Zum Inhalt der Seite

Right Here

MariChat - Together
von
Koautor:  Iridescent

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Confession

Eigentlich war es eine ziemlich ruhige Nacht in Paris, genau wie auch schon der vergangene Tag. Keine unerwarteten Angriffe, kein Chaos und kein zwanghaftes wachbleiben, damit man morgens einmal ohne Probleme in die Schule kommen konnte. Eigentlich der perfekte Moment um einer gewissen Dame endlich das zu sagen, was ihm - Chat Noir - schon lange auf der Zunge brannte. Eigentlich. Denn so weit sollte es dann doch nicht kommen. Zumindest hatten sich Ladybug und er gerade getroffen, ein wenig herumgealbert und genau in diesem Moment ertönten die ersten Schreie ganz in der Nähe.

"Oh, verdammt", fluchte Chat. Warum um alles in der Welt hatte er nur immer wieder gerade dann Pech, wenn er die Chance endlich einmal ergreifen wollte? Allerdings schien Ladybug nicht sonderlich enttäuscht über die Situation zu sein, freute sie sich wohl eher endlich wieder etwas Action zu haben.

"Kein Geflirte heute Nacht, mein Lieber", meinte sie. Ohne groß darüber nachzudenken machte sie sich auch gleich auf den Weg.

"Wie du wünschst, my Lady." Begeisterung hörte sich anders an, allerdings würde er sie auch nicht alleine gehen lassen, auch wenn er ihr nur hin und wieder mal eine Hilfe war. Die meiste Arbeit machte noch immer sie, konnte er alleine nie etwas ausrichten.

"Wie groß ist die Chance, dass man in einer RUHIGEN Nacht, in einer friedlichen und so romantischen Stadt... um diese Uhrzeit ein Monster-Motorrad zu Gesicht bekommt?", wollte Chat wissen.

"Größer als sich die Sterne ansehen zu können?", mutmaßte sie. Nicht, dass sie so ein großes Verlangen danach hatte das gerade mit Chat Noir zu tun, aber irgendwie war es eine Tatsache. Wen oder was auch immer es diesmal getroffen hatte, es sollte kein all zu großes Problem darstellen. Wenn man mal die Tatsache wegließ, dass das Ding alle aufweckte und den nächtlichen Straßenverkehr durcheinander brachte. Im Gegensatz zu ihren anderen Akumas war das fast schon Kindergarten. Nun ja, fast.
 

Wie immer schwang Ladybug so elegant wie mögich, gefolgt von ihrem schwarzen Kätzchen über die Dächer, bis sie die ersten Worte mit ihrem Gegner wechselten. Gesprächig war der Typ nicht, aber zumindest leicht zu durchschauen.

"Pass doch auf! Man fährt nicht so einfach über den Schwanz einer Katze", knurrte Chat, der dem Motorrad gerade noch ausweichen konnte. Dadurch, dass er sich aufregte, lenkte er die gesamte Aufmerksamkeit auf sich, was Ladybug erst recht zuspielte und sie nicht lange brauchte um es zu stoppen und zurück zu verwandeln.

"Bye, bye little Butterfly", sagte sie, noch während Chat den Schwanz seines Lederanzuges streichelte und nur das Gesicht verzog. Immerhin war es geschafft und wieder Ruhe. Nur nicht mehr so viel Zeit, wie er es sich wünschte.
 

"Das wars dann wohl für heute", seufzte sie. Zugegeben, gegen noch etwas an der frischen Luft zu sein hatte sie nichts, aber jetzt außerhalb noch etwas zu Essen für Tikki aufzutreiben, zu warten und wieder zurück kommen, war nicht mehr in ihrem Zeitplan enthalten. "Wir sehen uns." Ladybug war gerade dabei sich zu verabschieden, als sie spürte, wie sie festgehalten wurde.

"Warte. Nur noch einen Moment", bat er sie. Er wusste, dass nur noch ein minimaler Zeitraum zur Verfügung stand, aber er wollte es endlich loshaben. Es würde doch sowieso immer wieder etwas dazwischen kommen und einer von beiden musste am Ende verschwinden. Er wollte es ihr wenigstens einmal gesagt haben... auf eine Antwort konnte er warten.

"Ich muss wirklic-"

"Vergiss das seinen Moment", setzte er an und legte einen Arm um ihre Hüfte um sie ein wenig näher zu ziehen, jedoch noch weit genug von ihm entfernt, nur damit sie nicht auf die Idee kam wirklich sofort zu verschwinden. "Ich halte das nicht mehr aus, ich muss es dir einfach sagen", kurz stoppte er, holte tief Luft und sah ihr dabei in die Augen. "Ladybug, ich... liebe dich."
 

Ladybug erstarrte in seinen Armen. Ihre Augen weiteten sich, doch kurz darauf wich sie seinem Blick aus. Leise erwiderte sie nach einer Weile: “Es tut mir leid, Chat Noir. Ich liebe jemand anderen.” Sie löste sich und entfernte sich langsam von ihm, während sie sich mehrmals entschuldigte. Chat Noir war wie erstarrt, er konnte keinen Muskel mehr bewegen und starrte Ladybug verzweifelt an. Seine Augen schienen leer, genau wie sein Herz. In diesem Moment war er nur eine Hülle und die Zeit verging so langsam, dass ihm jede Sekunde wie tausende von Minuten vorkam. Als Ladybug ihm einen mitleidigen Blick zuwarf und über die Dächer von Paris verschwand, spürte er, wie sein Herz zersprang. Er fiel auf die Knie und sah schweigend gen Himmel, vergaß alles um sich herum, die Zeit verging und es begann sogar zu regnen. Irgendwann meldete sich Plagg zu Wort, Chats Verwandlung würde nicht mehr lange anhalten. Er wusste nicht, wie er von selbst den Weg nach Hause fand, denn er war nach wie vor in seinem Inneren erstarrt. Als er sich in seinem Zimmer zurück verwandelte und sich Plagg lauthals darüber beschwerte, dass er mit Sicherheit krank werden würde, hörte Adrian nur ein dumpfes Rauschen in seinen Ohren. Er sagte kein Wort, sondern fiel auf sein Bett und starrte an die Decke. Irgendwann fielen ihm zwar kurz die Augen zu, doch es blieb nicht dabei.
 

Der nächste Tag wurde einer von Adriens grausamsten in seinem bisherigen Leben. Er hatte die ganze Nacht kein Auge zu gemacht und hatte einen langen Schultag. Er quälte sich schweren Schrittes mit Nino an seiner Seite zur Schule. Nino versuchte in Erfahrung zu bringen, was mit ihm los war, doch er antwortete nur “Nichts” und starrte weiter auf den Boden vor sich. Als sie bei den Schultreppen auf Alya und Marinette trafen, ignorierte Adrien alle Beteiligten und stieg die Treppen hinauf. Im Unterricht hörte er nicht zu, starrte einfach vor sich hin und dachte über alles und gleichzeitig über nichts nach. Er merkte, wie seine Freunde sich um ihn sorgten, doch er konnte ihnen wohl schlecht sagen, was los war.

Marinette beobachtete ihn den ganzen Tag mit großer Sorge, doch so sehr er dies zu schätzen wusste, ihm war gerade nicht mehr zu helfen. Marinette hielt es nicht lange aus Adrien so traurig zu sehen und den Grund nicht zu wissen. Also riss sie all ihren Mut zusammen und ging in der Pause zu Adrien. Mit Nino hatte sie bereits vorher gesprochen, sodass sie allein waren. Er saß allein auf einer Bank und sie setzte sich leise zu ihm. Nach einer Weile holte sie tief Luft und fragte dann mit zittriger Stimme: “Adrien, wenn du jemanden deine Sorgen mitteilst, wird sicher alles besser, glaube mir.” Er antwortete gedankenverloren: “Aber mir ist nicht mehr zu helfen.” “Was ist bitte passiert? Erzähl es mir, du musst mir auch nicht alles genau schildern, aber bitte verrate mir, was mit dir los ist.”

Marinette sah ihn traurig, aber aufrichtig an. Was seltsam war, denn normalerweise brachte sie keinen Ton in Gegenwart von Adrien heraus, das war ihnen beiden klar. Adrien hatte immer das Gefühl, dass sie ihn nicht besonders mochte, denn zu allen anderen war sie so offen und liebevoll. Aber er bewunderte ihre Stärke, dass sie sich trotzdem um sein Wohlergehen sorgte und Interesse an ihm zeigte, obwohl sie sich nicht mal richtig kannten. Also seufzte er und begann zögernd: “Meinem besten Freund wurde das Herz gebrochen. Nein, es wurde in tausend Stücke zerrissen. Er wird nie mehr der Selbe sein und das macht mich fertig, denn er ist wie ein Teil von mir.”

Marinette schwieg eine Weile. Dann erwiderte sie mit einem traurigen Lächeln: “Ich weiß zu gut, was unerwiderte Liebe ist.”

Erstaunt sah er sie an, woraufhin sie rot anlief und schnell ihren Kopf wegdrehte. “Du kannst deinem Freund gerne ausrichten, dass er mit mir darüber reden kann. Ich kann gut zuhören. Und wenn er sich alles von der Seele geredet hat, kann er vielleicht von vorne anfangen.” Ein leichtes Lächeln huschte über Adrien’s Lippen. Er wollte Marinette schon immer besser kennenlernen und herausfinden warum sie ihn nicht mochte. Warum also nicht als sein Alter Ego Chat Noir bei ihr Trost suchen? “Ich werde es ihm ausrichten. Danke Marinette.”
 

Während des Gesprächs hatte Marinette nicht eine Sekunde darüber nachgedacht, was letzte Nacht vorgefallen war. Man konnte eigentlich sagen, sie hatte es gut verdrängt oder sagen wir es so: Sie wollte nicht daran Schuld sein, dass es jemanden wegen ihrer zweiten Identität schlecht ging. Bestimmt mochte er sowieso nur die Superhelden-Seite an Ladybug und wäre geschockt darüber, zu wissen wer sie in Wirklichkeit war. Etwas was auch ziemlich einseitig war. Im Gegensatz zu Chat Noir wollte sie nicht wissen, mit wem sie es tun hatte. Vielleicht aus Angst, dass sich dann etwas ändern könnte? Wobei es sich das ja nun schon hatte. Dabei hoffte sie, dass Chat vielleicht doch nur einen Scherz gemacht hatte... dabei klangen dessen Worte so verdammt ernst gemeint und es war ausgeschlossen, dass er sich nur einen Spaß erlaubt hatte. Und hätte sie Adrien in der Schule nicht so niedergeschlagen gesehen, dann hätte sie am Ende vielleicht doch noch darüber nachgedacht.

"Bitte, gern...", antwortete sie endlich. Dass sie mit ihm sprechen konnte lag wohl vor allem daran, dass sie sich wirklich Sorgen machte und ihre Gefühle so nur an zweiter Stelle standen. Adriens Fürsorge für seinen besten Freund - den sie eigentlich für Nino gehalten hatte - zeigte ihr mal wieder, warum sie so in ihn verknallt war. Es kam nicht oft vor, dass sich jemand um seine Freunde solche Gedanken machte, dass es einen so mitnehmen konnte. Nun, vielleicht war sie aber auch noch nicht in so einer Situation.

"Wir, ähm... sehen uns dann", meinte sie und winkte ihm schüchtern zu, obwohl sie eigentlich noch direkt vor ihm stand und sie sowieso gleich wieder in einer Klasse saßen.

"Ja, bis... dann?", gab Adrien verwirrt von sich und hob einfach ebenfalls die Hand, bis sich Marinette umdrehte und zurück zu Alya ging.

So lange das Gespräch auch auf normaler Ebene verlief, sobald sie ihn erreicht hatte, ging das Spiel wieder von vorn los. Erst als sie ein paar Schritte weiter weg war, bemerkte sie, dass sie somit ja eigentlich seinem Freund Hilfe angeboten hatte, anstatt mit Adrien selbst zu reden.

"Oh man, ich bin so blöd!", meinte sie zu sich selbst, legte die Hände ins Gesicht und schüttelte den Kopf.

"Was war es denn diesmal?", wollte Alya wissen und klopfte Marinette dabei auf dem Rücken. Scherze oder Marinette aufziehen ließ sie bleiben, hatte sie ebenfalls bemerkt, dass es Adrien nicht gut ging.

"Ich hab Adrien angeboten mit seinem Freund zu reden, anstatt mit ihm!", jammerte sie, ließ dabei die restliche Geschichte erst einmal weg, auch wenn so niemand wusste, wovon sie eigentlich redete.
 

Nachdem sie Alya dann doch die ganze Geschichte erzählt hatte, sie aber bat nichts davon weiter zu erzählen, ging der Unterricht weiter. Adrien sah immer noch nicht glücklicher aus und Marinette hoffte einfach mal, dass es etwas brachte... was auch immer es war. Vor allem wusste sie ja nicht um welchen 'Freund' es sich da handelte. Und wie sollte sie Tipps bei etwas geben, bei dem sie selbst hilflos war?

"Bis morgen", verabschiedete sich Marinette von den Anderen. Eigentlich wollte sie noch einmal mit Adrien reden, aber der war nach der Schule plötzlich verschwunden. Alya hatte heute auch etwas anderes zu tun, weshalb Marienette alleine nach Hause ging. Naja... fast alleine.

"Vielleicht ist das gerade eine neue Krankheit, dass alle Liebeskummer haben", seufzte Marinette. Das sonst so fröhliche Mädchen ging mit gesenktem Kopf nach Hause, machte sie sich noch immer Gedanken um Adrien. Dessen Gesichtsausdruck ging ihr nicht mehr aus dem Kopf.

"Ach, Marinette", hörte man plötzlich aus ihrer Tasche. Tikki hatte sie den Tag über fast vergessen. "Vielleicht solltest du dich erst einmal um dein Problem kümmern, bevor noch etwas passiert."

"Ja, ich weiß doch. Aber Adrien tut mir so Leid. Ich konnte ihm nicht einmal helfen und jetzt habe ich noch mehr damit zu tun."

"Ich würde dir ja gerne helfen, wenn ich könnte." Diesmal war es Tikki die etwas traurig klang.

"Mach dir keine Sorgen, ich schaff das schon! Fang nicht auch noch du mit diesem Blick an... zwei reichen mir!", sagte Marinette schon etwas überzeugter. Adriens Blick hatte sie allerdings wirklich kurz an letzte Nacht erinnert und wenn Tikki auch noch so aussah, dann würde sie sich erst recht die Schuld daran geben!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Xhion
2016-03-05T19:38:59+00:00 05.03.2016 20:38
Awwww *-*
Ich hoffe ja das es bald weiter geht
Ich bin schon seid ner weile nen richtiger Fan von ML *-*

Antwort von:  Ai_Mikaze
18.03.2016 20:28
Wenn es möglich ist, dann lad ich wöchentlich hoch.


Zurück