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Mia und Kai-Alexander - das wandernde Rätsel

Band I
von

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Kapitel 21 Ruhe

Kapitel 21 Ruhe
 

Kai hatte so heiß geduscht wie es ihm möglich war. Ein Inferno auf seiner Haut war der Versuch gewesen Ortung in das Chaos zu bringen. Julian und Emily. Anna-Lena und Felizitas. Rooster und Duncan. Sabriel-Luca Astron. Was ging hier vor? Hatten sich alle verändert nur weil sein Großvater verstorben war?

Er musste nach Coimbra, aber da er jetzt wusste, das Felizitas nicht um Hilfe bitten konnte und seiner Familie ernsthafte Gefahr drohte musste er sich was einfallen lassen. Duncan und Anna-Lena brauchte er mit Sicherheit nicht zu fragen, Johanna im Außendienst, das würde nicht gut gehen. Sein Bruder hatte nicht genug Möglichkeiten um einen Bruch in so kurzer Zeit zu organisieren ohne Felizitas auf den Schlips zu treten. Außerdem was wollte er stehlen. An was musste er harren kommen um seinem Vater nahe zu sein? Was wollte ihm seine Mutter mitteilen?

Mich wollte und konnte er nicht fragen. Es hatte ihn schon zu viel Anstrengungen gekostet mir erst den Brief zu Verschweigen und mir dann die Wahrheit zu offenbaren.

Er war Hilflos und fühlte sich mit dieser Bürde entsetzlich alleine. Zwei Gefühle die in ihrer Dopplung maßlos und grauenhaft waren. Ein Marterpfahl der eigenen Seele.

Das Brennen seiner Haut brachte gar nichts. Im Gegensatz er glaubte sogar es schüre die Wut in seinem Bauch nur noch mehr.

"Kai hör auf. So geht das nicht."

"Leg dich wieder schlafen Mia."

Er spürte ihre Anwesenheit und zu seiner Überraschung direkt auf seiner Haut.

„Nein, du sollst nicht traurig sein.“

„Das bin ich nicht“, erwiderte er etwas schärfer, aber die Schwarzhaarige ließ sich nicht beirren. Das Platschen ihrer barfüßigen Sohlen drang an Kais Ohren. Das war jetzt gar nicht gut. Dieses Mädchen hatte die Fähigkeit Dinge ins Rollen zubringen, die liegen bleiben sollten. Zum jetzigen Zeitpunkt fühlte sich der aufgebrachte Junge genau wie so ein schwerer Flusskiesel. Unterwasser gezogen und völlig reglos, nur auf die Macht der Natur und des Wassers angewiesen.
 

Auf das Vermächtnis seiner Eltern.

„Nein Kai, nein so geht das nicht.“ Zarte schmale Finger erhoben sich. Mias Stimme war auf ihre Art ernst und kindlich.

„MIA!“, schrie er plötzlich, bevor sie ihm zu nahe kam.

Sie schreckte zusammen, verstand nicht, weshalb war er so kalt? Sie wollte ihm doch nur helfen.

„Lass mich in Ruhe! Geh!“

Mia stand vor Kai. Ihre hellen, sonst so weichen Augen waren weit aufgerissen. In ihren Tiefen lag eine verstörende Mischung aus Betroffenheit und einem Hauch von Angst. Jäh sah sich der Junge mit den Ereignissen des Tages konfrontiert. Hunderte Bilder formten sich vor seinen Augen, vor der nun kauernden Gestalt des Katzentieres, als sei dies alles in Wochen und Monaten geschehen. Doch die Wahrheit sprach von weniger als 24 Stunden.

Mie...

Die kleine Katze schmiegte sich in die Arme von Kai und hatte somit in gewisser Hinsicht erreicht was wollte.

Es tut mir leid. Ich weiß doch jetzt, welche Schmerzen du hast.

Ich bin die Tochter einer verfluchten Schamanin, es ist, wie es ist.

Weitere Worte brauchte es nicht mehr. Er hielt sie sicher in seinen Armen, kraulte das seiden weiche schwarze Fell und lauschte dem sanften Vibrieren, welches aus ihrer Brust strömte. Die Zeit verstrich so langsam und so anmutig, als würde jemand sich die Mühe machen jedes einzelne Sandkorn aus einem Stundenglas zu nehmen.

Irgendwann, Kai hatte das Gefühl für ihr beider Handeln oder besser ihre beider Starre vergessen, begann Mias Verwandlung in einen Menschen. Dabei beschütze er sie. Als eine Art der Entschädigung und Gabe der Sicherheit, hielt Kai die Gestalltwandlerin umschlungen, ertrug die befremdliche Dunkelheit des Fluches und unterdrückte jede seiner körperlichen Regungen.

Mia lag fast bleiern auf Kais Brust. Ihre Arme um seine Schultern geschlungen und ohne jegliche Kraft darin. Seltsamerweise glaubte der Junge daran, das der schwarze Schleier ihrer langen Haare und ihr rotes Kleid genauso um seinen Oberkörper und die verschränkten Beine lagen.

Eine Hand von Mia, legte sich um seinen Nacken, was hieß, ihr Körper kam dem seinen noch wesentlich näher. Mit der anderen Handfläche, fuhr sie um ihn herum, das diese auf seinem Schulterblatt zum Ruhen kam. Deutlich spürte Mia das Zeichen und seine Kraft auf dem Schulterblatt. Um sich noch etwas an ihn zu schmiegen, versuchte Mia sich an Kai hoch zu ziehen. Auch sie wollte ihrem Beschützer beistehen, deswegen flüsterte sie auch ganz leise: „Ich bin bei dir, genau wie deine Familie.“

Der seichte Druck auf Kais Zeichen erhöhte sich, sodass es kribbelte. Mit der ungewohnten Hautreizung, stieg eine neue Empfindung im Inneren des Alexis Erben hoch. Ruhe, warm und von sanften Wellen, gilt in die angestrengten Glieder und Nerven.

„Du bist nicht mehr allein, Kai.“

Ihre Wangen rieben sich vertrauensselig aneinander. Das schwarzhaarige Mädchen schien dem Gestaltwanderteil in ihr etwas nach zugeben und schnurrte ein wenig an Kais Ohr. Leider hatte Mia nicht länger die Kraft, ihre Körperhaltung beizubehalten und als Kai dies bemerkte, wurde ihm klar, dass er so etwas nicht zulassen wollte und um griff den wohltuenden Mädchenkörper.

Es gab keinen Protest, trotz der fordernden Geste. Zum Glück. Langsam fielen seine Augen zu. Wollte er doch jede Sekunde spüren, genau wie ihre zarten Hände auf seiner Haut ihren roten Kleidungsstoff und die dadurch dringende Wärme und ihr leichter Atem im Nacken. „Schön, dass du da bist. Dass du da bist, tut mir gut, Mia.“

Ineinander verschlungen kauerten die beiden schweigend auf dem Fußboden. Das einzige was sie stütze war Kais Bett in seinem Rücken und die Kraft mit der sie sich gegenseitig hielten. Irgendwann schaffte es Kai eine Hand samt Arm von Mias zarter Figur zu lösen und griff nach seiner Bettdecke, holte diese zu sich und wickelte sich und das Mädchen darin ein. Als die Müdigkeit über das Paar herein fiel, war es ihnen gleich ob der Boden hart und ein gemütliches Bett nicht weit war. Einzig und alleine zählte die Nähe zueinander. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.



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