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Seduce Me Again!

von

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Aufbruch

„Ich weiß immer noch nicht ob das so eine gute Idee ist“, gab seine Mutter besorgt zu bedenken. „Ich meine… du könntest auch hierbleiben und eine Ausbildung machen. Warum musst du unbedingt zur Tokyo Universität? Was ist, wenn dir wieder etwas passiert?“

Doch ihr Sohn fuhr weiter fort, seine Sachen in den Kofferraum des Wagens zu laden und es sah auch nicht danach aus, als würde er seine Meinung ändern. Nein, er hatte wie sonst auch immer ein zuversichtliches Lächeln auf den Lippen und schien das Ganze positiv zu sehen wie er es immer tat. Und dabei hatte er gerade erst seine Reha beendet. Nun gut, sie verstand, dass er nach wie vor noch studieren wollte, auch wenn es mit seinem großen Traum wohl nicht mehr klappen würde. Im Grunde hatte er all seine Hobbys aufgeben müssen und dass er trotzdem nicht den Mut verlor, sondern einen Neuanfang machen wollte, war doch ein gutes Zeichen dafür, dass es ihm gut ging und er nicht aufgab, trotz dieser herben Rückschläge in den letzten Wochen und Monaten. Trotzdem war sie in großen Zweifeln und wandte sich hilfesuchend an Yusuke, der gerade dabei war, die Kartons so einzupacken, dass alles reinpasste, was in etwa so aussah, als wäre das eine Art Kartontetris im Kofferraum.

„Kazami, warum hast du ihm das nicht ausgeredet?“

„Ist doch seine Sache, was er macht“, war die einzige Antwort des Motorradmechanikers und als Frau Yagi das hörte, wusste sie erst nicht, ob sie jetzt wütend sein sollte oder nicht. Sie fühlte sich machtlos in diesem Moment und wusste nicht, was sie tun sollte. Immer wieder kamen ihr diese schrecklichen Bilder von dem Unfall ins Gedächtnis zurück und welche Ängste sie ausgestanden hatte. Die Worte des Arztes schwebten immer noch in ihrem Kopf herum und sie war als Mutter natürlich besorgt und es wäre ihr lieber gewesen, wenn Saruhiko hier bei ihr in Nerima geblieben wäre. Doch er hatte mal wieder ganz andere Pläne für seine Zukunft und würde sich auch nicht davon abhalten lassen.

„Entspann dich mal, Mutter“, versuchte Saruhiko sie zu beschwichtigen und stellte seinen Kartons mit seiner ganzen Videospielsammlung ab, denn er merkte, dass er noch mal ein Wort mit seiner Mutter sprechen musste. „Die Uni ist gerade mal 40 Minuten mit dem Auto entfernt und Yu-chan wird schon auf mich aufpassen, so wie ich ihn kenne. Hey, nur weil ich mein Sportstudium aufgeben musste und den Unfall hatte, heißt das doch noch lange nicht, dass mein Leben jetzt von heute auf morgen vorbei sein könnte. Ich lebe, mir geht es gut und ich will einen Neuanfang machen. Und so schwer wird das Kunststudium doch wohl nicht sein. Ist halt ein bisschen Theorie und Herumgepinsel. Und schaden kann’s ja nicht, wenn ich mir etwas Ruhigeres als Ausgleich suche. Vielleicht wirkt sich das ja positiv bei mir aus. Und der Arzt meinte auch, dass es vernünftig wäre, wenn ich einen Neustart mache. Ich nehme regelmäßig meine Tabletten, die Reha habe ich auch erfolgreich abgeschlossen und so weit ziehe ich ja auch nicht von hier weg. Die Wohnung ist ja direkt neben Yu-chans und wenn etwas passieren sollte, ist er ja da. Nur weil ich diesen Anfall hatte und deswegen den Unfall gebaut habe, ist das doch noch lange kein Grund, mich hier komplett einzuschließen und ständig in der Angst leben zu müssen, es könnte wieder passieren. Das Leben muss auch mal weitergehen und ich bin erst 21 Jahre alt. Da stehen mir noch alle Möglichkeiten offen.“

„Das weiß ich doch auch“, räumte seine Mutter ein. „Aber ich mache mir halt Sorgen um dich. Zwei Monate hast du im Krankenhaus gelegen, fünf weitere Monate hat allein die Reha in Anspruch genommen.“

„Ich weiß und ich werde auch beherzigen, was der Arzt gesagt hat. Und solange ich das tue, kann doch eigentlich nichts passieren und ich bin auch alt genug, um auf mich selbst aufzupassen. Ich ziehe ja nicht ans Ende der Welt und ich ruf dich auch an, wenn ich mit dem Einzug fertig bin. Ich komm schon klar, das müsstest du doch eigentlich wissen, oder?“

Geschlagen seufzte Frau Yagi, die einsah, dass sie ihren Sohn nicht umstimmen konnte. Wenn es ihn glücklich machte, in Tokyo zu studieren, dann würde sie es auch akzeptieren. Trotzdem machte sie sich Sorgen, was für eine liebende Mutter wohl auch verständlich war. Denn auch wenn Saruhiko schon 21 Jahre alt war, so war er nach ihrer Einschätzung noch ein wenig zu jung für eine eigene Wohnung. Vor allem, da sie seine Unordnung kannte, die er in seinem Zimmer haben konnte. Naja, es war ohnehin zu spät, ihn umstimmen zu wollen. Er war schon längst angemeldet und die Wohnung war auch schon angemietet. Also was hatte es da noch einen Sinn, ihn umzustimmen?

Als ihr diese Einsicht kam, umarmte sie ihren Sohn und man hätte meinen können, es sei ein Abschied für immer. Es würde ein wenig einsam werden so ganz ohne ihren Sohn, nachdem ihr Mann wegen seiner Arbeit ohnehin schon viel unterwegs war.

„Pass gut auf dich auf und achte darauf, dass du deine Medikamente regelmäßig nimmst, ja?“

„Mach ich, keine Sorge. Ich werde eh am Wochenende zu Besuch kommen. Du hör mal, ich bin gleich wieder da, ich gehe nur eben Sadaharu holen.“

Damit löste sich Saruhiko von seiner Mutter und ging wieder zurück ins Haus, stieg die Treppen rauf und hörte bereits ein aufgeregtes Bellen. Und kaum, dass er die Tür öffnete, sprang ihn auch schon sein weißer Akita an, den er Sadaharu genannt hatte, den er nach einem Hund in seinem Lieblingsanime benannt hatte. Seine Eltern hatten ihm Sadaharu zu seinem 21. Geburtstag geschenkt gehabt, den er kurz nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus gefeiert hatte. Diesen lebhaften und zutraulichen Akita bei sich zu haben, hatte ihn den Frust über den quälend langsamen Heilungsprozess vergessen lassen. Und wenn er draußen war und seine Laufübungen machte, um wieder fit zu werden, war Sadaharu ihm brav gefolgt und hatte auch abends bei ihm auf dem Bett gelegen, um ihm Gesellschaft zu leisten. Dieser Hund war wirklich sein bester Freund, gleich neben Yusuke.

„Na, Sadaharu? Freust du dich auch schon auf den Umzug? Ich sage dir, das wird noch ein richtiger Spaß in Tokyo und jetzt, wo ich wieder richtig laufen kann, können wir zusammen endlich mal was unternehmen. Was hältst du davon?“

Der weiße Akita bellte aufgeregt und als Saruhiko in diese großen Hundeaugen sah, da konnte er einfach nicht anders. Er kniete sich auf den Boden und umarmte seinen tierischen Freund, der ihn immer aufgemuntert hatte, wenn Saruhiko trotz seines angeborenen Optimismus dabei war, den Mut zu verlieren. Es würde schon alles gut werden, sagte er sich selbst, als er das weiche Fell des Akitas streichelte. Wenn sie erst mal in Tokyo waren, würde er die Gegend schon früh genug unsicher machen und er war auch zuversichtlich, dass er sich auch mit den anderen Studenten ganz gut verstehen würde. Zwar hatte er wegen einem schweren Anfall nicht zu dieser formellen Willkommenszeremonie kommen können, aber er war ohnehin nie der Fan von solch steifen Veranstaltungen gewesen, die nicht einmal sonderlich Spaß machten. Es reichte ja schon zu wissen, dass er die Aufnahmeprüfung geschafft hatte und seinen festen Platz hatte. Und am Montag würde für ihn das Leben als Kunststudent beginnen. Zwar würde das nach der langen Zeit der Untätigkeit, die nach seinem schweren Unfall unvermeidbar gewesen war, eine ganz schöne Umgewöhnung werden, aber er freute sich dennoch drauf und war sich sicher, dass er ein paar nette Leute kennen lernen würde. Er hatte sich ja auch schon sagen lassen, dass die Kunststudenten eigentlich ganz nett waren und man mit ihnen Spaß haben konnte. Da sollte doch eigentlich nichts schiefgehen.

„Na komm, Sadaharu.“

Damit stand Saruhiko wieder auf, legte Sadaharu die Leine an und ging zusammen mit ihm nach draußen. Inzwischen war es kühler geworden und der Herbst stand bald vor der Tür. Naja, von diesem Jahr hatte er leider nicht allzu viel mitgekriegt, aber dafür war Yusuke oft vorbeigekommen, um zusammen mit ihm Streetfighter, Tekken oder andere Spiele gespielt. Yusuke hatte dann immer gemeint, er würde das nur machen, weil man sonst befürchten müsse, sein Trottel von Sandkastenfreund würde noch damit anfangen, irgendwelche Flirt Sims zu spielen und komplett auf dumme Gedanken kommen. Naja… vielleicht wäre es ja wirklich so gekommen, aber Saruhiko stand nicht sonderlich auf Flirt Sims, bei denen es darum ging, Mädchen zu erobern. Mädchen waren nun mal nicht so wirklich sein Ding und das gab er auch offen und ehrlich zu. Da spielte er doch lieber BL-Games, die eigentlich für Mädchen gedacht waren. Das war zumindest besser als gar nichts. Natürlich gab es viele in seinem Bekanntenkreis, die es komisch fanden, dass er so etwas machte, aber was für eine Wahl hatte er denn sonst schon, wenn er halt auf Kerle stand und er damals der Einzige war, der seiner Englischlehrerin nicht auf den Ausschnitt oder auf ihren Hintern gestarrt hatte? So toll waren die Frauen ja nun auch wieder nicht, so zumindest war seine Meinung.
 

Als er wieder nach draußen ging, wartete Yusuke bereits ungeduldig auf ihn und wirkte etwas ungemütlich, was aber auch daran liegen konnte, dass er immer so einen Eindruck machte.

„Kommst du jetzt mal? Sonst fahr ich noch ohne dich und du kannst laufen.“

„Ist ja gut, Yu-chan. Ich bin jetzt eh soweit fertig.“

Nachdem Sadaharu ins Auto auf die Rückbank geklettert war, nahm Saruhiko noch mal mit einer Umarmung Abschied von seiner Mutter und versprach, dass er sich melden würde. Dann stieg er ins Auto und nachdem sich Yusuke hinters Steuer gesetzt hatte, ging die Fahrt los. Das Leben an der Tokyo Universität würde sicherlich spannend werden und vielleicht hatte er ja Glück und er würde dort interessante Leute kennen lernen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, damit wäre schon mal der Prolog draußen und ihr habt einen ersten Einblick zu Saruhiko Yagi bekommen. Der "Neue" in Hinatas Leben. Das nächste Kapitel kann ein klein wenig dauern, da ich ja auch mal mit L'amour de Fayette weiterkommen muss^^' Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  mor
2016-01-08T17:55:39+00:00 08.01.2016 18:55
Der Prolog der Fortsetzung ist ja schon fertig.....Du Bist echt ein Fleisiges Bienchen ^^
Von:  silvana
2016-01-08T17:22:46+00:00 08.01.2016 18:22
Auch ich freue mich das der zweite Teil so schnell raus gekommen ist. Hoffentlich verliebt sich Hinata nicht in Saruhiko. Denn das würde Takashi und Katsuya das Herz brechen. Die drei geben so ein schönes Paar ab. Es ist schon schlimm genug das sich die beiden vorwürfe machen durch das was mit Hinata passiert ist die drei dürfen nicht getrennt werden.
Von:  Onlyknow3
2016-01-08T17:01:22+00:00 08.01.2016 18:01
Ja das ist viel versprechend, was du in der Fortsetzung schon im Prolog bietest.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  Onlyknow3
2016-01-08T16:59:54+00:00 08.01.2016 17:59
Ja das ist viel versprechend, was du in der Fortsetzung schon im Prolog bietest.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von: Hinata_Shouyou
2016-01-08T13:49:07+00:00 08.01.2016 14:49
Yeah die Fortsetzung fängt schon mal echt mega klasse an
das macht lust und spass auf mehr
bin gespannt auf das nächste Kappi
Mach weiter so dickes Lob an dich ♥


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