Zum Inhalt der Seite

Der Vogel aus Sand und Wolken

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erbstück

Kumogakure, 23.05.
 

Man konnte sehen, wie müde die kleine Mira war, nachdem sie nur wenige Minuten brauchte, um auf dem Sofa von Ima einzuschlafen.
 

Die alte Dame wartete noch eine halbe Stunde bis sie fand, dass Mira tief genug schlief, dann setzte sie sich neben Mira hin und sah sich das Mädchen genauer an. Schon beim letzten Mal hatte sie vorgehabt sie genauer zu betrachten, aber jetzt hatte sie eine bessere Möglichkeit. Vom Sofasessel aus beobachtete Ima das Mädchen wie ein Adler und versuchte nach Merkmalen zu suchen, die ihr verraten könnten, woher das Mädchen kam. Doch es war nun einmal ein gewöhnliches Mädchen – mit einer Kette um den Hals. Die Alte beugte sich vor und holte den Stein der Kette so nach vor, dass sie ihn sich genau ansehen konnte, ohne Mira zu wecken. Es war ein wundervoller hellblauer Stein, der im Inneren zu leben schien. Es war, als ob man Rauch im Inneren bewegen sehen konnte, etwas, dass die alte Frau sehr an Chakra erinnerte. Wenn man Chakra sehen würde, dann könnte sie es sich in dieser Form besonders gut vorstellen. ‚Bestimmt wertvoll‘, dachte sich die Frau. ‚Und selten auch noch.‘ Ima hatte noch nie so einen Stein gesehen und konnte ihn auch nicht zuordnen. Es war kein Saphir und auch kein anderer Edelstein. Kein Kristall und kein Diamant. Als die Frau ihn in ihre alten und schrumpeligen Finger nahm, zuckte Mira kurz, wachte aber nicht auf. Gut so.

Zwischen den Fingern fühlte es sich kalt und glatt an. Sie strich noch ein paar Mal mit den Fingern über das kalte Material, dann ballte sie eine Faust um den Stein. Doch der fühlte sich weiterhin kühl an.

‚Merkwürdig‘, dachte sich die Großmutter und grübelte nun eine Weile vor sich hin. Schließlich kam sie zu dem Entschluss, dass es eindeutig ein Familienerbstück sein musste. Nur von welcher Familie?

Sie stand auf und ging zum Regal, dass voller Bücher war. Es waren alte und gebrauchte Bücher. Manche waren staubig und in einem schlechten Zustand. Andere waren abgenutzt vom vielen Lesen. Das Buch, welches die Dame suchte, war ein dickes und schweres. Eines, das sie öfters las und sie mochte es sehr. „Die Linien der Clans und Familien“, hieß es. Sie nahm es wieder mit zu ihrem Platz und blätterte es durch, während Mira schlief.
 

Das Buch begann mit den berühmten Clans und Familien, die es in Kumogakure gab, darunter fiel auch die Familie des Raikage, genauso wie ihre eigene Familie. Die alte Frau kannte diesen Teil auswendig und wusste, dass sie darin nichts zu diesem Schmuckstück von Mira finden würde. Daher musste Mira wohl aus einem anderen Dorf stammen.

Ein paar Seiten später, kam das nächste große Dorf. Konohagakure. Da begann die Dame etwas langsamer zu blättern und sah sich genau an, was über die Clans und Familien geschrieben wurde. Auch hier begann man mit dem berühmtesten Clan zuerst. Dem Senju Clan, der Clan des ersten Hokage. Danach kamen die Uchiha, bei denen sich die Großmutter sicher war, dass Mira keine war. Das konnte man schon am ersten Blick an den Haaren und Augen erkennen.

Sie blätterte weiter und auf der nächsten Seite kam der Hyuuga Clan. Auch bei diesem war es unwahrscheinlich, dass Mira von ihnen abstammte. Es folgten noch weitere, doch nirgends war ein hellblauer Stein als Familienerbstück verzeichnet. Weder in Suna, noch in Kiri, noch in Iwa gab es so eine Familie verzeichnet. Daraus musste die Frau schließen, dass Mira aus einer kleineren Familie stammen musste, oder diese Kette Diebesgut war. Zumindest wertvoll war diese Kette auf jeden Fall.
 

Mira schlief lange und daher verging der Vormittag auch ruhig. Auch als Shin sie abholen wollte, schlief Mira noch. Die alte Frau ließ ihn in das Haus und bot ihm im Esszimmer etwas zu essen an. Shin nahm es dankbar an, blieb aber Still.

„Wenn du Mira nicht aufwecken willst, kann sie noch da bleiben und schlafen. Du kannst sie ja später abholen“, meinte die alte Dame zu Shin.

„O-Onee-chan hat aber gesagt…“, begann er leise und etwas schüchtern.

„Ich glaube, es macht nichts, wenn Mira später heim kommt“, sagte die Großmutter zu Shin. Der beugte sich noch einmal über den Teller und aß alles auf, was ihm die Frau angeboten hatte. Als er fertig war, trug er seinen Teller brav weg und bedankte sich bei Yugitos Oma.

„Ich hole Mira später ab, wenn es ok ist, das sie noch hier bleibt“, murmelte er.

„Natürlich.“ Shin nickte darauf nur mehr und verließ das Haus, nicht ohne bei Mira noch einmal vorbeizuschauen.
 

Bis zum späteren Nachmittag war Ruhe. Mira schlief noch immer und die alte Dame vertrieb sich die Zeit mit dem Lesen von anderen Büchern, bis wieder jemand an ihrer Tür klopfte. Schwer stand die Frau auf um zur Tür zu gehen und sie zu öffnen. Yugito und Shin standen diesmal beide vor der Tür.

„Du bist bereits von deiner Mission zurück?“, war die Begrüßung der Alten an Yugito.

„Ja. Ist Mira schon wach?“

„Nein, sie schläft noch, aber vielleicht sollte sie jemand mal aufwecken.“ Damit sah sie zu Shin, der sofort verstand und sich auf den Weg ins Wohnzimmer machte, um Mira zu wecken. Als beide Frauen alleine waren, begann Yugito zu reden.

„Also hatte sie keine Alpträume hier?“

„Nein, hatte sie nicht.“

„Merkwürdig…“, machte Yugito und kratzte an ihrem Kinn.

„Vielleicht habt ihr wirklich böse Geister in eurer Wohnung“, meinte die Großmutter grinsend. Darauf musste Yugito kurz kichern. Allerdings wurde von ihrer Oma schnell zu einem ernsteren Thema gewechselt.

„Mira muss aus einer interessanten Familie kommen.“ Yugito hielt inne und sah nun ernster drein.

„Hast du etwas gefunden?“

„Nein. Leider nicht, aber ich denke, dass die Kette die sie trägt, ein Erbstück ist und wahrscheinlich auch sehr wertvoll.“ Damit machte die alte Frau eine Andeutung.

„Ich soll die Kette verkaufen?“, fragte Yugito, hatte aber mit so etwas schon gerechnet.

„Wenn die Kleine länger bei dir bleibt, dann muss doch jemand für das aufkommen, was sie verbraucht. Für Shin kommen seine Eltern schließlich auch auf.“

„Das mit Shin ist etwas anderes. Ich bin mir sicher, dass sich bald jemand melden wird von Mira.“

„Und wenn nicht?“, fragte ihre Großmutter.

„Dann… ich finde schon jemanden.“

„Du könntest die in ein Waisenhaus stecken.“

„Wenn keiner kommt, dann wird das wahrscheinlich auch der Fall werden“, seufzte Yugito. Bei dem Gedanken wurde ihr ungut. Eigentlich würde sie das gar nicht wollen. In dem Moment kam Shin wieder zur Tür, mit Mira an der Hand. Er sah Yugito mit großen Augen an, Mira dagegen folgte ihm noch ganz verschlafen.

„Du hast gesagt, sie darf bei uns wohnen“, murmelte Shin, der anscheinend, das letzte gehört hatte.

„Mira wohnt bei uns, bis sie jemand abholen kommt“, erklärte Yugito Shin noch einmal.

„A-aber, was wenn keiner kommt?“ Für einen Moment herrschte Stille. Ihr Blick fiel von Shin auf Mira, dann tauschen sie und ihre Großmutter Blicke aus.

„Darüber reden wir, wenn es soweit ist“, meinte Yugito dann. „Wir sollten heimgehen. Kommt, ihr beiden und verabschiedet euch von meiner Großmutter.“ Shin winkte stumm und Mira murmelte noch ziemlich verschlafen ein „Wiedersehen“. Zuletzt drehte sich Yugito zu ihrer Großmutter, während die Kinder schon vorausliefen.

„Ich habe deinen Eltern von Mira erzählt“, meinte Ima leise. Daraufhin verdrehte Yugito schon die Augen. „Sie machen sich sorgen. Shin war vielleicht einfach, aber auf zwei Kinder in diesen Alter aufzupassen ist anstrengend.“

„Ich schaffe das schon“, meinte Yugito und tat es ab. Sie wollte eigentlich nicht über ihre Eltern sprechen. „Mira und Shin vertrauen mir. Ich kann sie nicht einfach abschieben“, meinte Yugito schließlich, während sie ihrer Großmutter in die Augen sah. Sie wusste nicht, wie wertvoll dieses Vertrauen für Yugito war. Dann drehte sich auch Yugito weg. „Danke fürs aufpassen“, meinte Yugito kühler und ging.
 

Sie gingen zusammen durch das Dorf. Als sie zur Wohnung gingen und Mira fand sehr schnell ihre Energie wieder. Zu viel sogar. Sie kannte den Weg bereits, rannte voraus und dann wartete sie wieder auf Yugito und Shin. Dann lief sie wieder voraus, bis sie daheim angekommen war und vor der Tür warten musste, da sie keinen Schlüssel hatte.

„Kommt schon!“, rief Mira Shin und Yugito munter zu. Shin begann dann auch zu rennen und war auch weit vor Yugito an der Tür.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Scorbion1984
2017-01-14T14:27:27+00:00 14.01.2017 15:27
Schöne Geschichte ,liest sich gut !
Antwort von:  wilnaah
15.01.2017 20:26
danke! :D


Zurück