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The Voice

von

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Chapter One

„Niimura-san ... wie fühlen sie sich heute?“
 

Die Stimme der jungen Krankenschwester riss Kyo aus seinen Gedanken. Er blickte von seinem Sketchbook auf und lächelte verhalten. „Es geht so ... ist Keisuke schon da?“, erwiderte er leise und erkundigte sich gleichzeitig nach seinem besten Freund und Psychotherapeuten.
 

„Kiriyama-sensei ist gerade vorgefahren. Ich nehme an, er wird gleich herkommen.“, verkündete die Schwester und Kyo nickte leicht. „Okay.“ Kyo hielt seine Antworten kurz und knapp, da er seine Stimme noch immer nicht belasten sollte.
 

Vor sechs Wochen war seine Stimme auf der Bühne gebrochen und danach hatte er kaum einen Ton rausgekriegt. Man hatte Polypen auf seinen Stimmbändern festgestellt und nachdem eine medikamentöse Therapie nicht angeschlagen hatte, hatten die Ärzte vor vier Wochen entschieden zu operieren. Nach der Operation hatte Kyo entschieden, dass er es vier Wochen ohne Sprechen zu können nicht allein zu Hause aushalten würde. Er hatte Kaoru eine E-Mail geschrieben, dass er solange nach Kyoto fahren würde und hatte sich dort mit seinem besten Freund aus Kindertagen, der gleichzeitig auch als sein Psychotherapeut fungierte, getroffen und ihm die Unterlagen der OP gegeben. Gemeinsam mit einem weiteren Freund aus Kindertagen, dem Allgemeinmediziner/Chirurgen Ryohei Tateno hatten sie entschieden, dass Kyo sich am besten solange in der Privatklinik des letzteren einquartierte und dort von den beiden betreut werden sollte.
 

So konnten sie ihn im Auge behalten, damit er nicht wieder damit begann, sich selbst zu verletzen, wie er es in ihrer Jugend getan hatte, wenn er mit einer Situation nicht mehr zurecht kam, und sie konnten ihm gleichzeitig bei seiner Genesung zur Seite stehen. Tateno hatte Spezialisten zur Rate gezogen, ab wann man Kyo zum Sprach- und Gesangstraining gehen lassen konnte und wer die besten Trainer auf diesem Gebiet waren.
 

Erst am Vortag hatten Kiriyama, Tateno und Matsuyama entschieden, dass Kyo mit leisem Sprechen beginnen und am Ende der Woche dann mit speziellen Übungen beginnen sollte, die ihm die Nutzung seiner Stimme im vollen Umfang, wenn nicht sogar im weiteren Umfang als zuvor möglich machen sollten.
 

Die Krankenschwester hatte Kyo allein gelassen, nachdem sie sein Bett gemacht und das Tablett mit dem Frühstück entfernt hatte. Der Sänger saß an dem kleinen Tisch beim Fenster und blickte nach draußen, während er mit seinem Kugelschreiber spielte. Abwesend richtete sich sein Blick in die Ferne und er kaute auf seiner Unterlippe herum.
 

„Hey ... wohin bist du in deinen Gedanken schon wieder abgehauen, Tooru“
 

Die Stimme seines besten Freundes kam unerwartet und Kyo zuckte heftig zusammen, fuhr dann in seinem Stuhl herum und blickte ihn böse an.
 

„Willst du mich umbringen?“, fauchte er beinahe lautlos.
 

Keisuke lachte. „Nein ... eigentlich nicht, auch wenn du das manchmal verdient hättest.“, sagte er und setzte sich auf den zweiten Stuhl, dem Sänger gegenüber. Er musterte ihn ausgiebig. „Du siehst fertig aus ... hast du heute Nacht wieder nicht geschlafen?“, fragte er ihn.
 

Einen Augenblick lang dachte Kyo darüber nach ihn zu belügen, entschied sich dann aber dagegen. Keisuke würde es doch sowieso herausbekommen. „Nein ... konnte nicht ... zu viele Gedanken im Kopf“, sagte er und deutete auf seine Schläfe.
 

„Und warum hast du die Tabletten, die ich dir verschrieben habe, nicht genommen? Die sind auf pflanzlicher Basis und machen nicht abhängig ... aber sie helfen dir beim Einschlafen“, erwiderte der Psychotherapeut.
 

„Ich mag das nicht ... pflanzlich oder nicht ... solche Sachen verändern mich ... mein Verhalten ... und damit kann ich nicht gut umgehen“, sagte Kyo offen und ehrlich. Etwas, dass er nur wenigen Personen in seinem Leben gegenüber war.
 

Kiriyama nickte. „Hmm ... okay ... aber wir müssen etwas finden, das dir beim Schlafen hilft ... sonst klappst du mir noch weg und es behindert deine Genesung ... und das will doch keiner von uns“, sagte er.
 

Der Sänger kaute auf seiner Unterlippe herum. „Gibt zwei Dinge ... keines wird dir gefallen“, sagte er ruhig, blickte dann von Kiriyama zum Fenster.
 

„Die da wären? Vielleicht ziehe ich sie ja in Erwägung“
 

Dir en Greys Vocal schnaubte belustigt. „Ja klar ... du hast mir meine Rasierklingen alle abgenommen, obwohl du selbst mir ihre Nutzung in Maßen gestattet hast ...“, sagte er und schüttelte leicht seinen Kopf.
 

„Ah ... du weißt, dass du sie hier nicht behalten darfst ... zuhause ist das was anderes.“, sagte Kiriyama. „Aber gut ... und was ist Möglichkeit Nummer 2?“
 

Ein versonnenes Lächeln zeigte sich auf Kyos Lippen, etwas, das Kiriyama schon lange nicht mehr bei dem Sänger gesehen hatte. „Daisuke“, erwiderte er schlicht.
 

„Hu? Euer Gitarrist?“, fragte er und überlegte. „Der Rotschopf, nicht?“
 

Kyo nickte leicht. „Ich vermisse ihn ... aber ich konnte ihn ja schlecht mit hierher nehmen ... einer von uns muss ja arbeiten gehen.“, sagte er.
 

„Moment mal ... du willst mir sagen...“
 

„Das ich mit Daisuke zusammen bin? Ja ... das will ich“
 

„Wie lange, Tooru? Wie lange verschweigst du uns das schon?“, fragte Kiriyama ihn auf einmal mit strengem Tonfall.
 

Kyo zuckte zusammen. „Von Anfang an ... schon seit La:Sadies“, sagte er leise und senkte den Blick.
 

„Warum?“
 

„Warum ich mit ihm zusammen bin?“, fragte Kyo. „Weil ich ihn liebe ... und weil er mir gut tut ... die Dunkelheit mit seinem Lächeln vertreibt, obwohl er selbst nicht heil ist“
 

„Nicht das, du Hornochse ... warum du uns nichts gesagt hast. Hattest du Angst?“, fragte Kiriyama ihn.
 

Ein Wenig sank Kyo in sich zusammen. „Auch ... und wir dürfen es ja nach außen hin nicht zeigen ... wir sind doch alle ewige Singles“, sagte er.
 

„Wir hätten dich dafür nicht verurteilt ... wir wissen schon lange, dass du fürs andere Team spielst ... wahrscheinlich länger, als du selbst es wusstest“, sagte er und lachte leise auf. „Ihr und ewige Singles ... hat Shinyas Frau nicht gerade erst Söhnchen Nummer zwei auf die Welt gebracht?“
 

Der Sänger nickte leicht. „Ja ... okay, mag sein ... aber trotzdem ... ich ... außer der Band weiß es niemand ... auch unsere Familien nicht“, sagte er und blies dann Luft in seinen Pony. „Ja ... Takuma“, nickte er.
 

„Okay ... aber wenn er dir hilft, dann ruf ihn an und sag ihm, er soll zumindest übers Wochenende herkommen ... du brauchst Schlaf ... und wenn ich mir sicher wäre, dass du artig wärst und nicht sofort wieder alles so machst, wie vorher und deine Stimme damit ruinierst, dann würde ich dich ja sogar gehen lassen, aber ich kenne dich ... ich will dich hier behalten, bis deine Trainer das Okay geben, dass du wieder auf 100 % bist und ohne Probleme auf die Bühne kannst ... und vor allen Dingen, dass du das Stimmtraining erhältst, dass deine Stimme braucht“, sagte er.
 

„Okay ... ich schreib ihm ... er weiß noch nicht, dass ich wieder sprechen darf ... und das soll er auch erst erfahren, wenn er hier ist“, sagte er leise und zückte sein Handy, schickte Daisuke eine SMS mit der Bitte, dass er nach Kyoto kommen sollte.
 

Kiriyama nickte leicht. „Okay ... du darfst nachher zum Sprechtraining ... sie hat‘s doch eher geschafft, als gedacht ... tu mir nur einen Gefallen und lass Matsuyama-san leben, okay?“, sagte er.
 

Kyo nickte leicht. „Kommt sie hierher oder muss ich in irgendeinen der Behandlungsräume?“, fragte Kyo noch.
 

„Sie kommt her“
 

„Okay ... dann bleib ich auf dem Zimmer“, sagte er.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  myamemo
2016-03-04T18:51:59+00:00 04.03.2016 19:51
Einfach so was neues hochgeladen, ohne dass ich es wusste, also wirklich ö.ö
Aber das erste Kapitel macht Lust auf mehr ^^
*knuddel*
Antwort von:  ScarsLikeVelvet
04.03.2016 19:54
Jopp ... einfach so.


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