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Mia und Kai-Alexander - das wandernde Rätsel

Band I
von

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Kapitel 59 Wach und müde

Kapitel 59 Wach und müde
 

Bilder wie eine wilde Diashow, sausten in der Dunkelheit seiner geschlossen Augen umher. Es handelte sich um Abläufe von Ereignissen und Schnappschüsse von Freunden und Verstorbenen. Die Unruhe trieb Kai im Bett herum. An Schlaf war nicht zu denken, aber auch das Wach sein fiel ihm schwer. Würde er jetzt die Augen öffnen, würde sich an den Bildern nichts ändern, denn es war weit nach Mitternacht und das gesamte Haupthaus lag im tiefen Schlaf.

Die kleine Unruhe neben ihm tat sein übriges. Emily durfte im Haupthaus übernachten und trotzdem hatte Julian den direkten Kontakt vermieden. Es war Anna-Lena gewesen, welche das Kind zu ihnen gebracht hatte.

Heimlich war die kleine Maus aufgestanden und in ihrem weiß gerüschtem Nachthemd zu Kai gekrochen. Sie hatte ein dickes Buch mit Gruselgeschichten unterm Arm klemmen gehabt. Für den Alexis-Erben war es noch ein wenig ungewohnt eine Schwester zu haben. Zu Beginn von Emilys auftauchen, war es eine regelrechte Angst gewesen, wie er mit ihr umgehen sollte. Im Haupthaus herrschte dank ihr eine eigenartige Mischung aus Euphorie über ein weiteres Kind, sowie Unverständnis und Enttäuschung über das Verhalten ihres Vaters. Kai vermisste Julian sehr. Er war immerhin ein Vater für ihn gewesen, nachdem seine Eltern verschwunden waren.

Den alten Schinken kannte der neue große Bruder sogar. Julian und er hatten wie oft mit der Taschenlampe unter der Bettdecke gesteckt oder auch in einem Zelt und hatten sich harmlose Schauer verpasst.

Normale Mädchen standen auf Ponygeschichten. Hingegen Emily konnte es nicht spannend genug sein. Prinzessinnen können nur schreien und rum sitzen. Helden, Drachen und Geister bringen mehr Spaß, so jedenfalls die Logik der kleinen.

fest umschlugen hielt sie sich, friedlich schlafend an dem ollen Schmöker fest und hatte trotz ihrer geringen Körpergröße, es geschafft Kai fast aus seinem Bett zu schieben. Vielleicht sollte er Johanna fragen, wie sie es schaffte ihr Bett zu behalten, wenn Jojo und Emily sich bei ihr breit machte. Die Falkeherrin war eine Krisen bewehrte große Schwerster und hatte schon einige Male schon als Ratgeberin fungiert. Allerdings war es in der jetzigen Situation so einfacher für Kai auf zustehen.

Das ganze Denken schien wirklich nichts zu bringen und wie Run gesagt hatte, musste er sich damit abfinden, sich auf seine Genesung zu konzentrieren.

Er kam sich wie ein Dieb vor, als er auf leisen Sohlen Richtung seiner Zimmertür schlich. Was im Grunde paradox war, denn er war je wirklich ein geschulter Dieb unter den Magiern. Doch dieses Mal wusste er das er eigentlich etwas moralisch verwerfliches und für einen Teenager normales vor hatte.

Beim Betreten des Flures, knarrte der alte Dielenboden unter ihm und sofort glaubte er seiner Großmutter Rechenschaft ablegen zu müssen. Das Erkennen des Fehlalarmes zauberte Kai glühend rote Wangen ins Gesicht.

Wie bescheuert war er eigentlich?

Mit festem Schritt, so wie es sich gehörte in seinem Geburtshaus lief er schnurstracks auf sein Ziel zu ...

Und schaffte es nicht die Tür zu öffnen.

Okay, er war bekloppt. Seine Mitschüler im Studienhaus, waren sogar in die Mädchenumkleidebiene der Schwimmhalle geschlichen, um BH's zu klauen. Er hatte damals die unwürdige Aufgabe übernommen die vermöbelten Leichen aufzusammeln.

Mia würde ihm bestimmt keine scheuern. Oder doch? Immerhin ihre Reaktion recht heftig gewesen, als er ihr mal einen Kuss auf die Wange gegeben hatte. Es war einfach passiert. Kai hatte damals nicht nach gedacht und sich von der Nähe mit reisen lassen. Aber selbst das war kein Vergleich zu den Frauengeschichten für die sein Bruder bekannt gewesen war.

Das Türschloss klickte.

Unbewusst zog Kai das Genick ein. Aslan war sehr streng, wenn es um Mias Ruhe ging. Seit Tagen hatte Mia nicht mehr nachts den Weg in Kais Zimmer finden können. Aslan wusste wirklich, wenn eine Maus in diesem Haus Schnupfen hatte.

Ohne ein Geräusch zu verursachen schwang die Zimmertür auf und in dem Spalt erschien die Gestalt von Mia. Ihre Augen waren halb geschlossen und der ihre seidig langen Haare hingen über den Armen und dem Brustkorb. Vor Müdigkeit konnte sie kaum ihren Kopf heben.

Der Duft von Maiglöckchen und frischer Seife traf seine Sinne. Automatisch erinnerte sich sein Körper an vergangene Umarmungen. Hinzu kam, dass das Mädchen einen viel zu großen Schlafanzug und der Stoff etwas dünn für den Winter war. Es kam so selten vor, dass Kai Mia in anderer Kleidung, außer ihrem roten Kleid sah. Über seinen Körper lief eine erstaunliche Gänsehaut.

Gerade als sich Kai für die Störung entschuldigen wollte hob sich eine Hand aus dem Wirrwarr des Stoffes ihres Schlafanzuges. Es waren nur drei Finger von Kai, welche sie umfasste, der wärmende Schlag der dadurch ausgelöst wurde erfasste allerdings den gesamten Körper des Jungen.

Ohne auch nur in der Lage zu sein, Kraft aufzuwenden, zog das Mädchen ihren Besuch mit sich ins Zimmer. Er folgte ihr fasziniert von den neuen Eindrücken. Drinen war der süßliche Duft wesentlich präsenter und es gefiel Kai. In der Dunkelheit bewegten sich beide Körper sehr vorsichtig, sodass sie ab und an zusammen stießen, der Weg schien ewig zu sein und vor allem die Schläge, welche Kais Körper durch fuhren, häuften sich.

Mia krabbelte nach hinten ins Bett und als ihr Besucher wieder stockte, zupfte sie solange an seinem Schlafhemd, bis er endlich nachgab.

Zwar hatte Mia schon oft sich in Kais Bett geschlichen, doch als er die Decke über sie beide zog, fiel ihm ein großer Unterschied auf. Bisher hatte jeder seine eigene Decke gehabt. Mia war immer nur unter die Tagesdecke gekrabbelt und heute lagen sie fest Arm in Arm.

Dem Mädchen schien es vollkommen normal zu sein, von ihm umschlungen zu sein. Wie selbstverständlich wanderten ihre Hände unter die Decke und sogar unter sein Hemd, legten sich dort auf seinen Bauch, so als wisse sie von den seelischen Bauchschmerzen, welche Kai seit der Nachricht aus dem Vatikan gequält hatten.

Von wärmen war jetzt nicht mehr die Rede. Kai hatte plötzlich das Gefühl zu glühen. Gleichzeitig lullte ihn Mias Geruch ein, denn unter dem Geruch von Blumen und Seife verbarg sich ein anderer, schwerer Duft. Davon beeinflusst spürte Kai wie die Müdigkeit ihn packte und hinfort schwemmte. Seid Monaten glaubte Kai sich wieder wie ein normaler Jugendlicher zuführen und das tat unglaublich gut.



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