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Niemals eins

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein kleiner OS zu Hinata und Kiba ... :)
Ich hoffe, dass es euch gefällt! Komplett anzeigen

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Abwesend blickte sie über den Horizont und betrachtete den Sonnenuntergang. Wieder war ein Tag vergangen, ein weiterer Tag ohne ihn. Er war nun eine Berühmtheit hier im Dorf und alle sahen endlich zu ihm auf. Naruto hatte es geschafft, er war seinem Traum ein Stück näher gekommen. Doch war es so, als würde dies nur eine noch größere Kluft zwischen ihnen reißen.

Hinata hätte ihr Leben für ihn geopfert, hätte alles für ihn gegeben. Sie hatte ihm sogar ihre Liebe gestanden, weil sie davon überzeugt war, dass sie sterben würde und bevor sie das tat, wollte sie, dass er von ihren Gefühlen wusste. Aber nun war sie doch noch am Leben.

Eine Träne stahl sich aus ihrem Augenwinkel, als sie daran dachte, dass er sie seit dem Tag nicht beachtet hatte, als wäre nie etwas passiert. Schnell blinzelte sie ihre Tränen weg. Ihre Brust schmerzte so sehr, das Loch war so riesig. Es schien sie verschlingen zu wollen, in ein dunkles Nichts.

Eine Woche war seit Pains Angriff vergangen und jeden Tag wünschte sie sich mehr, nicht überlebt zu haben.

Denn ihr eigentlicher Lebensinhalt, ihre Ziele und Träume, schienen in weite Ferne gerückt worden zu sein. Unerreichbar.

Ihr Leben lang hatte sie sich bemüht, sich zu verändern, um ihm zu beweisen, dass auch sie stark sein konnte. Aber er hatte nur Augen für Sakura.

Ein leises Seufzen kam Hinata über die Lippen. Wäre sie doch nur so wie Sakura, eine starke, selbstbewusste Kunoichi. Doch sie, Hinata Hyuga, war trotz all ihrer angeborenen Fähigkeiten, ein unscheinbarer Feigling. Wie konnte sie nur so dumm sein, und glauben, dass er nach ihrem Liebesgeständnis zu ihr kommen würde?

Die schwarzhaarige fing an zu schluchzen. Sie war ein niemand und der Mensch, den sie am meisten liebte und bewunderte, behandelte sie genauso.
 

… Sichtweise Kiba~
 

„Verflucht, wo kann sie nur stecken, Akamaru?“ ich war wirklich am verzweifeln. Sie war heute nicht zum Treffpunkt gekommen, und das war total unüblich für sie. Überhaupt schien sie sich verändert zu haben, seit Pains Angriff. Sie war anders, viel trauriger als sonst und noch mehr in sich hinein verschlossen. Wütend fing ich an, an meiner Lippe herum zu kauen.

Hinata hätte einfach so ihr Leben geopfert, war es denn ihr nichts mehr wert? Aber wieso nur? Ich wollte mit ihr darüber reden, schon die ganze Zeit. Doch schien sie mir und all den anderen aus dem Weg zu gehen.
 

Seufzend blickte ich hoch zum Himmel, die Sonne berührte schon den Horizont. Dabei wollte ich heute unbedingt mit ihr reden. Es gab so vieles, was ich ihr sagen wollte.
 

Eine kleine Windbrise lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich. „Akamaru, das ist doch Hinatas Geruch?“ Dieser bellte mir zustimmend zu. „Los!“ rief ich, während ich der Spur nachlief.

Je stärker ihr wunderbarer Geruch wurde, umso mehr hämmerte mein Herz vor Aufregung. Ich liebte sie über alles und hatte sie schon immer geliebt. Wenn ich so darüber nachdachte, würde man meinen, es war Liebe auf den ersten Blick.

Schon von klein auf meldete sich mein Beschützerinstink, wenn ich sie sah. Hinata war schon immer ein viel zu liebes Mädchen, welche in dieser grausamen Welt der Shinobi unterging. Deshalb war ich für sie da. Ich hörte ihr immer zu, wenn sie etwas belastete. Man könnte meinen, ich wäre so etwas wie eine Krücke für sie und ich war es gern.

Denn in ihrer Nähe zu sein, erfüllte mich mit einer unbeschreiblichen Glückseligkeit und ihr Geruch verzauberte mich. Sie roch so lieblich nach Flieder, dass ich am liebsten nie wieder von ihrer Seite weichen würde.

Und das würde ich auch nicht. Niemals.
 

Als ich sie in der Wiese liegen sah, wurde ich langsamer und musterte sie. Hinata sah verstört aus und traurig, dass es mir ein riesen Loch in die Brust riss. Sie so zu sehen, war meine persönliche Hölle.

Um mich erkennbar zu machen, räusperte ich mich kurz.

„Kiba?“ überrascht setzte sie sich auf und musterte mich. „Kiba, was machst du denn hier?“ Ich legte meinen Kopf schief und sah sie fragend an. „Ich hab dich gesucht. Wir wollten uns doch heute mit Kurenai treffen.“

„D..Das war heute?“ stotterte sie und ich konnte heraushören, dass es ihr Leid tat. Immer nahm sie sich alles viel zu sehr zu Herzen. Ich konnte nicht anders, als zu seufzen. „Ist doch egal Hinata. Wir treffen uns in ein paar Tagen wieder mit ihr. Vielleicht ist dann auch schon das Baby da.“

Lächelnd ging ich auf sie zu und beugte mich zu ihr. Erschrocken riss sie die Augen auf und starrte mich an, als würde ich ihr gleich weh tun. Ihre Reaktion verletzte mich irgendwie, doch ich ließ mich nichts anmerken, sie hätte sonst nur wieder ein schlechtes Gewissen.

Vorsichtig griff ich ihr ins Haar und sie versteinerte sich. „Hinata…“ gezwungen lächelte ich sie an, und holte die Grashalme aus ihrem Haar hervor. „Nicht das du mir wie eine Vogelscheuche herumrennst.“

Verlegen starrten zwei fliederfarbende Augen zu mir hoch und ich bemühte mich um ein ehrliches Lächeln. „Sag mal...“ seufzend setzte ich mich neben sie auf die Wiese. „Was ist mit dir los Hinata?“

„W..Was soll… los sein?“ nervös fing sie an mit ihren Fingern zu spielen.

„Wir kennen uns schon so lange. Ich merke doch, wenn dich etwas bedrückt.“ Als wollte Akamaru meiner Aussage zustimmen, stupste er sie mit der Schnauze.

Abwesend legte sie ihre Hand auf seinen Kopf und fing ihn zu kraulen. Hinata hatte immer eine besondere Beziehung zu Akamaru gehabt. Irgendwie beneidete ich meinen Freund. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen, dass ich sogar ein wenig Eifersüchtig auf ihn war.

Ihr Blick verlor sich in der Ferne und ich merkte, wie ihre Augen feucht wurden. Der Anblick war einfach nur schrecklich. Wie konnte ich ihr Hoffnung und Freude spenden, wenn ich nicht einmal wusste was los war?

Hinata…

„Es ist nichts Kiba.“ Murmelte sie, kaum hörbar für einen, doch ich hatte es gehört. Ihre Worte waren wie scharfe Messerstiche direkt ins Herz. Akamaru schien dies zu spüren und jaulte leise. Es war schrecklich, sie vertraute mir nicht.

„Bitte Hinata. Ich will dir helfen. Wir sind doch Freunde!“ flehte ich sie an. Ich ließ meinen Stolz hinter mir, alles was ich wollte, war ihr zu helfen. Da wären falscher Stolz und Eitelkeit nur im Weg gewesen.

„Ach Kiba.“ Eine Träne rann ihr über die Wange und ich konnte nichts tun. So gern hätte ich sie in meine Arme genommen und ihr über den Rücken gestrichen. Ihr die Tränen weggeküsst…

„Es ist wegen Naruto, nicht?“ ich spuckte seinen Namen giftig heraus. Wenn es jemanden gab, den ich wirklich nicht ausstehen konnte, dann war es er. Der großartige Held Naruto. Immer war er vorlaut gewesen, und hatte nur Blödsinn im Kopf, doch jetzt spielte er sich so auf, nur weil er stärker war als ich.

Wobei, eigentlich hatte ich nichts gegen ihn. Er war schon in Ordnung, nur vergötterte ihn Hinata. Meine Hinata.

Und dieser Vollpfosten von Shinobi merkte es nicht einmal und machte sie dadurch nur unglücklich. Wäre er nicht so stark, würde ich ihm mit Sicherheit dafür den Kopf abreisen.

Ein Nicken ihrerseits riss mich aus meinen Gedanken. „Wieso bist du da hinuntergerannt und hast dich Pain gestellt? Warum tust du so etwas? Du hättest sterben können Hinata!“ alles was mir die letzten Tage durch den Kopf gegangen ist, sprudelte in diesem Moment aus mir heraus.

Bei jeder Frage zuckte sie immer mehr zusammen, doch ich war irgendwie wütend, um mich zu bremsen. Was dachte sie sich dabei? Eine Welt ohne sie… nein, nicht einmal verstellen konnte ich mir das.

„Weil ich ihn liebe, Kiba.“ Sie vergrub ihr Gesicht in ihre Hände und fing an zu Schluchzen.
 

Stille.

Bebend sog ich den Atem ein und bemühte mich meine gelassene Fassade aufrecht zu lassen. Es war nichts neues, ich hatte es ja gewusst. Aber, das von ihr zu hören.

Ich konnte regelrecht spüren, wie mein Herz mit jedem weiteren Schlag immer mehr Risse bekam. Warum nur? Warum liebte sie diesen Idioten?

„Hinata…“, meine Stimme hörte sich bedrückt an und ich musste mich räuspern um weiter fortfahren zu können. „Hinata. Sei doch nicht traurig. Bitte.“ Ich war vollkommen überfordert mit dieser Situation. Wie soll ich ihr Hoffnung schenken, wenn ich dabei den Kürzeren ziehen würde?

Ihr Schluchzen verstummte und sie sah neugierig zu mir. „Tut mir leid.“ Sie lächelte mir zaghaft zu und stupste mit ihrem Finger gegen meine Stirn. „Du sorgst dich um mich, und ich hab nichts Besseres zu tun, als dich voll zu heulen.“ Ich blieb stumm und starrte nur in ihre wunderschönen Augen. Das Ziehen in meinem Bauch wollte nicht aufhören.

„Es muss dir nicht leid tun, Hinata. Du hast auch mal das Recht, dich auszuweinen. Und wozu sind den Freunde da?“ der letzte Satz hinterließ einen bitteren Nachgeschmack in meinem Mund.

Nur Freunde…
 

Wieder tippte sie mir auf die Stirn und holte mich aus abermals aus meiner Gedankenwelt. „Ich mag diese Falte nicht. Du siehst damit so … streng aus.“ Ein kleines Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, welches ich nur zu gern erwiderte.

„Ich mach mir nur Sorgen um dich Hinata.“, gab ich ein wenig kleinlaut zu. „Zuerst springst du waghalsig in einen aussichtslosen Kampf. Dann zeihst du dich von uns allen zurück und jetzt sehe ich dich hier weinend. Und zu allem Überfluss kann ich dir nicht einmal helfen.“

„Ach Kiba.“ Sie sah mich mit großen traurigen Augen an. Ich konnte direkt in ihre Seele blicken und was ich sah, schnürte mir den Atem zu.

Ihr Lebenswille war gebrochen.

Ich wollte gerade etwas sagen, als sie plötzlich aufstand. Fragend blickte ich hoch zu ihr. „Es ist schon dunkel. Ich sollte nach Hause, sonst macht sich Vater nur noch sorgen um mich.“

„O..Okay. Ich begleite dich.“ Sie nickte mir als Antwort zu.
 

Still gingen wir nebeneinander her, ich wagte es nicht, auszusprechen was mir am Herzen lag. Es hatte keinen Sinn. Sie liebte diesen Schreihals und ich sie. Ich schielte kurz zu ihr rüber, doch sie hatte ihren Kopf betrübt nach unten gesengt und schien ihren Gedanken nach zu gehen. Wahrscheinlich dachte sie wieder über ihn nach. Wie wütend mich das machte!

Was soll ich bloß tun? Wen könnte ich am besten um Rat fragen?

„Kiba?“ ihre sanfte Stimme ließ mich aufblicken. „Hmm?“ brummte ich fragend.

„Wieso bist du so aufgebracht darüber, dass ich mich auf diesen Kampf eingelassen hatte?“ murmelte sie und stupste verlegen die Finger aneinander.

Ich lächelte sie liebevoll an. Das war meine Chance, jetzt würde ich ihr sagen, dass ich sie liebe und dass ich mir eine Welt ohne sie nicht einmal vorstellenkonnte. Ich würde es mir niemals verzeihen, wenn ihr etwas passieren würde. Wenn ich nicht erleben könnte, wie sie diese verlegene Geste machte, oder rot anlief, wenn ihr etwas peinlich war. All diese Sachen, die ich so sehr an ihr liebte.
 

„Hinata…“ verwirrt starrte ich in die Richtung, aus der ihr Name gerufen worden ist. Auch sie blickte dort hin und lächelte. „Neji.“, rief sie ihm überrascht zu.

Wütend knirschte ich mit meinen Zähnen. Wieso musste er gerade jetzt auftauchen?

„Hinata, wo warst du denn den ganzen Tag? Dein Vater macht sich schon Sorgen.“ Neji kam auf uns zu und musterte mich argwöhnisch. Was war nur sein Problem?

„Er.. hat sich Sorgen gemacht?“ murmelte sie verwirrt, so dass es nur ich hören konnte. Überrascht zog ich meine Augenbrauen in die Höhe. Natürlich! Wir alle machten uns Sorgen um sie, bemerkte sie das nicht?

„Na, was ist jetzt? Kommst du? Wir haben morgen eine wichtige Clan-Sitzung.“

Eine Clan-Sitzung? Und Hinata durfte dabei sein. Das war doch toll! Endlich wurde sie von ihrem Clan anerkannt. Eine wohlige Wärme umspielte mein Herz und ich war wirklich stolz auf sie.

„Das ist doch toll Hinata.“ Meine Begeisterung war kaum zu überhören und auch Akamaru bellte zustimmend. Verlegen blickte sie zu Boden und wurde rot um die Nase, was ich mit einem Lächeln kommentierte.

„Ich.. bin dann mal los Kiba. Wir sehen uns ja noch.“ Winkte sie mir und ging auf Neji zu.

„Ja.“ Hauchte ich, als sie schon weg war.

Sie war weg und ich hatte es wieder einmal nicht geschafft, ihr zu sagen, dass ich sie liebte.

Nachdenklich blickte ich den zwei Hyuugas hinterher. Sie waren so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Hinata, ein gutmütiger Sonnenschein, die sogar ihrem schlimmsten Feind nichts Grausames antun würde und Neji, ein Jonin, der arrogant war und nur seine Ziele verfolgte.

Akamaru fing an zu winseln und ich sah fragend zu ihm runter. „Hast hunger?“ er bellte mir bestätigend zu.

„Na dann los mein Junge. Gehen wir.“
 

Die Tage vergingen und das Dorf wurde unruhig. Gerüchte gingen herum, dass der vierte Shinobi-Weltkrieg bevorstand und alle bereiten sich darauf vor. So viel war in Konoha geschehen, dass ich keinen Augenblick Zeit hatte,um mit Hinata zu reden. Es belastete mich, zu sehen wie sie innerlich zerbrochen war. Sie hatte Angst. Dieser Krieg war nichts für sie. Alles in mir sträubte sich dagegen, sie an vorderster Front zu sehen. Ich wollte sie nicht verlieren, sie sollte endlich einsehen, dass es für sie zu Hause am sichersten war.

Doch es sollte nicht so kommen...
 

Genervt stampfte ich durch das Dorf, welches immer noch einer Ruine glich, als einem Ort, wo Menschen lebten. Nun war es sicher, wir würden in den Krieg ziehen. Alle Großmächte hatten sich miteinander verbunden um gegen Madara zu kämpfen.

Abwesend blickte ich hoch zum Himmel. Bald sollte es losgehen, hatte Tsunade gesagt. Wenn ich ehrlich mit mir selbst wäre, würde ich sagen, ich hätte Angst. Doch ein Shinobi durfte keine Angst fühlen. Niemals!

Wir waren darauf gedrillt worden, einen Gegner zu besiegen und unsere, beziehungsweise die Ziele des Hokages, zu erfüllen. Auch wenn es diesmal hieße, sein Leben auf dem Schlachtfeld zu lassen, man konnte es nicht ändern. Befehl war nun mal ein Befehl.
 

„Hallo Kiba.“ Ihre Stimme jagte mir einen Schauer durch den Körper. Ihr einzigartiger Duft stieg mir in die Nase und vernebelte meine Sinne.

„Hi…Hinata?“ Sie strahlte mich an. War das noch das Mädchen, von vor ein paar Tagen?

„Wie geht es dir Kiba?“

Ich seufzte, sollte ich ihr wirklich sagen was mir auf dem Herzen lag?

„Gut, dir?“ murmelte ich.

„Danke. Es geht. Wo steckt denn Akamaru?“ meinte sie und ging neben mir her.

„Er soll sich ausruhen. Wenn wir später in den Krieg ziehen, wird er selten Zeit haben, um zu Kräften zu kommen.“ Ich musterte sie aufmerksam. Hinata war anders, es schien, als wäre das Leben in sie wieder zurückgekehrt. Ihre Wangen waren in einer gesunden rosa Farbe und auch ihre Augen strahlten um die Wette.

„Da hast du recht! Es ist besser, sich auszuruhen. Kiba, ich wollte dir alles Gute wünschen. Ich weiß nicht ob ich dich davor noch sehen werde. Es sind nämlich noch viele Vorbereitungen zu treffen.“

Mit offenem Mund starrte ich sie an. Wollte sie tatsächlich mit in den Krieg? „Du wirst doch nicht kämpfen?“ vor Verzweiflung wurde ich lauter. Hinata zuckte erschrocken zusammen, was mich wieder zur Besinnung brachte. „Bitte Hinata. Tu es nicht!“

„Nein, Kiba. Ich werde Naruto beschützen. In diesem Krieg geht es um ihn und ich werde ihn mit meinem Leben beschützen, so wie er uns vor Akatsuki beschützt hat.“ Das war es! Deshalb waren ihre Augen nicht mehr so leer. Sie hatte ein neues Ziel. Ein waghalsiges, krankes Ziel. Alles in mir schrie und ich war kurz davor durchzudrehen.

„Hinata, bitte.“

„Kiba! Ich bin nicht stark, aber ich möchte nützlich sein. Das bin ich Naruto schuldig.“

Fassungslos starrte ich sie an, als wäre sie von allen guten Geistern verlassen worden. Warum war sie ihm das schuldig? Was bedeutete ihr, ihr eigenes Leben?

„Hinata, du bist stark. Das weiß ich. Bitte bleib hier und beschützte das Dorf.“ Mein Herz schlug mir gegen die Brust, als würde es jeden Moment rausspringen.

„Mein Entschluss steht fest. Kiba.“ In ihren Augen spiegelte sich die Entschlossenheit und mir wurde klar, dass ich diesen Kampf verloren habe.

Oh, bitte nicht Hinata…

„Ich liebe ihn, und das ist das Mindeste, was ich für ihn tun kann.“ Murmelte sie leise.

Wieder zerbrach etwas in mir und ich wendete den Blick von ihren schönen Augen ab. Sie liebte ihn und war bereit für ihn zu sterben. Genau wie ich für sie. In diesem Moment konnte ich nicht anders, als sie in die Arme zu nehmen.

„Ki..ba?“ hauchte sie erschrocken. Ich wusste nicht ob ich eine Grenze überschritt, doch in diesem Moment war es mir egal. Ich drückte sie fest gegen mein Herz und atmete ihren süßen Duft ein.

Bitte lebe. Überlebe.

Es war mir egal, ob sie ihn liebte. Es war mir egal, dass ich sie nie küssen würde. Ihr niemals sagen würde, was sie mir wirklich bedeutete. Es ihr jetzt zu sagen, wäre falsch. Sie wäre nur verwirrt und könnte sich auf ihre Aufgabe nicht konzentrieren. Also schwieg ich und ich würde für immer schweigen. Solange sie glücklich war, werde auch ich es sein. Sie soll nur wieder lebend nach Hause kommen.

„Bitte, Hinata. Bitte pass auf dich auf.“ Hauchte ich an ihr Ohr.
 

Sie schwieg eine Zeit lang, doch mir kam es wie Stunden vor. War ich ihr doch zu Nahe getreten? Plötzlich wurde meine Umarmung erwidert und ich spürte, wie ihre Hände sanft meinen Rücken streichelten.

„Aber du auf dich auch. Ja?“

Mit Sicherheit, würde ich überleben. Um sie auch weiterhin beschützen zu können.

„Klar. Du weißt doch, Akamaru und mich schlägt niemand so leicht.“

Sie kicherte an meiner Schulter und lockerte die Umarmung, ein Zeichen, dass auch ich sie loslassen sollte. Nur widerwillig löste ich mich von ihr und blickte in ihre Augen, die mich von Anfang an in den Bann gezogen hatten.

„Ich muss jetzt los.“ Sagte sie und stupste mit dem Zeigefinger gegen meine Stirn. „Du weißt ich mag die Falte nicht. Mach dir keine Sorgen Kiba.“ Ein letztes Mal winkte sie mir zu und ging.
 

Lange stand ich da und sah ihr hinterher. Der Schmerz in meiner Brust wollte einfach nicht weniger werden. Ich hatte sie endgültig an ihn verloren. Doch wann hatte ich auch je die Chance gehabt? Wir würden niemals eins sein.

Naruto. Er war stärker als ich und konnte ihr dadurch mehr Sicherheit bieten.
 

… Naruto. Bitte pass‘ auf sie auf, denn ich liebe sie.


Nachwort zu diesem Kapitel:
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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2018-08-02T14:00:39+00:00 02.08.2018 16:00
"Denn in ihrer Nähe zu sein, erfüllte mich mit einer unbeschreiblichen Glückseligkeit und ihr Geruch verzauberte mich."
Hach, Kiba ist so niedlich! Schade, dass er keine Chance bei Hinata hat. Q_Q
Dein OS hat mir sehr gut gefallen! Der Schreibstil war super und die Gedankengänge von Kiba gut nachzuvollziehen.
Ich persönlich hätte Hinata auch gerne lieber mit einem der Jungs aus ihrem Team gesehen. 
Vielen Dank, dass du den tollen OS mit uns geteilt hast. :)
Von:  Majaaaa
2016-01-18T14:06:40+00:00 18.01.2016 15:06
Oh man das ist so traurig. Hinata ist wirklich blind, aber sie liebt Naruto nun auch schon so lange. Der arme Kiba. Ich finde es gut, daß du Kiba so einfühlsam geschrieben hast. Das ist eine sehr süße Seite.
Antwort von:  mickii-K
18.01.2016 15:11
Hallo Maja,
Danke dir :)
Ja! Kiba kümmert sich immer so liebevoll um Hinata, also musste ich mal etwas über sie schreiben.
Freut mich, dass es dir gefallen hat.
lg


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