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TMNT - Wenn sich eine Tür schließt ...

von

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Ein Schlag ins Gesicht

Aus Donnies Sicht:
 

„Casey und ich sind zusammen. Wir sind ein Paar.“ hallt es durch meine Ohren. Wie ein unaufhörliches Echo klingt dieser Satz weiter und ich kann nicht fassen, was ich da gerade gehört habe. Meine Augen scheinen vor Schreck zusammenzuschrumpfen und wie Murmeln aus meinen Augenhöhlen zu kullern, während mein Herz durch einen Pfeil durchbohrt wird und zu knacksen beginnt. Immer mehr Risse bilden sich darauf, bis beinahe alles damit bedeckt ist. Das kann doch wohl nicht wahr sein?! Das hat sie jetzt nicht wirklich gesagt, oder?! Ich muss in einem Albtraum stecken, das muss ein Albtraum! Ich will nur noch aufwachen und wenn die anderen nicht gerade anwesend wären, hätte ich mir schon längst eine geknallt. Nur damit ich endlich davon erlöst bin. Stattdessen sitze ich vor Schreck da und starre zu den beiden hin, die damit beschäftigt sind aneinander zu kuscheln und Casey drückt April auch noch einen leichten Kuss auf die Lippen. Dies hat nur zur Folge, dass bei meinen Herzen eine kleine Kerbe entsteht.

„Und … wie lange schon?“ kann ich nur zögerlich von mir geben. Ich kann nicht fassen, dass ich das auch noch frage! Die beiden schauen sich zunächst an und Casey will schon darauf etwas antworten, doch April kommt ihm zuvor und meint nur: „Noch nicht so lange.“ „Aha.“ kann ich nur darauf erwidern. Mir wird das Alles jetzt irgendwie zu viel. Ich habe einfach nur das Gefühl, als wenn man mir den Boden unter den Füßen weggerissen hätte und ich stürze in ein tiefes schwarzes Loch. Leo ergreift nun das Wort und beglückwünscht das Paar, was die anderen ihm gleich tun. Selbst Meister Splinter redet den beiden gut zu, wodurch mir nichts anderes übrig bleibt, als es auch zu tun. Doch bei mir klingt es nur abgehakt und mit wenig Überzeugung, aber was erwarten die auch von mir? Ich habe gerade eben die Liebe meines Lebens an einen anderen verloren und dann muss ich ihnen noch alles Gute wünschen. Ich bin in der Hölle!

Bemühend versuche ich mir nichts anmerken zu lassen, räuspere mich kurz und zwinge mich selbst ein Lächeln zu zeigen. Damit es zumindest aussieht, dass ich mich für sie freue. Tief in mir, bin ich aber schwer verletzt und erschüttert, dass ich versagt habe. Ich habe es nicht geschafft April meine Liebe zu gestehen und jetzt ist es zu spät. Ich habe gegen Casey verloren, einem Typen, dem wegen der Hockeyspielerei mehr Zähne fehlen, als jedem anderen Teenager. Was hat er nur, was ich nicht habe? Doch als ich mich das selbst frage, weiß ich schon die Antwort: Casey ist ein Mensch und ich bin ein Mutant. Das ist einer der großen, wenn nicht auch noch einer der schwerwiegendsten Unterschiede zwischen uns beide und April hat sich entschieden. Sie will ihn und das tut höllisch weh. Es ist, als hätte sie mir persönlich ein Schlag ins Gesicht verpasst, der mich zu Boden gebracht hätte.

Genauso fühle ich mich jetzt und ich könnte vor Verzweiflung schreien, aber ich tue es nicht. Stattdessen lächle ich und schlucke den Schmerz für den Moment hinunter, während die anderen sich umso mehr für die beiden Turteltauben freuen. Es ist zum Verrücktwerden und ich kämpfe dagegen an, bis ich nach einiger Zeit zu ihnen sage, dass ich mich nun wieder an die Arbeit mache. Ich behaupte, dass zu dem Glück jetzt nur noch ein Erfolg für Karai fehlt, weswegen ich mich wieder dransetzen will. Dass ich einfach nur aus dem Horrorkabinett raus will, versuche ich nicht zu zeigen. Auch wenn der Schmerz höllisch ist, will ich es April zu liebe nicht verderben. Grinsend gehe ich schließlich und versuche mir so gut wie möglich nichts anmerken zu lassen und das raubt mir mehr Energie, als was mir lieb ist.
 

Aus Erzählersicht:
 

Alle schauen Donnie hinterher und Mikey ruft seinem noch Bruder zu, dass sie doch wegen der großen Neuigkeit mit einem Glas Cola anstoßen sollten. Schließlich müsste man das ja feiern. Doch Raph hält den Kleinen mit den Sommersprossen etwas zurück und schüttelt leicht den Kopf. Dabei zeigt er eine besorgte Mimik und will Mikey damit signalisieren, dass das jetzt nicht der richtige Augenblick ist. Dabei hat der Orangemaskierte es nur gut gemeint. „Ob er damit zurechtkommt?“ fragt April leicht geknickt, die Donnies erste Reaktion sofort bemerkt hat. Casey schaut seine Freundin auffordernd an, drückt sie fester an sich und spricht ihr Mut zu: „Mach dir keine Sorgen Feuerlöckchen. Donnie macht das schon. Er wird nur etwas Zeit brauchen.“ „Meinst du wirklich? Vielleicht war es einfach noch zu früh.“ erwidert sie, doch Casey will sie von der Sorge wegholen.

Liebevoll streichelt er über ihr Haar und versucht ihr wieder gut zu zusprechen: „Du weißt doch, dass er es früher oder später sowieso erfahren hätte. Da wäre es gemein gewesen ihn noch länger hinzuhalten, sowohl für ihn als auch für uns. Außerdem wird er das schaffen, da bin ich mir sicher.“ „Jetzt können wir es eh nicht mehr ändern.“ fügt Raph hinzu und trotzdem meint Mikey, dass ihm sein Bruder Leid tut. Denn so betrübt habe er diesen noch nie gesehen. Daraufhin legt Meister Splinter seine linke Hand auf dessen Schulter und sagt mit einer ruhigen Stimme: „Das mag schon sein Michelangelo, aber Casey hat Recht. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Das muss euer Bruder nur noch verstehen lernen.“ „Am besten geben wir Donnie Zeit, die er braucht, damit er damit zurechtkommt.“ schlägt Leo vor, doch Mikey fragt ihn sogleich, wie lange so etwas dauern würde. Doch auf diese Frage hat keiner eine Antwort.
 

Aus Donnies Sicht:
 

Mit schweren Herzen wanke ich in meinem Labor auf und ab und versuche mir selbst begreiflich zu machen, was da gerade eben passiert ist. Ich habe doch alles gehört und doch wollen weder mein Verstand noch mein Herz an dieser grausame Wahrheit glauben. Die ganze Zeit über habe ich gedacht, dass ich bei April eine Chance hätte und dass ich es eines Tages schaffen würde ihr meine Liebe zu gestehen. Doch jetzt ist alles anders. Es ist vorbei und ich habe versagt. Ich habe die Liebe meines Lebens, an der ich so sehr geklammert habe, an Casey verloren. Mein schlimmster Albtraum wurde war und ich stehe nun in mitten von Scherben, die eigentlich meine großen Gefühle zu April sein sollten. Am liebsten würde ich schreien und den Schmerz aus mir herausbrüllen. Ich kann aber nicht. Niemand soll mich so sehen, geschweige hören.

Was soll ich jetzt aber machen? Ich kann ja nicht so tun, als ob ich niemals für dieses Mädchen etwas gefühlt hätte und dass das Alles für mich in Ordnung geht. Das schaffe ich einfach nicht! Es war schon schwer genug vorhin nicht die Nerven zu verlieren. Wie soll ich das dann noch länger durchziehen? Verzweifelt gehe ich noch einige Runden auf und ab und entdecke schließlich den rosafarbenen Rahmen mit den Herzen und dem Bild mit April und mir. Es steht einfach dort, so wie immer, auf seinem Platz und zeigt den Moment, an dem meine verflossene Liebe auf der Schaukel sitzt, während ich sie von hinten anschupse. Ich spüre förmlich, wie sich meine Augen bereit machen die Tränen fließen zu lassen. Jedoch zwinge ich mich selbst, jetzt nicht auch noch als Heulsuse dazustehen und packe den Bilderrahmen. Mit schnellen Bewegungen reiße ich den hinteren Deckel auf, nehme das Bild und zerknülle es. Den Rahmen selbst werfe ich achtlos in die nächste Schublade und mache mich ans Werk weitere Beweise meiner ehemaligen und sinnlosen Gefühle zu vernichten.

So setze ich mich an meinen Laptop und ersetze den Hintergrund durch ein schwarzes Bild und lösche sämtliche Pläne, mit dem ich April für mich gewinnen wollte. Während ich das tue, spüre ich förmlich die Anspannung in mir, sowie auch Wut und Verzweiflung. Wie Schlingpflanzen klettern diese Gefühle an mir hoch und drohen mich zu ersticken. Ich atme heftiger und auch mein Herz pumpt das Blut schneller als zuvor durch meine Adern. Teilweise ringe ich schon nach Luft, aber dies lässt mich nicht davon abhalten mein Vorhaben zu beenden. Den kaum, dass ich mit dem Laptop fertig bin, entferne ich weitere Spuren auf mein T-Phone, die einst für meine Liebe zu April standen. So verändere ich ihr Bild und die zusätzlichen Herzchen und Blumen sind verschwunden. Einstig ihr Gesicht lächelt mich an.

Am liebsten hätte ich auch das gelöscht, sowie auch ihre Nummer und die von Casey. Ich kann mich aber noch zurückhalten. Denn ich fühle mich zwar betrogen, aber dennoch gehören die beiden zum Team und deshalb kann ich das nicht machen. So sehr ich das auch am liebsten umsetzen möchte. Stattdessen widme ich mich meinen geheimen Tafeln und Plakaten zu. Alles, was auch nur irgendwie mit April zu tun hat, wird vernichtet und ich spüre förmlich, dass mein Zorn immer größer wird. Jedes einzelne Stück zerreiße ich in kleine Stücke, knülle sie teilweise zusammen und schmeiße sie von mir weg. Dabei wirbeln diese in der Luft umher, bis sie irgendwo auf dem Boden liegen bleiben. Schlussendlich stehe ich inmitten von Papierfetzen da und lasse beschämt meinen Kopf senken. Denn das muss niemand sehen. Mein Zorn ist zwar jetzt etwas abgeklungen, ich fühle mich immer noch schrecklich. Betrübt hole ich den Besen aus der Ecke und fange an die einzelnen Fetzen zu einem Haufen zusammenzufegen, bis dieser endlich in der Tonne landet, wo er auch hingehört.

Erschöpft lasse ich mich auf meinen Sessel fallen und lege den Kopf in den Nacken. Der Tag hat so schön angefangen und jetzt ist alles zerstört. Nichts wird je wieder so sein wie früher und ich hasse dieses Gefühl. Komm schon Donnie, lass dich nicht unterkriegen! Werde wieder vernünftig! Es ist alles ok. Es ist alles in Ordnung. Mit diesen Worten versuche ich mich wieder zur Besinnung zu bringen. Nach diesem Wutanfall will ich einfach wieder zu Ruhe kommen, aber ich schaffe es irgendwie nicht. In mir herrscht ein Strudel aus Gefühlen, der nur in einem schwarzen Loch endet, während sich mein Verstand wie Brei anfühlt. Ich fühle mich einfach geschafft. Tief einatmend versuche ich weiterhin mich zu beruhigen und setze mich wieder normal hin. Mit dem Sessel rolle ich schließlich zu meiner Arbeitsplatte hin und mache mich wieder an die Arbeit. Schließlich muss ich das Experiment von gestern überarbeiten und korrigieren.

Das ist das Einzige, was ich jetzt noch tun kann. Ich muss mich auf meine Arbeit stürzen, damit nichts an mich heranlasse. Mit schweren Herzen versuche ich meine Gefühle zur Seite zu schieben und lasse nur noch meinen Verstand in den Vordergrund. Murmelnd sage ich mir die dementsprechenden Formeln und Rechnungen vor her, damit ich mich nur darauf konzentrieren kann. Mein Gesicht ist nur noch auf meine Materialien und auf die Chemikalien gerichtet und ich fokussiere nur noch ein Ziel: Ich werde Karai wieder zu einem Menschen machen. Unterm Mikroskop untersuche ich das ursprüngliche Retromutagen, mit welchem wir die Bewohner von New York wieder zurückverwandeln konnten. Im Vergleich dazu habe ich eine Probe von dem gestrigen Resultat bereitgestellt. Schritt für Schritt untersuche ich die Bestandteile und gehe anschließend meine Notizen und meine Berechnungen durch. Irgendwo muss ja der Fehler sein, das weiß ich.

Es müssen einige Stunden vergangen sein, bis sich schließlich die Tür zu meinem Labor öffnet. Es ist Mikey, der vorsichtig seinen Kopf hineinsteckt und mich fragt, ob alles ok ist. „Ja klar, warum nicht?“ ist meine Antwort darauf, ohne dass ich von meiner Arbeit aufsehe. Dabei klang ich so, als wenn vorhin nichts passiert wäre und ich auch keinen Grund hätte auf irgendetwas sauer zu sein. „Na dann. … Ähm … Casey und April gehen gerade. Willst du nicht noch Tschüss zu ihnen sagen?“ fragt mein Bruder dann weiter. Will er mich jetzt auf die Palme bringen?! Gerade eben, habe nicht mehr an die beiden denken müssen und jetzt das. Ruhig bleiben Donnie, das bringt sich nichts. Leicht seufzend erwidere ich nur: „ Die zwei kommen doch bald wieder und ich sehe jetzt keinen Grund mit der Forschung aufzuhören. Außerdem bin ich gerade in mitten einer kniffligen Angelegenheit beschäftigt.“ Mikey scheint diese Antwort zu genügen, denn schon verschwindet er wieder und lässt mich allein. Für einen Moment kann ich kurz aufatmen.
 

Aus Erzählersicht:
 

Den Kopf leicht gesenkt, kehrt Mikey zu den anderen zurück. April und Casey sind tatsächlich dabei sich auf dem Weg zu machen. Neugierig schauen sie alle den Orangemaskierten an, wagen es aber nicht ihn zu fragen. Leo beendet jedoch nach wenige Sekunden das Schweigen, da ihm diese unerträgliche Stille für heute schon langsam reicht: „Und, was hat er gesagt?“ „Er sei jetzt zu sehr mit dem Retromutagen für Karai beschäftigt und außerdem würden die beiden eh bald wiederkommen.“ antwortet Mikey darauf und alle sehen sich gegenseitig an. „Jetzt reißt euch einmal zusammen und lasst nicht einfach so den Kopf hängen! Lasst ihn einfach für ein paar Tage in Ruhe, ok?“ fordert Raph auf, dem der Trübsal auch schon auf dem Panzer geht. April und Casey nicken verstehend und verabschieden sich schließlich von ihren Freunden.

„Was machen wir jetzt mit ihm Leo?“ fragt Mikey seinen Bruder nach einer Weile, denn er ist völlig mit der Situation überfordert. Er will nur noch, dass alle wieder fröhlich sind und die jetzige Stimmung macht ihn völlig fertig. Leo kommt aber erst gar nicht dazu, auf diese Frage zu reagieren, denn schon mischt sich Raph wieder ein: „Hast du nicht zugehört Mikey? Wir lassen Donnie einfach in Ruhe und hör auf so ein Gesicht zu ziehen! Mir reicht in Moment einer, der jetzt Trübsal bläst und da musst du nicht unbedingt mitmachen. Verstanden?!“ Mit diesem Worten knurrt der Rotmaskierte noch einmal und widmet sich dann der Trainingspuppe zu, die er mit harten Schlägen bombardiert. Leo dagegen schüttelt den Kopf und sagt mit einer ruhigen Stimme: „Raph hat Recht. Es hilft jetzt nicht noch mehr Wirbel zu machen. Lassen wir erst einmal den Sturm ruhen. Es wir schon alles wieder.“ Mikey ist zwar davon nicht wirklich überzeugt, aber ihm bleibt jetzt nichts anderes übrig, als es für den Moment hinzunehmen.



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