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Weißt du noch, wie es früher einmal war?

von

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Freunde ohne Grenzen

Na Jungs?

Alles klar soweit?

Ich wünschte, ich könnte das gleiche behaupten, aber eigentlich ist hier überhaupt nichts mehr in Ordnung.

Kaoru scheint alles am Arsch vorbei zu gehen, auch wenn wir uns regelmäßig treffen und er eigentlich ganz normal zu wirken scheint… ich weiß nicht, aber er hat sich sehr verändert und er ist nicht mehr der Mann, zu dem ich mal aufgeblickt habe.
 

Und Toshiya…

Toshi macht mir immer mehr Sorgen. Der Junge zieht sich immer mehr zurück und ich wunder mich, dass er es überhaupt schafft täglich zu seiner Arbeit zu fahren, da er sonst überhaupt nicht mehr aus seiner Bude kommt. Ich habe immer mehr Angst, dass er einfach ein paar Pillen schluckt oder sich den Arm aufritzt.

Es tut mir Leid, dass ich euch damit belästige, aber wenn ich das alles in mich hinein fresse, da gehe ich sonst auch dran kaputt.

Er redet immer davon, wie toll es doch war, als ihr noch bei uns gewohnt habt.

Ja… was sollen Kao, oder ich, schon dagegen sagen?

Er hat ja schließlich recht.

Ohne euch ist wirklich nichts mehr wie es einmal war.

Aber so gemein es auch klingen mag, das Leben geht weiter. Und nur weil ich nicht jede Sekunde an euch denke, werde ich euch ganz sicher nicht vergessen. Das geht auch gar nicht. Ihr solltet mal meine Wohnzimmerwand sehen… ich hab letztens renovieren müssen, da Toshiya in einem Wutanfall sein Colaglas an meine Wand geschmissen hat… der war danach noch fertiger als vor unserem Streit. Ich glaube ihn trifft es wirklich am härtesten und manchmal wünschte ich mir, ihr hättet ihn einfach mitgenommen, da er auf mich wie ein kleines Hundebaby wirkt, welche seine Bezugsperson verloren hat, dabei wart ihr nicht mal seine Bezugspersonen…
 

Auf jeden Fall musste ich meine Wand erneuern und nachdem alles weiß war… es hat mir nicht gefallen, sagen wir es so. Und eines Abends fiel mir der Karton in die Hände, worin all unsere Fotos sind. Zum Glück gab es von den meisten noch die Negative und ich hab alle Fotos nachmachen lassen.

Zwar hätte ich auch die aus dem Karton nehmen können, aber die würden mit der Zeit dann doch verblassen und das wollte ich auf keinen Fall. Also habe ich die nachgemachten Bilder alle an meine Wand geklebt. Akribisch genau, keines doppelt und auf jedem seid immer ihr beide drauf. Kein Foto ist ohne euch. Ich bin jedes Mal stolz wie Bolle, wenn ich mir die Wand ansehe und weiß, dass ich ein Freund von euch sein durfte.

Nein, das war jetzt falsch ausgedrückt. Ich bin immer noch ein Freund von euch, selbstverständlich.
 

Als Toshiya sie das erste Mal gesehen hat, ist er jämmerlich zusammengebrochen und auch Kaoru sackten die Beine weg.

Meine Güte, was ist nur aus den starken Männern geworden, die sonst nichts erschüttern konnte? Gut, Toshi ist ja schon immer sensibler als Kaoru, aber das macht die Sache jetzt nicht besser.

Leider kann ich auch nicht viel mehr machen, als sie tröstend in meine Arme zu nehmen und ihnen zu sagen, dass es okay ist, dass sie so reagieren. Vielleicht würde es mir ja genauso gehen, wenn ich vor solch eine Tatsache gestellt werden würde.

Als die beiden wieder halbwegs klar waren, haben wir uns jedes einzelne Foto noch einmal genauer angesehen und nicht nur ich habe welche entdeckt, an die keiner mehr gedacht hatte.

Meine absoluten Favoriten sind die beiden, wo du, Kyo, auf dem Fernseher liegst und du, Dai, ihm irgendwelchen Alk in den Rachen kippst. Die zaubern mir immer ein Lächeln ins Gesicht, weil sie die Lebensfreude ausdrücken dir ihr immer in euch getragen habt, zumindest bis zu dem Tag als Daisuke seine Sachen gepackt hat und verschwunden ist.

Ja, Dai, ich bin deswegen immer noch ziemlich stinkig auf dich, auch wenn ich weiß, dass du anders gehandelt hättest, wenn man dir damals eine Chance gelassen hätte.
 

Was, wäre, wenn… ich kann die Worte nicht mehr hören, denn wir können nichts mehr daran ändern, ihr wolltet gehen, gut, wir haben euch ziehen lassen, auch wenn es mehr als schwer fällt und ich hoffe immer noch, beinahe jeden Tag, dass ihr nicht vielleicht doch strahlend um die Ecke marschiert kommt. Beide mit allen Briefen von uns in den Händen und uns auslacht, da wir so sensibles Zeug geschrieben haben.
 

Und damit ihr noch einen mehr zum Amüsieren habt, werde ich diesen nun beenden und zu euch bringen. Ich melde mich wieder, wenn es was Neues gibt und verbreitet nicht allzu viel Chaos da oben ;)
 

Macht’s gut

Shinya
 

Mit zaghaften Schritten bewegte sich die schlanke Gestalt auf den dunklen Stein zu, der teilweiße noch immer mit Schnee bedeckt war. Einzelne Eiszapfen glitzerten in der winterlichen Sonne und ließ eine melancholische Stimmung aufkommen. Knirschend blieb der schmale Mann stehen, betrachtete schweigend die ironische Schönheit. Ein leises Schniefen konnte man vernehmen und eine ruppige Handbewegung durchbrach die Stille, da der feste Stoff der dicken Winterjacke raschelte, als der Arm einmal über das traurige Gesicht fuhr. Eine beinahe blau angelaufene Hand streckte sich aus, strich mit zitternden Fingern über das kalte Gestein und die gefrorenen Wassertropfen. Kurz darauf ertönte wieder ein Rascheln, diesmal klang es mehr nach Papier.

„Wir sehen uns wieder, ich verspreche es.“, waren die letzten gemurmelten Worte, ehe der geschlossene Umschlag zu Boden fiel und mit einer Ecke in der schmelzenden Schneedecke stecken blieb.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ScarsLikeVelvet
2016-09-19T15:20:10+00:00 19.09.2016 17:20
*schnüff*
warum will mich eigentlich jeder heute zum Heulen bringen?
Antwort von:  myamemo
19.09.2016 18:11
*pat* es gibt solche Tage


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