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Pretty Wild Things

Kpop/JRock Crossover
von

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Flirten für Anfänger

Hallo ^^
 

Ja, es hat ewig gedauert. Ich hatte eine wirklich fiese Schreibblockade... Ich denke, ich habe sie überwunden und ich habe auch richtig Lust zu schreiben, aber die Zeit... T.T

Ich habe gerade eine Menge für die Uni zu tun (Sprachen lernen, Unmengen Texte lesen, 5 Referate vorbereiten usw.), deswegen werden meine Updates auch weiterhin eher unregelmäßig kommen - aber ich werde auf jeden Fall weiterschreiben!
 

An dieser Stelle ein liebes Dankeschön an -Emile- und GoodBoyTobi, die so lieb waren und mir zum letzten Kapitel Reviews dagelassen haben :) Vielen, vielen Dank!
 


 


 

Pretty Wild Things

Kapitel 05 – Flirten für Anfänger

Teil: 6/?
 

Warning: unrealistisches Crossover, OoC, Shounen-Ai/Yaoi

Rating: Kapitel 5 ist safe
 

Personen: Rap Monster & V (BTS), erwähnt: Sungjun (Boys Republic), L.Joe (Teen Top), Jackson (GOT7)

Pairings: Rap Monster x V

Disclaimer: keiner der erwähnten Musiker gehört mir und ich verdiene kein Geld hiermit
 

Viel Spaß beim Lesen!

Maya
 

Rap Monster wusste nicht, wieso er sich darauf eingelassen hatte. Er gab zu, er war nicht der sozialste Mensch auf diesem Planeten und von der Arbeit abgesehen verbrachte er seine Zeit gerne in Ruhe. Am liebsten in seinen eigenen vier Wänden oder – seit neuestem – wahlweise in denen seines Freundes.
 

Ah, stimmt. Deswegen hatte er sich darauf eingelassen. Deswegen stand er hier im frisch renovierten Kellerraum des PSC Nebengebäudes, einen Pappbecher in der Hand und versuchte sich über die Musik hinweg an dem Gespräch zwischen Sungjun und L.Joe zu beteiligen, die über das Comeback-Konzept von HOTSHOT diskutierten. Während Rap Monster mit den Augen den Raum scannte, auf der Suche nach V, lauschte er nur mit einem halben Ohr dem Sermon der beiden Rapper über Images. Viel interessanter war für ihn, zu wissen, wohin sein Freund verschwunden war.
 

Als V ihm von der kleinen Party erzählt hatte, hatte Rap Monster erst ablehnen wollen. Gedanklich hatte er sich schon auf einen ruhigen, entspannten Abend mit einem guten Buch in der Stille seiner Wohnung eingestellt, doch sein Freund war hartnäckig geblieben und hatte ihm diesen herzzerreißenden Welpenblick zugeworfen. Er senkte dann leicht den Kopf, schob die Unterlippe ein wenig vor und blinzelte ihn traurig aus großen Kulleraugen an – und Rap Monster fiel darauf rein. Jedes Mal. Es war ihm schleierhaft, wieso V unbedingt zu der Party gewollt hatte – der ganze Sinn und Zweck der Party war ihm schleierhaft –, doch hier war er nun. Amerikanischer Pop drang aus den Lautsprechern der Anlage und machte eine vernünftige Unterhaltung so gut wie unmöglich, er war müde und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, dass er eigentlich lieber zuhause im Bett liegen würde und suchte bereits nach einer Ausrede, die Party schnell wieder verlassen zu können.
 

Er entschuldigte sich bei den beiden anderen Rappern und zwängte sich mit seinem Becher an tanzenden und quatschenden Kollegen vorbei zum Buffet. Er war nicht wirklich hungrig, doch er hatte die vage Hoffnung, V dort vielleicht anzutreffen. Und er sollte tatsächlich Glück haben.
 

Als er näher kam, sah er wie V sich mit Jackson unterhielt; leise, beinahe heimlich. Sie standen eng beieinander und obwohl ihre Gesichter weniger als eine handbreit voneinander entfernt waren, lehnten sie sich immer wieder vor und flüsterten sich gegenseitig etwas ins Ohr. Rap Monster wusste, dass er keinen Grund zur Eifersucht haben brauchte, doch dieses kleine, fiese Brodeln, welches sich bei dem Anblick in seiner Magengegend breit machte, bewies ihm, dass auch er nicht vor irrationalen Gefühlen gefeit war. Aber was hatten die beiden auch zu tuscheln?
 

Die beiden blickten auf, als Rap Monster zu ihnen an den Tisch mit den Snacks trat und grinsten. Jackson grüßte seinen Kumpel mit einem Nicken, ehe er sich ein letztes Mal zu V vorbeugte, etwas sagte und sich dann mit einem munteren Winken verabschiedete. Rap Monster wollte nicht den neugierigen und misstrauischen Freund mimen, doch er konnte nicht umhin, ein wenig eingeschnappt zu sein.
 

„Was wollte Jackson denn von dir?“, fragte er und versuchte dabei ruhig und gelassen zu klingen und trotzdem die Musik zu übertönen. Er warf seinen leeren Becher in die Tonne unter dem Tisch. Als er sich wieder zu V drehte, hatte sich dessen Grinsen verändert und ein seltsames Funkeln lag in den dunklen Augen. Seine Zähne kratzten einen Moment über seine Unterlippe, sein Kopf zuckte zur Seite, als wolle der Sänger sich die Haare aus den Augen schütteln, ehe er den Älteren mit seinem Blick fixierte. Rap Monster erkannte den Ausdruck auf Vs Gesicht, den fliegenden Wechsel zwischen dem kindlich-unschuldigen Taehyung und der betörend-lasziven Bühnen-Persönlichkeit V. Und es verstörte ihn. Schließlich machte der Jüngere eine lässige Bewegung mit der Hand und zuckte mit den Achseln. „Ach nichts“, antwortete er ihm und machte einen Schritt auf ihn zu. Rap Monster unterdrückte den plötzlichen Impuls, zurückzuweichen. „Du siehst gut aus“, hauchte V ihm schließlich ins Ohr und die Haut des Rappers prickelte, als ihre Wangen sich berührten, „Ich mag es, wenn du enge Hosen trägst.“
 

… „Tae... bist du betrunken?“
 

V lehnte sich nach hinten, sodass er seinem Freund ins Gesicht sehen konnte. „Ernsthaft?“, fragte er und zog die Augenbrauen tiefer, „Ich mach dir ein Kompliment und du fragst mich, ob ich betrunken bin?“ Rap Monster spürte, wie seine Ohren heiß wurden. „T-t-tut mir leid, ich war nur -“ Doch V unterbrach sein Stottern mit einem Lächeln, seine Gesichtszüge wurden wieder weicher und er kicherte. Der Rapper war ehrlich verwirrt. Er war müde und sein Hirn heute nicht mehr dazu in der Lage, das sonderbare Verhalten seines Freundes zu verarbeiten, damit es einen Sinn ergab.
 

Da überbrückte der Sänger den kleinen Abstand erneut, legte seine Hände an Rap Monsters Hüfte und zog ihn näher. „Soll ich dir verraten, was ich noch mag, Joonie-yah?“, sprach V weiter und der Ältere schluckte, als er bei der dunklen Stimme eine Gänsehaut bekam. Der plötzliche Kosename sorgte dafür, dass es in seinem Bauch aufgeregt zu flattern begann. Seine Müdigkeit war wie verflogen und sein Körper stand unter erregter Anspannung, sein Atem stockte und er wartete darauf, dass sein Freund weiter sprach. „Ich mag es, dich aus dem Konzept zu bringen“, nahm dieser den Faden wieder auf, „Ich mag es, wenn du anfängst zu stottern... Ich mag es, wenn du verlegen und rot wirst... Ich will dann am liebsten direkt über dich herfallen...“
 

Rap Monster machte einen Satz nach hinten, löste ihre Verbindung, der Kopf so rot wie ein Feuermelder und absolut sprachlos. V sah kurz überrascht aus, schien dann aber eher amüsiert als besorgt und lächelte schelmisch, während der Ältere ihn entgeistert anstarrte.
 

Hatte V gerade das gesagt, was er gesagt hatte? Und warum war ihm plötzlich so heiß? Sein Herz schlug wie wild gegen seine Brust, der Bass der Musik wummerte durch ihn hindurch, gedämpft durch das Rauschen in seinen Ohren und er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er wollte eine Entschuldigung stottern, doch er brachte nur ein schwaches Krächzen zustande, welches von der Musik verschluckt wurde, ehe er fluchtartig den Raum verließ. Er brauchte frische Luft.
 

Jetzt. Sofort.
 

Völlig durch den Wind kämpfte er sich an koreanischen und japanischen Musikern vorbei, stolperte durch den Kellerflur, hinüber zur Treppe und schaffte es irgendwie nach draußen. Die laue Nachtluft klärte seinen Kopf nur mäßig, doch er ließ sich dennoch gegen die Hauswand fallen und atmete tief ein und aus. Das unstete Flattern in seinem Magen kroch in seine Brust und er wusste, dass es pures Adrenalin war, das durch seine Adern jagte. Und er wusste nicht wieso. Er fühlte sich wie ein verschrecktes Schulmädchen und schämte sich in Grund und Boden. Er war ein Mann, verdammt! … Er würde seinem Freund nie wieder in die Augen sehen können.
 

'Soll ich dir verraten, was ich noch mag, Joonie-yah?', geisterte Vs Stimme durch seinen Kopf, 'Ich will dann am liebsten direkt über dich herfallen...'
 

„Verdammt seist du, Kim Taehyung!“, fluchte er halblaut vor sich hin und legte seine Hände aufs Gesicht, versuchte die Röte in seinen Wangen mit schierer Willenskraft zu bezwingen. Doch es zwar zwecklos. Er spürte noch immer Vs heißen Atem auf seiner Haut, hörte die tiefe, raue Stimme in seinem Ohr und seine Worte spielten Flipper in seinen Gehirnwindungen. 'Joonie-yah… über dich herfallen... Joonie-yah... über dich herfallen... Joonie-yah...' Er schüttelte seinen Kopf und gab ein irritiertes Stöhnen von sich. Shit.
 

„Namjoon?“ Er hätte vor Schreck beinahe aufgeschrien, als er zusammenzuckte und seine Füße kurz den Bodenkontakt verloren. Sein Kopf flog nach links und seine Augen sahen geradewegs in die von V. Shit.
 

Der ratlose Ausdruck des Jüngeren wich einem belustigten, als er leise lachte. Der Laut vibrierte in Rap Monsters Körper, als wäre er eine Stimmgabel. Er war ihm viel zu nah. „Namjoon“, setzte er erneut zum Sprechen an, „Alles okay?“ „Alles bestens“, antwortete er viel zu schnell und Vs Grinsen wurde breiter. Sein Zeigefinger strich neckend über Rap Monsters Arm. „Ganz sicher?“, hakte er nach, „Du bist nämlich rot wie eine Tomate.“ Der Rapper holte empört Luft, um zu fluchen, doch da waren Vs Lippen schon wieder an seinem Ohr und machten weiteres, logisches Handeln unmöglich. „Das hat doch nichts damit zu tun, was ich gesagt hab?“ Dieses kleine Biest... „Das weißt du ganz genau!“, brachte er endlich einen zusammenhängenden Satz zustande und wollte den Jüngeren von sich schieben, doch der lachte nur, „Warum sagst du auch so was?“ V sah ihn verdutzt an. „Weil es wahr ist. Jedes Wort.“
 

Manchmal war Vs Art, zu reden oder zu handeln ohne vorher nachzudenken, eine Herausforderung. Und Rap Monster war definitiv überfordert. Die letzten Wochen und Monate war V nie weiter gegangen, als sein Freund es zuließ, war zurückhaltend und verständnisvoll gewesen, hatte ihn nicht gedrängt, keine zweideutigen Bemerkungen gemacht (von dem Kommentar am Telefon abgesehen) oder sonst irgendwie angedeutet, dass er die Geduld mit ihm verlor. Dass er nun so direkt und geradeheraus in die Offensive ging, verschreckte den Rapper mehr als er zugeben wollte. Und zugleich fand er es unglaublich anziehend. Er wollte ihn berühren und von ihm berührt werden, wollte ihm endlich geben, was er zweifellos ebenfalls wollte – doch er war so verdammt unsicher. Noch kein Mädchen, welches er in der Vergangenheit gedatet hatte, hatte ihn so um den Verstand gebracht wie dieser sonderbare, junge Mann aus Daegu. V hatte nicht nur an seinen Mauern gekratzt oder geklopft, nein, er hatte sie wie ein Bulldozer niedergewalzt und legte all seine Ängste und Unsicherheiten frei, die er so verzweifelt versuchte, vor der Welt zu verbergen. Er fühlte sich in seiner Gegenwart nackt und entblößt und obwohl er V vertraute, blieb die Scham und Hemmung, sich vor dem Jüngeren gehen zu lassen.
 

Ein Kuss auf seine Lippen riss ihn aus seinen Gedanken. Rap Monster hatte jedoch keine Zeit, darauf zu reagieren, da löste V sich wieder von ihm und lehnte seine Stirn an die seine. Er hatte seine Arme um ihn gelegt und Rap Monster liebte das Gefühl von Geborgenheit, welches sein Freund ausstrahlte. „Was geht in deinem Kopf vor, hm?“, flüsterte der Sänger und küsste seine Wange, seine Nasenspitze, entlockte ihm ein leises Seufzen.
 

Nach einigen Sekunden Stille, die sie einfach nur eng umschlungen dagestanden hatten, verzogen sich Vs Lippen an seinem Hals zu einem Lächeln und warmer Atem blies über seine Haut, als er lachte. „Ich wollte dich vorhin nicht... verstören oder so“, meinte er, „Aber ich konnte einfach nicht widerstehen.“ Er hauchte einen Kuss in Rap Monsters Halsbeuge, seine Nase kitzelte ihn leicht und der Rapper leckte sich nervös über die Lippen. „Ist schon okay. Ich... war nur überrascht, das ist alles.“ V gab ein ulkiges Glucksen von sich. „Nur überrascht? Ich schein ja echt mies im Flirten zu sein.“ Ein weiterer Kuss landete hinter seinem Ohr und Rap Monster versuchte, das Gefühl zu genießen, schloss seine Augen und legte seine Arme noch fester um seinen Freund. „Ach, so mies warst du gar nicht...“, gab er zögerlich zu und im nächsten Moment fühlte er Vs Zunge auf seiner Haut, die ihn erzittern ließ. „Na dann ist ja gut“, hauchte der Sänger, „Ich könnte mich nämlich dran gewöhnen, so mit dir zu reden.“ „Untersteh' dich!“, protestierte der Ältere schwach und V lachte abermals. „Wieso? Ich mag es wirklich, wenn du verlegen wirst...“
 

Vs Mund geisterte über Rap Monsters Hals, hinterließ Küsse, die von Mal zu Mal nachdrücklicher wurden. Etwas in Rap Monster versuchte, ihn zur Vernunft zu rufen – sie waren immerhin in der Öffentlichkeit! – doch der größere Teil von ihm wollte nicht, dass der Jüngere aufhörte. Und wieder einmal brachte V ihn zum wanken, dass er drohte, zu fallen. Seine Hände krallten sich in dessen Shirt und er gab sich Mühe, keinen Laut von sich zu geben. „Tae... Taehyung, nicht hier“, brachte er schließlich über die Lippen und erntete ein undeutliches Murren als Antwort. „Taehyung, bitte!“, wiederholte er und V ließ von ihm ab. „Entschuldige“, murmelte er und Rap Monster hätte sich ohrfeigen können. „Nein“, erwiderte er und seufzte. „Du brauchst dich doch nicht entschuldigen... Nur – Nur nicht heute, okay? … Ich bin müde“, setzte er zaghaft hinterher und V nickte, ein sanftes Lächeln auf seinem Gesicht. „Wollen wir nach Hause?“, fragte er, „Ich werde auch versuchen, nicht über dich herzufallen – aber versprechen kann ich nichts!“ Er zwinkerte und Rap Monster verdrehte die Augen, doch seine Mundwinkel zuckten und verrieten ihn.
 

Ohne sich von den anderen Partygästen zu verabschieden, schlenderten sie hinüber zum Parkplatz. 'Nach Hause' war mittlerweile Vs Bezeichnung für Rap Monsters Wohnung und der Ältere fühlte jedes Mal eine spontane Welle der Zuneigung, wenn V dies sagte. Er mochte den Gedanken, dass der Sänger seine bescheidenen vier Wände als 'ihr Zuhause' betrachtete und im Grunde verbrachten sie hier auch die meiste ihrer gemeinsamen Zeit. Also führte ihr Weg sie auch heute Abend dorthin.
 

Rap Monster musste lächeln, als V seine Schuhe abstellte und wie selbstverständlich zu seinem Kleiderschrank ging, um sich seine Schlafsachen herauszuholen. Der Ältere hatte bereits vor über einem Monat ein Fach für seinen Freund frei geräumt, in dem er einige Shirts, Hosen und Unterwäsche lagerte. Im Bad stand nun ein zweiter Becher mit Zahnbürste, zwei Extrahandtücher hingen über der Halterung an der Wand und in der Dusche stand Vs Duschgel und Shampoo. Und obwohl Rap Monster seine Privatsphäre schätzte, störte es ihn nicht, dass der Sänger in sie eindrang, sich darin breit und es sich gemütlich machte. Er hatte festgestellt, dass er ruhiger schlief, wenn der Jüngere nachts im Bett neben ihm lag, einen Arm um seine Hüfte geschlungen. Er liebte es, Vs Geruch noch im Kissen zu vernehmen, wenn er seine Nase in dem Stoff vergrub und inhalierte, auch wenn dieser längst nicht mehr da war. Rap Monster hatte sich so schnell daran gewöhnt, dass es ihm ein wenig Angst machte.
 

Als er sich wenige Minuten später neben V ins Bett legte, schlang dieser automatisch seine Arme um ihn und Rap Monster schmunzelte. Der Jüngere kuschelte sich an seinen Rücken, das Gesicht in seinem Nacken vergraben und das regelmäßige Atmen wärmte seine Haut und lullte ihn langsam ein.
 

Doch V schien noch nicht zum Schlafen zumute zu sein, denn kurz bevor Rap Monster die Augen zufielen, nuschelte er: „Soll ich dir sagen, was ich noch alles mag?“ Der Rapper blinzelte kurz irritiert. „Will ich das wirklich wissen?“, gab er dann verschlafen, aber mit einem kleinen Lächeln zurück und spürte wie sich die Lippen des anderen an seiner Haut zu einem Grinsen verzogen. Das kleine Schnaufen kribbelte im Nacken. „Weißt du noch?“, flüsterte V und begann seinen Bauch zu streicheln, „Die Nacht im Hotel?“ Rap Monster biss sich auf die Unterlippe und starrte verlegen in die Dunkelheit. Wie könnte er das vergessen? Es war ihm noch immer peinlich. Sein Herz pochte aufgeregt, als Vs Hand tiefer wanderte und unter seinen Hosenbund schlüpfte. „Tae!“, erhob er leise Einwand, doch sein Freund küsste seinen Nacken und Sekunden später schlossen sich seine Finger um das weiche Glied und ihm entwich ein Keuchen. „Sch...“, beruhigte V ihn und hauchte einen weiteren Kuss auf die warme Haut, „Genieß es einfach, Joonie-yah...“
 

Und wieder fiel er ein bisschen tiefer... Doch das war okay.
 

… Mit V war das okay.
 

Als Rap Monster am nächsten Tag aufwachte, hörte er nebenan die Dusche laufen. V war schon auf. Der Rapper streckte seine müden Glieder und rollte sich auf die andere Seite, vergrub sein Gesicht in dem Kissen und atmete tief ein. Eine Art innerer Frieden überkam ihn und er seufzte. Es war eindeutig nicht fair, dass V diese Wirkung auf ihn hatte. … Ob der Jüngere ebenso empfand? Er dachte an die Nacht zurück, daran was sich nur einige Stunden zuvor zwischen ihnen abgespielt hatte. V hatte keine Gegenleistung von ihm erwartet, ihn gehalten und geküsst, bis Rap Monster in seinen Armen eingeschlafen war. Und wieder einmal fühlte er sich unzulänglich...
 

Mit einem letzten, tiefen Seufzen richtete er sich auf und fuhr sich durch das zerstrubbelte Haar. Ein kurzer Moment der Zufriedenheit und erneut wurde er von Selbstzweifeln geplagt. Ob das wohl jemals endete? Er warf einen Blick auf die Uhr und sortierte im Kopf die Termine die Tages, ehe er entschied, dass er noch genug Zeit hatte und sich nicht abzuhetzen brauchte.
 

Die Dusche im Bad verstummte und Rap Monster stand auf und ging hinüber zum Kleiderschrank. Er öffnete ihn und sein erster Blick fiel auf die Sachen von V. Der Stapel wuchs. Vielleicht sollte er ihm noch ein weiteres Fach freiräumen.
 

„Guten Morgen!“, rief V gutgelaunt, als er zurück ins Zimmer kam und den Älteren aus seinen Gedanken schreckte. Er umarmte ihn, stahl sich einen Kuss und griff dann an seinem Freund vorbei in den Schrank, um sich einen von Rap Monsters Sweatern zu schnappen. Der protestierte nicht und V fragte nicht. Er trug in letzter Zeit häufig seine Klamotten und der Rapper dachte still und heimlich, dass sie dem Sänger besser standen als ihm.
 

„Wann müssen wir wo sein?“, fragte der Jüngere ihn da und Rap Monster nahm sich nun ebenfalls etwas zum Anziehen aus dem Schrank. „Wir haben noch Zeit“, antwortete er, „Das Treffen mit dem Manager ist um 12 Uhr, das Interview um 13 Uhr. Das Tanztraining halten wir heute kurz, zwei oder drei Stunden – ihr fangt um 18 Uhr an, oder?“ V nickte und grinste dann. In knapp zwei Wochen war der Dreh für das Idol Star Athletic Championship Chuseok Special und die Teilnehmer übten fleißig. Es waren nicht viele Events im Chuseok Special vertreten, lediglich Futsal, Basketball, der 60m-Lauf und der 400m-Relay, und sie freuten sich jetzt schon auf den ISAC 2016 Dreh, weil sie dort auch am Bogenschießen und Ssireum teilnehmen würden. Rap Monster war sportlich absolut talentfrei und unkoordiniert, weswegen er seine Zeit hauptsächlich damit verbringen würde, die anderen anzufeuern. Aber damit konnte er leben.
 

Er sprang unter die Dusche, seine Zweifel beiseite schiebend, widerstand dem Drang, Vs Shampoo zu benutzen und leistete seinem Freund anschließend in der Küche Gesellschaft. Der saß auf der Arbeitsplatte und stillte den kleinen Hunger mit einem Snack. Als Rap Monster eintrat, hielt er ihm die Tüte hin, doch der Ältere schüttelte den Kopf. Er hatte keinen Appetit. Er stützte die Ellbogen auf die Platte und lehnte sich vor, sah nachdenklich aus dem Fenster. V legte die Chips beiseite, legte sich quer über die Arbeitsplatte und versperrte seinem Freund damit die Sicht nach draußen.
 

„Worüber zerbrichst du dir schon wieder den Kopf?“, fragte er und stützte den Kopf in die Handfläche. „Tu ich doch gar nicht“, widersprach der Rapper und pikste ihm in die Seite, doch V blieb hartnäckig. „Doch, tust du. … Geht es um gestern Nacht?“ Verstimmt zog Rap Monster die Augenbrauen tiefer und schloss die Augen. „Nein, es geht nicht um gestern Nacht. Es ist alles in Ordnung.“ Er wusste, dass er abweisender klang als beabsichtigt und wollte sich gerade entschuldigen, als V sich wieder aufsetzte und ihn zwischen seine Beine zog. Der Sänger legte seine Arme um ihn und sah ihn an. „Warum kannst du nicht einfach mit mir reden?“, fragte er und klang verletzt, „Du redest nie mit mir. … Redest du überhaupt mal mit jemandem? Jin-hyung? Yoongi-hyung? … Yongguk-ssi?“ Rap Monster fühlte sich unwohl in seiner Haut. Der intensive Blick des Jüngeren schien ihn zu durchleuchten und obwohl er diese Augen liebte, wäre es ihm lieber, wenn V ihn nicht ansehen würde. Nicht jetzt. Nicht so. „Worüber denn reden?“, entgegnete er und versuchte ihm auszuweichen. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte er an Jiwons Worte: 'Wusstest du, dass die meisten Beziehungen scheitern, weil die Partner nicht miteinander reden?' und ' Vertrau ihm' schossen ihm in den Kopf. Er seufzte schwer und V küsste seine Schläfe. „Über alles“, meinte dieser, „Ich kann jederzeit zu Jimin gehen, wenn mich was bedrückt. Was ist mit dir? … Wenn du alles in dich hineinfrisst, passiert dasselbe wie vor einem Jahr... Ich mach mir doch nur Sorgen um dich. … Ich liebe dich, Namjoon.“
 

Rap Monster hielt das nicht aus. Er senkte den Kopf und versuchte, die Tränen zurückzuhalten. Was hatte er in seinem Leben Großartiges getan, dass ihm ein Freund wie Kim Taehyung zustand? V verdiente jemand Besseren. „I-ich.. Ich kann -“ Er unterbrach sich und holte tief Luft, sah dem Jüngeren noch immer nicht in die Augen, aber er spürte seine Hände, die ihm Kraft spendend über den Rücken streichelten. „Ich bin nicht... genug “, flüsterte er und Vs Finger hielten in ihrer Bewegung inne. Das war eigentlich nicht das gewesen, was Rap Monster hatte sagen wollen und er hatte keine Ahnung, warum ausgerechnet diese Worte aus ihm herausgekommen waren. Aber er wusste, dass er sich zum totalen Volltrottel gemacht hatte und wollte sich von V lösen, den Raum verlassen, doch V packte ihn am Handgelenk und hielt ihn zurück. Schweigen senkte sich über sie. Und der Rapper wagte es kaum, zu atmen.
 

„Namjoon, sieh mich an“, befahl der Sänger mit seiner tiefen Stimme und vorsichtig hob Rap Monster den Blick. Sein Freund sah ungewohnt streng aus, seine sonst vor Vergnügen funkelnden Augen dunkel vor Ernst und eine kleine Falte hatte sich zwischen den Brauen gebildet. „Das glaubst du doch nicht wirklich, oder? … Wie kommst du auf so einen Gedanken? Du bist der klügste Mensch, den ich kenne – wie kannst du so etwas Dummes sagen? Das ist nicht wahr. Kein bisschen. Du bist ein talentierter Musiker, ein vorbildlicher Leader und ein wirklich außergewöhnlicher Mensch! … Und ein wunderbarer Freund.“
 

Der Rapper bemerkte erst, dass er weinte, als die Tränen ihm die Sicht verschwammen und V nur noch ein undeutlicher Fleck in seinem Blickfeld war. Er schniefte erschrocken und wischte sich mit dem Ärmel übers Gesicht. Doch er konnte den Tränenfluss nicht stoppen. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann ihm zuletzt jemand so etwas gesagt hatte. Vs Worte hatten etwas tief in ihm berührt, ließen sein Herz in der Brust anschwellen und seinen Körper zittern. Und seine Gefühle schwappten über wie ein volles Gefäß. Er wollte nicht vor ihm weinen, aber immer mehr Tränen suchten sich ihren Weg ins Freie und als V ihn in seine Arme schloss, war er hoffnungslos verloren. Er klammerte sich an seinen Freund und schämte sich für sein lächerliches Verhalten.
 

„Sag das nie wieder, Joonie-yah“, nuschelte V in sein Haar, doch Rap Monster schaffte es nicht, ihm zu antworten.
 

Er hatte keine Ahnung, wie lange er brauchte, um sich zu fangen, aber als sie sich wieder voneinander lösten, lächelte V ihn an und der Ältere erwiderte es zurückhaltend, wischte sich ein letztes Mal über die Augen. „Tut mir leid“, sagte er und war froh, dass seine Stimme nicht ganz so brüchig klang wie er sich fühlte. „Dafür nicht“, winkte der Sänger ab und wuschelte ihm liebevoll durchs Haar, „Vielleicht sollte ich öfter mit dir flirten, um dein Selbstvertrauen zu boosten.“
 

„Oh Gott, bitte nicht...“
 


 


 


 

Nachwort:
 

Ich entschuldige mich nachträglich für folgende Dinge:
 

- Das Kapitel sollte eigentlich lustiger werden, aber mir ist mal wieder klar geworden, dass ich einfach nicht lustig schreiben kann... Ich entschuldige mich also dafür, dass bei mir immer alles so furchtbar emotional und depressiv ist T.T

- Dass ich dieses Mal keine zweite POV eingebaut habe - es waren 2 POVs geplant, aber es hat dann doch nicht wirklich gepasst, deswegen werde ich die zweite POV im übernächsten Kapitel etwas mit einarbeiten (um das Geschehen von der Party "aufzuholen")

- Es sollten eigentlich wieder PSC Musiker Erwähnung finden, aber... ähnlich wie bei der zweiten POV hat es leider nicht gepasst... Dafür kommt Saga im nächsten Kapitel wieder vor :)

- Ich habe die Szene im Bett zwischen Namjoon und Taehyung mit voller Absicht nicht ausgeschrieben, weil ich kein smut in dieses Kapitel einbauen wollte - das stand hier einfach nicht im Vordergrund, sorry ;)
 

Ich hoffe, euch hat das Kapitel trotzdem gefallen und ihr seid nicht zu enttäuscht ^^

(konstruktive) Kritik ist wie immer willkommen und ich würde mich darüber freuen, eure Meinung zu lesen :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  GoodBoyTobi
2016-05-05T16:47:05+00:00 05.05.2016 18:47
Yay, endlich geht es weiter ^^
Das Kapitel war wie die vorherigen echt klasse.
Das es nur um V und RapMonster geht fand ich eigentlich ganz gut. Die zwei sind so niedlich zusammen.
Das mit der Uni ist wirklich echt blöd. Aber es freut mich zu hören das du trotztdem versuchst weiter zu schreiben und hochzuladen. Und für die Uni wünsch ich dir viel Kraft und Ausdauer. Fightoh-oh!
Mach auch im nächsten Kapitel so weiter wie bisher, bleib dir treu ^^
Antwort von:  Maya
06.05.2016 13:59
Hey ^^
Lieben Dank für dein Kommentar - ich freue mich immer über (unerwartete) Rückmeldung :)
Ich gebe mir Mühe, Uni und das Schreiben unter einen Hut zu bekommen, aber es ist nicht einfach. Aber ich schreibe auf jeden Fall immer weiter, wenn ich die Zeit und Nerven habe ^^/) Vielen Dank für die lieben Wünsche ;) !
Und keine Sorge, ich bleibe mir und meinem Schreibstil treu ^^
LG, Maya
Von:  Blairwitch
2016-04-30T16:49:39+00:00 30.04.2016 18:49
Endlich geht es weiter *~*
War echt ein tolles Kapitel wie immer.
Ich fand das überhaupt nicht schlimm das es hier nur um die 2 ging. War so eigentlich passend von der Stimmung.
V ist einfach so süß und heiß zu gleich >//< müsste auch erst mal frische Luft schnappen gehen ... xD
Schade das du immer wegen der Uni so wenig Zeit hast, aber ich werde sehnlichst auf ein neues Kapitel warten.^^
Antwort von:  Maya
01.05.2016 13:06
Ich weiß =.=
Ja, ich wollte eigentlich noch Minsu als zweite POV einbauen (auch wegen dem nächsten Kapitel - jetzt ist das irgendwie so "übergangslos*...), aber es hat halt einfach nicht gepasst *seufz* Dafür konnte ich ein wenig die Situation von Rap Monster näher beleuchten.
Uni stiehlt mir echt viel Zeit (ich weiß gar nicht, warum immer alle sagen, dass Studenten so viel Zeit haben Oo !?), aber ich gebe mir Mühe T.T !!
Vielen Dank für dein Kommentar :)
LG, Maya


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