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Ein Urlaub... zu fünft!

von

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Leidenschaftliche Herausforderung (Seto x Yami)

Warnung: (für die, die alles gelesen haben) Ja, wieder diese Limonade :)
 

*-*-*-*
 

Von der Villa hatte man eine wunderbare Aussicht auf das weite Meer. Sein Blick glitt über das im Sonnenlicht glitzernde Wasser. Der Anblick erfüllte einen mit all umfassender Ruhe und Seto wusste warum seine Mädels unbedingt am späten Nachmittag mit ihm zum Strand wollten.
 

Das laute Brummen eines Motorrades durchbrach die angenehme Stille, die sonst nur vom Vogelzwitschern abgelöst wurde, und ließ ihn leicht zusammenzucken. Jemand fuhr in die Vorfahrt des Anwesens rein und parkte. Der Firmenchef grinste leicht, als er das Geräusch des Motors erkannte. Er stieß sich vom Türrahmen der Veranda ab, um zurück ins Haus reinzugehen und seinen neuen Gast zu empfangen. Dieses Mal wusste er sehr genau, um wen es sich handelte, da er denjenigen auch erwartete.
 

„Du hast mich nicht lange warten lassen, ich bin beeindruckt“, begrüßte er Yami, der kurz stehen geblieben war, um das Haus zu betrachten. Er trug schwarze Jeans mit einem breiten Nietengürtel und hatte darüber ein schwarzes T-Shirt und eine schwarze Lederjacke an. Mit dem schwarzroten Motorradhelm unter dem Arm kam dieser nach seiner kurzen Betrachtung zu ihm und streifte ihn mit einem herausfordernden Blick.
 

„Ausnahmsweise entsprach dein Wunsch auch meinem“, wurde ihm erwidert und ein Grinsen erschien auf Yamis Lippen. „Sind die Mädels da?“
 

„Ich sehe schon“, bemerkte Kaiba und trat zur Seite, damit Yami reinkommen konnte. „Nein. Sie sind vor etwa einer halben Stunde in die Stadt gegangen, um sich umzusehen. Wenn du mich fragst, wollen sie eher shoppen.“
 

„Mhmhm… Kann ich mir vorstellen.“
 

Yami stellte sein Helm ab und zog seine schwarzen Lederstiefel aus. Seto musterte ihn eingehend. Wie immer sah der ehemalige König der Spiele unglaublich heiß aus. Es war kein Wunder, dass ihm viele Mädels hinterherschwärmten trotz kleinere Statur. Er war eigentlich gut proportioniert und hatte einen guten Ansatz von starken Muskeln, die er, ähnlich wie ihn selbst, durch Kampfsport in Form hielt. Das sah man sofort, wenn er die Jacke auszog und man die gut gebauten Arme bewundern konnte. Seto gestand, dass nicht nur das ihm an Yami gefiel.
 

Eigentlich hatte Kaiba absolut kein Interesse an das eigene Geschlecht, was Liebschaften anging. Er hatte sich nicht einmal Gedanken darüber gemacht, jemals mit einem Mann etwas anzufangen. Der Duellchampion allerdings stellte eine besondere Ausnahme der Regel dar und das lag an der ungewöhnlichen Beziehung, die sie zu einander hatten. Yami forderte und reizte ihn sowohl in den Sachen, in denen er gut war, als auch in ihrem komplizierten Verhältnis. Sie hegten eine ähnliche Leidenschaft für die Dinge, die sie gerne taten. Sie waren stolz und verteidigten ihre Ehre, sowie die Menschen, die ihnen nahe standen. Sie waren beide Strategen, wenn es um Duelle und das Lösen von Problemen anging und konnten trotz unterschiedliche Bewegungsgründe ohne Konflikte ein gemeinsames Ziel ansteuern und erreichen. Die Harmonie, die dabei zwischen ihnen entstand, war beängstigend stark und so vollkommen, dass sie damit ihre Widersacher ins Schwitzen brachte.

Normal waren Seto und Yami Rivalen und doch hinderte das sie nicht daran, sich näher zu kommen, als andere es wagen würden.
 

„Hast du Lust auf eine kleine Erfrischung?“, erkundigte sich Seto bei seinem Gast. „Tea und Serenity haben Limonade gemacht und es steht eine ganze Kanne im Kühlschrank. Schmeckt ganz lecker.“
 

„Durst hätte ich schon und selbstgemachte Limonade klingt gut“, bestätigte Yami und folgte seinem Freund in den Wohnbereich. Er sah sich neugierig um und da die Tür zur Veranda offen war, hatte er einen schönen Ausblick auf den Garten und dem Meer im Hintergrund.
 

„Du hast es schön hier“, bemerkte er bewundernd und nahm auf der Couch Platz.
 

„Danke. Dieses Grundstück hatte meinen Eltern gehört und ich und Mokuba kommen gern hierher.“
 

Yami lehnte sich zurück und überschlug ruhig die Beine. Normal redete Seto selten über seine Vergangenheit, aber hm war aufgefallen, dass er in letzter Zeit viel offener bezüglich des Themas geworden war. Vor allem viel offener zu ihm. Daran erkannte er, wie viel ihm der junge CEO eigentlich vertraute.
 

Ihre Beziehung hatte sich in letzter Zeit ebenfalls stark verändert. Sie ließen sich mehr auf den anderen ein und daraus wurde eine seltsame Mischung aus Rivalen, beste Freunde und Liebhaber. So wirklich konnte keiner ihrer Freunde da durchblicken, aber die Sache funktionierte, wodurch diese es gelassen haben ihr Verhältnis zu entziffern.
 

„Ich wusste gar nicht, dass du so etwas besitzt“, bemerkte Yami. „Du steckst immer noch voller Überraschungen.“
 

Seto kam zu ihm und reichte ihm ein Glas Limonade, bevor er sich neben ihn hinsetzte.
 

„Zugegeben es gibt hiervon nicht viel zu erzählen“, erklärte der Firmenchef und lehnte sich zurück, wobei er Yamis Haltung kopierte. „Nach dem Tod meiner Eltern wurde dieses Haus von meinen Verwandten genommen. Es war leicht für sie das zu machen, da wir nicht volljährig waren. Damit hatten sie uns praktisch enterbt. Ich hab Jahre nach der Übernahme der Kaiba Corp. gebraucht, um Wege zu finden, dieses Haus wieder zurückzubekommen. Nachdem ich das geschafft habe, habe ich das erst renovieren lassen und mit Hilfe ein paar kleineren Bauprojekten erweitert. Es ist dadurch erst vor zwei Jahren wieder bewohnbar geworden. Seitdem kommen wir im Sommer wieder hierher. Mokuba liebt den Strand und das Meer. Für mich ist es ein ruhiger Ort zum Zurückziehen. Etwas anderes als die große Kaiba Villa.“
 

„Ich nehme an, deshalb bist du auch hier?“, meinte Yami mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. „Um dich in Ruhe zurückzuziehen. Das ist wohl nicht ganz nach deinen Vorstellungen verlaufen.“
 

„Der Gedanke war, dass ich hier ein wenig abschalte und an meinem neuen Lieblingsprojekt arbeite“, erklärte Seto und schmunzelte. „Aber es stimmt, der Besuch war nicht geplant. Außer deiner.“
 

„Ah ja, Tea hat mir davon erzählt“, erinnerte sich Yami. „Du willst einen neuen Freizeitpark errichten, der Magier als Thema hat.“
 

„Ich hatte schon den Verdacht, dass sie dir das weitererzählen wird. Dabei war es eigentlich geplant, dass du das zuerst von mir erfährst und nicht von dritten.“
 

„Nun, du hättest mich vorher einladen sollen. Dann wäre dir die Überraschung vielleicht geglückt.“
 

„Das werde ich mir fürs nächste Mal merken. Aber da du jetzt hier bist, können wir das in Ruhe besprechen.“ Seto nahm einen Schluck von der Limonade und stand dann auf. „Ich hole noch meinen Laptop.“
 

Fünf Minuten später saßen sie beide auf den Barhockern an der Küchenziele, während sie sich einige der Modelle und Pläne des zukünftigen Vergnügungsparks ansahen und besprachen. Der Park verkörperte praktisch ihre Leidenschaft für Duellmonsters und sollte jede Menge spannende Attraktionen und mitreißende Spiele bieten. Der zentrale Punkt dieses Parks stellte auch eine Duellarena dar, wo regionale Duellmonstersturniere stattfinden würden.
 

„Es hätte mich gewundert, wenn du bei der Konstellation die Duellarena weglassen würdest“, sagte Yami mit einem amüsierten Grinsen auf den Lippen nachdem er das Design der Duellarena gesehen hatte. Ähnlich wie der Kaiba Dome verfügte das große Gebäude über eine bewegliche Dachkonstruktion. Der Eingang wurde von dem Schwarzen Magier und dem Schwarzen Magiermädchen gesäumt und das Dach des Ticket-Standes hatte die Form von drei magischen Hüten. Drinnen im Foyer würde der Besucher dann vom Fusionsmonster Drachenmagierritter in Form einer Statue empfangen, bevor er dann über die Treppen in das Stadium selbst reinkonnte.
 

„Du weißt, was das für dich bedeutet, oder?“, warf Seto ein und ein selbstbewusstes Grinsen erschein auf seinen Lippen, während sein Blick herausfordernde Funken verströmte.
 

„Wie ich dich kenne, wirst du dich darum bemühen den ersten Besucher ein unvergessliches Erlebnis zu bieten und mich dazu bringen dich zu duellieren.“
 

„Du hast es erfasst.“
 

„Ich gestehe, ich habe keinen Grund dir das Duell abzuschlagen. Du weißt immer, wie du einen auf Trab halten kannst.“
 

„Und du weißt immer, wie du einen bis zu den Grenzen seines Könnens und darüber hinaus bringen kannst.“
 

Genau diese Charakteristiken ihrer Duelle waren der Grund dafür, dass ihre Beziehung überhaupt so funktionierte, wie sie eben funktionierte. Die Dynamik und Spannung ihrer Kämpfe entschlüsselten ihr Können und ihre Leidenschaft. Sie stimmten sich auf einander ein, kamen einander näher und erst dann suchten sie nach dem einen Weg, der sie zu ihrem Triumph führen würde. Sie verstanden sich besser als manch Freunde und was am Wichtigsten war: sie akzeptierten einander als Personen ohne den anderen zu verurteilen. Zwischen ihnen gab es und würde es vermutlich immer, einige gravierende Unterschiede geben, aber sie waren bereit diese anzunehmen.
 

Sie respektierten einander und das war der Grundstein ihres komplexen Verhältnisses.
 

Seto wurde sich das erst bewusst, als vor etwas mehr als vier Monate Yami wieder in seinem Leben zurückkehrte…
 

Flashback
 

„Master Kaiba? Sie haben Besuch.“
 

Seto befand sich in seinem kleinen ruhigen Arbeitszimmer in der Kaiba Villa und saß an seinem Laptop, als sein Butler ihn über den Gast informierte. Er sah sich die Aufnahmen von ein paar alten Duellen an und war in Gedanken versunken, so dass er leicht hochschreckte beim Anklopfen und Hereinkommen des älteren Mannes. Er blickte ihn an und runzelte nachdenklich die Stirn. Er konnte sich nicht erinnern, dass er jemanden an diesen Samstag eingeladen hatte.
 

„Wer ist es?“
 

„Ein junger Mann, Sir. Er hat sich als alter Duellfreund von Euch vorgestellt. Leider wollte er keinen Namen nennen.“
 

Ein alter Duellfreund? Die Sache wurde immer merkwürdiger. Er musste vorsichtig sein.
 

„Der Gast wartet im Wohnzimmer auf Euch.“
 

„Gut.“
 

Seto beendete das Videoprogramm und stand auf, um dann dem Butler raus zu folgen. Er ging zum Wohnzimmer, während er in Gedanken die Personen durchging, die sich die Mühe machen würden, extra hierher zu kommen und ihn aufzusuchen. Es waren nicht gerade viele, zumindest nicht die, mit denen er ein relativ annehmbares Verhältnis hatte. Die, die sonst Rache ausüben wollten, kündigten sich nie so locker an, sondern stürzten sich mit der ganzen Artillerie ins Haus.
 

An diesem Tag hatte Seto mit allem gerechnet, nur nicht mit ihm.
 

Er betrat gerade das Wohnzimmer und sein Blick glitt automatisch zur großen Fensterfront, die einen Ausblick auf den gut gepflegten Garten der Villa hatte. In diesem einen Moment verharrte er an Ort und Stelle und konnte keinen Millimeter weitergehen. Er hatte das Gefühl, dass jemand eiskaltes Wasser über ihn geschüttet hatte.
 

An der Fensterfront und mit einem neugierigen Blick die Umgebung betrachtend stand der alte Pharao und Yugis bessere Hälfte, wie als wäre es das natürlichste auf der Welt. Die Arme hatte er vor der Brust verschränkt und strahlte eine all umfassende Ruhe aus. Zu Setos Entsetzen wirkte er mehr als nur lebendig.
 

„Wie…?“
 

Seto wurde sich bewusst, dass er die Frage laut gestellt hatte, als Atemu leicht hochschreckte und sich zu ihm umdrehte. Die Haltung seiner Hände wurde aufgelöst und sein starker Blick ruhte auf ihn. Ein Lächeln erschien auf seine Lippen.
 

„Hallo, Kaiba. Lange nicht mehr gesehen.“
 

Lange war vermutlich übertrieben, wenn man daran dachte, dass das Schicksalsduell zwischen Yami und Yugi vor etwa einer Woche stattgefunden hatte. Doch das war nicht der Punkt.
 

„Was machst du hier?“
 

Eine bessere Frage konnte Seto in diesem Moment nicht stellten. Er versuchte sich wieder vor dem Schock zu erholen, was nicht so einfach war. Wenige Sachen konnten ihn so aus der Fassung bringen und eine davon war Atemu gewesen. Der alte Pharao, der die Welt vor Zork gerettet hatte und dann ins Totenreich zurückgekehrt war. Zumindest hatten sie alle das gesehen und auch gedacht, dass es passiert ist. Und trotzdem stand der andere jetzt vor ihm, so lebendig, wie es eben nur ging.
 

Seto war vollkommen überzeugt, dass es Yami war und keine Einbildung seinerseits oder jemand, der ihn täuschen wollte. Niemand anderes würde in der Lage sein mit seiner Anwesenheit dieses kitzelige Gefühl einer würdigen Herausforderung in ihm hervorzurufen und seine Lebensgeister damit zu wecken, als Yami.
 

„Ich dachte mir, ich komme vorbei und gebe dir persönlich Bescheid, dass ich wieder da bin“, sagte Atemu ruhig zu ihm und wandte sich ihm ganz zu.
 

„Ich dachte, du bist ins Totenreich zurückgekehrt, wo du eigentlich hingehörst.“
 

„Das bin ich. Aber ich wurde mit einem zweiten Leben als Sterblicher gesegnet und hab dieses Geschenk angenommen. So kehrte ich zurück ins Diesseits, um das Leben zu Ende zu führen, was ich nie die Möglichkeit habe zu führen.“

Das klang wieder so unwirklich, wie alles, was er bis jetzt mit Yami, Yugi und die anderen erlebt hatte. Nur wusste er zu gut, dass es keine Chance gab, dass das erfunden worden war. Leider. Rationalität hin oder her, so ein Begriff existierte in Atemus Anwesenheit nicht.
 

Er entschied sich diese Aussage nicht zu kommentieren.
 

„Außerdem gibt es etwas, was wir beide unbeendet gelassen haben.“
 

Das kitzelige Gefühl der Herausforderung in seinem Inneren wurde intensiver. So intensiv, dass es unerträglich wurde.
 

„Du hast ihn gewählt, nicht mich.“, sagte Kaiba leise, aber für Yami hörbar.
 

„Es war unser Schicksal. Du wärest auch eine logische Wahl gewesen, aber du hättest mich nie gehen lassen, Kaiba. Das wissen wir beide.“
 

Seto sagte nichts darauf. Stille legte sich zwischen ihnen. Eine angespannte Stille, in der sie sich nur ansahen, als wollten sie den anderen einfach lesen, ohne dass dieser dafür ein Wort sagen musste.
 

„Bringen wir es hinter uns.“
 

Seto wandte sich ab und wartete einen Moment, bevor er sich in Bewegung setzte. Er hörte Schritte hinter sich und wusste, dass Yami ihm nach dieser Herausforderung folgen würde.
 

Kaiba wusste nicht, was er von dieser Situation halten sollte. Alles fühlte sich so unrealistisch an, dass ein Teil von ihm seine Zweifel äußerte und ihm sagte, dass es sich das alles einbildete. Doch ein anderer Teil von ihm wusste, dass das real war und er glaubte ihm.
 

In der Kaiba Villa gab es ebenfalls eine Duellarena. Sie gehörte zu den ersten, die er projektiert hatte. Er hatte sie nicht renovieren lassen, denn nach der Erfindung der Duelldisk und dem Upgrade in seinem Labor hatte er sie nicht mehr benutzt. Sie wurde trotzdem von seiner Dienerschaft gepflegt, was man daran erkannte, dass kein Staub auf den Kontrollbrettern lag.

Schweigsam mischten sie ihre Decks und jeder schritt dann zu seinem Pult – Seto zum blauen und Yami zum roten. Sie legten ihr Deck auf das Deckfeld und die Arena leuchtete auf. Die Lebenspunktenanzeige blieb auf 4000 LP stehen und jeder von ihnen zog die obersten fünf Karten seines Decks. Entschlossen blickten sie einander an.
 

Dieses Duell konnte Seto niemals vergessen. Generell waren ihre Begegnungen von Dynamik erfüllt, doch dieses eine Duell schien alles zu toppen, was sie bis jetzt hervorgebracht hatten. Die Spannung zwischen ihnen forderte absolut alles von ihrem Können und Zug und Zug trieben sie sich weiter auf ihre eigenen Grenzen, in der Hoffnung sie entweder zu überschreiten oder den anderen zu Fall zu bringen. Und als Setos Lebenspunkte auf knappe 200 heruntergingen, wusste er, dass Yami mit seiner Aussage Recht hatte. Wenn er beim Schicksalsduell sein Gegner gewesen wäre, hätte er ihn nicht gehen lassen. Er hätte zwar gekämpft, aber nicht um ihr Schicksal zu erfüllen und alles zu beenden. Er hätte nur gekämpft, um wieder das zu spüren, was er jetzt in diesem Duell verspürte. Das hätte nichts gebracht. Yugi konnte damals nur gewinnen, weil er kämpfte, als wäre das sein letztes Duell. Und er hatte gekämpft, um dem Ganzen ein endgültiges Ende zu setzen. Ein Ende, was allen Frieden brachte.
 

Seto wäre nicht in der Lage gewesen das zu bringen. Und den Grund wussten er und Yami nur zu gut – Seto duellierte sich mit ihm nur, weil der Pharao die einzige Herausforderung für ihn war, die er immer wieder überwinden wollte.
 

Diese konnte er nicht aus seinem Leben bannen.
 

Er lächelte.
 

Diese zweite Chance würde er nie mehr versäumen…
 

Flashback Ende
 

„Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich so ein Duell mit dir führe“, sagte Seto, während er zwei verdeckte Karten auf das Spielfeld legte. Nachdem sie das große Eröffnungsduell des zukünftigen Vergnügungsparks besprochen hatten, forderte ihn Yami heraus. Natürlich gab es keine Möglichkeit, dass Kaiba ihm den Wunsch abschlug, allerdings hatte er nicht gedacht, dass sein Freund und Rivale solch Bedingungen stellen würde.
 

Im neuen Anbau des Hauses in dem Raum, der als Dojo gedacht worden war, standen sie sich nun gegenüber und versuchten den anderen zu übertrumpfen und nun ja… zu entkleiden. Yami hatte nämlich ein Strip-Duell vorgeschlagen: für jede 1000 Punkte, die man verlor, musste ein vom Gegner gewähltes Kleidungsstück fallen. Momentan besaß Seto 2000 LP und ihm fehlten die Socken (die als ein Kleidungsstück galten) und die Hose, während Yami mit 1800 LP sich von seinen Socken und seinem Oberteil verabschieden musste. Erreichten sie beide 0 LP würden sie nicht nur das Duell verlieren, sondern auch das letzte Kleidungsstück, was sie besaßen.
 

„Nun, ich dachte mir, ich gebe dir einen schönen Anreiz zum Gewinnen“, sagte ihm Yami mit einem frechen Grinsen auf den Lippen. Er schien wirklich sehr viel Spaß an der Sache zu haben. Seto konnte nicht sagen, dass es ihm anders erging, auch wenn er immer noch das Gefühl hatte, er bildete sich das hier alles ein. Die Idee hätte auch von ihm stammen können, aber dieses Mal kam ihm sein Freund zuvor.
 

„Oder zum Verlieren“, bemerkte der Firmenchef und senkte die Hand. „Ich beende meinen Zug!“
 

Seto musste zugeben, dass es sich etwas merkwürdig anfühlte, sich unter solchen Umständen zu duellieren. Einerseits musste er sich auf einen Kampf konzentrieren, andererseits lenkte ihn diese Nebensache mit der Kleidung die ganze Zeit vom Wesentlichen ab. Ihm war bewusst, dass Yami ihn mit Absicht so reizte – einerseits stachelte er seinen Kampfesgeist an und forderte sein Können, andererseits gab er seiner wildesten Fantasien Futter, nur um ihn ganz zu befreien. Zu viele Emotionen waren in einem Duell nie gut und trotzdem kam Kaiba gerade nicht drum herum. Er wusste nicht, ob er Yami dafür lieben oder hassen sollte.
 

Bald hatten sie beide unter 1000 LP und nur ihre Unterwäsche an. Sie kamen an dem Punkt an, wo sie wussten, dass das der letzte Zug im Duell war. Seto hatte nur eine verdeckte Karte auf dem Spielfeld, die er noch nicht aktiviert hatte, und keine Monster, die ihn verteidigen konnten. Yami beschwor Alpha, den Magnetkrieger und eröffnete direkt den Kampf:
 

„Alpha, greif seine Lebenspunkte direkt an!“
 

Seto blickte auf das Monster, was auf ihn zu rannte und wartete ab, dass es nah genug war. Ein kleines Lächeln erschien auf seinen Lippen.
 

„Ich aktiviere: Ring der Zerstörung!“
 

Yamis Augen weiteten sich überrascht. Ein Feuerring umschloss den kleinen Magnetkrieger und explodierte, wobei er ihm direkt 1500 LP Schaden hinzufügte. Da aber Seto selbst keinen Schutz hatte, bekam er durch den Effekt der Falle den gleichen Schaden ab. Ihre Lebenspunkte erreichten gleichzeitig 0, womit das Duell beendet war.
 

Sie hatten Gleichstand.
 

„Hmpf, kein schlechter Zug“, bemerkte der Pharao und sammelte seine Karten wieder auf, um sie in der Decköffnung reinzustecken. „Ich bin überrascht. Das ist sonst nicht dein Stil.“
 

„Es ist auch nicht dein Stil ein Strip-Duell zu verlangen“, bemerkte Seto, der das gleiche tat und langsam die Duelldisk ablegte.
 

Der Pharao lächelte. „Stimmt. Aber ich dachte mir, eine andere Art von Spaß würde uns gut tun.“
 

Sie entledigten sich beide der Unterhose und standen sich wieder gegenüber. Sie musterten einander im Stillen. Die Spannung, die das Duell erschaffen hatte, lag immer noch in der Luft und war fast greifbar.
 

„Und hattest du dir etwas für das Ende des Duells überlegt?“
 

Yami näherte sich langsam und blieb direkt vor ihm stehen. „In der Tat, das habe ich.“
 

Atemus Finger verschwanden in sein Nackenhaar. Seto folgte der Anleitung ohne zu überlegen und ihre Lippen trafen sich zu einem leidenschaftlichen und innigen Kuss. Er legte die Arme um den anderen, so dass sich ihre Körper näher kamen und sie die verlockende Wärme des anderen auf der nackten Haut spüren konnten. Er fühlte einen weiteren und kräftigeren Zug, der ihn dazu brachte den Kuss zu lösen und mit Yami zu Boden zu gleiten. Sein Partner legte sich mit dem Rücken auf den Tatami-Boden hin und ließ seinen Blick über seinen Körper wandern. Seto stützte sich über ihm ab und setzte den tiefen Kuss fort, als wäre die kurze Unterbrechung nie da gewesen. Sie steigerten sich schnell in ihrer Leidenschaft mit einer mitreißenden Dynamik, mit der sich sonst ihre Duelle abzeichneten. Ihre Beziehung war einfach eine Beziehung der extremen Gefühle und trotz explosiver Mischung schien sie wunderbar zu funktionieren. So wie ihre kleine Spielerei jetzt.
 

Seine Hand glitt langsam über den gut gebauten Körper des Pharaos hinab bis er ihn ertastete und auf einmal fordernd einnahm. Das entlockte Yami ein leises gedämmtes Keuchen und doch damit war sein Kampfesgeist nicht besiegt. Die unerwartete Hitzewelle, die Kaibas ganzen Körper umfasste, als sein Partner seine Handlung kopierte und noch dazu einen draufsetzte, indem er ihn mit dem Daumen kreiselnd massierte, brachte ihn dazu den Kuss keuchend zu lösen. Zwei funkelnde violettrote Augen sahen ihn triumphierend an.
 

„Denk nicht, dass ich dir den Sieg überlasse“, hauchte ihm Seto heiß entgegen. Er sah Yami grinsen, doch er erlaubte ihm nicht etwas zu erwidern und überfiel ihn mit einem leidenschaftlichen und verlangenden Kuss. Das artete in einen kleinen Kampf um die Vorherrschaft aus, der in einem Gleichstand endete, da sie keine Luft mehr hatten, um das wilde Spiel ihrer Zungen fortzusetzen. Sie waren ziemlich außer Atem, doch an Ruhe war nicht zu denken. Der Kampf wurde mit sachten Bissen, fordernden Berührungen und sinnlichem Saugen an empfindlichen Stellen fortgesetzt. Es war nicht übertrieben zu sagen, dass das eine andere Art des Duellierens für sie war, die sie immer in vollen Zügen auskosteten.
 

Kaiba schaffte es seine Position zu behalten und nahm Yamis Hals und Brust in Angriff. Yamis Finger wanderten in seinen Haaren und der spürbare Griff zeigte ihm ganz genau, wie intensiv der andere empfand. Ein inniges Stöhnen. Ein verlangender Ruf nach mehr. Ein überraschter Laut. Seto keuchte, gab nach und wich nach hinten, was Yami die Chance gab, auf die er gewartet hatte. Geschickt brachte er den Firmenchef aus dem Gleichgewicht und rollte sie um, wobei er ihn mit seinem Gewicht zu Boden drückte. Die fordernde Berührung wiederholte sich und Seto warf den Kopf lustvoll in den Nacken. Yamis Lippen vereinten sich hungrig mit seinen und sein Körper bewegte sich ihm entgegen. Setos Hände glitten eilig von den Hüften zum Hintern. Yami keuchte gedämpft auf. Er löste den Kuss und sein lustvoller Blick, der ihm begegnete, ließ Seto erschaudern.
 

Plötzlich lehnte sich Yami zurück. Seto jagte ihm nach, doch er wurde zurückgedrückt, bevor er heiß und ungewollt laut stöhnte. Sein Partner setzte sich auf und ein zufriedener und lustvoller Seufzer glitt über seine Lippen. Der Anblick, der sich ihm von unten anbot, war unvergesslich. Yami wusste ganz genau, wie er seine Gedanken und seinen Körper komplett einnehmen konnte und das obwohl er ein Kerl war.
 

„Komm her und küss mich!“, verlangte Seto nur und ihr nächster Kuss eröffnete den letzten Zug ihres rasanten Kampfes. Dieses Mal war aber er der Sieger…
 

*-*-*
 

„Na das nenne ich einen interessanten Anblick.“
 

Seto blinzelte und setzte sich langsam in der Liege auf, um Mai neben sich zu erblicken, die ihn forschend musterte. Nach dem intensiven Schäferstündchen und einer gründlichen Dusche hatten er und Yami beschlossen sich am Pool in der Sonne etwas hinzulegen und zu entspannen.
 

„Interessant? Warum das?“, fragte er sie und wandte sich ihr zu.
 

„Meistens, wenn ich dich und Yami treffe, seid ihr beide bei einem Duell und jetzt liegt ihr einfach ruhig in der Sonne, als würdet ihr keine Notiz von einander nehmen.“
 

„Besorgt?“ Seto konnte sich ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen.
 

„Sollte ich es sein? Ich weiß es nicht“, sagte sie, ohne auf seinen stichelnden Unterton einzugehen.
 

„Wir brauchen ab und an auch Entspannung“, sagte Yami, der sehr wohl die Konversation mitbekommen hatte. „Aber falls es dich beruhigt, wir hatten schon unser Duell.“
 

„Mhmmm“, summte Seto zustimmend und griff nach dem Glas Wasser, was sich auf dem Tisch zwischen beiden Liegen befand, um seinen Durst zu stillen. „Wie war euer Einkauf?“
 

„Erstaunlich gut für so ein kleines Örtchen wie dieses. Aber wir haben das eine oder andere gefunden.“
 

Serenity und Tea stießen zu ihnen auf und waren überrascht Yami zu sehen. Sie hatten nicht erwartet, dass er auch hierher kommen würde.
 

„Ich hab ihn eingeladen“, sagte Seto nur ruhig. „Wir mussten etwas besprechen. Aber da wir nun komplett sind, wollen wir nicht zum Strand? Ich glaube mich zu erinnern, dass ihr nach dem Einkauf dorthin wolltet.“
 

„Au ja, das wäre super!“, rief Serenity freudig aus. Auch der Rest erklärte sich einverstanden. So zogen sich die Mädels um, bevor sie alle zusammen zum Strand gingen und den Rest des Tages dort verbrachten.



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