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Mia und Kai-Alexander - das wandernde Rätsel

Band I
von

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Kapitel 29 Kurz vor der Explusion

Kapitel 29 Kurz vor der Explusion
 

"Am Arsch, Alter Astron. Mal ehrlich hier stinkt doch was ganz gewaltig."

Ich räusperte mich erschrocken. Solche Verbalitäten unterband ich bei meinen Enkel immer. Ich war über die hübsche Sabriel entsetzt.

Verdrossen versuchte der kräftige Mann die Neuerscheinung zu überhören, dennoch band er Luca mit in das Gespräch ein.

„Einer der Gründe, die ich meine. Drei Verfluchte in seinem Umfeld. Auf der einen Seite verhätscheln sie ihren „ Kleinen“ und dann setzten sie ihn einer solchen Gefahr aus. Haben sie sich so einsam gefühlt?“

„Hast du etwa Angst, Asrael, das Übel beim Namen zu nennen oder verbittet es dir dein Stolz?“

Sabriel-Luca starrte Asrael direkt in die Augen. Eine Geste, welche wohl nur wenige bei diesem Mann aushalten konnten. Ich glaubte etwas in den Augen hinter den runden Brillengläsern zu erkennen, das dort nicht hin gehörte. Die Anspielung auf seinen Stolz traf des Astron Oberhauptes tief. Es erinnerte ihn daran, dass sie es war, die schon seid neunzehn langen Jahren auf seiner starken, perfekten Familie wie ein Schatten lag. Er musste sich kurz sammeln, doch die Schwere der Worte milderte das nicht: „Du willst dich hier einmischen? Welches Recht gibt dir das?“, zischte er und mit einem Handstreif erlosch wieder das Kerzenfeuer um uns herum.

„Das Recht meiner Geburt, Vater!“, erwiderte Luca scharf und wischte ihm das Wachs von der Wange, welche sich in seinem Tagesbart festgesetzt hatte. Ihre hellen braunen Augen funkelten wie kochendes Karamell. Jemanden aus dem Feuer- Clan so zu provuzietenprovozierten war nie gut. Asrael holte aus und schlug der jungen Frau ins Gesicht mit der selben Kraft, mit der ihre Worte ihn getroffen hatten.

„Sabriel-Luca!“, schrie ich aus Angst um das Mädchen, denn sie kam nur knapp neben einem Kerzenleuchter zum Liegen.

„Jemand wie du, wagt es mich 'VATER' zu nennen?“

Sabriel setzte sich auf, als wäre nichts gewesen und projizierte den Mann in dem sie ihre Arme auf die aufgestellte Knie legte und ihn herausfordern von unten her ansah. Ein böses Schmunzeln breitete sich auf Sabriel-Luca Lippen aus: „Was hast du? Fallen dir keine Worte mehr ein, Vater?“

Unglaublich. Sabriel führte das Familienoberhaupt vor und das auch noch mit Leichtigkeit.

Auf Asraels Stirn machte sich eine dicke Schlagader bemerkbar. Seine Ruhe verblasste von Sekunde zu Sekunde. Mir schien es allmählich so, als hätte er alles Liebenswerte verloren, mit einem Satz von seiner Tochter. Asrael wollte die Oberhand wieder und beugte sich über die halbaufgerichtete Person.

Aber Sabriel ließ nicht locker: „Sag schon, Asrael, fehlen dir die Worte? “
 

Bedrohlich streckte der Mann die Hand nach der jungen Frau auf dem Boden aus. Mir war heiß und das lag nicht mehr an dem Adrenalin welches mir durch die Adern schoss. Die Luft glimmte. Es roch nach Kerenzwachs und heißem Metall.

Verrückter weise begann ich zu zittern. Hier trafen unglaubliche Mächte auf einander. Jetzt konnte alles passieren: Ohrfeige Nummer Zwei, Prügelei, Explosion. Sabriel hatte zu hoch gepokert.

Asrael blieb in seiner vorgebeugten Haltung. Die Hand nach seinem verstoßenem Kind ausgestreckt. Er rührte sich nicht.

Dies bemerkte ich erst nach Sabriel, welche ihre Kampfeslustige Haltung plötzlich auf gab, aufstand und sich neben mich stellte.

Das einzige, was sich bei ihm regte waren die Gesichtszüge. Ein Hauch der Verunsicherung und des Schocks war deutlich zu erkennen.

„Ich bin hier, Oberhaupt Astron!“

Mit kleinen leisen Schritten trat Mia aus dem Hintergrund.Erst jetzt realisierte ich den Einfluss, den offensichtlich sie auf das Geschehen hatte. Eine Tatsache die Asrael nur noch wütender machte: „Was tust du da, Mädchen?“

Ziemlich unangenehm von einem Halben Kind gebannt zu werden,dass musste ich zugeben.

Mia schritt auf ihn zu, glitt an seiner Seite vorbei, sodass sie sich zwischen Luca, mir und ihm stand.

„Ich schütze die junge Astron und Frau Professor.“

Ihre Hand erhob sich und der Mann konnte eine Bequeme Haltung einnehmen.

„So wie ich Kai schützen möchte.“

Wer Mia nicht kannte bekam Schwierigkeiten mit ihrem klaren faszinierend Gelben Augen. Ich hatte keine Ahnung welchen Zauber Mia hier benutze, aber ich glaubte, dass es ihre Augen waren, welche Asrael das Fürchten lehrte. „Was gibt dir das Recht hier zu sein, Katzenmädchen?“, fragte er mit schon wesentlich weniger Autorität in der Stimme.

Sabriel beugte sich zu mir rüber und grinste: "Die Frage hatten wir heute doch schon mal!"

Erbost schlug ich ihr auf die Hand, welche sich an meinem Ellenbogen eingehackt hatte. Ihrer Kampfeslust hatte sie schon ein Veilchen zu verdanken.

„Ich kann hier sein. Ich kann helfen, deshalb tue ich es."

Über Ihrem Arm hing Sabriels Jacke. Sie schritt auf uns zu und meinte: "Zieh sie an. zu einem Streit gehören immer mehrere."

Sabriel war durch diese Worte mehr getadelt, als ich erwartete hatte. Schnell nahm sie die Jacke und verkleidete sich wieder als Mann. Zu mir gewandt meinte Mia: "Oma Alexa, wo möchtest du jetzt hin?"

"Nach hause."; antwortete ich ohne nach zudenken. Darauf hin lächelte Mia und freute sich wirklich aufrichtig. Dann drehte sie sich halb zu Asrael um und bat: "Oberhaut Astron, lasst ihr sie heim gehen?"

Er rührte sich nicht. Ganz dumpf war immer noch seine Wut und Verletzbarkeit zu spüren. Die Sekunden verstrichen. Sekunden in denen ich bemerkte, dass es hier um einen empathischen Zauber handelte. Mia hatte die Starre an seine Emotionen gebunden, welche er nicht kontrollieren konnte. Wie das von statten ging wusste ich nicht. Mann hatte aber ein ganzes Arsenal von kleinen Zaubern besessen die ähnlich geartete waren. Doch woher Mia dieses Wissen hatten war mir ein Rätsel. Mein Mann hatte Jahrzehnte gebraucht um diese Techniken zu nutzen.

"Oberhaupt Natron, wenn ihr nicht gehen lasst, dann werden sie gehen und es wird kein zurück geben.", Mia sprach, als würde der Zauber den sie verhängt hatte wesentlich tiefer gehen, als ich gedacht hatte.

"Alter Astron, ich werde nicht mehr ohne Ladung dieses Gemäuer betreten.", versprach gleich darauf Sabriel. Ihre Stimme sagte deutlich aus, dass sie wusste, dass sie viel zu weit gegangen war.

Auf einmal konnte der Mann wieder seine Fäuste ballen. In ihm ging etwas vor und ich verstand, dass der Zauber an Trauer gebunden war. Sein Gesicht ähnelte meinem, als er mich mit meinem Mann und meiner Vergangenheit gequält hatte.

"Geht, verlasst dieses Haus.", kam mit bebender Stimme von ihm. Dieser Satz löste die gesamte Spannung aus dem Körper. Mias Bann war beendet und Asrael tat mir leit. Ich trauerte um meinen Mann und er um seine Frau, der Sabriel wie aus dem Gesicht geschnitten war.

Mia kuschelte sich an mich, beim hinaus gehen. Sie stütze mich, waren doch meine Beine weich wie Wachs.

„Ich hoffe dir ist klar, das du nur den Namen Alexis trägst. Falls du oder Cains Enkelsohn bei der Prüfung schwanken sollten, kommt Kai-Alexander in unser Haus. Du bis unfähig das Ausmaß deiner Fehler zu beheben, Alexa oder sollte ich besser sagen Cordelia Alexa geborene von Hornberg?“, rief uns das Oberhaupt hinter her. Seine Worte waren wie Schwerthiebe ins Herz und obwohl mir Asrael so weh tat, empfand ich Mitleid mit diesem großen und stolzen Mann.



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