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Stechende Begierde

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Juhu, es geht los~ ^o^/

Geschrieben wird aus der Sicht von Ryo, den Hauptcharakter.
Er wohnt allein und hat es echt satt, das sein Leben so beschissen läuft.
Dabei will er nur eins... endlich auf die Bühne und die Menschheit mit seiner Stimme begeistern.
Tja, aber das Leben ist kein Ponyhof und so beginnt seine Story an einem Ort, wo er immer hingeht, wenn das Schicksal es mal wieder nicht gut mit ihm meint... auf eine Bank. Und genau da beginnt nun Ryo's Geschichte.

Darum jetzt das Wort an Ryo. Komplett anzeigen

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Clubbesuch mit Folgen

Freitag, 18. März … da war ich nun wieder. Sitzend auf meiner Stammbank in einem Park in Tokyo. Die Schuhe auf der Sitzfläche, während mein Arsch es sich auf der Banklehne breit machte. Langsam hasste ich diese Bank, denn sie wurde zu einem Ritual … einem, welches langsam mal ein Ende finden könnte. Hier saß ich immer nur wenn ich wiedermal vom Leben und den kleinen, fiesen Kollegen namens Hoffnung verarscht wurde. Ich starrte vor mich hin. Spielte mit der Zunge permanent an dem kleinen Ring an meiner Unterlippe herum. So war es immer. Immer, wenn ich erneut eine Absage eines Musiklabels bekam. Ich konnte mir schon denken, warum es auch dieses mal nicht geklappt hatte. Den ganzen Postern an den Wänden zufolge suchten sie, wie so viele, immer nur Schönlinge. Hübsche, junge Männer, die den hysterisch kreischenden Weibern in der Szene den Kopf verdrehen sollten, würden sie die Fans auch nur einmal anzwinkern. Ein guter Look ist da natürlich das A und O. Versteh mich nicht falsch, ich sehe mehr als nur gut aus, soviel steht fest, aber … ich glaube, ich habe da eine kleine Leidenschaft, die den meisten Musikproduzenten nicht so genehm ist … was es ist … tja ... Tattoos. Ich liebe Tattoos, genauso wie Piercings und einiges mehr. Das ist der Grund, warum ich noch immer keine Band habe, in der ich mein Talent der Welt zeigen kann.
 

Falls du dich nun fragst, wer ich bin … Mein Name ist Ryo. Ich bin junge 24 Jahre und mein erstes Tattoo ließ ich mir mit 15 Jahren stechen. Es war eine Musiknote, die noch immer stolz auf der Innenseite meines rechten Handgelenkes ruht und mir jeden Tag aufs Neue klar macht, was ich will. Musik. Ich will einfach in einer coolen Band mit interessanten Kollegen, die was von ihren Instrumenten verstehen, auf der Bühne Musik und Fans süchtig nach uns machen. Ich liebe J-Rock und ich liebe das Bandleben, das die Leute führen, vor allem wenn sie auf Tour sind. Man muss sich schon ganz schön mögen, wenn man Tag für Tag mit ein- und denselben Menschen auf engstem Raum zusammen ist. Aber für mich wäre das ein wundervoller Gedanke. Es kann mir auch keiner weismachen, das alle in den Rockbands hetero sind. Die lügen sich nur selber an. In so einer Band geht das gar nicht. Oh nein, ich will nicht wissen, was Backstage immer so unter den Bandmitgliedern abgeht … Ein geiler Gedanke, und ich will ihn endlich auch ausleben können. Was gibt es schöneres als sich mit seiner Band auf der Bühne auszupowern und dann abends zusammen noch ein wenig zu feiern und … den Abend mit angenehmen Aktivitäten, die sich jeder an so einem Tag verdient hat, zu verschönern. Jeder Mensch hat Bedürfnisse die irgendwann befriedigt werden wollen. Und warum soll es nicht der Drummer sein oder der Gitarrist, der einem ein schönes Gefühl geben kann? So kann man die Beziehung zu seinen Bandmitgliedern wenigstens gut stärken und man fühlt sich einfach nur wunderbar. Ja das will ich … eine Band, mit der es nie langweilig wird, die offen ist für Abenteuer, und die Sucht, jedes Mal sein Bestes auf der Bühne zu geben und sich danach mit heißem Sex belohnen zu können.
 

Doch all das war noch weit weg. Ich saß einfach nur auf dieser scheiß Bank, wie immer, wenn was in meinem Leben nicht funktionierte, und rauchte eine nach der anderen. Ich musste mich ablenken. Also beschloss ich, so wie ich war, mit meiner leicht zerrissenen, schwarzen Jeans und meinem schwarz-roten Hemd, in einen Visu-Club zu gehen. Beim Club „The Visual Sign“ angekommen lief wenigstens anständige J-Rock-Musik und alle Leute hier sahen entsprechend visu-mäßig aus. Aufwändig frisierte Haare, Nieten, Bänder, Ketten, die an den Hosen und asymmetrischen Klamotten hingen. Es war einfach ein Traum. Selbst meine Haare waren nie ungestylt, so auch heute. Schwarze lange Haare zierten mein Gesicht. Die hintersten Strähnen waren am längsten und ich legte sie immer über meine Schulter nach vorne am Hals entlang. Häufig verdeckte ich mir das linke Auge mit meinen Haaren, weil es einfach cooler aussah, und mysteriöser. Wollte man sich so doch wenigstens etwas geheimnisvoll machen.
 

Mein Weg führte mich an die Bar, an der ich einen guten Überblick über die Menge hatte. Viele gutaussehende Männer schwangen ihre heißen Hüften auf der Tanzfläche. Ich beobachtete einige der Typen, die besonders herausstachen, und ließ meinen Gedanken freien Lauf. Wie sie wohl im Bett waren? Ob sie mir gerecht werden würden? Ich war kein Mann von Blümchensex, ich hatte viel Fantasie und war offen für alles. Die Typen auf der Tanzfläche sahen so unglaublich gut aus, ich biss mir immer wieder unbewusst auf die Unterlippe, so sehr gefielen sie mir. Leider wurde mir wenig später aber gut vor Augen gehalten, das sie wohl alle eine Freundin hatten oder zumindest alle mit einem Mädel an der Hand kurze Zeit später in den hinteren Räumen verschwanden. Ich war angepisst. Genervt von der Tatsache, das die Typen sicherlich gerade eine Pussy vögelten statt sich von mir den Arsch aufreißen zu lassen. Das trübte meine Stimmung doch sehr. Ich bestellte mir immer wieder ein Gläschen mehr, keine Ahnung was ich am Ende alles intus hatte. Ich wollte einfach nur die schlechte Laune wegbekommen, was mir zumindest ein Stück weit auch gelang. Nicht zuletzt weil ich auch die ganze Zeit schon unbewusst immer wieder zu einem jungen Mann blickte, der allein durch seine Haarfarbe sehr ins Auge stach. Blutrote Haare, welche sich von den vielen dunkel gefärbten Frisuren der anderen Clubbesucher abhoben. Auch er trank die ganze Zeit schon recht viel, doch er sah nicht genervt aus. Eher … traurig!? Was er wohl hatte? Ich verspürte das dringende Bedürfnis ihn anzusprechen und zu fragen, was mit ihm los war. Doch dann … „Hm? Warum siehst du mich so an? Kennen wir uns?“, fragte er mich plötzlich. Offensichtlich starrte ich ihn schon die ganze Zeit so gedankenverloren an, das ich nicht merkte, das er mich mitbekam. „Oh, entschuldige, nein, wir kennen uns nicht. Ich … ich hab mich nur gerade gefragt, warum du so traurig schaust. Ist alles in Ordnung? Oder versuchst du auch gerade den Tag im Suff zu ertränken und betest, das er endlich vorbei geht?“
 

Als ich jedoch merkte, das er Probleme hatte, mich bei der Lautstärke richtig zu verstehen, da ein neues Lied anfing, ergriff ich die Initiative, setzte mich direkt neben ihn und fragte erneut. Diesmal verstand er mich. „Achso. Nein ... Ja ... naja, ein wenig traurig bin ich schon. Hat aber mehrere Gründe. Der letzte davon ist, das meine Freunde heute doch nicht kommen können. Eigentlich waren wir verabredet, wir wollten ein wenig feiern und den Abend genießen … aber leider sind alle beide verhindert. Der eine hat Stress, weil Dinge nicht so funktionieren wie er will und er dadurch unter Zeitdruck steht, und der andere hängt gerade noch ein paar Stunden über der Schüssel.“ Über der Schüssel? Ich sah ihn irritiert an. „Wie jetzt … kotzt er sich aus?!“, fragte ich den Rothaarigen, welcher nickend bestätigte: „Jepp, genau das. Er hat wohl was zu Scharfes gegessen, was er nicht vertragen hat, und jetzt, naja, geht’s ihm im Magen rum. Tja, kann man nicht ändern. Was soll's. Nur sitze ich jetzt hier und weiß mit mir nichts anzufangen.“ Meine Ohren wurden spitz und ich grinste fies in mich hinein, gab mich nach außen hin aber normal, stützte mein Kinn an der Bar ab und sah ihn an. „Sag mal … dein Outfit … von welchem Ufer kommst du, wenn ich das mal so direkt fragen darf?“ Ich musste ihm die Frage einfach stellen. Ich erkenne eigentlich schnell, wenn jemand auf Männer steht. Und der Typ war genau von der Sorte 'feminine Bisexualität', wie es im Buche stand. Erst sah er mich mit großen, verwunderten Augen an. Mir entging auch nicht sein abcheckender Blick, mit dem er meinen Körper von Kopf bis Fuß scannte und sich nun ein genaueres Bild von mir machte.
 

Ich konnte die Antwort kaum erwarten und nachdem er sich vom 'ersten Schreck' erholt hatte, kicherte er kurz irgendwie süß und legte leicht verlegen die Hand vor seinen Mund, als er sprach: „Wow, die Frage kam … plötzlich! Aber das mag ich sehr. Nun ...“, stützte jetzt auch er sein Kinn mit den Ellenbogen auf der Bar ab und blickte mir tiefer und leicht verspielt wirkend in die Augen, „… wenn du schon so direkt fragst, will ich dir auch eine direkte Antwort geben.“ Auf einmal schob er seinen Barhocker noch näher an mich heran und sein Mund näherte sich meinem rechten Ohr, welches interessiert die Antwort vernahm. „Die Menschen, die ich an meinen Körper lasse, … haben vorzugsweise was Pralles in der Hose.“ Dann lehnte er sich langsam wieder zurück und ich sah noch, wie er sich leicht auf die Unterlippe biss, während sein Blick nochmals meinen Körper begutachtete. Meine Augen schmälerten sich und nun begann auch ich ihn intensiver zu mustern. Allein seine Kleidung gefiel mir schon sehr. Er trug zu seinen roten, etwa schulterlangen Haaren ein weißes Hemd, darüber eine hellrote, lässige Jacke, die in der Innenseite ein verspieltes Karomuster aufwies. An seinen Beinen trug er schwarz-weiße Kniestrümpfe, welche von schwarzen Beinstulpen ein wenig bedeckt waren. Am interessantesten fand ich seine Hose. Sie bedeckte gerade so seine Oberschenkel und so bekam man zwischen dem Ende der Hose und dem Anfang der Kniestrümpfe ein wenig schöne Haut zu sehen. Sie war recht hell und sah sehr weich aus. Ob an dem femininen Typ schon viele dran waren?
 

„Nun … damit könnte ich sogar dienen. Wärst du denn für ein wenig Zweisamkeit offen? Ich glaube, jeder Mensch sehnt sich doch nach körperlicher Bestätigung und dem Drang berührt zu werden … begehrt.“ Der Rothaar lächelte sanft und antwortet mir: „Da hast du Recht. Vor allem nach so einem frustrierenden Tag sehne ich mich noch mehr danach. Also gut … wo wollen wir hingehen? Jetzt bekomme ich wirklich Lust, dich näher kennenzulernen.“ Ich erhob mein Glas und sprach vom Alkohol schon recht benebelt: „Trinken wir zuerst aus und dann … will ich dein Talent sehen. Will sehen ob dein Erscheinungsbild mit der Praxis übereinstimmt.“ Er zwinkerte mich an und erhob ebenso sein Glas: „Das wirst du schon sehen … egal warum du dich heute so zulaufen lässt … egal warum du mich auserwählt hast … ich sorge dafür, das ich dir im Gedächtnis erhalten bleibe.“
 

Meine Laune stieg rapide. „Große Worte für so einen mädchenhaften Typen wie dich.“, grinste ich ihn bewertend an, doch er lachte nur kurz. „Glaub mir, ich mag nicht so aussehen, aber ich kenne meine Stärken sehr gut, du wirst sehen.“ Ich muss zugeben, er machte mich sehr neugierig. Mir war an dem Abend eh alles egal. Sogar, das er mich kurzer Hand mit zu sich nach Hause nahm. Eigentlich war ich nicht so der Typ, der gern in fremde Wohnungen mitging, aber dem Alkohol sei Dank fand ich mich schneller in seinem Schlafzimmer wieder als mir lieb war.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo das war auch schon Kapitel 1.
Ryo hat sich also eine gute Ablenkung gesucht und dem Alkohol sei Dank,
scheint er jetzt auch in eine gute und heiße Nacht zu steigen. Ob es wirklich so schön wird?
Wer weiß?! ~.^ Ich hoffe, wir sehen uns in Kapitel 2 wieder, wenn es ab in die dunkle Schlafkammer geht.

Bis bald~ eure usagi Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  kmolcki
2016-06-17T05:37:44+00:00 17.06.2016 07:37
ich kann mich da nur anschließen, hab heute früh mal rein geschnuppert und finde es sehr gut - macht neugeirig auf mehr !!
=> brauche mehr Lesezeit

LG kmolcki
Antwort von: daietto_usagi
17.06.2016 15:36
Das freut mich zu hören. ^u^
Klar, lass dir Zeit und nehm dir Zeit. Kein Stress.
Aber schön, wenn es in dir schon Interesse weckt, es zu lesen. *sehr drüber freu* <3
Von:  Anemia
2016-01-11T08:09:04+00:00 11.01.2016 09:09
Wow, der Anfang klingt ja schon mal sehr vielversprechend. Ich muss sagen, dass ich Ryo jetzt schon mag. Seine ganze Art gefällt mir so richtig, und sein Denken (besonders jenes über die Dinge, die bei Bands so Backstage abgehen :DDD) sowie die Story an sich lassen darauf schließen, dass man es hier nicht mit zu viel Kitsch zu tun hat. Eine schöne Abwechslung zu all den Geschichten, in denen es um Liebe geht. ;)

Echt cool, weiter so!

lg Serpa

Antwort von: daietto_usagi
11.01.2016 13:32
Oh vielen Dank. <3
Ja so Schmuseliebe ist hier jetzt nicht so zu erwarten.
Das bekommt später auch noch jemand in der Story zu spüren. XD
Ich hoffe das dir die späteren Kapitel auch gefallen werden. ^u^b Vielen Dank für deine erste Meinung.


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