Zum Inhalt der Seite

Sommer ohne dich

Shirona/Hikari
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ewiger Sommer


 

— ✴ —

 

2 Tage

 

— ✴ —

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Sommer an der Küste von Isshu war warm und schwül. Obwohl die Nacht schon herein gebrochen war, hatte sich die Luft kaum abgekühlt und auch die Wellen, die ihre Füße umspülten, vermochten Shirona keine Abkühlung verschaffen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie konnte nicht schlafen, wie sie auch in den letzten Nächten nicht hatte schlafen können. Die Luft war zu drückend, die Nächte zu heiß, doch dass war es nicht, das sie bedrückte. Viel mehr war es die Tatsache, dass sie allein war – zumindest fühlte sie sich so.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sicher, da war Glacia, das um ihre Füße herum tollte und Eiskristalle im Wasser erscheinen ließ, und auch Goburias, das im Sand lag und ihr nachdenklich zusah. Doch war es anders mit den Pokémon. Sie waren ihre Freunde. Sie waren ein Teil von ihr. Goburias begleitete sie nun schon so lange – mehr als die Hälfte ihres Lebens war es an ihrer Seite gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aber es war anders. Denn sie vermisste einen Menschen, ein Mädchen, nein, eine junge Frau, die sie die letzten Male hierher nach Sazanami begleitet hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als Hikari sie das erste Mal begleitet hatte, war das Mädchen gerade einmal elf Jahre alt gewesen, noch ein Kind – selbst wenn rechtlich bereits volljährig, zumindest in ihrer Heimat: Sinnoh. Doch das war nun schon lange her und seither war Hikari in jeder Hinsicht zu einer jungen Frau heran gewachsen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und Shirona selbst? Nun, sie war beinahe dreißig, eine Erkenntnis, der sie beide nicht ewig hatten entgehen können. Vielleicht war es die ganze Zeit nur ein Traum gewesen, eine Lüge, die sie sich selbst erzählt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ja, vielleicht war sie es gewesen, die ein kleines Mädchen gewesen war. Vielleicht hatte sie sich einfach nur trösten wollen? Ja, vielleicht, vielleicht... Vielleicht dachte sie auch einfach nur zu viel darüber nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Was Hikari nun wohl tat? War sie bei jemand anderen? Hatte sie jemanden gefunden, der besser zu ihr passte? In der Welt gab es so viele Trainer, so viele Koordinatoren, so viele Abenteuer zu erleben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch Shirona war hier: Am Strand von Sazanami, wo die Wellen in einem regelmäßigen Rhythmus über den Sand spülten und ein viel zu heißer Wind vom Meer her wehte. Wo eine Gruppe Camome kreischend über den Himmel flog, an dem eine dünne Mondsichel stand. Ein Strand, der nun in der Nacht vollkommen verlassen da lag, doch tagsüber von Touristen aus der ganzen Welt besucht wurde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie dachte nicht darüber nach, warum Hikari gegangen war, wollte nicht entscheiden, ob sie sich selbst oder Hikari Vorwürfe machte – ja, wollte ihr keine Vorwürfe machen. Sie hatte gesagt, sie müsse denken, hatte gesagt auch sie – Shirona – solle vielleicht nachdenken. Sie hatte gesagt, sie würden sich wiedersehen und Shirona der Frage überlassen, ob sie das wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Denn sie war sich sicher, würde sie Hikari an der Seite eines anderen sehen, würde es ihr das Herz brechen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]War sie wirklich so melodramatisch?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Beinahe hätte sie bei diesem Gedanken gelacht, wäre ihr nur nach Lachen zu Mute gewesen. Stattdessen ließ sie sich in den Sand fallen und starte auf das Meer hinaus. Sie wusste, sie sollte schlafen, doch fand sie keine Ruhe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schwere Schritte erklangen hinter ihr. Dann beugte Goburias seinen Kopf zu ihr herunter und ließ ihn einen knappen Zentimeter über ihrer Schulter schweben. „Gobu“, dröhnte es mit schwerer Stimme und sie wusste, dass es sich Sorgen machte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist ja schon gut“, meinte sie. „Es wird schon wieder gut...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

— ✴ —

 

24 Tage

 

— ✴ —

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Tage krochen dahin. Es kam ihr vor, als würde die Zeit gar nicht vergehen. Jeder Tag, jede Stunde schien endlos zu sein. Was war nur mit ihr los?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie kannte den Namen für dieses Gefühl: Melancholie. Zu gut nur erinnerte sie sich daran, als es ihr das letzte Mal so gegangen war, doch damals hatte sie ein Mittel gekannt: Training. Reisen. Sie war damals nach Hoenn gereist, hatte die dortige Liga herausgefordert, hatte am Ende den zweiten Platz belegt, war weiter gereist. Sie hatte die Geheimnisse der Pokémon erforscht, hatte neue Menschen und neue Pokémon kennen gelernt. Am Ende war sie zur Meisterin Sinnohs geworden, dann zur Champion.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie hatte die Legenden der Pokémon studiert und sich in ihre Pflichten als Champion vertieft. Sie war so viel gereist, hatte so viel gekämpft. Sie hatte sich abgelenkt, von den Dingen, die sie wirklich bedrückten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Damals hatte sie sich verantwortlich gefühlt, auch wenn sie gewusst hatte – immer noch wusste – das was geschehen war nicht in ihrer Hand gelegen hatte. Dennoch hatte sie sich so oft gefragt, ob sie ihn – Akagi – hätte stoppen können. Am Ende jedoch war es nicht sie gewesen, die Akagi gestoppt hatte, sondern der Junge, Satoshi, und Hikari, zusammen mit Handsome und dem Idioten-Trio.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Für lange Zeit hatte sie nicht gewusst, wie sie sich fühlen sollte, aber am Ende war sie ihnen dankbar gewesen, dankbar, dass alles ein Ende hatte. Sie war dankbar gewesen, als der Junge, Satoshi, sie besiegt hatte, und sie endlich weiterreisen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und so war sie gereist, bis sie Hikari wieder getroffen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Shirona vermochte nicht zu sagen, warum sie nun hier war, in Sazanami, allein, warum sie nicht wieder reiste. Doch dieses Mal fehlte ihr der Antrieb. Dieses Mal wusste sie nicht wohin. Vielleicht war es, weil sie, Hikari, anders gewesen war vielleicht war es aber auch, weil sie, Shirona, sich ihrer selbst nicht mehr sicher war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wollte sie weiter trainieren? Wollte sie neue Gegner herausfordern? Wollte sie weiterreisen? Oder wollte sie vielleicht einfach zur Ruhe kommen? Ein seltsamer Gedanke, nachdem sie so lang gereist war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wo sollte sie hin? Zurück nach Kannagi, jenem kleinen verschlafenen Stadt im Norden Sinnohs? Konnte sie wirklich wieder zu dem ruhigen Leben dort zurückkehren? Nein, wenn sie ehrlich mit sich war, konnte sie sich so ein Leben nicht vorstellen, noch nicht. Doch brachte sie das nicht weiter in der Frage, was es war, dass sie wollte?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gedankenverloren starrte sie von dem Balkon der kleinen Villa auf das Meer hinaus, während das Buch, dass sie eigentlich hatte lesen wollten, schon seit beinahe einer Stunde auf ihrem Schoß ruhte. Sie konnte sich nicht darauf konzentrieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ja, was war es, dass sie wollte?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr wurde langsam klar, dass es diese Frage war, die Hikari gemeint hatte, als sie ihr zum Abschied sagte, dass auch sie nachdenken sollte. Ja, Hikari hatte Recht gehabt. Sie hatte eine wichtige Sache aus den Augen verloren. Sie wusste nicht mehr, was sie selbst machen wollte, was sie machen sollte, wo ihr Platz in der Welt war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seit wann?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nein, vielleicht hatte sie es nie gewusst.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

— ✴ —

 

42 Tage

 

— ✴ —

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wolken zogen über dem Meer auf, brauten sich zu einem Sturm zusammen. Ein Naturschauspiel.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war ein Nachmittag, doch die dunklen Wolken ließen den Strand vor dem Haus im Schatten zurück. Der aufkommende Sturm rüttelte an den großen Balkonfenstern des Hauses, während Shirona auf dem Sofa saß und sich fragte, ob sie früher nicht einmal in den Sturm hinausgelaufen wäre.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch nun hatte sie nur das Licht angeschaltet, so dass sich das Raum innere im Glas der Fenster reflektierte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Regen begann zu fallen. Erst war es nur ein milder Schauer, dann – plötzlich – prasselten schwere Tropfen gegen die Scheiben, während draußen der erste Donner über das Land rollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Shirona seufzte und stand auf, um zum Fenster zu gehen und hinaus zu schauen. Die Wolken schienen beinahe Pechschwarz zu sein und erinnerten sie an Unwetter, wie sie manchmal von mächtigen Pokémon beschworen wurden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie konnte sich noch gut an viele Male erinnern, die sie bei einem Unwetter draußen verbracht hatte und unter Brücken oder in Höhlen Zuflucht gesucht hatte. An Unwetter, bei denen sie zum nächsten Pokémon Center gerannt war, um in warme, trockene Innere zu kommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie erinnerte sich jedoch auch noch an die dunklen Wolken, die erschienen waren, als Akagi mithilfe von Dialga und Palkia das Dimensionstor geöffnet und am Ende, als er keine Wahl hatte, als sich zu ergeben, durch das Tor hindurch geschritten war und damit – wahrscheinlich – den Tod über die Gefangenschaft gewählt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vielleicht war das wirklich erschreckende, dass es nun schon mehr als zehn Jahre her war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich waren seither andere gekommen, die Pokémon nutzen wollten, um Macht zu gewinnen oder einfach nur fehlgeleitet waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein Blitz zuckte über den Himmel und mit einem Flackern ging das Licht aus. Wahrscheinlich war eine Leitung getroffen worden. Es würde sich wieder beheben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Für einen Augenblick huschte so etwas wie ein ironisches Lächeln über ihr Gesicht, als ein Teil ihrer selbst feststellte, wie treffend dies für ihre aktuelle Situation war, oder viel eher, dass es eine passende Analogie für ihre Gefühle war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sie vor vier Jahren in Johto auf Hikari getroffen war, war sie selbst an einem dunklen Ort gewesen. Sie hatte nie gelernt, hatte nie lernen wollen, mit diesen Dingen anders umzugehen, als davor zu fliehen. Nein, es war keine Flucht gewesen, zumindest hatte sie es selbst nie so empfunden. Viel mehr war sie einfach nie lang genug stehen geblieben, um sich mit jener Dunkelheit zu befassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Egal wie oft sie sich gesagt hatte, dass sie nie etwas hätte tun können, so hatte sie doch nie daran geglaubt. Sie war mit Akagi zusammen gereist, hatte ihn bewundert, geliebt und doch nichts tun können, als er nach und nach dem Wahnsinn verfallen war. Sie hatte es sich nie verziehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aber dann hatte sie Hikari getroffen und ohne sagen zu können, was passiert war, was es genau gewesen war, das sie dazu gebracht hatte, hatte sie mit ihr gesprochen, hatte sich ihr geöffnet und neue Hoffnung geschöpft.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hikari war ihr Licht gewesen, im wahrsten Sinne des Wortes. Ohne je darüber nachgedacht zu haben, hatte sie sich in das Mädchen verliebt und tatsächlich hatte Hikari die Gefühle erwidert – zumindest glaubte Shirona das.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch jetzt war auch Hikari gegangen und sie stand hier allein, in der Dunkelheit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

— ✴ —

 

69 Tage

 

— ✴ —

 

[JUSTIFY]Tag um Tag kroch dahin. Langsam, aber sicher begann Shirona in Erwägung zu ziehen, Sazanami zu verlassen, doch noch immer wusste sie nicht wohin. Sie wollte einen Ort finden, an den sie gehörte, hatte aber keine Ahnung, wo sie zu suchen beginnen sollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie beinahe jeden Tag, seit sie hergekommen war, war sie in Gedanken vertieft, während sie an der Promenade des nun gut gefüllten Strandes entlang lief. Sie hatte ihre Pokémon, zumindest die Pokémon, die sie aktuell mit sich führte, aus ihren Pokébällen gelassen, so dass sie nun hinter oder vor ihr herliefen und im Falle Gracias immer wieder um sie herumliefen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr Blick glitt über den Strand, den Kinder entlang tollten. Manche von ihnen wurden von Pokémon begleitet, andere waren noch zu jung. Da waren Leute, die sich einfach nur sonnten, Schwimmer im Wasser, Jugendliche, die sich einen Wasserball zuspielten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Da waren zwei Jungen, die sich am Rand des Strandes einen Pokémon-Kampf lieferten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Shirona blieb stehen und sah zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die beiden Jungen – der eine war dunkelhäutig und trug die Haare eng an den Kopf geflochten, der andere hatte wirres, braunes Haar, das ihm vom Wind immer wieder in die Augen geweht wurde – schienen noch jung zu sein, vielleicht zwölf oder dreizehn Jahre alt. Sie schienen noch nicht lange Trainer zu sein, wenn sie sah, dass beide doch unsicher waren und viele voreilige Kommandos gaben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der eine Junge, der sich wieder sein Haar aus den Augen wischte, hatte ein Emonga eingesetzt, der andere ein Hiyappu, das nun immer wieder versuchte das flinke Flughörnchen mit einer Aquaknarre zu treffen, nur um dann aus dem Weg zu springen, wenn kleine Funken den Boden vor seinen Füßen trafen. Vielleicht wusste er nicht von den Effektivitäten der Attacken, vielleicht glaubte er auch einfach, er selbst oder sein Pokémon sei so gut um diesen Regeln des Kampfes unterworfen zu sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vielleicht würde er lernen, vielleicht würde er aber nach einem Jahr einen anderen Weg einschlagen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Shirona konnte sich noch daran erinnern, wie es gewesen war, auf ihrer ersten Pokémon-Reise auf andere Trainer zu treffen. Als sie auf ihrer ersten Reise gewesen war, hatte sie selbst noch viele Fehler gemacht und doch war es jeden Tag ein wenig aufregend gewesen, als sie nicht wusste, was sie am nächsten Tag erleben würde. Jeder Tag schien voller neuer Möglichkeiten. Es gab neue Trainer zu treffen, neue Pokémon zu fangen. Es war das genaue Gegenteil von dem, was sie nun fühlte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vielleicht sollte sie tatsächlich noch einmal auf eine Reise gehen. In eine Region, die sie noch nicht bereist hatte, in der sie tatsächlich noch neues erleben konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]War sie verrückt? War sie dafür nicht zu alt? Und doch... Vielleicht war es, was sie brauchte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Shirona wandte sich von dem entschiedenen Kampf ab – Emonga hatte Hiyappu am Ende getroffen und den Kampf so für sich entschieden. Hikari hatte wieder reisen wollen, allein, hatte neue Menschen treffen wollen und vielleicht war es an der Zeit, dass sie dasselbe tat.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, passte es nicht zu ihr, melancholisch in den Tag zu leben. Zumindest passte es nicht zu ihrem Image. Sie sollte sich selbst eine weitere Chance geben, noch einmal von vorn beginnen. Ein Neuanfang.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

— ✴ —

 

81 Tage

 

— ✴ —

 

[JUSTIFY]Der Sommer neigte sich dem Ende zu, als Shirona sich auf den Weg zum Flughafen machte. Sie hatte nur leichtes Gepäck bei sich, so wie es sich für eine Pokémon Reise gehörte. Einen Rucksack mit etwas Wechselkleidung und einem Schlafsack, sowie ein paar Notrationen. Sie hatte sich entschieden mit dem nächsten Flieger nach Kalos zu fliegen, da sie Kalos nie als Trainer bereist hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Noch immer dachte sie an Hikari und fragte sich, was sie nun gerade machte. Wohin war sie gereist?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie hatte Hikari nicht gefragt, hatte nicht aufdringlich sein wollen. Als Hikari ihr gesagt hatte, dass sie wieder einmal allein reisen wollte, über Dinge nachdenken musste und es vielleicht besser war, sich zu treffen – zumindest vorerst – hatte sie nur genickt, hatte gesagt, dass sie es verstehen würde, hatte es dabei aber nicht gemeint.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch das war vergangen. Was hätte sie anderes tun sollen? Sie wollte Hikari nicht gegen ihren Willen festhalten. Auch wenn sie gerne gewusst hätte, was es war, hatten sie doch selten gestritten. Vielleicht aber war es etwas einfaches gewesen, vielleicht war sie einfach zu alt für Hikari gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war vorbei. Und sie würde neu beginnen, in Kalos.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]So saß sie hier, am Flughafen, und wartete darauf, dass ihr Flug ausgerufen wurde. Sie hatte sich einen Trainerguide für Kalos gekauft, in dem die Routen, die Arenen und die Orte, an denen Pokémon Center zu finden waren, aufgezählt waren. Es gab Bilder aus den Städten, Profile der Arenaleiter und auch einige Informationen über die dort verbreiteten Pokémon.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein neues Abenteuer – nur mit ihren Pokémon.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Während sie in den Führer vertieft war, merkte sie erst nach einer Weile, dass jemand vor ihr stand. Erst als eine sanfte Stimme zu ihr sprach, sah sie auf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hey“, sagte das Mädchen mit einem verlegenen Lächeln ohne ihr dabei in die Augen zu sehen. „Ich hatte schon gedacht, ich habe dich verpasst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hikari...“, hauchte Shirona überrascht. Halluzinierte sie etwa?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein sanftes Lächeln erschien auf den Zügen der jungen Frau. „Ich habe gehört, dass du die ganze Zeit hier warst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Shirona schwieg und sah sie nur an. Sie konnte noch immer nicht glauben, dass Hikari hier war, hatte sie doch damit gerechnet, sie nie wieder zu sehen. „Ich...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich hatte schon gedacht, dass ich dir würde hinterherreisen müssen“, erwiderte Hikari und wurde etwas verlegen. „Ich dachte schon, ich finde dich nicht wieder.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso?“, fragte Shirona vorsichtig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hikari seufzte und setzte sich neben sie, woraufhin Pochama, das sie wie immer außerhalb des Monsterballs begleitete, auf ihren Schoß sprang und Shirona einen misstrauischen Seitenblick zuwarf. Das Pokémon hatte sie nie leiden können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch Hikari sah sie an und sprach schließlich: „Ich habe doch gesagt, dass ich nachdenken wollte. Und ich habe nachgedacht.“ Sie musterte Shirona. „Und du auch, wie ich sehe.“ Ein mattes Lächeln umspielte ihre Lippen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja“, erwiderte Shirona, unschlüssig wie sie sich nun fühlen sollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du gehst auf eine weitere Reise?“, fragte Hikari.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zur Antwort nickte Shirona. „Ja. Nach Kalos.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Für einen Moment zögerte Hikari, doch dann fragte sie: „Darf ich dich begleiten?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch Shirona antwortete nicht sofort. Ihre Gedanken rasten. Hieß es das, was sie glaubte, dass es hieß? Konnte sie es wagen etwas zu sagen? Eine peinliche Pause. „Ja, sicher.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das Lächeln auf Hikaris Gesicht wurde breiter. „Danke“, flüsterte sie, beugte sich hinüber und drückte Shirona einen sanften Kuss auf die Wange.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Noch immer verstand Shirona nicht und sie wusste, sie würde fragen müssen, um es zu verstehen. Doch als der Flug ausgerufen wurde und Hikari ihre Hand in die Shironas legte, war diese nur froh, dass der Sommer endlich geendet war.[/JUSTIFY]



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Melange
2016-03-22T14:48:13+00:00 22.03.2016 15:48
Oh, eine wunderschöne Geschichte! Danke, dass du etwas zum Pairing geschrieben hast! Sie hat perfekt zum Song und zur Stimmung gepasst, die ich im Kopf hatte. <3

Bis einschließlich der zweiten Szene (der mit dem Gewitter) war ich noch unsicher, was ich davon halten sollte, weil sie bis dahin nur aus innerem Monolog besteht. Die kleinen Beobachtungen der Umgebung (Strand, Sommer, dann Gewitter, Dunkelheit) lockern diesen zwar etwas auf, aber am Ende bleiben es ja Gedanken. Aber ab dem Spaziergang am Strand, wo sie den Kampf der Jungen beobachtet, kam auch etwas "Action" in die Handlung, was mich wieder mehr hineingezogen hat. Am Ende hast du die Unsicherheit, die Vorsicht der beiden perfekt eingefangen. Ich hatte das Gefühl, beide verhalten sich als wäre die andere aus Glas und würde beim kleinsten Fehler zerspringen - was schon bemerkenswert ist, da beide ja keine Teenager mehr sind und schon viel erlebt haben. Das sagt einiges über ihre Gefühle aus.

Auf jeden Fall sehr schön! Auch der Schreibstil passt gut zur Handlung, schlicht, präzise, aber durchaus gefühlvoll. Vielen Dank dafür. :)
Von:  Changeling12
2016-03-13T14:28:35+00:00 13.03.2016 15:28
Verdammt schön geschrieben. Ich war vom Anfang bis zum Ende in dieser Geschichte gefangen x3
Mehr kann ich dazu auch nicht sagen, außer noch dass du einen echt schönen Schreibstil hast ^^
Antwort von:  Alaiya
13.03.2016 20:53
Vielen Dank :D Freut mich, dass dir die Geschichte gefällt ^-^


Zurück