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Der Vogel aus Sand und Wolken

von

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Das Geheimnis der Kette

Kumogakure, 12.11.
 

An diesem Morgen wachte Shin alleine auf. Es war selten, dass er alleine in seinem Zimmer schlief, seit dem Mira hier lebte. Schon fast hatte Shin sich daran gewöhnt, dass seine kleine Schwester immer bei ihm schlief. Doch diese Nacht tat sie das nicht. Es war komisch gewesen, doch Yugito hatte dieses Mal darauf bestanden. Sie hatte Mira versprochen, dass dieses Monster von dem Mira immer sprach, diesmal nicht kommen würde. Das wäre gut für Mira, aber Shin beschlich ein ungutes Gefühl als seine andere Bettseite leer war.
 

Schließlich lag er um einiges länger im Bett, so dass Yugito bereits in sein Zimmer sah.

„Shin, aufstehen. Du musst in die Akademie“, meinte sie und blickte ihn verwundert an. Es war selten, dass er verschlief. Eigentlich hatte Shin das noch nie.

Schließlich schaffte es Shin endlich aufzustehen und sich anzuziehen. Als er raus kam, ging er den Gang entlang und bevor er ins Bad ging, sah er bei Mira vorbei. Er öffnete die Tür zu ihrem Zimmer und sah Mira noch in ihrem Bett friedlich schlafen.

„Mira!“, sagte er laut, doch diese reagierte natürlich nicht. Daher ging Shin auf sie zu und rüttelte sanft an ihr, damit sie endlich aufwachte.

„Mhh“, machte Mira müde.

„Komm schon, wir müssen in die Akademie“, sagte Shin, worauf Mira endlich die Augen leicht öffnete.

„Ich bin schon wach, bin schon wach“, murmelte sie, wobei sie noch immer wie im Halbschlaf schien.

„Mira!“, kam von Shin nun schon etwas energischer. Erst da setzte sie sich langsam auf und rieb sich die Augen. Shin nickte und wusste, dass sie nun wach war. Daher verließ er dann das Zimmer und ging ins Bad.
 

Als Shin fertig war, kam er in die Küche wo Yugito bereits auf Mira wartete, die gleich nach Shin herein kam.

„Du siehst ausgeruhter aus, Mira. Deine Augenringe verschwinden schon fast. Du hast anscheinend gut geschlafen?“, fragte Yugito gleich und Shin kam nicht drum herum, dass seine große Schwester auf etwas hinaus wollte. Er musterte Mira genau, vielleicht fand er bei ihr die Antwort. Diese blickte aber nur verwirrt drein, als Yugito und Shin sie beide anstarrten.

„Was ist denn los?“, fragte sie schließlich ganz verwirrt.

„Du hattest heute keinen Alptraum?“, fragte Yugito noch einmal.

„Nein. Ich habe gut geschlafen, danke“, murmelte Mira, noch immer etwas verunsichert, weil Yugito sie anstarrte. Diese ging nun auf sie zu und beugte sich zu Mira hinunter. Dann nahm sie die Kette in ihre Hand.

„Ich glaube, dass es kein Zufall ist, dass du heute deine Kette um hattest und auch keine Alpträume hast.“ Mira blickte zu Yugito auf.

„Heißt dass, der Stein ist so etwas, wie ein Talisman?“, fragte Mira. Sie konnte sich erinnern, dass Yugitos Großmutter auch einige daheim hatte, die sie vor Alpträumen und bösen Geistern schützen sollten.

„Anscheinend…“, murmelte Yugito nachdenklich.

„Das heißt, dass Mira diese Kette immer tragen muss, damit sie keine Alpträume mehr hat. Das ist doch toll“, murmelte Shin. Yugitos blickte noch immer nachdenklich drein, ließ aber dann auch von Mira ab. Shin und Mira warfen sich Blicke zu, doch sah Shin bereits wie spät es war.

„Oh… komm, Mira. Wir müssen los.“ Damit sprang Shin vom Sessel und suchte seinen Schulsachen zusammen. Mira folgte ihm, wenn sie auch noch immer etwas verwundert war, über Yugitos Aussage.
 

Dieses eine Mal kam Shin später in die Klasse als sonst, auch wenn es trotzdem noch früh genug war. Doch ganz alleine war er nicht mehr. Ein Mädchen war bereits vor ihm da und versuchte noch schnell die Aufgabe vom Vortag zu machen. Er ignorierte sie, wie immer, setzte sich auf seinen Platz und wartete bis der neue Sturm anbrach, in der Hoffnung ihn zu überstehen.
 

Es begann und endete mit einem Läuten.
 

Den halben Tag hatte Shin schließlich geschafft und endlich konnte er in die Pause. Er war einer der ersten, der aus der Klasse stürmte, doch keinen schien es wirklich aufzufallen. Shin hatte seine Jausenbox in der Hand und machte sich auf den Weg zum Ausgang in den Pausenhof. Im Gang draußen jedoch konnte er Miras Stimme hören, die ihm deutlich zuwinkte. Schnell ging Shin auf sie zu und stoppte sie.

„Du sollst doch nicht so viel Aufmerksamkeit erregen“, murmelte Shin leise.

„Ach was. Du musst mich doch sehen“, meinte Mira lächelnd. „Kommst du mit uns mit?“

„Nein danke, Mira. Geh du nur zu deinen Freunden.“ Für einen Moment blickte Mira ihn an, jedoch wusste sie, dass er es wirklich so meinte, wie er es sagte. Sie sollte gehen und Zeit mit ihren Freunden verbringen.

„Na gut. Du kannst trotzdem jederzeit zu uns kommen“, meinte Mira. „Wir sehen uns nach der Schule.“ Sie winkte ihm noch einmal zu bevor sie raus ging und dem Strom der Schüler folgte. Shin folgte ihr, verlor sie jedoch recht bald und ging auch seinen eigenen Weg.
 

Draußen war die Luft schon so kühl. Es war bereits November und weiße Wolken hingen über das Dorf. Für Shin war es ein normaler Tag und wie immer ging er auf seinen Platz, neben dem Tannenbaum und der niedrigen Mauer, auf die er sich setzte. Dann packte er sein Brot aus und wollte sich schon einen Bissen von diesem nehmen. Allerdings stimmte etwas an diesem Tag nicht. Shin hielt inne und sah neben sich. Er war alleine in seiner Ecke und ein mulmiges Gefühl überkam ihn für einen Moment. Doch plötzlich hörte er Schritte und blickte dem braunhaarigen Jungen mit den grünen Augen ins Gesicht. Schnell jedoch fokussierte Shin seinen Blick wieder auf sein Essen und nahm einen Bissen. Er musste kurz grinsen als er erleichtert feststellen musste, dass der Junge sich an diesem Tag nur verspätet hatte. Ansonsten war es immer er, der vor ihm auf der Mauer saß.

Mittlerweile war es ein kleines Ritual geworden von Shin und diesem grünäugigen Jungen, dass sie nebeneinander saßen. Geredet hatten sie aber noch kein Wort miteinander. Shin wusste nicht einmal seinen Namen oder in welche Klasse er ging. Allerdings, dürfte er nicht viel älter sein als Shin selbst, daher würde er wahrscheinlich in die Nebenklasse gehen.
 

Die beiden aßen ruhig, bis es läutete, dann stand Shin zuerst auf und ging. Der andere Junge stand nicht viel später auf und folgte ihn wieder in das Gebäude. Shin eilte in die Klasse und vergaß den Jungen ab da wieder komplett. Nach ihm kamen auch die anderen in die Klasse und es füllte sich langsam. Es war laut bis der Lehrer für Ninjutsu herein kam. In dem Moment machte Shin große Augen. Er hatte nicht genug geübt um das Jutsu der Verwandlung durchzuführen. Verdammt!

Der Lehrer brachte die Klasse dazu, dass sie endlich ruhiger wurde und begann dann zu reden: „Ich werde euch heute Abprüfen auf das Jutsu der Verwandlung. Ihr kommt Alphabetisch zu mir nach vor.“ Wie immer klang seine Stimme, wie die eines alten, gelangweilten Mannes. Er war tatsächlich gelangweilt. Shin schluckte als das erste Mädchen vor die Klasse trat und ihr Bestes versuchte.

„Henge no Jutsu!“, rief sie und eine Rauchwolke bildete sich kurz um sie, bevor sie sich in ihre Freundin verwandelte. Zumindest fast und auch der Lehrer war begeistert. Shin sah eifersüchtig zu ihr. Sie konnte es bereits so gut. Danach kamen noch einige bis sie zu dem Buchstaben „I“ kamen.

„Shin Ito“, murmelte der Lehrer. Shin zuckte heftig zusammen als er seinen Namen hörte und blickte wie versteinert zum Lehrer. „Komm und zeig uns dein Jutsu“

Doch Shin zögerte. Es war als ob er plötzlich seine Beine nicht mehr unter Kontrolle hätte. Er wusste, dass ihn alle anstarrten. Es war ein ganz und gar nicht gutes Gefühl. Sein Herz schlug dadurch nur schneller. Doch letztendlich schaffte Shin sich zu erheben und ging nach vorne wo ihn alle offen anstarren konnten. Mit einem mulmigen Gefühl sah er zum Lehrer und versuchte nicht auf die anderen Kinder in seiner Klasse zu achten. Er wusste die beiden Jungs die in der letzten Reihe saßen grinsten schon. Dafür brauchte er nicht hinsehen. Er wusste, sie würden ihn so auslachen, wenn er nun versagen würde. Daher musste er nun alles geben um es zu schaffen.

Shin nahm seine Hände, die ein wenig vor Aufregung zitterten und begann die Fingerzeichen zu formen.
 

Uma, Inu, I, U, Hitsuji
 

Puff! Im nächsten Moment hatte Shin Haare und Augen wie der Lehrer. Dieser schien sogar begeistert, auch wenn Shins Körper sich kaum verändert hatte. Wieder machte es puff und Shin verwandelte sich zurück.

„Das war nicht schlecht, Shin. Aber du musst noch ein wenig üben“, hörte er vom Lehrer sagen und Shin biss sich auf die Lippen. Er konnte hören, dass einige murmelten. Als er auf seinen Platz zurückging hielten in zwei Jungs auf.

„Du hast es ja nicht mal geschafft, seine Klamotten zu kopieren, du loser“, meinte der eine, jedoch leise genug, dass der Lehrer es nicht hörte. Shin ballte eine Faust und wollte gerade seinen Mund öffnen. Doch Worte kamen keine heraus.

„Nicht einmal reden kannst du anständig. Jetzt fängt er bestimmt gleich wieder an zu stottern“, murrte der Junge und Shin kehrte ihm nun besser den Rücken. Er wusste, dass er sowieso nichts rausbrachte, er würde sich nur lächerlich machen.

Irgendwann würde er es ihnen zeigen. Shin würde eines Tages ein starker Ninja werden und es ihnen schon zeigen. Er würde so stark wie sein Vater werden, vielleicht sogar noch stärker. Doch jetzt, war er nicht derjenige, der den Ton angab und musste sich zurückziehen. Verletzt zog sich Shin auf seinen Platz zurück und blickte aus dem Fenster.
 

Es hatte zu schneien begonnen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2017-08-26T06:42:10+00:00 26.08.2017 08:42
Warum ist Shin so zurückhaltend ,was ist mit ihm ?
Traurig das es immer diese Besserwisser gibt ,die denken alles besser zu können und andere schikanieren zu dürfen !

Antwort von:  wilnaah
26.08.2017 18:36
schüchternheit und so...

jop jop


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