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Primrose ~ Blooming Doubts

von

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Erste Begegnung

Gegen Abend stand T.K. unschlüssig vor dem Wandspiegel im Flur. Normalerweise reichte seine gewöhnliche Freizeitkleidung, wenn er mit seiner Mutter Essen ging. Dieses Mal hatte er jedoch das ungute Gefühl, einen Dresscode einhalten zu müssen, um weder sich selbst, noch Natsuko zu blamieren.

Der erste Eindruck zählte nun mal mehr als ihm lieb war.

Seufzend drehte er sich um und verschwand in seinem Zimmer, ließ sich aufs Bett fallen.
 

„So ein Mist aber auch…“

Da er vor der Tür schon die klackernden Absätze hörte, dauerte es wohl nicht mehr lange. Noch konnte er kneifen. Wobei Takeru blöderweise einer von der Sorte war, der seine Versprechen hielt. Auch wenn draußen ein Tornado tobte, er würde sich trotzdem bis zum Lokal schleppen. Zu schwer wog seine Angst davor, die Enttäuschung in Natsus Augen zu sehen.

Wie man es auch dreht und wendet – Dieser Typ bedeutete ihr etwas. Dass sie sich bei ihren Liebsten untereinander auch ein wenig Harmonie wünschte, stand wohl außer Frage. Nur war sich der Teenager noch nicht sicher, wie sich das umsetzen ließ. Wenn er jetzt schon mit so einem schlechten Gefühl im Bauch losging, konnte es dann überhaupt gut laufen?
 

„Takeru?“

Er öffnete die Augen und entdeckte direkt über seinem Gesicht Patamon, das ihn fragend musterte.

„Was ist denn mit dir? Ich dachte, du freust dich immer so, wenn ihr essen geht.“

Von dem Treffen hatte T.K. zwar berichtet, aber für seinen kleinen Freund schien der Grund für seine Nervosität immer noch nicht ganz ersichtlich.

Bei diesem Anblick musste er leise kichern. Patamon erinnerte ihn zu sehr an ein kleines, naives Kind, das sich die Tragweite der Ereignisse nicht im Entferntesten vorstellen konnte.
 

Schließlich richtete er sich auf und ließ sich zu einer Erklärung herab, während sein Digimon es sich auf seinem Schoß bequem machte.

„Normalerweise schon, da hast du recht. Heute gehen wir aber nicht wegen des Essens hin, sondern wegen dem Freund meiner Mutter. Sie will, dass ich ihn kennenlerne.“

„Ist das denn schlimm?“, kam die Gegenfrage zurück.

„Na ja…“

Am liebsten würde er mit einem eindeutigen >Ja< antworten. Für Takeru fühlte es sich schlimm an. Total hin und hergerissen zwischen dem Glück seiner Mutter und seinen eigenen Empfindungen, wusste er bald gar nicht mehr, was er von der Sache halten sollte.

„Schlimm nicht“, entschied er, „Aber ungewohnt. Seit meiner Kindheit ist Mama alleinstehend. Nach meinem Vater gab es keinen Mann mehr in ihrem Leben. Ich weiß wohl nicht so recht, wie ich damit umgehen soll.“
 

Zumindest die halbe Wahrheit sagte er. Patamon war – von Hikari abgesehen – sein allerbester Freund, dem er blind vertraute. Eine gute Anlaufstelle, um über bedrückende Gefühle zu reden.

„Mach dir mal keine Sorgen, Takeru.“

Verwunderung zeichnete sich in der Mimik des Jungen ab. Obwohl es nicht alle Details kannte, schien sich das Wesen seiner Worte sicher.

„Wenn deine Mama diesen Mann liebt, muss er ein guter Mensch sein. Alles andere würde nicht zu ihr passen.“
 

Er musste zugeben, dass durchaus was Wahres an dieser Aussage dran war. Dabei hieß es doch: „Gegensätze ziehen sich an“. Jedenfalls lag es außerhalb seiner Vorstellungskraft, Natsuko würde sich in den Fiesling des Jahrhunderts verlieben. Mit etwas Glück stellte sich der heimliche Verehrer doch als netter Kerl heraus. Das fand er aber nur heraus, wenn er sich mit ihm an einen Tisch setzte und ihn nicht gleich mit seinen Vorurteilen erschlug.

„Da hast du gar nicht mal so Unrecht, mein Kleiner. Vielleicht sollte ich mich überraschen lassen“, stimmte Takeru zu und tätschelte seinem Partner den Kopf, „Geben wir dem Ganzen einfach eine Chance.“

„T.K, bist du fertig? Wir müssen langsam mal los!“, klopfte es an seiner Tür und unterbrach die Unterhaltungen zwischen den beiden. Ein letzter prüfender Blick zu Patamon und seine Entscheidung fiel.

„Ich versuch’s mit der Krawatte.“
 

20 Uhr. Primetime im Restaurant „Gino’s“. Gleich beim Reingehen stieg Takeru dieser leckere Duft von gebratenem Fleisch und delikaten Soßen in die Nase. Ein guter Grund, warum er dieses Lokal so liebte. Allein schon die Atmosphäre entspannte einen. Leise Musik spielte im Hintergrund, wurde fast schon von dem klappernden Besteck und den Stimmen der Leute übertönt.

Im Gebäude selbst befanden sich für normale Verhältnisse wenig Gäste. Zu dieser Jahreszeit nichts Ungewöhnliches. So wie er seine Mutter kannte, hatte sie ebenfalls einen Tisch auf der Terrasse bestellt, von der man den wunderschönen Garten sah, der eher typisch japanisch gehalten wurde.

Bei so sommerlichen Temperaturen verschlug es die Mehrheit nach draußen. Ein Wunder, dass die Betreiber überhaupt noch einen Platz für sie frei hatten.
 

Nach einer kurzen Unterredung an der Theke, gaben Natsuko und ihr Sohn ihre Garderobe ab und ließen sich vom Kellner in den Hinterbereich führen. Vorbei an den wohl geordneten Tischen, obwohl Takerus Aufmerksamkeit weniger auf der Einrichtung lag, sondern viel mehr auf den gut befüllten Tellern der anderen. Was für ein wundervoller Gedanke, so einen gleich selbst vor der Nase stehen zu haben.

So folgte er wie auf Autopilot gestellt seinem Vordermann nach außerhalb und fand sich keine dreißig Sekunden später an einem Tisch für vier wieder.
 

Natsuko bedankte sich bei dem Mitarbeiter und blickte dann erwartungsvoll zu dem Mann, der sich schwungvoll von seinem Stuhl erhob und sie strahlend anlächelte.

Takeru blieb förmlich die Spucke weg, als sich die beiden umarmten und einen flüchtigen Kuss austauschten. Diesen Abend musste er sich bestimmt sehr zusammenreißen. Diese Vertrautheit zwischen ihnen sah er gar nicht gern. Trotzdem ließ er sich nichts anmerken und wartete geduldig darauf, bis sich ihm der Fremde zuwandte.
 

„Du bist bestimmt Takeru. Hast dich aber echt rausgeputzt. Das wäre doch gar nicht nötig gewesen“, lachte der Ältere und reichte ihm die Hand.

Sah er wirklich so lächerlich aus mit der Krawatte und dem schneeweißen Hemd? Okay, seine verstrubbelten Haare passten wohl nicht so recht zu dem restlichen – wie geleckten Äußeren – Aber was sollte er schon dagegen tun? Für gewöhnlich versteckte er seine wilde Mähne ja auch unter seinem Hut. Nur empfand er das als äußert unhöflich und ließ das zusätzliche Kleidungsstück entsprechend weg. Sein Gegenüber machte allerdings auch keinen weniger gepflegten Eindruck. Normale Jeanshose, ebenso weißes Hemd und darüber einen blauen Pullunder. Auf seiner Nase parkte eine unscheinbare Brille, hinter der ein blitzendes Paar Augen hervorstach und seine fast dunkelbraunen Haare wirkten auch ein wenig durcheinander. Wobei ihn das nicht weniger sympathisch vom Anblick her machte.
 

Nicht ganz sicher, was er dazu sagen sollte, erwiderte der Schüler den Händedruck. Er lächelte schief und murmelte ein zaghaftes „Freut mich.“

„Ich heiße Tetsuya Sarusawa und das ist mein Sohn, Satoru.“

Mit einer ausladenden Handbewegung deutete er auf die vierte Person im Bunde. Gelangweilt schaukelte der Dreikäsehoch mit den Beinen hin und her, den Kopf auf beide Hände aufgestützt und er zog eine Schnute, wie Takeru sie noch nie gesehen hatte. Bei Satoru handelte es sich um einen schätzungsweise acht Jahre alten Jungen mit schwarzen Haaren und einer sehr… anstrengenden? Ausstrahlung.
 

„Willst du den beiden nicht auch hallo sagen, Sato?“, forderte sein Vater ihn auf und strubbelte ihm über den Kopf, was er mit einem leisen Knurren quittierte. Einen prüfenden Blick auf die Neuankömmlinge werfend, zischte das Kind und brachte ein leises „Tach“ über die Lippen.

Takeru setzte sich auf dem ihn angebotenen Platz. Klar, die Sache musste ja irgendeinen Haken haben. So saß er nun diesem Gör gegenüber, das sich nicht sonderlich an dem Hindernis – nämlich T.Ks Beinen – störte und weiter satt ausholte und zutrat. Was für ein reizendes Kind.
 

Statt den Knirps zurechtzuweisen, hielt sich der Blondschopf brav zurück und ignorierte das Getrampel unter dem Tisch. Früher oder später wäre er sicher mit dem Essen beschäftigt und machte nicht mehr so einen Alarm.

Damit er auch ja die Nerven behielt und dem Zwerg keinen bösen Blick zuwarf, schnappte er sich die Karte und wandte sich der wichtigsten Frage zu: Mit welcher Speise überdauerte er diesen „perfekten“ Abend des Kennenslernens, ohne einem „unschuldigen“ Kind den Hals umzudrehen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kaninchensklave
2016-07-11T05:41:15+00:00 11.07.2016 07:41
Ein Tolles Kap


Ohje das treffen kann nur schief gehen
was wohl weniger an Takeru liegt sondern an dem ungezogenen Fratz
der dringend ein paar Manieren bracht ansonten überlebt er den Abend nicht

jedoch ist auch Takerugs gutmütigleit und Geduld irgendwann am Ende und dann
wird es nciht mehr shcön sein egal wie sehr sich die beiden erwachsenen auf das Treffen gefreut haben
es wird scheitern und das mit einem Knall sobald Takeru erst mal richtig austickt

man emrkt deutlich das Tetsuya Satoru nihct unter Kontrolle hat
was Satoru brahct ist keine Stiefmuter sondern ein paar gewaltige hinten drauf
und nicht mehr der Junge braucht dringend Manieren und diese hat er ja nicht oder er ezigt sie einfach nicht

denn wenn auch nur zur Sprachen kommt das die beiden Eltern teile zusammen ziehen wollen
und das auch noch im Ausland wird Takeru sicher nicht mehr gute Mine zum Bösen spiel machen
was mich auch nciht verwundern würde das er dann mit Sack und pack zu Yamato und seinem Vater zieht

GVLG


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