete und sich Gedanken um sein Wohlergehen machte.

„Essen wir heute das Wildschwein zu Mittag?“, fragte Mihawk mit hoffnungsvoller Stimme und deutete auf das große und schwere Tier, das Doflamingo mitgebracht hatte.

Doflamingo nickte. „Von dem Fleisch können wir ein oder zwei Tage lang leben, denke ich.“

„Das ist gut“, meinte Zoro sofort und leckte sich über die Lippen. „Echtes Fleisch schmeckt viel besser als das Zeug aus der Dose.“ (Als er bemerkte, dass Crocodile angesichts dieser Aussage schuldbewusst den Blick senkte, fügte er allerdings hastig hinzu: „Ich mag aber auch das Fleisch aus der Dose. Besonders Thunfisch. Den mag ich am allerliebsten!“)
 

Es war Abend geworden. Crocodile hatte einen unwilligen Gesichtsausdruck aufgesetzt, während er den Verband an seinem rechten Fuß betastete. (Die Schiene musste er zum Glück nicht mehr tragen.) Er konnte es kaum abwarten, bis er die Bandagen endlich ein für allemal ablegen durfte. Sein Verlangen danach zu laufen und zu jagen hatte sich inzwischen in schmerzende Sehnsucht verwandelt.

„Du sollst nicht ständig an deiner Wunde herumdrücken!“ Es war die vorwurfsvoll klingende Stimme seines Partners, die Crocodile aufschrecken ließ. Doflamingo hatte eben die Kinder ins Bett gebracht und war nun in den Wohnbereich der Höhle zurückgekehrt.

„Sie ist doch fast schon verheilt“, gab Crocodile augenrollend zurück, doch ließ seinen Fuß trotzdem los.

„Wir sollten lieber noch ein oder zwei Wochen abwarten“, meinte der Wolf und setzte sich neben ihn aufs Bett. „Wenn du deinen Fuß zu früh wieder belastet, wirst du womöglich bleibende Schäden davontragen.“

„So lange noch?“, seufzte Crocodile und ließ sich rittlings auf die weiche Bettdecke fallen.

„Ich kann verstehen, dass du enttäuscht bist“, meinte Doflamingo, „aber ich möchte kein Risiko eingehen. Dieses Fangeisen hat dich damals wirklich übel erwischt. Mit der Verletzung an deinem Fuß ist nicht zu spaßen!“

„Ist ja gut“, murrte Crocodile. Er schloss für einen Moment seine Augen, ehe er mit leiser Stimme hinzufügte: „Ich weiß, dass ich noch nicht wieder laufen darf. Aber trotzdem macht mich mein Hausarrest völlig verrückt. Ich will endlich wieder rennen und springen und klettern. Mir fällt Zuhause die Decke auf den Kopf. Ich weiß gar nicht wohin mit meiner überschüssigen Energie.“

„Mach dir darum keine Sorgen“, erwiderte Doflamingo mit überraschend zärtlich klingender Stimme.

Als Crocodile seine Augen wieder öffnete, war der Wolf auf allen Vieren über ihm. Ein lüsternes Grinsen zierte seine Lippen. Doflamingo beugte sich zu ihm hinunter und fuhr mit der Zunge über seinen Hals. Sofort spürte Crocodile wie seine nasse Haut zu prickeln begann.

„Du hast die ganze Nacht lang Zeit, um deine überschüssige Energie loszuwerden“, flüsterte Doflamingo voller Vorfreude und ließ seine linke Hand unter das Hemd seines Partners gleiten.

Crocodile schnurrte leise. Und als der Wolf seine Hose öffnete, hatte er längst schon vergessen, worüber sie beide eben noch gesprochen hatten.
 

bye

sb


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo Leute! :)
Nun ist "Waldleben" leider zu Ende... :( Mir hat es sehr viel Spaß gemacht die Ff zu schreiben und ich hoffe ihr hattet beim Lesen mindestens genauso viel Spaß :)
An dieser Stelle möchte ich mich auf jeden Fall auch noch einmal bei meinen tollen Kommi-Schreibern bedanken: Es hat mich wirklich glücklich gemacht, zu jedem Kapitel positives Feedback zu bekommen! Vielen Dank dafür! Es ist sehr schön, wenn man als Writerin mitbekommt, dass die Ff den Lesern gefällt :) (Ich glaube, "Waldleben" hat von allen 3 Gestaltenwandler-Ffs am meisten Kommis bekommen^^)
Es würde mich freuen, wenn ihr vill auch mal bei meinen anderen Dofladile-Ffs vorbeischaut ;) Das neueste Kapitel von "Mesh of Lies" ist fast schon fertig und auch bei "Amputiert" wird es demnächst wieder weitergehen ^^
Ggf wird es auch noch eine weitere Ff zu Kater Croco & Wolf Dofla geben :) Obwohl alle 3 Ffs zusammen fast 50 Kappis zählen, ist es mir leider nicht gelungen, all meine Ideen umzusetzen. Außerdem fällt mir noch total viel zu Cora & den Drillingen ein.... Vielleicht schreibe ich noch einen weiteren One-Shot oder so etwas....
Jedenfalls vielen Dank für's Lesen und für eure tollen Kommis! :)

bye
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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2015-10-18T21:08:28+00:00 18.10.2015 23:08
Ein sehr schönes Ende ich würde mich über eine Fortsetzung mehr als nur freuen.
Antwort von:  kleines-sama
19.10.2015 21:09
Vielen Dank für deinen Kommentar! :)
Es freut mich, dass dir "Waldleben" so gut gefallen hat! :D Und keine Sorge: Ich denke den einen oder anderen One-Shot zu Kater Croco & Wolf Dofla wird es definitiv noch geben ;)

bye
sb
Von:  StripX
2015-10-15T20:46:51+00:00 15.10.2015 22:46
Wunderbares Ende!
Mehr kann ich dazu nicht sagen, außer: Das hast du (mal wieder) einfach soooo fantastisch gemacht!
Ich liebe deine Mingo x Croco Ffs so sehr! (Allgemein Mingo und Croco, schreibe ich eigentlich auch hauptsächlich xD)
Ich freue mich das du angekündigt hast das auch deine anderen Storys bald weitergehen werden, es freut mich einfach so sehr! (Sehe es mir bitte nach, wenn ich manche Uploads nicht mitbekomme, hehe -.-")
Naja, noch einmal: Diese Ff, war einfach mega!
Ich hoffe du hörst niemals auf zu schreiben :D
Du kannst beide einfach so gut beschreiben und ihre Gefühle ausdrücken :D Und dein Schreibstil ist einfach mega! :D
Ha... wir schreiben uns aufjedenfall in einer anderen Story von dir wieder,
Bis zum nächsten Review
#deinSonderbaresBonbon<3
Antwort von:  kleines-sama
16.10.2015 17:09
Wow, vielen Dank für das tolle Feedback! :)
Es freut mich total, dass meine Ffs so gut bei dir ankommen :) Ich LIEBE Croco & Dofla einfach nur xD Die beiden sind so unterschiedlich, aber ergänzen sich als Paar wirklich super, finde ich^^
Bis zum nächsten Mal! :)

bye
sb
Von:  yokiko86
2015-10-15T19:23:49+00:00 15.10.2015 21:23
Hallo ,
Ehrlich gesagt mir gefällt das Ende sehr gut.
Es ist ein offenes Ende wo man sich selber den Rest ausdenken kann. Mich hat das lesen der von allen drei FF geholfen dem Alltag zu entfliehen und mal abzuschalten.
Schade das sie jetzt vorbei ist.
Normalerweise lese ich meistens nur abgeschlosse FF da ich das Ende kaum abwarten kann. Deswegen war es auch schon das es bei dir immer eine kleine Vorschau gab.
Bei den anderen beiden habe ich diese meist übersprungen da ich gleich weiter gelesen habe.
Schade das Waldleben schon zu ende ist. Du schreibst wirklich schön. Ich konnte mich immer in Doflamingo und Corcodile hinein versetzen. Ich würde auch gerne weiter lesen wenn du dich entschließt mal eine Fortsetzung zu schreiben.

LG yukiko
Antwort von:  kleines-sama
16.10.2015 17:12
Vielen Dank für deinen Kommi! :)
Es freut mich zu lesen, dass meine 3 "Gestaltenwandler"-Ffs so gut bei dir angekommen sind :)
Ich selber finde es auch schade, dass mit "Waldleben" nun schon wieder Schluss ist. :/ Es hat mir wirklich unglaublich viel Spaß gemacht die "Gestaltenwandler"-Reihe zu schreiben.
Bestimmt wird es demnächst noch eine kleine Fortsetzung, Sidestory oder Ähnliches geben ;)
Bis zum nächsten Mal!

bye
sb


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