Zum Inhalt der Seite

Yu-Gi-Oh! Gx - Angels and Shadows (Year 1)

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Runde 36: Zurück im Unterricht

Mittlerweile waren einige Wochen seit dem Entscheidungsduell zwischen meinen Freunden und den Gebrüdern Para Dox vergangen. Ich durfte wieder den Unterricht besuchen, musste aber leider weiterhin im Krankenzimmer – zur Beobachtung – übernachten. Wie lange sollte das noch weitergehen? Meine Wunden waren zum Großteil verheilt… nun… verheilt war ein wenig übertrieben… sie bluteten nicht mehr, ich konnte mich halbwegs normal – ohne Schmerzen – bewegen. Zwar benötigte ich um die Bisswunde vom König der Zombies an meinem rechten Arm keinen Verband mehr, und auch keinen an meinem Kopf und Hals, aber der Rest war immer noch bandagiert. Zum Glück sah man das nicht allzu sehr, wenn ich meine Slifer Uniform trug: Die Stiefel und der Rock überdeckten die Verbände an den Beinen, meine Armstulpen ließen nichts von den Brandwunden und Schnitten erahnen, genauso wenig, wie mein rotes Oberteil.

Es war ein schönes Gefühl dem tristen Alltag im Krankenzimmer zu entkommen.

Gut gelaunt saß ich neben Jaden in Professor Satyrs Kunstunterricht. Wir sollten eine bereits existierende Karte nachzeichnen – allerdings keines der Monster, das im eigenen oder im Deck der Freunde vorhanden war. Er wollte, dass wir ein Monster aus der ‚ersten Generation‘ zeichneten und kolorierten – also eine der Karten aus dem Königreich der Duellanten oder Battle City.

Hier begann leider schon mein Dilemma. Innerhalb der Wochen, in denen ich im Krankenzimmer lag, kam ich nicht dazu, mir die DVDs über das Battle City Turnier anzusehen, dementsprechend konnte ich diesen Zeiten keine Monster zuordnen… zumindest mal nichts außergewöhnliches. Da waren Yugis Schwarzer Magier, das Schwarze Magier Mädchen, Kaibas weißer Drache mit eiskaltem Blick, die Götterkarten… und sonst? Eigentlich wollte ich etwas ungewöhnlicheres darbieten, als ein Schwarzer Magier – den sich Jaden als Motiv ausgesucht hatte.

Ich schloss meine Augen, versuchte noch ein anderes Monster aufzurufen. Aus irgendeinem Grund fürchtete ich mich davor, eine der Götterkarten darzustellen… es fühlte sich an, als könnten sie mir gefährlich werden, wenn ich sie nicht richtig traf. Würden die Götter mich bestrafen?

Ach was… aber etwas anderes kam mir in den Sinn… ein gruseliges aber faszinierendes Monster erschien vor meinem geistigen Auge, genauso wie die Schicksalstafel damals…
 

Es war ein weiblicher, großer Körper. Ihre Haut war blau, der Kopf haarlos mit spitzen Ohren und furchteinflößenden Augen. Sie wirkte wie eine Marionette… oder ein Alien. Die Gelenke sahen unrealistisch und unproportional aus – vor allem die Hüfte. Der untere Torso bestand aus einem metallischen Exoskelett – oder waren dies tatsächlich ihre Wirbelsäule und Rippen? Ihre Brust war mit einer orangenen Masse bedeckt, die zu einer Rüstung gehörte, welche auch Oberarme und Schultern schützte. An ihrem linken Unterarm trug sie einen abstehenden, ledernen Handschuh (der lila schimmerte), genauso wie eine gruselige Puppe – ein Baby? Nein… vielmehr war dies der abgetrennte Oberkörper einer kindlich aussehenden Marionette… der braune Kopf war eingeschlagen, der rechte Arm fehlte.

Diese Karte… nein… die Dunkle Todesfurcht… befand sich auf dem Feld… es war ein Duell in luftiger Höhe… der Wind peitschte durch meine Haare… war ich wirklich da?

Mein Blick fokussierte sich auf den Besitzer des Monsters… doch er war nur eine schwarze Silhouette… mit diabolischem Grinsen… und einem blutigen Verband um den linken Arm… er öffnete den Mund um etwas zu sagen -
 

„Jane?“, riss mich Jaden aus den Gedanken – war es wirklich eine Erinnerung oder vielmehr eine Einbildung?

Irritiert sah ich ihn an, „Ja?“

„Hast du eine Idee?“

In diesem Moment stand ich definitiv auf dem Schlauch, „Wovon?“

„Was für ein Monster du zeichnest…“, skeptisch musterte er mich, „Sicher, dass es dir gut geht? Du wirkst so zerstreut…“

„Ja, klar… mir geht’s gut.“, ein wenig gespielt lachend winkte ich ab, „Ich war nur am überlegen, was ich jetzt zeichne.“ – und ob dies mir wirklich passiert war, oder nicht. Allerdings kam mir auch dieser Duellant schrecklich bekannt vor… auch wenn ich ihn nicht wirklich sehen konnte.

„Und das wäre?“, fragte er interessiert… ich glaube ich hatte vergessen ihm zu erzählen, dass ich mir immer noch nicht die DVD angesehen hatte…

„Wirst du noch sehen.“, grinste ich, „Und du zeichnest den Schwarzen Magier?“

„Jep. Und Sy das Magiermädchen.“, lachte Jaden, während er auf seinen Kumpel zeigte, der etwas rot anlief.

Mit einem Nicken begann ich mich meinem Skizzblock zu widmen. Einen dünnen Bleistift in der linken Hand haltend, begann ich die Umrisse zu skizzieren, wobei ich immer detailreicher wurde.

Ich liebte es zu zeichnen – das fand ich erst jetzt heraus. Normalerweise kritzelte ich immer etwas auf meine Notizen, wenn ich mich nicht mehr konzentrieren konnte… aber ein richtiges Bild hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht begonnen… eigentlich war ich auch gar nicht schlecht, doch verglich ich meine Werke mit denen von Chumley, so hatte ich das Gefühl, dass ich ziemlich schlecht war. Chum war ein wahrer Künstler: Kreativ, großartige Strich- und Pinselführung, ein scharfes Auge für Farben…

So gut war ich nicht… definitiv…

Es dauerte nicht sehr lange – zumindest kam es mir so vor – bis ich bereit war, mein Bild der Dunklen Todesfurcht zu kolorieren.

Völlig in Gedanken nahm ich meinen feinen Pinsel in die Hand, tauchte ihn vorsichtig in eine blassblaue Farbe und begann die Stellen, die ich durch Lichteinfall als heller empfunden hatte, einzufärben. Mir war klar, dass man in der Farbgebung von Hell nach Dunkel ging.

So arbeitete ich konzentriert weiter.

Pinselstrich für Pinselstrich.

Farbe für Farbe.

Schatten für Schatten.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2016-03-28T08:24:11+00:00 28.03.2016 10:24
Dunkle Todesfurcht? das ist doch das Monster von Bakura.
Hat sich Jane etwa mal mit ihm Duelliert?
Das würde vielleicht einiges erklären.


Zurück