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Fantasy-World

Der Krieg meines Lebens
von

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Kapitel 1

Kapitel 1

 

 

Leise schlich ich durch den großen Garten, der hinter dem Schloss lag. Überall liefen Wachen herum, die dafür sorgen sollten, das keiner rein geschweige denn raus kommen soll. Das machten sie eigentlich ganz gut, nur bei mir klappt das nicht immer so. Langsam schlich ich an der Schlosswand vorbei und bückte mich an einer Ecke, als eine Wache zunahe an mich heran kam. Er würde mich hier leicht entdecken, denn das Schloss war nicht wirklich mit Ranken oder Sträuchern, hinter denen ich mich verstecken könnte. Aber so wie es aussah, hatte ich heute mal wieder Glück. "Sam, wir werden vorne gebraucht!", rief einer der Wachen und schon drehte er sich um ging. Perfektes Timing, danke. Kaum waren die beiden weg, schlich um die Ecke und pfiff einmal. Oben an einem der Fenster im zweiten Stock tauchte ein rot-orangenes Kneul auf, dass mir ein Sein herunter schmiss. "Braver Junge", rief ihm zu, nahm mir das Seil und kletterte die Schlosswand hoch. Oben angekommen erwartete ein typisches Prinzessinnenzimmer. Ein großes Himmelbett, ein großer Schreibtisch, der von den besten Schreinern des ganzen Königreiches gemacht worden ist, dazu ein passender Schminktisch mit riesigem großen Spiegel. In dem Zimmer war auch noch eine kleine Ecke in der ein großes Bücherregal und zwei Sessel standen. Hier war zwar nicht alles in rosa, so wie es immer in Filmen war, aber das Zimmer war vollgestellt mit hübschen Sachen, die sich nur eine Prinzessin leisten konnte. Teure Parfüms, Unmengen an Büchern, wertvoller Schmuck, wertvolle Dekoration. Von dem Bett kam ein Schnurren, aber sehen tat ich nicht wirklich viel, da mein kleiner Freund sehr gut getarnt war, durch die rote Überdecke, die auf dem Bett war. "Wo steckst du denn, kleiner Fynn?", fragte ich und ging auf das große Bett zu. Als ich seinen Namen ausgesprochen hatte, bewegte sich ein Fleck auf der Decke und schon sah ich den kleinen Fellkneul. Und jetzt sah man auch, dass das kleine Tierchen nicht nur rot sondern auch am Bauch orange war. Plötzlich ging die Türe auf und eine junge Elbin kam hinein. "Prinzessin Milea! Wo waren Sie? Ihre Eltern haben schon nach Euch gesucht." Sie kam auf mich zu und sah mich von oben bis unten an. "Was habt Ihr da an?" Ich sah an mir herunter und merkte jetzt erst, dass ich immer noch mein "aus-geh-Outfit" anhatte. "Ähm, ich wollte mich ein bisschen verkleiden", sagte ich schnell und drehte mich um. "Steht Euch sehr gut, Prinzessin." "Nana, ich habe dir doch gesagt, du sollst mit dem Prinzessin-Ding aufhören. Es reicht mir schon, dass alle anderen das immer sagen." "Entschuldige, aber dich haben schon alle gesucht." "Was ist denn los?" "Deine Eltern wollen mit dir zu Abend essen." Ich seufzte und zog schnell meine Klamotten aus. "Wie viel Zeit habe ich noch?" "Zwanzig Minuten? Dein Glück, dass ich dir schon ein Kleid heraus gesucht habe." Ich grinste sie an und Nana verschwand in den Begehbaren Kleiderschrank. In Windeseile war ich geduscht und hatte frische Unterwäsche an. Nana hatte mir ein grünes Kleid aufs Bett gelegt, auf dem Es sich Fynn gemütlich gemach hatte. Fynn war mir eines Tages zugelaufen. Ich wusste nicht, was genau er für ein Tier war, nur eins wusste ich: er war auf jeden Fall irgendeine Katze. Sein langer Rot-orangener Schwanz war flauschig und auch seine spitzen Ohren deuten darauf hin, dass er eine Katze war. Und damit meine ich eine Hauskatze, kein riesiger Tiger oder so, mit Fynn konnte ich in meinem Bett schmusen. "Runter Fynn, du weißt doch, dass du nicht auf meine Kleider darfst." Er brummte leise und ging dann aber von meinem Kleid herunter. Nana hatte ein grünes Kleid ausgesucht, dass lange trompetenarme hatte, dazu gab es ein schwarzes Korsett. "Willst du mich umbringen?", fragte ich sie und sah sie böse an. Nana grinste nur, nahm sich das Kleid und drückte es mir an die Brust. "Zieh es bitte an, du wirst super darin aussehen." Widerstand war eh zwecklos, also musste ich wohl tun, was Nana wollte. Vor allem, weil meine Eltern auf mich warteten. Als ich dann das Kleid an hatte, kam das Schlimmste: das Korsett. Nana zog ganz fest an den Schnüren und nahm mir so meine Luft. "Nana", keuchte ich und sofort lockerte sie das Korsett. Sie schnürte es zu und sah mich dann glücklich an. "Dein Vater wird es lieben." Ja, er liebte diese eleganten Kleider an mir. "Ich lasse dich dann mal alleine. Die Krone schaffst du alleine, oder? Du machst ja eh immerdar was du willst, mit deinen Haaren." Ich streckte ihr die Zunge raus, sie allerdings lächelte nur und verschwand dann aus meinem Zimmer. Kaum war sie aus dem Zimmer, schon stellte ich mich vor meinen Spiegel. Das Kleid war wunderschön und es passte mir auch perfekt, auch wenn Nana es ein bisschen zu eng geschnürt hatte. Aber irgendwie gefiel es mir nicht so, dieses ganze strickte Verhalten, dass Könige und Königinnen an den Tag legten. Leicht strich ich über meine Seite und über meine Hüfte. Ich war eine Elbin, eine Elben Prinzessin. Die Einzige. Ich meine, meine langen und spitzen Ohren verrieten mich. Ich mochte es eine Elbin zu sein ... Ich mochte es nur nicht so sehr eine Prinzessin zu sein. Die Pflichten die ich zu erfüllen hatte ... den Prinzen den ich heiraten musste. Und genau deswegen ging es auch gleich. Ich kannte meinen Vater, wenn er so sehr verlangte, dass ich zum Essen erscheine. Wir aßen immer zusammen, das war nichts neues, aber dass man nach mir suchte ... Das hieß nichts gutes. Aber das hieß auch, dass ich mich jetzt beeilen musste. Also setzte ich mich schnell an meinen Schmincktisch, um meine Haare zu machen. Fynn sprang auf den Schmincktisch und setzte sich neben mein Parfüm. Er neigte leicht den Kopf und sah mir dabei zu, wie ich mir die Haare kämmte. "Was meinst du Fynn, wird mein unbekannter Ehemann ein gut aussehender Typ oder eher ein schleimiger Typ, der alles an sich reißen will?", fragte ich ihn und setzte mir meine Krone auf. Sie war silber und total in sich verschnörkelt. An den Seiten stand sie nach oben ab, so als seien es zwei Flügel. Ich mochte sie sehr und ich fand auch, dass sie zu mir passte ... Nur war das das einzige, was ich an diesem ganzen Prinzessinendasein mochte. Fynn brummte leise und legte den Kopf noch ein bisschen schräger. Ich lächelte ihn an. "Ich weiß, ich weiß. Meine Strähnen müssen noch raus", beruhigte ich ihn und zog links und rechts an meinem Kopf Strähnen heraus. Jetzt nickte er und hielt seinen Kopf wieder gerade. "Du wartest hier. Ich bringe dir auch was zum Essen mit", meinte ich zu Fynn, der erst anfangen wollte zu Knurren, es aber dann ließ. Er liebte Essen, also konnte ich ihn immer damit ködern. Fynn sprang von meinem Schmincktisch und machte es sich dann wieder auf meinem Bett gemütlich. Sein Lieblings platz, war das Kissen, welches neben meinem lag. Er rollte sich ganz zusammen und schlief dann meistens sofort ein. Genauso wie jetzt. Ich beeilte mich nicht wirklich, um zu meinen Eltern zu kommen. Doch lange konnte ich es nicht vor mir her schieben. Der Weg von meinem Zimmer bis runter in den Speisesaal war nunmal nicht Kilometer weit. Als ich, zu meinem Leidwesen, im Speisesaal angekommen war, saßen meine Mutter und mein Vater schon an der langen Tafel. Sie saßen wie immer am Kopf der Tafel, nebeneinander. Zu Mutters linken war für mich gedeckt. Ich wollte sie gerade begrüßen, aber da sprach mein Vater schon los. "Wo warst du?", fuhr er mich an. Ich wusste, dass er das nicht so herrsch klingen lassen wollte, aber so war mein Vater eben. Vor allem bei einem ganz bestimmten Thema. Ich wollte gerade ansetzten und ihm erklären wo ich gewesen war, aber da redete er auch schon weiter. "Jetzt komm mir nicht mit: ich war im Garten spazieren. Da warst du nämlich nicht, Fräulein! Wir haben das ganze Schloß nach dir abgesucht." Er holte schon wieder Luft und wollte weiter schimpfen, aber zum Glück ging Mom dazwischen. "Lucan, Schatz. Beruhige dich, sie wird doch nur draußen gewesen ...", fing Mom an, aber Dad war nicht zu stoppen. "Nein, Katalina, jetzt nehm sie nicht auch noch in Schutz", sprach er ihr dazwischen und sah mich dann wieder an. "Was meinst du, warum ich die ganzen Wachen postiert habe? Ganz bestimmt nicht zu deinem Vergnügen, Milea!" Bei meinem Namen sprang Dad auf und donnerte seine Hände auf den Tisch. Mom erschreckte sich leicht und ermahnte meinen Vater. "Schatz, sie geht doch nur etwas spazieren. Wenn wir sie im Schloss einsperren hilft ihr das auch nicht, selber auf eigenen Beinen zu stehen." Sie legte ihm eine Hand auf seinen Unterarm. Dadurch beruhigte sich Dad ein bisschen und setzte sich auch wieder. Ich nahm die Röcke meines Kleides in die Hände und machte einen kleinen Knicks. "Es freut mich ja, dass ihr euch so viele Sorgen um mich macht, aber ich kann selber auf mich aufpassen. Und so wie du vielleicht bemerkt hast, lieber Papa, nützen deine Wachen gar nichts. Ich werde spielend mit ihnen fertig." Damit setzte ich mich auf den Platz, der für mich vorgesehen war. Dad biss einmal die Zähne zusammen, atmete ein und aus und sah mich dann ruhig an. "Auch wenn du morgen achtzehn wirst, Milea. Du bist die Prinzessin von Albis. Die Elben-Prinzessin. Und wenn dir etwas zustößt, dann wird das Chaos ausbrechen. Du bist unsere Nachfolgerin und als diese musst du auch einen geeigneten Mann finden und den findest du nicht, indem du dich anziehst, wie ein Streuner und durch den Wald jagst." "Und was soll ich hier sonst tun?", fragte ich ruhig und legte meine Hände in meinen Schoß. "Lernen?" "Die Sitten und Gebräuche der anderen Königreiche, wie langweilig." "Deinen Umgang mit anderen Menschen, dein Auftreten vor dem Volk." "Ich kann mich benehmen." "Das Wissen wir, mein Schatz. Dein Vater will ja nur, dass dich alle lieben und du respektiert wirst", versuchte meine Mutter den Streit zwischen mir und meinem Vater zu dämpfen. "Jetzt seid lieb zueinander und genießt das Essen. Deswegen sind wir doch hier, oder etwa nicht?" "Es muss doch etwas wichtiges geben, was ihr mir sagen wollt, wenn schon alle nach mir gesucht haben." "Ja, da gibt es etwas", meinte Vater, jetzt ruhiger und sanfter. "Morgen werden etliche Leute zu deiner Geburtstagsfeier kommen." "Die ich natürlich begrüßen werde und auch pünktlich da sein werde." "Das ist nicht nur deine Pflicht als Prinzessin sondern auch als Geburtstagskind, aber das ist es nicht, was ich sagen wollte." Also doch das Männer-Thema. Jetzt klatschte Mutter in ihre Hände und sah mich strahlend an. "Alex wird kommen und sein Geschenk wird der Wahnsinn sein",freute sie sich, wie ein kleines Kind. Ich allerdings erstarrte und starrte auf den leeren Teller vor mir. Wenn Mom von einem Geschenk redete, dass der Wahnsinn war ... Konnte es nur eine Sache sein. Vorallem, wenn auch Dad damit zufrieden war, dann könnte es nur eins sein ... Ein Ring.

 



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