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Pretty Wild Things

Kpop/JRock Crossover
von

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Stand der Dinge

Hallo ^^
 

Es hat zwar länger gedauert als geplant, aber hier ist sie: Die Fortsetzung von "Pretty Young Things"!

Da sie auf den Ereignissen von PYT aufbaut, empfiehlt es sich diese FF vorher gelesen zu haben.

Die Bilder zu Charakteren lade ich (wie bei PYT auch) nach und nach hoch, einige habe ich schon, andere suche ich noch ^^°
 

Zudem möchte ich noch darauf hinweisen, dass ich nicht von jeder Band die Termine im Kopf habe und diese auch bewusst nicht heraus gesucht habe. Bei PYT bin ich auch nur am Rande auf BTS' Comeback eingegangen (und werde das hier auch tun, ebenso wie auf andere Dinge wie z.B. B.A.Ps Comeback, C-CLOWNS Trennung, iKONs Debut etc.) und habe nicht jeden einzelnen Auftritt, Interview-Termin etc. erwähnt. Ich weiß auch, dass viele der Bands auf Tour waren/sind -> auch auf diese Daten werde ich nicht näher eingehen! (andernfalls würden viele meiner Charaktere ja NIE aufeinander treffen und hätten [wie im wahren Leben *seufz*] gar keine Zeit...)
 

Letzte Anmerkung: Da ich nun studiere, habe ich leider viel weniger Zeit zum Schreiben als zuvor bei PYT. Updates in 2-Wochen-Abständen sind also leider nicht mehr drin :/ Aber ich gebe mir Mühe!
 

So, genug geredet :)
 


 

Pretty Wild Things

Prolog – Stand der Dinge

Teil: 1/?
 

Warning: unrealistisches Crossover, OoC, Shounen-Ai/Yaoi

Rating: Prolog ist safe, spätere Kapitel werden zum Teil MA
 

Personen: Rap Monster & V (BTS)

Pairings: Rap Monster x V

Disclaimer: keiner der erwähnten Musiker gehört mir und ich verdiene kein Geld hiermit

 

Viel Spaß beim Lesen!

Maya
 

Als Rap Monster an diesem Montag aufwachte, war er allein. Noch geblendet vom Schlaf hatte er neben sich getastet und das Bett leer vorgefunden. Seufzend erinnerte er sich daran, dass V gestern Abend nicht über Nacht geblieben sondern nach Hause gegangen war. Er zögerte einen Moment, doch dann rollte er sich auf die Seite, griff nach dem zweiten Kissen und drückte seine Nase in den Stoff; es roch noch nach ihm. Er musste lächeln.
 

V war die letzten drei Nächte bei ihm gewesen und hatte in seinem Bett geschlafen. Sie hatten gekuschelt, ein wenig geknutscht oder einfach nur nah beieinander gelegen und zusammen geschwiegen – selbst Schweigen war mit dem Jüngeren angenehm. Aber mehr passierte nicht zwischen ihnen.
 

Wenn er ehrlich war, dann ärgerte er sich über sich selbst. Er hatte den tollsten Freund, den er sich wünschen konnte und schaffte es nicht-
 

Schlecht gelaunt schwang Rap Monster die Beine aus dem Bett und seufzte kellertief. Montagmorgen waren selten gute Morgen, aber nun war er mies. Er versuchte seine Gedanken auf dem Weg zum Badezimmer zu klären und sich auf andere Dinge zu konzentrieren. Den neuen Song zum Beispiel. Er war mit seinem Rap-Part noch immer nicht zufrieden – ah, das nächste Thema, das ihn aufregte...
 

Als er kurz darauf pünktlich das Wohnhaus verließ, lief er beinahe vor eine Wand. Es war Mitte Juli und eine Hitzewelle hatte vor wenigen Tagen unerwartet die Stadt erfasst, sodass sie ihr Training öfter als üblich unterbrechen mussten, um Wasser nach zu kippen. Noch so eine Sache... Mürrisch öffnete er die Autotür – er fuhr noch immer den Wagen seiner Cousine, sparte aber gerade für ein eigenes Auto – und schaltete sofort die Klimaanlage an. Er stand noch eine Weile in der geöffneten Tür, um Luft ins Innere zu lassen und sah über das Autodach hinweg auf die andere Straßenseite. Einige Kinder waren mit ihren Taschen auf dem Weg zur Schule. Sie kamen ihm unglaublich winzig vor und er dachte einen Moment an die zwei Kinder seiner Cousine. Wie alt waren sie jetzt? Drei und fünf? Obwohl sie nur zwei Häuser weiter wohnte, sahen sie sich kaum; Rap Monster war so gut wie jeden Tag mit der Band beschäftigt und seine Cousine hatte auch vor kurzem wieder angefangen zu arbeiten – nicht einmal Babysitten konnte er, weil er keine Zeit hatte.
 

Erneut seufzte er und setzte sich auf den Fahrersitz, die Luft im Auto war nun um einiges besser und er schloss die Tür. Er schnallte sich an, sah noch einmal kurz nach, ob er alles dabei hatte und wollte gerade den Wagen anlassen, als in dem Moment sein Handy klingelte.
 

Überrascht hob er ab. „Kannst du mich abholen?“, kam sofort die Frage und Rap Monster schmunzelte. Es war V und er klang abgehetzt. „Dir auch einen guten Morgen“, meinte er amüsiert und hörte den Jüngeren am anderen Ende lachen, „Was ist los? Hast du die Bahn verpasst?“ Sein Freund schien außer Atem zu sein und das war für Rap Monster eine logische Schlussfolgerung. „So ungefähr“, war jedoch die ausweichende Antwort, „Kannst du mich abholen?“ Der Rapper dachte nicht lange nach. „Okay. Bist du am Bahnhof?“ „Nee, Zuhause.“ Der Ältere stutzte kurz. „Wieso bist du noch Zuhause?“, fragte er verdutzt und sah auf die Uhr – Vs Bahn hätte vor zehn Minuten fahren müssen und er somit eigentlich schon seit wenigstens einer Viertel Stunde unterwegs sein. „Eh, hab verschlafen.“ Eigentlich wollte Rap Monster dies unkommentiert stehen lassen und gerade sagen, dass er gleich bei ihm wäre, doch da sprach V schon weiter. „Ich hab an dich gedacht und... war leicht abgelenkt.“
 

Rap Monsters Finger entglitt beinahe das Telefon. Hatte V gerade gesagt, was er gehört hatte? Und hatte er das so gemeint, wie er es verstanden hatte? Er hörte das Lachen des Sängers in der Leitung und war sich nicht sicher... „Eh, ich komme. Ich mein, ich bin gleich da!“ Er wartete die Antwort seines Freundes nicht mehr ab, der noch immer lachte und legte auf.
 

Er brauchte einen kleinen Moment um sich zu fangen und drehte dann endlich den Zündschlüssel. Der Motor sprang an und Rap Monster fuhr vom Parkplatz. Während er den Umweg zu Vs Wohnung nahm, rief er sich zur Raison; V hatte ihn bestimmt nur necken wollen, das tat er gern – er hatte ganz bestimmt nicht das getan, woran Rap Monster gerade gedacht hatte. Trotzdem konnte er nicht verhindern, dass für einen kurzen Augenblick das Gesicht des Sängers vor seinem inneren Auge auftauchte... die Wangen gerötet, die Augen geschlossen, der Atem abgehackt... 'Verdammt! Reiß dich zusammen!', ermahnte er sich erneut.
 

Als er zehn Minuten später in Vs Straße einbog, war sein Gemüt wieder abgekühlt, aber seine Laune hatte sich noch nicht sonderlich gebessert. Generell war er in letzter Zeit oft schlecht gelaunt. Rap Monster und V waren nun seit beinahe zweieinhalb Monaten zusammen und seit der Nacht im Hotel war nichts mehr zwischen ihnen 'passiert'. Und das war definitiv nicht Vs Schuld. Der Jüngere hatte sich damit einverstanden erklärt die Beziehung langsam angehen zu lassen, damit Rap Monster sich daran gewöhnen konnte. Und das tat er auch. Er bedrängte den Älteren nicht und tat nichts, was ihm in irgendeiner Form unangenehm sein könnte und obwohl der Rapper dankbar dafür war, stieg mit jeder weiteren Woche auch sein Frust. Wäre V ein Mädchen, hätte er schon längst mit ihm geschlafen – aber V war nun mal kein Mädchen und er hasste es, dass ihn diese Tatsache so unglaublich verunsicherte. Einige Male hatte er sich fest vorgenommen, die Nacht nicht wieder keusch und unschuldig neben seinem Freund zu liegen und 'es' endlich zu tun, doch kaum war der Moment gekommen, in dem sie beide im Bett lagen und sich küssten, verlor Rap Monster der Mut.
 

Es sollte ihn also nicht verwundern, wenn V tatsächlich gerade dabei gewesen war sich einen runter zu holen... Er tat es schließlich nicht.
 

Seine Finger hatten sich verärgert ins Lenkrad gekrallt und seine Knöchel stachen weiß hervor, als er kurz darauf vor dem Hochhaus hielt, in dem V seine Wohnung hatte. Er wollte gerade den Gurt lösen, um zu klingeln, als sich auch schon die Beifahrertür öffnete und der Jüngere einstieg.
 

„Morgen!“, flötete er gut gelaunt, beugte sich vor und stahl sich einen Kuss. „Taehyung!“, gab der Rapper entrüstet von sich, doch V winkte ab und schnallte sich an. „Ich weiß, ich weiß: 'Nicht hier!'“, meinte er lapidar und sah ihn lächelnd an. Und Rap Monster konnte ihm einfach nicht böse sein. Weit und breit war kein Mensch zu sehen, also gab er dem Drang nach und lehnte sich hinüber. V kam ihm entgegen und als sich ihre Lippen zum zweiten Mal trafen, war es weitaus ruhiger und gefühlvoller. Der Leader genoss ihren Kuss und hätte ihn gerne noch vertieft – doch sie befanden sich noch immer in der Öffentlichkeit und waren zudem auch noch spät dran.
 

Also lenkte Rap Monster den Wagen zurück auf die Straße Richtung PSC-Gelände. Er hatte sich schon so daran gewöhnt zur PSC zu fahren, dass er vor zwei Tagen einen irren Umweg hatte fahren müssen, weil er eigentlich zu Big Hit gemusst hatte und stattdessen zur PSC gefahren war. Er war bereits beinahe dort gewesen, als ihm einfiel, dass er woanders hin musste. Sie waren auch überraschend selten in letzter Zeit bei Big Hit Entertainment gewesen; sie waren fast nur noch zu Besprechungen und hin und wieder für Aufnahmen dort, die Tanzproben fanden so gut wie ausschließlich im PSC-Nebengebäude statt. Die Räumlichkeiten waren größer und selbst wenn mehrere Bands dort waren, war immer noch woanders ein Raum frei – das war ja mit ein Grund gewesen, das Gebäude zu kaufen: Es bot einfach viel mehr Platz. Auch an ihre Nachbarn hatte er sich gewöhnt und die unüblich regelmäßigen Treffen mit Kollegen wie B.A.P, EXO, GOT7 und vielen mehr, die man zuvor sonst höchstens mal auf Veranstaltungen im Backstagebereich getroffen hatte. Sein Leben kam ihm seit einigen Monaten sehr viel turbulenter vor...
 

V war die Fahrt über erstaunlich ruhig und so sah Rap Monster einige Male vorsichtig zu ihm rüber. Er versuchte dabei herauszufinden ob der Jüngere vielleicht sauer auf ihn war oder sonst missgestimmt, aber nichts dergleichen schien der Fall zu sein. Er tippte nur hin und wieder auf seinem Handy und wippte mit dem Fuß. Erst jetzt bemerkte er, dass V heute kurze Hosen trug, was ihn für einen Moment ablenkte. Der Rapper hatte eine Schwäche für Beine und er fand, dass V für einen Kerl verdammt schöne Beine hatte... Er schluckte und konzentrierte sich wieder auf die Straße.
 

Rap Monster brachte den Wagen auf dem Parkplatz der PSC zum Stehen und schaltete den Motor ab. Er seufzte, als er auf die Uhr sah und feststellte, dass sie zu spät kamen. V interpretierte das genau richtig und warf ihm einen entschuldigenden Blick zu. „Tut mir leid, dass du den Umweg fahren musstest“, sagte er und löste den Gurt, „Kommt nicht wieder vor, ich versprech's.“ Der Rapper winkte ab und stieg aus.
 

Er schulterte sich seinen Rucksack und machte sich mit V zusammen auf den Weg zum Ausgang des Platzes, als sein Freund plötzlich erfreut lachte und loslief. Verblüfft sah Rap Monster ihm hinterher und beobachtete wie der Sänger Jimin um den Hals fiel, sich bei ihm einhakte und dann gutgelaunt schwatzend mit ihm zum Eingang schlenderte.
 

Der Leader folgte ihnen, hörte jedoch nicht zu. Er starrte lieber weiter auf Vs Beine. Er hatte völlig vergessen – oder verdrängt? – dass 'Sommerzeit' gleichbedeutend war mit 'viel Haut, wenig Stoff'. Und V trug, im Gegensatz zu ihm, gerne kurze Hosen und Sandalen sobald das Wetter es zuließ. Oh man, er war ja so was von erledigt...

Lampenfieber

Hallo ^^
 

Bin doch etwas schneller mit dem 1. Kapitel zur Stelle als gedacht. Hatte einen kleinen Schreibschub (wie immer, wenn ich eigentlich lernen müsste)...
 

Ein paar kleine Anmerkungen vorweg.

1. Das nächste Kapitel wird definitiv etwas später kommen, da ich in 2 Wochen meine Prüfungen habe und bis dahin noch einiges tun muss.

2. Einige (wenn nicht alle) Kapitel werden bis zu zwei POVs haben, da ich neben Rap Monster x V ja noch andere Pairings dieses Mal "bearbeite", die ich im ersten Teil außer Acht gelassen habe und

3. möchte ich noch einmal erwähnen, dass es sich um ein unrealistisches Crossover handelt und die FF schon in den AU-Bereich gehört -> deswegen hoffe ich, dass mir JRock-Fans/Kenner verzeihen, wenn ich z.B. auf KPop-Ereignisse eingehe, aber nicht schreibe, dass ViViD getrennt sind oder Kagrra nicht mehr existiert und Isshi tot ist... Ich nehme mir an dieser Stelle die Freiheit dies zu ändern. Punkt.
 

Pretty Wild Things

Kapitel 01 – Lampenfieber

Teil: 2/?
 

Warning: unrealistisches Crossover, OoC, Shounen-Ai/Yaoi

Rating: Kapitel 1 ist safe, nur angedeuteter smut
 

Personen: V, Jimin & Jin (BTS), Minsu (Boys Republic), Chanyeol (EXO), L.Joe (Teen Top), Jongup (B.A.P)

Pairings: Rap Monster x V, Jongup x Jimin

Disclaimer: keiner der erwähnten Musiker gehört mir und ich verdiene kein Geld hiermit
 

Viel Spaß beim Lesen!

Maya
 

V war guter Laune, als er in der Pause zusammen mit Jimin und Minsu im Innenhof des PSC-Geländes stand und sich angeregt unterhielt; bei ihnen waren außerdem Chanyeol und L.Joe.
 

Nachdem V und J-Hope zuerst mit Minsu nähere Bekanntschaft gemacht hatten, waren nach und nach noch weitere Musiker hinzu gekommen, mit denen sie sich angefreundet hatten. Die Bands von SM Entertainment waren erst unter sich geblieben, doch mittlerweile sah man EXO häufig bei Topp Dogg oder den Neulingen Seventeen stehen, Teen Top und Boys Republic waren ebenfalls häufig zusammen oder auch VIXX und GOT7 und langsam lösten sich die festgefahrenen Bandstrukturen auf. Und V mochte dieses neue „Betriebsklima“; er hatte dadurch viele neue Freunde gewonnen! Seit seinem Gespräch mit Minsu hatte er den Tänzer fest in sein Herz geschlossen und auch Chanyeol und L.Joe erwiesen sich als angenehme Gesellschafter, die er nicht mehr missen wollte.
 

Es hatte sich inzwischen herumgesprochen, dass V und Rap Monster ein Paar waren – auch wenn es dem Rapper wohl lieber gewesen wäre, wenn es außer ihnen keiner wusste – und der Sänger war erleichtert, dass es keinem etwas auszumachen schien. Dass J-Hope recht „flexibel“ war, was sein Liebesleben betraf, war vorher schon kein Geheimnis gewesen und hatte niemanden gestört, also überraschte V es nun auch nicht, dass immer mehr seiner Kollegen mit der Zeit zugaben, ebenfalls schon das ein oder andere Abenteuer erlebt zu haben – auch wenn sie es nicht so offen heraus posaunten wie J-Hope.
 

„Hast du dir schon etwas für Namjoon-hyungs Geburtstag überlegt?“, fragte Jimin ihn da und riss V aus seinen Gedanken. Unangenehm waren ihm die Blicke der anderen bewusst. „Ehm, nein, noch nicht. Aber es ist ja auch noch etwas Zeit“, antwortete er ausweichend und versuchte dabei Minsus Lächeln zu ignorieren.
 

Natürlich hatte er sich schon Gedanken gemacht. Aber zum einen war er sich deswegen noch nicht sicher und zum anderen war dies nicht für die Öffentlichkeit bestimmt...
 

Zu seinem Glück ging niemand näher darauf ein und sie widmeten sich wieder anderen Themen. Minsu und Jimin begannen über ihr aktuelles Tanztraining zu diskutieren und verglichen ihr „Pensum“ und Chanyeol hatte sein Handy gezückt und zeigte L.Joe einige Lyrik-Fragmente eines Songs, an dem er derzeit arbeitete. V lauschte den Gesprächen, schweifte in Gedanken aber ständig ab.
 

Er war nun schon über zwei Monate mit seinem Leader zusammen und er genoss ihre gemeinsame Zeit. Doch allmählich machte er sich auch... Sorgen. Erleichtert hatte er Rap Monster versprochen die Beziehung langsam angehen zu lassen, als dieser sich auf ihn und die ganze Sache eingelassen hatte und er bedrängte ihn nicht, aber es beunruhigte ihn etwas, dass sein Freund scheinbar kein Interesse daran hatte mit ihm zu schlafen... Nun gut, zwei Monate waren keine so lange Zeit wie bei Jimin und Jongup, die bereits seit Ende März ein Paar waren – aber der Aussage seines besten Freundes nach taten die beiden mehr als nur Küssen und Kuscheln. Und V konnte nicht leugnen, dass er durchaus Lust auf mehr verspürte. Wenn er nachts allein in seinem Bett lag, dachte er sehnsuchtsvoll an die Nacht im Hotel zurück und wie gut es sich angefühlt hatte, als Rap Monster ihn angefasst hatte. Danach schämte er sich jedes Mal, während er sich die Hände wusch und die Spuren beseitigte. Es war ihm ungemein peinlich sich einen runter zu holen und dabei an seinen Freund zu denken.
 

Als er und Jimin sich am Ende ihrer Pause auf den Rückweg zum Proberaum machten, sah er C-CLOWN gerade das Gebäude verlassen. Er winkte ihnen, doch nur Rome erwiderte den Gruß; er wirkte ziemlich abgespannt. V wusste, dass sie gerade ähnliche Probleme wie B.A.P hatten – keine gerichtlichen, aber auch sie standen gerade mit ihrer Company in Verhandlungen, weswegen sie aktuell selten beim Training anzutreffen waren. Die meiste Zeit waren sie bei Yedang Entertainment, um dort in den Büros mit den Managern nach einer Lösung zu suchen und wahrscheinlich waren sie gerade wieder auf dem Weg dorthin.
 

V und Jimin hingegen verschlug es zurück in den ersten Stock des PSC-Nebengebäudes. Während sie den Flur entlang gingen, kamen sie an einigen anderen Proberäumen vorbei, die momentan besetzt waren und hier und da lächelte den beiden ein freundliches Gesicht zu. Es war bereits spät am Nachmittag, doch V hatte mittlerweile einen groben Überblick darüber, wer wann noch hier war. EXO war dafür bekannt, dass sie meist nicht vor Mitternacht nach Hause fuhren und iKON, die bald Debut hatten, waren unter B.Is Anleitung noch meist bis drei oder vier Uhr morgens beim Training. Auch BTS waren ziemlich im Stress und würden wohl vor zwei Uhr nicht Feierabend machen; sie arbeiteten bereits am nächsten Album und im September stand eine Tour an. Und ganz nebenbei mussten sie noch ihre regulären Auftritte hinter sich bringen und drehten ihre Miniserie. Als V und Jimin ihren Proberaum betraten, suchte der Sänger aus Gewohnheit nach Rap Monsters Blick, der ihn erwiderte, doch sein Lächeln war müde. Als Leader stand er momentan ziemlich unter Druck und er arbeitete echt hart, um ihre ganzen Termine unter einen Hut zu bekommen und die Erwartungen zu erfüllen, die das Management an ihn stellte. Sofort verbannte V seine egoistischen Bedürfnisse in die hinterste Ecke seines Verstandes und konzentrierte sich wieder auf das Training.
 

Gegen 22 Uhr leerte sich das Gebäude langsam. Als V in ihrer nächsten Pause im Gang stand und sich ans Fenster lehnte, erkannte er, dass der Parkplatz um einiges verlassener dalag als noch einige Stunden zuvor. Gedämpft hörte er noch die Musik von EXO durch eine der Türen dringen und weiter den Gang entlang waren zwei weitere Räume besetzt, doch ansonsten war es ruhig geworden. Für seinen Geschmack schon beinahe zu ruhig.
 

„Na?“, fragte da plötzlich eine Stimme neben ihm und er schreckte hoch. Jin war neben ihn ans Fenster getreten und sah nachdenklich hinaus in die Nacht. Es war abnehmender Mond und nur eine schmale, weiße Sichel spendete etwas Licht. „Na?“, erwiderte V und musterte den Älteren von der Seite. Er sah groggy aus, aber das taten sie alle zur Zeit. Aber das war etwas anderes, eher eine Art innerliche Erschöpfung, die Jins fröhliches Lächeln ausgelöscht hatte. „Ist alles in Ordnung?“, hakte er leise nach und legte seinem Bandkollegen und Freund eine Hand auf den Oberarm. Jins Mundwinkel zuckte und er sah ihn nicht an. „Ja, alles okay“, log er, „Ich bin nur etwas... ausgelaugt, das ist alles.“
 

Die restliche Pause standen sie schweigend nebeneinander, sodass es V beinahe erdrückte. Er wollte etwas sagen, etwas tun, was den Älteren aufmuntern würde und normalerweise fiel ihm das nicht schwer, aber gerade jetzt fehlten ihm die Worte. Als Jin sich nach einigen Minuten vom Fenster abwandte und zurück in ihrem Raum wollte, hielt V ihn am Arm zurück. „Hey“, meinte er und Jin hob fragend die Augenbrauen, „Wenn du Kummer hast-“
 

„Ich weiß“, schnitt Jin ihm das Wort ab. Er versuchte noch ein Lächeln und verschwand dann wieder im Proberaum. V seufzte und folgte ihm. Er schien nicht der einzige zu sein, den momentan etwas beschäftigte.
 

Kurz vor Mitternacht beendete Rap Monster das Training und alle seufzten erleichtert auf und packten ihre Taschen. Obwohl es in dem Gebäude auch Duschen gab, nutzten sie diese selten – heute waren es nur Jimin und J-Hope, da sie mit der Bahn nach Hause fuhren und das so verschwitzt äußerst unangenehm werden würde. Jungkook wurde von Jin nach Hause gefahren, ebenso Suga (obwohl dieser einen Führerschein besaß) und V würde zusammen mit Rap Monster fahren. Also zog er sich nur das nasse T-Shirt vom Leib und schlüpfte in einen Pullover, während er die anderen verabschiedete. Rap Monster verzichtete sogar darauf und zog sich nur eine Trainingsjacke über; er hasste es sich vor den anderen umzuziehen und generell wusste V, dass der Rapper eher zurückhaltend und schüchtern war, was seinen Körper anging. Er kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen.
 

Rap Monster schien zu merken, dass er beobachtet wurde und drehte sich zu ihm um. Erst schien er irritiert, dann lächelte auch er. „Ist was?“, fragte er und V schüttelte den Kopf. „Nein, alles bestens.“ Der Ältere kommentierte das nicht weiter und schulterte sich seine Tasche. „Na, dann lass uns mal fahren. Mein Bett ruft.“
 

Gemeinsam verließen sie das Gebäude und V warf noch einen kurzen Blick zurück, als sie den Innenhof überquerten. Im ersten Stock war noch immer in einem Raum Licht zu sehen und auch im zweiten Stock – in dem sich unter anderem drei Tonstudios befanden – schien noch jemand zu arbeiten. Seine Augen wanderten zur anderen Seite, zu dem Gebäude, in dem ihre japanischen Kollegen ihre Räumlichkeiten hatten, und auch hier brannte noch Licht in einem der Flure. Einen Moment lang fragte er sich, wer wohl so spät noch dort war, aber dann wandte er seinen Blick wieder ab und seufzte müde. Sie erreichten den Parkplatz, stiegen in das Auto von Rap Monsters Cousine und ließen das Gelände hinter sich.
 

Es war eine ganze Weile still zwischen ihnen, ehe der Rapper fragte: „Schläfst du heute Nacht bei mir?“ Er sah dabei weiter geradeaus auf die Straße, aber V konnte sehen, wie Rap Monster seine Finger ins Lenkrad krallte. Ein unmissverständliches Zeichen seiner Anspannung.
 

„Nein“, antwortete er deshalb, „Ich schlaf heut wieder bei mir.“ Rap Monster sagte daraufhin nichts mehr, nickte nur, und lenkte den Wagen an der Kreuzung nach rechts, um zu Vs Wohnung zu fahren.
 

~*~*~
 

Jimin lag auf seiner Couch, spielte mit dem Handy und wartete darauf, dass die Zeit verging. Jongup hatte gesagt, dass er sich melden würde, sobald sie bei TS Entertainment raus wären. Mit einem Blick auf die Uhr stellte er fest, dass es bereits beinahe zehn Uhr abends war. Er selbst war vor einer Stunde Zuhause gewesen (Rap Monster und Suga arbeiteten noch an einigen Lyrics und der Leader hatte alle anderen in den Feierabend geschickt) und hatte damit gerechnet, dass Jongup sich schon längst gemeldet hätte, doch dem war nicht so. Er wusste ja um die momentan zähen Verhandlungen mit der Company und hoffte nur, dass sein Freund keine schlechte Laune haben würde, wenn er dann endlich bei ihm wäre.
 

Und als ob der Ältere es gerochen hätte, dass Jimin an ihn dachte, erhielt er in diesem Moment eine Nachricht: 'Bin auf dem Weg zur Bahn! Müsste so in 20min bei dir sein :)'.
 

Jimin lächelte. Eilig schwang er seine Beine von der Couch, flitzte ins Bad und warf einen prüfenden Blick in den Spiegel. Seine Haare lagen nicht mehr, aber dafür war er frisch geduscht; und rasiert. Er wurde rot bei dem Gedanken. Er hatte sich nie wirklich darum gekümmert (außer er trug bei einem Auftritt tief sitzende Jeans), aber seitdem er mit Jongup zusammen war, achtete er darauf, dass er im Intimbereich wenigstens getrimmt war. Und vor kurzem hatte er schließlich begonnen sich komplett zu rasieren – um 'vorbereitet' zu sein. Ihm wurde heiß bei der Vorstellung mit Jongup zu schlafen und er drehte rasch den Wasserhahn auf, spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht und versuchte seine Gedanken zu klären, bevor sein Freund hier auftauchte.
 

Anschließend ging er zurück ins Wohnzimmer, nahm die beiden Decken und faltete sie ordentlich zusammen. Während er die Kissen aufschüttelte sah er hinüber zum DVD-Regal und überlegte, was sie für einen Film gucken sollten. Er gab es ja nicht gerne zu, aber er stand nicht so auf Horrorfilme, eher auf Romantik...
 

Er schreckte hoch, als es plötzlich an seiner Tür klingelte. Mit klopfendem Herzen ließ er das Kissen auf den Sessel fallen, lief in den Flur und schloss auf. Jongup lächelte ihm entgegen und er spürte seine eigenen Mundwinkel nach oben wandern, als er zur Seite trat und seinen Freund einließ.
 

Kaum war die Haustür geschlossen, zog Jongup Jimin zu sich heran und küsste ihn. Es war ein sanfter Kuss, ohne Hast, ohne Verlangen, ohne Zunge. Jimin liebte diese Begrüßungsküsse. Als sie sich voneinander trennten, lächelten sie sich an und er spürte sein Herz noch stärker gegen seine Brust pochen als zuvor. „Ich hab noch eine halbe Pizza im Ofen“, flüsterte er, „Wenn du Hunger hast...?“ Doch Jongup schüttelte den Kopf, gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze und löste sich vollends von dem Jüngeren, um Schuhe und Jacke auszuziehen. „War es heute sehr anstrengend?“, fragte Jimin vorsichtig nach, als sie den Flur verließen und die bequeme Couch ansteuerten. Mit einem Seufzen ließ sich Jongup auf das Polster plumpsen und legte die Füße hoch. Er war einen Moment still, als denke er über seine Wortwahl nach, ehe er ein „Es geht“ von sich gab und neben sich deutete.
 

Jimin ließ sich neben seinem Freund nieder, zog die Beine auf das Sitzmöbel und kuschelte sich an Jongups Seite. Er roch nach Schweiß, Deodorant, Leder und leichtem Zigarettenrauch – und darunter lag ein dezenter Duft von Zimt. Er musste schmunzeln. Als er Jongup das erste Mal gegenüber erwähnt hatte, dass er nach Zimt roch, hatte dieser ihn erst verblüfft angestarrt und dann gelacht. Jimin mochte Zimt... Er vergrub seine Nase in der Halsbeuge des anderen Tänzers und schloss die Augen. Jongup legte seine Arme um ihn und lachte leise.
 

„Ich glaube“, begann der Ältere schließlich, „wird sind ein Stück weiter gekommen. Aber es wird wohl noch eine Weile dauern, bis wir uns völlig einig sind. Aber... ich sehe langsam ein Ende in Sicht. Endlich.“ Gedankenverloren strich er durch Jimins Haar und dieser sah auf. Jongup wirkte sehr erschöpft, aber sein Gesichtsausdruck war friedlich und Jimin sehr erleichtert.
 

„Das freut mich“, meinte er ehrlich und löste sich nur ungern von Jongup. Er stand auf und ging zum DVD-Regal. „Hast du einen Wunsch?“ Doch der Ältere zuckte mit den Achseln, während er seinen Blick über die Hüllen schweifen ließ. „Fluch der Karibik?“, schlug er vor und Jimin verzog leicht das Gesicht; Piraten und gruselige Skelette waren nicht gerade das, was er für einen gemütlichen Abend zu zweit für angemessen hielt. Jongup lachte. „Fast and Furious?“ Jimin zog eine Augenbraue hoch und drehte sich zu ihm um, um dem anderen zu signalisieren, dass Autos mindestens genauso unromantisch waren wie verfluchte Piraten. Jongup schmunzelte. „Die Schöne und das Biest?“, fragte er neckend und Jimin widerstand dem Drang ein Kissen nach ihm zu werfen. „Resident Evil?“ „Yah! Erst Piraten, dann Autos und jetzt Zombies? Moon Jongup!“ Der junge Mann auf dem Sofa amüsierte sich köstlich, versuchte dann aber einen versöhnenden Blick. „Dann such du dir was aus.“ Jimin seufzte und suchte nach einem Kompromiss; er wusste, dass Jongup die Step Up Filme mochte und ein wenig Romantik war auch dabei – also zog er Step Up 1 aus dem Regal. Jongup nickte und zufrieden legte Jimin den Film ein.
 

Mit einer Decke in der einen und der Fernbedienung in der anderen Hand ging er zurück zum Sofa und kuschelte sich an seinen Freund. Während Jimin die Einstellungen übernahm, breitete Jongup die Decke über ihnen aus und vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen fragte er: „Hast du vor ein paar Tagen auch das eine Video von dieser neuen Band gesehen?“ Jimin lachte. „Welches Video und welche Band? Bei den ganzen neuen Bands, die dieses Jahr schon aus dem Boden gesprossen sind, musst du dich etwas präziser ausdrücken!“
 

Jongup schmunzelte. „Target“, meinte er dann und der Jüngere dachte nach. Ja, das sagte ihm was... Aber was? „Dieser Boun hat gesagt, dass er BTS toll findet – aber vor allem 'Jimin-sunbaenim'.“ Jimin kicherte und hätte sich dafür am liebsten geohrfeigt. „Scheint beinahe so, als würde er ein bisschen für dich schwärmen“, stichelte der B.A.P-Tänzer weiter und Jimin pikste ihm in die Seite. Er erinnerte sich daran den entsprechenden Clip gesehen und vor Verlegenheit rote Ohren bekommen zu haben. „Lass uns einfach den Film sehen, okay?“, bat er und wollte gerade auf Play drücken, als sein Freund weitersprach. „'Jimin-sunbaenim ist cool wenn er tanzt und singt sehr schön. Jimin-sunbaenim ist der Beste'“, ahmte er Boun nach und Jimin spürte wie ihm erneut die Ohren glühten. „Yah!“, jammerte er, „Lass das!“ Jongup lachte herzhaft und knuffte seinen schmollenden Freund dann. „Ach, komm – ich zieh dich doch nur ein bisschen auf“, grinste er, „Ich kann es dem Kleinen nicht verübeln... Ich liebe es auch, dich tanzen zu sehen.“
 

Mit hochrotem Kopf drückte Jimin endlich auf Play und wollte sich auf den Fernseher konzentrieren, doch Jongups Hand, die unter sein T-Shirt wanderte, lenkte ihn ab. „Ich liebe die Anfangssequenz“, sprach der Ältere einfach weiter und begann sich leicht im Takt zu bewegen, sodass Jimin lächeln musste. Er zog die Decke ein wenig höher und kuschelte sich tiefer ins Polster, machte es sich für den Film bequem. Die Hand an seiner Seite streichelte unaufdringlich über seine Muskeln und er seufzte; alles war so wohlig-warm und er hätte ewig so mit Jongup auf der Couch sitzen können. Doch selbst der längste Film endete irgendwann und so musste er sich schlussendlich doch aufraffen.
 

Ohne viel Worte räumten die beiden Tänzer im Wohnzimmer grob auf, ehe sie ins Bad gingen. Jongup hatte schon seit einer Weile ein paar seiner Sachen hier deponiert und während Jimin sich die Zähne putzte, machte er sich frisch und zog sich um. Jimin konnte es dabei nicht lassen, ihn heimlich zu beobachten. Es war schon verrückt... Er hatte immer geglaubt einmal eine süße, kleine Freundin zu haben, die eine Menge Aegyo hatte und mit ihm während des Spazierengehens Händchen hielt und ihn „Oppa“ nannte. Stattdessen hatte er einen Freund, der genauso groß war wie er (ok, Jongup war ein Zentimeter größer), beeindruckende Bauchmuskeln hatte und ihm wann immer möglich einen Arm über die Schulter legte. Aber niemals würde er Jongup gegen ein Mädchen tauschen wollen.
 

„Jimin, träumst du?“, lachte sein Freund in dem Moment und wischte ihm Zahnpaste aus dem Mundwinkel. Hastig spülte sich der Jüngere den Mund aus und stellte seine Sachen zurück an ihren Platz. Wenn er nur nicht so nervös wäre...
 

Im Schlafzimmer legte sich Jongup wie selbstverständlich auf 'seine' Seite und wartete bis Jimin ebenfalls lag, ehe er das Licht ausknipste. Dann kuschelte er sich von hinten an ihn, legte seine Arme um den trainierten Körper und seufzte zufrieden. „Jimin?“ Sein Atem strich über Jimins Nacken und dieser schloss genüsslich die Augen. „Ja?“, antwortete er leise. „Entspann dich.“ Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass seine Muskeln unter Spannung standen und versuchte sie zu lockern. „Was ist denn los?“, fragte sein Freund und der Jüngere zögerte. Er fühlte Jongups Hände auf seinem Oberkörper, seine starke Brust, die gegen seinen Rücken drückte und die Hüfte genau an seiner. Die Atmosphäre war locker und ungezwungen, doch er konnte diese lästige Unrast nur schwer ablegen, die ihn in letzter Zeit sooft heimsuchte, sobald er mit Jongup im Bett lag. „Jimin?“
 

Er gab sich geschlagen und drehte sich zu ihm um. Fragend sah sein Freund ihn an und Jimin entschloss sich mit der Sprache herauszurücken. „Es ist nur... Ich meine... Du wartest jetzt schon so lange...“ Jongup verstand und lächelte. „Hey... Ich werd dich schon nicht im Schlaf plötzlich anfallen!“ „So mein ich das nicht“, entgegnete Jimin und sah ihn verschüchtert an, „Ich... Ich will es ja auch! Nur... Du... Er... ist so groß.“ Er spürte wie sein Gesicht brannte und auch Jongup wurde leicht rot. Doch dann beugte er sich vor und küsste Jimin vorsichtig. Seine Finger streichelten seine Wange, dann seinen Hals und der Jüngere seufzte in den Kuss. „Du weißt, ich zwing dich zu nichts“, flüsterte Jongup, sobald sich ihre Lippen voneinander trennten, „Und wenn du soweit bist, dann werden wir so langsam vorgehen, dass es für dich angenehm ist, okay?“ Jimin schluckte, trotz der beruhigenden Worte. „Es wird weh tun...“ Er hasste sich dafür, dass er klang wie ein feiger Waschlappen, aber da er nun mal das Ausmaß seines Freundes kannte, konnte er nicht anders, als sich jetzt schon vor dem Schmerz zu fürchten. Doch Jongup lachte nicht. „Das will ich nicht leugnen“, gab er zu, „Aber ich werde so vorsichtig sein wie ich kann. Ich verspreche es. Und ich werde jederzeit aufhören, wenn es nicht geht. Du hast mein Wort.“
 

Jimin nickte zaghaft und kuschelte sich enger an ihn, um ihn erneut zu küssen. Sie liebkosten einander und als Jongup vorsichtig mit seiner Zunge gegen seine Lippe stieß, öffnete er seinen Mund und ließ ihn ein. Der Kuss war leidenschaftlicher als zuvor und die Hände des Älteren erkundeten seinen Oberkörper. Jimin keuchte leise, als die Lippen seines Freundes über seinen Hals geisterten, hier und da leicht an der Haut nippten und eine Hand über seinen Bauch weiter nach unten wanderte. „Solange du noch nicht bereit bist“, hauchte Jongup zwischen seinen Küssen, „Können wir viele andere Dinge tun, die auch schön sind...“
 

Seine Hand schob sich unter den Bund von Jimins Hose und dessen Atem stockte für einen Moment. Die glatte Haut war noch empfindlicher, was Berührungen anging; es war ungewohnt, aber es prickelte angenehm in seinem Leib. Da hörte Jongup auf einmal auf ihn zu küssen und grinste gegen seinen Hals. „Du hast dich rasiert?“, fragte er neckend und Jimin riss die Augen auf. „Y-Yah!“, protestierte er schwach, „D-D-Du – Du bist d-doch auch-“ Weiter kam er nicht, denn da bewegte Jongup schon seine Hand und dämpfte sein Stöhnen mit einem weiteren innigen Kuss.

Warum (nicht)?

Hallo ihr Lieben ^^/)
 

Die erste Prüfung habe ich gestern hinter mich gebracht und ich denke, es ist ganz gut gelaufen. Die nächste kommt am Montag, muss jetzt also am Wochenende noch einmal fleißig lernen.
 

Bevor der Stress jetzt aber weiter geht, wollte ich eben das nächste Kapitel hochladen. Ich beiße übrigens immer noch nicht und es wäre echt schön dieses Mal etwas früher einige Reviews zu erhalten als bei PYT ;)
 


 

Pretty Wild Things

Kapitel 02 – Warum (nicht)?

Teil: 3/?
 

Warning: unrealistisches Crossover, OoC, Shounen-Ai/Yaoi

Rating: Kapitel 2 ist safe
 

Personen: Minsu & Sungjun (Boys Republic), Saga (alice nine.), Rap Monster (BTS), Yoo Jiwon (OC)

Pairings: Rap Monster x V

Disclaimer: keiner der erwähnten Musiker gehört mir, lediglich Yoo Jiwon ist mein geistiges Eigentum – Geld verdiene ich hiermit aber immer noch nicht ;)
 

Viel Spaß beim Lesen!

Maya
 

Minsu hatte einen Kater. Ach was, das war schon ein Tiger. Und das an einem Tag, an dem er arbeiten musste. Nachdem er endlich aus dem Bett gekrochen war und sich zwei Aspirin eingeworfen hatte, war er erst mal ganz dezent eine Stunde zu spät zur Probe erschienen, was ihm einen deftigen Anschiss von Wonjun eingebracht hatte. Dabin rollte mit den Augen und Suwoong schien von Minsus Verhalten irritiert. Sungjun warf Minsu einen seltsamen Blick von der Seite zu, eine Braue nach oben gezogen und den Mund verkniffen; wahrscheinlich waren er und sein Leader die einzigen, die checkten, warum der Tänzer zu spät gekommen war.
 

Die Probe verlief wie erwartet schrecklich. Seine sonst so geschmeidigen Bewegungen wirkten steif und auch wenn die Kopfschmerzen nachgelassen hatten, so war er noch immer müde und seine Glieder schwerfällig und wund. Nach zwei Stunden rief Wonjun entnervt zur Pause. Mit einem Blick in seine Richtung grummelte er noch ein „Und dann bitte richtig“ und verließ den Raum.
 

Geknickt und sauer schlurfte auch Minsu aus dem Proberaum, die Hände in den Taschen seiner Sporthose vergraben und die Stirn düster zusammengezogen. Was hatte er sich auch dabei gedacht heute überhaupt zur Probe zu erscheinen? Hätte er sich doch einfach krank gemeldet!
 

Er war den Gang noch nicht ganz hinunter gelaufen, da hörte er Schritte hinter sich näher kommen, die ihn rasch einholten. „Minsu!“ Sungjun trat neben ihn und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Was willst du?“, fragte er und klang dabei unfreundlicher als beabsichtigt. Der Ältere sah ihn für einen Augenblick verärgert an, sparte sich jedoch einen Kommentar. Stattdessen ließ er seine Hand von der Schulter gleiten, lief aber weiter neben ihm her, als sie schließlich die Treppe erreichten und ins Erdgeschoss gingen. „Du weißt, dass Wonjun-hyung recht mit seiner Standpauke hatte“, bemerkte der Tänzer und Rapper mit den schwarzen Haaren und sah ihn dabei durchdringend an. Minsu knurrte und zog die Augenbrauen tiefer. „Ja, ja, schon klar.“ „Minsu, ernsthaft!“, meinte Sungjun aufgebracht und sein Blick wurde hart. Er hasste es, wenn sein bester Freund ihn so ansah. „Was hast du dir dabei gedacht hier total verkatert aufzukreuzen?“ „Hab ich mich auch schon gefragt.“ „Das geht so nicht und das weißt du.“
 

Minsu war kein Trinker, das war nicht das Problem und das wusste auch Sungjun. Doch ein paar mal im Jahr rutschte er in eine Phase gähnender Leere und er fühlte sich absolut fehl auf der Welt. Das erste Mal passierte ihm das, als er verliebt gewesen war – als Reaktion auf seinen Liebeskummer war er mehrere Wochenenden nacheinander feiern gewesen, hatte die ganze Nacht durch getanzt, getrunken und herumgeknutscht. Später als Trainee hatte er versucht sein Heimweh, den Stress und seine Selbstzweifel damit zu kurieren. Nach ihrem Debut vor zwei Jahren waren seine Ausschweifungen seltener geworden, doch gerade nach Konzerten oder eben einer Tour überfiel ihn erneut dieses erdrückende Gefühl von Einsamkeit, Öde und... Stumpfsinn. Von einem auf den anderen Tag wusste er plötzlich nichts mehr mit sich anzufangen und fühlte sich einfach absolut... leer.
 

Und er hasste sich dafür. Aber vor allem schämte er sich. Sein Verhalten war nicht nur riskant und ungesund, sondern konnte auch der Band schaden. Sollte die Presse von seinen nächtlichen Exzessen Wind bekommen und Details an die Öffentlichkeit geben, wäre das ein Riesenskandal! Und seine Band würde ihn abstoßend finden, wenn sie Einzelheiten seiner Eskapaden erführen. Gerade deshalb versuchte er keinen Alkohol zu trinken, da dieser sein Urteilsvermögen noch mehr trübte und er Angst vor dem Kontrollverlust oder Blackouts hatte: Wenn er schon Scheiße baute, dann bitte bei klarem Verstand. Er wusste wirklich nicht, wieso er gestern so über die Strenge geschlagen hatte...
 

Als Minsu bewusst wurde, dass Sungjun ihn noch immer mit diesem Blick ansah, irgendwo zwischen Tadel und Sorge, versuchte er es versöhnlich. „Ich weiß“, gab er zu, „Ich gelobe Besserung.“ Doch sein Kumpel verzog das Gesicht. „Das sagst du jedes Mal... 'Ich tu's nie wieder', 'Kommt nicht mehr vor', 'Ich geb mir Mühe'-“, fing er an Minsus Entschuldigungen herunter zu rattern und der Tänzer unterbrach ihn mit einem entrüsteten „Hey!“.
 

Sungjun seufzte. „Ich mach mir nur Sorgen“, sagte er und legte ihm freundschaftlich den Arm um die Schultern, „Wir kennen uns doch schon so lange – wenn es etwas gibt, das ich-“ „Nein. Nein, da gibt es nichts. Und mach dir keine Sorgen“, er lächelte und hoffte, dass es fröhlich aussah, „Ich komm klar! Und ich passe auf, dass mein Verhalten die Band nicht belastet. Ich verspreche es! Die Band bedeutet mir alles, das weißt du.“ Sungjun schien damit vorerst besänftigt, wenn auch nicht überzeugt, und verabschiedete sich kurz darauf von Minsu, um sich in der Kantine einen Snack zu besorgen. Minsu, dem die Kantine gerade eindeutig zu voll und zu laut war, ging hingegen nach draußen, um frische Luft zu schnappen.
 

Die Hitze war nicht mehr ganz so unerträglich und es wehte heute ein angenehmer Wind, sodass man nicht das Gefühl hatte in einem Backofen zu stehen und geröstet zu werden. Bei dem Wetter war es nicht verwunderlich, dass er nicht als einziger die Pause nicht im Gebäude verbrachte; vereinzelt standen seine Kollegen und auch die PSC-Musiker in kleinen Grüppchen zusammen im Innenhof und unterhielten sich.
 

Ihm war nicht nach Gesellschaft, doch einige Meter von ihm entfernt stand ein japanischer Kollege mit Zigaretten. Rauchen sollte er eigentlich auch nicht, aber gerade jetzt war ihm danach. Minsu kannte den attraktiven Mann vom Sehen – soweit er wusste, war er ein guter Freund von Ryouga und Reno von ViViD – hatte selber aber noch nie mit ihm gesprochen; ein „Hallo“ im Vorbeigehen zählte nicht. Also ging er kurzentschlossen auf ihn zu und sprach ihn an. „Kann ich mir eine schnorren?“, fragte er und blieb wenige Schritte entfernt von ihm stehen. Der Japaner hob eine Augenbraue und lächelte schließlich amüsiert, während er den Rauch ausblies. „Bist du dafür denn schon alt genug, Kleiner?“ Minsu war nicht in der Stimmung zu diskutieren und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust. „Ich bin 22!“, empörte er sich und sein Gegenüber lachte. „Schon klar“, sagte er und streckte ihm seine Zigarettenschachtel entgegen, damit der Tänzer sich eine nehmen konnte. Anschließend ließ dieser sich Feuer geben und atmete einmal tief ein, inhalierte den Rauch, ehe er wieder ausatmete.
 

„Minsu, richtig?“ Erstaunt hielt er kurz inne. Er konnte sich nicht daran erinnern, sich dem anderen schon einmal vorgestellt zu haben. Doch wahrscheinlich kannte er seinen Namen von Ryouga oder Reno, mit denen er sich bereits ein paar mal unterhalten hatte. Schnell kramte er in seinem Gedächtnis, ob die beiden Gitarristen nicht auch den Namen seines Gegenübers hatten fallen lassen und musterte den Mann in Jeans und schwarzem Tanktop. „Ja“, bestätigte er schließlich, „Und du bist... Saga?“ Der Japaner grinste und nahm einen weiteren Zug seiner Zigarette. „Ich fühl mich geschmeichelt, du hast also schon von mir gehört. Nur Gutes will ich hoffen?“ Er zwinkerte frech und Minsu spürte wie seine Stimmung sich hob, als er an seinem eigenen Glimmstängel zog und den durchtrainierten Körper des anderen musterte. „Natürlich“, antwortete er neckend und mit einem vielsagenden Lächeln, was Saga zum Lachen brachte. Er warf seine runter gebrannte Kippe auf den Boden und trat sie aus, blies ein letztes Mal den Rauch aus seinen Lungen und lugte unter einigen verirrten Strähnen zu ihm hinüber. „Ich hab dich tanzen sehen“, bemerkte er dann, „Netter Hüftschwung...“ Der PSC-Musiker wackelte eindeutig mit den Augenbrauen und Minsu versuchte im Bruchteil einer Sekunde abzuschätzen, ob ihn sein Gegenüber aufziehen wollte oder mit ihm flirtete. Er rief sich einige Geschichten von Ryouga in Erinnerung und entschied sich für Letzteres. „Diese Hüften sind nicht nur zum Tanzen gut...“, ließ er es darauf ankommen. Saga trat einen Schritt näher, lächelte weiterhin, scheinbar zufrieden damit, dass Minsu nicht vor ihm zurückwich. „Ich bin sicher, dass du deine Hüften noch in ganz anderen Situationen richtig zu bewegen weißt...“
 

Einen Moment lang verharrten sie in ihrer Position und Minsu verschwendete einen Gedanken daran, ob er sich nicht vielleicht etwas zu weit vorgewagt hatte, fegte diesen lästigen Einwand jedoch beiseite. Sagas Finger spielte an dem Bund seiner Trainingshose und Minsu schnippte seine Zigarette, nach einem letzten Zug, beiseite. „Mir würde da speziell eine Situation einfallen“, nahm er das Gespräch wieder auf und machte mit einem zweideutigen Grinsen deutlich, an was er gerade dachte. Sein Gegenüber war durchaus ansprechend und der Flirt zu verlockend, um ihm zu widerstehen. Sein Kater schien wie weggeblasen und der Wunsch danach, mit dem Japaner allein zu sein, wurde mit jeder Sekunde größer – er fühlte sich ein wenig wie eine rollige Katze. Er musste sich dringend wieder unter Kontrolle bringen.
 

Mit einem Mal war Saga ihm ganz nah und als er sich zu seinem Ohr vorbeugte, streiften sich ihre Wangen und sein Atem geisterte über seinen Hals. „War das ein Angebot?“ Sagas Stimme schien tiefer und verführerischer zu sein als zuvor und Minsu befeuchtete sich die trockenen Lippen. „Vielleicht“, antwortete er und widerstand mit Mühe dem Drang, den Musikerkollegen mit sich ins nächstbeste, leere Zimmer zu zerren und über ihn herzufallen.
 

„Minsu!“ Als hätte er sich verbrannt, machte er einen Satz nach hinten und brachte wieder Abstand zwischen sich und Saga. Er drehte seinen Kopf in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war und entdeckte Sungjun, der mit skeptischem Blick zwischen den beiden hin und her sah. „Die Pause ist vorbei“, sagte er nach einer kurzen Stille und gab Minsu mit den Augen zu verstehen, dass er ihn sofort begleiten sollte. Der Tänzer nickte hastig. Saga lächelte noch immer und meinte dann so leise, dass nur er ihn hören konnte: „So ein Pech. Na dann vielleicht ein andermal...“ Minsu erwiderte darauf nichts mehr, sondern entfernte sich langsam von ihm und folgte Sungjun zurück ins Gebäude.
 

Schweigend stiegen die beiden die Treppen in den ersten Stock hinauf und steuerten ihren Probenraum an. Doch kurz bevor Minsu eintreten konnte, versperrte Sungjun ihm mit dem Arm den Weg. Aufmerksam und durchdringend sah er ihn an. „Ich habe Geschichten über diesen Typen gehört“, begann er, „Der poppt alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Halte dich besser von ihm fern.“ Der Tänzer entschied, dass es besser war, Sungjun nicht zu erzählen, dass er dies durchaus wusste und nicht abgeneigt wäre. „Ach, das war doch nur Spaß, weiter nichts“, versuchte er ihn also zu besänftigen und der Ältere schien es zu schlucken. Auf jeden Fall ließ er ihn ohne weitere Widerworte passieren.
 

Während Minsu einen Schluck Wasser trank, versuchte er sich in Gedanken zu ermahnen, dass er sich hoch und heilig geschworen hatte niemals etwas mit einem Kollegen anzufangen! Saga war zwar kein direkter Kollege, aber sie würden sich dennoch zwangsläufig immer wieder auf dem Gelände begegnen – und so was zog nur Probleme nach sich. Bevor Minsu sich in Position brachte und sie mit der Choreographie weiter machten, nahm er sich vor, bei Saga lieber etwas auf Abstand zu gehen; sicher war sicher.
 

~*~*~
 

Wiederholt fuhr sich Rap Monster mit der Hand erst durch die Haare und dann über die Augen. Als er sie daraufhin erneut öffnete, starrten sie auf ein Blatt Papier, das kaum mehr leserlich war. Sätze waren durchgestrichen, kreuz und quer waren Worte oder Phrasen eingeschoben oder am Rande notiert worden, nur um abermals gestrichen und umformuliert zu werden – es war das reinste Chaos und Rap Monster schien einfach nicht in der Lage zu sein, irgendeine Art von Ordnung hinein zu bringen. Die Lyrics wollten ihm einfach nicht gelingen.
 

Daher war er beinahe erleichtert gewesen, als Jiwon ihn angerufen hatte und er nun im ihren Café saß und auf ihn wartete. Er hatte ihn nun schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Seine Band hatte im April Debut gehabt und er hatte auch das Musikvideo gesehen, aber ansonsten war kaum Kontakt zustande gekommen; Jiwon war voll im Debut-Stress und tingelte zwischen Shows, Shootings und Interviews hin und her und BTS waren ebenfalls bis zu den Ohren in Arbeit versunken, um das neue Album auf die Beine zu stellen. Dazu kamen die andauernden Dreharbeiten und Fototermine; ab August oder spätestens Anfang September würde es noch stressiger werden, weil die Aufnahmen für das Chuseok Special von Idol Star Athletic Championship anstanden. Er selbst war kein Sportass, genau wie Jin, aber die anderen in der Band würden an verschiedenen Aktivitäten teilnehmen und mussten sich darauf vorbereiten. Schlaf wurde bekanntermaßen überbewertet.
 

Seufzend knüllte er seine Notizen zusammen und steckte alles zurück in seinen Rucksack. Gerade zur rechten Zeit, wie sich herausstellte, denn da erklang das Glöckchen der Eingangstür und Jiwon betrat das Café – dieses Mal weit unauffälliger als bei ihrem letzten Treffen.
 

Er hatte die Promotion-Photos und das Musikvideo gesehen und auch das ein oder andere Interview – dennoch war es im ersten Moment vollkommen ungewohnt den Jüngeren mit kurzen Haaren zu sehen. In Jeans und T-Shirt und mit der geschulterten Tasche sah er aus wie der nette Junge von nebenan; absolut schlicht und unscheinbar.
 

„Hey!“, grüßte er fröhlich, umarmte den sitzenden Rapper herzlich und ließ sich dann auf den Stuhl gegenüber fallen. „Schön dich mal wieder zu sehen – ich hab dich vermisst!“, setzte Jiwon noch hintenan und Rap Monster lächelte. „Ich dich auch“, gab er zu und musterte ihn noch einmal. Sie hatten ihm die Haare nicht nur geschnitten, sondern auch eine Schattierung dunkler gefärbt; doch seine helle Haut und die funkelnden, grünen Augen verrieten seine ausländische Abstammung.
 

„Sehr im Stress?“, fragte Jiwon und Rap Monster seufzte tief, sodass der andere lachte. „Na ja, es geht“, räumte der BTS-Leader ein, „Was mich eher wurmt ist, dass mir die Lyrics momentan einfach nicht gelingen... Ich weiß auch nicht.“ Er zuckte mit den Achseln und Jiwon schaute nachdenklich drein. „Du hast immer dann Schreibblockaden, wenn dich was bedrückt“, meinte der Jüngere dann mit ernster Miene und Rap Monster verzog das Gesicht, „Also spuck schon aus: Wo drückt der Schuh?“ Darauf wusste er vorerst nicht direkt zu antworten. Es gab einige Dinge, die ihm derzeit quer lagen, aber er war sich nicht sicher, ob er darüber wirklich mit Jiwon reden wollte. Trotz aller Vernunft, die dieser ein ums andere Mal aufbringen konnte, so war er doch erst sechzehn und nicht unbedingt der Ansprechpartner für... 'Liebesangelegenheiten'. Okay, genau genommen 'Sexangelegenheiten'. Jiwon von Vs Geständnis und dem Kuss zu erzählen war eine Sache, das jetzt war eine gänzlich andere.
 

„Geht es um Taehyungie?“, bohrte Jiwon tiefer, „Hattet ihr Streit?“ Rap Monster war die ganze Sache furchtbar unangenehm und er begann unruhig auf seinem Stuhl zu rutschen, was dem Jungen keineswegs verborgen blieb. Dennoch verharrte er einen Moment in Schweigen, darauf wartend, dass Rap Monster von sich aus begann zu erzählen. „Nein, wir hatten keinen Streit.“ Irgendwie fand er den Gedanken daran absurd – klar gab es mal innerhalb der Band Meinungsverschiedenheiten, aber richtig Ärger eigentlich nie und gerade V verstand sich mit allen ausgezeichnet. Er konnte sich nicht einmal vorstellen, wie es sein musste mit seinem Freund Streit zu haben... „Sondern?“ Rap Monster dachte kurz nach und entschloss sich dann für eine Gegenfrage. Er lehnte sich leicht über den Tisch und sah Jiwon direkt an. „Darf ich dich was fragen?“, leitete er ein und Jiwon nickte, „Du bist ja erst sechzehn... aber... hattest du schon mal...?“ Er sprach es nicht aus, sondern deutete mit Blicken an, was er meinte. Jiwon schien kurz perplex, doch sobald ihm ein Licht aufging, begann er ausgelassen zu lachen und zog die Aufmerksamkeit der anderen Café-Besucher auf sich. Rap Monster sah sich peinlich berührt um und verspürte den Drang, sich bei den anderen Gästen zu entschuldigen, doch er blieb stumm und ließ den Jüngeren lachen.
 

Als der sich schließlich wieder einkriegte, grinste er den Rapper entschuldigend an und meinte: „Jetzt mal ehrlich: Ich bin zwar erst sechzehn, aber du darfst das Wort 'Sex' in meiner Gegenwart ruhig in den Mund nehmen!“ Rap Monster spürte seine Ohren heiß werden und sah vor sich auf die Tischplatte. Er fühlte sich ziemlich dämlich. Doch Jiwon sprach im heiteren Ton einfach weiter und ließ Rap Monster keine Zeit in düsteren Gedanken zu versinken. „Und wo wir schon bei Ehrlichkeit sind: Ja, ich hatte schon Sex – ob du's glaubst oder nicht.“ Erstaunt sah er den Jüngeren an. „Echt?“ „Nee, unecht“, rollte Jiwon mit den Augen, „Wann hattest du denn dein erstes Mal? Ach was, antworte mir lieber nicht, ich wills gar nicht wissen. Und bevor du die nächste Frage nicht über die Lippen bekommst: Ja, ich hatte mit einem Mann Sex.“
 

Irgendwie wurde Rap Monster das gerade alles zu viel. In seinem Kopf begann sich alles zu drehen und er fühlte sich unendlich verwirrt und... entgeistert. Und desillusioniert. Er hatte Jiwon immer als einen süßen, kleinen, unschuldigen Jungen betrachtet und nun fiel diese heile Vorstellung einfach in sich zusammen. Wann war der Elfjährige, der ihn damals in Neuseeland an der Hand genommen hatte, erwachsen geworden?
 

Er strauchelte zurück in die Gegenwart, als Jiwon seine Hände in seine legte und ihn mitfühlend anlächelte. „Hey, jetzt schau doch nicht so. Du sollst wissen, dass ich dir wirklich gerne helfen möchte, aber wenn es dir unangenehm ist mit mir darüber zu sprechen, dann rede doch vielleicht mit Jin? Oder Yongguk? Oder gleich mit Taehyung. Wusstest du, dass die meisten Beziehungen scheitern, weil die Partner nicht miteinander reden? Also gewöhn dir das gar nicht erst an!“ Der Junge wuschelte dem Rapper neckend durch die Haare und lachte leise. Rap Monster musste lächeln. „Ach, weißt du... Ich glaube Jin hat momentan eigene Probleme, außerdem kann ich mit ihm einfach nicht darüber – also, über Taehyung und unsere... Beziehung – sprechen. Und Yongguk hat zu viel Ärger am Hals, als dass ich ihn damit belästigen möchte.“ Jiwon nickte verstehend und schwieg einige Sekunden lang, in denen Rap Monster seinen Blick aus dem Fenster schweifen ließ. Während er die vorbeilaufenden Menschen beobachtete, verfluchte er sich aufs Neue. Jetzt sah er Jiwon nach so langer Zeit endlich wieder und drückte die Stimmung mit seinen Beziehungsproblemen. Er würde sich so gerne bei ihm für seinen Rat revanchieren und es wieder gutmachen, dass er so auf die Tränendrüse drückte, aber scheinbar kam der Jüngere mit seinem Leben um einiges besser zurecht als er und brauchte keine Hilfe...
 

„Ich geb dir einen Rat“, durchbrach Jiwon nach einer Weile die Stille und gewann die Aufmerksamkeit des Blonden wieder, „Ohne jetzt zu wissen worum es geht: Schalt den Kopp ab.“ Ratlos blickte der Rapper ihn an. Der Jüngere hatte sich zurück gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt und sah ihn aus ruhigen Augen an. „Was meinst du?“ „Ganz einfach. Du denkst zu viel; ständig bist du am grübeln – lass es!“ Rap Monster sah genervt drein. „Wenn das mal so einfach wäre!“, stöhnte er. „Namjoon, sei ehrlich: Vertraust du Taehyung?“ Der Ältere musste nicht nachdenken und nickte ohne zu zögern, was Jiwon ein kleines Lächeln entlockte. „Dann tu es. Vertrau ihm. Denk nicht nach und lass dich einfach mal fallen und überlass ihm die Führung. Egal was dich gerade beschäftigt, schieb es beiseite und lass ihn machen.“
 

Rap Monster wusste nicht wieso, aber er fühlte sich mit einem Mal unruhig, ein aufgeregtes Kribbeln erfasste ihn und er begann gedankenverloren auf seiner Unterlippe zu kauen. V die Führung überlassen? Ob er das schaffte? Er erinnerte sich an ihre erste intime Begegnung im Bad zurück; da hatte V auch den ersten Schritt gewagt. Allerdings hätte er dies wohl nicht erlaubt, wenn er zu dem Zeitpunkt nicht völlig benebelt gewesen wäre... Er war nun mal ein Vernunft-Mensch und sein Hirn ließ sich nicht einfach so abschalten. Und wie sollte er V einfach so die Kontrolle überlassen? Er gab zu, er war nicht gerade ein Macho, aber dennoch war er der Meinung gewesen, dass er der 'Mann' in ihrer Beziehung war. Lag es nicht an ihm, den ersten Schritt zu machen und zu führen?
 

„Ich bestell uns was, ja?“, riss Jiwon ihn da aus seinen Gedanken und er schrak auf. Doch der Jüngere schien keine Antwort erwartet zu haben, denn er sprach bereits mit der Bedienung und orderte zwei Tassen Kakao. „So“, meinte er dann, „Und nun vergessen wir das ganze Drama für ein paar Stunden und entspannen uns. Das ist ein Befehl, klar?“ Rap Monster lachte leise und schüttelte ungläubig den Kopf.
 

Kurz darauf unterhielten sie sich lockerer miteinander, tauschten Neuigkeiten aus und Jiwon erzählte von seinen ersten Erfahrungen auf der Bühne und vor der Kamera. Rap Monster saß ihm gegenüber, betrachtete ihn versonnen und gab dann und wann einen zustimmenden Laut von sich. „Oh, und ich glaube“, unterbrach der Jüngere da seinen Redefluss und seine Augen begannen zu leuchten, „es gibt da Jemanden.“ Sein Lächeln wurde strahlend und er senkte seinen Blick auf die Tasse Kakao in seinen Händen. Er schien einige Sekunden darüber nachzudenken, wie er sich ausdrücken sollte, ehe er fortfuhr. „Weißt du... irgendwie knistert es da zwischen mir und Hyunwoo. Wenn wir uns ansehen, dann... hach, ich weiß auch nicht!“ Er legte die Hände an die Wangen und wirkte mit einem Mal wie ein verliebtes Schulmädchen – vorbei war der Moment der Reife und Vernunft und Rap Monster musste lachen.
 

Doch Jiwon nahm es ihm nicht übel und redete einfach weiter. „Ich bilde mir das nicht ein – ich bin mir ziemlich sicher, dass er dasselbe fühlt.“ Der Jüngere nahm einen weiteren Schluck Kakao und Rap Monster verzog nachdenklich das Gesicht, schwieg einen Moment, ehe er das kommentierte. „Dann willst du ihn darauf ansprechen?“, fragte er und versuchte sich zeitgleich daran zu erinnern, wer von Jiwons Bandmitgliedern Hyunwoo war; da er sie jedoch bislang noch nicht persönlich kennen gelernt hatte, wollte es ihm im Augenblick nicht gelingen. Jiwon sah verdutzt drein und erwiderte dann unbekümmert: „Ja, warum nicht?“
 

Rap Monster fielen viele Gründe ein – doch er schwieg und trank seinen Kakao. Er beneidete Jiwon. Warum konnte Jiwon sich so akzeptieren wie er war und so leicht und unbeschwert mit seiner Sexualität umgehen und er nicht? Warum wurde der Junge nicht von Selbstzweifeln geplagt so wie er...?

Sehnsucht

Hallo ^^
 

Ich weiß, ich habe im Profil geschrieben, dass ich das nächste Kapitel erst nach dem 12.02. fertig stellen und hochladen werde. Aber ich schreibe morgen und übermorgen meine letzten drei Prüfungen und bin nervlich ziemlich fertig - also habe ich spontan eine Schreibpause eingelegt ^^°°
 

Hier nun also früher als angekündigt Kapitel 3 :)
 


 

Pretty Wild Things

Kapitel 03 – Sehnsucht

Teil: 4/?
 

Warning: unrealistisches Crossover, OoC, Shounen-Ai/Yaoi

Rating: Kapitel 3 ist safe
 

Personen: Rap Monster, V & Suga (BTS), Jackson, Mark & BamBam (GOT7), Minhyuk & Kihyun (Monsta X), Saga (alice nine), Chiyu (SuG)

Pairings: Rap Monster x V, Saga x Chiyu

Disclaimer: keiner der erwähnten Musiker gehört mir und ich verdiene kein Geld hiermit
 

Viel Spaß beim Lesen!

Maya
 


 

V genoss den kurzen Moment ihrer Zweisamkeit. Rap Monster hatte gerade die Mittagspause eingeläutet und ihre fünf Freunde hatten vor einigen Sekunden den Proberaum verlassen, um die Kantine aufzusuchen und sich zu stärken. V hingegen hatte Jimin angedeutet, dass er nachkäme und trat neben seinen Freund. Der nahm gerade einen Schluck aus seiner Wasserflasche, als der Jüngere seine Arme um ihn legte. Rap Monster war erst überrascht zusammengezuckt, entspannte sich dann jedoch wieder und legte eine Hand auf Vs.
 

Der Sänger lehnte sich gegen seinen Rücken und schloss zufrieden die Augen. Schweigend standen sie einige Augenblicke einfach da und kosteten jede Sekunde aus. V hatte die letzten Nächte wieder Zuhause verbracht und während der Arbeit hatten sie kaum Zeit für sich; zum einen, weil sie sich beide professionell verhielten und zum anderen, weil sie so gut wie nie ungestört waren und es Rap Monster noch immer unangenehm war, vor ihren Freunden Zärtlichkeiten auszutauschen. V war ihm deswegen nicht böse, es war ihm auch lieber, wenn sie zwei alleine waren, doch so blieben Umarmungen oder gar Küsse derzeit auf ein Minimum reduziert. Bei dem Gedanken daran, zog es V in Betracht, heute Abend doch wieder in Rap Monsters Wohnung und dessen Bett zu schlafen.
 

Als der Rapper sich in seinen Armen regte und sich zu ihm umdrehte, lächelte er. „Alles in Ordnung?“, fragte Rap Monster ihn leise und er nickte, überbrückte die wenigen Zentimeter zwischen ihnen und küsste ihn sachte auf den Mund. „Kann ich heute Nacht bei dir schlafen?“, stellte er kurz darauf die Gegenfrage und erntete einen Kuss als Antwort.
 

Als er die Zunge seines Freundes vorsichtig um Einlass bitten fühlte, gab er zufrieden nach und ließ sie ein. Es überraschte ihn immer wieder, wie zurückhaltend Rap Monster war – selbst nach dieser 'Sache' im Hotel, wo der Ältere seine leidenschaftliche und auch forsche Seite gezeigt hatte. Und er erinnerte sich noch zu gut an ihren ersten Kuss, nach Vs Geständnis... Wie heftig und fordernd der Rapper gewesen war – ehe er wieder zur Besinnung gekommen war und ihn erschrocken von sich gestoßen hatte. Seit sie beide offiziell ein Paar waren, war sein Freund deutlich befangener und Küsse dieser Art waren nur noch sehr selten vorgekommen. Dabei zeigte er ihm immer mit seinen Reaktionen, dass er es genoss und versuchte ihn dadurch zu ermutigen. So auch jetzt. Neckend fuhr er mit seiner eigenen Zunge über die des Älteren, lockte sie weiter hinein, massierte sie und seufzte wohlig, als Rap Monster darauf einging. Er spürte, wie sich eine Hand in seinen Nacken legte und das Herz des Anderen gegen seine Brust schlug, während er Vs Mund erkundete, als wäre es das erste Mal. Einerseits liebte der Sänger es, andererseits wünschte er sich, dass Rap Monster ihm mehr gab... Seine Finger in seine Haare grub, ihn bestimmend an sich presste, seine Zunge in ihn drängte und so intensiv küsste wie damals... Heißblütig und... erregt...
 

In seine Gedanken versunken ließ V seine Hände von Rap Monsters Hüfte weiter nach unten wandern, legte sie auf seinen Hintern und zog ihn näher – doch da unterbrach dieser den Kuss und er konnte sich nur mit Mühe ein enttäuschtes Seufzen verkneifen, während er in das leicht gerötete Gesicht vor sich sah. „W-w-wir-“, der Leader räusperte sich, „Wir sollten auch etwas essen.“ Damit löste er sich von seinem Freund, fuhr sich verlegen durch die Haare und V nickte ergeben, folgte ihm hinaus in den Flur und hinunter ins Erdgeschoss.
 

Sie schwiegen den ganzen Weg über und V war froh, als das lebhafte Treiben der Kantine endlich in Hörweite kam. Er lächelte und grüßte freundlich diejenigen, die bereits mit dem Essen fertig waren und ihnen im Gang entgegenkamen und kurz darauf stellten die beiden fest, dass es heute sehr voll war. Rap Monster war davon sichtlich wenig begeistert, doch V packte ihn am Arm und bugsierte ihn mit sich zu zwei Tischen am anderen Ende des großen Raums, an denen sich der Rest von BTS zu GOT7 und Monsta X gesellt hatte. Die drei Bands saßen durcheinander und V und Rap Monster nahmen schließlich zwischen Mark und Jackson Platz, ihnen gegenüber saßen Suga, BamBam, Minhyuk und Kihyun. Monsta X schienen als Erste hier gewesen zu sein, denn ihre Tabletts waren bereits geleert und V seufzte, als ihm bewusst wurde, dass er noch einmal aufstehen und sich etwas zu Essen holen musste. Also grüßte er die anderen Musiker nur knapp und bat dann seinen Freund mit einem Zwinkern, ihm den Platz freizuhalten.
 

V bahnte sich seinen Weg hinüber zur Essensausgabe und reihte sich ein; die Schlange war zum Glück recht kurz, da sie doch eher spät hier aufgetaucht waren. Montag bis Samstag gab es hier zwischen halb zwölf und halb zwei eine warme Mahlzeit und nachdem man ihnen vor wenigen Monaten angeboten hatte, diesen Service in Anspruch nehmen zu können, kamen sie so gut wie immer hierher, sofern sie gerade im Gebäude waren. In seinem eigenen Kühlschrank herrschte seit Wochen gähnende Leere, er war entweder unterwegs, bei Big Hit oder hier und aß selten Zuhause. Also belud er sein Tablett mit reichlich Auswahl, ließ seine Essenskarte scannen und kehrte zu seinem Tisch zurück.
 

Jackson war einen Platz zu Rap Monster aufgerutscht und unterhielt sich angeregt mit ihm. Als Mark V sah, rückte er beiseite, sodass der Sänger auf der anderen Seite seines Freundes sitzen konnte; er dankte es ihm mit einem Lächeln. Rap Monster sah auf, als V das Tablett zu ihm herüber schob und unterbrach für einen Moment das Gespräch mit dem anderen Rapper. „Danke“, meinte er und griff nach dem Besteck. Dann deutete er auf seinen Nebenmann. „Jackson hat mir grad erzählt, dass JYP sich jetzt schon Gedanken über die MAMA Performance macht. Jetzt schon! Selbst in zwei Monaten wäre das noch früh.“ Jackson lachte und kniff dem Jüngeren stichelnd in die Seite. „Na ja, es sei denn man ist so ein Tanz-Genie wie du.“ Rap Monster knurrte und stach auf seinen Reis ein und V fand, dass er für ihn Partei ergreifen sollte. „Namjoon tanzt toll“, mischte er sich ein und ignorierte die roten Wangen seines Freundes, „Er braucht vielleicht ein wenig länger für die Choreographien, aber er bekommt es immer hin und gibt sich viel Mühe!“ Das Grinsen des GOT7-Rappers reichte beinahe bis zu seinen Ohren. „Wie süß“, kommentierte er und legte einen Arm um Rap Monster, „RapMon, Taehyungie ist immer voll des Lobes für dich. Erst letzte Woche hat er mir gegenüber erwähnt, wie beeindruckt er immer von deinen Lyrics ist und- Au!“
 

Irritiert sahen alle drei in Sugas Gesicht, der Jackson gegens Schienbein getreten hatte und dabei in aller Seelenruhe weiter aß. „Yah“, gab er dann von sich und klang dabei fast desinteressiert, „Lass die beiden doch. Du bringst sie nur in Verlegenheit.“ V warf ihm einen dankbaren Blick zu, doch Suga reagierte darauf gar nicht. „Suga-hyung, ich mach doch nur Spaß! Ich freu mich doch für meinen guten Freund Rap Monster!“ Er zog besagten Mann dramatisch an seine Brust und die Umsitzenden gestatteten sich ein verhaltenes Lachen, während Vs Freund sich mit hochrotem Kopf zu befreien versuchte. Danach widmete sich Suga wieder seinem Gespräch mit BamBam, der regelrecht an seinen Lippen hing, und V und Rap Monster kamen endlich dazu zu essen. Dabei warf V seinem Freund immer wieder verstohlene Blicke zu. Es war ihm ein wenig peinlich, dass Jackson so ausplauderte, dass er vor ihm und den anderen vielleicht ein klein wenig damit angab, wie talentiert sein Freund doch war. Aber warum sollte er auch nicht? Er liebte Rap Monster ja nicht ohne Grund und sein Talent und dabei bescheidene Persönlichkeit hatten ihm schon immer imponiert...
 

„Apropos MAMA“, ergriff da plötzlich Minhyuk das Wort und pustete sich eine Strähne aus den Augen, was Kihyun schmunzeln ließ, „Wir werden unsere Performance mit Seventeen zusammen geben. Ich freu mich schon! Einer von euch schon mit ihnen zu tun gehabt?“ V musste sich ein Lachen verkneifen; jeder wusste, dass Monsta X und Seventeen sehr gute Freunde waren und der gemeinsame Auftritt schien Minhyuk ehrlich zu freuen und zu begeistern. „Wir sind ihnen Backstage ein paar Mal begegnet“, antwortete Rap Monster, „Erst neulich wieder, aber wir haben bislang noch nicht viel miteinander geredet. Aber ich denke, das ergibt sich noch.“ Minhyuk nickte eifrig. „Ganz bestimmt. Wonwoo hat heute Geburtstag! Hoffentlich seh ich ihn heute noch.“ Kihyun schmunzelte noch immer über seinen Bandkollegen, warf ihm aber einen warmen Seitenblick zu und schob ihm seinen übrig gebliebenen Nachtisch vor die Nase; wahrscheinlich um ihn zum Schweigen zu bringen.
 

Die Musiker unterhielten sich noch eine Weile über die anstehende MAMA Performance – obwohl diese erst im Dezember sein würde – und über diverse Backstage-Eskapaden und V driftete in Gedanken ein wenig ab, während Jackson, Minhyuk und BamBam den halben Tisch bespaßten.
 

Er ließ seinen Blick durch die Kantine schweifen und entdeckte schließlich Ruki und Reita und den Rest von GazettE. Nachdenklich begann er auf seiner Lippe zu kauen. Von seinem und Rukis Gespräch abgesehen, welches nun immerhin fast drei Monate her war, hatten sie nicht mehr wirklich miteinander geredet. Man grüßte sich, hin und wieder fragte man sich nach dem Wohlbefinden oder wünschte sich einen schönen Feierabend, wenn man sich auf dem Weg nach draußen begegnete, aber ansonsten... Sie hatten nicht einmal über ihre gemeinsame Nacht gesprochen. Aber musste man das? V hatte keine Erfahrungen dieser Art und wusste nicht, wie man danach – nach einem One-Night-Stand – miteinander umging. War noch etwas zu klären?
 

Vorsichtig lugte er zu Rap Monster neben sich, der sich wieder mit Jackson unterhielt, und fragte sich, ob er es ihm sagen sollte. Er hatte das seltsame Bedürfnis, es ihm zu erzählen, aber er fürchtete sich zu sehr vor seiner Reaktion. Allerdings sollte sein Freund schon erfahren, dass er keine Jungfrau mehr war. Oder? Doch wenn er das Rap Monster beichtete, dann würde er sicher mehr wissen wollen und V wusste nicht, ob er dazu in der Lage war, ihm die Wahrheit zu sagen. Vielleicht sollte er es doch lieber für sich behalten und weiterhin so tun, als sei er noch Jungfrau...
 

V schreckte aus seinen Gedanken, als Rap Monster neben ihm Stäbchen und Löffel auf das Tablett legte und sich streckte. Der Sänger sah sich um und bemerkte, dass Suga und die anderen ihre Sachen beisammen räumten und aufstanden und er schloss sich schnell an. Sie verabschiedeten sich von GOT7 und Monsta X, verließen die Kantine und kehrten in den ersten Stock zurück, um weiter zu proben. Er bildete mit Rap Monster das Schlusslicht, Jimins dunkelroten Haare einige Schritte vor ihm, und er wagte es nach der Hand seines Freundes zu tasten und ihre Finger miteinander zu verschränken. Der Rapper sah kurz überrascht drein, lächelte dann aber und lehnte sich etwas zur Seite, küsste Vs Schläfe. „Ich finds schön, dass du heute Nacht wieder bei mir schläfst“, gab er dann leise zu und V erwiderte sein Lächeln.
 

~*~*~
 

Nach einem Blick auf die Uhr, rümpfte Saga die Nase. So leise wie möglich stieg er die Stufen in den dritten Stock hinauf – der Fahrstuhl war mal wieder oder immer noch außer Betrieb – und kramte den Schlüssel aus der Tasche. Der Schlüssel zu Chiyus Wohnung befand sich nun schon seit circa sechs Jahren an seinem Bund, klimperte zwischen seinen eigenen zu Haus- und Wohnungstür, und erinnerte ihn immer wieder daran, dass dies noch nie zuvor in seinem Leben vorgekommen war. Selbst während ihrer vielen 'Pausen', die manchmal mehrere Monate gedauert hatten, hatte Chiyu den Schlüssel nie von ihm zurück verlangt und war weiter in Sagas Besitz geblieben.
 

Beinahe andächtig schob er den Schlüssel ins Schloss, lauschte kurz und drehte ihn dann sachte herum. Das darauffolgende Klacken kam ihm in der Stille des Hausflurs unnötig laut vor und er verzog das Gesicht. Schnell schlüpfte er in die Wohnung, ließ die Tür beinahe geräuschlos wieder ins Schloss gleiten und seufzte leise. Es war ruhig, doch aus dem Wohnzimmer drang schwaches Licht und nachdem er sich Schuhe und Jacke ausgezogen hatte, schlich er hinüber zum Türrahmen und konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Chiyu lag auf der Couch, die Lampe neben ihm war runter gedimmt und das Buch, in dem der Jüngere wohl gelesen hatte, war aufgeschlagen auf seinen Oberkörper gekippt, als dieser eingeschlafen war. Er trat leise näher heran, ging neben ihm in die Hocke und betrachtete ihn einen Moment. Das hellbraune Haar lag ihm wirr in der Stirn, die Brust hob und senkte sich in tiefen Zügen und er hörte sein sanftes Ein- und Ausatmen durch die Nase. Er trug T-Shirt und Jogginghose und dennoch fand er ihn bildschön.
 

Vorsichtig strich er ihm eine Strähne aus dem Gesicht, die den Schlafenden an der Nase kitzelte, sodass diese zuckte, und das schlechte Gewissen kam in ihm hoch. Es war Sonntagabend und bereits kurz vor Mitternacht und er hatte schon längst bei ihm sein wollen.
 

Erschrocken zog er seine Hand zurück, als Chiyu die Stirn runzelte, sein Mundwinkel zuckte und er schließlich die Augen aufschlug. Der Bassist blinzelte einige Male irritiert und richtete sich auf, als er Saga erkannte. Der Ältere erhob sich rasch und fühlte sich mit einem Schlag unwohl.
 

Chiyu schien sich indessen nicht entscheiden zu können, ob er traurig, enttäuscht, verwirrt oder wütend aussehen sollte. Nachdem er Saga erkannt hatte, war sein Blick zur Uhr gehuscht und ein Schatten hatte sich über sein hübsches Gesicht gelegt. Langsam nahm er das Buch und legte es beiseite, Saga bewusst nicht ansehend, und fuhr sich dann durch die Haare. „Du wolltest schon vor drei Stunden hier sein“, sagte er leise, doch Saga verstand ihn sofort. Seine Finger spielten mit dem Schlüsselbund, von dem er jetzt erst merkte, dass er ihn noch immer festhielt. Gedankenverloren rieb er den Schlüssel zu Chiyus Wohnung zwischen Daumen und Zeigefinger, während er überlegte, was er daraufhin erwidern sollte. Doch etwas Intelligenteres als ein schwaches „Ich weiß“ fiel ihm nicht ein. Chiyu atmete geräuschvoll aus und stand auf.
 

Als sie sich direkt gegenüber standen, starrten sie sich einen Augenblick an, ehe Saga den Kontakt brach und zur Seite sah. Das kam einem Schuldeingeständnis gleich, das war ihm bewusst, doch er konnte Chiyu einfach nicht weiter in die traurigen Augen sehen. „Wo warst du?“, fragte dieser, um einen neutralen Ton bemüht. Saga dachte kurz daran zu lügen, doch er wusste selbst, dass er ein miserabler Lügner war – außerdem kannte Chiyu ihn zu gut.
 

Also antwortete er gar nicht. Chiyu schüttelte den Kopf und begann unruhig im Wohnzimmer auf und ab zu laufen; er war sichtlich aufgebracht, versuchte aber noch weiter an sich zu halten. „Wer war es denn diesmal?“, platzte es schließlich aus ihm heraus, „Nein, sag es mir nicht! Ich wills lieber gar nicht wissen.“
 

Jedes Wort war wie ein Messerstich und es tat Saga in der Seele weh, seinen Freund so verletzt zu sehen. Er hatte sich so auf den Abend gefreut und als er Chiyu auf der Couch hatte liegen sehen, so friedlich schlafend, war ihm ganz warm ums Herz geworden. Warum war er so ein Arsch? Alle in der PSC hielten ihn für gefühllos, doch das stimmte nicht... Saga hatte durchaus Gefühle und die ständigen Trennungen von seinem Freund gingen ihm sehr nahe. Er wollte ihn nicht immer wieder in diese Situation bringen; für ihn waren das keine Seitensprünge. Für ihn war es nur Sex und nichts weiter. Er liebte Chiyu, das stand völlig außer Frage. Umso mehr litt er mit, wenn der jüngere Bassist sich wegen ihm so quälte.
 

Der blieb schließlich stehen und hob in einer verzweifelten Geste die Hände in die Luft, nur um sie gleich wieder fallen zu lassen; kraftlos hingen sie an ihm herunter, während er Saga ansah. Er konnte seine Enttäuschung nicht weiter verbergen, kämpfte aber verbissen gegen die Tränen an, als er erneut das Wort erhob. „Ist dir eigentlich klar, dass wir erst seit drei Monaten wieder zusammen sind?“, fragte er und Saga nickte zögerlich, „Warum, Saga? Verdammt, ich- Weißt du eigentlich wie ich mich fühle? Warum bist du überhaupt mit mir zusammen, wenn du doch sowieso ständig in der Gegend rumvögelst?!“ Saga gab sich einen Ruck; er spürte wie sich auch sein Gemüt wieder erhitzte. „Du weißt, dass mir das nichts bedeutet!“, versuchte er sich zu verteidigen, „Das hat absolut nichts mit dir zu tun!“ „Wie bitte?“, empörte sich Chiyu und seine Augenbrauen zogen sich ärgerlich zusammen, „Ich bin dein Freund! Und da soll es nichts mit mir zu tun haben, wenn du einen anderen Typen flachlegst? Bist du noch zu retten?“ Er gab einen unterdrückten Wutschrei von sich und trat voll Frust und Trotz gegen den Couchtisch. „Ich kann nicht fassen, dass wir schon wieder diese Diskussion führen! Immer und immer wieder! Verdammt, ich liebe dich, Saga! Bedeutet dir das denn gar nichts?!“ „Natürlich bedeutet mir das was!“, entgegnete er und merkte, wie er die Stimme hob, „Das weißt du doch!“
 

Chiyu blieb einige Sekunden lang stumm und sah ihn einfach nur verzweifelt an. „Weiß ich das?“, hauchte er dann und blinzelte einige Male unwirsch und atmete dann tief durch. Er blickte hoch zur Decke und Saga erkannte an dieser Geste, dass sich sein Freund davon versuchte abzuhalten vor ihm in Tränen auszubrechen. Es schien ihm zu gelingen, denn als sich ihre Blicke wieder trafen, weinte er noch immer nicht. „Saga... Als wir damals beschlossen haben, es miteinander zu versuchen, war ich mir durchaus bewusst, welchen Ruf du hast. Mein Gott, ich war ja sogar daran beteiligt! Und du warst so ehrlich und hast mir gesagt, dass du nicht weißt, inwiefern du dich auf diese Beziehung einlassen kannst... Aber- Verdammt! Seit über sechs Jahren führen wir diese chaotische On-Off-Beziehung und ich bin es einfach leid! Ich geh daran kaputt! Hörst du mir zu, Saga? Ich geh daran kaputt! Ich kann das einfach nicht mehr!“
 

Saga blickte ihn entsetzt an. Für gewöhnlich verliefen ihre Streits anders; sie schrien, gelegentlich ging etwas zu Bruch, Chiyu warf ihn raus, es herrschte eine Weile dicke Luft und dann kamen sie wieder zusammen. Doch noch nie hatte Chiyu ihm so offen ins Gesicht gesagt, dass ihn die Situation so dermaßen belastete... er daran 'kaputt ging'. Er schluckte und suchte nach den passenden Worten, doch sein Hirn war wie leer gefegt.
 

„Du weißt, ich liebe dich...“, flüsterte er fassungslos, weil es der einzige Satz war, der momentan noch in ihm Platz fand, der einzige, der momentan noch Bedeutung hatte.
 

Sein Gegenüber schüttelte den Kopf und legte sich die Hände vors Gesicht, schniefte einmal unterdrückt. Saga wusste, dass er ihm zu selten sagte, dass er ihn liebte. Eigentlich... so gut wie nie. Eigentlich... nur wenn er nach ihrer Trennung wieder zu ihm zurückkam und ihn um eine weitere Chance bat. Eine weitere von vielen. Zu vielen. In dem Moment wurde ihm klar, dass er vielleicht gerade seine letzte verspielt hatte. Dass Chiyu ihn vielleicht jetzt für immer verlassen würde.
 

„Gib mir deinen Schlüssel“, würgte der Jüngere mit erstickter Stimme hervor und streckte die Hand aus. In Saga wurde alles kalt. „Das kannst du nicht machen“, versuchte er ein letztes Mal aufzubegehren, doch Chiyu blieb stumm und bewegte sich keinen Zentimeter. Wie vom Donner gerührt stand Saga da, starrte auf die Hand und dann auf seinen Schlüsselbund. Erschrocken bemerkte er, wie seine Finger zitterten. „Gib ihn mir“, wiederholte sein Freund und beinahe wie in Zeitlupe trennte er den Schlüssel von dem silbernen Ring, starrte ihn einige Sekunden lang an und legte ihn dann behutsam in Chiyus Handfläche. Der schloss seine Finger um ihn und schwieg. Etwas in Saga sträubte sich, wie heiße Galle durchfuhr es seinen Körper und hinterließ einen stechenden Schmerz in der Brust. Er fühlte sich, als hätte man ihm gerade eine Hand abgeschlagen. Oder einen Lungenflügel entfernt. Etwas... fehlte.
 

Sein Herz pochte schmerzhaft, als Chiyu plötzlich seine Arme um ihn schlang und sich ihre Wangen berührten; etwas Nasses rann an seiner Haut hinunter. „Das kannst du nicht machen“, hauchte er erneut und es klang so erbärmlich, dass er am liebsten hysterisch gelacht hätte. Doch an dieser Situation war rein gar nichts zum Lachen. Verzweifelt legte er seine Arme um den durchtrainierten Körper. „Chiyu... Chiyu, bitte...“ Der Jüngere sah ihm ins Gesicht und Saga wurde das Herz herausgerissen, als er ihn weinen sah. Als Chiyu ihn küsste, war es ein Kuss voller Schmerz und Sehnsucht, sie klammerten sich aneinander wie Ertrinkende und Saga wollte ihn noch näher ziehen, noch mehr von ihm spüren, noch so viel mehr. Er presste sich an ihn, ihr Kuss wurde chaotisch, war eigentlich schon kein Kuss mehr, sondern das verzweifelte Bemühen dem anderen körperlich so nahe zu sein wie möglich – doch Chiyu riss sich los, trat einen wackeligen Schritt zurück und sah ihn nicht noch einmal an.
 

„Du gehst jetzt besser“, waren Chiyus letzten Worte, während er den Schlüssel so fest umklammert hielt, dass seine Hand zitterte und die Knöchel weiß hervorstachen. Saga brauchte eine gefühlte Ewigkeit bis sich seine Beine in Bewegung setzten und er wie ein Zombie aus dem Zimmer torkelte.
 

Er hatte absolut keine Ahnung, wie er es aus der Wohnung und in sein Bett geschafft hatte. Es war wie ein gigantischer Filmriss. Saga lag einfach nur da, starrte an die Zimmerdecke und spürte die Leere wie eine bedrohliche Welle über sich herein brechen. Das einzige, was er noch fühlte, war das Stechen in seiner Brust und seine Finger, die sich noch immer um seine Schlüssel krampften und drohten langsam abzusterben.
 

Was war nur geschehen?
 

Er schlief nicht. Er regte sich nicht. Er glaubte, dass er nicht mal blinzelte, seine Augen brannten. Sein Haustelefon klingelte, doch er rührte sich nicht. Sein Handy vibrierte, doch er schaffte es nicht, den Kopf zu drehen und nachzusehen, wer es war. Er hatte kein Zeitgefühl mehr. War es Nacht oder Morgen? Oder vielleicht schon Mittag? Hatte er Probe oder frei? Was kümmerte es ihn? Alles war gerade bedeutungslos geworden. Ein Krieg hätte neben ihm ausbrechen können, es wäre ihm egal.
 

Erst als seinen tauben Fingern der Schlüsselbund entglitt und dieser dumpf auf dem Teppich aufschlug, schloss er die Augen und eine Träne fand ihren Weg in die Freiheit.
 


 


 

Nachwort:

Wie immer würde ich mich über eure Meinung freuen :)
 

-Was haltet ihr von Rap Monsters und Vs Beziehung?

-Mögt ihr das Pairing Jongup x Jimin?

-Findet ihr es gut, dass ich jetzt pro Kapitel 2 POVs einbaue und mehr Leute (Jimin, Minsu, Saga etc.) vorkommen als im ersten Teil?

-Über wen oder was würdet ihr gerne mehr erfahren bzw. sind Fragen offen, die euch interessieren?
 

Ich versuche auch weiterhin die PSC-Musiker mit einzubauen. Saga hat in PWT eine etwas größere Rolle (wie ihr wohl merkt) und ab nächstem Kapitel kommen auch wieder Ruki und GazettE mehr vor/zu Wort ^^

Am Wochenende werde ich zusehen, dass ich die Profilbilder weiter aktualisiere, sodass auch Leser, die sich nicht mit JRock oder allen KPop Bands auskennen, einen Überblick über die Personen haben ;)

Versprechungen

Hallo ^^
 

Dieses Mal leider ein klein wenig verspätet. Ich hatte das Kapitel schon fast fertig, als ich krank wurde und jetzt beinahe 5 Tage lang im Bett lag -.-"

Bin also mit meinem Zeitplan etwas hinterher *fluch*ärger*

Hoffentlich werde ich mit den nächsten Kapiteln von PWT und Danger wieder schneller fertig ^^°
 

Aber hier ist nun erst mal Kapitel 4 :)

Wie versprochen tauchen the GazettE (bzw. Ruki und Reita) hier nun wieder auf und auch in den nächsten Kapiteln werden sie noch eine Rolle spielen ^^
 


 

Pretty Wild Things

Kapitel 04 – Versprechungen

Teil: 5/?
 

Warning: unrealistisches Crossover, OoC, Shounen-Ai/Yaoi

Rating: Kapitel 4 ist safe
 

Personen: Ruki & Reita (the GazettE), Kihyun (Monsta X), V, Jimin & Jin (BTS), Jongup (B.A.P)

Pairings: Ruki x Reita, Rap Monster x V, Jongup x Jimin

Disclaimer: keiner der erwähnten Musiker gehört mir und ich verdiene kein Geld hiermit

 

Viel Spaß beim Lesen!

Maya
 

„Ist echt nett, dass ihr uns helft.“ Ruki nickte dem Jüngeren zu. „Ach, kein Problem. Wir haben ja heute frei.“ Sein Nebenmann lächelte entschuldigend. „Jaah, gerade deswegen ja. Ihr hattet sicher Besseres zu tun, als zu streichen.“
 

Ruki kamen viele Dinge in den Sinn, die er gerade lieber täte, aber er ließ sich nichts anmerken und ging nicht weiter darauf ein. Tatsächlich hatte Ruki es zuerst für einen Scherz gehalten, als Kai ihnen verkündet hatte, dass sie ihren Nachbarn im Nebengebäude beim Streichen helfen würden.
 

Nachdem in den letzten Wochen bei Unterhaltungen öfter zur Sprache gekommen war, dass es im Keller einen großen Raum gab, der nicht genutzt wurde, war der Entschluss gefasst worden einen gemütlichen Aufenthaltsraum daraus zu machen – oder, wie einige auch meinten, einen 'Partykeller'. Allerdings musste dieser Raum vorher renoviert werden. Vor einigen Tagen hatten die Koreaner schließlich damit begonnen und die alten Tapeten heruntergerissen, alles gesaugt und gewischt und heute in der Mittagspause hatten sich BTS die Zeit genommen und die Leisten und Steckdosen abgeklebt und Planen ausgelegt, damit der Boden beim Streichen nicht dreckig wurde. Und Kai, die gute Seele, hatte schließlich versprochen, dass sie ihnen dabei helfen würden, damit es schneller ging.
 

Mal ehrlich: Wie viele Leute gingen hier täglich im PSC-Nebengebäude ein und aus? Und da fand sich niemand, der Zeit hatte zum Streichen? Doch nachdem Ruki den Kellerraum mit eigenen Augen gesehen hatte, zog er seinen Einwand zurück. Der Raum war wirklich riesig. Er hatte keine Ahnung, was hier zuvor drin gewesen war – ein Veranstaltungsraum? ein Kellerkino? – aber er war alles andere als klein...
 

Also standen sie nun hier – jeder Schritt knisterte auf der Plane – mit Rollen und Pinseln bewaffnet und strichen. Von GazettE abgesehen hatten sich auch alice nine zum Helfen bereit erklärt, von den Koreanern war keine Band vollständig da. Rukis Nebenmann hatte sich als Kihyun vorgestellt; er hatte noch nie mit ihm zu tun gehabt, aber er schien sympathisch. Er war weder aufdringlich noch plapperte er ununterbrochen und hatte den Anstand ein schlechtes Gewissen zu haben, weil sie ihren freien Tag damit verbrachten ihnen zu helfen, statt Zuhause zu faulenzen. Generell kannte Ruki nicht viele der Anwesenden, obwohl auch er schon einige Bekanntschaften geschlossen hatte; aber V und Rap Monster waren ebenfalls hier und er konnte sich nicht davon abhalten, hin und wieder zu den beiden hinüber zu schielen. Der Buschfunk funktionierte ausgezeichnet und so war auch bis zu ihnen die Nachricht durchgedrungen, dass die beiden nun ein Paar waren. Allerdings musste man schon genau hinsehen, um das auch zu erkennen. Auf den ersten Blick schienen sie einfach nur sehr gute Freunde zu sein, erst auf den zweiten erkannte man dieses sanfte Lächeln und die kleinen Gesten und Berührungen, die länger oder zärtlicher waren als unter Freunden üblich, die sie verrieten. Sie waren auf jeden Fall nicht die Sorte Pärchen, welches nicht die Finger von sich lassen konnte und ständig aneinander klebte und sich in aller Öffentlichkeit die Zunge in den Hals schob, um eine improvisierte Mandeloperation durchzuführen. Ruki lächelte. Sie waren irgendwie... süß.
 

Er ließ seine Augen kurz durch den Raum huschen, um seinen eigenen Freund ausfindig zu machen und entdeckte ihn bei Saga. Zu jedermanns Verwunderung – ach was, Entsetzen! – hatte er weder gemurrt noch sonst einen Versuch unternommen, sich vor der Arbeit zu drücken; der Bassist war sogar einer der ersten gewesen, der sich einen Farbeimer geschnappt und losgelegt hatte. Selbst die Anwesenheit von so viel 'Frischfleisch' schien ihn völlig kalt zu lassen und das war schon beinahe mehr als bloß beunruhigend... Nao zufolge war er zwei Tage lang einfach nicht zur Probe erschienen und als er endlich wieder aufgetaucht war, hatte er kein Wort darüber verloren warum.
 

Ruki wurde aus seinen Gedanken gerissen, als V plötzlich neben ihm stand. Der Jüngere hatte scheinbar mit Kihyun den Platz getauscht, der mit einer Wasserflasche und seinem Bandkollegen Minhyuk auf dem Weg nach draußen war. Der Sänger lächelte ihn vorsichtig an und Ruki schmunzelte.
 

„Na“, begann er das Gespräch, „Alles klar, Kleiner?“ V rümpfte kurz die Nase, beschwerte sich allerdings nicht über den Kosenamen und tauchte Kihyuns Rolle in den Farbeimer. „Ja“, antwortete er schließlich und begann mit Streichen, „Und selbst?“ Es war ein vorsichtiges Herantasten der beiden. Ruki hatte ihm zwar vor geraumer Zeit angeboten, dass er jederzeit mit ihm oder Reita sprechen könne, doch bislang war es nicht dazu gekommen. V ging ihnen zwar nicht aus dem Weg, doch er war zurückhaltend und suchte von sich aus nicht das Gespräch mit ihnen – obwohl Ruki bemerkt hatte, dass der Jüngere hin und wieder zu ihnen hinüber sah und dabei nachdenklich wirkte. Vielleicht hatte er ihn mit seiner Aussage verschreckt, dass er und Reita schon des Öfteren jemand Drittes bei sich im Bett hatten...
 

Ruki zuckte mit den Achseln und nahm ebenfalls noch etwas Farbe nach. „Ich kann mich nicht beklagen“, meinte er dann, „Wie ich hörte, hast du auch keinen Grund Trübsal zu blasen.“ V sah ihn fragend von der Seite an, schien mit dieser Bemerkung nichts anfangen zu können. Der Ältere grinste. „Na, du bist doch jetzt mit Rap Monster zusammen, oder? Freut mich für dich.“ Sein Nebenmann schien verlegen, gab aber ein kleines Lächeln preis. „Eh, ja, danke.“ Ruki widerstand dem Drang, ihm durch die Haare zu wuscheln und sah über seine Schulter, um sich zu vergewissern, dass ihre Musiker-Kollegen außer Hörweite waren. Er wusste, dass er sich weit vorwagte, aber er war einfach neugierig. „Und? Alles klar zwischen euch?“ V zögerte. „Wie meinst du das?“ Ruki zwinkerte. „Du weißt schon: Im Bett.“ Die Malerrolle entglitt Vs Hand und platschte in den Eimer, seine Ohren bekamen einen überaus interessanten, roten Farbton und seine Augen hatten sich geweitet. Einige Schrecksekunden lang starrte er den Älteren an und begann dann zu stottern. Ruki konnte den Satzfetzen nicht viel entnehmen und lachte schließlich leise. V verstummte und sein Blick huschte blitzschnell in Rap Monsters Richtung, ehe er einen zusammenhängenden Satz hervorbrachte. „Wir haben noch nicht miteinander geschlafen“, hauchte er zaghaft und sein Gesicht wurde rot.
 

„Oh.“ Ruki war ehrlich überrascht. Soweit er wusste, waren die beiden nun seit zwei oder drei Monaten zusammen und er war davon ausgegangen, dass sie auch Sex hatten. Aber wahrscheinlich fußte seine Annahme auch nur auf seinen eigenen Erfahrungen – die nicht unbedingt der Norm entsprachen – und der gemeinsamen Nacht mit dem jungen Sänger. Und diese war ja nun auch eher... unkonventionell gewesen. Außerdem kannte er Rap Monster nicht und sein erster Eindruck konnte ihn durchaus getäuscht haben und er war nicht der dominante Typ, der V einfach in die Matratze pinnte. Wenn er das Paar jetzt so zusammen sah, wirkten sie eher vorsichtig im Umgang miteinander. Ruki schlussfolgerte, dass es ihnen beiden wohl an Erfahrung fehlte.
 

„Woran liegt's?“, fragte er trotzdem, versuchte dabei einen Plauderton beizubehalten und nahm seine Arbeit wieder auf, um den Jüngeren nicht weiter in Verlegenheit zu bringen, indem er ihn anstarrte und penetrant nachbohrte. V schien noch einen Moment mit sich zu ringen und abzuwägen, ob er wirklich mit ihm darüber sprechen sollte und Ruki ließ ihm Zeit. Sein Angebot stand, ob V es annahm war seine Sache.
 

„Na ja“, begann dieser schließlich mit einigem Zaudern und griff nach der Rolle im Eimer, um seine Hände zu beschäftigen, während er sprach, „Das ist... nicht so einfach.“ Nachdenklich betrachtete V das Malerwerkzeug und drehte es einige Male, sodass die Farbe auf die Plane zu ihren Füßen tropfte. Ruki versuchte ihn zu ermutigen. „Glaub mir: Nichts was du mir sagst, kann mich noch schockieren. Und dir brauch auch nichts peinlich zu sein. Ich habe dir nicht umsonst angeboten, dass du jederzeit mit mir oder Reita reden kannst, wenn dich was bedrückt. Ok?“ Er legte ihm haltbietend eine Hand auf den Oberarm und schenkte ihm ein warmes Lächeln. Tatsächlich wirkte der Jüngere erleichtert und nickte. „Weißt du... Namjoon hatte bislang nur was mit Frauen... Und ich hatte bislang noch gar keine Beziehung und... er glaubt außerdem, dass... ich noch immer Jungfrau bin...“ Ruki nahm die Information erst einmal auf und bearbeitete weiter die Wand. Wie er vermutet hatte: mangelnde Erfahrung auf diesem Gebiet. Sein Schweigen schien V dazu zu ermuntern, dass er weiter sprach. „Ich versuch ihn nicht zu drängen, aber... na ja... Ich – ehm-“ Er brach ab und als Ruki wieder zu ihm sah, war der junge Sänger wieder rot im Gesicht. Er schmunzelte. Scheinbar war es V peinlich, dass er Lust auf seinen Freund verspürte. „Hey, das ist nichts wofür du dich zu schämen brauchst, Kleiner. Ihr seid zusammen und es ist nur natürlich, dass du mit deinem Freund intim sein willst.“ Er hoffte, dass seine Wortwahl angemessen gewesen war und als V nicht zusammenzuckte oder vor den Kopf gestoßen wirkte, war er der Meinung, dass es ihm wohl gelungen war. „Hast du mit ihm darüber gesprochen?“ Entsetzt schüttelte sein Nebenmann den Kopf und Ruki lachte amüsiert. „Du musst es ihm ja nicht platt vor'n Kopf stoßen. Aber wenn er auf deine feinen Signale nicht anspringt, dann musst du vielleicht etwas offensiver sein.“ V blinzelte einige Male und sah ihn dann aus großen, neugierigen Augen an. „Was meinst du?“ „Na ja, vielleicht musst du etwas deutlicher werden: Mach ihm Komplimente. Berühre ihn flüchtig. Flirte mit ihm.“
 

„F-f-flirten?“ Der Jüngere machte den Eindruck, als würde er das Wort zum ersten Mal hören. Dabei wusste Ruki, dass V das durchaus drauf hatte. In den letzten paar Monaten hatten sie nun aufgrund ihrer neuen Nachbarschaft schon das ein oder andere Musikvideo oder auch mal einen Auftritt gesehen – und wenn V auf der Bühne stand, dann war er durchaus verdammt verführerisch... „Ach, komm“, neckte er deshalb mit einem schelmischen Lächeln, „Nur nicht so bescheiden... Ich hab dich auf der Bühne gesehen. Ich bin sicher, wenn du auch nur die Hälfte von diesem Sexappeal über Rap Monster versprühst, ist er Wachs in deinen Händen und fällt über dich her wie ein ausgehungerter Wolf.“
 

V fiel die Kinnlade hinunter, doch er kam nicht mehr dazu zu antworten, da in diesem Moment Reita zu ihnen stieß. „Hey“, grüßte er lapidar und zog dann fragend eine Augenbraue nach oben, als er Vs fassungsloses Gesicht sah. „Eh, hab ich was verpasst?“, wandte er sich an seinen Freund, „Soll ich vielleicht noch mal kurz verschwinden?“ Ruki lächelte über Reitas 'Feingefühl' und schüttelte den Kopf. „Nein, nein, wir waren gerade fertig.“ Der BTS-Sänger schloss seinen Mund wieder und nickte schnell. „J-ja, wir waren fertig. Eh, entschuldigt mich.“ Eilig machte sich V davon und ließ Ruki mit Reita alleine.
 

Der Bassist sah belustigt aus. „Ok, was habt ihr hier angestellt, bevor ich gekommen bin?“ Ruki lachte. „Ich habe ihm nur ein paar wertvolle Tipps gegeben.“ Der Blonde trat näher und wackelte mit den Augenbrauen. „Was dagegen mich einzuweihen?“ Der Sänger brauchte nicht lange nachzudenken. „Ja.“ Sein Freund sah kurz eingeschnappt aus, respektierte dies jedoch. Ruki wusste, dass Reita auch später nicht mehr versuchen würde, etwas aus ihm herauszubekommen. Wenn Ruki vertrauliche Informationen erhielt, dann hütete er diese und plauderte sie nicht bei der nächstbesten Gelegenheit wieder aus. Das war mit einer der Gründe, warum er vom Klatsch und Tratsch der PSC größtenteils ausgeschlossen war; er konnte nicht verhindern, dass die Gerüchteküche brodelte und ihm Dinge zu Ohren kamen, die er nicht wissen wollte, doch er heizte sie nicht auch noch an, indem er sich daran beteiligte. Wahrscheinlich war es diese Einstellung, die dazu geführt hatte, dass sich seine Kollegen von Zeit zu Zeit ihr Herz bei ihm ausschütteten. Eigentlich hatte er Kai immer für die Kummerkastentante gehalten, doch scheinbar hatte er ebenfalls die besten Voraussetzungen für diesen Job.
 

Er runzelte kurz in Gedanken die Stirn. Hoffentlich würden sich jetzt nicht auch noch ihre koreanischen Kollegen da mit einreihen...
 

~*~*~
 

Jimin krallte seine Finger ins Laken. Er versuchte ruhig zu atmen, doch er hielt immer wieder die Luft an und verkrampfte sich. Ein Finger war unangenehm aber ertragbar gewesen, der zweite Finger bereits grenzwertig schmerzhaft und als Jongup versuchte den dritten in ihn zu schieben, entkam ihm ein ängstliches Wimmern.
 

Sein Freund hielt sofort inne und streichelte mit seiner freien Hand die angespannten Bauchmuskeln, um ihn zu beruhigen. Er beugte sich über ihn und küsste seine Schläfe. „Alles okay, Baby?“, flüsterte er, erhielt jedoch keine klare Antwort, „Hältst du noch ein wenig aus?“ Als Jongup vorsichtig die beiden Finger tiefer schob, um nach Jimins Prostata zu suchen, schluchzte dieser auf. „N-nicht!“ Erschrocken stoppte der Ältere seine Bewegung und wischte ihm eine Träne aus den Augenwinkeln. „Sch... Baby, nicht weinen... Ich hör auf, okay?“ Er verteilte sanfte Küsse auf Jimins Gesicht und ließ dabei langsam seine Finger aus der engen Öffnung gleiten. Erleichtert atmete Jimin aus und fuhr seinem Freund durch die Haare, bevor sich ihre Lippen fanden. Er schlang seine Arme um ihn und versuchte mit dem Kuss um Verzeihung zu bitten, sein Bedauern auszudrücken und seine Dankbarkeit. Sanft, aber mit Nachdruck, massierte er Jongups Zunge, saugte ein wenig an ihr und nippte kurz an den feuchten Lippen, ehe er sich wieder mit viel Hingabe der Zunge widmete. Seine Hand fand ihren Weg in den Nacken seines Freundes, streichelte die weiche Haut, bevor er sie in den hellen Haren vergrub.
 

Als sie sich wenig später voneinander trennten und Arm in Arm dalagen, ließ Jongup kein einziges vorwurfsvolles Wort fallen oder drückte anders aus, dass er enttäuscht war. Doch Jimin fühlte sich schrecklich. Wieder einmal hatte er einen Rückzieher gemacht und dabei würde er gerne mit seinem Freund schlafen. Er fantasierte schon davon und es erregte ihn – aber sobald Jongup ihn vorbereiten wollte, konnte er sich einfach nicht entspannen und bekam es mit der Angst und dadurch hatte er mehr Schmerzen als nötig wären. Er konnte sich gar nicht vorstellen, wie frustrierend es für Jongup sein musste, immer so kurz vor dem Ziel zu sein und dann aufhören zu müssen.
 

„Hey.“ Jongup streichelte ihm über den Rücken und versuchte dann ihm ins Gesicht zu sehen. Beschämt sah Jimin auf, doch sein Freund lächelte. „Jetzt denk nicht so viel darüber nach, okay? Wir tasten uns vorsichtig heran, alles in Ordnung.“ Jimin nickte und kuschelte sich näher an ihn, vergrub sein Gesicht in Jongups Halsbeuge.
 

Die Nacht verlief ruhig. Nach einem gemeinsamen Frühstück verließ Jongup ihn, um mit den anderen von B.A.P zu TS Entertainment zu fahren. Die Verhandlung war in der Endphase und die Band momentan zuversichtlich, dass ein neuer Vertrag zu ihren Gunsten möglich sei. Er versprach Jimin, sich die Tage wieder bei ihm zu melden und ließ ihn dann allein. Diesem blieb aber ebenfalls nicht mehr viel Zeit, um sich über die Situation Gedanken zu machen, da er einen vollen Terminplan hatte und sich auch schon bald auf den Weg machen musste. 'Dope' war ein ähnlicher Erfolg wie 'I Need U' und neben den Promotions arbeiteten sie bereits am nächsten Album, weswegen sie heute vor allem im Studio sein würden. Sie feilten noch an ein paar Lyrics und wollten heute einige Probeaufnahmen machen. Also zog Jimin sich an, verdrängte seine Gedanken an Jongup für einen Moment und machte sich auf zur Arbeit.
 

Er traf seine Bandkollegen im Tonstudio von Big Hit Entertainment. Rap Monster, Suga und J-Hope hatten die Köpfe zusammengesteckt und besprachen scheinbar noch einige Details bezüglich einiger Songtexte, während V und Jungkook herumalberten. Jin saß etwas abseits, das Handy in der Hand und schien mit dem Kopf ganz woanders zu sein. Als Jimin eintrat, sah Rap Monster kurz auf und nickte ihm grüßend zu, ehe er sich wieder den Notizen widmete, doch ansonsten war jeder mit sich selbst beschäftigt, also schlenderte er hinüber zum Sofa, um sich neben Jin auf das Polster fallen zu lassen. Der zuckte zusammen und steckte schnell das Handy weg, was Jimin die Stirn runzeln ließ. „Hyung, alles in Ordnung?“, fragte er und Jin zwang sich zu einem Lächeln. „Ja, alles bestens.“ Der Jüngere schnaubte und zog demonstrativ eine Augenbraue hoch. „Ich glaub dir kein Wort, du bist schon eine Weile so seltsam. Gibt es Ärger mit Suri?“ Jin wirkte ertappt und konnte das auch nicht verbergen – er war noch nie ein guter Lügner gewesen. Er schien sich dessen ebenfalls bewusst und gab sich geschlagen. „Nur ein wenig... Stress. Nicht der Rede wert, das legt sich wieder.“ Ganz von seinen Worten überzeugt schien er nicht zu sein, doch Jimin entschloss sich dafür, es dabei zu belassen und nicht weiter nachzubohren. Es war weder der richtige Ort noch die richtige Zeit, um eine Unterhaltung in diese Richtung zu vertiefen. Davon abgesehen, dass Jimin wusste, dass er nicht Jins bevorzugter Gesprächspartner war.
 

„Gut“, meldete sich da Rap Monster mit erhobener Stimme zu Wort und erlangte die Aufmerksamkeit der anderen, „Dann können wir ja anfangen.“ Er gab einige Anweisungen, teilte ihnen mit, welche Lieder sie durchgehen wollten, beziehungsweise welche Parts und welche Änderungen sie versuchen würden und dann legten sie auch schon los. J-Hope würde zuerst in den Aufnahmeraum gehen, während die anderen im Regieraum blieben, mit Rap Monster und Suga am Mischpult und hochkonzentriert. Jin setzte sich zu ihnen, um sich mit Arbeit abzulenken, Jungkook saß neben Suga und sah mit ernstem Gesichtsausdruck auf die Lyrics vor ihm und Jimin und V saßen auf dem Sofa.
 

Es war nicht so, dass Jimin keine Lust hatte zu arbeiten, das war schließlich die beste Medizin gegen das zu viele Nachdenken und Grübeln, aber er wollte auch den Moment nutzen und mit V reden. Ihr Leader und Main-Songwriter waren in die Arbeit vertieft, Jin nicht in der Stimmung in ein Gespräch verwickelt zu werden und Jungkook hatte seine professionelle Seite an den Tag gelegt – niemand würde die beiden stören. Also hatte er sich seinen besten Freund geschnappt und es sich mit ihm in der Sitzecke des Regieraums bequem gemacht, während J-Hopes erster Take aufgenommen wurde.
 

„Stimmt was nicht?“, fragte V ihn sofort und Jimin überlegte, wie er sein Problem zur Sprache bringen sollte. „Na ja... Ehm... Erinnerst du dich an die Nacht im Hotel, nach unserem 'I Need U'-Comeback?“ V schmunzelte. „Wie könnte ich die vergessen?“ „Ich meine, an unser Gespräch. Du weißt schon... über Jongup.“ Jimin warf einen vorsichtigen Blick hinüber zu den anderen, doch keiner hörte ihnen zu; sie diskutierten gerade mit J-Hope über einige Änderungen und begannen den nächsten Take, als der Tänzer sich wieder V widmete. Der grinste. „Oh ja, ich erinnere mich“, meinte er und machte eine eindeutige Handbewegung. Jimin boxte ihm gegen den Oberarm. „Yah!“ Sein bester Freund lachte und er musste sich ihm anschließen. Rap Monster war kurz von ihnen abgelenkt und sah über seine Schulter zu ihnen rüber, doch V deutete ihm an sich wieder umzudrehen und der Rapper wandte sich mit einem letzten skeptischen Blick erneut dem Aufnahmeraum zu. Jimin musterte den Leader kurz, bevor er V fragte: „Habt ihr zwei mittlerweile...?“ Der Sänger schüttelte den Kopf. „Und du und Jongup?“ Doch auch Jimin musste verneinen, aber da sie nun schon beim richtigen Thema waren, versuchte er weiter nachzuhaken. „Du, Taehyungie... Ich muss dich was fragen. Etwas... Indiskretes.“ V hob neugierig die Augenbrauen. „Wir sind doch beste Freunde. Du kannst mich alles fragen!“ Verschwörerisch rückte Jimin näher und senkte noch weiter die Stimme. „Als du... mit Ruki und Reita geschlafen hast... Also... Hattest du wirklich keine Schmerzen?“ Ihm war das Ganze ziemlich peinlich und er spürte seine Ohren heiß werden, doch V lachte nicht oder machte anders deutlich, dass er sich über die Frage amüsierte. Stattdessen verzog er kurz nachdenklich das Gesicht, als er sich daran zurück erinnerte. „Doch, schon“, antwortete er schließlich ehrlich, „Aber nur kurz, sie hatten mich ja vorher mit den Fingern vorbereitet.“ Jimin musste kurz verdauen, dass V so offen darüber sprach, schätzte das aber zugleich sehr. „Und... das tat nicht weh?“ Jetzt färbten sich Vs Wangen doch etwas rot und er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Also... ehrlich gesagt, hat es sich... ziemlich gut angefühlt. Ungewohnt, ja... aber definitiv nicht schlecht...“ Er unterbrach sich einen Moment und lachte beschämt, wich Jimins Blick aus. Der Tänzer runzelte die Stirn. Wieso hatte es sich bei V gut angefühlt und er hatte Panik und Schmerzen? Da legte V ihm einen Arm um die Schultern und flüsterte: „Weißt du... Ich war sehr... sehr... erregt... Da waren die kurzen Schmerzen wirklich nicht schlimm und es war wirklich... gut.“ Und als ob er genau wusste, was in Jimin vorging, setzte er noch hinterher: „Vielleicht bist du einfach noch nicht... 'locker' genug, wenn Jongup dich vorbereiten will. Lasst euch mehr Zeit.“
 

Sie rückten wieder etwas auseinander und Jimin warf erneut einen Blick zu den anderen, um sicher zu gehen, dass sie noch immer abgelenkt waren. Dann nahm er einen kräftigen Schluck Wasser und sah V mit roten Wangen von der Seite an. „Danke“, nuschelte er und der Sänger nickte nur. Dann kicherte er und auch Jimin musste lachen. „Oh man, das war jetzt ziemlich peinlich, oder?“, fragte er und V stimmte zu, griff ebenfalls nach seiner Flasche. „Irgendwie schon. Aber hey... Wie ich schon sagte: Wir sind beste Freunde. Gut, dass wir mal drüber gesprochen haben.“ Dann zwinkerte er und das Thema war für die beiden erst mal abgehakt.
 

Als Jimin abends seine Wohnung betrat und im Flur Schuhe und Jacke auszog, seufzte er erleichtert auf. Der Tag im Studio war unerwartet lang und anstrengend gewesen. Suga und Rap Monster waren Perfektionisten und so hatten sie lange über den Lyrics gebrütet, die noch ihre Makel hatten und verschiedene Takes aufgenommen, um diese miteinander zu vergleichen und schließlich die beste Version auszuwählen. Jimin verstand nicht ganz, warum die beiden – und zum Teil auch Jin und J-Hope – so stressten. Sie waren noch absolut im Zeitplan, was das nächste Album betraf, immerhin waren sie noch nicht einmal mit den Promotions ihres aktuellen Albums durch und es stand noch einiges an. Doch die Rapper und Songwriter bestanden darauf, dass sie die Songs so schnell wie möglich und zugleich so perfekt wie möglich fertiggestellt bekamen. Jimin konnte nur vermuten, dass vielleicht das Management etwas Druck auf ihren Leader ausübte, aber andererseits bestand dazu eigentlich kein Anlass. Aber gut, je früher die Songs fertig waren, desto eher konnten sie an den Choreographien arbeiten und das war ja mit Jimins Baustelle, worauf er sich jetzt schon freute.
 

Nach einer kurzen Dusche und einem kleinen Snack, schmiss er sich ins Bett und warf noch einen Blick auf sein Handy. Jongup hatte sich noch nicht wieder gemeldet. Wahrscheinlich war er von den Verhandlungen müde und froh, wenn er seine Ruhe hatte. Er hatte ihm versprochen, dass er sich die Tage melden würde und der Tänzer hielt seine Versprechen. Das hatte er ja bewiesen. Mit den Gedanken bei seinem Freund, schlief er schließlich mit einem verliebten Lächeln auf den Lippen ein.
 


 

Nachwort:
 

Zum Schluss wieder einige Fragen, zu denen mich eure Meinung interessiert (von der allgemeinen mal abgesehen ^^):
 

-Das Pairing Jongup x Jimin habe ich bislang noch nicht gelesen. Als ich es (durch Zufall) in PYT eingebaut habe, haben sich einige durchaus interessiert daran gezeigt und ich fände es spannend zu wissen, ob das Pairing gut ankommt bzw. noch immer gut ankommt und ob ihr mehr über die beiden lesen möchtet?
 

-Aus dem JRock-Bereich tauchen ja nun nicht so viele Bands/Musiker auf, hauptsächlich the GazettE (mit Fokus auf Ruki und Reita) und alice nine. (mit Fokus auf Saga). Diese werden auch noch weiter vorkommen und von ViViD werden auch noch (wie in PYT) Reno und Ryouga kleine Nebenrollen spielen. Besteht Interesse an weiteren Gastauftritten?
 

Wie immer würde ich mich freuen, wenn ihr mir eure Meinung zu den Fragen, aber auch insgesamt zu der Story, hinterlasst :)

Flirten für Anfänger

Hallo ^^
 

Ja, es hat ewig gedauert. Ich hatte eine wirklich fiese Schreibblockade... Ich denke, ich habe sie überwunden und ich habe auch richtig Lust zu schreiben, aber die Zeit... T.T

Ich habe gerade eine Menge für die Uni zu tun (Sprachen lernen, Unmengen Texte lesen, 5 Referate vorbereiten usw.), deswegen werden meine Updates auch weiterhin eher unregelmäßig kommen - aber ich werde auf jeden Fall weiterschreiben!
 

An dieser Stelle ein liebes Dankeschön an -Emile- und GoodBoyTobi, die so lieb waren und mir zum letzten Kapitel Reviews dagelassen haben :) Vielen, vielen Dank!
 


 


 

Pretty Wild Things

Kapitel 05 – Flirten für Anfänger

Teil: 6/?
 

Warning: unrealistisches Crossover, OoC, Shounen-Ai/Yaoi

Rating: Kapitel 5 ist safe
 

Personen: Rap Monster & V (BTS), erwähnt: Sungjun (Boys Republic), L.Joe (Teen Top), Jackson (GOT7)

Pairings: Rap Monster x V

Disclaimer: keiner der erwähnten Musiker gehört mir und ich verdiene kein Geld hiermit
 

Viel Spaß beim Lesen!

Maya
 

Rap Monster wusste nicht, wieso er sich darauf eingelassen hatte. Er gab zu, er war nicht der sozialste Mensch auf diesem Planeten und von der Arbeit abgesehen verbrachte er seine Zeit gerne in Ruhe. Am liebsten in seinen eigenen vier Wänden oder – seit neuestem – wahlweise in denen seines Freundes.
 

Ah, stimmt. Deswegen hatte er sich darauf eingelassen. Deswegen stand er hier im frisch renovierten Kellerraum des PSC Nebengebäudes, einen Pappbecher in der Hand und versuchte sich über die Musik hinweg an dem Gespräch zwischen Sungjun und L.Joe zu beteiligen, die über das Comeback-Konzept von HOTSHOT diskutierten. Während Rap Monster mit den Augen den Raum scannte, auf der Suche nach V, lauschte er nur mit einem halben Ohr dem Sermon der beiden Rapper über Images. Viel interessanter war für ihn, zu wissen, wohin sein Freund verschwunden war.
 

Als V ihm von der kleinen Party erzählt hatte, hatte Rap Monster erst ablehnen wollen. Gedanklich hatte er sich schon auf einen ruhigen, entspannten Abend mit einem guten Buch in der Stille seiner Wohnung eingestellt, doch sein Freund war hartnäckig geblieben und hatte ihm diesen herzzerreißenden Welpenblick zugeworfen. Er senkte dann leicht den Kopf, schob die Unterlippe ein wenig vor und blinzelte ihn traurig aus großen Kulleraugen an – und Rap Monster fiel darauf rein. Jedes Mal. Es war ihm schleierhaft, wieso V unbedingt zu der Party gewollt hatte – der ganze Sinn und Zweck der Party war ihm schleierhaft –, doch hier war er nun. Amerikanischer Pop drang aus den Lautsprechern der Anlage und machte eine vernünftige Unterhaltung so gut wie unmöglich, er war müde und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, dass er eigentlich lieber zuhause im Bett liegen würde und suchte bereits nach einer Ausrede, die Party schnell wieder verlassen zu können.
 

Er entschuldigte sich bei den beiden anderen Rappern und zwängte sich mit seinem Becher an tanzenden und quatschenden Kollegen vorbei zum Buffet. Er war nicht wirklich hungrig, doch er hatte die vage Hoffnung, V dort vielleicht anzutreffen. Und er sollte tatsächlich Glück haben.
 

Als er näher kam, sah er wie V sich mit Jackson unterhielt; leise, beinahe heimlich. Sie standen eng beieinander und obwohl ihre Gesichter weniger als eine handbreit voneinander entfernt waren, lehnten sie sich immer wieder vor und flüsterten sich gegenseitig etwas ins Ohr. Rap Monster wusste, dass er keinen Grund zur Eifersucht haben brauchte, doch dieses kleine, fiese Brodeln, welches sich bei dem Anblick in seiner Magengegend breit machte, bewies ihm, dass auch er nicht vor irrationalen Gefühlen gefeit war. Aber was hatten die beiden auch zu tuscheln?
 

Die beiden blickten auf, als Rap Monster zu ihnen an den Tisch mit den Snacks trat und grinsten. Jackson grüßte seinen Kumpel mit einem Nicken, ehe er sich ein letztes Mal zu V vorbeugte, etwas sagte und sich dann mit einem munteren Winken verabschiedete. Rap Monster wollte nicht den neugierigen und misstrauischen Freund mimen, doch er konnte nicht umhin, ein wenig eingeschnappt zu sein.
 

„Was wollte Jackson denn von dir?“, fragte er und versuchte dabei ruhig und gelassen zu klingen und trotzdem die Musik zu übertönen. Er warf seinen leeren Becher in die Tonne unter dem Tisch. Als er sich wieder zu V drehte, hatte sich dessen Grinsen verändert und ein seltsames Funkeln lag in den dunklen Augen. Seine Zähne kratzten einen Moment über seine Unterlippe, sein Kopf zuckte zur Seite, als wolle der Sänger sich die Haare aus den Augen schütteln, ehe er den Älteren mit seinem Blick fixierte. Rap Monster erkannte den Ausdruck auf Vs Gesicht, den fliegenden Wechsel zwischen dem kindlich-unschuldigen Taehyung und der betörend-lasziven Bühnen-Persönlichkeit V. Und es verstörte ihn. Schließlich machte der Jüngere eine lässige Bewegung mit der Hand und zuckte mit den Achseln. „Ach nichts“, antwortete er ihm und machte einen Schritt auf ihn zu. Rap Monster unterdrückte den plötzlichen Impuls, zurückzuweichen. „Du siehst gut aus“, hauchte V ihm schließlich ins Ohr und die Haut des Rappers prickelte, als ihre Wangen sich berührten, „Ich mag es, wenn du enge Hosen trägst.“
 

… „Tae... bist du betrunken?“
 

V lehnte sich nach hinten, sodass er seinem Freund ins Gesicht sehen konnte. „Ernsthaft?“, fragte er und zog die Augenbrauen tiefer, „Ich mach dir ein Kompliment und du fragst mich, ob ich betrunken bin?“ Rap Monster spürte, wie seine Ohren heiß wurden. „T-t-tut mir leid, ich war nur -“ Doch V unterbrach sein Stottern mit einem Lächeln, seine Gesichtszüge wurden wieder weicher und er kicherte. Der Rapper war ehrlich verwirrt. Er war müde und sein Hirn heute nicht mehr dazu in der Lage, das sonderbare Verhalten seines Freundes zu verarbeiten, damit es einen Sinn ergab.
 

Da überbrückte der Sänger den kleinen Abstand erneut, legte seine Hände an Rap Monsters Hüfte und zog ihn näher. „Soll ich dir verraten, was ich noch mag, Joonie-yah?“, sprach V weiter und der Ältere schluckte, als er bei der dunklen Stimme eine Gänsehaut bekam. Der plötzliche Kosename sorgte dafür, dass es in seinem Bauch aufgeregt zu flattern begann. Seine Müdigkeit war wie verflogen und sein Körper stand unter erregter Anspannung, sein Atem stockte und er wartete darauf, dass sein Freund weiter sprach. „Ich mag es, dich aus dem Konzept zu bringen“, nahm dieser den Faden wieder auf, „Ich mag es, wenn du anfängst zu stottern... Ich mag es, wenn du verlegen und rot wirst... Ich will dann am liebsten direkt über dich herfallen...“
 

Rap Monster machte einen Satz nach hinten, löste ihre Verbindung, der Kopf so rot wie ein Feuermelder und absolut sprachlos. V sah kurz überrascht aus, schien dann aber eher amüsiert als besorgt und lächelte schelmisch, während der Ältere ihn entgeistert anstarrte.
 

Hatte V gerade das gesagt, was er gesagt hatte? Und warum war ihm plötzlich so heiß? Sein Herz schlug wie wild gegen seine Brust, der Bass der Musik wummerte durch ihn hindurch, gedämpft durch das Rauschen in seinen Ohren und er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er wollte eine Entschuldigung stottern, doch er brachte nur ein schwaches Krächzen zustande, welches von der Musik verschluckt wurde, ehe er fluchtartig den Raum verließ. Er brauchte frische Luft.
 

Jetzt. Sofort.
 

Völlig durch den Wind kämpfte er sich an koreanischen und japanischen Musikern vorbei, stolperte durch den Kellerflur, hinüber zur Treppe und schaffte es irgendwie nach draußen. Die laue Nachtluft klärte seinen Kopf nur mäßig, doch er ließ sich dennoch gegen die Hauswand fallen und atmete tief ein und aus. Das unstete Flattern in seinem Magen kroch in seine Brust und er wusste, dass es pures Adrenalin war, das durch seine Adern jagte. Und er wusste nicht wieso. Er fühlte sich wie ein verschrecktes Schulmädchen und schämte sich in Grund und Boden. Er war ein Mann, verdammt! … Er würde seinem Freund nie wieder in die Augen sehen können.
 

'Soll ich dir verraten, was ich noch mag, Joonie-yah?', geisterte Vs Stimme durch seinen Kopf, 'Ich will dann am liebsten direkt über dich herfallen...'
 

„Verdammt seist du, Kim Taehyung!“, fluchte er halblaut vor sich hin und legte seine Hände aufs Gesicht, versuchte die Röte in seinen Wangen mit schierer Willenskraft zu bezwingen. Doch es zwar zwecklos. Er spürte noch immer Vs heißen Atem auf seiner Haut, hörte die tiefe, raue Stimme in seinem Ohr und seine Worte spielten Flipper in seinen Gehirnwindungen. 'Joonie-yah… über dich herfallen... Joonie-yah... über dich herfallen... Joonie-yah...' Er schüttelte seinen Kopf und gab ein irritiertes Stöhnen von sich. Shit.
 

„Namjoon?“ Er hätte vor Schreck beinahe aufgeschrien, als er zusammenzuckte und seine Füße kurz den Bodenkontakt verloren. Sein Kopf flog nach links und seine Augen sahen geradewegs in die von V. Shit.
 

Der ratlose Ausdruck des Jüngeren wich einem belustigten, als er leise lachte. Der Laut vibrierte in Rap Monsters Körper, als wäre er eine Stimmgabel. Er war ihm viel zu nah. „Namjoon“, setzte er erneut zum Sprechen an, „Alles okay?“ „Alles bestens“, antwortete er viel zu schnell und Vs Grinsen wurde breiter. Sein Zeigefinger strich neckend über Rap Monsters Arm. „Ganz sicher?“, hakte er nach, „Du bist nämlich rot wie eine Tomate.“ Der Rapper holte empört Luft, um zu fluchen, doch da waren Vs Lippen schon wieder an seinem Ohr und machten weiteres, logisches Handeln unmöglich. „Das hat doch nichts damit zu tun, was ich gesagt hab?“ Dieses kleine Biest... „Das weißt du ganz genau!“, brachte er endlich einen zusammenhängenden Satz zustande und wollte den Jüngeren von sich schieben, doch der lachte nur, „Warum sagst du auch so was?“ V sah ihn verdutzt an. „Weil es wahr ist. Jedes Wort.“
 

Manchmal war Vs Art, zu reden oder zu handeln ohne vorher nachzudenken, eine Herausforderung. Und Rap Monster war definitiv überfordert. Die letzten Wochen und Monate war V nie weiter gegangen, als sein Freund es zuließ, war zurückhaltend und verständnisvoll gewesen, hatte ihn nicht gedrängt, keine zweideutigen Bemerkungen gemacht (von dem Kommentar am Telefon abgesehen) oder sonst irgendwie angedeutet, dass er die Geduld mit ihm verlor. Dass er nun so direkt und geradeheraus in die Offensive ging, verschreckte den Rapper mehr als er zugeben wollte. Und zugleich fand er es unglaublich anziehend. Er wollte ihn berühren und von ihm berührt werden, wollte ihm endlich geben, was er zweifellos ebenfalls wollte – doch er war so verdammt unsicher. Noch kein Mädchen, welches er in der Vergangenheit gedatet hatte, hatte ihn so um den Verstand gebracht wie dieser sonderbare, junge Mann aus Daegu. V hatte nicht nur an seinen Mauern gekratzt oder geklopft, nein, er hatte sie wie ein Bulldozer niedergewalzt und legte all seine Ängste und Unsicherheiten frei, die er so verzweifelt versuchte, vor der Welt zu verbergen. Er fühlte sich in seiner Gegenwart nackt und entblößt und obwohl er V vertraute, blieb die Scham und Hemmung, sich vor dem Jüngeren gehen zu lassen.
 

Ein Kuss auf seine Lippen riss ihn aus seinen Gedanken. Rap Monster hatte jedoch keine Zeit, darauf zu reagieren, da löste V sich wieder von ihm und lehnte seine Stirn an die seine. Er hatte seine Arme um ihn gelegt und Rap Monster liebte das Gefühl von Geborgenheit, welches sein Freund ausstrahlte. „Was geht in deinem Kopf vor, hm?“, flüsterte der Sänger und küsste seine Wange, seine Nasenspitze, entlockte ihm ein leises Seufzen.
 

Nach einigen Sekunden Stille, die sie einfach nur eng umschlungen dagestanden hatten, verzogen sich Vs Lippen an seinem Hals zu einem Lächeln und warmer Atem blies über seine Haut, als er lachte. „Ich wollte dich vorhin nicht... verstören oder so“, meinte er, „Aber ich konnte einfach nicht widerstehen.“ Er hauchte einen Kuss in Rap Monsters Halsbeuge, seine Nase kitzelte ihn leicht und der Rapper leckte sich nervös über die Lippen. „Ist schon okay. Ich... war nur überrascht, das ist alles.“ V gab ein ulkiges Glucksen von sich. „Nur überrascht? Ich schein ja echt mies im Flirten zu sein.“ Ein weiterer Kuss landete hinter seinem Ohr und Rap Monster versuchte, das Gefühl zu genießen, schloss seine Augen und legte seine Arme noch fester um seinen Freund. „Ach, so mies warst du gar nicht...“, gab er zögerlich zu und im nächsten Moment fühlte er Vs Zunge auf seiner Haut, die ihn erzittern ließ. „Na dann ist ja gut“, hauchte der Sänger, „Ich könnte mich nämlich dran gewöhnen, so mit dir zu reden.“ „Untersteh' dich!“, protestierte der Ältere schwach und V lachte abermals. „Wieso? Ich mag es wirklich, wenn du verlegen wirst...“
 

Vs Mund geisterte über Rap Monsters Hals, hinterließ Küsse, die von Mal zu Mal nachdrücklicher wurden. Etwas in Rap Monster versuchte, ihn zur Vernunft zu rufen – sie waren immerhin in der Öffentlichkeit! – doch der größere Teil von ihm wollte nicht, dass der Jüngere aufhörte. Und wieder einmal brachte V ihn zum wanken, dass er drohte, zu fallen. Seine Hände krallten sich in dessen Shirt und er gab sich Mühe, keinen Laut von sich zu geben. „Tae... Taehyung, nicht hier“, brachte er schließlich über die Lippen und erntete ein undeutliches Murren als Antwort. „Taehyung, bitte!“, wiederholte er und V ließ von ihm ab. „Entschuldige“, murmelte er und Rap Monster hätte sich ohrfeigen können. „Nein“, erwiderte er und seufzte. „Du brauchst dich doch nicht entschuldigen... Nur – Nur nicht heute, okay? … Ich bin müde“, setzte er zaghaft hinterher und V nickte, ein sanftes Lächeln auf seinem Gesicht. „Wollen wir nach Hause?“, fragte er, „Ich werde auch versuchen, nicht über dich herzufallen – aber versprechen kann ich nichts!“ Er zwinkerte und Rap Monster verdrehte die Augen, doch seine Mundwinkel zuckten und verrieten ihn.
 

Ohne sich von den anderen Partygästen zu verabschieden, schlenderten sie hinüber zum Parkplatz. 'Nach Hause' war mittlerweile Vs Bezeichnung für Rap Monsters Wohnung und der Ältere fühlte jedes Mal eine spontane Welle der Zuneigung, wenn V dies sagte. Er mochte den Gedanken, dass der Sänger seine bescheidenen vier Wände als 'ihr Zuhause' betrachtete und im Grunde verbrachten sie hier auch die meiste ihrer gemeinsamen Zeit. Also führte ihr Weg sie auch heute Abend dorthin.
 

Rap Monster musste lächeln, als V seine Schuhe abstellte und wie selbstverständlich zu seinem Kleiderschrank ging, um sich seine Schlafsachen herauszuholen. Der Ältere hatte bereits vor über einem Monat ein Fach für seinen Freund frei geräumt, in dem er einige Shirts, Hosen und Unterwäsche lagerte. Im Bad stand nun ein zweiter Becher mit Zahnbürste, zwei Extrahandtücher hingen über der Halterung an der Wand und in der Dusche stand Vs Duschgel und Shampoo. Und obwohl Rap Monster seine Privatsphäre schätzte, störte es ihn nicht, dass der Sänger in sie eindrang, sich darin breit und es sich gemütlich machte. Er hatte festgestellt, dass er ruhiger schlief, wenn der Jüngere nachts im Bett neben ihm lag, einen Arm um seine Hüfte geschlungen. Er liebte es, Vs Geruch noch im Kissen zu vernehmen, wenn er seine Nase in dem Stoff vergrub und inhalierte, auch wenn dieser längst nicht mehr da war. Rap Monster hatte sich so schnell daran gewöhnt, dass es ihm ein wenig Angst machte.
 

Als er sich wenige Minuten später neben V ins Bett legte, schlang dieser automatisch seine Arme um ihn und Rap Monster schmunzelte. Der Jüngere kuschelte sich an seinen Rücken, das Gesicht in seinem Nacken vergraben und das regelmäßige Atmen wärmte seine Haut und lullte ihn langsam ein.
 

Doch V schien noch nicht zum Schlafen zumute zu sein, denn kurz bevor Rap Monster die Augen zufielen, nuschelte er: „Soll ich dir sagen, was ich noch alles mag?“ Der Rapper blinzelte kurz irritiert. „Will ich das wirklich wissen?“, gab er dann verschlafen, aber mit einem kleinen Lächeln zurück und spürte wie sich die Lippen des anderen an seiner Haut zu einem Grinsen verzogen. Das kleine Schnaufen kribbelte im Nacken. „Weißt du noch?“, flüsterte V und begann seinen Bauch zu streicheln, „Die Nacht im Hotel?“ Rap Monster biss sich auf die Unterlippe und starrte verlegen in die Dunkelheit. Wie könnte er das vergessen? Es war ihm noch immer peinlich. Sein Herz pochte aufgeregt, als Vs Hand tiefer wanderte und unter seinen Hosenbund schlüpfte. „Tae!“, erhob er leise Einwand, doch sein Freund küsste seinen Nacken und Sekunden später schlossen sich seine Finger um das weiche Glied und ihm entwich ein Keuchen. „Sch...“, beruhigte V ihn und hauchte einen weiteren Kuss auf die warme Haut, „Genieß es einfach, Joonie-yah...“
 

Und wieder fiel er ein bisschen tiefer... Doch das war okay.
 

… Mit V war das okay.
 

Als Rap Monster am nächsten Tag aufwachte, hörte er nebenan die Dusche laufen. V war schon auf. Der Rapper streckte seine müden Glieder und rollte sich auf die andere Seite, vergrub sein Gesicht in dem Kissen und atmete tief ein. Eine Art innerer Frieden überkam ihn und er seufzte. Es war eindeutig nicht fair, dass V diese Wirkung auf ihn hatte. … Ob der Jüngere ebenso empfand? Er dachte an die Nacht zurück, daran was sich nur einige Stunden zuvor zwischen ihnen abgespielt hatte. V hatte keine Gegenleistung von ihm erwartet, ihn gehalten und geküsst, bis Rap Monster in seinen Armen eingeschlafen war. Und wieder einmal fühlte er sich unzulänglich...
 

Mit einem letzten, tiefen Seufzen richtete er sich auf und fuhr sich durch das zerstrubbelte Haar. Ein kurzer Moment der Zufriedenheit und erneut wurde er von Selbstzweifeln geplagt. Ob das wohl jemals endete? Er warf einen Blick auf die Uhr und sortierte im Kopf die Termine die Tages, ehe er entschied, dass er noch genug Zeit hatte und sich nicht abzuhetzen brauchte.
 

Die Dusche im Bad verstummte und Rap Monster stand auf und ging hinüber zum Kleiderschrank. Er öffnete ihn und sein erster Blick fiel auf die Sachen von V. Der Stapel wuchs. Vielleicht sollte er ihm noch ein weiteres Fach freiräumen.
 

„Guten Morgen!“, rief V gutgelaunt, als er zurück ins Zimmer kam und den Älteren aus seinen Gedanken schreckte. Er umarmte ihn, stahl sich einen Kuss und griff dann an seinem Freund vorbei in den Schrank, um sich einen von Rap Monsters Sweatern zu schnappen. Der protestierte nicht und V fragte nicht. Er trug in letzter Zeit häufig seine Klamotten und der Rapper dachte still und heimlich, dass sie dem Sänger besser standen als ihm.
 

„Wann müssen wir wo sein?“, fragte der Jüngere ihn da und Rap Monster nahm sich nun ebenfalls etwas zum Anziehen aus dem Schrank. „Wir haben noch Zeit“, antwortete er, „Das Treffen mit dem Manager ist um 12 Uhr, das Interview um 13 Uhr. Das Tanztraining halten wir heute kurz, zwei oder drei Stunden – ihr fangt um 18 Uhr an, oder?“ V nickte und grinste dann. In knapp zwei Wochen war der Dreh für das Idol Star Athletic Championship Chuseok Special und die Teilnehmer übten fleißig. Es waren nicht viele Events im Chuseok Special vertreten, lediglich Futsal, Basketball, der 60m-Lauf und der 400m-Relay, und sie freuten sich jetzt schon auf den ISAC 2016 Dreh, weil sie dort auch am Bogenschießen und Ssireum teilnehmen würden. Rap Monster war sportlich absolut talentfrei und unkoordiniert, weswegen er seine Zeit hauptsächlich damit verbringen würde, die anderen anzufeuern. Aber damit konnte er leben.
 

Er sprang unter die Dusche, seine Zweifel beiseite schiebend, widerstand dem Drang, Vs Shampoo zu benutzen und leistete seinem Freund anschließend in der Küche Gesellschaft. Der saß auf der Arbeitsplatte und stillte den kleinen Hunger mit einem Snack. Als Rap Monster eintrat, hielt er ihm die Tüte hin, doch der Ältere schüttelte den Kopf. Er hatte keinen Appetit. Er stützte die Ellbogen auf die Platte und lehnte sich vor, sah nachdenklich aus dem Fenster. V legte die Chips beiseite, legte sich quer über die Arbeitsplatte und versperrte seinem Freund damit die Sicht nach draußen.
 

„Worüber zerbrichst du dir schon wieder den Kopf?“, fragte er und stützte den Kopf in die Handfläche. „Tu ich doch gar nicht“, widersprach der Rapper und pikste ihm in die Seite, doch V blieb hartnäckig. „Doch, tust du. … Geht es um gestern Nacht?“ Verstimmt zog Rap Monster die Augenbrauen tiefer und schloss die Augen. „Nein, es geht nicht um gestern Nacht. Es ist alles in Ordnung.“ Er wusste, dass er abweisender klang als beabsichtigt und wollte sich gerade entschuldigen, als V sich wieder aufsetzte und ihn zwischen seine Beine zog. Der Sänger legte seine Arme um ihn und sah ihn an. „Warum kannst du nicht einfach mit mir reden?“, fragte er und klang verletzt, „Du redest nie mit mir. … Redest du überhaupt mal mit jemandem? Jin-hyung? Yoongi-hyung? … Yongguk-ssi?“ Rap Monster fühlte sich unwohl in seiner Haut. Der intensive Blick des Jüngeren schien ihn zu durchleuchten und obwohl er diese Augen liebte, wäre es ihm lieber, wenn V ihn nicht ansehen würde. Nicht jetzt. Nicht so. „Worüber denn reden?“, entgegnete er und versuchte ihm auszuweichen. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte er an Jiwons Worte: 'Wusstest du, dass die meisten Beziehungen scheitern, weil die Partner nicht miteinander reden?' und ' Vertrau ihm' schossen ihm in den Kopf. Er seufzte schwer und V küsste seine Schläfe. „Über alles“, meinte dieser, „Ich kann jederzeit zu Jimin gehen, wenn mich was bedrückt. Was ist mit dir? … Wenn du alles in dich hineinfrisst, passiert dasselbe wie vor einem Jahr... Ich mach mir doch nur Sorgen um dich. … Ich liebe dich, Namjoon.“
 

Rap Monster hielt das nicht aus. Er senkte den Kopf und versuchte, die Tränen zurückzuhalten. Was hatte er in seinem Leben Großartiges getan, dass ihm ein Freund wie Kim Taehyung zustand? V verdiente jemand Besseren. „I-ich.. Ich kann -“ Er unterbrach sich und holte tief Luft, sah dem Jüngeren noch immer nicht in die Augen, aber er spürte seine Hände, die ihm Kraft spendend über den Rücken streichelten. „Ich bin nicht... genug “, flüsterte er und Vs Finger hielten in ihrer Bewegung inne. Das war eigentlich nicht das gewesen, was Rap Monster hatte sagen wollen und er hatte keine Ahnung, warum ausgerechnet diese Worte aus ihm herausgekommen waren. Aber er wusste, dass er sich zum totalen Volltrottel gemacht hatte und wollte sich von V lösen, den Raum verlassen, doch V packte ihn am Handgelenk und hielt ihn zurück. Schweigen senkte sich über sie. Und der Rapper wagte es kaum, zu atmen.
 

„Namjoon, sieh mich an“, befahl der Sänger mit seiner tiefen Stimme und vorsichtig hob Rap Monster den Blick. Sein Freund sah ungewohnt streng aus, seine sonst vor Vergnügen funkelnden Augen dunkel vor Ernst und eine kleine Falte hatte sich zwischen den Brauen gebildet. „Das glaubst du doch nicht wirklich, oder? … Wie kommst du auf so einen Gedanken? Du bist der klügste Mensch, den ich kenne – wie kannst du so etwas Dummes sagen? Das ist nicht wahr. Kein bisschen. Du bist ein talentierter Musiker, ein vorbildlicher Leader und ein wirklich außergewöhnlicher Mensch! … Und ein wunderbarer Freund.“
 

Der Rapper bemerkte erst, dass er weinte, als die Tränen ihm die Sicht verschwammen und V nur noch ein undeutlicher Fleck in seinem Blickfeld war. Er schniefte erschrocken und wischte sich mit dem Ärmel übers Gesicht. Doch er konnte den Tränenfluss nicht stoppen. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann ihm zuletzt jemand so etwas gesagt hatte. Vs Worte hatten etwas tief in ihm berührt, ließen sein Herz in der Brust anschwellen und seinen Körper zittern. Und seine Gefühle schwappten über wie ein volles Gefäß. Er wollte nicht vor ihm weinen, aber immer mehr Tränen suchten sich ihren Weg ins Freie und als V ihn in seine Arme schloss, war er hoffnungslos verloren. Er klammerte sich an seinen Freund und schämte sich für sein lächerliches Verhalten.
 

„Sag das nie wieder, Joonie-yah“, nuschelte V in sein Haar, doch Rap Monster schaffte es nicht, ihm zu antworten.
 

Er hatte keine Ahnung, wie lange er brauchte, um sich zu fangen, aber als sie sich wieder voneinander lösten, lächelte V ihn an und der Ältere erwiderte es zurückhaltend, wischte sich ein letztes Mal über die Augen. „Tut mir leid“, sagte er und war froh, dass seine Stimme nicht ganz so brüchig klang wie er sich fühlte. „Dafür nicht“, winkte der Sänger ab und wuschelte ihm liebevoll durchs Haar, „Vielleicht sollte ich öfter mit dir flirten, um dein Selbstvertrauen zu boosten.“
 

„Oh Gott, bitte nicht...“
 


 


 


 

Nachwort:
 

Ich entschuldige mich nachträglich für folgende Dinge:
 

- Das Kapitel sollte eigentlich lustiger werden, aber mir ist mal wieder klar geworden, dass ich einfach nicht lustig schreiben kann... Ich entschuldige mich also dafür, dass bei mir immer alles so furchtbar emotional und depressiv ist T.T

- Dass ich dieses Mal keine zweite POV eingebaut habe - es waren 2 POVs geplant, aber es hat dann doch nicht wirklich gepasst, deswegen werde ich die zweite POV im übernächsten Kapitel etwas mit einarbeiten (um das Geschehen von der Party "aufzuholen")

- Es sollten eigentlich wieder PSC Musiker Erwähnung finden, aber... ähnlich wie bei der zweiten POV hat es leider nicht gepasst... Dafür kommt Saga im nächsten Kapitel wieder vor :)

- Ich habe die Szene im Bett zwischen Namjoon und Taehyung mit voller Absicht nicht ausgeschrieben, weil ich kein smut in dieses Kapitel einbauen wollte - das stand hier einfach nicht im Vordergrund, sorry ;)
 

Ich hoffe, euch hat das Kapitel trotzdem gefallen und ihr seid nicht zu enttäuscht ^^

(konstruktive) Kritik ist wie immer willkommen und ich würde mich darüber freuen, eure Meinung zu lesen :)

Afterparty [extra]

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Von:  GoodBoyTobi
2016-05-22T17:34:34+00:00 22.05.2016 19:34
Wieder mal ein sehr tolles Kapitel, wobei ich gestehen muss das ich die FF davon schon gelesen habe ^^
Gefällt mir trotzdem und ich freu mich über das Update. Schade das es so lange dauert bis es ein neues Kapitel gibt, aber ich versteh das die Uni viel Zeit in Anspruch nimmt. Ich bleib auf jeden Fall ein treuer Leser ^^
Mach nur weiter so (wenn du Zeit hast XD)
Von:  GoodBoyTobi
2016-05-05T16:47:05+00:00 05.05.2016 18:47
Yay, endlich geht es weiter ^^
Das Kapitel war wie die vorherigen echt klasse.
Das es nur um V und RapMonster geht fand ich eigentlich ganz gut. Die zwei sind so niedlich zusammen.
Das mit der Uni ist wirklich echt blöd. Aber es freut mich zu hören das du trotztdem versuchst weiter zu schreiben und hochzuladen. Und für die Uni wünsch ich dir viel Kraft und Ausdauer. Fightoh-oh!
Mach auch im nächsten Kapitel so weiter wie bisher, bleib dir treu ^^
Antwort von:  Maya
06.05.2016 13:59
Hey ^^
Lieben Dank für dein Kommentar - ich freue mich immer über (unerwartete) Rückmeldung :)
Ich gebe mir Mühe, Uni und das Schreiben unter einen Hut zu bekommen, aber es ist nicht einfach. Aber ich schreibe auf jeden Fall immer weiter, wenn ich die Zeit und Nerven habe ^^/) Vielen Dank für die lieben Wünsche ;) !
Und keine Sorge, ich bleibe mir und meinem Schreibstil treu ^^
LG, Maya
Von:  Blairwitch
2016-04-30T16:49:39+00:00 30.04.2016 18:49
Endlich geht es weiter *~*
War echt ein tolles Kapitel wie immer.
Ich fand das überhaupt nicht schlimm das es hier nur um die 2 ging. War so eigentlich passend von der Stimmung.
V ist einfach so süß und heiß zu gleich >//< müsste auch erst mal frische Luft schnappen gehen ... xD
Schade das du immer wegen der Uni so wenig Zeit hast, aber ich werde sehnlichst auf ein neues Kapitel warten.^^
Antwort von:  Maya
01.05.2016 13:06
Ich weiß =.=
Ja, ich wollte eigentlich noch Minsu als zweite POV einbauen (auch wegen dem nächsten Kapitel - jetzt ist das irgendwie so "übergangslos*...), aber es hat halt einfach nicht gepasst *seufz* Dafür konnte ich ein wenig die Situation von Rap Monster näher beleuchten.
Uni stiehlt mir echt viel Zeit (ich weiß gar nicht, warum immer alle sagen, dass Studenten so viel Zeit haben Oo !?), aber ich gebe mir Mühe T.T !!
Vielen Dank für dein Kommentar :)
LG, Maya
Von:  Blairwitch
2016-03-01T17:42:10+00:00 01.03.2016 18:42
Super Kapitel^^
Ruki ist echt der beste xD mal sehen wie V Rap Monster aus seiner Reserve lockt.

Also ich finde das Pairing JonpupxJimin auch richtig gut und würde gern mehr von den beiden lesen wollen. Sie sind einfach so süß miteinander >///<

Es wäre richtig klasse wenn noch mehr Gastauftritte von anderen Bands kommen würden.
Bin sehr gespannt auf das nächste Kapitel ^^
Antwort von:  Maya
02.03.2016 14:45
Hey :)
Lieben Dank für dein Review! Ja, ich liebe Ruki XD Er kommt auf jeden Fall noch einige Male vor ;)
Zu V und Rap Monster gibt es im nächsten Kapitel mehr :) Jongup und Jimin tauchen weiterhin als Nebenpairing auf und ich sehe, ob ich noch ein oder zwei Szenen extra einbaue - je nachdem wie die Reaktionen sind.
Wegen weiterer Gastauftritte anderer Bands schau ich mal..... ;)
LG, Maya
Von:  GoodBoyTobi
2016-02-26T19:00:04+00:00 26.02.2016 20:00
Das Kapitel ist mal wieder richtig gut geworden ^^
Ich finde das Pairing JonpupxJimin richtig gut und freu mich auf weitere Kapitel mit ihnen. Und ich freu mich auch auf weitere Gastauftritte ^^
Hoffentlich bist du bald wieder gesund. Ich wünsche dir eine gute Besserung ^^
Antwort von:  Maya
28.02.2016 18:49
Lieben Dank :)
Ich finde es schön, dass das Pairing wohl gut ankommt - ich persönlich mag die beiden jetzt richtig gern und fände es schön, auch mal in einer anderen FF von ihnen zu lesen :D
Und Danke - ich liege noch immer etwas flach, aber ich versuche die Tage wieder weiterzuschreiben (Danger wartet auch noch auf das Update...)!
LG, Maya
Von:  Blairwitch
2016-02-17T11:04:39+00:00 17.02.2016 12:04
Wieder mal sehr gelungen ^^
Die Beziehung von Rap Monster und V is schon interessant . Er sollte nicht mehr so lang warten und sich trauen ;)
Ich finde richtig gut das du 2 POVs einbaust das bringt mehr Spannung rein :D
mach weiter so!

Antwort von:  Maya
18.02.2016 15:53
Die Geschichte der zwei kommt in den nächsten Kapiteln ins Rollen - in welche Richtung bleibt vorerst geheim ;)
Oh, und danke zu der Rückmeldung mit den zwei POVs ^^ Ich hatte die Befürchtung, dass es vielleicht zu viel wird, aber dann waren meine Bedenken ja wohl nicht gerechtfertigt :D
Lieben Dank für dein Review! Ich hoffe, du verfolgst die FF weiter :)
Von:  GoodBoyTobi
2016-02-11T17:04:09+00:00 11.02.2016 18:04
Das Kapitel ist echt klasse geworden ^^ Saga tut mir so leid, hoffentlich gibt es ein Happy End für ihn. Und Rap Monster sollte etwas lockerer werden, sonst wird V noch völlig kirre ^^ Mach weiter so
Antwort von:  Maya
11.02.2016 21:20
Es freut mich sehr, dass dir das Kapitel gefällt :)
Jaaah, mir tut Saga auch leid... Aber mehr sag/verrat ich an dieser Stelle nicht ^^
Hmmm, da in Boys Love Stories selten darauf eingegangen wird, was es vll für jemanden bedeutet "plötzlich" schwul zu sein und mit einem guten Freund zusammen zu kommen, habe ich mir Rap Monster als eine Art Paradebeispiel ausgesucht und lasse ihn all dies erleben *hust*
Und ja, ich habe Mitleid mit V XD *lach* Aber die Geschichte fängt ja gerade erst an ;)
LG, Maya
Von:  Arisa-Yuu
2016-02-10T21:22:12+00:00 10.02.2016 22:22
Hier muss unbedingt ein Kommi hin!
Ich habe mir die FF gerade einmal komplett durchgelesen und finde sie sehr gut. Du schreibst sehr detailreich und lässt deine Leser an der Gefühlswelt der Charas teilhaben. Das wollte ich unbedingt einmal los werden.
Ich bin gespannt, wie es bei den einzelnen Pärchen..oder nicht mehr Pärchen weiter geht.

LG
AY
Antwort von:  Maya
11.02.2016 21:17
Vielen lieben Dank für dein Review ^^/)
Und für dein Kompliment :) Ich gebe mir beim Schreiben sehr viel Mühe und es freut mich zu lesen, dass jemandem mein Schreibstil gefällt ^/^
Und was die Pärchen angeht habe ich noch einiges geplant :)
LG, Maya
Von:  GoodBoyTobi
2016-01-30T18:55:07+00:00 30.01.2016 19:55
Ich schreib den ersten Kommi? Oh wow, das ist irgendwie lustig ^^ Ich wollt nur sagen das ich deine FF echt klasse finde und von der Story bin ich echt begeistert. Ich wünsche dir viel Glück für deine Prüfungen und freu mich auf weitere tolle Kapitel
Antwort von:  Maya
02.02.2016 12:28
Hey, lieben Dank für dein Review ;) Ich rechne schon gar nicht mehr damit Kommentare zu erhalten und hab mich grad richtig erschrocken XD *lach*
Aber danke, ich gebe mir Mühe regelmäßig zu updaten - ab dem 12.02. hab ich wieder viel Zeit :) !
LG, Maya


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