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Mein Stummer Bester Freund

von

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11. Kapitel

Das Wetter heute war mehr, als nur widerlich! Es war nass, kalt, neblig, einfach nur widerlich!

Umso erleichterter war ich, als ich endlich vor Namis Haus zum Stehen kam. Wenigstens regnete es nicht. Das hätte nur noch gefehlt, um meine Laune richtig in den Keller zu verbannen.

Hektisch klingelte ich, während ich meinen Zigarettenstummel auf den nassen Boden schnippte. Es dauerte nicht lange, da wurde mir die Tür geöffnet und vor mir stand Namis ältere Schwester, Nojiko.

„Oh. Hey Sanji.“ Sie sah mich überrascht an und lächelte dann.

Dankend trat ich ein und zog erstmal Schuhe und Jacke aus. Wie ich so ein Wetter doch hasste.

„Wenn du Nami suchst, die ist schon seit einer halben Ewigkeit in ihrem Zimmer und dreht wahrscheinlich durch.“

Das Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen.

„Das dachte ich mir schon.“, sagte ich und strich mir die Haare aus der Stirn. Nojiko hob wissend die Brauen, ehe sie dann breit grinsend in ihrem Zimmer verschwand. Sonderlich lange geheim könnte sie es ohnehin nicht halten. Vor allem, bei einer älteren Schwester wie Nojiko. Die fand alles heraus.

Mit etkam ein leichtes Seufzen, ehe ich dann die Treppen nach oben ging und Namis' Zimmer ansteuerte.

„Nami?“, fragte ich und klopfte an. Eine ganze Weile hörte ich gar nichts. Wieder klopfte ich an.

„Nami!“, rief ich- diesmal etwas lauter.

Genervt verdrehte ich die Augen. Heute war ich wirklich nicht bei bester Laune, was zu fünfzig Prozent ihre Schuld war.

„Nami!“ Energisch hämmerte ich gegen die Tür. „Mach auf, oder ich geh wieder, kapiert!“

Sofort öffnete sich die Tür neben ihrem Zimmer und die Orangehaarige streckte den Kopf hinaus.

„Ich bin hier, du Schreihals.“, sagte sie mit gedämpfter Stimme und legte sich ein Handtuch um den Hals.

„Sag doch was.“

Nami verdrehte die Augen.

„Ich war duschen, du Genie.“, meckerte sie mich an und drückte mir den Zeigefinger gegen die Stirn. Grummelnd gab ich irgendetwas von mir, verschränkte dann die Arme vor der Brust.

Nami schloss die Tür hinter sich und ging mir voraus in ihr Zimmer. Ich folgte ihr und ließ mich wortlos auf ihr Bett fallen.

„Also? Abreagiert?“

„Klappe halten.“, zischte sie mich an und verpasste mir einen gezielten Tritt, dem ich nur auswich.

Seufzend setzte ich mich wieder auf.

„Hast du jetzt was zum Anziehen?“ Kaum hatte ich das ausgesprochen, wurde sie etwas rot um die Nase und fuhr sich durch die nassen, leicht gewellten Haare.

„Ich weiß nicht was.“, gab sie kleinlaut von sich und wies auf ihr Sofa, auf dem sich eine gefühlte Tonne von verschiedenen Kleidungsstücken ansammelte. Verdutzt ging ich darauf zu und suchte darin herum.

Nach einer Weile hatte ich eine dunkelblaue Jeans und eine weiße Bluse herausgezogen und drückte es ihr in die Hand.

„Probier das mal an.“
 

Sie nahm diese entgegen und verschwand im Badezimmer. Als sie wieder zurückkam, warf sie prüfend einen Blick in den Spiegel, ehe sie mich ansah.

„Da seh ich ja aus, wie eine Stewardess.“, meinte sie und zupfte etwas an der Bluse herum.

Ich kramte weiter und holte ein rotes einfarbiges T-Shirt heraus.

„Und mit dem?“

Nami schüttelte den Kopf.

„Ist doch nicht dein Ernst.“

So ging das gefühlte Stunden weiter. Ich legte durchaus sehr viel Wert auf mein Aussehen, doch wirklich auf mich hören tat sie trotzdem.

„Steht mir das überhaupt?“

„Wozu hast du es denn sonst gekauft?“, entgegnete ich und setzte mich auf das Bett, während Nami sich von Seite zu Seite drehte und sich immer weiter im Spiegel begutachtete. Sie seufzte auf.

„Ich werd nie so gut aussehen, wie Robin.“

Dafür schlug ich mir mit der Hand gegen die Stirn und ließ mich mit dem Rücken nach hinten fallen.

„Du sollst doch auch nicht ihr Klon sein.“, maulte ich.

„Du verstehst gar nichts.“, meckerte sie und ließ sich neben mich fallen, sah mich dann seufzend an.

„Hab ich überhaupt eine Chance bei ihr?“

Grinsend wuschelte ich ihr durch die inzwischen trockenen Haare.

„Wenn nicht du, dann hat sie keinen Geschmack.“, sagte ich und küsste sie auf die Wange. „Wir wissen doch beide, dass du ein wunderschönes Mädchen bist, auf die so gut wie jede Zweite steht.“

Das brachte sie auch zum Lächeln und umarmte mich.

„Du kannst so niedlich sein, Sanji.“, kicherte sie und ließ mich wieder los. „Ehrlich. Es würde mich nicht wundern, wenn du schwul wärst.“

„Was?!“, rief ich sah sie schockiert an. „Ich bin nicht...“

„Ja ja. Ich hab es auch ewig abgestritten, dass ich auf Frauen stehe.“ Sie streckte mir die Zunge raus. „Und seh es mal so. Du wärst der ideale beste Freund. Mein schwuler bester Freund.“

„Ich bin nicht schwul!“

„Du meckerst aber wie eine Frau, du kleine Zicke.“, grinste sie und knuffte mir in die Wange.

„Nami!“

Sie grinste nur und sprang auf.

„So, jetzt geht’s mir besser.“ Sie ging zu dem Stapel Kleidung, die auf dem Sofa lag, zog eine schwarze Jeans hervor und die weiße Bluse, die sie vorher schon getragen hatte.

„Was meinst du?“, fragte sie und hielt es sich an den Körper. „Sieht das gut aus?“

Überrascht wegen ihrer plötzlichen Wandlung sah ich sie an. Nami legte den Kopf schief.

„Also nicht?“, fragte sie und wollte die Sachen beiseite legen, als ich ihr widersprach.

„Nein, ich find das gut.“, sagte ich schnell und hob abwehrend die Hände.

„Sicher?“ Ich nickte nur.

„Ja,das sieht gut aus. Zieh das an.“

Nami seufzte auf. Energisch stand ich auf und schob sie einfach ins Badezimmer.

„Anziehen.“, sagte ich monoton und knallte die Badezimmertür zu.

Ich wollte nicht wissen, wie das enden würde, sollten die Beiden wirklich zusammen kommen. Seufzend setzte ich auf und ging zurück in ihr Zimmer. Wenn ich das so miterlebte, dann wollte ich noch weniger je eine Freundin haben. War ja nur Stress! Auch wenn ich mir vorstellen konnte, dass das nur bei Frauen so war!

In Gedanken ließ ich meinen Blick durch ihr Zimmer schweifen, blieb dann an einem Regal hängen. Sie hatte mehrere gerahmte Bilder dort aufgestellt, darunter ein Familienfoto mit ihrer Mutter und ihrer Schwester.

Namis Vater arbeitete im Ausland, war deshalb nicht sehr oft zu Hause. Im Grunde war es, als wäre ihre Mutter Bellmere, alleinerziehend.

Wie ich so darüber nachdachte, wurde mir bewusst, dass fast all meine Freunde nicht gerade aus den „normalsten“ Verhältnissen kamen. Daneben kam ich mir schon etwas doof vor, mit meinen Eltern, die beide eine eigene Firma leiteten, wir somit keinerlei Geldprobleme hatten, außer die, was ich später beruflich machen würde. Für mich wäre es zwar ein Leichtes, einfach in die Firma meiner Eltern einzusteigen, aber darauf hatte ich überhaupt keine Lust. Das war nicht meine Welt. Stundenlang am Computer zu sitzen und irgendwelche Vorgänge zu bearbeiten. Ich wurde schon müde, wenn ich mir das nötige Material für ein Referat am Computer zusammensuchen musste. Als ich meinen Eltern gesagt hätte, ich wollte etwas ganz anderes machen und eigentlich auch nicht wirklich studieren, hatte ich einen sehr schrägen Blick kassiert.

Aber ich sollte mich wirklich nicht beklagen. Ace und Luffy würden sicher alles geben, um für einen Tag mit mir zu tauschen. Vor allem Ace. Da sollte ich lieber still sein und froh sein, dass es mir so gut ging!

Langsam drehte ich mich zur Tür um.

„Nami!“, rief ich nach draußen. „Bist du irgendwie eingeschlafen, oder was?!“

Ich hatte keine Ahnung, wie lange sie jetzt schon da drinnen war, aber eindeutig zu lange, um eine Jeans und eine Bluse anzuziehen.

„Das sieht langweilig aus!“, rief sie schließlich zurück.

Seufzend schlug ich mir die Hände vor das Gesicht, stand dann auf und ging zu ihr ins Badezimmer. Dort fand ich meine beste Freundin vor, die sich skeptisch im Badspiegel betrachtete und an ihren Haaren berumfummelte, dabei versuchte irgendeine Frisur hinzubekommen.

„Wie machen das Chiara oder Lara, immer anders auszusehen, wenn sie irgendwas mit ihren Haaren machen?“, murmelte sie, hielt sich die Haare nach oben, ließ sie dann wieder fallen. „Egal was ich mache, ich seh immer aus wie ich.“

„Und was ist so schlimm daran?“, entgegnete ich und lehnte mich an den Türrahmen. Nami schenkte mir nur einen finsteren Blick.

„Offen sieht doch total langweilig aus.“, seufzte sie und warf mir einen unzufriedenen Blick zu. „Aber wenn ich sie hoch mache, ist das doch auch dumm.“

Schmunzelnd ging ich auf sie zu und deutete auf die Badewannenkante.

„Setz dich mal hin.“

Stirnrunzelnd sah sie mich an, zuckte dann mit den Schultern und tat was ich ihr sagte. Ich packte Glätteisen und Hitzschutz, stellte mich hinter sie und fing an.

Auch wenn das sie nur noch mehr darin bestärken würde, dass ich vom anderen Ufer sei. Ich ignorierte das mal lieber und fing an ihr die leicht gewellten Haare zu glätten. Keine Ahnung wieso, aber sie mochte ihre „Locken“ nicht. Ich fand das gar nicht so schlimm, wie sie immer sagte. Aber verstehe man als Mann mal eine Frau!

„Was hast du vor?“

„Wirst du sehen.“, erwiederte ich nur, nahm mir einen Kamm und einen ihrer Haargummi und machte weiter.

„Hast du schon mal überlegt Frisörr zu werden?“

„Verdient man ja fast nichts.“, murmelte ich etwas unverständlich. Wenn man sich zwei Haarspangen zwischen die Zähne klemmte, konnte man eben nicht so gut sprechen.

„Und Kosmetiker?“

„Nami.“, ermahnte ich sie und kämmte ihre Haare erst einmal nach hinten.

„Lass mich ja nicht, wie eine Nonne aussehen.“

Ich verdrehte die Augen und steckte einen Teil ihrer Haare erst einmal fest.

„Natürlich. Hatte ich immer schon vor, weißt du?“, gab ich ironisch von mir, währen ich ihr Deckhaar so zusammenband, dass ich einen Teil hochbinden konnte.

„Dreh dich mal um.“

Leicht skeptisch musterte ich sie, als sie sich schließlich zu mir herumdrehte. Kurz legte ich den Kopf schief, nahm dann die Klammern aus ihren Haaren und musterte sie nochmal.

„Und?“,fragte sie, doch ich antwortete ihr nicht, sondern betrachtete sie noch einmal.

„Ich habs.“, grinste ich und öffnete den Haargummi noch einmal, nahm dann nur den oberen Teil ihrer Haare und band sie ihr dort zusammen. Ihre unteren Haare kämmte ich ihr dann noch einmal durch, so dass ihr noch zwei Haarsträhnen ins Gesicht fielen, aber ihre Ohren freiließen.

Zufrieden trat ich zurück.

„Also ich find es gut.“, schloss ich und verschränkte die Arme vor der Brust.

Nami stand auf und sah in den Spiegel. Sie lächelte.

„Das sieht toll aus.“ Sofort drehte sie sich zu mir um und umarmte mich. „Danke, Sanji.“

„Zerstör' mein Meisterwerk nicht wieder.“, grinste ich und strich ihr leicht über die Haare. Nami lachte nur auf und strahlte mich an.

„Also, kann ich so gehen?“

Ich nickte. Nami sah sich noch eine Weile im Spiegel an, doch sie schien zufrieden. Nach einer Weile wandte sie sich zu mir um und ging sichtlich besser gelaunt zurück in ihr Zimmer. Kopfschütteld folgte ich ihr, ließ mich dort wieder auf dem Bett nieder.

„Du schuldest mir wirklich was.“, stellte ich fest.

Die Orangehaarige nickte wieder nur, setzte sich dann neben mich und hielt breitete fast ihre ganze Ansammlung von Schmuck vor mir aus.

„Was meinst du?“, fragte sie und hielt mir ein paar silberne Ohrstecker und ein paar Ohrringe hin, die auch Silbern waren, aber in der Mitte einen blauen Stein hatten.

Ich überlegte einen Moment und deutete dann auf die,mit dem blauen Stein.

„Du magst Blau, was?“, gab sie zurück. Ich antwortete ihr nur mit einem breiten Grinsen meinerseits. Das war schon immer meine Lieblingsfarbe gewesen. Was man unschwer an meinem Kleidungsstil erkennen konnte.

Nami nahm das mit einem Zwinkern zur Kenntnis und steckte sie an.

„Passt zu deinen Haaren.“, grinste ich und musterte sie.

„Ach?“, gab sie nur von sich. „Ich dachte immer zu roten Haaren passt grün.“

„Nein, blau.“, wiedersprach ich ihr bestimmt.

„Na dann Türkis.“

Ich verdrehte die Augen. Dass sie immer das letzte Wort haben musste!

Sie fand das wohl sehr amüsant und suchte sich ,aus ihrem halben Schmuckladen, eine relativ schlichte Silberkette aus. Die hatte ich ihr letztes Jahr zu ihrem Siebzehnten geschenkt. Da konnte niemand mehr sagen, ich hatte keinen guten Geschmack! Ich wusste sehr wohl was gut bei einer Frau ankam!

Damit war es wohl geschafft. Wir hatten jetzt fast 13 Uhr. Nicht zu fassen, dass wir dafür drei Stunden gebraucht hatten.

Andererseits wunderte es mich nicht. Schließlich ging es um Nami und die besaß ein halbes Kaufhaus in ihrem Zimmer. Aber meine miese Laune war trotzdem verflogen. Es passierten wohl doch noch Wunder.

Das musste sich Nami wohl auch denken, nachdem sie es tatsächlich schaffte, mich dazu zu überreden, dass ich sie schminkte. Warum tat ich das eigentlich!? Ich wusste es selber nicht. Aber mit dem Endergebnis war ich doch sehr zufrieden, musste ich zugeben.

„Ich sags' dir nochmal. Werd Kosmetiker.“, redete sie immer wieder auf mich ein. „Du kannst das voll gut. Ich nahm das nur mit einem Schmunzeln und einem „Mal sehen.“, hin. Jetzt viel mir wohl wieder ein, warum ich mit ihr befreundet war.

Sie ging mir zwar auf die Nerven, aber sie konnte auch anders und das war es wohl, was unsere Freundschaft ausmachte.

Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen ging ich die Treppen nach unten, wo wir uns dann anzogen. Ich hatte ihr sogar angeboten, mitzukommen, damit sie ruhig blieb.

„Aber wenn ihr heiratet, werde ich dein Trauzeuge.“ Dafür bekam ich einen Tritt gegen das Bein.

„Nein, du wirst meine Brautjungfer.“, grinste sie und blieb prüfend vor ihren Schuhen stehen.

„Die schwarzen oder doch die-“

„Blau!“, rief ich sofort und stellte ihr ein paar dunkelblaue Absatzschuhe vor die Nase. „Und jetzt komm. Du willst doch deine zuküntige Freundin nicht warten lassen.“

„Ich hasse dich!“

„Ja ich dich auch.“, grinste ich nur und zog meine Jacke zu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Cindy99a
2016-04-01T22:34:44+00:00 02.04.2016 00:34
Hach das Problem kenn ich wirklich xDD
Und ich kanns nur wiederholen : Sanji ist echt ein richtiger Freund *_*
Bin ja schon neidisch auf Nami xD ich meine er schminkt sie,sucht ihr Sachen aus,macht ihre Haare, ist ja ein ganz lieber :D
Und lustig war es auch xDD
Machst du toll das Kapi war wieder angenehm zu lesen ^^

Hab dich lieb <3
Bis zum nächsten :D
Antwort von:  Aidensenpai
02.04.2016 00:35
ja sanji ist toll XDDD gell Sanji, wir sind die perfekten besten Freunde *high five*
haare machen kann ich meiner bf ned, aber schminken, etc. mach ich auch xDDDD
Von:  Nimmerella
2016-03-23T14:51:35+00:00 23.03.2016 15:51
Das Problem kennt wohl wirklich jede Frau *seufz*
Das ist aber auch immer ein Kampf etwas zum Anziehen zu finden....
Hast du wieder echt toll geschrieben und rübergebracht, musste herzlich lachen bei der Vorstellung, wie Sanji Nami schminkt. Aber wenn die Ergebnisse so gut waren, wäre Kosmetiker wohl gar nicht so abwegig :)
Mach weiter so, ich freu mich schon auf nächsten Mittwoch <3
LG
Nimmer
Antwort von:  Aidensenpai
23.03.2016 15:58
ja ich nehm da immer meine beste Freundin als Beispiel xDDD und ich dachte mir so, wieso nicht? bääm!!! Sanji ist halt der perfekte beste Freund eines Mädchens! *hust*

ja bis nächsten Mittwoch :333

Liebe Grüße


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