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Yu-Gi-Oh! Gx - Angels and Shadows (Year 1)

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Runde 1: Die Duell Akademie

Es war ein ruhiger Tag in der Duell Akademie.

Wir Studenten aus dem ersten Jahr saßen in Klassen unterteilt im Hörsaal und lauschten – mehr oder weniger gebannt – Professor Banners Theorien über die Milleniums-Gegenstände. Ich fand dieses Thema äußerst interessant, vor allem, als er von den Schattenspielen begonnen hatte, doch ein leises Schnarchen hinter meinem Rücken riss mich stets aus meiner Konzentration.

Ein Mitstudent namens Jaden Yuki aus dem Hause Slifer Red hatte sich nämlich, kurz nachdem der Unterricht begann, Pupillen auf seine Augenlider gemalt und sich ins Reich der Träume begeben. Dabei versuchte sein etwas kleinerer Freund mit hellblauen Haaren namens Syrus kontinuierlich sicherzugehen, dass Jaden nicht zu laut schnarchte. Es wäre echt schön, wenn diese zwei Duellanten hinter mir auch interessierter dem Unterricht folgen würden. Auch ich wollte nicht für immer in Slifer Red bleiben. Unser Hauslehrer, Professor Banner, war sehr nett und ein guter Koch, aber unsere Unterkunft war mehr als nur ein wenig Renovierungsbedürftig.

Gebannt widmete ich mich wieder dem Monolog von unserem Dozenten, „-iele der Schatten wurden im Alten Ägypten als Ersatz von Krieg verwendet. Ein mächtiger Pharao ging sogar so weit und konnte mit einem dieser Spiele die Welt retten. Manche sagen, dass diese Spiele der Schatten nur ein Mythos seien, aber andere glauben fest daran, dass sie noch existieren. Ich möchte gerne, dass Sie als Selbststudium sich Gedanken darüber machen, ob Sie selbst an die Existenz der Schatten glauben oder nicht. Eine kleine Begründung ist erwünscht.“, er lächelte, obwohl… er lächelte fast immer, „Dann wünsche ich Ihnen einen schönen Nachmittag.“, er nahm seine getigerte Katze namens Pharao auf den Arm und verließ den Lehrsaal durch den Dozenteneingang.

Als wäre das Verlassen des Professors ein Stichwort gewesen, kehrte Unruhe in den Saal ein. Jeder wollte so schnell, wie möglich in den verdienten Feierabend. Ich blieb noch ein wenig sitzen und dachte über diese Spiele der Schatten nach. Ich glaubte fest daran, dass so etwas existierte. Ich konnte mich noch an das Battle City Finale zwischen Marik und Yugi Muto erinnern… dies schien mir auch kein normales Duell gewesen zu sein. Es war ein furchtbarer Gedanke: nach einem Spiel gefangen in der Dunkelheit. Was mochte wohl in diesen Schatten lauern? Monster? Dämonen? Ungeheuer?

Ein eisiger Schauer lief mir den Rücken hinunter. Wenn diese Spiele wirklich existierten wollte ich nicht an einem teilnehmen.

Ein lautes Gähnen riss mich aus den Gedanken, Jaden war wohl aufgewacht oder wurde von Syrus geweckt.

„Der Tag heute verging ja wie im Flug.“, witzelte Jaden.

„Ja, Jay. Für dich vielleicht.“, antwortete Syrus. Aber er war nicht sonderlich böse, sondern eher amüsiert.

Inzwischen war der Saal schon fast leer. Langsam packte ich meine Unterlagen zusammen, klemmte mir die Duel Disk an den Arm.

In den drei Wochen, seit ich auf der Akademie-Insel lebte habe ich es irgendwie noch nicht geschafft wirklich Freundschaften zu schließen. Ich hatte auch keine Zimmergenossin, denn hier in Slifer Red waren Mädchen eher selten. Somit bewohnte ich ein Doppelzimmer alleine. Leider. Irgendwie fühlte ich mich etwas einsam. Es war nicht so, als ob ich nicht versucht hätte, Bekanntschaften oder Freundschaften zu schließen, aber Ras und Obelisken würdigten uns Slifer keines Blickes und der Rest schien mich unheimlich zu finden… ich wusste leider nicht genau, woran es lag. Ich war sehr in mich gekehrt, immer freundlich und ließ mir fast alles gefallen. Aber eigentlich… ich hatte mir schon immer schwer getan Freunde zu finden. Nur hatte ich dieses Mal die Hoffnung, dass es auf der DA anders werden würde.

Langsam stand ich auf und folgte den Treppen Richtung Ausgang. Ich würde heute wahrscheinlich, sobald ich an der Unterkunft angekommen bin, erst einmal zu Mittag essen und dann lernen. Wenn ich noch ein wenig Zeit vor Einbruch der Dunkelheit hatte, würde ich noch ein wenig das Gelände der Duell Akademie erkunden.

Ich passierte eine Gruppe von Obelisk Blues, die ein paar Meter vor der Tür entfernt standen, als ich plötzlich über etwas stolperte. Ich konnte mein Gleichgewicht nicht mehr halten, ruderte mit den Armen. Doch dies brachte nichts. Langsam fiel ich die Treppen herauf. Ich konnte mich gerade so mit meinen Armen abfangen, doch meine Sachen fielen auf den Boden. Meine Knie schmerzte, denn sie hatten bei dem Sturz eine Treppenkante erwischt. Schmerztränen schossen mir in die Augen. Worüber war ich gestolpert? Doch dann hörte ich das Lachen und mir wurde klar, was passiert war. Einer der Obelisken hatte mir das Bein gestellt.

Mir war das alles so peinlich. Doch gleichzeitig war ich wütend. Hektisch sah ich mich um und bemerkte, dass mein Deck aus der Disk gerutscht war. Die Karten lagen überall um mich herum verstreut. Ich spürte wie viele Augen auf mir ruhten. Das Gelächter war erdrückend. Am liebsten wollte ich im Erdboden versinken.

„Warum findet ihr das so lustig?“, fragte plötzlich eine Stimme hinter mir, während ich noch dabei war, meine Karten zusammen zu suchen. Irritiert sah ich nach hinten: Jaden blickte ernst die Gruppe Blauträger an.

„Weil eine Niete auf dem Boden kriecht, wie es sich für solch niederes Getier gehört.“, antwortete einer von ihnen. Ich war mir sicher, dass er auch die Person war, die mir das Bein gestellt hatte.

„Slifer sein bedeutet nicht, dass man sich nicht gut duellieren kann!“, antwortete Jaden, „Und bevor ich einen Mitstudenten so behandele wie ihr, da bleib ich lieber für immer ein Slifer!“, er beugte sich zu mir herunter und half mir, meine Karten zusammenzusuchen. Dankbar sah ich ihn an, er reichte mir einen Teil meines Decks, „Willst du dir das gefallen lassen?“

Diese Frage hatte ich befürchtet. Ich hatte das Duellieren geliebt, aber seit ein paar Wochen tat mir allein der Gedanke an ein Duell weh. Ich hatte Angst davor… und Heimweh.

Ich nahm den Rest meines Decks entgegen, hob meine Notizen vom Unterricht auf. Unsicher stand ich auf, sah Jaden an und schüttelte leicht den Kopf. Fragend sah er mich darauf hin an, weil er nicht verstehen konnte, warum ich nicht auf ein Duell scharf war.

„Ohhh, die Niete hat Angst!“, witzelte der Verantwortliche für meinen Sturz.

Ich holte Luft, um zu antworten, um mich hier irgendwie ohne ein Duell rauszureden, doch bevor ich einen Ton herausbrachte antwortete mein Hauskollege für mich, „Nein, hat sie nicht! So etwas lässt sich-“, er brach ab und sah mich fragend an, „wie heißt du eigentlich“

„Jane Yaki.“, gab ich perplex zurück. Mit seiner Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Allerdings wurde mir auch schnell klar, dass er ein ziemlicher Hitzkopf war.

„So was lässt sich Jane nicht gefallen!“, beendete er seinen zuvor unterbrochenen Satz.

„Mit diesen läppischen Karten will die sich duellieren? Schau sie dir doch an, sie ist nicht mal fähig für sich selbst zu sprechen!“, höhnte mein etwaiger Gegner, „Wenn sie was im Duellieren drauf hätte, dann wäre sie kein Slifer. Mit diesen mickrigen Karten hätte sie keine Chance gegen mich und das weiß sie, sonst hättest du nicht als ihr Sprachrohr einspringen müssen. Schau sie dir doch an: sie ist ein Niemand. Du kennst noch nicht einmal ihren Namen.“

„Na und? Ich hatte auch keine guten Noten in dem Test, habe aber Dr. Crowler geschlagen und bin ein Slifer. Die Häuserfarbe hat nichts mit dem Können zu tun. Ich kannte ihren Namen nicht, aber ich habe auch nicht wirklich ein gutes Namensgedächtnis.“

„Das ist wahr.“, stimmte Syrus aus dem Hintergrund zu.

„Mal davon abzusehen- wer bist du eigentlich?“, fragte Jaden den Obelisken.

Seine Kumpels und er waren offensichtlich empört, „Das soll wohl ein Witz sein! Ich bin einer der besten Obelisken im ersten Jahr – Devan Yard!“

Wie in Trance beobachtete ich den Wortwechsel. Es war nett von Jaden, dass er sich für mich einsetzen wollte, doch er reitete mich ziemlich in die Patsche. Ich wollte mich nicht duellieren, vor allem nicht mit einem der besten meines Jahrgangs. Mein Deck war stark, ja, aber ich nicht. Ich fürchtete mich zu sehr davor, „Jaden, bitte nicht¬“, flüsterte ich, doch er schien mich nicht zu hören

„So, Devan, unsere Jane fordert dich – im Namen der Slifer Reds – zu einem Duell heraus! Heute, um fünfzehn Uhr.“, kündigte Jaden in meinem Namen an.

„Was?“, fragte ich, Devan und seine Gruppe – im ungläubigen Ton – synchron.

„Ja. Und sie wird es dir richtig zeigen!“

„Das werden wir ja sehen.“, meinte Devan nur, während er mit seiner Gruppe von dannen zog.

Ich schluckte, begann ein wenig zu zittern. Ein Duell war schon furchterregend, aber wie sollte ich im Namen meines Hauses dieses Duell gegen Devan gewinnen?



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