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Sweet Chocolate

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Das Bild entstand eigentlich zu der Geschichte, aber ich habe etwas länger für so wenige Text gebraucht ^///^ Komplett anzeigen

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Sweet Chocolate

Sweet Chocolate
 

Liebevoll sortierte Königin Serenity die letzten Rosen in eine weiße Glasvase. Dabei wurde sie skeptisch von ihrer Tochter beobachtet.

"Ich dachte immer, Valentinstag wäre nur etwas für Verliebte.", begann Chibi Usa das Gespräch und zog ihren Mund zu einer fragende Schnute.

Schmunzelnd ließ Serenity die letzte Rose in das kalte Wasser gleiten und drehe sich dann zu ihrer Tochter. "Es gibt verschiedene Arten der Liebe. Du gehst davon aus, dass dieser Tag nur für die verliebten Paare ist, aber es ist ein Tag, an dem man mit den Menschen zusammen ist, die man liebt.", erklärte Serenity liebvoll.

"Das verstehe ich nicht. Brauch man einen Tag, um an die Menschen zu denken, die man liebt?", fragte Chibi Usa weiter und legte den Kopf schief, dabei fielen ihr einige rosa Strähnchen ins Gesicht. Verdutzt schaute die Königin ihr einziges Kind an und begann zu lachen: "Wie weise du manchmal bist, Kleine Lady! Du hast natürlich Recht, man braucht dafür keinen Tag, aber es ist ein schöner Brauch."

Als Serenity begann, das Besteck auf dem runden Tisch zu verteilen, rutschte die kleine Prinzessin von ihrem Stuhl, auf dem sie gesessen hatte, und folgte ihrer Mutter. Immer wenn sie neben ihr stand, war die Königin überrascht, wie groß ihre kleine Tochter geworden ist.

"Das heißt, du liebst Mars, Merkur, Venus und Jupiter?", nahm Chibi Usa das Gespräch wieder auf und rückte die Gabeln gerade. Eine zarte Röte schlich sich auf die Wangen, der Königin. Als sie antwortete, konnte Chibi Usa deutlich den zärtlichen Ton in der Stimmer ihrer Mutter hören: "Natürlich liebe ich sie, und nicht nur sie. Auch Uranus, Neptun und Saturn, sie werden auch kommen. Ich liebe sie alle, sie sind neben dir und Papa, das Teuerste, was ich besitze und ich weiß, dass jede von ihnen auch mich liebt."

Nachdenklich legte Serenity das Besteck auf den Tisch und drehte sich zu ihrer Tochter. Diese schaute von dem Besteck, das sie geraderückte, auf. Liebvoll legte die Königin ihre Hand auf das rosafarbene Haar ihrer Tochter und sprach weiter: "Und auch dich lieben sie, sie würden für dich ihr Leben geben."

Erneut legte Chibi Usa ihren Kopf schief. Verlegen biss sie sich auf ihre zartrosa Lippen. "Mama?", fragte sie und betonte dabei die letzte Silbe.

Serenity kannte diesen Tonfall ihrer Tochter. Meistens folgte darauf eine Frage, die einer langen Antwort bedurfte. "Ja, meine Kleine?", antwortete Serenity und forderte das kleine Mädchen damit auf, ihre Frage zu stellen.

"Pluto, liebst du sie nicht?", fragte diese sofort und musterte die blauen Augen ihrer Mutter. Beinah wäre Königin Serenity das Besteck, welches sie wieder aufgenommen hatte, aus der Hand gefallen. Verwundert drehte sich die blonde Frau zu ihrem Kind um. "Wie kommst du darauf?", fragte Serenity, dabei ignorierte sie den stechenden schmerz in ihrer Brust.

Ein Seufzen wich über Chibi Usas Lippen. Schweigend lehnte sie sich gegen den Tisch, verschränkte ihre Arme und begann dann zu sprechen: "Sie wird nicht dabei sein. Sie ist nie dabei."

Chibi Usa hatte gar nicht gemerkt, wie ihr die dicken Tränen die Wangen hinab liefen. "Oh, meine Kleine!", seufzte Serenity und legte das Besteck an die Seite. Das dumpfe Stechen in ihrer Brust nahm mehr und mehr zu, während sie sich zu Chibi Usa beugte: "Natürlich liebe ich auch Pluto. Sie..."

Serenity zögerte, in ihrem Kopf versuchte sie ihre Gedanken zu sortieren. Die junge Königin war es gewohnt, dass ihre Tochter komplizierte Fragen stellte, aber diesmal hatte sie einen wunden Punkt im Herzen der blonden Frau getroffen.

"Weißt du...", begann Serenity erneut und streichelte durch das rosa Haar: "Ich glaube, Pluto liebt uns von allen am meisten. Sie geht ihrer Pflicht nach, obwohl sie so viel von ihr abverlangt."

Während Serenity sprach, wischte sich Chibi Usa die Tränen fort. Trotzig schob sie ihre Oberlippe über die Unterlippe und hauchte: "Dass sie dich liebt, das weiß ich. Das weiß jeder. Aber liebst du sie auch?"

Serenity stutzte verwundert, dann lächelte sie sanft. Ohne zu zögern antworte die Königin: "Natürlich liebe ich sie, ich liebe sie sogar sehr! Sie gibt für uns ihr Leben, Tag für Tag, und sie kümmert sich um dich!"

Chibi Usa nickte, ein zufriedenes Lächeln schlich sich nun auf die schmalen Lippen.

Plötzlich drückte sich Chibi Usa vom Tisch weg und lief durch den Saal, dabei rief sie: "Ich werde mich jetzt umziehen.“ Verwundert schaute Serenity ihrer Tochter nach, als sich diese plötzlich umdrehte.

"Sie gibt ihr Leben Tag für Tag für dich, ich denke, das weißt du!", flüsterte Chibi Usa in den leeren Raum und verschwand, ehe ihre Mutter reagieren konnte. Der Schmerz in Serenity Brust vermischte sich mit einem leichten Gefühl der Übelkeit. Mit einem traurigen Gefühl drehte sich die Königin wieder dem Tisch zu und deckte weiter für ihre Freundinnen ein.
 

Serenitys azurblaue Augen fixierten die unangerührte Schachtel Pralinen. Während sie die Konturen des Herzen nachging, dachte sie an die Worte ihrer Tochter. Den ganzen Tag über hatte Serenity an Pluto denken müssen. Zum ersten Mal hatte sich die junge Königin nur schwer auf ihre Freundinnen konzentrieren können. Eigentlich war der Königin nur gelungen, ein Gespräch mit Neptun und Uranus zu beginnen, über Pluto. Plötzlich schlangen sich starke Arme um ihre Taille und sie wurde liebvoll in eine Umarmung gezogen.

"An wen denkst du?", fragte Endymion mit leiser Stimme. Die Umarmung schenkte Serenity die Wärme, die ihr die Gedanken an Pluto genommen hatten.

"Ich denke an Pluto.", antwortete Serenity ehrlich.

"An Pluto?", fragte ihr Mann verwirrt nach.

"Ja...", antwortete Serenity und konnte die Traurigkeit in ihrer Stimme nicht verbergen.

Endymion blickte auf das Herz, welches auf dem mittlerweile abgedeckten Tisch lag. Für eine Weile schwieg der junge König und fragte dann weiter: "Warum denkst du ausgerechnet heute an sie?"

Serenity drehte ihren Kopf und suchte die vertrauten blauen Augen. Während sie ihre Hand hob, sprach sie leise: "Chibi Usa, sie hat mich an sie erinnert. Du kennst unsere Kleine, sie hat mir allerhand Fragen gestellt, ob ich Pluto nicht lieben würde."

"Was hast du ihr geantwortet?", fragte Endymion mit einem verständnisvollen Lächeln, er wusste genau, wie seine Tochter sein konnte.

"Ich habe gesagt, dass ich sie liebe und dass sie uns liebt, vielleicht am meisten von allen, weil sie jeden Tag ihr Leben für uns gibt.", während Serenity antwortete, schlich sich ein kleiner Schauer über ihre Haut.

"Und..?", fragte Endymion weiter und vergrub seinen Kopf in dem blonden Haar. Er wusste genau, dass es nicht alles war, was seine Frau beschäftigte. Als Serenity schwer seufzte, drückte der junge König seine Königin näher an sich.

"Chibi Usa meinte, sie würde Tag für Tag ihr Leben für mich geben, dann ist sie gegangen.

Endymion nickte und ein Schmunzeln schlich über seine Lippen. Entrüstet blickte Serenity ihren Geliebten an und fragte: "Warum schmunzelst du denn jetzt?"

Mit einem sanften Lachen küsste Endymion ihr auf die Schläfe und erklärte lachend: "Selbst deine Tochter hat es eher verstanden als du selbst."

Der Königin entglitten alle Gesichtszüge. Entrüstet schaute sie in die treuen blauen Augen. "Was willst du mir damit sagen?", fragte sie rasch und verzog ihren Mund auf die gleich Weise, wie es Chibi Usa getan hatte. Endymions Herz machte einen kleinen Sprung. Wenn Serenity so reagierte, erkannte er seine Usagi in ihr.

Zärtlich strich er über das blonde Haar und küsste seine Frau auf den Mund, ehe er antwortete: "Chibi Usa hat eher verstanden, wie es in Plutos Herzen aussieht als du, meine liebe Usagi."

Immer noch verwirrt blinzelte die Königin, als Endymion sie bei ihrem alten Namen nannte. "Aber, was soll das heißen? Ihr Herz. Sie...", doch plötzlich fügten sich Chibi Usas Worte und die Bilder, die Serenity von Pluto in ihrem Herzen trug, zusammen.

"Du meinst…?", hakte sie unsicher nach und legte dabei ihren Kopf schief.

"Ja, natürlich. Sie liebt dich. Ich glaube, sie hat dich schon immer geliebt.", erklärte Endymion mit einer ungewohnten Zärtlichkeit.

"Setsuna....", hauchte Serenity leise und verspürte wieder das schmerzende Stechen in ihrem Herzen. Verwirrt blickte sie zu der kleinen Pralinenschachtel. Plötzlich ließ sie Endymion los und ging zu der großen Vase mit den roten Rosen.

Serenity beobachtete, wie er eine besonders schöne Rose aus dem Wasser zog. Fragend blickte sie auf die roten Blätter, als Endymion wieder vor ihr stand.

"Serenity, was hältst du davon, wenn du Pluto besuchen gehst? Bring ihr die Schokolade und die Blume mit."

Große azurblaue Augen schauten den König an, als seine Frau zitternd die Rose nahm. Liebvoll streichelte Endymion durch das blonde Haar und flüsterte: "Ich kenne dich, ich weiß genau, dass du jetzt sofort zu ihr möchtest, Serenity!"

Kaum hatte Endymion seinen Satz beendet, wurde er von seiner Frau stürmisch umarmt. Endymion zog die zierliche Königin an sich und hauchte ihr einen Kuss auf den Hals. Nun war sie wieder ganz seine Usagi, verstreut, verwirrt und überstürzt. Denn kaum hatte sich Serenity von ihm gelöst, schnappte sie sich die Schachtel mit den Pralinen und stürmte in Richtung Tür.

"Serenity!", reif Endymion plötzlich. Mit einem Ruck blieb die junge Königin stehen und schaute sich fragend um.

"Dieser Abend gehört dir und Pluto, was auch immer am Tor geschehen mag, bleibt euer Geheimnis!", sprach Endymion mit zärtlicher Stimme. Serenity regte sich nicht. Die Worte ihres Mannes sorgten für ein schmerzendes Herzklopfen und ein unbekanntes Kribbeln.

Endlich fand sie ihre Stimme und hauchte: "Ich liebe dich!"

"Ich weiß, ich dich auch. Und jetzt geh!", lächelte Endymion.

Mit einem letzten Blick zu ihrem Mann rannte Serenity los. Das große Schloss war leer und die Königin begegnete niemandem, bis sie an der Pforte des Übergangs ankam.

Serenity war überrascht, wie stark ihr eigenes Herz klopfte. Mit einem letzten tiefen Atemzug durchschritt die junge Königin das alte Holzportal und befand sich plötzlich in der Barriere aus Nebel. Sie musste nicht weit laufen, um die ihr so vertraute Silhouette zu finden. Serenity war es gewohnt, dass wenn sie Pluto besuchte, diese ihren Stab hob.

"Ich bin es!", rief sie dann. Sofort sank das grantrote Zepter und die Wächterin der Zeit kam auf sie zugelaufen.

Warum war ihr noch nie aufgefallen, wie die sonst so traurigen Augen leuchteten, wenn ihre Wächterin sie das erste Mal erblickte. Auch jetzt lächelte sie sanft und begrüßte sie herzlich: "Serenity, was verschafft mir die Ehre?", erfüllte die melancholische Stimme die Stille. Serenity betrachtete ihre langjährige Freundin. Innerlich hätte die Königin sich ohrfeigen können, jetzt wo sie es wusste, war es nicht zu übersehen. Serenity legte ihren Kopf schief und lächelte sanft. "Ich wollte dich besuchen, Setsuna.", hauchte Serenity verlegen und verbarg die Rose und die Schokolade hinter ihrem Rücken.

Als Sailor Pluto ihren irdischen Namen vernahm, zuckte sie zusammen. Aber nicht, weil sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr so genannt worden war, sondern weil Serenity ihn so zärtlich aussprach.

Die Wächterin glaubte jedes Mal zu träumen, wenn ihre Königin, ihre Prinzessin, ihre Usagi vor ihr stand. Liebvoll betrachtete sie die blonde Frau. Sie war so schön wie eh und je.

Gelassen versuchte sie Richtung Tor zu deuten und sprach: "Ich habe zufällig keinen Besuch und viel Zeit, ich freue mich über deine Gesellschaft."

Plötzlich tat die Königin einen Schritt auf sie zu und stand gefährlich nahe bei ihr. Fragend schaute Pluto in die azurblauen Augen. Serenity hingegen lächelte und fragte dann endlich: "Weißt du, welcher Tag heute ist?"

Verdutzt schüttelte Pluto ihren Kopf. Es war eine merkwürdige Frage, aber noch eine merkwürdigere Tatsache war es, dass sie, die Wächterin der Zeit, keine Antwort wusste.

"Heute ist Valentinstag und ich habe dir etwas mitgebracht.", erklärte Serenity liebvoll und holte die Rose und die Schokolade hervor.

Stille herrschte zwischen den beiden Frauen. Plutos traurige dunkle Augen fixierten das kleine Herz und die rote Rose. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis die Wächterin ihre frei Hand hob und die Schachtel umschloss. "Für mich?", fragte sie dabei verwirrt und schaute wieder in die Augen der Königin. Diese kam auf einmal auf sie zu und legte ihre Hände um den silbernen Stab. Mit einem Lächeln lockerte sie Plutos Hand und nahm ihr den Stab ab, um ihn vorsichtig auf den Boden zu legen. Kleine Nebelschwaden tanzten um das kalte Metall. Pluto löste sich von dem Anblick und schaute erneut auf die kleine Schachtel.

Während sie den Deckel zur Seite schob, fragte sich die Wächterin, warum ihre Königin hier war. Kleine Pralinen in Form von Herzen strahlten sie an.

"Probier, sie schmecken gut!", forderte Serenity sanft. Nach kurzem Zögern nahm Pluto ein Stück Schokolade aus der Schachtel und steckte sich die Süßigkeit in den Mund. Der süßliche Geschmack breitete sich auf ihrer Zuge aus und löste eine Welle der Erinnerung aus. Längst vergessene Gerüche von heißen Sommernächten und Geräusche von Wellen, die an die Klippen schmetterten, strömten auf die Wächterin ein.

Zitternd hob Pluto ihre Hand und umschloss ihren Mund. Serenity beobachtete ihre Freundin ganz genau und tat einen Schritt auf sie zu. "Wonach schmeckt sie?", fragte die Königin und griff dabei plötzlich die andere Hand der Wächterin.

Irritiert schaute Pluto in die azurblauen Augen und ließ die andere Hand sinken. "Nach so vielem, Serenity. Danke!"

"Das war noch nicht alles, was ich dir mitgebracht habe.", flüsterte Serenity plötzlich. Serenitys Tonlage irritierte die Wächterin noch mehr als die Nähe. Trotzdem fragte Pluto leise nach: "Noch mehr? Was denn noch und womit habe ich das verdient?"

Aber Serenity antwortete nicht mehr, stattdessen nahm sie Pluto die kleine Schachtel und die rote Rose ab. Vorsichtig legte sie die beiden Dinge zum Stab und richtete sich wieder auf. Dabei wurde sie von Pluto beobachtete, die mehr und mehr das Gefühl hatte, sie würde Träumen. Diese Vermutung wurde verstärkt, als Serenity plötzlich wieder nach ihrer Hand griff.

"Was tust du?", fragte Pluto verwirrt, als Serenity plötzlich ihren Handschuh abzog.

"Ich will deine Hände spüren, wenn ihr dir dein anderes Geschenk gebe.", erklärte die junge Königin und ließ den Handschuh zu Boden fallen. Erneut herrschte Stille zwischen den beiden Frauen, während Serenity liebevoll auch den zweiten Handschuh von den schlanken Fingern zog. Andächtig streichelte Serenity über die braune weiche Haut und schaute auf. Wie erwartet blickte sie in verwirrte dunkle Augen.

Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen der Königin, ehe sie sprach: "Es tut mir leid, Setsuna!"

"Was tut dir leid, Usagi?", fragte Pluto unweigerlich und benutzte nun auch den Namen, den sie so sehr liebte. Immer war sie ihre fröhliche, gelassene und bildschöne Usagi geblieben. Statt eine Antwort zu geben, hob Serenity eine Hand und legte sie unter Plutos Kinn. Ganz vorsichtig nährte sich Serenity ihrer Freundin und betrachtete die liebevollen und schönen Gesichtszüge. Wieder setzte das schnelle und sanfte Klopfen ihres Herzens ein.

Pluto hingegen hatte das Gefühl, den Boden unter ihren Füßen zu verlieren.

"Ich muss träumen...", hauchte sie leise und sprach damit ihren Gedanken aus. Serenity lachte leise und legte nun auch ihre andere Hand auf das gebräunte Gesicht. Erst als sie ihrer Wächterin ganz nah war, flüsterte sie gegen die kirschroten Lippen: "Nein, du träumst nicht, meine Setsuna. Es tut mir leid, dass ich es nie bemerkt habe. Aber heute möchte ich all das erwidern, was du mir immer geschenkt hast!"

Noch bevor Pluto in der Lage war zu antworten, spürte sie plötzlich die weichen, sanften Lippen ihrer geliebten Königin. Ihr Verstand schrie gegen das starke Herzklopfen an, aber Pluto ließ ihr schmerzendes Herz siegen. Instinktiv legte sie ihre Arme um Serenity und zog sie fest an sich. Erst als sie sich sicher war, dass sie nicht träumte, dass sie wirklich ihre geliebte Usagi in den Armen hielt, erwiderte sie den Kuss voller Liebe.

Überrascht entwich Serenity ein tiefer Seufzer, als sie über die zarten Liebkosung die intensiven Gefühle ihrer Gefährtin aufnahm.

Eine Ewigkeit küssten sich die Königin und ihre Wächterin. Und erst nach dieser kleinen Ewigkeit wagte Pluto die Zärtlichkeit zu unterbrechen. "Usagi...", flüsterte sie leise und streichelte durch das weiche goldene Haar. "Du hast mir meinen größten Wunsch erfüllt!", gestand die Wächterin der Zeit und schaute verlegen auf die pfirsichrosa Lippen.

Die junge Königin war überrascht, wie verlegen, die sonst so selbstsichere Frau sein konnte. Aber sie ließ sich davon nicht beirren. Mit etwas Kraft, aber sanft zog sie an der Schleife ihrer Wächterin und zwang sie so, wieder in ihre Augen zu blicken.

"Ich erfülle dir noch viel mehr!", wisperte Serenity, während ein helles silbernes Licht ihren Körper umschloss. Für einen Augenblick wurde Pluto von dem warmen Licht so geblendet, dass sie ihre Augen schließen musste. Als sie sie wieder blinzelnd öffnete, schaute sie sich stauend um. Sie befand sich nicht länger am Tor zu Raum und Zeit und vor ihr Stand auch nicht mehr die Königin, sondern ihre geliebte Usagi. Unweigerlich suchten sich heiße Tränen ihren weg. Zitternd schaute die Kriegerin an sich herab und stellte fest, dass sie ein schwarzes schlichtes Kleid trug und nicht mehr ihre Uniform. Geräusche und Düfte erfüllten den Raum. Mit einen befreienden Atemzug atmete Setsuna den salzigen Geruch des Meeres ein.

"Woher wusstest du, dass ich das Meer liebe?". fragte Setsuna erstaunt und drehte sich auf den warmen Sand, in denen sich ihre Füße verloren.

Usagi schritt auf ihre langjährige Freundin zu und nahm ihre linke Hand, während sie leise über das Rauschen der Wellen hinweg antwortete: "Michiru hat es mir verraten!"

Irritiert wandte sich Setsuna zu ihrer alten Freundin um, die nun wieder ganz nah bei ihr stand. Eine Weile schwiegen beide, dann fragte Setsuna: "Usagi, mein Engel, wenn ich nicht träume, was tue ich dann hier?"

Usagi lächelte sanft, zog dann aber mit Nachdruck an der Hand in ihrer Hand. Unweigerlich stolperte Setsuna nach vorne und wurde sogleich von ihrem Engel aufgefangen, der sich ganz vertraut in das dunkle Haar kuschelte. "Du bist hier, weil ich bei dir sein will, Setsuna.", antworte Usagi, während sie sich immer enger an Setsuna kuschelte.

"Aber...", wollte Setsuna einwenden, wurde aber von Usagis Fingern unterbrochen, sie sich auf ihre Lippen legten.

"Was heute am Tor zu Raum und Zeit passiert, bleibt unser kleines Geheimnis, dass waren Endymions Worte. Setsuna, ich danke dir so sehr für deine Liebe. Nein, noch mehr, ich möchte dir von jetzt an näher sein.", erklärte Usagi, während sie sich Stück für Stück Setsuna nährte und wieder den leidenschaftlichen Kuss aufnahm. Setsuna ließ es geschehen, sie ließ sich fallen in den Strom aus Küssen, Berührungen und Leidenschaft. Ein Mal in ihrem Leben wollte sie nicht hinterfragen, nicht verzichten, sondern einfach genießen.
 

Chibi Usa ließ ihre Beine über die Veranda baumeln und betrachtete die tausend Sterne des nächtlichen Himmels. Wie kleine Diamanten leuchteten sie auf sie die zukünftige Königin hinab.

"Was machst du hier draußen?", fragte eine vertraute tiefe Stimme. Chibi Usa wandte sich nicht um, sie kannte sie nur zu gut. "Ich denke nach! Papa, bist du nicht eifersüchtig?", fragte das rosahaarige Mädchen unverblümt.

Endymion lächelte und setzte sich zu seiner Tochter und fragte mit sanfter Stimme. "Du meist, ob ich eifersüchtig bin, weil Usagi etwas für Pluto empfindet?"

"Ja!", antworte das Mädchen, was sichtlich eine junge Frau wurde.

Endymion musterte seine Tochter, auch der junge König bemerkte die Gesichtszüge seiner Tochter, die markanter wurden. Diese Wahrnehmung formte auch seine Antwort:

"Kleine Lady, ich glaube du bist noch sehr jung und ich weiß nicht, ob du meine Antwort verstehst, aber ich halte dich für erwachsen genug, dass ich deine Frage ehrlich beantworte. Serenity und ich lieben uns schon seit einer kleinen Ewigkeit. Ich weiß, dass sie mich über alles liebt, aber ich weiß auch, dass ihr Herz für andere Menschen schlägt. Menschen denen sie nah sein möchte, näher als eine Umarmung. Ich bin mir aber der Liebe deiner Mutter so sicher, dass ich weiß, dass sie mir am nahesten war, ist und sein wird. Verstehst du?"

Mit Schwung sprang Chibi Usa von der kleinen Veranda und stellte sich vor ihrem Vater auf. War sie gewachsen?

"Ich glaube, ich verstehe sehr gut! Ich dachte immer, dass ich Helios über alles liebe und ihn heiraten werde, aber wenn ich in die violetten Augen von Saturn blicke, dann bringt sie mein Herz aus dem Takt!", während die junge Frau mit den rosa Haaren ihren Standpunkt vermittelte, musterte sie ihren Vater genau. Ihr entging nicht, wie sich seine blauen Augen weiteten, wie sich die kleine Falte bildete, die sich auf das makellose Gesicht schlich, wenn der König nachdachte, doch dann lächelte er: "Meine Kleine! Deiner Mama und mir ist egal, wen du liebst. Liebe den Menschen, der dein Herz berührt, der in deinen Träumen wandelt, den Menschen, der immer in deiner Nähe sein soll!!"

Erleichterung und Freude malte sich auf Chibi Usas Gesicht ab. Plötzlich lehnte sie sich vor, küsste ihren Vater auf die Wange und jubelte: "Dann weiß ich genau, wen ich wähle!"

Mit diesen Worten rannte sie Richtung großer Halle. Dann blieb die junge Prinzessin stehen und drehte sich um. "Saturn und Pluto sind sich ähnlich. Doch Saturn wird das Glück finden, das sie sucht. Wenn es stimmt, was du sagst, dann solltest du Pluto einen Tag im Jahr schenken!", es war ein leises Hauchen und Endymion lachte sanft.

"Ich weiß, ich habe genauso gedacht. Bitte grüße Hotaru von mir, ich freue mich auf eine Schwiegertochter."
 

Mit leisen gekonnten Schritten schlich die junge Königin den ihr bekannten Weg. Vorsichtig kletterte sie auf das gemeinsame Bett und lehnte sich zu Endymion herüber. Aber kaum berührten ihre Lippen die weiche Haut, da vernahm Serenity die vertraute Stimme: "Hat sich Pluto über deinen Besuch gefreut??"

Obwohl es dunkel war, wusste Endymion, dass sich eine tiefe Röte auf die porzellanweiße Wangen schlich. "Ja, sehr...", flüsterte Serenity und kuschelte sich verlegen an den starken Rücken.

Überrascht schaute sie auf, als Endymion sich zu ihr drehte und in der Dunkelheit ihre Augen suchte. "Serenity, ich weiß, dass du mich liebst und du weißt, ich liebe dich: Dafür brauche ich keinen Schwur mehr, aber ich weiß auch, dass die Erkenntnis, dass Pluto dich schon immer liebte, etwas ausgelöst hat.."

"Aber..", wollte Serenity ihren Mann unterbrechen, doch dieser legte seinen Finger auf die weichen Lippen.

"Pluto hat uns bewacht, beschützt und geliebt, seit Anbeginn der Zeit. Ich finde, sie hat einen Tag im Jahr verdient, an dem sie nur dir gehört..."

Mit offenem Mund starrte die Königin ihren Mann an. Dieser lachte leise, bei dem sprachlosen Blick seiner Frau.

"Dieser Tag soll von jetzt an euch gehören. Ach und... Schatz, deine Tochter ist lesbisch!"

Lange herrschte Stille in dem Schlafzimmer.

"Was?"
 

Ein Jahr war vergangen, seitdem Pluto die weichen Lippen ihrer Prinzessin gespürt hatte und die alles erfüllende Nachricht, dass sich dieser Augenblick in einem Jahr wiederholen würde und das für die lange Ewigkeit. Das Jahr war für die Kriegerin der Zeit wie eine Sekunde verflogen. Nun stand sie da, zitternd und erwartungsvoll, als sich plötzlich das Tor öffnete. Stürmisch kam ihr Usagi entgegen gerannt und schlang ihre Arme um die Wächterin, welche sich augenblicklich zurück verwandelte.

"Ich habe dich vermisst!", hauchte Usagi leise.

"Ich dich auch, meine Usagi!", lachte Setsuna. Seitdem ihre Prinzessin ihr so nah war, konnte die einsame Kriegerin lachen.

Ohne ein weiteres Wort versanken die beiden Frauen in einem innigen langen Kuss. Es war nicht Usagi, die ihn löste, sondern Setsuna, die lächelnd die geliebten blauen Augen suchte.

"Chibi Usa heiratet Hotaru!", verkündete die schöne Frau in ihren Armen.

"Ich freue mich für Hotaru, ich weiß, wie sehr sie die Prinzessin liebt!", antwortete Setsuna und strich mit ihrer Hand zärtlich über die rosa Wangen.

"So sehr, wie du mich! Ich liebe dich auch, meine Setsuna!", flüsterte Usagi und umschloss die kirschroten Lippen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  mor
2016-05-06T20:29:43+00:00 06.05.2016 22:29
und ich dachte Chibiusa würde sich für Helios und Hotaru Endscheiden ^^
Von:  KiraNear
2015-10-11T08:41:58+00:00 11.10.2015 10:41
Theoretisch hat Chibiusa recht, man braucht keinen bestimmten Tag, um an jemanden zu denken, den man liebt und der einem wichtig ist. Ich persönlich finde das aber trotzdem jedes Mal aufs Neue richtig schön :-)
Ist ja dann quasi wie so ein Feiertag und man kann seinen Lieben auch nicht immer als einen Feiertag feiern. Das mit den Verschiedenen Arten von Lieben ist etwas, das muss man erst lernen und verstehen.
 
Ohje, die arme Pluto hat es echt nicht leicht. Soweit ich weiß, darf sie ihren Posten ja nicht verlassen, oder?
Frage mich echt, was Chibiusa vor hat. Ein bisschen kann ich es mir vorstellen, aber nur ein bisschen.
 
Das ist typisch Usagi. Jeder erkennt es eher als sie - aber gut, ich an ihrer Stelle wäre nicht besser dran und würde es wohl auch erstmal nicht checken. Aber wie es aussieht, merkt sie es wohl langsam.
 
Pluto versucht sich gelassen zu geben, aber innerlich hat sie wohl gerade einen Presslufthammer in der Brust.
 
Aww - und Pluto weiß gar nicht, wie ihr geschieht. Hoffe, sie merkt bald, dass es nicht nur ein Traum, sondern die Realität ist :3
 
Vllt wächst sie ja nicht durchs Alter, sondern durch jede Erkenntnis, die sie macht. Und ich kann verstehen, was Endymion damit sagen möchte. 
 
Das ist wirklich schön, dass die beiden nun einen gemeinsamen Tag haben. Aber ich denke nicht, dass Usagi ihren Enymion gegen irgendjemanden auf Dauer eintauschen würde, dazu liebt sie ihn wohl viel zu sehr. Und ich denke auch nicht, dass sie die Sexualität ihrer Tochter groß stören wird. 
 
Süß, die beiden heiraten :3
Wirst du zufällig vllt noch ein Bild von den beiden zeichnen? 
 
Ein sehr schön und auch sehr gefühlvoller One Shot, hat mir sehr gut gefallen. Auch finde ich das Bild dazu sehr schön, es bringt die Gefühle der beiden sehr gut rüber. Freue mich, wieder etwas von dir zu lesen oder zu sehen^^
 
Für mehr Kommentare auf Animexx
Von:  Hatschepueh
2015-10-10T16:54:08+00:00 10.10.2015 18:54
Nach langer Zeit hatte ich mal wieder Lust auf eine Serenity/Pluto Geschichte und diese ist dir wirklich gelungen. Besonders der letzte Satz von Endymion war herrlich zu lesen.
Am besten finde ich es das es diesmal eine Geschichte ist wo sie alle glücklich sein können. Endymion und Serenity bleiben ein glückliches verheiratetes Paar aber auch Serenity und Pluto können sich lieben. Es gibt keinen Streit und keine Eifersucht und niemand wird verletzt. Ausser Helios vielleicht ein kleines bisschen aber auch ihm dürfte das Glück seiner kleinen Lady wichtiger sein als das eigene.
Von:  Wolfshund
2015-09-18T11:55:56+00:00 18.09.2015 13:55
Hallo.
Ich bin gerade zufällig über deine Geschichte gestolpert und ich muss gestehen, das ich für das Paar Serenity/Pluto echt was übrig habe.
Deine Geschichte ist wunderschön und voller Emotionen. Ein richtig kleiner Leckerbissen für die trüben Herbsttage, sodass die Sonne wieder scheint. Kompliment!
Vielen vielen Dank dafür.
Gvlg Wolfshund
Von:  fahnm
2015-09-12T10:27:32+00:00 12.09.2015 12:27
Eine Schöne Geschichte.
Von:  MikuruNatsuki
2015-09-11T19:02:35+00:00 11.09.2015 21:02
Wie süß Chibiusa doch an Pluto denkt ❤
Serenitys Azurblaue Augen wuahhhhhhh _*.*_ wirklich gut getroffen.
Thihi selbst als Königin ist Usagi immer noch so blind wie als Teenager ❤
Wuah ich find das von Endymion so liebevoll das selbst er die Liebe zwischen den beiden aktzeptiert @.@

Ich mag deine Schreibweise sehr ❤❤❤
LOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOL Mamoru freut sich auf eine Schwiegertochter mit Chibiusa ≧◡≦ ≧◡≦
Also bekommen alle Senshi's wohl in ferner Zukunft nur Mädchen was? ≧◡≦
Hmmmmm warum ist das eigentlich so? ⊙.☉

*lach ich hab so ein Lachkrampf bekommen ˚▽˚ ˚▽˚ ˚▽˚ deine Tochter ist Lesbisch LOOOOOOOOOOOOOOOOOL
Er hat vergessen das es auch seine Tochter ist oder? ˚▽˚ ˚▽˚

Aber ich finde das so süüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüß 1 Tag im Jahr nur für Setsuna wuahhhhh herrlich.
Ich freue mich schon sehr auf Kapitel 2 das war bis jetzt sehr schöööööööööööööööööööööööööööööön
Vor allem so liebevoll geschrieben ˚▽˚

Freue mich schon sehr wenn es weiter geht ˚▽˚
Antwort von:  MikuruNatsuki
11.09.2015 21:04
Ach schade ich seh grad ist abgeschlossen Q_Q
Aber ist nicht schlimm *_______* man muss auch nicht immer alles ins unermessliche aus schreiben >‿♥


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