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Seduce Me Again!

von

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Ein Abend mit Saruhiko

Hinata kam mit ein klein wenig Verspätung mit dem Bus zum Asakusa-Schrein und sah schon von weitem, dass einiges los war. Schnell eilte er die Stufen hoch und sah schon am Tor Saruhiko stehen, der schon auf ihn wartete. Als dieser ihn dann aber bemerkte, strahlte er übers ganze Gesicht und winkte ihm zu.

„Da bist du ja, Senpai. Ich war schon in leichter Sorge, du könntest dich wieder verlaufen haben.“

Hinata wollte schon darauf antworten, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken als er sah, dass Saruhiko nicht alleine war. Neben ihm stand ein schwarzhaariger junger Mann von schätzungsweise 26 bis 28 Jahren und einer sehr ernsten Miene. Er besaß eine enorme Größe und Hinata konnte sich nicht vorstellen, jemals so einen großen Menschen gesehen zu haben und er fragte sich auch, ob der Typ überhaupt Japaner war, denn mit fast zwei Metern Größe war das für ihn kaum vorstellbar. Hinata erschrak schon fast vor diesem großen Menschen, der den Anschein machte, als hätte er noch nie in seinem Leben gelacht.

„Das ist übrigens mein bester Freund Yusuke Kazami, ihn kenne ich schon seit dem Kindergarten und wir sind quasi zusammen aufgewachsen. Er war so nett und hat mich hergefahren, weil es bei uns in der Nähe keine Buslinie zum Schrein gab. Und keine Angst, er beißt schon nicht. Yu-chan, das ist mein Senpai Hinata Amano.“

„Freut mich“, sagte Yusuke kurz und knapp und nickte Hinata zur Begrüßung zu, doch der Student blieb lieber ein wenig auf Abstand, da allein schon Yusukes Erscheinung sehr respekteinflößend war. Er schluckte schwer und versuchte, sich seine Furcht vor ihm nicht allzu sehr anmerken zu lassen. Schließlich betraten sie zusammen das große Schreingelände, wo es mehrere Stände gab, wo man etwas essen konnte oder wo man irgendetwas kaufen konnte. Angefangen von Glücksbringern bis hin zu Masken und anderen Dingen. Es war ziemlich viel los und es war schwierig, Saruhiko nicht aus den Augen zu verlieren. Da war es schon praktisch, dass Yusuke aufgrund seiner enormen Körpergröße aus der Menge deutlich herausstach. Nachdem sie sich erst mal ein wenig umgesehen hatten, um sich einen Überblick zu verschaffen, gingen sie erst einmal was essen. An einem Stand gab es frische Takoyaki, von denen sich insbesondere Saruhiko eine ordentliche Portion holte. Und dabei kamen sie erst mal ein wenig ins Gespräch und Saruhiko begann zu erzählen, da sein Begleiter Yusuke wohl eher ein zurückhaltender und schweigsamer Mensch war.

„Yusuke und ich haben früher in der Nachbarschaft gewohnt und sind quasi zusammen aufgewachsen. Er war immer wie ein großer Bruder für mich und hat mir den Hals gerettet, wenn mich die Jungs immer verprügelt hatten.“

„Du hattest auch schon damals nur Blödsinn im Kopf“, meinte Yusuke nur und so langsam hatte Hinata das Gefühl, als würde Yusuke ihn nicht sonderlich leiden können. Er schien die ganze Zeit sehr distanziert zu sein und wirklich jedem eine kalte Schulter zu zeigen. Selbst seinem besten Freund gegenüber schien er sich nicht sonderlich nett zu verhalten. Als hätte Saruhiko seine Gedanken gelesen, erklärte er „Du darfst Yu-chans Art nicht ganz so ernst nehmen. Er steht halt nicht so drauf, Gefühle zu zeigen und viel zu reden. Den bringt rein gar nichts aus der Ruhe, da kann selbst ein Bombenangriff stattfinden. Die einzige Ausnahme war bei dem Unfall vor knapp sieben Monaten.“

„Was ist denn da passiert?“ wollte Hinata wissen, merkte aber dann schließlich, dass die Frage vielleicht ein wenig unangebracht sein könnte. Aber Saruhiko kümmerte sich glücklicherweise nicht sonderlich darum und erklärte „Yu-chan und ich waren mit unseren Motorrädern unterwegs und wollten einen Ausflug ans Meer machen. Dabei hab ich aber die Kontrolle verloren und hab einen ziemlich fiesen Sturz hingelegt und ihn gleich versehentlich mitgerissen. Yu-chan ist mit ein paar blauen Flecken davongekommen, ich hatte gleich beide Beine mehrfach gebrochen.“

„Oh… das tut mir leid…“

„Ach ist doch kein Drama. Ich lebe noch und meine Beine sind inzwischen auch wieder heil. Dafür hatte ich einen heißen Assistenzarzt, der immer die Visite gemacht hat, bevor der Chefarzt kam.“

Hinata stutzte, als er das hörte. Heißer Assistenzarzt? Normalerweise begann man doch von Krankenschwestern zu sprechen, oder nicht? Konnte es etwa sein, dass Saruhiko irgendwie vom anderen Ufer war? Nun, das war natürlich erst mal irgendwie komisch, aber andererseits vielleicht auch gar nicht mal so schlecht. Dann musste er wenigstens nicht um den heißen Brei herumreden, wenn er ihn irgendwann mal wegen seinem Problem ansprach und vielleicht konnte Saruhiko ihm ja auch den einen oder anderen Ratschlag geben. Ja, das wäre vielleicht nicht schlecht. Aber was wäre, wenn Saruhiko schlecht von ihm dachte, wenn er erfuhr, dass sein Senpai vor seiner Amnesie in einer Dreierbeziehung gewesen war? Selbst für Homosexuelle wäre das nicht normal. Was, wenn es eine ganz blöde Idee war, Saruhiko um Rat zu fragen?

„Und du hast dein Gedächtnis verloren?“ erkundigte sich Yusuke und riss Hinata damit aus seinen Gedanken. „Wie ist das passiert?“

„Ich hatte einen Streit mit meinem Vater. Er ist ausgerastet und dabei hab ich mir den Arm gebrochen und schwere Kopfverletzungen zugezogen. Durch die Kopfverletzungen kam es zu einer Amnesie.“

„Hat dein Vater dich geschlagen?“

Hinata nickte und betrachtete seinen eingegipsten Unterarm, der wie immer in der Schlaufe hing, damit er nicht belastet wurde. Er konnte sich immer noch nicht daran erinnern, was passiert war. Er wusste es nur vom Hörensagen. „Ich kann mich nicht wirklich erinnern, aber er soll wohl öfter gewalttätig geworden sein. Er war sauer, weil ich Kunst studiere, obwohl er wollte, dass ich Anwalt werde. Und er war wütend, weil ich Shonen-Ai Mangas zeichne.“

„So ein Arsch“, meinte Saruhiko mit vollem Mund, da er gerade dabei war, seinen dritten Takoyaki zu essen. „Anwalt zu werden ist doch eh total öde. Da lernst du nur irgendwelche Paragraphen und im schlimmsten Fall vertrittst du noch die schlimmsten Arschgesichter als Strafverteidiger und die Leute hassen dich. Nee, da arbeite ich doch lieber als Aushilfe im Supermarkt…“

„Mein Vater wollte früher selber Anwalt werden, hat es aber nie geschafft, weshalb er von mir erwartet hat, in seine Fußstapfen zu treten.“

„Also so wie die amerikanischen Mütter, die ihre dreijährigen Mädchen schminken und sie auf den Laufsteg schicken, weil sie es selbst nie zu Models geschafft haben?“, hakte Saruhiko nach und Hinata nickte. So in etwa passte der Vergleich, nur war es bei ihm wesentlich heftiger zugegangen, während die kleinen Mädchen in Amerika höchstens eine Gehirnwäsche bekamen. Nachdem sie sich gestärkt hatten, holten sie sich noch etwas zu trinken und gingen nun zu den einzelnen Ständen. Saruhiko kaufte sich einen Glücksbringer und gab auch Hinata einen, wobei er meinte, dass ein Glücksbringer vielleicht helfen könnte, verlorene Erinnerungen zurückzuholen. Etwas verlegen nahm Hinata das kleine Geschenk an und schließlich sahen sie sich die Show im Zentrum des Geländes an. Es war ein schöner Abend und Hinata hatte das Gefühl, als hätte er sich irgendwo schon mal genauso amüsiert. Nicht am Schrein, sondern irgendwo anders. Es war irgendwie seltsam. Der Schrein selbst sagte ihm überhaupt nichts, aber mit Saruhiko und Yusuke hier zu sein, mit ihnen zu reden und mit ihnen zu lachen, erschien ihm so, als wäre es etwas, was er vor seinem Gedächtnisverlust oft erlebt hatte. Und eine gewisse Traurigkeit überkam ihn, als er spürte, wie sehr er dieses Gefühl oder besser gesagt die Erinnerung an diese Zeit vermisste.

Schließlich, als Yusuke sich kurz entschuldigte und zur Toilette ging, setzten sich Hinata und Saruhiko etwas weiter abseits, damit sie etwas Ruhe hatten. Es würde nicht mehr lange dauern, bis das Feuerwerk losgehen würde und sie hofften, dass Yusuke sich nicht allzu sehr Zeit ließ.

„Saru, kann ich dich etwas fragen?“

„Klaro“, meinte der Rothaarige und sah Hinata neugierig an. Er merkte, dass seinen Senpai etwas beschäftigte und auch wenn er nicht wusste, was es war, machte er den Anschein, als würde er ihm nur zu gerne helfen wollen. Doch Hinata zögerte, denn er war immer noch sehr verunsichert, ob er nun darüber sprechen sollte oder nicht. Aber dann atmete er tief durch und beschloss, es wenigstens zu versuchen. Was hatte er denn schon zu verlieren? Saruhiko war ein sympathischer Kerl und er machte den Eindruck, als könnte man sich ihm anvertrauen.

„Wenn du mit jemandem zusammenleben würdest, mit dem du etwas hattest und diese Person liebt dich immer noch, obwohl du dich nicht mehr an sie erinnern kannst, was würdest du tun?“

„Du warst mit jemandem zusammen und erkennst sie nicht wieder?“

Ein Nicken kam zur Antwort, woraufhin Hinata leise seufzte. „Das Problem ist, dass ich mit dieser Person zusammenlebe und nicht weiß, wie ich mich verhalten soll. Tut mir leid, wenn ich dich damit belaste, obwohl wir uns gerade erst kennen gelernt haben. Aber ich habe sonst niemanden zum Reden.“

Saruhiko betrachtete Hinata und schien wohl nachzudenken. Dann aber zog er ein klein wenig die Augenbrauen zusammen und fragte „Bist du etwa mit einem deiner beiden Mitbewohner zusammen?“

„So in etwa“, gab Hinata zu. „Es waren beide, aber jetzt im Moment ist da nichts zwischen uns. Ich meine, als ich im Krankenhaus aufwachte, waren sie Fremde für mich. Auch jetzt kommen sie mir noch so fremd vor. Ich dachte, ich könnte dich fragen, weil du… na weil…“

„Weil ich selber schwul bin?“ ergänzte der 21-jährige. „Schon in Ordnung. Ich hätte zwar nie gedacht, dass du echt mit zwei Typen zur selben Zeit zusammen wärst, aber heutzutage gibt’s halt die ungewöhnlichsten Sachen.“

„Dann verachtest du mich nicht dafür?“ fragte Hinata überrascht und konnte es kaum glauben.

„Wieso sollte ich? Man liebt, wen man liebt und es gibt ja auch Leute, die in Gegenstände verliebt sind. Ich bin nur halt erstaunt, weil ich dich eher als schüchternen und zurückhaltenden Typen eingeschätzt habe. Aber wenn du meine Meinung hören willst: du solltest dir nicht so einen Kopf deswegen machen. Weder du noch die beiden könnt etwas dafür, darum sollte sich niemand ein schlechtes Gewissen machen. Natürlich ist es komisch, dass man sich nicht mal an den erinnern kann, mit dem man zusammen war. Ich an deiner Stelle würde versuchen, diese Person noch mal neu kennen zu lernen, je nachdem ob ich es will oder nicht. Es kann ja sein, dass sich dein Liebster als totaler Arsch entpuppt, obwohl du ihn vorher geliebt hast. Wer weiß… Mag zwar jetzt doof klingen, aber du solltest zu allererst an dich selber denken, bevor du an jemand anderen denkst. Denn wer nur an andere denkt, vernachlässigt sich selbst. Etwas Egoismus hat noch keinem geschadet und du musst für dich selber einschätzen können, ob du dich wieder auf diese Beziehung einlassen willst oder nicht. Du solltest dich mal selber reflektieren und dich fragen, was du willst. Kein Wenn und Aber und keine laschen Aussagen, sondern ganz klare Antworten. Klar ist das eine echt miese Situation und ich würde echt nicht mit dir tauschen wollen, aber bevor ich mich selbst noch komplett verrückt mache, sollte ich mich doch eigentlich fragen, was ich will und was nicht. In so einer Situation denke ich lieber erst an mich, denn ich bin immerhin derjenige, der komplett ohne Gedächtnis ist und mit diesem Problem klar kommen muss. Das kann mir keiner abnehmen. Das ist auch nicht egoistisch, sondern eher ein Akt der Selbsterhaltung. Was nützt es dir, deinen Kopf für andere zu zerbrechen, wenn du selbst gerade bis zum Hals in der Scheiße steckst?“

Saruhikos Rede hatte Hinata nachdenklich gestimmt. Er sollte zuerst an sich denken und dann erst an Katsuya und Takashi? Nun, so wie Saruhiko das erklärt hatte, klang es vernünftig. Er musste erst mal zusehen, dass es ihm selbst besser ging und wenn er sich ständig verrückt machte und an andere dachte, würde er immer total verunsichert sein, wenn er bei ihnen war. Und er glaubte auch, dass es nicht sonderlich gesund war, vor allem wenn er eh schon mit seiner Amnesie solche Probleme hatte.

„Wie hast du es eigentlich geschafft, damit fertig zu werden, dass du nie wieder Motorrad fahren kannst, obwohl es dir so viel Spaß macht?“

„Man muss manche Dinge halt akzeptieren, wie sie sind und man darf nicht immer nur zurückblicken. Man muss nach vorne sehen, ansonsten kommt man nie voran. Wenn sich dir eine Tür verschließt, dann such dir halt eine neue, durch die du gehen kannst.“

Hinata bewunderte ihn wirklich dafür, dass er so dachte und sich durch nichts unterkriegen ließ. Nicht einmal, dass er nie wieder Auto oder Motorrad fahren könnte. Aber wahrscheinlich schaffte man so etwas mit einer positiven Lebenseinstellung.

Das Gefühl war irgendwie seltsam, als er so mit Saruhiko sprach. Es kam ihm so vertraut vor, als würde er etwas erleben, was er vergessen hatte.

Ein lauter Knall war zu hören und da leuchteten auch schon die ersten Lichter am dunklen Abendhimmel. Die erste Rakete war gezündet worden. Saruhiko sah auf sein Handy und wunderte sich „Wo bleibt denn Yu-chan so lange? Hat der vielleicht eine Verstopfung oder warum ist er noch nicht zurück? Er verpasst noch das ganze Feuerwerk!“

„Soll ich ihn eben suchen gehen?“

„Ach lass nur. Wenn er nicht rechtzeitig kommt, hat er eben Pech gehabt. Und außerdem…“

Saruhiko sprach nicht weiter und erst einen Moment später bemerkte Hinata, dass irgendetwas nicht stimmte. Das Gesicht des 21-jährigen war verzerrt und seine Arme begannen unkontrolliert zu zucken. Ja sein ganzer Körper schien plötzlich von heftigen Zuckungen befallen zu sein und Speichel lief ihm aus dem Mund. Es sah so bizarr und unwirklich aus, dass Hinata zunächst nicht verstand, was er da sah. Doch dann ergriff ihn die Panik, als er sah, dass das nicht gespielt, sondern echt war.

„Saru!“ rief er erschrocken und sprang auf, als der 21-jährige in immer heftigere Zuckungen verfiel und dabei leise keuchte. Er hatte einen Krampfanfall! Hinata versuchte ihn festzuhalten und begann um Hilfe zu rufen, da er nicht wusste, was er tun sollte und was da gerade mit Saruhiko passierte.

Unkontrolliert zuckte Saruhikos Körper wie eine Marionette und egal was Hinata auch tat, er schaffte es nicht, ihn irgendwie ruhig zu bekommen. Und als er auch noch Schaum vor dem Mund bekam, da wuchs die Panik des 20-jährigen nur noch weiter.

„Ich brauche Hilfe“ rief er, doch durch die laute Musik und die Raketen drang seine Stimme kaum zu den Leuten durch, doch er hatte Angst, loszugehen und Saruhiko ganz alleine zu lassen. Doch zu seiner Erleichterung kam auch schon Yusuke wieder zurück.

„Kazami!“ rief Hinata in Panik. „Hilf mir bitte. Saru hat einen epileptischen Anfall.“

„Lass mich mal…“

Seelenruhig packte der groß gewachsene Mechaniker seinen Freund und legte ihn auf den Boden und versuchte ihn auf die Seite zu legen und schien ganz die Ruhe selbst zu sein. Er schien nicht mal sonderlich erschrocken zu sein.

„Geht es ihm gut?“ fragte Hinata mit zitternder Stimme. „Soll… soll ich einen Arzt rufen?“

„Nee, lass mal. Der wird schon wieder“, meinte Yusuke nur. „Das passiert mal, geht aber wieder vorbei.“

„W… wie jetzt das passiert mal? Soll das heißen, das ist schon öfter passiert?“

Yusuke blieb bei Saruhiko und prüfte kurz die Atmung. Und so langsam aber sicher ließ der Anfall wieder nach und der 21-jährige blieb schwer atmend auf dem Boden liegen, um sich erst mal davon zu erholen.

„Saru ist Epileptiker“, erklärte Yusuke schließlich. „Als kleines Kind hatte er mal einen einzigen Anfall gehabt, aber danach war nie wieder etwas passiert. Erst als wir mit den Motorrädern unterwegs waren, bekam er diese Zuckungen und dann geschah der Unfall. Seitdem passiert so etwas immer häufiger. Mal hat er ein kurzes Zucken in den Armen oder in den Beinen, was recht schnell wieder vorbei geht, aber es kann auch schon mal ein richtiger Anfall wie jetzt sein. Aber er wird schon wieder.“

Das war also der Grund, dachte Hinata. Deshalb hatte er seinen Traum aufgeben müssen: weil er Epileptiker war. Doch wie konnte Yusuke nur so ruhig in so einer Situation bleiben, wenn sein bester Freund am ganzen Körper heftig zuckte und Schaum vor dem Mund bekam? Allein der Anblick war kaum zu ertragen. Schließlich aber, nachdem sich Saruhiko wieder gefangen hatte und sein Anfall vorbei war, setzte er sich auf und wischte sich mit einem Taschentuch den Mund ab. Er wirkte noch ein wenig benommen und auch ein wenig erschöpft. Besorgt ging Hinata zu ihm und half ihm, wieder aufzustehen.

„Alles in Ordnung, Saru?“

„Ja… es geht wieder. Ich muss mich nur kurz setzen. Tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe, Senpai.“

Saruhiko griff in seine Tasche und holte eine Medikamentenpackung heraus. Er nahm sich eine Tablette heraus und schluckte sie unzerkaut und trank danach noch einen Schluck Wasser. Als Hinata danach fragte, erklärte er „Ich nehme regelmäßig Medikamente, die heftige Anfälle vorbeugen sollen. Sie geben zwar keine hundertprozentige Garantie, aber sie minimieren das Risiko. Für Notfälle habe ich noch mal spezielle Medikamente, wenn ich einen Anfall hatte. Aber mir geht es schon besser, mach dir da mal keine Sorgen. Tut mir leid, wenn ich die Stimmung ruiniert habe.“

„Du kannst doch nichts dafür“, wandte Hinata sofort ein. „Ich war nur erschrocken, weil es so schlimm aussah. Hast du so etwas sehr oft?“

„So richtige Anfälle? Eher selten. Meistens sind es eher kurze Krämpfe in den Armen oder Füßen. Ein oder zwei Mal am Tag passiert das. Dann lasse ich mal was fallen, schlage irgendwo gegen ohne es zu wollen oder stürze, weil mein Bein plötzlich verrückt spielt. Das ist erst seit meinem Anfall auf dem Motorrad so und es wird langsam aber sicher schlimmer. Zumindest ist das mein Gefühl. Aber davon will ich mir auch nicht die Stimmung verhageln lassen. Es könnte wesentlich schlimmer sein. Hey, jetzt mach doch nicht so ein Gesicht, Senpai. Ich sterbe schon nicht daran. Ich versuch optimistisch zu bleiben und mich nicht unterkriegen lassen.“

Trotzdem war der Schock schwer zu verdauen und Hinata bekam dieses Bild nicht aus seinem Kopf, als er Saruhiko hilflos zuckend auf dem Boden liegen sah, während er ein fast schon schmerzvolles Keuchen von sich gab. Es war so schlimm gewesen, ihn in diesem Zustand zu sehen. Als er wieder daran dachte, spürte er, wie ihm die Tränen kamen. Als Saruhiko das sah, nahm er Hinata tröstend in den Arm, um ihn zu beruhigen.
 

Diese sanfte und zärtliche Umarmung zu spüren, beruhigte den leicht aufgewühlten Kunststudenten und er empfand eine sonderbare Geborgenheit, als er in Saruhikos Armen lag. Als hätte er so etwas schon einmal erlebt. Nur mit jemand anderem…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Liittle
2016-04-07T09:33:07+00:00 07.04.2016 11:33
Uuh *-* ob aus den beiden nochmal etwas wird <3?
Frage mich wie die Zwillinge darauf reagieren würden.~
Little.
Von:  mor
2016-01-30T14:37:46+00:00 30.01.2016 15:37
Mergwürdig......Nomalerweise bekomme ich immer Ne Ens von Animexx wenn einer meiner Favoriten ein neues Kappie hat aber diesmal kamm Nichts. Ich habe Nur per zufall gesehen das du ein Neues Kappie gemacht hast.


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