3. Kapitel
Ich musste schlucken. Dass das Piratenleben hart war wusste ich, aber so etwas hätte ich auch nicht gedacht. „Aber sie waren doch Kameraden. Er hätte die Frucht doch auch mit Sicherheit irgendwie anders bekommen können. Dafür muss man doch nicht direkt jemanden umbringen.“ Ace sah mich mitleidig an: „Ja, es hätte bestimmt auch einen anderen Weg gegeben, aber dieser Kerl, Teach, war schon immer etwas merkwürdig. Bei Kämpfen hat er immer mehr Leute getötet als nötig und er schien sogar Spaß daran zu haben.“ Ich schüttelte mich angewidert. Menschen die Spaß hatten andere zu töten, das war echt das allerletzte. „Nun ja, auf jeden Fall hab mich aus diesem Grund aufgemacht, diesen Mistkerl zu suchen. Er nennt sich jetzt Blackbeard und stellt sich seine eigene Crew aus verschieden Verbrechern zusammen. Ich hätte ihn zwischendurch fast erwischt, doch immer habe ich im letzten Moment wieder seine Spur verloren. Doch vor etwa einer Woche habe ich den Hinweis bekommen, dass er sich auf einer eurer Nachbarinseln aufhalten soll. Allerdings weiß ich noch nichts Genaueres und da kommt ihr ins Spiel. Ich wollte euch nämlich darum bitten, ob ich nicht für eine Weile bei euch unterkommen könnte, nur so lange bis ich Blackbeards Spur wieder aufgenommen habe.“ Ich seufzte: „Das kann ich nun wirklich nicht alleine entscheiden. Es ist manchmal schon schwierig genug uns drei zu ernähren und wenn jetzt noch eine vierte Person dazu kommt, das könnte ein Problem werden.“ Ace sah mich bittend an: „Aber Kazuha, du musst es so sehen: Ich könnte euch doch mit Sicherheit helfen, indem ich mich um Essen oder andere nötige Sachen kümmere. Es wäre eine weitere helfende Hand im Haus! Und vielleicht ist es ja auch gar nicht für lange. Wenn ihr Glück habt bin ich in ein paar Tagen wieder weg.“ Ich musste lächeln: „Jetzt klingst du so, als würden wir dich hier nicht wollen. Eine weitere helfende Hand ist ja nicht schlecht, aber wir müssen trotzdem erst gucken, was der Rest der Familie dazu sagt.“ Ace nickte nur und lehnte sich zurück.
„Möchtest du jetzt was trinken? Ich müsste nämlich so langsam mal hier weitermachen.“ Ich deutete auf das Fleisch, das hinter mir neben dem Herd lag. „Oh das tut mir leid, ich wollte dich nicht abhalten. Kann ich dir helfen?“ Ich schüttelte mit dem Kopf und deutete auf den Schrank über mir: „Du kannst wenn du willst den Tisch decken, denn ich bereite gerade das Abendessen vor. Da kannst du auf jeden Fall erst einmal mitessen. Deck doch bitte Teller, Besteck und Becher für uns vier, dann kann ich mich hier in Ruhe um das Fleisch kümmern.“ Ace salutierte scherzhaft und stand auf um die Teller zu holen.
Während ich weiter an dem Fleisch herum werkelte, überlegte ich was wohl Ehkira dazu sagen würde, wenn ein Fremder jetzt bei uns wohnen will. Es wäre zwar jetzt im Sommer nicht allzu schwer, für genug zu essen für vier Personen zu sorgen, aber es würde einige Sachen doch etwas komplizierter machen.
