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Ein neues Leben

von

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Where are you?

Am nächsten Morgen stand Deidara bereits wieder früh auf und machte sich in der Küche ein Frühstück. Dort traf er auch Itachi an, der sich wieder einmal mit Sasuke abgewechselt hatte, doch er ignorierte ihn einfach. Er hatte keine Lust mit ihm zu reden und so machte er sich schnell ein mit Schinken belegtes Brot und kaute dann stumm vor sich hin.

Eine kurze Weile beobachtete der Schwarzhaarige den Künstler dabei, ging dann aber doch zu ihm und setzte sich neben ihn an den Tisch.

„Ich soll dir das von Tsunade geben.“, meinte er und schob ihm einen Brief und einen Schlüssel hin. Danach wartete er einfach ab. Der Blonde würde es schon nehmen.

Die erwartete Reaktion folgte auch bald. Seufzend legte Deidara sein Brot auf den Teller und nahm den Brief zur Hand. Er konnte sich schon denken, was darin stand, aber er wollte lieber auf Nummer sicher gehen. Daher riss er den Umschlag auf und begann das darin Stehende zu lesen, während er mit der freien Hand wieder zu seinem Brot griff.

Wie er erwartet hatte, berichtete die Hokage ihm bloß, wo er seine Praxis haben sollte. Es war natürlich die des alten Arztes, die Ino ihm bereits gezeigt hatte. Lustlos stopfte sich der Iwa-Nin den letzten Rest seines Brotes in den Mund und nahm dann den Schlüssel an sich. Er würde sich jetzt nur noch schnell etwas frisch machen und sich dann das Gebäude ansehen, wobei er hoffte, dass es nicht so schlimm war, wie es ausgesehen hatte.
 

Nachdem er endlich alles erledigt hatte, machte er sich zusammen mit Itachi auf den Weg. Eigentlich wäre es Deidara im Moment lieber gewesen, wenn der Schwarzhaarige unbemerkt hinter ihm gegangen wäre. So würde er zwar in Ruhe gelassen werden, doch dafür wusste jeder sofort bescheid, wen er vor sich hatte. Außerdem konnte man sich mit dem Uchiha sowieso kaum unterhalten. In der Hinsicht war er schlimmer als Sasori.

Allerdings verschwieg er diese Gedanken. Selbst wenn er sich beschwert hätte, hätte ihn Itachi nur angeschwiegen und geändert hätte sich auch nichts.

Still gingen sie nebeneinander her und achteten nicht auf die seltsamen Blicke, die ihnen zugeworfen wurden.
 

Wenige Minuten später waren sie auch schon an ihrem Ziel angelangt. Skeptisch betrachtete Deidara das Gebäude erneut. Er würde auf alle Fälle ein neues Schild benötigen, da dieses kaum noch zu lesen war. Außerdem war es durch das Wetter verwittert und Schimmelflecken hatten sich an einigen Stellen gebildet. Der Künstler seufzte bei diesem Anblick und trat nun zur Tür, die er vorsichtig aufsperrte. Ein leises Klicken war zu hören, was den Blonden schon einmal erleichterte. Wenigstens schien das Schloss noch tadellos zu sein, sodass er keine neue Tür benötigte.

Leise knarrend öffnete der Iwa-Nin die Tür, wobei ein plötzlich aufkommender Windstoß den Staub im Inneren aufwirbelte. Hustend hielt er sich die Hand vor Mund und Nase und wich einige Schritte zurück, bis sich die Wolke wieder gelegt hatte. Danach betrat er den Raum. Wie er befürchtet hatte, hatte dieses Zimmer schon lange keinen Staubsauger mehr gesehen. Die Staubschicht war bereits mehrere Millimeter dick und hatte sich nicht nur auf dem Boden, sondern auch auf den Geräten gebildet. In den Ecken hatten Spinnen riesige Netze gesponnen, was den Raum noch verwahrloster wirken lies.

Seufzend sah Deidara in die Kästen hinein. Hier würde erst einmal ordentlich sauber machen müssen, bevor er anfangen konnte zu arbeiten und die meisten Arztsachen, wie Verbandrollen, Pflaster oder diverse Medikamente waren unbrauchbar geworden.

"So schnell wird mir hier wohl nicht langweilig.", dachte er sich Stirn runzelnd. Nicht nur, dass er erst einmal das ganze Putzzeug hier her schaffen musste, da weit und breit keines vorhanden war, er musste auch noch einiges an Arztsachen besorgen. Das konnte ziemlich lästig werden.

„Ein trauriger Zustand hier.“, meinte Itachi plötzlich, woraufhin Deidara ihm einen verwunderten Blick zuwarf. Der Konoha-Nin war normalerweise nicht sonderlich gesprächig. Dass er daher von sich aus etwas sagte, fand der Blonde doch etwas ungewöhnlich, störte sich aber auch nicht daran.

„Erzähl mir was Neues, un.“, antwortete er schließlich und ging aus dem Zimmer wieder hinaus. In dem Brief stand, er sollte in zwei Tagen mit der Arbeit beginnen. Wenn er das schaffen wollte, sollte er besser sofort damit beginnen, dort etwas aufzuräumen.

Itachi folgte dem Künstler stumm nach draußen, wo dieser dann die Tür absperrte. Es wunderte ihn immer noch, dass Deidara was von Medizin verstand. Bei den Akatsukis hatte er das nie bemerkt. Nun gut, er hatte sich auch nie sonderlich für seinen blonden Kameraden interessiert, aber wenn einer verletzt wurde, suchten sie ihn auch nie auf. Entweder sie gingen zu Kakuzu, wenn es sich um Wunden handelte, oder zu Sasori, wenn sie vergiftet worden waren. Wenn es etwas sehr schweres war, suchten sie sogar extra einen Arzt auf, den sie nach getaner Arbeit umbrachten. Eigentlich hätten sie sich das alles sparen können, wenn sie es gewusst hätten. Anscheinend hütete Deidara dieses Geheimnis gut, weshalb auch immer.

Deidara bemerkte natürlich den prüfenden Blick seines Begleiters.

„Warum starrst du mich so an, hm?“, fragte er etwas barsch. Er konnte es absolut nicht leiden, wenn man ihn musterte. Bewachen war eine Sache, aber so interessant war sein Rücken auch nicht, dass der Uchiha nicht einmal blinzelte. Der Schwarzhaarige ging darauf aber nicht ein und blieb einfach stumm.

„Ich hab dich was gefragt, yeah!“, meinte der Blonde nun etwas lauter und drehte sich zu dem anderen um. Abwartend verschränkte er die Arme und sah den Mann in die Augen.

Dieser reagierte darauf aber nur mit seinem üblichen Blick und wartete, bis Deidara weiter ging. Er hatte zwar nicht vor, ihn wütend zu machen, aber jetzt war es schon passiert. Im Moment würde es der Blonde ohnehin nicht wagen, die Hand gegen ihn zu erheben, also würde er damit leben können.

Als von Itachi immer noch keine Regung kam, drehte sich der Künstler wieder knurrend um. Warum konnte dieser Idiot auch nie auf seine Fragen eingehen und immer nur auf stummer Fisch machen. Er könnte ihn dafür jedes Mal den Kopf wegsprengen und normalerweise hätte er es auch tatsächlich versucht. Aber leider ging das im Moment ja nicht.

Beleidigt setzte Deidara seinen Weg zu seiner neuen Behausung fort und versuchte den Schwarzhaarigen einfach nicht mehr zu beachten.
 

Bei Narutos Wohnhaus angekommen, holte Deidara nur schnell einige Gerätschaften aus der Abstellkammer und machte sich dann wieder auf den Weg zur Arztpraxis. Die verwunderten Blicke, die ihm dabei von den Leuten um ihn herum zugeworfen wurden, ignorierte er einfach, zumindest versuchte er das. Er kam sich mit dem ganzen Putzzeug in den Händen einfach wahnsinnig dumm vor, besonders vor den ganzen Fremden auf der Straße. Wer rannte denn bitte auch mit Kübel, Lappen, Wischmop und Staubsauger durch die Gegend. Aber hexen konnte er leider nicht und so musste er das ganze Zeug nun einmal dort hin schleppen, ob es ihm nun passte oder nicht.
 

Den ganzen Tag lang war Deidara mit Putzen beschäftigt. Er staubte die Kästen ab, entsorgte unnötiges und unbrauchbar gewordenes Zeug, wischte den Boden und reinigte die Fenster. Dabei warf er immer wieder ein paar Blicke auf die Uhr. Es wunderte ihn wirklich, dass Ino nicht gekommen war. Immerhin schien sie gerne mit ihm zusammen zu sein. Er ging sogar so weit, sich zu fragen, ob der Blonden etwas passiert war, doch diesen Gedanken verwarf er sofort wieder. Wie oft kam es denn bitte vor, dass Ino entführt wurde. Das mit ihm war nur Zufall gewesen, dass es sie erwischt hatte. Nein, ihr war sicher nichts passiert. "Wahrscheinlich braucht sie einfach einmal eine Auszeit.", beruhigte er sich selbst und verlor sich dann wieder in seiner Arbeit.
 

Schließlich war es Abend geworden und der Künstler stellte die Putzsachen in eine Ecke. Er würde sie morgen sicher noch brauchen und er hatte keine Lust, sie wieder durch halb Konoha-Gakure schleppen zu müssen. Darum ließ er sie gleich in der Praxis, die er nun absperrte und sich zusammen mit Itachi wieder auf den Rückweg machte.

Dieser hatte ein leicht amüsiertes Grinsen aufgesetzt und sah den Blonden von der Seite aus an.

„Du würdest eine klasse Putzfrau abgeben.“, meinte er neckisch, woraufhin Deidara ihn böse anfunkelte.

„Du hättest mir aber auch helfen können, anstatt nur dumm in der Ecke zu stehen, yeah!“, fauchte er zurück, was ihm aber nur ein Schulterzucken seitens Itachi einbrachte. Damit war die Unterhaltung für den Uchiha beendet, was den Blonden eigentlich noch rasender machte. Der Schwarzhaarige wich einem Streit immer aus und verteidigte sich so gut wie nie. Deidara hasste diese kühle Art an ihm, allerdings wüsste er nicht, wie er ihn dafür anschreien sollte. Außerdem würde es sich sowieso nichts bringen. Er würde es nur stumm hinnehmen und nachher wahrscheinlich nicht einmal mehr wissen, worum es ging, da war sich der Iwa-Nin sicher. Darum ließ er noch ein kurzes Knurren hören und ging dann einfach stumm weiter.
 

Itachi begleitete den Künstler noch bis zu seinem Zimmer und wurde dort auch sogleich von Sasuke abgelöst, was Deidara aber gar nicht mehr mitbekam. Ohne sich zu verabschieden hatte er die Tür hinter sich zugeschlagen, wobei er sich aber dann doch sicherheitshalber umdrehte, um sich zu vergewissern, dass er sie auch ja nicht demoliert hatte.

Als er aber sah, dass sie noch heil war, ließ er sich auf sein Bett fallen und sah nachdenklich auf die weißen Wände. Heute hatte er keine Gelegenheit, herauszufinden, ob es auch wirklich geklappt hatte. Das ärgerte ihn nun doch ein bisschen, jedoch würde er noch Gelegenheiten bekommen.

Erschöpft schloss er die Augen. Das Putzen war doch anstrengender gewesen, als er gedacht hatte. Es dauerte auch nicht lange und er war eingeschlafen.
 

Am nächsten Morgen verlief es ähnlich, wie am Tag davor. Er wurde von Itachi zu der Praxis begleitet und reinigte sie. Erneut kam ihn Ino nicht besuchen, was ihn doch sehr wunderte. Hatte er sie mit irgendetwas verletzt? Seines Wissens nach nicht. Immer wieder sah er auf die Wanduhr, doch sie blieb verschollen. "Diesen Tag warte ich noch. Wenn sie morgen wieder nicht kommt, statte ich ihr einen Besuch ab.", dachte er sich und schaffte es, so seine Sorgen doch wieder etwas zu beruhigen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Als kleine Entschädigung für das kurze Kapitel davor, noch dieses Kapitel hinten nach.
Hoffentlich hat es euch gefallen.^^ Komplett anzeigen

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