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West Coast

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Es tut mir schrecklich Leid - mir ist ein Fehler unterlaufen!
"Linkskurven & Macht" hätte erst Kapitel 11 werden sollen!

Einfach Kapitel 8 noch einmal zum Auffrischen lesen, bevor ihr das hier anfangt! Komplett anzeigen

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Lämmer & Löwen

Ryou’s Sicht:

Setos Worte ließen mir warm ums Herz werden. Mit einem schwachen Lächeln sah ich in seine blauen Augen, die keineswegs mehr distanziert wirkten. Es verschaffte mir seelischen Komfort, dass sich dieser Mann so rührend um mich kümmerte. Ich war verschwitzt, pflegebedürftig und habe erbrochen. Trotzdem war er bereit dazu, mich weiterhin zu versorgen. Ich war mir sicher, dass er sogar in diesen späten Stunden noch zu einer Apotheke mit Bereitschaftsdienst gelaufen wäre, wenn ich etwas gebraucht hätte.
 

“Es geht mir viel besser”, fiel mir auf, das Übelkeitsgefühl war beinahe gänzlich verflogen. “Aber ich schwitze dein ganzes Shirt voll…”, merkte ich und biss mir auf die Unterlippe. Seto zog mich zu sich und schloss mich in seine Arme. Der sanfte Duft seines parfümierten Duschgels stieg mir in die Nase und betörte mich. Mein Kopf wurde behutsam gestreichelt und getätschelt. “Mach’ dir keine Sorgen. Wir werden dir morgen ein neues Hemd und ein neues Handy besorgen”, versicherte er mir und küsste meine Stirn.
 

Mit welchem Geld? Und mit welchem Mut? Ich war noch längst nicht wieder fit, um nach draußen zu gehen. Schon vor der Türe dieses Hauses schüchterten mich die Wellen ein. Seto würde ganz schön viel Arbeit vor sich haben, wenn ich alle paar Sekunden in Schockstarre übergehen würde. Und wenn Seto auch nur für kurze Zeit von mir getrennt wäre, würde ich die totale Krise kriegen. Eines war also klar; es wird schwer. Wird er damit klar kommen?
 

“Ich weiß nicht, ob ich es hinausschaffe”, befürchtete ich ganz verklemmt. Ich fühlte mich wie eine Last für Seto. Die ganze Zeit müsste er bei mir bleiben und auf mich aufpassen. Er hätte keine fünf Minuten für sich, müsste immer in der Nähe sein und auf mich Acht geben. Verübeln konnte man es mir nicht, aber trotzdem kam ich mir so anstrengend vor. Wie ein kleines krankes Kind, das rund um die Uhr versorgt werden musste. Wenn man mal weg war, wird das Kind nervös und zählt die Sekunden, bis die pflegende Person wieder da ist. Genau so.
 

“Ich bin da. Alles wird gut”, Seto drückte mich sehr fest an sich und sog die Luft scharf ein. Sein Körper war angespannt und er atmete eine Zeit lang nicht aus. Ich nahm ein leichtes Zittern seines Oberkörpers wahr, bevor man ein tiefes Ausatmen bemerkte. Seine starken Arme ließen mich nicht los und er drückte seinen Mund gegen meinen Kopf. So fest, wie er mich hielt, schien es so, als würde er mich nie wieder loslassen wollen, mich für immer in dieser Position behalten wollen. Es verschaffte mir ein Kribbeln im Bauchbereich und ein Lächeln im Gesicht. Es war fast so, als wäre das eine Antwort auf meine Bitte ‘Geh nie wieder’ gewesen, denn diese Geste sprach förmlich “ich lass’ dich nie wieder los” aus.
 

Seto atmete nur sehr schwer, gab mir aber keine Möglichkeit, zu ihm hinaufzusehen. Sein Griff war stark, der Wille, mich so zu behalten, noch stärker. Kein Anzeichen darauf, mich in nächster Zeit wieder aus seinen Armen zu lassen. Wieder zitterte er und wirkte nicht besonders entspannt. Ein paar Mal zuckte er gar und schien sich unwohl zu fühlen. Die Stimmung wurde in eine ganz andere Richtung verzerrt; nun war Seto der, der sehr abhängig und liebesbedürftig wirkte. Er schluckte hörbar bevor er mich noch enger an sich drückte. “Seto, du tust mir weh”, merkte ich an und bekam etwas Angst.
 

“Ryou…”, Seto ließ mich los und klang auf einmal hilfsbedürftig und verletzt. Die Stimme war nicht mehr stabil, sondern dünn. “Ja?”, verwirrt blickte ich ihm in die blauen Augen. Ohne mir die Lage zu erklären, nahm er mein Gesicht in die Hände und legte seine Lippen auf meine. Dies war mein erster Kuss, mein erster körperlicher Kontakt. Und das mit einem unglaublich attrativen Mann. In mir war die Angst, etwas falsch zu machen, doch anscheinend war ich gut im Rennen und unsere Lippen ergänzten sich fabelhaft. Er war ein guter Küsser und erleichterte es mir somit. Ein komisches, warmes Gefühl durchzuckte meinen Körper.
 

Setos weiche Lippen öffneten sich einen Spalt und wir begannen, uns innig zu küssen. Nervös spürte ich, wie mein Puls in die Höhe stieg. Unsere Zungen spielten miteinander und er biss mir ab und zu leicht in die Unterlippe. Seto schien gut darin geübt zu sein, was bedeuten musste, dass er vor mir schon sehr oft geküsst haben musste.
 

Seine Hand streichelte meine Wangen sanft und zart, was mir eine Gänsehaut bereitete. In meiner Hose regte sich etwas unkontrolliert und drückte gegen Setos Wölbung. Er fuhr mit seinen Fingerspitzen meinen Hals entlang, was mich unabsichtlich in den Kuss stöhnen ließ. Er erregte mich wahnsinnig und ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren hätte sollen. Ich habe noch nie in irgendeiner Weise mit jemand anderem sexuellen Kontakt gehabt. Und ich denke, Seto wäre da für das erste Mal ein paar Nummern zu groß gewesen. Was er wohl von mir denken würde, wenn ich mit keinerlei Erfahrung, im wahrsten Sinne des Wortes ‘im Dunkeln tappend”, auf ihn eingehen würde?
 

“Wenn du etwas nicht willst”, begann er. “Musst du es mir nur sagen”, er führte das Küssen weiter. Inzwischen raste mein Herz und mein Glied war sehr steif. Wenn ich etwas nicht will, sollte ich es sagen? Die Aussage machte mir etwas Angst, welche ich jedoch nicht zeigte. Leidenschaftlich küssten wir uns weiter, während ich mich fragte, ob nun etwas Unangenehmes an mir ausgeübt werden würde. “Was meinst du?”, fragte ich, nachdem ich ihn leicht von mir stieß und ihn unsicher ansah. Er schien etwas für ihn selbstverständliches zu meinen, da er es zuerst keine Worte fand, um es zu erklären.
 

“Wenn ich zu weit gehe”, sprach er langsam; verwundert darüber, dass ich nicht wusste, was er gemeint hat. “Ist das hier neu für dich?”, immer noch der selbe Blick. Etwas beschämt kaute ich auf meiner Unterlippe herum und blickte weg von diesem wunderschönen Mann. Nun hatte ich die Stimmung komplett ruiniert. Er würde sicher nicht mehr weitermachen wollen - mit so einem Amateur wie mir.
 

Sanft nahm mich Seto in den Arm und flüsterte mir ins Ohr; “Es tut mir schrecklich Leid, dich möglicherweise in einen Schock versetzt zu haben. Ich dachte mir nur, du hättest deine ersten Erfahrungen schon lang hinter dir, so wundervoll, wie du bist”. Geschmeichelt vergrub ich wieder einmal meinen Kopf in seiner Brust und lauschte seinem Herzschlag - er hat mich als wundervoll bezeichnet. Der hier überall bekannte Seto Kaiba hat mich wundervoll genannt. Ich errötete leicht an meinen Wangen und merkte, dass meine Kopfschmerzen verschwunden waren.
 

“Es war mein erster Kuss”, gab ich letztendlich zu und traute mich nicht, Seto anzublicken. “Hat er dir wenigstens gefallen?”, man hörte das Grinsen in seiner Stimme. Ich gab ein leises ‘Mhm’ von mir und musste sofort lächeln. Es hat mir nicht nur gefallen, es hat mich fasziniert und Endorphine freigesetzt. Das wird die Erinnerung meines ersten Kusses bleiben. Ich kann nicht genau sagen, wie ich mir meinen ersten Kuss vorgestellt hatte. Wahrscheinlich etwas peinlicher und tollpatschiger. Aber das hier war perfekt.
 

Es gab eigentlich nicht viele Männer, die mir gefielen. Ich hatte immer ein Idealbild im Kopf, welches Seto großteils widerspiegelte. Er war groß, willensstark, gut aussehend, beruflich erfolgreich und einfach atemberaubend schön. Solche Augen hatte ich noch nie gesehen und es werden sicher die einzigen auf diesem Planeten sein, die so ausdrucksstark sind. Sie fesselten. Solche Augen vergisst man nicht.
 

Vom ersten Augenblick an, als ich Seto an meinem Ankunftstag sah, ging mir sein Erscheinungsbild nicht aus dem Kopf. So unabhängig und gleichzeitig so majestätisch; er hatte immer eine aufrechte Körperhaltung. Seine Ausstrahlung blieb einem im Kopf und verließ diesen Ort nicht mehr so schnell. Setos Stimme war ebenfalls sehr markant und hatte einen Wiederekennungswert. Eigentlich hatte alles an ihm einen Wiedererkennungswert. Seto Kaiba vergisst man nicht.
 

“Mein erster und dein hundertster, richtig?”, spielte ich auf seine Kusskünste an. Er lachte kurz und drehte sich zu mir, sein Mund war zu einem schiefen Lächeln geformt. “Die ersten Männerlippen”, informierte mich Seto und wirkte etwas stolz. Mein Blick glitt zu seinen weichen Lippen, ehe mich das Kribbeln im Bauch wieder besuchte. Anscheinend gleichzeitig näherten wir uns dem jeweils anderen und begannen erneut, uns zu küssen. Dieses Mal war es schneller und gieriger. Beide hatten wir Hunger auf den anderen. Beide hatten wir dasselbe Verlangen - doch ich traute mich nicht, weiter zu gehen.
 

Meine Hände zitterten und versuchten, dort zu bleiben, wo sie waren. In diesem Moment musste ich an Setos nackten Oberkörper denken, den ich gänzlich zu Gesicht bekommen hatte. Seine Bauchmuskeln waren schön geformt und seine Arme waren nicht übertrieben muskulös. Die Schultern hatten die perfekte Breite und der Rücken war makellos. Konnte ich wirklich der Einzige sein, den er wundervoll fand? Hatten schöne Männer nicht immer dutzende Verehrer/innen? Suchten schöne Männer nicht nur immer etwas Spaß? Küsste er mich überhaupt nur zum Vergnügen?
 

“Bin ich der Einzige?”, ich löste mich ohne Vorwarnung von ihm und wir mussten erst einmal wieder durchatmen. “Versprich mir eins”, kam es ernst von ihm. “Zweifel’ nie wieder daran”, er setzte unser Küssen fort.
 

Seto’s Sicht:

Es stimmte. Ich hätte für Ryou so Einiges getan, um ihm Sicherheit zu gewähren. Ich wollte meine Gefühle einfach nicht mehr für mich behalten, wollte diese Chance nicht für immer verspielen. Ryou war möglicherweise der Mann, der mein Leben für immer verändert hätte. Ohne mit der Wimper zu zucken hätte ich mich um diese späte Stunde noch angezogen und hätte ihm Medikamente gebracht, wenn es nötig gewesen wäre.
 

“Es geht mir viel besser”, fiel ihm auf. Er wirkte tatsächlich viel frischer. “Aber ich schwitze dein ganzes Short voll…”, merkte er und biss sich auf die Unterlippe. Ich zog den Kleinen zu mir und schloss ihn in meine Arme. Der sanfte Duft des parfürmierten Duschgels stieg mir in die Nase und betörte mich. Behutsam streichelte ich Ryous Kopf und tätschelte ihn. “Mach’ dir keine Sorgen. Wir werden dir morgen ein neues Hemd und ein neues Handy besorgen”, versicherte ich ihm und küsste seine Stirn.

Mir war klar, dass es schwer für ihn werden würde, auch nur den ersten Schritt aus diesem Haus zu machen. Es braucht immerhin eine lange Zeitspanne, bis man so ein Erlebnis verarbeitet hatte. Noch dazu war Ryou sehr zerbrechlich und das machte alles nur noch schlimmer. Er war so ein zartes Wesen. So zart und so reizend, dass ich mich zurückhalten musste, ihn nicht anzugreifen. So eine schöne Gestalt.
 

“Ich weiß nicht, ob ich es hinausschaffe”, befürchtete er ganz verklemmt. Er sprach meinen Gedanken aus, hatte womöglich das Gefühl, eine Last für mich zu sein. Bei jeder Kleinigkeit dachte er, er wäre mir zu anstrengend. Dass er mein Shirt vollschwitzte war zum Beispiel kein Problem, jedoch entschuldigte er sich dafür und kam sich überflüssig vor. Wie konnte ich ihm nur klar machen, dass das alles vollkommen in Ordnung war und dass ich gerne für ihn da war? Ryou war in dem Moment alles, was ich je wollte - und alles, was ich je wollte, war Liebe. Ehrliche, pure Liebe.
 

“Ich bin da. Alles wird gut”, ich drückte Ryou sehr fest an mich und sog die Luft scharf ein. Mein Körper war angespannt und ich atmete eine Zeit lang nicht mehr aus. Daraufhin zitterte mein Oberkörper und ich atmete tief aus. Meine starken Arme umklammerten den schmächtigen Mann sehr stark, bevor ich seinen Kopf küsste.

Ich gab Ryou keine Möglichkeit dazu, zu mir hinaufzusehen. Mein Griff war stark, der Wille, den Weißhaarigen so zu behalten, noch stärker. Kein Anzeichen darauf, ihn in nächster Zeit wieder loszulassen. Erneut zitterte ich und wirkte sehr hilfsbedürftig. Es war einfach viel zu viel für mich.
 

Das Gefühl von Glück überforderte mich und ich konnte es kaum glauben, so jemand perfekten bei mir zu haben, für mich alleine. Ich hielt schon einige Personen in meinen Armen, doch noch nie fühlte es sich so richtig an. Noch nie wollte ich jemandem meine Liebe so sehr ausschütten, wie bei Ryou. Noch nie verschaffte mir ein Mensch so ein intensives Glücksgefühl. Noch nie wollte ich jemandem so sehr beweisen, dass ich mich ändern kann. Ich hätte weinen können. Am liebsten hätte ich die Zeit angehalten, damit dieser Moment ewig währt. Eine unendlich lange Zeit mit Ryou an meiner Seite. Meine Gefühle erdrückten mein logisches Denken und ließen meinen Verstand dumm da stehen. Ich liebte Ryou. Ich liebte ihn. Ryou.
 

Es war so, als hätte ich ihn nie nah genug an mir haben können. Noch einen Griff fester drückte ich ihn an mich, bevor er etwas von sich gab; “Seto, du tust mir weh”. “Ryou…”, ich ließ ihn los und klang sehr hilfsbedürftig und verletzt. Meine Stimme war nicht mehr stabil, sondern dünn. “Ja?”, verwirrt blickte er mir in die blauen Augen. Ohne ihm die Lage zu erklären, nahm ich sein Gesicht in die Hände und legte meine Lippen auf seine. Es war nicht mein erster Kuss, eher mein hundertster. Jedoch war dieser hier echt. Seine Lippen waren wirklich weich und gepflegt.
 

Meine Lippen öffneten sich einen Spalt und wir begannen, uns innig zu küssen. Kaum konnte ich beschreiben, wie wunderschön ich es fand. In mir spürte ich ein Kribbeln, als unsere Zungen begannen, miteinander zu spielen. Heimlich fragte ich mich, wie viele Zungen er schon abgeschleckt hatte, so schön, wie er war.
 

Meine Hand streichelte seine Wangen sanft und zart, was eine Gänsehaut hinterließ. In Ryous Hose regte sich etwas unkontrolliert und drückte gegen meine Wölbung. Ich konnte den Stöhner gerade noch zurückhalten. Ich fuhr mit meinen Fingerspitzen an seinem Hals entlang, was ihn in den Kuss stöhnen ließ. Ryou erregte mich wahnsinnig und ich wusste nicht, ob es nicht noch zu früh war, um ihm das zu zeigen. Ob es nicht zu früh war, um seinen gesamten Körper zu erkunden. Zu früh, um ihn zu verwöhnen. Allerdings wäre das mein erstes Mal mit einem Mann gewesen; peinlich wäre es ausgegangen, wenn ich - der dominante Seto Kaiba - nur ahnend und gar tollpatschig an die Sache rangegangen wäre. Ich hätte regelrecht “im Dunkeln getappt”.
 

“Wenn du etwas nicht willst”, begann ich. “Musst du es mir nur sagen”, ich führte das Küssen weiter. Mein Herz raste und mein Glied war inzwischen schon steif. In mir tobte das große Verlangen, ihn körperlich auszukosten, jedoch war da trotzdem diese Angst vor dem ersten Versuch. Es war immerhin etwas ganz Anderes und etwas Neues für mich; diese Unsicherheit drang aber nicht in meine Stimme. Ich wirkte so, als würde ich ihn fragen, ob ich mein tausendstes Mal mit ihm haben dürfte.
 

“Was meinst du?”, fragte Ryou unerwartet und stieß sich leicht von mir weg, sah mich unsicher an. Ich fand keine Worte, um es zu erklären und war ein bisschen verwirrt. “Wenn ich zu weit gehe”, sprach ich langsam; verwundert darüber, dass er nicht kapierte, worauf ich hinaus wollte. “Ist das hier neu für dich?”, immer noch der selbe Blick. Ryou kaute beschämt auf seiner Unterlippe herum und blickte weg von mir. Er fühlte sich ertappt. Dann wurde mir klar, dass es sein erstes Kuss war; ich hatte ihm soeben den ersten Kuss geschenkt.
 

Sanft nahm ich den Kleinen in den Arm und flüsterte ihm ins Ohr; “Es tut mir schrecklich Leid, dich möglicherweise in einen Schock versetzt zu haben. Ich dachte nur, du hättest deine ersten Erfahrungen schon lange hinter dir, so wundervoll, wie du bist”. Geschmeichelt vergrub er wieder einmal seinen Kopf in meiner Brust und lauschte meinem Herzschlag. Bitte löse dich nie wieder von mir. Bleib’ da, bei mir.
 

“Es war mein erster Kuss”, gab er letztendlich offen zu und traute sich nicht, mich anzublicken. “Hat er dir wenigstens gefallen?”, man hörte das Grinsen in meiner Stimme. Der Bleichhaarige gab ein leises ‘Mhm’ von sich und musste sofort lächeln. Ich fragte mich, ob es ihm genau so gut gefallen hatte, wie mir. Dies war sein erster Kuss, und den ersten Kuss vergisst man nicht. Er wird mich nie vergessen.
 

Und obwohl er nicht der erste war, den ich geküsst hatte, war ich mir sicher, dass ich diesen Kuss ebenfalls nie vergessen würde, denn er war voller Leidenschaft, Energie und Harmonie. Er war einfach perfekt und zum besten Zeitpunkt. Mir fiel auf, dass Ryou genau so gut ablehnen hätte können; er hätte einfach ‘nein’ sagen können, doch das tat er nicht - unsere Gefühle spiegelten sich wider, egal, wie verschieden wir waren.
 

Er war das Lamm und ich war der Löwe. Schon dutzende Lämmer hatte ich gesehen, doch dieses eine war das Lamm. Das eine, das ich nun für mich alleine hatte und für immer beschützen wollen würde. Alle anderen, die ich bis jetzt gesehen hatte, waren nicht mit diesem einen zu vergleichen. Ich würde mein Lamm unter tausenden wieder erkennen, denn es war das einzige, das ich liebte.
 

“Mein erster und dein hunderster, richtig?”, komplimentierte er meine Kusskünste. Ich lachte kurz und drehte mich zu ihm, mein Mund war zu einem schiefen Lächeln geformt. “Die ersten Männerlippen”, informierte ich Ryou und wirkte etwas stolz. Sein Blick glitt zu meinen Lippen, was mir ein Signal gab. Anscheinend gleichzeitig näherten wir uns dem jeweils anderen und begannen erneut, uns zu küssen. Dieses Mal aber schneller und gieriger. Beide hatten wir Hunger auf den anderen. Beide hatten wir dasselbe Verlangen - doch ich traute mich nicht, weiter zu gehen. Einerseits aus Respekt, andererseits aus Scheu.
 

Ryous Hände zitterten und versuchten, dort zu bleiben, wo sie waren. Ich merkte, wie er ebenfalls mit sich selber kämpfte und das Verlangen verdrängte. Ich konnte nicht sagen, ob ich es nun letztendlich wollte oder nicht. Was hätte Ryou von mir denken sollen, wenn ich bereits nach nicht einmal drei Tagen mit ihm schlief? Ich wollte nicht, dass er mich als arroganten Casanova asbtempelte. Ich hatte genug Respekt, um meine Finger von ihm zu lassen - immerhin wollte ich ihn beschützen und lieben, und nicht nur mit ihm schlafen.
 

“Bin ich der Einzige?”, er löste sich ohne Vorwarnung von mir und wir mussten erst einmal wieder durchatmen. Es ist also passiert - er hatte Angst, nur ein Zeitvertreib für mich zu sein. “Versprich mir eins”, kam es ernst von mir. “Zweifel’ nie wieder daran”, ich setzte unser Küssen fort. Mein Kleiner.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wollt ihr, dass sich die beiden noch näher kommen? :D Komplett anzeigen

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