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Neustart

Pairing GohanxVidel
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Soooo endlich fertig... dabei ist das Kap nicht so lang geworden. Komisch, aber dieses Kapitel ist mir irgendwie schwer gefallen. Gohan und Videl sind nicht so die romantischen Typen (zumindest nicht für mich) und das erste Date... war schwer vorzustellen XD Bin aber mit dem Ergebnis zufrieden^^

Viel Spaß beim Lesen :-* Komplett anzeigen

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Das Date (Oder: Schon wieder Nass geworden)

Ein leises Piepen zog Chichis Aufmerksamkeit auf das weiße Fieberthermometer, dass Goten zwischen seine Lippen presste. „Na, was hab ich dir gesagt!“ Sie hielt ihm die digitale Anzeige vor die Nase und sprach streng weiter: „40° Fieber! Von wegen nichts Ernstes!“ Sie deckte ihren jüngsten Sprössling fest mit der Daunendecke seines Bettes zu. „Das kommt davon, wenn man eine Erkältung ignoriert, es vor seiner Familie verheimlicht und trainiert, als wäre man gesund. Hättest du dich ein paar Tage geschont, hättest du schon gestern wieder mit deinem Bruder trainieren können. Jetzt bleibst du eine Woche im Bett, junger Mann!“ Sie steckte verärgert das Thermometer wieder weg, während Goten schmollte. „Das ist nicht fair! Gohan ist auch nicht krank geworden.“ „Dein Bruder ist eben etwas abgehärteter und außerdem etwas verantwortungsvoller!“ Sie stand auf. „Es wird Gohan schon nicht umbringen mal ohne dich zu trainieren. Schlaf jetzt. Ich seh später mal nach dir.“ Sie drückte ihm noch einen Kuss auf die heiße Stirn. „Ruh dich schön aus und ruf wenn du etwas brauchst.“ „Ok, Mama“, sagte er brav und kuschelte sich in seine Kissen. Chichi verließ den Raum. Auch wenn sie verärgert darüber war, dass Goten so leichtsinnig mit seiner Gesundheit umging, konnte sie nicht lange böse auf diesen putzigen Jungen sein. Sie würde ihre ganze Energie darauf konzentrieren ihn gesund zu pflegen. Auf Gohan war sie auch sehr stolz. Er trainierte hart, um im Turnier zu bestehen. So würde er bestimmt ein hohes Preisgeld mit nach Hause bringen, von dem sie plante einen Großteil weiterhin in seine Ausbildung zu stecken. Er hatte so gar heute eine Tasche mit genommen, um sich etwas zu essen einzupacken, damit er es nicht so lange unterbrechen, um extra zum essen nach Hause zu kommen. Seit dem Videl nicht mehr vorbeikam, um von ihm das Fliegen zu lernen, konzentrierte er sich nur auf den Kampfsport. Chichi mochte seine Mitschülerin zwar, aber ihre Anwesenheit hatte viel Zeit verschluckt. Seit dem sie vor einigen Tagen das Fliegen erlernt hatte, kam sie nicht mehr vorbei und Gohan hatte wieder den Kopf frei. Dachte sie zumindest.

 

 

Gohan sah auf seine Armbanduhr. Er war zehn Minuten zu früh dran. Der Platzregen war jetzt eine knappe Woche her. Sie hatte nur zwei weitere Tage gebraucht um das Fliegen zu erlernen. Als er ihr nichts mehr beibringen konnte, waren die Flugstunden vorbei. In diesen zwei Tagen war Goten nur leider nicht mehr von ihrer Seite gewichen, deshalb kamen sie nicht mehr dazu sich über die Ereignisse während des Regenschauers zu unterhalten oder sich wie ein junges Paar zu verhalten. Aber sie hatten ihre Handynummern ausgetauscht und sich immer wieder Nachrichten geschrieben. Da es noch über zwei Monate Zeit bis zum Turnier waren, beschlossen die beiden eine Pause vom Training einzulegen und sich in Satan City zu treffen und den Tag miteinander zu verbringen. Da Goten jetzt doch mit einer Grippe im Bett lag und seinem großen Bruder so nicht mehr am Rockzipfel hing, war das hier die beste Gelegenheit sich unbemerkt vom Training davon zu schleichen.

 

Ein wenig nervös war Gohan allerdings. Dies war zwar nicht sein erstes Date, immerhin hatte er schon mal eine Verabredung mit dieser Angela aus seiner Klasse, aber das hier war anders. Diesmal mochte er das Mädchen mit dem er sich traf wirklich und war nicht mehr um die Identität des großen Saiyaman besorgt. Er wusste auch nicht wirklich, was sie zusammen machen könnten. Er hatte sich zwar seine Gedanken gemacht, aber ihm war keine bahnbrechende Idee gekommen. Mädchen auszuführen war bisher bei ihm nie Thema gewesen. Jetzt ins kalte Wasser geschmissen zu werden machte ihn noch nervöser. Eine kleine, zarte Hand legte sich auf seinen Unterarm und holte ihn aus seinen Gedanken. Er folgte der Hand und erblickte Videls lächelndes Gesicht.

 

„Hey, wartest du schon lange?“ Es war das erste Mal, dass Gohan sie in Figur betonter Kleidung sah. Sie hatte sich zwar nicht stark aufgebrezelt, aber seit dem er sie kannte, hatte sie jeden Tag weite, bequeme T-Shirts getragen und eine enge Hose in der sie sich gut bewegen konnte. Immer bereit für den Alarm an ihrer Armbanduhr. Jetzt trug sie Alltagskleidung. Ein hellblaues Top mit dünnen Trägern und weitem V-Ausschnitt und schwarze Hot-Pants. Natürlich hatte Gohan sie vorher auch schon jedes Mal als hübsch empfunden, aber die Vorstellung, sie hätte ihren Look extra für ihn heute geändert war schon extrem schmeichelhaft. Sie stupste ihn einmal an, als er nicht auf ihre Frage antwortete. Gohan erwachte aus seinen Gedanken und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ehm... nein, gar nicht. Schön, dass du Zeit hattest.“ „Das selbe kann ich zu dir sagen. Wie läuft dein Training?“ „Ach eigentlich ganz gut, aber ich hab noch viel nach zu holen.“ Sie nickte und ging automatisch mit ihm los. „Und worauf hast du heute Lust?“, fragte sie ihn. Gohan sah sie verlegen an. „Naja um ganz ehrlich zu sein, habe ich keine Vorstellungen was wir heute zusammen machen könnten. Ich kenn mich in der Stadt auch nicht so aus.“ Videl machte eine Geste mit einer Hand, die ihr Verständnis ausdrückte. „Ach ja stimmt! Du bist ja noch nicht viel rum gekommen. Naja... zumindest nicht in zivil.“ Sie grinste ihn herausfordernd an und er sah auf seine Füße. „Stimmt schon... bisher hatte ich kein Interesse am Sightseeing.“ „Soll ich dir eine kleine Tour geben?“ Er nickte sie zustimmend an. „Wenn du möchtest.“ Er wollte sie nicht mit so etwas langweilen. „Doch das wird lustig. Immerhin bin ich hier aufgewachsen. Ich kann dir das wirklich Sehenswerte an dieser Stadt zeigen.“ Er nickte ihr erneut zu und folgte ihr durch die Straßen hindurch, an Läden und kleinen Shops vorbei, auf große Plätze mit Brunnen oder Denkmälern, Treppen hinauf und hinab und querfeldein. Bis her war diese Stadt nur eine Kulisse für ihn gewesen. Ein Überfall hier, eine Geiselnahme da. Das alles hätte ebenso vor bemalten Wänden statt finden können, aber jetzt erlebte er die lustige Seite der Stadt. Videl zeigte ihm auch Dinge, die Touristen eher nicht zu sehen bekamen. Gohan erlebte, dass diese Stadt zwischen Schule und Verbrecherjagd auch Spaß machen konnte. Nach einigen Stunden Spaß knurrte beiden Teenagern der Magen. Deshalb beschlossen sie essen zu gehen. Videl zeigte ihm ihr Lieblings Bistro, wollte sich aber nicht dort niederlassen, sondern das Essen mitnehmen. Also schnappten sie sich ihre Take-Away-Boxen und tanzten den üblichen Rechnungstango.

 

Nur Wenig später saßen die beiden auf einer Wiese im Stadtpark auf einem großen Hügel von dem aus sie über die Stadt hinweg sehen konnten. Neben ihnen lagen Take-Away-Schachteln mit halb gegessenen Essen von dem sie immer wieder einen Bissen nahmen, wenn es ihre Unterhaltung gerade erlaubte. Die Themen zwischen denen sie hin und her wechselten waren bunt gemischt. Die meisten hatten mit der Schule zu tun oder mit ihren Familien und gelegentlich wurden diese von einem leisen Lachen unterbrochen. Als Gohan von seinem Heimunterricht erzählte, sagte Videl kichernd: „Ich kann nicht fassen wie viel Mühe Chichi in deine Lernerei gesteckt hat...“ Gohan nickte zustimmend. „Ja ich teilweise auch nicht. Mal davon abgesehen, dass ich es wohl auch von alleine gemacht hätte. Mutter neigt öfter zur Übertreibung.“ Er untermalte seine Aussage mit einem leisen Seufzer. Videl sah ihn fragend an. „Was ist eigentlich mit deinem Vater? Hat der dich auch an deinen Schreibtisch gekettet?“ „Nein, im Gegenteil. Ich glaube er hat einfach nur die Wünsche meiner Mutter respektiert. Naja... die meiste Zeit zumindest. Vermutlich hätte ich ohne ihn wesentlich mehr Zeit vor meinen Büchern verbracht.“ Gohan machte eine kleine Pause und setzte ein nachdenkliches Lächeln auf bevor er fort fuhr. „Mein Vater war eher ein Kämpfer. Er hat lieber trainiert und oft habe ich mich mit raus geschlichen um ihm Gesellschaft zu leisten...Meistens hat Mutter es aber herausgefunden.“ Er grinste Videl an. Ihr Blick hingegen war ernst und leicht besorgt. „Du redest von deinem Vater immer nur in der Vergangenheit...“, stellte sie fest. Gohan sah Videl in ihre verständnisvollen Augen. Es war ihm klar was sie meinte. Er sah den Hügel hinunter und wägte ab ihr von seinem Vater zu erzählen. Eigentlich keine all zu große Sache. Es war nicht so, dass ihn der Schmerz über seinen Tod zurück hielt, sondern die Tatsache, dass sie Goku beim Turnier sehen würde. Wie sollte er ihr das erklären? Ach, eigentlich ist er Tod, aber er bekommt einen Tag Urlaub aus dem Jenseits und nimmt am Turnier teil... Nein, da hält sie mich für verrückt oder denkt, dass ich sie veralbern will. Während Gohan noch mit seinen Möglichkeiten jonglierte, erkannte Videl, dass ihm keine einfache Antwort über die Lippen kommen würde. Sie lehnte sich leicht an ihn und beschloss ihn von seinen Gedanken zu erlösen. „Ist schon OK. Du musst gar nichts erklären. Ich weiß wie das ist.“ Er sah sie fragend an und sie erklärte ihre Aussage: „Meine Mutter ist gestorben, als ich noch klein war. Ich rede auch nicht gerne darüber.“ Jetzt lächelte Gohan sie verständnisvoll an. „Ich wette du bist ihr sehr ähnlich.“ Das war nur logisch. Immerhin war sie ihrem Vater gar nicht ähnlich. Sie zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich kann mich kaum an sie erinnern. Ich war erst drei. Ich kenne sie nur von Fotos und von dem was mir Papa erzählt, aber er redet auch nicht gern darüber.“ „Das war bestimmt schwierig für euch beide...“ Gohan erinnerte sich an die Zeit kurz nach dem Tod seines Vaters und wie niedergeschlagen seine Mutter in der Zeit war. Videl nickte. „Ja, Mama hat Kampfsport nie wirklich gut geheißen. Als sie gestorben ist, war Papa aber so fertig mit den Nerven, dass er fast nur noch trainiert hat, um alles andere zu verdrängen. Glaub ich zumindest.“ Sie nahm ein paar Bissen von ihrem essen und warf die leere Box in eine etwas entfernte Mülltonne. Treffer! Ihre Miene verfinsterte sich etwas. „Das Dumme ist nur, dass seine Trauerphase schon lange vorbei ist und jetzt ruht er sich auf seiner Popularität aus. Seit dem er das Turnier gewonnen hat, kommen auch noch seine ganzen Weibergeschichten dazu!“ Videl schwelgte in nicht ganz so angenehmen Erinnerungen und brachte diese mit einem genervten Seufzer zum Ausdruck. „Aber ironisch ist das Ganze schon.“ „Wie meinst du das?“ Auf Gohans Frage hin lächelte sie ihn an. „Wenn mein Vater wüsste das ich ein Date mit einem Jungen habe, würde er komplett ausrasten. Geschweige denn die Flugstunden... Mein Vater hat mir verboten mit Jungs auszugehen, außer einem der Stärker ist als er.“ Sie wurde etwas rot, als sie merkte wie peinlich sich der Satz anhörte. Unausgesprochen waren diese Worte nicht halb so peinlich gewesen. Gohan hörte das aber nicht raus. Er grinste sie leicht herausfordernd an. „Du verheimlichst also unser Date vor deinem Vater?“, fragte er und stupste das Mädchen an. Videl seufzte ein weiteres Mal genervt, so als ob Gohan nicht mitgedacht hätte und was unglaublich blödes von sich gegeben hätte und stieß ihn mit liebevoller Härte mit ihrem angewinkelten Ellenbogen in die Seite. „Hast du deiner Mutter von unserem Date erzählt?“, entgegnete sie ihm und schielte zu ihm rüber. Gohan rieb sich automatisch die Stelle, die Videls Ellenbogen so rücksichtslos malträtiert hatte und stieß etwas Luft aus als er sagte: „Touché!“ Während Videl ihre blauen Augen schloss und zufrieden den Kopf schüttelte, brachte dieses Thema in Gohan eine neue wichtige Frage zum Vorschein. Gohan ergriff diese und fasste sie in Worte: „Videl, sag mal... Wäre es denn... ähm..“, Videl sah ihn geduldig an, als Gohan noch vor sich hin stotterte bis er genügend Worte zusammen hatte, „Wäre es denn schlimm für dich, wenn dein Vater im Turnier verlieren würde?“ Automatisch schüttelte Videl den Kopf. „Auf keinen Fall!“, sie sagte das so entschlossen, dass sich ihr Gesichtsausdruck ihrer Aussage anpasste. „Es würde ihm mal wieder gut tun zu verlieren und auf den Boden der Tatsachen zu kommen. Aber...“, Gohan war extrem froh das zu hören. Nun war er sich sicher, dass sie nicht enttäuscht sein würde, wenn er ihren Vater auf die Matte schicken würde. Doch nun wich ihre Entschlossenheit ein paar Zweifeln. „... Er hat nun einmal Cell besiegt. So jemanden zu schlagen ist theoretisch unmöglich...“ Gohan seufzte Innerlich. Videl sollte diese Art von Zweifeln nicht mitkriegen. Ja, aber auch nur theoretisch. Praktisch hat dieser jemand seit Jahren nicht mehr trainiert und hat Glück, wenn er den dritten Platz erreicht.... Videl sah wie Gohans Gesicht zunehmend nachdenklicher wurde und interpretierte das falsch. Sie wollte ihm sagen, dass er sich darüber keine Sorgen machen sollte. Genauso, dass sie ihren Vater in einigen Dingen einfach ignorierte und sie schon Erfahrung damit hatte lieber um Verzeihung zu bitten, als um Erlaubnis zu fragen. Nur kam sie nicht mehr dazu, da ihre Armbanduhr ihren schrillen Alarm von sich gab.

 

In Satan City gab es immer irgendeine Ecke oder einen Winkel der Stadt in der in regelmäßigen Abständen irgendeine Panik ausbrach. Von einer so großen Metropole war mittlerweile auch nichts mehr anderes zu erwarten. Jeder der versuchte die Panik und all ihre Nebeneffekte, wie das Geschrei oder die Aufregung, zu normalisieren war auch schon an den Rhythmus der Stadt gewöhnt. So ging es Videl, dem großen Saiyaman oder der Polizei. Als der Einsatzleiter des heutigen Polizeieinsatzes Videl an funkte, tat er dies mit einer Routine, als ob er sich eine Pizza bestellt hätte. Alle wussten, dass sich die junge Kämpferin auf das Turnier vorbereitete und riefen sie deshalb nicht mehr wegen jeder Kleinigkeit, aber hier war sie gefragt. Und das namentlich. Ebenso regelmäßig geschah es, dass sich ein Möchtegern-Muskelmann auf die Straße stellte und die Leute anpöbelte um genügend Aufmerksamkeit zu bekommen um nach dem Helden Mr. Satan zu schreien, damit er aus seiner Villa gekrochen kam um gegen ihn zu kämpfen. Der Champion selber kam nie auf solche „Anfragen“ zurück. Meistern buchtete die Polizei solche Windbeutel auch einfach ein. Sie wurden nur zu einem Problem, wenn ihnen das Geschrei und die Argumente ausgingen und sie zu Waffengewalt griffen. Wenn sie dann auch noch eine oder mehr Geiseln nahmen sahen sich die furchtlosen Polizisten gezwungen die Person zu rufen, die dem Champion am nächsten kam. Und das war seine Tochter.

 

„Ich sage es ein letztes Mal...“, knurrte der Fleischberg mit den fettigen Haaren und den ausgedehnten Sportklamotten und hielt seine Pistole an die Schläfe eines Mannes im mittleren Alter und geschmackloser Krawatte. „Holt Mr. Satan hier her oder der Alte stirbt!“ Die Pistole klickte bedrohlich während sich seine raunende Stimme zwischen den Gesetzeshütern verbreitete. „Ich habe lange genug auf ein Duell gewartet und scheiße auf albern Turniere! Wenn er ein Mann ist, stellt er sich mir jetzt und hier!“ „Wir arbeiten dran“, rief ein Unterhändler durchs Megaphon. „Dann arbeitet schneller“, sagte er und presste den Lauf der Pistole mehr an die Schläfen der Geisel. Seine Ungeduld steigerte sich weiter und und die Beschwichtigungsversuche aller nützten nichts. „Also gut...“, grinste er bedrohlich, „Ich muss euch wohl zeigen, dass meine Fürze die einzige, heiße Luft in mir sind. Es gibt immerhin mehr als eine Geisel.“ Er linste zu einer Gruppe von vier Zivilisten hinter ihm. „Auf drei. Eins, zwei...“ Weiter kam er nicht. Eine Scheibe aus Blech kam angeflogen, traf die Pistole und schlug sie ihm aus der Hand. Vor Schreck ließ er seine Geisel los und dieser und die vier anderen flüchteten zu den Polizisten. Der Fleischberg drehte sich in die Richtung der fliegenden Scheibe, die übrigens der Deckel eines Mülleimer war. Neben dem dazugehörigen Mülleimer stand ein Mädchen mit kurzen, schwarzen Haaren und weißen, langen Shirt. Videl hatte sich zuvor umgezogen und ging nun langsam auf ihren Gegner zu. „Mein Vater hat leider keine Zeit für dich. Du musst leider mit mir Vorlieb nehmen.“ Der Verbrecher fasste sich wieder und hob seine Waffe auf und richtete sie auf Videl. Diese blieb zwar stehen, schien aber nicht sonderlich beunruhigt. „Das ist doch wohl ein schlechter Witz!“, schrie er. Seine Waffe zitterte. „Jetzt mach schon. Heute hab ich echt keinen Bock auf den Mist!“, rief Videl genervt. Ihr Gegenüber hob eine Augenbraue. „Diese Jungend. Du kannst es wohl kaum erwarten fertig gemacht zu werden, Mädchen!“ Sie seufzte leise und sah den Kerl mit der Waffe durchdringend an. „Mit dir hab ich nicht geredet.“ Bevor sich der Fleischberg wundern konnte landete eine weitere Gestalt neben ihn. Er trug einen Helm und ein rotes Cape. Eine seiner Hände lag auf dem Lauf seiner Waffe. „Ey...“, er wunderte sich immer noch wo der Typ her kam, „lass sofort los!“ „OK, bitte“, sagte der Held ruhig. Wie versprochen löste er seine Hand von der Pistole und der Besitzer musste erschrocken feststellen, dass diese zerdrückt war. Man konnte noch den Abdruck einer Hand im Metall sehen, als wäre es in Form gepresst worden. „Heilige Scheiße....“, stieß der Verbrecher luftlos mit einer viel zu hellen Stimme aus und starrte den maskierten Mann an, der viel stärker war, als er aussah. Ehrfürchtig ging er einen Schritt zurück und noch während er sich seine Chancen ausrechnete traf ihn ein Fuß mitten ins Gesicht. Videl hatte ihn im Sprung gekickt und seinen schwerfälligen Körper auf die Matte geschickt. Ächzend verlor er das Bewusstsein und landete der Länge nach auf dem Betonboden.

 

Der große Saiyaman besah sich den ohnmächtigen Verbrecher und wandte sich dann an Videl. „Das war grob“, in seiner Stimme lag ein Ton, der andeutete, dass er seinen eigenen Satz selbst nicht ernst nahm. „Und es hatte echt keine Klasse.“ Videl zuckte desinteressiert mit den Schultern. „Na und? Wie lange wolltest du dich denn mit der Flasche aufhalten?“ „Wenn wir weiter zusammen arbeiten wollen, sollten wir über unser Auftreten reden“, sagte Saiyaman entschlossen und stemmte die Fäuste in die Hüfte. Videl wollte schnell das Thema wechseln bevor er wieder seine albernen Superheldenposen abziehen konnte, aber stattdessen wurde sie in Bruchteilen von Sekunden von Reportern umringt. Wo kamen die denn plötzlich her? Manchmal dachte sie, die würden aus dem Boden schießen wie Wühlmäuse, deren gegrabenen Gänge gerade einstürzten oder wie Schneeglöckchen, die den Frühling verschlafen hatten. Auf jeden Fall schossen sie aus dem Boden. Anders konnte sie sich dieses schnelle Auftauchen dieser Plagen nicht erklären. Während ihr Vater immer gerne ein Schwätzchen mit der Presse hielt, mied sie jegliche Interviews. Die Fragen waren eh immer die gleichen. Hattest du Angst? Wie bereitest du dich vor? Trainiert dich dein Vater extra dafür? Und so weiter. Kaum hatten sie ihr jeden Ausweg versperrt, prasselt auch schon diese und weitere Fragen auf sie ein. Es kamen weitere über das Turnier und über den großen Saiyaman und noch mehr über ihren Vater dazu. Sie hatte nicht vor auch nur eine dieser Fragen zu beantworten. Sie wollte ihnen ein knappe Aussage geben und dann verschwinden, aber diese aufdringlichen Ratten ließen sie einfach nicht zu Wort kommen und nicht entkommen. Kein Ausweg, keine Fluchtmöglichkeit. Und weitere neugierige und auch zum Teil unangebrachte Fragen flogen ihr um die Ohren. Sie war zwar bisher weniger als eine Minuten von den sensationsgierigen Reportern gefangen, aber es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Videl wusste nicht wieso, aber irgendwie fühlte sich die Hand, die nach ihrem Arm griff, nach Rettung an. Sie sah zur Seite. Saiyaman stand neben ihr und sah sie an. „Entschuldigung Miss“, sagte er mit seiner albernen Superhelden Stimme, „wir müssen noch zu einem weiteren Einsatz. Ich schlage vor, dass sie die Pressekonferenz auf später verschieben.“ Er konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. Auch wenn er sich an Videl wandte, war es an die Reporter gerichtet. Er ließ weder Videl noch irgendjemanden sonst die Zeit etwas auf seine Aussage zu erwidern, hob sie mit beiden Armen hoch und flog mit ihr davon, während die Journalisten weiter Fragen in ihre Mikros riefen. Videl sah zu ihnen, während sie sich immer mehr entfernten und schmunzelte amüsiert. „Diesmal hast du mich wirklich gerettet.“ Gohan grinste sie an. „Ach und all die vorigen Male zählen nicht weil?“ Sie ignorierte die Frage einfach. Mittlerweile waren sie außer Sichtweite. „Weißt du, du musst mich nicht mehr tragen“, sagte sie mit einem Zwinkern, löste sich von ihm und fing an zu schweben. „Sehr gut, du hast geübt!“, nickte er anerkennend. Sie lächelte und begutachtete ihr Schweben. „Ja es geht mir immer leichter von der Hand.“ Videl sah zur Stadt runter und ihr Lächeln wurde zu einem Seufzen. „Das war ein kurzes Vergnügen...“, sie fasste sich in die kurzen Haare. „Durch die neue Frisur wurde ich nicht so schnell erkannt und hatte auf der Straße viel mehr Privatsphäre... Das kann ich jetzt wohl knicken.“ Videl wollte nicht mehr zurück in die Stadt. Jetzt musste sie damit rechnen den Journalisten wieder zu begegnen. Gohan Tippte sie an und lächelte. „Wie wärs wenn wir unser Date woanders fortsetzen?“ Ohne ein weiteres Wort flog er vor. Für seine Mitschülerin war es erstaunlich wie gut er sie verstand ohne, dass sie etwas sagen oder erklären musste. Dankbar flog sie ihm hinterher.

 

Gohan hatte nicht wirklich einen Plan wo es jetzt hinging. Er war nur einer inneren Eingebung gefolgt, aber die Frage nach dem Ziel wurde für beide auch schnell unwichtig. Aus einem friedlichen nebeneinander her Fliegen wurde ein ausgewachsenes Wettrennen in dem Videls Ehrgeiz von ihr Besitz ergriff. Gohan versuchte es seine scharfsinnige Freundin nicht merken zu lassen, dass er sich dabei zurück hielt. Die Teenager schlugen Loopings und versuchten den anderen abzuhängen, aber sobald einer außer Sichtweite war, tauchte dieser an einer anderen Stelle wieder auf. Sie verlagerten das Rennen in Bodennähe und durchquerten einen Laubwald. Videl flog geschickt zwischen den einzelnen Bäumen hin und her. Sie wurde sogar etwas unvorsichtig was ihre Geschwindigkeit anging. Ein weiteres Mal drehte sie sich um, um nach Gohan zu sehen. Er war nur wenige Meter hinter ihr. Noch während sie ihn ansah, rief er ihr zu: „Videl, pass auf!“ Sie wandte ihren Blick wieder nach vorne und da kam eine dicke, alte Eiche direkt auf sie zu. Oder besser gesagt, sie kam auf die dicke, alte Eiche zu … und das sehr schnell.

 

Videl schaffte es gerade noch dem Stamm auszuweichen, streifte aber einen der tiefhängenden Äste. Sie verlor die Kontrolle und stürzte. Doch zu ihrem Glück nicht auf den Boden sondern ins Wasser. Die Eiche stand nicht weit entfernt von einem kleinen, schönen, klaren See. So war ihr ein schmerzhafter Aufprall erspart geblieben. Noch etwas benommen tauchte sie aus dem kalten Wasser auf. Sie rieb sich ihre Schulter, die von dem Baum gestreift wurde und bewegte den Arm. Nur die Schmerzen von eben... nichts Ernstes... Gohan kam zu ihr. „Bist du verletzt?“ Videl teste ihren Arm noch ein bisschen aus. „Nur mein Stolz. Aber sonst geht es mir gut.“ Gohan reichte ihre eine Hand um ihr aus dem Wasser zu helfen. „Und schon wieder patschnass, was? Vielleicht legst du es ja insgeheim darauf an, damit du dich wieder vor mir aus ziehen kannst.“ Er grinste über seinen eigenen Witz, sie tat es nicht. „Sehr witzig!“, sagte sie mit sarkastischen Unterton und ergriff seine Hand. In diesem Moment zwinkerte sie und zog ihn ruckartig zu sich hinunter. Aus Schreck fiel Gohan zu ihr ins Wasser, tauchte kurz unter und stöhnte beim auftauchen genervt. Er nahm den Helm ab und rieb sich das Wasser aus den Augen. Videl paddelte triumphierend ein bisschen zurück um ihm Platz zu machen. „Mir kam der Gedanke, dass du es vielleicht insgeheim darauf anlegst.“ Sie kicherte vor sich hin und schwamm ein bisschen durch das Wasser. Mittlerweile empfand sie es eher als erfrischend. „Oh ha, ha!“, murrte Gohan, stieg wieder aus dem Wasser auf und landete am Ufer. „Der Witz geht übrigens auf dich. Erstens sind in meiner Tasche, DEINE Klamotten von vorhin zum wechseln, die jetzt auch nass sind und zweitens....“, er machte eine Pause, nahm die Tasche von seiner Schulter, setzte den Helm wieder auf und drückte einen der Knöpfe an seiner Armbanduhr. Mit einem Blitzen und Blinken hatte er wieder seine Alltagskleidung von vorhin an. So macht er das also! Videl sah ihn fasziniert an. „...und zweitens habe ich noch meine trockenen Sachen.“ „Cooler Trick!“, rief Videl anerkennend und schwamm zu ihm ans Ufer. „Danke. Eine Bekannte hat sie entworfen. Wenn du willst, frag ich sie, ob sie dir auch eine bastelt. Dann würdest du auch so ein Kostüm kriegen.“ Sie winkte ab. „So viel Überzeugungsarbeit kannst du gar nicht leisten. Würdest du jetzt bitte aufhören zu prahlen und mir raus helfen?“ Sie streckte ihm ihre Hand entgegen. „Klar...“, sagte er leicht enttäuscht. Die Vorstellung einen Partner im gleichen Kostüm zu haben, kam ihm so cool vor. Wieso war er der einzige, der das so sah? Viel Zeit um zu schmollen hatte er nicht. Als er ihre Hand ergriff zog sie ihn ein weiteres Mal ins Wasser. Wieder tauchte er auf, wischte sich das Wasser aus den Augen und sah sie quängelig an. „Was zur Hölle soll das!“ Videl lachte: „Du fällst auch auf alles rein, oder?“ Sie spritzte ihm herausfordernd Wasser entgegen. Sein ernstes Gesicht wich einem Lächeln. Er wich den Wasserspritzern aus und erwiderte mit mehr Wasser. So ging das eine Weile zwischen den beiden hin und her. So konnte man alles um sich herum vergessen. Es tat ihnen gut auch einfach mal albern sein zu können. Mit Lachen baut man doch am besten Stress ab. Für Videl war es so , als wäre sie heute, oder jemals, nie von Reportern oder irgendwem sonst belästigt worden. So ausgelassen zu sein, mit jemanden der sie zum Lachen brachte, mit jemanden der mit ihr lachte, das machte glücklich.

 

Videl wandte sich einem Wasserschwall ab und drehte sich gleich wieder um, um mit einem kräftigen Wasserspritzer Rache zu nehmen, aber sie konnte ihren Arm nicht mehr durchziehen. Gohan war ganz nah an sie heran gekommen und griff nach ihrem Arm. Die andere Hand legte er auf ihren Rücken und zog sie ganz an sich heran. Sogar im kalten Wasser konnte sie seine Wärme spüren. Die eben noch sprühende Aufregung der beiden Teenager wurde durch elektrisierende Ruhe ausgetauscht. „Hab dich...“, flüsterte Gohan ihr zu und sie schmunzelte leise. Er legte seinen Kopf auf ihre Stirn und sie verharrten kurz so. „Lass uns aus dem Wasser gehen“, sagte er ruhig. Videl blickte ihn an. Seine dunklen Augen ruhten auf ihr und warteten geduldig auf eine Antwort. Gott, er hat so schöne Augen.... Videl konnte schon länger nicht mehr abstreiten wie sehr sie ihn mochte. Alles an ihm. Wie er lachte, wie er die Welt betrachtete, wie er sich für Dinge begeisterte, wie er kämpfte, wie mutig er war, wie bescheiden er war, wie sich seine Haut anfühlte, wie seine Haare dufteten und wie er sie ansah. Natürlich hätte ein Teil von ihr, ihm gerne gesagt, was sie für ihn empfand, aber ihre Lippen blieben versiegelt. Nicht, dass sie sich nicht traute oder Angst hatte, aber sie war gerade einfach hypnotisiert. Manchmal wurde dieser schüchterne Kerl, den man so leicht in Verlegenheit bringen konnte einfach so komplett anders. Dann wurde er nicht mehr wegen jeder Kleinigkeit rot oder fing an zu stottern. Dann wurde selbstbewusst, flirtete und hatte einen animalischen, ruhigen Ton in der Stimme, der ihr angenehme Stromstöße verpasste und ihren Bauch kribbeln ließ. Als Videl sich nicht regte, wollte Gohan noch einmal nachfragen. Doch in dem Moment, als er den Mund öffnete, drückte sie sich zu ihm hoch und küsste seine weichen Lippen. Überrascht von ihrer plötzlichen Aktion tauchten die beiden ein Stück ins Wasser ein, aber der Kuss wurde nicht gelöst. Gohan erwiderte ihn. Diese Zweisamkeit hatte Gohan ersehnt. Keine unliebsamen Hindernisse zwischen ihnen, wie kleine Brüder, die Angst, dass es zwischen ihnen seltsam werden könnte, keine Eltern und keine Geheimnisse! Naja... fast keine Geheimnisse. Es gab immer noch ein paar Dinge die Gohan ihr nicht erzählen konnte. Um ehrlich zu sein, sogar so viele Dinge, aber musste er sich genau jetzt darum Sorgen machen? Er hatte gemerkt, dass der große Saiyaman nur die Spitze des Eisbergs war. Die Vorstellung Videl könnte sich abwenden, wenn er ihr alles über ihn erzählt wurde schon seit Tagen immer größer. Was wenn sie ihn für einen Freak halten würde, wenn er ihr von Aliens, seinen früheren Kämpfen, seiner Kindheit und vor allem von den Cellspielen erzählen würde? Was wenn ihn nicht mehr mögen würde? Was wenn sie das hier bereuen könnte?


Nachwort zu diesem Kapitel:
Man bin ich ein Arschloch hier einen Cut zu machen!!! Wird es jetzt doch endlich romantisch? Oder bekommt Gohan kalte Füße? Da müsst ihr doch wohl bis zum nächsten Kap warten^^ hehe!

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