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Die Zeit umdrehen

Die Vergangenheit lässt uns nicht los
von

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Wieder saß er im tropfenden Kessel, doch war heute nicht viel los. Heute waren ihre Haare zu eine geflochtenen Zopf gebunden und sie trug eine Jeans-Latzhose, was ihn irgendwie an Luna erinnerte.

Luna... er hatte sich lange nicht mehr bei ihm gemeldet. Sie zog durch die Welt, war Teil einer Forschungsgruppe des Enkels von Newt Scramander. Und ihrem letzten Brief nach zu schließen verbrachten die beiden auch so viel Zeit mit einander... Laut dem letzten Brief, den er gelesen hatte. Er erinnerte sich an die Zeit nach Voldemorts Tod. Wie er mit Hermine und Ron zum Ministerium ging. Trotz des Schmerzes hatten sie neu anfangen wollen. Hermine und Ron hatten es geschafft. Hermine hatte es sogar geschafft ihre Eltern aufzuspüren und ihre Gedächtnisse wieder herzustellen. Ron kam nicht über den Tod Freds hinweg, doch verheilte auch diese Wunde langsam. Und hatte er nicht, in all den Interviews, die er hatte geben müssen, gesagt, dass keiner umsonst gestorben war? Dass alle in seinem Herzen weiter leben würden? Er hatte doch selbst daran geglaubt. Sie hatten sogar ihre Ausbildung gefeiert. Seine Hochzeit mit Ginny. Sie hatten sich Samstags im tropfenden Kessel getroffen. Er, Ginny, Hermine, Ron, Neville, Luna und immer ein paar andere aus der DA. Sie hatten zusammen etwas getrunken. Pity hatte ihnen die Getränke gebracht und ihm damals schon so zugezwinkert, wie sie es jetzt noch tat. Die anderen waren nach und nach seltener gekommen und er war öfters in den tropfenden Kessel gegangen. Hatte in der dunklen Ecke gesessen und seinen Gedanken nachgehangen. Bis sie ihm zugezwinkert hatte, und ihn gefragt hatte: „Mister Smith, was möchten sie trinken?“
 

Er seufzte, schob den Feuerwiskey zur Seite und fuhr sich wieder durch die Haare.

Er hatte sich heute mit Ginny gestritten. Sie hatten sich angeschrien. „ICH BRAUCHE DEIN MITLEID NICHT!“ hatte er ihr entgegen geschleudert, als sie versucht hatte, auf ihn zuzugehen.

Er dachte an Hermine, die die Hände vor den Mund schlug. Dass er Ron unzählige Male versetzt hatte, wenn sie sich zum Quidditchspielen hatten treffen wollen.

Hatte Hermine vielleicht recht? War er so kaputt?

Er sah auf seine Finger, die zitterten. Zitterten, weil er das Glas vor ihm noch nicht angerührt hatte.

„Pity, mach mir die Rechnung.“

Sie zuckte zusammen.

„Wie bitte?“

„Ich muss nach Hause.“

Die Farbe wisch aus ihrem Gesicht. Sie starrte ihn einfach nur an.

Er legte ein paar Münzen auf den Tresen. Er musste gehen.

Wenn er es jetzt nicht tat, würde er es nie tun.

„Es tut mir leid.“

Mehr konnte er nicht sagen. Warf einen letzten Blick auf die vollen Lippen, die er viel zu oft geküsst hatte. Auf die Haare, in denen er so oft sein Gesicht vergraben hatte. Am Anfang hatten Schuldgefühle in ihm gebrannt, wann immer er sie angesehen hatte. Er hatte sich an diese Gefühle gewöhnt, wie an den Geschmack des Wiskeys.

Er nahm seine Jacke und verließ den Pub. Niemand sah ihm nach. Er trat auf die Straße, kickte die verrostete Dose aus dem Weg. Er zog den Kopf nicht ein, auch wenn es in Strömen regnete. Er disapparierte nicht, sondern ging zu Fuß bis zur nächsten U-Bahnstation. Er spürte das Verlangen, umzukehren, oder wenigstens die Hand in seine Jackentasche gleiten zu lassen, in der der Flachmann geborgen lag. Doch fuhr er nach Hause.

Er klopfte an die Haustür, obwohl er einen Schlüssel hatte.

Sie öffnete, die Augen verweint.

„Harry...“

Er drückte ihr den Flachmann in die Hand.
 

„Ginny... Ich...ich... habe ein Problem... und... ich brauche deine Hilfe.“



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