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Der Gesang eines Vogels

von

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Fairy Hills

Vorgaben der Göttin:

- Finde einen Job, um Geld zu verdienen
 

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Nachdem meine Bleibe für die nächsten Nächte gesichert war und mir eine wunderbare Mahlzeit gebracht wurde, saß ich mit vollem Bauch am Tisch der Chaos-Truppe und entspannte mich etwas. Ich lauschte den Konversationen der anderen und zwinkerte Wendy vergnügt zu, die mit einem leichten Rotschimmer bemerkte, dass ich ihre Blicke vernahm. Sie war so ein niedliches Mädchen!

"Wisst ihr zufällig, was man so für Jobs hier bekommen kann? Also ohne Magie", fragte ich schließlich in die Runde, da ich mir schon seit einigen Minuten den Kopf darüber zerbrach. Meine bisherigen Minijobs früher waren in der Bücherei und einem Nachhilfezentrum. Also nichts, was mich in dieser Welt wirklich weiterbringen konnte.

Lucy war die erste, die ihren Zeigefinger nachdenklich an die Wange klopfte und schließlich zu mir sah.

"Wie wäre es als Aushilfe in einem kleinen Laden in der Stadt? Regale einräumen, die Kasse bedienen und so", schlug sie vor und wartete auf meine Meinung. Ehrlich gesagt hatte ich kein besonders großes Interesse an so einer langweiligen Arbeit, aber in der jetzigen Situation würde mir keine andere Wahl bleiben.

"Hmm... wäre einen Versuch wert. Aber nicht besonders reizvoll. ..", gab ich zu und stützte meinen Kopf auf eine Hand. Wenn ich doch nur Magie hätte...dann könnte ich hier arbeiten...

"Und wenn du die Zeitung ausliefern würdest?" Gray Vorschlag erschien für mich auf dem ersten Blick ganz gut, doch dann schüttelte ich den Kopf. Ohne Ortskenntnisse würde man mich nie im Leben einstellen. Die Hälfte der Zeit würde schon alleine für die Suche nach den richtigen Straßen draufgehen. Also grübelten wir alle weiter. Natsu schlug mir dann auch noch vor, als Tellerwäscher in einem Restaurant zu arbeiten, während Happy immer irgendwas von 'Fisch-Verkäufer' murmelte und Shalulu ihm dafür an den Ohren zog.

Wir grübelten noch eine ganze Stunde über mögliche Jobs für mich weiter, ehe ich mich entschloss in die Stadt zu gehen und dort mein Glück zu versuchen. Die anderen folgten mir freundlicherweise, aber leider ohne Hilfe. Bei der Post wurde ich, wie zu erwahrten, abgelehnt und auch in den Restaurants wurde keine Aushilfe gesucht. Ich holte mir eine Ablehnung nach der anderen und seufzte resigniert auf als ich den Himmel sah, der schon in tiefes Rot getaucht war. Ein Blick auf die Kirchturmuhr verriet uns, dass wir schon seit fast drei Stunden hier herumliefen. Erschöpft machten wir uns auf den Weg zur Gilde zurück. Mit einem deprimierenden Gesichtsausdruck fuhr ich mir durch die Haare und musterte meine Kamera.

"Meine Füße bringen mich noch um. Lasst uns hinsetzen und ausruhen", sprach Lucy die Gedanken aller laut aus. Wir nickten, gesellten uns zu einem freien Tisch und verfielen erneut ins Grübeln. Leise hörte ich das Läuten der Kirche sieben Mal. Kurz bevor Juvia ihre Idee von 'Liebestrank-Testobjekt' weiter ausführen konnte, meldete sich Wendy mit einem leisen Räuspern zu Wort.

"A-also...warum arbeitest du hier nicht als Kellner für die Gilde? Mirajane würde sich bestimmt freuen, Unterstützung zu bekommen", sagte sie und deutete zum Tresen. Die Weißhaarige führte gerade eine Unterhaltung mit Elfman, der sich ein großes Glas Bier gönnte. Als sie unsere Blicke bemerkte, lächelte sie uns freundlich zu und winkte. Grinsend winkte ich zurück und sah mit strahlenden Augen zu der kleinen Wendy.

"Das ist eine super Idee, Wendy! Ich frage sie mal!", sagte ich, erhob mich und eilte zu Mirajane.

"Möchtest du auch etwas trinken?"

"Ah, nein danke. Ich habe da eine Frage. Könnte ich hier eventuell als Kellner arbeiten? Ich könnte dir helfen." Schon fast flehend blickte ich ihr in die Augen. Ob ich auch ohne Mitgliedschaft hier arbeiten könnte...?

"Eine tolle Idee! Wenn der Master sein OK gibt, sollte es kein Problem sein", meinte sie und drehte den Kopf zum anderen Ende der Theke. Dort saß Markarov mit einem Glas in der Hand und trank in Ruhe vor sich hin. Ohne zu uns zu blicken, hob er den Kopf und setzte das Glas von seinen Lippen.

"Du kannst hier arbeiten. Aber mach dich auf was gefasst. Hier ist es nicht immer so friedlich, wie heute."

"Wuhu! Danke Master! Ich werde mein Bestes geben!", rief ich vor Freude, den letzten Satz problemlos überhörend. Egal was für ein Chaos hier sein sollte, solange ich bei Leuten war, die ich kannte, wäre ich zufrieden. Auch wenn ich nicht so bewandert als Kellner war, würde ich das schon irgendwie schaukeln.

"Oh! Ein neuer männlicher Kellner! Männlich!", sagte Elfman laut und ballte die Hände zu Fäusten. Ein amüsiertes Lächeln machte sich in meinem Gesicht breit. Ich hatte eine Unterkunft und einen Job! Und beides auch noch bei Fairy Tail! Wenn nicht die Tatsache gewesen wäre, dass ich hier eigentlich gar nicht hin gehörte, würde ich vor Freude losschreien. Aber mein Herz zog sich leicht zusammen, als ich an Zuhause dachte. An meine Familie und meine Freunde...

"So. Unterschreib einmal hier und hier." Plötzlich hielt mir Markarov ein paar Zettel vor die Nase, während ich noch in meinen Gedanken versunken war. Etwas perplex blinzelte ich, nickte dann und unterschrieb den Arbeitsvertrag und Wohnvertrag von Fairy Tail. Leider gab es für mich keinen magischen Stempel, aber ich war jetzt schon zufrieden von den Ereignissen heute.

"Du fängst morgen um 8 Uhr hier an. Mirajane wird dich dann in alles einarbeiten."

"Vielen Dank!", sagte ich noch einmal und schritt mit einem breiten Grinsen auf den Lippen zum Tisch zurück. Natsu und die anderen blickten mich erwartungsvoll an, während ich den erhobenen Daumen ihnen entgegensteckte und stolz nickte.

"Ich hab den Job!"

"Glückwunsch!", gratulierte mir die blonde Stellargeistmagierin lächelnd, als Natsu auf den Tisch sprang und die Arme in die Luft warf.

"Das schreit nach Party! Los geht's, Leute!", rief er durch die große Halle und wenige Augenblicke später ertönte fröhliche Musik, zu der getrunken und getanzt wurde. Hier und da flogen ein paar Gegenstände herum, was aber niemanden zu stören schien. Lachend amüsierte ich mich, als ich auf einmal am Arm gezogen wurde und mich auf der Theke wiederfand. Natsu hielt meinen rechten Arm in die Luft und pfiff einmal laut mit den Fingern.

"Auf Finny!", jubelte der pinkhaarige Junge, gefolgt von Gläserklirren und Glückwünschen. Jetzt wurde es mir doch etwas zu viel. Ein leichter Rotschimmer erschien auf meinen Wangen und brachte meine Mundwinkel noch weiter zum Lächeln. Also hob ich meine freie Hand ebenfalls nach oben und legte den rechten Arm um Natsus Schulter.

"Auf Fairy Tail!" Jedes Mitglied stimmte mit ein und die Musik wurde wieder lauter.
 

Noch nie hatte ich so eine Party miterlebt. Selbst Wendy war nach einigen Stunden am Wanken und vor sich hin träumend. Und da ich selber schon ziemlich müde und erschöpft war, schlug ich vor, dass wir ins Bett gehen sollten. Gray ging mit uns, gefolgt von Juvia, die wie zweite Haut an ihrem Schwarm klebte und vor sich hinsäuselte. Die kleine Windmagierin hatte ich huckepack auf meinen Rücken sitzend, damit sie auf dem Weg nicht stolperte. Und da Shalulu nichts sagte, schien sie nichts dagegen zu haben.
 

"Willkommen bei Fairy Hills!", präsentierte Gray mir das gigantische Gebäude auf dem Hügel, das wie ein Wächter über der Stadt stand. Wir passierten das Eingangstor und traten ein. An den Wänden hatten lange Vorhänge, alte Gemälde der vorherigen Master und große Fenster Platz gefunden. Als sich der Gang teilte, verabschiedeten wir uns von Juvia, Wendy und Shalulu, die sich in ihre Zimmer begaben und schlafen gingen.

"Hier lang, Finny." Der Schwarzhaarige führte mich eine breite Treppe hoch in den ersten Stock. Dort standen ordentlich in einer Reihe einige Ritterstatuen und Skulpturen, die den Eindruck erweckten, zu einem alten Schloss zu gehören. Ganz im Kontrast dagegen war das Zimmer eingerichtet. Kaum hatte Gray mir den Schlüssel für die Nr. 221 überreicht, öffnete ich die Tür neugierig und blickte in ein modernes Wohnzimmer mit Couch, Tisch, einer Pflanze neben dem Fenster und einem Regal neben einer weiteren Tür. Cremefarben und helle Töne machten das Zimmer noch freundlicher und ich hatte mich sofort verliebt. Es sah sehr gemütlich aus! Direkt am Eingang befand sich eine weitere Tür, die zu einem kleinen Bad mit Toilette, Waschbecken und einer Dusche führte.

"Im Untergeschoss gibt es ein Gemeinschaftsbad, wenn du nicht gerne duschst", erklärte mir Gray nur noch halb angezogen. Ich nickte verstehend und erkundete eine winzige Kochnische mit einem Kühlschrank in der Größe eines Schulschließfachs, gefolgt vom Schlafzimmer, dessen leerer Kleiderschrank mich daran erinnerte, dass ich hier keine einzigen Sachen besaß. Ich legte meine Kamera auf den verzierten Nachtisch, der von meiner Oma hätte kommen können, und blickte zu Gray.

"Gefällt's dir? ", fragte er. Sofort nickte ich begeistert.

"Es ist super! Aber ich bin hundemüde und werd jetzt sofort schlafen gehen und mich morgen genauer umsehen", meinte ich und gähnte ausgiebig, was mir ein paar Tränen in die Augen brachte. Gray verabschiedete sich daraufhin von mir, wünschte mir eine gute Nacht und verschwand schließlich.

Ich atmete tief durch und streckte mich einmal. Was für ein Tag! Selten hatte ich so viel auf einmal erlebt. Kein Wunder, dass ich so erschöpft war. Deswegen wusch ich mir im Badezimmer kurz das Gesicht, stellte begeistert fest, dass eine neue, ungebrauchte Zahnbürste mit Zahnpasta für mich bereit stand, und machte mich fertig fürs Bett. Kurze Zeit später fiel ich wie ein Stein in die Matratze, stellte den Wecker, der auf dem Nachtisch stand auf sieben Uhr und wickelte mich in die weiche Decke. Meine schweren Augenlider schlossen sich wie von selbst, während meine Gedanken immer zäher und langsamer wurden. Ich war hier... bei Fairy Tail



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