Zum Inhalt der Seite

Die Legende der Kristall- Geister

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wieder ein Kapitel, das ich vergessen hatte hoch zu laden, da ich ehrlich gesagt die Kapitel immer zu erst auf ff.de poste und dann irgendwie alles andere vergesse x.x

daher tut es mir wirklich leid, dass die Kapitel hier eher unregelmäßig kommen bzw. kamen oder gar nicht x.x

aber ansonsten wie immer viel spaß beim Lesen

lg saku- chan

(dieses Kapitel wurde am 05.01.2017 bei ff.de gepostet) Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein Abschied

Ein paar Stunden später, es war genauso gekommen wie er gedacht hatte saß Johan in seinem Zimmer bei seiner Tante und sah aus dem Fenster. Er hatte noch ziemlichen Ärger von der kleinen Frau bekommen, doch das war ihm in diesem Moment so ziemlich egal. Ihm gingen noch immer Yubels Worte durch den Kopf und dass Amalia versucht haben sollte Judai zu töten. So wirklich glauben wollte er das nicht, da die Frau doch einen recht freundlichen Eindruck gemacht hatte. Aber... wenn Amalia wirklich Judais Eltern getötet hatte, wer war dann derjenige, der im Gefängnis saß? Saß überhaupt jemand im Gefängnis oder steckte seine Tante mit ihr unter einer Decke?

Dann wanderte sein Blick einmal durch das Zimmer, das er jetzt zirka sechs Wochen bewohnt hatte und ein Gefühl der Wehmut überkam ihn. Er wollte nicht gehen.

"Willst du nicht langsam deinen Koffer packen?", holte ihn die Stimme von Daitokuji- Sensei aus seinen Gedanken und der Blauhaarige fuhr so sehr zusammen, dass er beinahe aus dem Fenster gefallen wäre.

"Sie können mich doch nicht so erschrecken!", rief er und sah den Schwarzhaarigen an, der nun auf dem Fensterbrett neben ihm saß.

Doch dieser lächelte nur. "Mach dir keine Sorgen, Judai geht es gut"

"Ich habe nicht an Judai gedacht", gab Johan leise zu und ohne den Geist an zu sehen.

"Nicht?", fragte er verwundert zurück.

"Nein... Ich habe an den Mörder von seinen Eltern gedacht", behauptete Johan und zog ein Bein an seine Brust, bevor er den Geist ansah. "Stimmt es, dass Amalia... ihn umbringen wollte?"

"Es stimmt", bestätigte der Geist und Johan musste einmal kräftig schlucken, dass er mit einer Mörderin unter einem Dach wohnte.

"Aber warum wollte sie Judai und seine Eltern töten?", fragte er und sah mit rasendem Herzen auf den Zimmerteppich. "Und was ist mit Amelie?"

"Das kann ich dir nicht sagen", behauptete der Geist mit einem Lächeln.

Trotzdem fühlte sich Johan nun nicht mehr besonders wohl in diesem Haus, wenn er daran dachte, dass die beiden Frauen vielleicht etwas mit diesem Mord zu tun hatten.

"Aber du solltest wirklich deinen Koffer packen", wies Daitokuji- Sensei ihn noch darauf hin und Johan sah wieder auf.

"Ja, es wäre eine gute Ablenkung", gab er zu und erhob sich vom Fensterbrett, um seinen Koffer bis auf das nötigste zusammen zu packen.

Dabei räumte er auch den blauen CD- player wieder in den Schrank, den er nun doch kaum gebraucht hatte und den mp3- player in seine Tasche. Als er fertig war fiel sein Blick auf sein Handy, das auf der Kommode neben dem CD- player gelegen hatte und dessen Akku nun schon mehrere Wochen leer war. War da nicht noch diese mysteriöse SMS, die er ganz am Anfang bekommen hatte? Er stecke das Handy an das Aufladekabel, schaltete es ein und suchte nach der SMS, die noch immer da war. Also war es wirklich keine Einbildung gewesen.

"Sie rufen nach dir", murmelte er und bemerkte, dass Daitokuji- Sensei sich neben ihn stellte.

"Oh!", stieß der Geist aus und der Blauhaarige sah ihn an. "Du hast die Nachricht immer noch?"

"Was? Das ist von Ihnen?", fragte Johan verdutzt.

Der Schwarzhaarige nickte. "Irgendwie musste man dich an die Sache heran bringen"

"Aber wie haben Sie das gemacht?", wollte Johan völlig verwirrt wissen.

"Ich bin ein Geist, Johan. Ich kann vieles was Menschen nicht können", war die Antwort, was Johan allerdings nicht ganz reichte, doch er sagte nichts.

Er löschte die Nachricht einfach nur und legte das Telefon zurück auf die Kommode, um es weiter aufladen zu lassen, bevor er zur Zimmertür sah, die verschlossen war. Seine Tante hatte ihn wirklich in dem Zimmer eingesperrt und behauptet, dass er erst zum Essen wieder heraus kam. Rein theoretisch könnte er ja wieder aus dem Fenster springen und dann zu Judai laufen, allerdings hatte sich dieser ja schon von ihm... verabschiedet. Wenn man es denn so nennen wollte. Dabei hatte der Brünette selbst noch gesagt, dass sie eine Lösung finden würden und dass er Johan nicht verlieren wollte. Irgendwie sprach das doch etwas gegen diese Worte. Zumal Johan wusste, dass Judai Angst hatte allein zu sein.

Er setzte sich schließlich wieder auf das Fensterbrett und sah aus dem Fenster, ließ ein Bein aus dem Fenster baumeln. Die Sonne färbte den Himmel auch langsam rot und er schloss nur noch erschöpft seine Augen, als ihm eine laue Brise übers Gesicht fuhr. Er hatte nur noch den morgigen Tag hier in Sonnheim und würde dann 300 Kilometer von seinem geliebten Freund entfernt sein. Er wollte nicht mal daran denken.

"Oh", holte ihn dann die Stimme seiner Tante aus seinen Gedanken, die ins Zimmer gekommen war und er sah zu ihr auf. "Du hast ja schon gepackt"

"Hatte nichts besseres zu tun", behauptete der Blauhaarige knapp und sah zur Villa Yuki, in der Judai nun allein mit Hane- Kuriboh war.

Amelie musterte ihren Neffen bedrückt, der wie ein Häufchen Elend auf dem Fensterbrett saß und aus dem Fenster sah. Er wollte wohl gar nicht mehr gehen, was sie auf einer Seite freute, da es ihm hier wirklich gefallen hatte und auf der anderen Seite fand sie es auch gut, dass er ging, damit der Junge endlich von der Villa los kam, die ihm fast das Leben genommen hatte.

"Johan", sagte sie dann und ging auf den Blauhaarigen zu, bevor sie sich zu ihm setzte. "Du musst sie vergessen. Du bist doch verlobt"

Als sie die Verlobung ansprach fuhr er zu der Blondine herum. "Ich will von dieser Verlobung nichts wissen!!"

"Aber Johan-", begann Amelie nur.

"Hättest du diese Hochzeit gewollt?", fragte er sie und sie verstummte. "Wenn du an meiner Stelle wärst, würdest du diese Hochzeit wollen?"

Johan sah die Frau herausfordernd an, da er wissen wollte wie sie in seiner Situation wohl gehandelt hätte. Amelie schluckte darauf schwer, da das eine Frage war mit der sie in diesem Moment nicht gerechnet hatte. Doch sie war ihrem Neffen eine Antwort schuldig.

"Nein", sagte sie schließlich, da sie sich immer für ihre Lebensgefährtin entscheiden würde.

"Ich liebe Asuka nicht", meinte Johan noch, da er ja Judai hatte. "Und ich werde sie nicht heiraten, solange mein Herz jemand anderes gehört"

Darauf sah seine Tante ihm wieder in die Augen, die einmal hell aufleuchteten. Dieses Leuchten kam ihr so bekannt vor, dieser Junge war so sehr ein Teil von Sonnheim wie sie es schon lange war. Sie streckte eine Hand nach dem Gesicht ihres Neffen aus, der sie nur verwirrt musterte.

"Was ist das mit deinen Augen?", fragte sie dann, da sie eine Gewissheit brauchte.

Johan sah die kleine Frau darauf verwirrt und überrascht an. Wusste sie etwa von den Kristall- Geistern und allem was dazu gehörte? Er öffnete kurz seinen Mund, um zum sprechen anzusetzen, bevor er ihn wieder wie ein Fisch schloss.

"Glaubst du an die Legende der Kristall- Geister?", fragte er dann leise und ihr stockte kurz der Atem.

Also wusste sie davon? Johan konnte es kaum glauben, dass seine eigene Tante von den Kristall- Geistern wusste, ihm aber nie etwas gesagt hatte.

Sie mied kurz seinen Blick und ließ ihre Hand wieder sinken, bevor sie zu sprechen begann. "Ja, ich kenne diese Legende"

Johan schluckte darauf kurz. "Ich habe Smaragdaugen"

Sie sah auf diese Worte zu Boden und konnte kaum glauben, was dieser Junge sich für Wissen angeeignet haben musste.

"Was weißt du alles darüber?", wollte sie dann wissen und Johan sah sie skeptisch an, bevor er kurz zu Daitokuji- Sensei sah, der noch immer im Zimmer stand.

"Warum willst du das wissen?", fragte er zurück und Amelie sah von dieser Vorsicht auf.

Er wusste mehr, als in dem Buch stand?

"Weil ich neugierig bin", behauptete sie dann einfach, worauf Johan skeptisch eine Augenbraue hob.

"Ich kann dir aber nicht mehr erzählen wie in dem Buch steht", er deutete auf das Buch, das er aus der Bücherei mitgenommen hatte und noch zurück bringen musste.

Amelie gefiel diese Antwort allerdings nicht besonders. "Warum nicht?"

"Ich habe meine Gründe", erwiderte er stur, als auch Amalia dazu kam.

"Das Essen ist fertig", behauptete sie, während Johan sie mit einem Blick bedachte.

Kurz darauf saßen sie zu dritt am Essenstisch.

"Ich will morgen noch das Buch zur Bücherei zurück bringen", meinte Johan eher beiläufig und die zwei Frauen sahen auf.

"Welches Buch?", wollte Amalia wissen, die gar nicht mitbekommen hatte, dass Johan sich ein Buch aus der Bücherei ausgeliehen hatte.

"Die Legende der Kristall- Geister", antwortete Johan knapp. "Ich hab völlig vergessen es zurück zu bringen"

Darauf verengte die Brünette leicht ihre Augen.

"Geh aber besser nicht allein", meinte sie nur.

"Ich wollte Rei und Kenzan fragen", erwiderte Johan nur, was Amelie wieder ein Lächeln auf die Lippen zauberte, da der Blauhaarige nicht mehr an die Villa dachte.

"In Ordnung", stimmte sie dem nur noch zu, bevor sie ihr Essen beendeten.

Am Tag darauf wartete er vor der Villa mit seinem Fahrrad und dem Buch auf Rei und Kenzan, die wohl jeden Moment hier sein mussten. Etwas ausdruckslos lag sein Blick auf dem Buch, das er in seinen Händen hielt und fragte sich, ob er es ohne Yubels Angriff geschafft hätte Judai zu retten. Bestimmt. In dem Buch stand auch etwas über den Regenbogendrachen drin, nur leider waren es die gleichen Tatsachen, die er vorher schon gewusst hatte.

Alle sieben Geister musste man versammeln und für einen Wunsch musste man seine Kristallaugen und somit die Fähigkeit die Kristall- Geister sehen zu können aufgeben. Derjenige, der den Drachen gerufen hatte konnte ihn kein zweites Mal rufen, selbst wenn er seine Kristallaugen behalten sollte.

Dann fiel ihm ein... Wer hatte dieses Buch überhaupt geschrieben, dass er so viel über die Geister wissen konnte? Es war immerhin wie eine Art Lexikon aufgebaut. Schnell schlug er das Buch auf, um nach dem Autor zu sehen und sah das Bild einer Frau, die er doch schon mal gesehen hatte. Unter dem Bild stand auch der Name der Frau.

"Marlene Albert", las Johan leise vor. "Wohnhaft in Sonnheim"

Die Frau lebte hier in Sonnheim? Aber warum hatte er sie noch nicht gesehen?

"Johan!", holte Reis Stimme ihn aus seinen Gedanken und er sah zu den beiden auf, als sie auf ihn zu kamen.

Vielleicht konnten sie ihm weiter helfen.

"Hey Leute", sagte er mit einem schwachen Lächeln.

"Du liest das Buch ja immer noch", bemerkte Kenzan, da Johan es noch immer aufgeklappt in den Händen hielt.

"Ja... äh ich meine Nein", begann der Blauhaarige und die zwei sahen ihn leicht verwirrt an. "Kennt ihr vielleicht die Autorin?"

Darauf stellten sich Rei und Kenzan rechts und links neben ihn, um sich das Bild der Autorin genauer ansehen zu können.

"Nein", behauptete Rei dann. "Ich habe diese Frau noch nie hier gesehen. Wenn sie mal hier gelebt hat, dann muss das schon eine ganze Weile her sein"

"Ich kenn sie auch nicht", behauptete auch Kenzan. "Warum willst du das wissen?"

"Darum", erwiderte er und holte das Foto aus seiner Hosentasche, das er im Keller der Villa Yuki gefunden hatte und fast vergessen hatte.

Nur wegen diesem Buch war es ihm wieder eingefallen. Rei und Kenzan erschraken leicht, als sie die gleiche Frau auf dem Foto in Johans Hand sahen und auch Judai und Johan zu sehen waren.

"Ich habe auch keine Ahnung wer diese Frau ist, aber wenn ich sie als Kind gekannt habe muss sie doch wichtig für mich gewesen sein", erklärte er den beiden das ganze noch.

"Vielleicht hat sie kurz nachdem das Foto gemacht worden ist das Dorf verlassen", vermutete Rei. "Es gibt nicht viele, die von hier weg ziehen, aber einige gibt es"

"Schade", sagte Johan darauf. "Ich hätte schon gerne gewusst wer sie ist"

Er steckte das Foto wieder in seine Hosentasche und klappte das Buch zu, bevor er die zwei abwechselnd ansah.

"Lasst uns das Buch zurück bringen", sagte er noch, bevor sie sich schließlich auf den Weg machten.

"Es ist schade, dass du jetzt schon nach Hause fährst, Johan", behauptete Rei, als sie an der Bücherei von den Fahrrädern stiegen.

"Ja, ich wäre auch gerne länger geblieben", erwiderte der Blauhaarige, da er gern mehr Zeit gehabt hätte, um Judai aus der Villa raus zu holen.

Wahrscheinlich hatten ihm genau diese Tage gefehlt, die er im Krankenhaus verbracht hatte.

"Aber du kommst doch wieder, oder?", wollte Kenzan wissen, als sie die Bücherei betraten.

"Ja", sagte Johan nur, da er sich dem sicher war, nur wusste er noch nicht wann.

"Du musst unbedingt zu Weihnachten wieder kommen", meinte Rei und Johan sah sie etwas überrascht an. "Sonnheim ist zur Weihnachtszeit wunderschön"

"Na wenn du das sagst können wir nur hoffen, dass es auch schneit", meinte Johan darauf, bevor er das Buch wieder abgab.

"Mach dir da mal keine Sorgen", erwiderte Kenzan und Johan sah den Schwarzhaarigen etwas verwirrt an. "Hier hat es bisher an heilig Abend immer geschneit"

"Was, wirklich?", fragte der Blauhaarige überrascht, da er selbst furchtbar selten weiße Weihnachten gehabt hatte.

"Ja", meinte auch Rei. "Sonnheim ist eben etwas besonderes"

Darauf musste Johan ihr Recht geben, da hier ja so einiges passiert war, von dem er vorher nicht mal gewagt hatte zu träumen. Es war sein persönliches Abenteuer gewesen, von dem die beiden keine Ahnung hatten.

"Gut. Dann werde ich zu Weihnachten wieder kommen", beschloss er darauf und war sich sicher, dass nicht mal sein Vater etwas dagegen hatte.

Immerhin sollte er seine Beziehung zu Asuka verbessern, was er allerdings nicht vor hatte. Er wollte nur Judai und die Kristall- Geister wieder sehen und mit ihnen Weihnachten feiern. Vielleicht konnte er dann Judai aus der Villa heraus holen, da Yubel sich nicht danach angehört hatte als würde sie ihm noch mal etwas tun. Sie hatte sogar behauptet, dass er sie gar nicht mehr sehen konnte! Vielleicht konnte er Judai dann wirklich retten... Aber Weihnachten war erst in fünf Monaten und die Weihnachtsferien waren auch nur zwei Wochen lang. Er hoffte nur, dass der Brünette in diesen fünf Monaten nicht wieder so endete wie er ihn am Anfang seiner Sommerferien kennengelernt hatte. Total verängstigt und allein.

"Cool!", behauptete Rei und Johan sah die Blauhaarige an, die sich jetzt schon darüber freute, dass Johan fünf Monate später wieder kommen würde. "Darauf freu ich mich jetzt schon"

Johan lächelte darauf nur, bevor sie wieder vor die Bücherei traten.

"Willst du noch irgendwo hin?", wollte Rei gleich von ihm wissen und er sah sie aus den Augenwinkeln kurz an.

"Zu Jim", überlegte er dann. "Seine Karen habe ich jetzt immer noch nicht kennen gelernt und morgen fahre ich nach Hause!"

"Okay!", meinte Rei glücklich, während Kenzan stumm blieb und sie sich schließlich auf den Weg zu dem Cowboy machten.

Dieser öffnete ihnen genauso schnell wie das letzte Mal die Tür und sah etwas überrascht aus die drei zu sehen.

"Johan, Rei, Kenzan!", grüßte er die drei dennoch. "Was wollt ihr denn hier?"

Johan lächelte auf diese Frage leicht. "Ich möchte endlich Karen kennenlernen. Das letzte Mal ist das ja ein bisschen schief gelaufen und bevor ich morgen nach Hause fahre möchte ich sie wenigstens einmal sehen"

Jim sah ihn darauf erst leicht verwirrt und auch überrascht an, da das Krokodil ja in seinem Gewächshaus lebte und er konnte es schlecht vor Rei und Kenzan dort heraus holen, ohne irgendwie verdächtig zu wirken. Hatte der Blauhaarige sich am Ende doch noch mit Judai gestritten und wollte dies vergessen? Oder ging es um etwas anderes?

"Okay", sagte er dann und ließ die drei in seine Wohnung, bevor sie das Gewächshaus ansteuerten.

"Johan, was soll das?", wollte Jim noch von dem Blauhaarigen wissen, als Rei und Kenzan außer Hörweite waren.

Johan sah den Cowboy eine kleine Weile stumm an, ehe er antwortete.

"Ich habe herausgefunden wer der Mörder von Judais Eltern ist und will es am liebsten sofort wieder vergessen", antwortete er dann und mied den Blick des anderen.

Jim sagte darauf nichts, da er selbst nicht wusste wer am Tod für Judais Eltern verantwortlich war. Aber wenn Johan sowas sagte musste es jemand sein, den sie kannten.

"Karen wartet bestimmt schon auf dich", behauptete Jim darauf nur noch und begleitete seinen Freund mit zum Gewächshaus.

Er fand es zwar nicht richtig, dass Johan es vergessen wollte, aber die Wirkung des Mittels war auch nur von kurzer Dauer. Irgendwann würde der Blauhaarige sich schon daran erinnern. Das Gewächshaus hatte sich kein Stück verändert seit Johans letztem Besuch. Es war immer noch drückend heiß und die Luftfeuchtigkeit eklig. Jim führte seine drei Gäste gleich zu der Stelle wo das Krokodil sein müsste und sah sich danach um, bevor das Tier auch schon auf sie zu kam. Johan wich etwas davor zurück, da ihm das einfach nicht geheuer war. Es gab bestimmt nicht viele Leute, die sich ein Krokodil als Haustier hielten. Schlangen vielleicht und auch Spinnen, wobei er bei letzterem nicht besonders angetan war, aber keine Krokodile.

"Das ist meine Karen", stellte Jim dann das Tier vor und sah Johan leicht erwartungsvoll an. "Du kannst sie ruhig streicheln, wenn du magst"

"Was?!", entfuhr es Johan, was Jim nur zum Lachen brachte, da fast jeder so darauf reagierte.

"Sie tut dir schon nichts", behauptete er nur.

Nur langsam wagte er sich an das Tier heran und kniete sich schließlich davor nieder, bevor er eine Hand danach ausstreckte. Mit einem flauen Gefühl im Magen tätschelte er Karen schließlich den Kopf und wünschte sich gleichzeitig wirklich Rubin wäre bei ihm und würde sich an ihn schmiegen. Doch Rubin war in der Villa Yuki, genau wie Judai und die anderen Kristall- Geister.

Jim lächelte darauf nur, bevor Johan wieder von Karen abließ, die Geräusche von sich gab, die einem Schnurren gleich kamen.

"Sie mag dich", behauptete Jim dann, was Johan doch etwas überraschte.

Das Krokodil mochte ihn? Er selbst konnte sich das zwar schlecht vorstellen, da bei ihm noch eine gewisse Angst mitspielte. Doch Jim war ihr Besitzer... Vielleicht hatte er ja doch recht.

"O- Okay", gab er deshalb nur von sich und stand auf, bevor er noch mal zu Rei und Kenzan sah.

Er würde die beiden bestimmt vermissen, wenn er am morgigen Tag nach Hause fuhr. Genau wie all die anderen aus dem Dorf. In diesem Moment machten sich auch die Kopfschmerzen langsam wieder bemerkbar und er hielt sich kurz den Kopf. Sein Schädel pochte schrecklich vor Schmerz. Jim verengte darauf kurz sein Auge, während Rei und Kenzan das nicht auffielen, da sie in diesem Moment selbst nur Augen für das Krokodil hatten.

"Vielleicht solltest du doch wieder gehen", meinte Jim leise und vor allem besorgt zu dem Blauhaarigen. "Bevor die Kopfschmerzen noch zu stark werden"

"Es geht schon", behauptete Johan abwehrend und sah zu Rei und Kenzan, die nun beide Karen streichelten und während ein paar Schmetterlinge an ihm vorbei flogen.

Jim schwieg darauf nur, da er sich doch ziemliche Sorgen um den Blauhaarigen machte. Doch ein paar Minuten später wandte Karen selbst sich von ihnen ab, da sie spürte, dass etwas nicht stimmte und verschwand wieder in dem kleinen Teich, den Jim für sie angelegt hatte.

"Gehen wir dann wieder?", fragte Kenzan, worauf Rei nur nickte, bevor sie wieder das eklig feuchte Gewächshaus verließen und Johans Kopfschmerzen sofort nachließen.

"Ich hoffe dir hat es bei Karen gefallen", sagte Jim dann und Johan sah den Cowboy an. "Ich bin sicher, dass sie dich wieder sehen will"

Er lächelte darauf nur schwach. "Ja, es war nett"

Jim erwiderte das Lächeln nur, bevor die drei schließlich wieder gingen. Als sie vor Jims Haus standen sah Johan noch mal zum Himmel hoch, während die Kopfschmerzen schon fast wieder verschwunden waren und bemerkte, dass der Himmel sich langsam rot färbte und es Zeit war nach Hause zu gehen.

"Ich glaube wir sollten langsam nach Hause gehen", sprach Rei seinen Gedanken aus, worauf er nur seufzte.

"Ja. Ist wohl besser", meinte er nur, bevor seine beiden Freunde ihn noch nach Hause zu seiner Tante begleiteten.

Vor der Tür verabschiedete er sich noch mal von den beiden.

"Danke für alles", begann er. "Ihr seid echt tolle Freunde"

Die beiden grinsten ihn darauf nur an.

"Halte einfach dein Versprechen und komm zu Weihnachten wieder", erwiderte Rei mit einem Lächeln. "Dann sind wir quitt"

Johan erwiderte das Lächeln der Blauhaarigen. "Okay. Dann sehen wir uns Weihnachten wieder"

Die zwei winkten ihm noch zum Abschied, bevor sie auf ihre Fahrräder stiegen und davon fuhren, während Johan wirklich Tränen in den Augen brennen spüren konnte. Was war er nur für eine Heulsuse! Dann ging er schließlich wieder ins Haus und zu seinen Tanten, die bereits mit dem Essen auf ihn warteten.

"Hast du auch alles eingepackt?", fragte Amelie nach dem Essen ihren Neffen. "Nicht, dass ich dir noch was hinter her schicken muss"

"Nein, ich hab alles", erwiderte Johan. "Ich muss morgen nur noch Zahnbürste, Zahnpasta und Deo einpacken"

"Gut", behauptete die kleine Frau lächelnd. "Dann kann es ja los gehen"

Johan sagte darauf nichts, da es auf ihn den Eindruck machte als wollte sie ihn plötzlich los werden. Aber vielleicht lag es auch an der Villa.

"Ich... Ich habe überlegt an Weihnachten wieder her zu kommen", sprach er dann noch dieses Thema an und auch Amalia sah auf, da sie sich im Wohnzimmer befanden.

"Zu Weihnachten?", fragte Amelie überrascht.

Johan nickte. "Wegen Asuka"

Es war eine Ausrede, da er ja irgendeinen "guten" Grund brauchte, um wieder zurück zu kommen. Amelie überlegte darauf, da sein Vater ja gesagt hatte, dass er später wegen eben diesem Mädchen zurück kommen sollte. Nur hatte Frank keinen Zeitraum genannt. Aber warum nicht? Weihnachten war das Fest der Liebe und Sonnheim war zur Weihnachtszeit sehr schön.

"Ich hätte nichts dagegen", sagte sie schließlich. "Aber ich muss das mit deinem Vater absprechen"

"Okay", erwiderte Johan nur noch, bevor er auf sein Zimmer ging.

Diese Nacht war eine unruhige Nacht für den Blauhaarigen, sodass er kaum schlafen konnte und am Tag darauf total müde aus dem Bett stieg. Zumal es erst 08:00 Uhr morgens war. In drei Stunden würde sein Zug nach Hause gehen, den er am liebsten verpassen wollte. Dennoch stand er auf, aß sein Frühstück zusammen mit Amelie und Amalia, ging noch einmal duschen und packte die Reste in seinen Koffer, bevor die beiden Frauen sich daran machten ihn in Amelies kleines Auto zu bekommen. Es war bereits 10:30 Uhr, als sie vor dem Haus und an dem Auto standen und Johan noch ein letztes Mal zu der Villa sah. Er vermisste seinen geliebten Freund jetzt schon, wobei sein Herz unglaublich weh tat. Die Hochzeit mit Asuka war zwar um ein paar Monate verschoben worden, aber sie war noch immer da, was dem Brünetten bestimmt genauso zu schaffen machte wie Johan. Dann fiel Johan auf, dass am Gartenzaun noch das Fahrrad lehnte mit dem er in diesen sechs Wochen gefahren war und am Vortag vergessen hatte in die Garage zu bringen. Seine Tanten würden es später bestimmt weg schaffen...

"So, wir können dann los", meinte Amelie, nachdem sie zu Johan und Amalia gestoßen war.

Er wandte darauf nur seinen Blick von der Villa ab, bevor sie in das Auto stiegen und zum Bahnhof fuhren. Wieder starrte Johan mit einem Gefühl von Wehmut im Magen aus dem Fenster des Autos. Es war, als wenn ein Teil, das zu ihm gehörte von ihm gerissen wurde.

Als sie schließlich am Bahnhof ankamen holten sie noch den Koffer aus dem Kofferraum, bevor sie das richtige Gleis aufsuchten, wo Johan eine kleine Überraschung erlebte. Dort auf dem Bahnsteig warteten all die Dorfbewohner, die er in Sonnheim kennengelernt hatte und nun seine Freunde nennen durfte. Rei, Kenzan, der kleine Sho, Asuka, Edo, auch wenn er ihn kaum kannte, Jim, O'Brien, dieser Daichi und sogar der große Bruder des kleinen Sho, Ryo Marufuji. Nur Manjoume fehlte, aber der Blauhaarige konnte sich schon vorstellen warum der Schwarzhaarige nicht hier war. Entweder war er arbeiten oder er war aus dem einfachen Grund nicht hier, weil er ihn nicht leiden konnte.

"Leute", begann er und sah sie alle der Reihe noch mal an.

"Du hast doch nicht geglaubt, dass wir dich ohne eine richtige Verabschiedung gehen lassen, oder?", fragte Rei ihn mit einem Lächeln und auch er lächelte schwach.

"Danke", meinte er leise, auch wenn er sich wünschte, dass auch Judai bei ihnen wäre.

"Wir sind deine Freunde, Johan", meinte Asuka jetzt mit einem Lächeln. "Und ohne das lassen wir dich nicht gehen"

Johan sah der Blondine mit einem schwachen Lächeln in die Augen, dass sie ihn nach der Sache mit der Verlobung immer noch Freund nannte überraschte ihn doch etwas, auch wenn er sich darüber freute.

"Es ist toll solche Freunde zu haben", behauptete er noch.

"Ja. Und das nächste Mal bin ich wieder der Beste im Dorf", sagte Edo jetzt und Johan sah in dessen blaue Augen.

"Woher willst du das wissen, Phoenix?", erwiderte er und Edo hob eine Augenbraue.

"Weil ich es weiß", behauptete Edo dann einfach.

Johan lachte darauf leicht, da Edo wohl immer der Beste im Dorf sein wollte. Aber das war nur das Wollen. Es gab wohl immer welche, die besser als der Silberhaarige waren, aber dieser schien das nur als neue Herausforderung zu sehen.

"Das werden wir noch sehen", behauptete der Blauhaarige und nahm so die Herausforderung des anderen an.

"Noch gute Heimreise", sagte Jim dann und Johan sah von Edo ab, der auf seine Worte nur gelächelt hatte.

"Danke", bedankte Johan sich bei dem Cowboy, dem er noch für so vieles anderes dankbar war. "Für alles"

Jim lächelte nur, während O'Brien neben diesem nur nickte und die anderen leicht verwirrt drein blickten.

"Ich hoffe du kommst bald wieder", meinte sogar Sho und sah zu ihm auf. "Wir haben zwar nicht sehr viel Zeit zusammen verbracht, aber es hat Spaß gemacht"

Johan sah den kleineren doch etwas überrascht an, da er diese Worte von dem kleinen Marufuji nicht erwartet hatte. Ryo dagegen blieb genau wie dieser Daichi stumm, da er wohl nur wegen Asuka gekommen war.

"Wir werden dich vermissen, man", behauptete Kenzan dann und legte Johan einen Arm auf die Schultern.

"Du bist ein Teil des Dorfes geworden", behauptete auch Rei, die ihn breit angrinste, worauf dem Blauhaarigen dann doch die Tränen kamen.

Sie hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Johan war ein Teil Sonnheims geworden und wollte sich gar nicht mehr von den Leuten aus dem Dorf trennen. Warum das so war konnte er nicht sagen, da seine Eltern doch in Meringen wohnten und er das letzte Mal vor 13 Jahren hier gewesen war. Vielleicht lag es auch an den Kristall- Geistern und an Judai. Er schluchzte einmal und versuchte die Tränen von seinen Wangen zu wischen, die mittlerweile über diese liefen.

"Johan", begann Asuka bedrückt, die genau vor ihm stand.

"Es ist alles in Ordnung", behauptete der Blauhaarige darauf. "Ich kann nur schlecht mit Abschieden umgehen"

Kenzan nahm schließlich seinen Arm von Johans Schultern, als der Zug in den Bahnhof einfuhr und Johan sich etwas von seinen neuen Freunden trennen musste.

"Ich werde euch alle vermissen", sagte er, bevor er sich von ihnen abwandte und auf den Zug zu gehen wollte.

"Johan!", hörte er dann eine Stimme von der er nicht mehr gedacht hatte, dass er sie noch einmal hören würde und blieb abrupt stehen, bevor er herum fuhr.

Auch die anderen fuhren nach der Stimme herum, da sie diese ewig nicht gehört hatten, zumal sie sich etwas verändert hatte. Doch dort stand wirklich Judai und hatte seine rechte Hand auf seinen Unterleib gepresst, da die letzte Narbe wirklich noch schmerzte, aber dieses Mal ließ es sich aushalten.

"Judai", entkam es Johans Lippen und Amelie sah zu ihrem Neffen, der allerdings nur Augen für den Brünetten hatte.

Die anderen Dorfbewohner auf dem Bahnsteig waren total geschockt Judai noch relativ lebendig zu sehen, da sie ja zwei Jahre gedacht hatten er wäre mit seinen Eltern gestorben. Schließlich ließ Judai von seiner Narbe ab und ging mit etwas schnellerem Atem auf Johan zu, der ziemlich geschockt da stand.

"Wolltest du etwa gehen, ohne dich richtig zu verabschieden?", fragte Judai, als er vor Johan zum stehen kam.

"Was? Aber-", stammelte Johan nur fassungslos zusammen, dass sein Freund nun vor ihm stand.

"Ich wollte mich noch für meine Worte entschuldigen", begann Judai dann und Amelie horchte auf, während Johan leicht lächelte. "Ich werde es schaffen! Und-" er beugte sich leicht zu Johans Ohr vor und ergriff seine Hände. "Wenn du im Winter wieder kommst zeigen wir ihnen, dass wir zusammen gehören"

Johan stockte darauf leicht der Atem, während sein Herz furchtbar schnell schlug, da die anderen sie beobachteten. Doch er war de letzten Worten Judais nicht abgeneigt. Er wollte den anderen zeigen, dass Judai sein Freund war, aber jetzt noch nicht.

"Woher weißt du, dass ich im Winter wieder kommen will?", fragte er daher nur.

"Daitokuji- Sensei", erwiderte Judai nur mit einem Grinsen.

Johan lächelte darauf nur. "Okay"

"Johan, der Zug", unterbrach Amelie die beiden schließlich, als die Augen des Blauhaarigen noch mal hell aufleuchteten.

"Ja", sagte dieser darauf und sah kurz von Judai zu Amelie und wieder zurück. "Ich werde dich vermissen, Judai"

"Ich dich auch", behauptete der Brünette und kniff von dem Schmerz ein Auge zusammen.

"Bis bald", sagte Johan noch und trennte sich schließlich von seinem Freund, bevor er in den Zug stieg und den langen Weg nach Meringen antrat.

Allerdings trug er ein kleines Lächeln auf den Lippen, als er in den Zug stieg und seinen Freunden noch ein letztes Mal zu winkte.

Er hatte Judai gerettet!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück