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My Personal High School Drama

Schüchtern sein ist nicht schwer. Beliebt sein dafür umso mehr.
von

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I Can Not Anymore

| Wo viel Gefühl ist,

ist auch viel Leid. |
 

30.11
 

"Ich kann nicht mehr." stöhnte Sakura erschöpft und ließ ihren Kopf in den Nacken fallen, während sie dabei ihre müden Augen schloss und ihre Arme nur schlaff neben ihr her baumelten.

Der Stuhl, in welchen sie sich tiefer hinein sinken ließ, ächzte leise und der Wind, der durch das offene Fester in den Klassenraum drang, trieb ihr eine prickelnde Gänsehaut auf die Arme.

"Tut mir leid. Aber, ich verspreche dir, dass es nicht lange dauert, ok?" hallten Sasukes Worte in ihren Gedanken nach und ließen sie verbittert schmunzeln.

Ihr Blick fiel nach draußen und traf auf die spielenden Kinder in Hof, welche fröhlich miteinander redeten und lachten.

Es war bereits kurz nach fünf Uhr am Nachmittag und der Himmel verdunkelte sich von Minute zu Minute immer mehr.

Genauso, wie ihr Herz.

Jedenfalls fühlte es sich für sie momentan so an.

Sie hatte in den letzten paar Tagen tatsächlich vergessen, wieso sie sich tagtäglich so abschuftete, das Schreien ihres Körpers ignorierte und stets nur noch müde und abgekämpft nach Hause kam.

Wahrscheinlich lag es daran, wie Sasuke und sie miteinander umgegangen waren.

Fast wie ... Freunde.

Traurig seufzend richtete sie sich wieder auf und starrte verloren auf den Zettelstapel vor ihr, der geordnet und bearbeitet so unschuldig da lag.

Ihre Hände ballten sich zu Fäusten und knallten auf den Tisch, welcher unter dieser Wucht gefährlich knackte.

Tränen traten in ihre wunderschönen Augen und drohten sich langsam ins Freie zu kämpfen.

Doch das Geräusch der sich öffnenden Schiebetür ließ sie inne halten und die Tränen schnell weg blinzeln.

"Nanu? Was denn ... Du bist noch da?" vernahm sie Sasukes spottende Stimme, als dieser den Raum betrat und merkte, wie sie das Bedürfnis nach schneller Flucht überkam.

"Ich habe von draußen gesehen, dass noch Licht brennt. Hast du etwa so lange gebraucht?" fragte er und kam auf sie zu, während er aus tiefschwarzen Augen zu ihr hinüber starrte.

Seine Hände hatte er tief in seinen Hosentaschen vergraben und seine schwarzen Haare hingen ihm teilweise wirr ins Gesicht, während er auf sie zu kam.

"Nein, ich bin schon längst fertig." teilte sie ihm mit schwacher Stimme mit und hing mit ihrem Blick an ihren Fäusten fest, auf denen sich schon bläuliche Adern abzeichneten.

Ihr Herz presste sich schmerzhaft gegen ihre Brust, ihre Knie zitterten und ihr Magen krampfte sich heftig zusammen, während sie versuchte das Wirrwarr in ihren Gedanken zu entknoten.

"Dann ist ja gut." grinste Sasuke leicht und trat einen selbstsicheren Schritt auf die rosahaarige Schönheit zu.

Doch das, was dann kam, hätte er nie im Leben erwartet.

Ruckartig stand Sakura auf und pfefferte ihm das Papierbündel gegen die Brust, welches er dank schneller Reflexe überrascht auffangen konnte.

"Das war's. Ich mache das nicht mehr länger mit." sprach die mit sicherer Stimme und sah ihm fest in die Augen.

Als er angefangen hatte zu sprechen, war in ihrem Inneren etwas zerschmettert worden.

Ein fester Knoten hatte sich um ihr Bewusstsein gelöst und gab ihr nun den Weg frei, das zu tun, was sie schon vor Tagen hätte tun sollen.

"Was?" hauchte der Uchiha leise und schaute sie verständnislos an.

"Ich mach Schluss. Ich werde dir nicht mehr helfen."

Ein selbstsicheres Grinsen trat auf seine Lippen und seine Brust schwellte an, während er so versuchte wieder das kleine, verschüchterte und weinerliche Mädchen aus Sakura heraus zu locken.

"Ach, was? Dann sitzt du aber ganz schön tief in der Patsche. Ohne dir drohen zu wollen ..." erinnerte er sie an ihre Situation und spielte damit auf den Inhalt ihres Tagebuches an, in welches er zugegeben noch keinen einzigen Blick geworfen hatte.

"Von mir aus. Zeig's ruhig den anderen, wenn es dir Befriedigung verschafft." murmelte sie, senkte ihren Kopf und war in Begriff an ihm vorbei zu gehen.

Sie wollte ihn nicht mehr sehen, nichts mehr mit ihm zutun haben und einfach nie wieder seine dunkle, betörende Stimme hören.

Sie wollte sich von ihm losreißen und ihr erbärmliches Leben weiter leben. So, wie vorher auch.

"Warte, Sakura. Warum bist du so sauer?" wollte er wissen und ergriff ihre Schulter mit seinen langen Fingern, bevor sie auch nur einen weiteren Schritt tun konnte.

Ihr Oberkörper beugte sich dabei nach vorne und ihre Hände krallten sich hilflos in ihren Rock.

"Ich bin nicht sauer. Und jetzt lass mich los!"

Ihre scharfe Stimme durchschnitt den Raum und ließ Sasuke kurzzeitig erschrocken blinzeln.

Selbst beim besten Willen, fiel ihm nicht ein, warum sie ihm gegenüber nun so reagierte.

Es war doch alles gut gewesen zwischen ihnen, oder nicht?

"Doch, du bist total sauer! Wenn es einen Grund gibt, dann sag ihn mir doch. Los, raus mit der Sprache." forderte er und zog sie zu sich, sodass ihr Rücken gegen seine Brust knallte.

Erschrocken japsts sie und starrte verbissen zu Boden.

"Ach, vergiss es." presste sie nun zwischen ihren Lippen hervor und tat einen Schritt vorwärts, welcher jedoch gleich von seinem festen Griff aufgehalten wurde.

"Zick nicht rum."

Seine Stimme bereitete ihr langsam aber sicher Kopfschmerzen, seine Hand brannte auf ihrer Schulter und sein Blick durchlöcherte förmlich ihren ganzen Leib.

Sie wollte nicht mehr von ihm berührt, angesprochen oder gar angesehen werden.

Es tat ihr so weh, wenn er sie so behandelte.

Schließlich wusste sie, dass hinter seinen Taten keine guten Absichten steckten.

Er sollte sie gefälligst in Ruhe lassen.

Er war nicht mehr als ein mieser, egoistischer Erpresser!

"Ich sagte, dass du mich los lassen sollst." schrie sie nun und riss sich von ihm los.

Mit Schwung holte sie aus, drehte sich um und merkte, wie das lauten Klatschen, welches durch das Klassenzimmer schallte in ihrem Kopf noch ein paar Sekunden echote.

Verletzt blickte sie in seine vor Entsetzen geweiteten Augen und hielt sich die Hand, mit der sie zugeschlagen hatte vor die Brust.

Sasukes linke Wange war knallrot und pochte wie verrückt, während seine Fingerspitzen sie vorsichtig berührten.

Sakuras ganzer Körper krampfte sich unter seinem Blick zusammen und Tränen begannen ihre Wangen hinunter zu laufen.

"Ich halte das nicht mehr aus! Ich habe es satt ausgebeutet zu werden!" schrie sie, drehte sie auf dem Absatz um und flüchtete den Flur entlang.

"Sakura!" hörte sie seine Stimme nach ihr rufen, ignorierte ihn aber und lief davon.

Sasuke kannte bestimmt ihre tiefsten Empfindungen und Gefühle und nutzte dies einfach schamlos aus.

Er war so schrecklich gemein und gefühlslos.

Deshalb würde sie nun ein für alle mal Schluss mit ihm machen und jegliche Beziehung zu ihm kappen, beschloss sie und schreckte auf, als sie plötzlich nicht mehr nur ihre Schritte hörte.

Erschrocken warf sie einen Blick über ihre Schulter nach hinten und begegnete den geheimnisvollen Augen des Uchihas, welche absolut nichts aussagten.

Gehetzt richtete sich ihr Augenmerk wieder nach vorne und suchte nach dem schnellstmöglichen Fluchtweg, der ihr zur Verfügung stand.

Als sie das offene Fenster an ihrer linken Seite entdeckte, wurde ihr klar, dass es nur diese eine Möglichkeit gab.

Keuchend steuerte sie auf dieses zu und blieb kurz davor stehen, ehe sie sich mit den Armen auf dem Fenstersims abstützte, zum Sprung ansetzte und schlussendlich mit großem Schwung absprang.

Schlitternd landete sie auf dem Sportplatz und merkte kaum, wie Sasuke es ihr gleich tat und ihr nach draußen folgte.

Seine Hand streckte er nach vorne aus und versuchte sie vergebens zu erreichen.

Erst nach dem dritten Versuch ergriffen seine Finger den Kragen ihres Blazers, wodurch sie schlagartig zurück fiel und zusammen mit ihm zu Boden stürzte.

Ihre Körper rollten übereinander hinweg, als sie fielen und krachten schlussendlich in die Sportgeräte am Rand des Feldes hinein.

Die beiden Kinder, welche ihre Aktion mit verfolgt hatten, flüchteten und zurück blieben nur sie beide.
 

Ein heftiger Schmerz zischte durch Sakuras Körper, während die Sportgeräte über ihnen zusammen stürzten.

Nach Luft ringend kniete Sasuke über ihr und stützte sich mit seinen Händen neben ihrem in sich zusammen gefallenen Körper ab, während er sie von oben herab betrachtete.

Wie von Geisterhand steuerte seine Hand auf ihr Gesicht zu und wollte ihr eine zerzauste Strähne aus dem Gesicht streichen.

Doch ihre leise, zischende Stimme hielt ihn auf und ließ ihn wehmütig in ihre nur halb geöffneten Seelenspiegel schauen.

"Fass mich nicht an, Uchiha." brachte sie zwischen ihren Zähnen hervor und starrte aus tränennassen Augen zu ihm hinauf.

Als er ihrem müden, leeren Blick begegnete, drohte sein Herz einen Augenblick lang auszusetzen.

Das wollte er nicht.

Einige Stellen ihres Gesichts waren aufgeschrammt und bluteten leicht, während unzählige Tränen über jenes rannen und es befeuchteten.

"Ich ... Ich kann verstehen, wenn du enttäuscht bist, weil ich nicht das strebsame, tapfere Mädchen bin, welches ich vorgeben zu sein. Ich bin in Wahrheit nur eine dumme, naive, eingebildete, selbstsüchtige Heulsuse, die nichts auf die Kette kriegt! Doch warum musst du mich dann so behandeln? Was habe ich dir denn getan?" schluchzte sie mit belegter Stimme und grub ihre Finger in den weichen Boden unter sich.

Bestürzt wandte Sasuke den Blick von ihr ab und senkte seinen Kopf.

Es war nie seine Absicht gewesen, dass sie sich nun so fühlte.

"Verabscheust du mich wirklich so sehr?" vernahm er ihre schwächelnde Stimme und spürte, wie sich sein Herz zusammen zog.

"Nein ... Ich wollte dich nie so verletzen. Ich wollte dir lediglich ein wenig näher kommen. Du warst so anders, als jedes Mädchen, welches ich bisher kennengelernt habe. Ich fand es schön, wie wir uns unterhalten haben und mochte es deine andere, deine freche und ungezogene Seite zu entdecken. Ich habe doch nicht daran gedacht, dass ich dir damit so weh tun könnte. Es tut mir leid." erzählte er leise und sah ihr tief in die Augen.

Stumm bat er um Verzeihung und hoffte innerlich noch einmal von vorne anfangen zu können.

"Das macht mich sehr froh. Entschuldigung angenommen." lächelte sie schniefend und ließ sich von ihm hoch helfen.
 

"Siehst du? Und jetzt musst du einfach nur noch das von dem hier abziehen." erklärte Hinata leise und deutete mit ihrem Finger auf bestimmte Zahlen.

Interessiert folgte Naruto ihren Anweisungen und verstand nun endlich die Einfachheit hinter diesem Rechenweg.

Innerlich schlug er sich selbst gegen den Kopf und hätte sich für seine Dummheit am liebsten selbst geohrfeigt.

Er sollte definitiv mehr aufpassen im Unterricht.

Vielleicht würde er ihn dann auch besser verstehen.

Nachdenklich drehte er den Stift zwischen seinen Fingern hin und her, ehe er ihn auf dem Blatt Papier ansetzte und begann Hinatas Anweisungen auszuführen.

Stolz präsentierte er ihr schließlich die Lösung und veranlasste die errötete Hyuga dazu, von ihrer pinken Hose mit Entchen aufzusehen.

Sie war gar nicht auf Narutos plötzliches Erscheinen vorbereitet gewesen und hatte somit auch keine Zeit zum Umziehen gehabt.

Es war ihr wirklich mehr als peinlich, ihrem Schwarm so unter die Augen treten zu müssen.

In diesem Aufzug kam sie sich mehr als lächerlich vor und fragte sich jede halbe Minute, was wohl Naruto von ihr denken mochte.

Doch das schlimmste war ja nicht einmal die Hose gewesen.

Immerhin trug sie auch noch einen neongrünen Pullover, auf dessen Vorderseite groß und fett "Love" stand und ihre rote, runde Brille, welche sie, wenn nur Zuhause und dann auch nur zum Lesen aufsetzte.

Ihre Scham war mit keinem Wort zu beschreiben, welches es passend hätte treffen können.

Außerdem wollte sie gar nicht erst wissen, was passieren würde, wenn ihr Vater sie zusammen mit einem für ihn fremden Jungen alleine in ihrem Zimmer entdecken würde.

Doch die plötzliche Melodie eines alten Kinderliedes riss sie aus ihren Gedanken und ließ sie auf Narutos Smartphone starren, auf dessen Display groß "Teme" prangte.

Der Uzumaki schenkte ihr kurz ein entschuldigendes Lächeln und hob schließlich ab.

"Oi, Teme! Was gibt's?" sprach er ins Telefon und kratzte sich gleich darauf verlegen am Hinterkopf.

Gespannt beobachtete Hinata ihn bei seinem Tun und konnte ihre Augen einfach nicht von seinem schönen Gesicht abwenden.

Unbewusst rutschte sie näher zu ihm heran und lehnte sich leicht zu ihm herüber.

"Oh, Mist. Das habe ich ja total vergessen. Sorry, ich bin grad bei Hinata. Sie gibt mir Nachhilfe." berichtete er und blendete sie völlig aus.

Ihr Blick klebte förmlich an ihm, während sie sich ihm immer weiter näherte.

Bisher war sie ihm noch nie so nahe gewesen und fühlte, wie ihr Herz hämmerte, ehe ihre Lippen auf seine Wange trafen.

Schlagartig richteten sich Narutos Augen auf sie, welche sein Erstaunen perfekt widerspiegelten.

Inzwischen hatte auch sie selbst gemerkt, was sie da getan hatte und spürte, wie ihr unerträglich heiß wurde und sie sofort darauf krebsrot anlief.

"Naruto? Naru~to? ... Baka!" erklang Sasuke Stimme aus dem Telefon, ehe er auflegte und das Handy verstummte.

Ruckartig wich Hinata von dem Blonden zurück und schämte sich zutiefst.

"T .. Tut mir leid ... I ... Ich ..."

In ihrer Nervosität brachte sie keinen vernünftigen Satz zustande und schrumpfte unter Narutos unergründlichem Blick förmlich zusammen.

In einer Bewegung stand sie vom Sofa auf und rannte aus ihrem Zimmer ins Bad, ehe sie sich in diesem verbarrikadierte.
 

"So ein Baka." schimpfte Sasuke und betrachtete sein Handy missmutig, ehe er es zurück in seine vordere Hosentasche stopfte und sein Gewicht verlagerte.

Das kühle Metall des Drahtstuhls drückte sich in seinen Hintern, während er zusammen mit Sakura auf die verspätete U-Bahn wartete.

"Er hätte wenigsten vorher Bescheid sagen können, dass er nicht mit mir fährt." murmelte er und betrachtete die Rosahaarige verstohlen von der Seite.

Ihren Kopf hatte sie in den Nacken gelegt und ein paar ihrer feinen, rosanen Haare hingen ihr zwischen den leicht geöffneten Lippen.

Seine Ohren begannen rot zu glühen, während er ein wenig verlegen ihr restliches Antlitz betrachtete.

Doch da öffnete sie plötzlich ihre Augen und blinzelte erstaunt, als ein Tropfen Regen auf ihrer Nase landete und langsam an dieser herunter perlte.

Ihre Pupillen verfolgte die blasse Spur, welche der Tropfen hinterließ, und sorgten dafür, dass Sakura schielte, ehe sie nach oben gen Himmel sah und es augenblicklich zu regnen begann.

"Auch das noch." seufzte sie leise und schmunzelte leicht, bevor sie sich Sasuke zuwandte.

Sanft lächelte sie ihn an und wollte gerade etwas zu ihm sagen, als ihr Augenmerk plötzlich auf etwas anderes gezogen wurde und ihre Augen sich auf etwas hinter ihm richteten.

Ein erschrockenes Keuchen entfloh ihrer staubtrockenen Kehle und ihre Hand verkrampfte sich um ihr Smartphone.

"Sasuke!" flüsterte sie panisch und brachte ihn dazu ihrem Blick zu folgen.

Fünf Typen in Kapuzenpullis kamen langsam und bedrohlich auf sie beide zu, wobei zwei von ihnen Baseballschläger in der Hand hielten und ein anderer mit einem scharfen Messer spielte.

Das bedrohliche Grinsen auf deren Lippen jagte Sakura einen Schauer über den Rücken und das mordlustige Funkeln in ihren Augen bereitete ihr Panik, während sie sich ängstlich tiefer in den Sitz drückte.

"Sakura?" zischte Sasuke kaum hörbar und drehte seinen Kopf leicht in ihre Richtung, während er die Vermummten nicht aus den Augen ließ.

Mit den Tränen kämpfend presste sie ihr Handy an die Brust und merkte, wie ein Zitterschauer ihren Körper erfasste.

"Ja?" fiepte sie und sah dabei zu, wie Sasuke langsam und bedächtig aufstand und ihr die Hand darbot, damit sie es ihm gleichtat.

Augenblicklich ergriff sie diese und hielt sie fest umklammert, während sie sich in die Aufrechte begab.

Es kam ihr so vor, als würde das alles hier im Zeitlupe geschehen und sie würde nur zusehen.

"Lauf!" schrie Sasuke nun und schickte so einen Blitz durch ihren Körper, der sie wieder klare Gedanken fassen ließ.

Hand in Hand liefen beide in die entgegengesetzte Richtung der Typen.

Im Hinterkopf des Uchihas schrillten alle Alarmglocken, als einer der Vermummten ein lautstarkes "Hinterher!" rief und veranlasste ihn nur noch dazu, schneller zu rennen.

Sakura stolperte mehr schlecht als recht hinter ihm her und hatte klare Probleme damit, sich seinem Schritttempo anzupassen.

Er sah die Treppen, welche einen Ausweg boten, schon vor sich und merkte wie ein Samen Hoffnung sich in seinem Herzen ein pflanzte.

Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, wie Sakura auf ihrem Handy herum tippte und war heilfroh, dass sie das Denken bewahrt hatte, als er die Nummer der Polizei auf ihrem Display erkannte.

Das Blut rauschte in seinen Ohren und Adrenalin schoss durch seine Venen, während seine Hand die von Sakura fast zerquetschte.

Ihr durfte nichts passieren.

"Hallo?" ertönte eine tiefe, männliche Stimme durch das Telefon und ließ Sakura kurzzeitig aufschrecken, als sie feststellte, dass sie aus Versehen auf den Lautsprecher gedrückt hatte.

"Mein Name ist Sakura Haruno. Kommen sie schnell zum U-Bahnhof in der ...-" weiter kam sie jedoch nicht, da sie einen schlagartigen Ruck an ihrem Kopf spürte, der sie nach hinten fallen ließ.

Panisch drehte sich Sasuke um, als er merkte, dass ihre Hand aus seiner rutschte, und musste tatenlos dabei zu sehen, wie sie an ihren Haaren zurück gerissen und zu Boden geschleudert wurde.

Ihr Handy fiel ihr aus der Hand und schlitterte über den Boden, ehe es hinunter auf das Gleisbett fiel.

Sakuras Körper derweil drehte sich bei dem Sturz einige male um die eigene Achse, bevor sie schlussendlich schwer atmend auf dem Boden liegen blieb.

Eine große Hand packte grob ihre Schulter und drehte sie brutal vom Bauch auf den Rücken, sodass sie ihrem Peiniger ins Gesicht sehen konnte.

Emotionslose, braune Augen sahen ihr entgegen und rote Haare fielen dem jungen Mann über ihr ins Gesicht, welcher sich ungerührt auf ihr Becken setzte, ausholte und gleich darauf zuschlug.

Ein heftiger Schmerz durchzuckte Sakuras Gesicht und der metallische Geschmack von Blut erfüllte ihren Mund, da sie sich bei dem Schlag mit der Faust in die Wange gebissen hatte, während ihr Kopf zur Seite fiel.

Ihre Schläfe pochte unangenehm und sorgte dafür, dass sie keinen klaren Gedanken fassen konnte.

Sasuke wägte in der Zwischenzeit zwischen helfen und weiter rennen, um Hilfe holen zu können, ab.

Jedoch wurde ihm die Entscheidung abgenommen, als ein Arm sich unerwartet um seinen Hals schlang und ihn an einen muskulösen Körper presste.

Das fiese Lachen eines grauhaarigen Typen sorgte dafür, dass sich alle Haare bei ihm zu Berge stellten, ehe er ihm einen Haken in den Magen verpasste, der genau sein Zwerchfell traf.

Schneller als der Schmerz ihn erreichen konnte, kam nun der zweite Schlag direkt aufs Kinn.

Sasukes Finger krallten sich in den Arm fest, der ihm die Luft abdrückte, ehe eine weitere Faust auf seinen Magen zu schnellte und ihm die Galle hoch stiegen ließ, als sie traf.

Demütigende Schmerzenstränen traten ihm in seine Augen, während er krampfhaft versuchte einen Schrei zu unterdrücken.

Eine Faust traf ihn am Solaplexus und sorgte dafür, dass ihm die Luft weg blieb.

Seine Beine gaben unter ihm nach, worauf er zu Boden fiel und der dritte der Typen ihm Tritte in die Rippen schickte.

Der Regen tropfte ihm auf das Gesicht und Blut rann seinen linken Mundwinkel hinab, während er seine Augen zu Sakura schwenkte und versuchte weitere Schläge und Tritte auszublenden, indem er sich mit ihr ablenkte.

Doch ihr Anblick erschreckte ihn zutiefst.

Tränen liefen unaufhaltsam ihre Wangen hinab.

Ihre Uniform waren mittlerweile von Regen völlig durchnässt, Blut, welches aus einer Wunde an der Schläfe sickerte, färbte ihre Haare langsam rötlich und ihre Augen glänzten nur noch matt und trüb.

"Sasuke." füsterte sie leise, als sie seinen Augen begegnete und streckte langsam eine Hand nach ihm aus, welche ihn jedoch niemals erreichen würde.

Der rothaarige Typ über ihr packte ihren Kopf mit beiden Händen und zog sie nah zu seinem Gesicht heran.

Sein Blick fixierte den ihren und das brutale Grinsen in seinem Gesicht ließ ihr Herz einen Moment lang aussetzen.

Für einen Moment hatte es den Anschein, er würde ihre Lippen mit den seinen berühren, doch seine Hände drückten stattdessen fest zu, ehe er ihren Kopf mit einem Ruck auf den steinharten, feuchten Boden knallte.

Ihr Rücken bog sich durch die Brutalität dieser Schmerzen durch und ein schriller Schrei entfloh ihrer Kehle, während ihre schreckgeweiteten Augen hoch in den Himmel starrten.

Ihre Beine stellten sich auf und sackten wieder zusammen.

Doch der Rothaarige gab nicht nach und ließ ihren Kopf immer und immer wieder mit niederschmetternder Kraft auf den Boden zu schnellen.

Schwarze Punkte tanzten in ihren Blickfeld und es wurde für sie plötzlich so unglaublich schwer die Augen offen zu halten.

Ihr Bewusstsein war betäubt und eine große Blutlache breitete sich unter ihrem rosanen Schopf aus, die sie jegliche Kontrolle über ihren Körper verlieren ließ.

Das letzte, was sie noch wahrnahm, bevor sie sich der süßen Schwerelosigkeit hingab, war eine Stimme, die ihren Namen schrie.
 

Schnaufend versuchte Seika den vollen Wäschekorb durch den Flur zu transportieren und blieb schließlich vor der Tür ihres Sohnes stehen.

"Toranosuke!" rief sie und stieß mit ihrem Fuß die Tür an, welche auch gleich darauf von einem mies gelaunt drein schauendem Tora geöffnet wurde.

"Die Wäsche." keuchte sie und trat an ihm vorbei ins Zimmer.

Sein Gemotze von wegen er hätte jetzt gerade keine Zeit und sie solle später wieder kommen, ignorierte sie gekonnt und seufzte, als sie die Unordnung im Zimmer betrachtete.

Der gesamte Boden war bedeckt von Wäsche und Müll.

Nur ein schmaler, aufgeräumter Gang führte von seinem Bett zur Tür.

"Am Wochenende wird hier aufgeräumt! Ist das klar?" keifte sie und stellte den schweren Korb auf dem Bett ab, ehe sie diesem einen großen Stapel entnahm und nur ein paar Zentimeter weiter ablegte.

"Mal schauen, was sich machen lässt." hörte sie ihren Sohn hinter sich murren, worauf ihr rechtes Augenlied unzufrieden zuckte.

Genau wie sein Vater, dachte sie und schüttelte nur verständnislos den Kopf.

"Weißt du, wo deine Schwester ist?" fragte sie und drehte sich zu ihrem Sohn um, welcher jedoch nur teilnahmslos mit den Schultern zuckte und sich auf sein Bett zu bewegte.

Seika fand sein Verhalten mehr als nur merkwürdig.

Sie machte sich Sorgen.

In den letzten Wochen hatte er sich stark zum Negativen verändert.

Noch nie war sein Zimmer so unordentlich gewesen, er war immer pünktlich Zuhause gewesen, hatte nie das Essen verpasst und kümmerte sich stets um Sakura.

Doch nun war er so ... anders.

Sie wollte gerade aus dem Zimmer gehen, als sie im Augenwinkel etwas bemerkte, dass ihre Augen immer größer werden ließ.

Auf dem Bildschirm des Fernseher war eine nackte Frau zu sehen, die von einem Mann hinter ihr an ein Fenster gepresst wurde und den Mund weit geöffnet hatte.

"Toranosuke!" schrie sie und wollte gerade mit einer sehr langen Rede über Pornos und und die Würde dieser Menschen beginnen, als plötzlich das Haustelefon klingelte und ihre Aufmerksamkeit auf sich zog.

"Dein Glück." zischte sie zu ihrem Sohn herüber, welcher sie gleichgültig ansah und ihr anscheinend kein Interesse schenkte.

Empört über das Verhalten ihres Sohnes, stampfte sie die Treppen herunter und begegnete augenblicklich dem fragenden Blick ihres Mannes.

Grummelnd schüttelte sie nur abwehrend den Kopf und trat schließlich zu der Kommode herüber, ehe sie abhob.

"Haruno?" sprach sie unfreundlich in das Telefon und lächelte schwach, als Rintaro seine Arme um ihre Hüfte schlang und mit seinen Fingerspitzen über ihren Bauch fuhr.

"Guten Tag. Spreche ich mit Frau Seika Haruno?" fragte eine männliche Stimme sie, worauf sie eine Augenbraue hob und ihrem Mann auf die Hand schlug, als dieser mit jener weiter hinunter fahren wollte.

"Ja." kicherte sie leise, während sie ihren Kopf nach hinten auf Rintaros Schulter legte.

"Hier ist die Polizeiwache Konoha-Süd. Es geht um ihre Tochter ..." erklang es aus dem Telefon und Seikas Lächeln zerfiel.
 

| Die Seele eines Menschen ist wie ein See.

Wenn man einen Stein hineinwirft,

wird er unruhig, es gibt Wellen.

Irgendwann beruhigen sich die Wellen

und die Oberfläche ist wieder glatt,

aber auf dem Grund bleibt der Stein für immer liegen |



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Kaninchensklave
2016-02-07T16:08:28+00:00 07.02.2016 17:08
ein heftiges Kapitel

nun Itachi wird wissen wer hinter dem feigen anschlag stzeckt
und damit ist Akatsuki zuweit gegangen zwei Schüler darunter seinen Bruder
so schwer zu verletzten wird der letzte Fehler gewesen sein den sie gemacht haben

dazu kommt noch das sie sich wohl aus dem Land verschwinden müssen da sie
nach dieser Feigen Attacke Steckbrieflich gesucht werden und Tora werden die Augen geöffnet
zum glück muss man sagen

nun wenigstens vertragen sich Sasuke und Sakura wieder tja wer weiss wohin das noch führen wird
das ist wohl die Frage

Naruto hat sich bei Hinatas anblick wohl eher gedacht süß als Komisch aber
sie sah ja auch nach der Beschreibung aus wie ein kleiner Papagei aber ihn wird es nicht stören
da er selber farben frohe Klamotten trägt und es hat ja auch klick gemacht in seinem Kopf zuminstet was die Schule betrifft

GVLG
Von:  Galaxieherz
2016-01-31T20:46:29+00:00 31.01.2016 21:46
OMG!
Was für ein krasses Kapitel!
Bei der ersten Szene dachte ich so: Was?
Erst streiten sie sich und dann sind sie Freunde ...
;D
Die beiden waren sooooo süß!
Sasuke hat sie also nur erpresst, we er ihr nahe sein wollte. *schmacht*

Oh! Was macht Hinata denn da?
So offensiv war sie ja noch nie! Küsst einfach mal unseren lieben Naruto. Naaa gut ... Auf die Wange...
Aber was soll? Kuss ist Kuss!
Klar, dass sie sich nun schämt und total unsicher ist!

Was soll denn das? Ich hatte fast alles erwartet, aber das nicht! Sasu und Saku tun mir so leid?
Hidan sill seine Finger von Sasuke und Sasori seine von Sakura lassen.
Hoffentlich hat Sakura Sasoris Attaje über standen und lebt!
So ein brutales Arschloch!!! »:-(

Tora hat sich echt verändert.
Aber sein Zimmer kann man gut mit meinem vergleichen ;D
Tsk tsk tsk! Er guckt sich Pornos an? Wie umgezogen!
Klar, dass Seika ihm erstmal die Leviten lesen wird.

Sie tun mir alle so leid.
Erst lächelt Sakuras Mutter und freut sich auf einen romantischeAbend mit ihrem Mann, als der schreckliche Anruf kommt.
Wie wohl unsere Uchiha reagieren werden?
Und was werden Tora und Itachi tun, wenn sie herausfinden, dass es die Akatsukis waren?
Bin total gespannt.
Bis zum Nächsten,
dein Galaxieherz O.~
Antwort von:  Schreibfeder
31.01.2016 21:48
Vielen Dank für dein super liebes, langes Kapitel.
Ich freue mich immer über deine Kommentare.
Tja, ich verrate wie immer nichts.
Doch es bleibt turbulent.
Viele liebe grüße,
dein Sternhase :*
Von:  Tini1996
2016-01-31T19:38:17+00:00 31.01.2016 20:38
Tolles Kapitel
Anscheinend mag Sasuke Sakura ziemlich ;)
Oh ich dachte mir schon, was ist denn jetzt und dann das?
und Tora der verändert sich ja auch? Alles wegen Akatzuki.
Jetzt bin ich auf die reaktionen gespannt.
bin gespannt wie es weiter geht*-*
ganz liebe grüße sasusaku2
Antwort von:  Schreibfeder
31.01.2016 21:26
Vielen lieben Dank für dein Kommi. Es freut mich sehr, dass es dir gefallen hat.
Ich verrate natürlich nichts. ;-)
Aber du kannst gespannt sein.
Liebste Grüße,
dein Sternhase ;*
Antwort von:  Tini1996
31.01.2016 21:30
Daswar mir schon klar, außerdem geht das ja mit Naruto und Hinata voran, was mich auch sehr freut.
Von:  DarkBloodyKiss
2016-01-31T18:03:31+00:00 31.01.2016 19:03
Hi Nabend ^^

Sehr tolles wenn auch wirklich Krasses Kappi !!!!!
Sehr toll geschrieben !!!!!
Schließe mich Thrawn an !!!!!
bin gespannt wie es weiter geht !!!!!
freue mich sehr aufs nächste Kappi !!!!!


gglg & ein sehr tolles rest Wochenende DarkBloodyKiss ^^
Antwort von:  Schreibfeder
31.01.2016 19:22
Dankeschöön! :3
Antwort von:  DarkBloodyKiss
31.01.2016 19:25
Bitteschön ;)
Von:  Anitasan
2016-01-31T17:44:26+00:00 31.01.2016 18:44
O man das ist ja brutal, hoffentlich geht das gut aus.
Mach schnell weiter, ich bete bei Gott dass den Beiden nicht noch mehr passiert.
Gruß Anitasan
Antwort von:  Schreibfeder
31.01.2016 19:22
Haha, ich halte meinen Mund!
Ich verrate nichts.
Aber schön, dass dir das Kapitel gefallen hat und danke für dein Kommentar.
Liebe Grüße,
dein Sternhase ;*
Von:  Thrawn
2016-01-31T16:47:56+00:00 31.01.2016 17:47
Ziemlich heftiges Kapi

Da hat Sakura einfach Sasuke verziehen. Der Idiot hätte noch ein paar Ohrfeigen mehr verdient. Aber was sich Akatsuki da erlaubt hat, einfach abartig. Mal schauen wie sich Itachi verhält und ob Toranosuke irgendwie von dieser Aktion was weiß. Hoffentlich geht es den Beiden gut.

Aber wenigstens läuft es bei Naruto und Hinata gerade ziemlich gut. Hoffentlich kommt Hinata aus dem Badezimmer raus. Naruto ist j nicht der Kerl, der Hinata auslachen würde.

MfG Thrawn
Antwort von:  Schreibfeder
31.01.2016 17:55
Dankeschöön für dein liebes Kommentar. :-)
Komischerweise ist mir dieses Kapitel ziemlich leicht von der Hand gegangen.
Aber schön, dass es dir gefällt.
Ja, es wurde mal Zeit für ein bisschen Dramatik. :3
Freue mich auf weitere Kommentare,
dein Sternhase :*


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