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MariChat / Adrinette / PlaggTikki
von

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Midnight picnic

„Marinette?“ Tikki flog interessiert um ihre Freundin herum. Hin und wieder blieb sie vor ihr stehen und musterte den Korb, den Marinette voller Süßigkeiten und Gebäckstücke gepackt hatte. „Kommt er heute wieder?“, wollte sie grinsend wissen.

„Denk nur nichts falsches. Die Sachen sind übrig geblieben und ich habe Chat versprochen ihm mal was davon probieren zu lassen“, redete sie sich heraus.
 

Inzwischen waren fast zwei Wochen vergangen in denen Chat Noir sie regelmäßig nachts besucht hatte. Ihre anfänglichen Schwierigkeiten waren schnell vergessen, zumindest solange wie Chat nichts Schlechtes über Adrien sagte. Marinette lernte eine Seite an ihm kennen, auf die sie bisher verzichten musste: nämlich die, dass er durchaus mehr als nur Paris’ größter Casanova war. Man konnte normale Gespräche mit ihm führen, über Dinge diskutieren, die sie in der Schule durchgenommen hatte und sie fühlte sich unglaublich wohl dabei. Ganz anders als in der Gegenwart von Adrien, den sie in dieser Zeit zwar nicht vergessen hatte, aber immer weniger von ihm wahr nahm. In der Schule ging er ihr schon fast aus dem Weg und sie hatte kaum eine Chance überhaupt mal mit ihm zu reden. Wahrscheinlich war er einfach nur zu beschäftigt um etwas ‚normales’ zu tun.
 

„So, so. Du bist ganz anders zu ihm, als wenn du Ladybug bist“, stellte Tikki fest. Schade nur, dass sie immer nur das mitbekam was Marinette ihr erzählte, denn sie war anständig und lauschte nicht.

„Das bildest du dir ein. Wir reden einfach nur miteinander, anstatt Paris zu retten. Und ich weiß ja, dass er auf Ladybug steht und nicht auf mich.“

„Wenn du dir da so sicher bist“, kicherte Tikki.

„Hier.“ Marinette hielt Tikki einen von den Keksen hin, die sie eben eingepackt hatte.

„Lecker! Die sind ja noch ganz warm. Hast du die selbst gemacht?“, wollte Tikki wissen, knabberte genießerisch an dem Keks und war sich eigentlich schon ziemlich sicher, dass Marinette sie extra für Chat Noir gebacken hatte.

„Psst! Er kommt gleich“, wich sie ihr aus, schloss den Picknickkorb und deutete auf das Bett. „Ich erzähl dir nachher wie es war.“
 

Obwohl sie nun schon so oft Besuch von Chat Noir hatte, bat sie ihn nicht ein einziges Mal rein. Das Zimmer war ihr noch immer peinlich und die Bilder von Adrien wollte sie einfach nicht abhängen und auch wenn Chat davon wusste, wollte sie es ihm nicht noch einmal auf die Nase binden. Sie konnte nur von Glück reden, dass das Wetter bisher noch nicht einmal schlecht gewesen war.
 

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„Meine Idee war gar nicht mal so schlecht und ich bekomm extra Camembert“, lobte sich Plagg selbst. Wie gut nur, dass Kwamis nicht zunehmen konnten, denn den ganzen Käse, den er die letzten zwei Wochen in sich stopfen durfte, hätte ihn sicher zu einer Kugel gemacht.

„Ich muss zugeben, ich hab wirklich Spaß und halte mich an das was du und Marinette gesagt haben.“

„Und du hältst dich trotzdem von Marinette fern“, überlegte Plagg laut.

„Wovon redest du? Ich geh gleich zu ihr.“ Noch mit einem Handtuch um die Schultern war Adrien aus der Dusche gekommen und wartete nur noch, dass seine Haare trockneten.

„Ich rede von der Schule. Du verschwindest so schnell es geht, obwohl es doch offensichtlich war, dass du gern in die Schule bist“, erklärte Plagg.

„Das ist nur, weil ich nicht will, dass sie sich weiter Hoffnungen macht. Ich will ihr nicht das Herz brechen.“

„Aber du magst sie!“

„Natürlich mag ich sie.“

„Du hast sie sogar sehr gern“, pfiff Plagg und streckte ihm die Zunge heraus. Er konnte dem Handtuch von Adrien gerade noch entkommen. „Ich hab doch recht, ich spüre deinen Herzschlag jedesmal, wenn du in ihrer Nähe bist!“

„Es gibt nur Ladybug für mich“, stellte Adrien klar. Leider hatte er jetzt nur nicht mehr die Möglichkeit ihr das auch zu zeigen. Er flirtete ja eigentlich nur noch mit Marinette und verbrachte seine komplette freie Zeit mit ihr, wenn er nicht gerade die Stadt retten musste.

„Will ich dir auch geraten haben. Ich will Tikki mal wieder sehen“, teilte er ihm dreist mit.

„Tikki?“

„Ladybugs Kwami. Ihr könnt nicht ewig voreinander wegrennen.“

„Du weißt auch nicht was du willst. Aber ich werde jetzt trotzdem erst zu Marinette gehen.“

Damit war Plagg zwar schon in Tikkis Nähe, aber solange Adrien, Chat Noir bleiben würde, hätte es auch keinen Sinn. Plagg konnte sie so nicht persönlich treffen und nur ihre Anwesenheit spüren. Etwas, das er in der Schule sowieso schon immer tat und auch hier konnten sie nicht miteinander kommunizieren, war es viel zu gefährlich, dass Adrien und Marinette etwas mitbekommen würden.
 

„Plagg, Transformation!“
 

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Ein wenig später fand sich Chat Noir erneut auf Marinettes Terasse wieder.

Voller Vorfreude klopfte Chat an Marinettes Terassentür, die so schnell aufging als hätte sie ihn bereits erwartet. Vielleicht sogar ein wenig zu schnell, da er ihr beinahe entgegen gefallen wäre.

„Chat“, begrüßte sie ihn gleich und schenkte ihm ein Lächeln.

„Purr~incess“, erwiderte er darauf. Da er nicht wusste, ob die Nähe in Ordnung war, ging er ein paar Schritte zurück und wartete darauf, dass sie nach oben kam. „Hat mich da etwa jemand schon sehnsüchtig erwartet?“ grinste er und hielt ihr seine Hand entgegen.

„Unsinn. Ich wollte nur etwas frische Luft schnappen“, erwiderte sie. Dankend nahm sie seine Hand an und ließ sich nach oben helfen.

„Sicher und deswegen hast du auch einen ganzen Korb Leckereien dabei?“ Sein Blick fiel schnell auf das kleine Mitbringsel von Marinette und er war neugierig was sich darin befand.
 

„Eine Überraschung? Für mich?“, meinte er sofort. Er ließ ihre Hand los und beugte sich nach unten, tapste mit seinen Händen dagegen und erfüllte dabei mal wieder alle Klischees, die man als Katze haben konnte, indem er auch noch daran schnüffelte.

„Chat!“, mahnte Marinette. „Das ist für später oder will sich mein Kätzchen den Spaß verderben?“, grinste sie und stellte den Korb beiseite.

„Ich liebe Purr-esents“, gab er von sich und ging noch weiter zurück.
 

„Also, wie geht es meiner Prinzessin heute?“

„Anstrengender Tag heute in der Schule“, fing sie an und setzte sich auf die kleine Bank, die sie neuerdings auf der Terrasse stehen hatte. „Und ich glaube Adrien geht mir seit einiger Zeit aus dem Weg. Ich meine, wir hatten nie viel miteinander zu tun, aber er verschwindet immer häufiger gleich nach dem Unterricht und ich habe seitdem gar nicht mehr mit ihm geredet.“ Marinette klang durchaus besorgt und sogar ein bisschen verletzt über diese Tatsache.

„Vielleicht hat er einfach nur viel zu tun?“, mutmaßte Chat. Er wusste ganz genau warum er das tat, aber das konnte er ihr schlecht mitteilen.

„Vielleicht, vielleicht hab ich auch irgendetwas falsch gemacht.“

„Das glaube ich nicht. Wie kann man dir schon böse sein?“, fragte er und setzte sich dabei neben Marinette auf die Bank. Vermutlich sollte er etwas vorsichtiger mit dem sein was er tat, aber er konnte auch nicht doppelt mit ihr ‚ausgehen.’

„Prinzessin... zerbrich dir doch nicht dein hübsches Köpfchen. Und wenn du nicht warten kannst, dann frag ihn doch einfach selbst.“ Chat Noir versuchte sie nur aufzumuntern und ein kurzes Gespräch konnte sicher auch nicht schaden. „Es ist bestimmt nichts Schlimmes.“
 

Auf Marinettes Lippen bildete sich schnell wieder ein Lächeln. Chats Worte waren oft mehr als nur aufheiternd und sie wusste nicht woher dies kommen konnte. Vor allem nicht, warum es sich so richtig anfühlte, dass sie Zeit miteinander verbrachten.

Langsam drehte sich ihr Kopf zu Chat, blickte sie ihm dabei direkt in die grünen Augen.

„Danke“, murmelte sie. Wie erstarrt verharrte sie in ihrer Position, als sie merkte, wie nah sie seinem Gesicht war. Wann war Chat näher gekommen?

„Du gefällst mir viel besser, wenn du lächelst. Es steht dir einfach besser“, gab Chat leise von sich. Seine Hand fand ihren Weg unter Marinettes Kinn, hinderte sie somit daran sich wieder wegzudrehen.

„Chat...?“
 

Seitdem Chat Noir seine nächtlichen Ausflüge zu Marinette unternahm, vergaß er Ladybug immer mehr. Natürlich respektierte er sie noch immer, hielt sehr viel von ihr und würde auch weiterhin sein Leben für sie riskieren, aber hier gab es ein Mädchen, für das er sich die letzten Tage weitaus mehr interessierte. Jemand der sich langsam in sein Herz schlich und diesen Gefühlen konnte er kaum widerstehen. Er war sich fast sicher, dass es Marinette ähnlich erging.

Welch Ironie, wenn er bedachte, dass er als Adrien eigentlich schon immer in ihrer Nähe hätte sein können, aber selbst dann wäre es nicht perfekt gewesen. Sein Vater, sein Image... einfach alles würde ihm im Nacken sitzen und als Chat Noir musste er sich nicht verstecken.
 

„Ich glaube... ich mache gleich einen dummen Fehler“, hauchte er. Sein Finger strich prüfend über Marinettes Lippen, die noch immer wie gebannt in seine Augen starrte. Wenn sie es nicht wollte, hatte sie immer noch die Möglichkeit sich wegzudrehen, wegzulaufen oder ihm eine Ohrfeige zu verpassten. Ihr stand alles offen, doch sie tat nichts.

„Wir sollten das nicht tun“, murmelte sie. Doch Worte waren lange nicht mit dem zu vergleichen, was sie in diesem Moment fühlte.
 

Ob es richtig oder falsch war, war Chat Noir egal. Zumindest in diesem Augenblick, denn Marinettes Anziehungskraft war viel zu stark, als das er sie einfach hätte gehen lassen. Sofort begann sein Herz schneller zu schlagen und er konnte auch das schimmernde rosa auf Marinettes Wangen erkennen. Zwar lag ihm eine Entschuldigung auf der Zunge, allerdings kam kein Laut über seine Lippen, als er sich nach vorn beugte und die letzten Zentimeter zwischen ihnen überbrückte.

Zögerlich und dennoch sanft berührte er ihre weichen Lippen, schloss die Augen und spürte auf der Stelle, wie ihn eine unglaubliche Wärme durchströmte. Marinettes Lippen schmeckten süß, so unschuldig und dennoch sündig.
 

Chats erster Kuss. Zumindest glaubte er das, wusste er noch immer nichts von dem Zwischenfall an Valentinstag. Für Marinette war es somit der zweite, doch diesmal würde er sich daran erinnern. Außerdem war es jetzt anders als damals. Jetzt küsste sie ihn nicht, weil sie es musste, sondern weil sie es wollte und sie genoss es.
 

Es war ein schüchterner und unschuldiger Kuss, der mehrere Minuten andauerte, bis Marinette ihre Arme um Chat Noirs Nacken legte und ihn ein wenig näher zog. Lange hielt es nicht, war es Chat der sich als erstes von ihr losriss und ihr verwirrt in die Augen blickte.

Dass sie den Kuss erwiderte, damit hatte er nicht gerechnet... schon gar nicht so.
 

„Ich“, setzte Marinette an „ähm... also, ich“, versuchte sie ihren Satz zu vervollständigen, doch es klappte nicht. Sie war viel zu überrascht von dem was passierte und wusste nicht wie sie damit umgehen sollte. Gerade auch, weil sie den Kuss einfach erwidert hatte und ihn am liebsten sofort noch einmal küssen wollte.

„Tut mir leid, es kam einfach über mich... ich hätte besser aufpassen sollen“, entschuldigte sich Chat und rückte ein wenig zur Seite.

„Ist ... in Ordnung, denke ich?“, erwiderte sie darauf. Ihren Blick hatte sie wieder nach von gerichtet und ihre Wangen zierten noch immer ein zartes rosa.
 

„Wegen dem Korb! Ich dachte eigentlich wir könnten irgendwo hingehen, wo wir alleine sind und etwas mehr Platz haben“, erklärte sie schnell, nur damit sie von dem Thema wegkam. Sie war eindeutig noch nicht bereit für so etwas. Ihre Terrasse bot eigentlich genug Platz für beide und für ein kleines Picknick. Sie hatte extra ein wenig mehr Platz geschaffen, seitdem Chat hier auftauchte, nur die Sache mit dem Alleinsein klappte noch nicht so ganz. Ihre Eltern konnten jeder Zeit nach oben kommen oder Tikki würde... wobei sie doch schon ziemliches Vertrauen in ihr Kwami hatte, aber sicher war sicher.
 

„Du willst also mit mir alleine sein? Noch mehr, als jetzt schon?“, grinste er und ging auch sofort darauf ein.

„Ich finde es nur angenehmer richtig zu picknicken anstatt immer nur hier zu sitzen“, versuchte sie zu erklären.

„Wenn das so ist, ich kenne da einen hübschen Ort. Um diese Uhrzeit ist da sicher niemand mehr. Nur wie beide und der Mond“, teilte er ihr mit und stand auf. „Ich biete mich dir gerne als Transportmethode an.“ Mit einem Mal verbeugte er sich und schenkte Marinette ein Zwinkern.

„Das Angebot nehme ich gerne entgegen“, meinte sie. Schnell schnappte sie sich den Korb und stellte sich vor Chat. Der Korb war nicht sonderlich groß, konnte sie ihn locker mit einer Hand festhalten. Ihren freien Arm schlang sie um Chat Noirs Nacken, der sie mit einem Mal komplett auf die Arme nahm.

„Gut festhalten, Prinzessin.“
 

Chat Noir sprang mit Leichtigkeit über die Dächer von Paris, hielt Marinette dabei eng an sich und passte auf, dass sie nicht zu sehr durchgeschüttelt wurde.

Sie kannte diese Art der Fortbewegung zwar, allerdings nur, wenn sie es als Ladybug tat. Sie ging ungern ohne Tikki aus dem Haus und es konnte leicht ins Auge gehen, aber sie vertraute auf ihr Ladybug-Glück.
 

„Darf ich vorstellen? My secret place. Le terrasse de Institut du Monde Arabe!“ Hier hatte man den perfekten Überblick auf Paris und außerdem konnte man hier mehr oder weniger auch ein Picknick machen. Sie hatten zwar kein Gras, aber genug Platz. Außerdem war kein Mensch zu sehen.

„Wow“, machte Marinette beeindruckt. Nachdem Chat sie wieder heruntergelassen hatte, lief sie sofort nach vorn und warf einen Blick über die Brüstung. Bisher hatte sie sich nicht groß darüber informiert, da sie es nur für ein Institut gehalten hatte und nicht wusste, dass man hier eine so wunderschöne Aussicht hatte. Wenn sie als Ladybug unterwegs war, dann achtete sie nicht immer auf alle Stellen und es war doch ein völlig anderes Gefühl, wenn sie als sie selbst hier oben stand.

„Ich dachte eine solche Aussicht hast du nur selten“, mutmaßte Chat, trat näher und legte einen Arm um ihre Hüfte um sie ein wenig näher zu ziehen.
 

Da sie schon den Kuss zugelassen hatte, sagte sie auch hierzu nichts. Sie war fasziniert von der Umgebung und da es ein wenig kühl hier oben war, kuschelte sie sich sogar leicht an Chat Noir.

„Ich dachte nicht, dass du solche Plätze kennst“, gestand sie ihm. „Natürlich bist du sicher oft unterwegs, aber-“

„Psst. Ich kümmere mich eben sehr um meine Umwelt“, sagte er. Mit einem Handgriff zog er Marinette auch gleich wieder zu sich. Diesmal jedoch direkt an sich. Seine Arme waren beide um Marinette geschlungen und er war doch froh, dass der Mond genug Licht spendete. Nicht für ihn, sondern für Marinette selbst. Er wollte, dass sie ihn ansah und nicht nur er sie.
 

„Du überrascht mich immer wieder, Kätzchen“, murmelte sie. Ihr Lächeln ließ sie strahlen, konnte sie sich gerade nichts schöneres vorstellen.

„Nur für dich, Prinzessin“, lächelte er. Zärtlich strich er ihr über ihre Wange, spielte kurz mit ihrer Haarsträhne und verweilte dann doch in Marinettes Nacken.

Schon zum zweiten Mal heute Nacht versank Marinette förmlich in Chat Noirs grünen Augen. Sie platzierte ihre Hände direkt auf dessen Brust, konnte somit sehr deutlich dessen Herzschlag spüren. Genau wie ihr eigener schlug sein Herz vor Aufregung schneller.

„Du bist so unglaublich hübsch, ich liebe es in deine Augen zu sehen.“ Wenn Chat eines konnte, dann flirten, aber das hier war ihm um einiges wichtiger.

„Chat... küss mich bitte“, forderte sie leise. Für ihren Geschmack hatte er genug geredet und sie sehnte sich schon viel zu sehr nach seinen weichen Lippen. Sie spielten beide mit dem Feuer, aber schuldig fühlen mussten sie sich trotzdem nicht. Weder Chat musste sich vor Ladybug erklären, noch Marinette vor Adrien. Es war einfach wie es nun war, auch wenn Marinette nicht wusste, wer hinter dieser Maske steckte. Es waren nicht mehr nur irgendwelche Gefühle, da war weitaus mehr.
 

Chat Noir hätte noch ewig weiter erzählen können, was er alles an Marinette liebte. Dass ihm die Dinge, die ihn anfangs noch an Ladybug erinnerten, nun einfach so viel interessanter an Marinette fand. Doch jetzt wartete er nicht mehr länger und versiegelte seine Lippen erneut mit denen von Marinette.
 

Der Kuss war so viel fordernder als ihr erster. Nicht mehr schüchtern und erkundungsfreudig, sondern heiß und innig.

Marinettes Gesicht brannte, ihr Herz raste und ihr Griff in Chats Outfit wurde fester. Ein deutliches Zeichen für Chat Noir, der sie fest an sich hielt und mindestens genauso rote Wangen hatte. Er hatte keine Erfahrung in solchen Dingen und trotzdem passierte es wie von selbst.

„Marinette“, hauchte er gegen ihre Lippen, strich mit der Hand über ihren Rücken. „Prinzessin“, redete er weiter, als er anfing an ihrer Lippe herum zu knabbern. „Schönheit.“ Er hatte einfach nicht genug Worte um sie zu beschreiben und beinahe wäre ihm sogar „My Lady“, herausgerutscht, was er gerade noch so verhindern konnte. „Ich li-“, setzte er an, wurde jedoch von Marinette unterbrochen.

„Kitty“, meinte sie und versiegelte seinen Mund sofort wieder. Sie wollte nicht hören was er zu sagen hatte, es war noch zu früh. Womöglich hätte er eine Antwort erwartet und sie wusste nicht, ob sie ihm die jetzt schon geben wollte und konnte.
 

„Wir sollten... ich habe da doch noch was mitgebracht“, erklärte Marinette schließlich. Der Kuss dauerte fast eine halbe Ewigkeit und sie hatten beide Schwierigkeiten sich voneinander zu trennen. Chat mehr als Marinette.

„Du hast Recht“, meinte er.

„Chat.“

„Mh?“

„Du solltest mich loslassen...“

„Oh. Tut mir leid, ich kann nicht.“

„Dummes Kitty... ich lauf dir doch nicht weg“, beruhigte sie ihn und schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln. Sie wollte ja genauso wenig, dass er sie losließ, aber sie konnten nicht ewig hier stehen. Sie musste morgen in die Schule und Chat Noir vermutlich auch. Außerdem bestand die Gefahr, dass sie ihn am Ende doch noch mit nach Hause nahm.

„Darf ich wenigstens noch einmal...?“, fragte er nach und ließ seinen Blick zurück auf ihre Lippen wandern

„Später“, hauchte Marinette. Ihr Finger fand seinen Platz kurzerhand auf Chats Lippen wieder, ehe sie sich von ihm befreite. „Ich hab mir extra Mühe gegeben. Es wäre schade um das Essen“, meinte sie schließlich.
 

Da sie keine Decke dabei hatten, improvisierten die Beiden eben. Chat schnappte sich eine Tischdecke vom Nebenbalkon und legte sie auf den Boden, damit sie den Korb darauf stellen konnten.

„Die sind verdammt lecker“, stellte Chat Noir fest, als er sich einen Keks in den Mund stopfte.

„Danke“, kicherte sie. „Ti- äh... meine Mutter fand auch, dass sie gut schmecken.“

„Hast du ihr erzählt, dass sie für mich sind?“, wollte er wissen und schnappte sich darauf eins der Macarons.

„Nein. Ich hab einfach gesagt, dass sie für mich sind. Ich bezweifle zwar, dass sie mir das geglaubt hat, aber ich habe niemanden erzählt, dass wir uns treffen.“

„Wir könnten uns auch... mal richtig treffen“, schlug Chat Noir vor und hätte sich dabei fast verschluckt. Sein Blick löste sich dabei von Marinette, traute er sich nicht sie dabei anzusehen. Er fand es ja selbst dämlich, dass er das überhaupt nur gedacht hatte.

„Chat... ich weiß, wie wichtig es euch ist, eure Identitäten nicht zu verraten.“

„Nein, Ladybug ist das wichtig. Ich nehme es nur hin, weil es ihr Wunsch ist“, meinte er etwas betrübt.

Marinette wusste gar nicht, dass Chat so dachte. Sie ging immer davon aus, dass er es ebenfalls so empfand und nur damit scherzte, zu erfahren, wer Ladybug war.

„Es geht trotzdem nicht. Es ist wirklich besser, wenn du es für dich behältst“, erwiderte Marinette. Ob sie einfach nur Angst hatte zu erfahren, wer hinter der Maske war? Vielleicht kannte sie ihn? Vielleicht aber auch nicht.

„Stehst du etwa auf mein kleines Geheimnis?“, scherzte Chat und zwinkerte ihr dabei zu, nur um schnell wieder zu seinem alten Selbst zurück zu finden. Es stand ihm nicht, wenn er Trübsal blies.

„Immer, Kitty, immer“, lachte Marinette. Sie beugte sich nach vorn und hauchte Chat einen Kuss auf den Mundwinkel, leckte ihm dabei einen Kekskrümel vom Mundwinkel.

„Hey“, machte Chat und zog Marinette einfach wieder zu sich. Er konnte es einfach nicht lassen, nur diesmal landete sie auf ihm.

„Chat, das ist nicht fair!“, machte sie und zappelte auf ihm herum.

„Ich bin nie fair, Prinzessin“, gab er grinsend von sich. Seine Hände hielten sie fest auf sich und er lockerte den Griff erst wieder, als sie sich beruhigt hatte.

„Böses Kätzchen“, murmelte sie. Ihre Hand strich ihm dabei eine Haarsträhne zur Seite, konnte sie nun noch besser in seine Augen sehen. Zu gern würde sie nun doch wissen, wer unter der Maske steckte. Ob er die selbe Augenfarbe hatte, ob er genauso lächelte...

„Marinette?“

Ob sich seine Haare so weich anfühlten.

„Marinette. Du liegst in einer ziemlich unpraktischen Position.“ Chat wollte sie ja nicht stören, aber es war doch ein wenig unpassend und das obwohl es angenehm war ihr Gewicht auf sich zu spüren.

„Sag, Kitty... welche Augenfarbe hast du ohne diese Maske?“ Ob es so offensichtlich war, wie bei ihr?

„Grün.“

„Brav.“ Lächelnd graulte sie ihm noch kurz unter dem Kinn, hatte alle vorherigen Worte ignoriert und krabbelte wieder von Chat Noir herunter. „Danke.“

„Hm?“

„Für diesen Abend und“, setzte Marinette an, wurde jedoch von einem Piepen unterbrochen. War das etwa...?

„Verdammt“, fluchte Chat. Sein Ring machte ihm mal wieder einen Strich durch die Rechnung, wollte er den Abend noch nicht beenden, aber er beanspruchte Plagg die letzten Tage sowieso schon ein wenig zu oft.

„Bringst du mich noch nach Hause?“, fragte sie wissend. Sie wusste wie lange sie hier her gebraucht hatten und Chat würde es noch locker zu ihr und wahrscheinlich auch noch zu sich nach Hause schaffen.

„Aber nur, weil du nicht wissen willst, wer ich bin“, konterte er darauf, meinte es jedoch nur als Scherz.
 

Wie erwartet kam Marinette Heil zu Hause an und Chat Noir hatte noch genügend Zeit für seine Rückkehr.

„Kommst du bald wieder, Kitty?“, wollte sie noch wissen.

„Sobald ich kann“, antwortete Chat und gab ihr zum Abschied noch einen kurzen Kuss. „Schlaf schön, meine Prinzessin.“

„Gute Nacht, Chat.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
So viel Fluff! Es tut mir Leid ;3; Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kris18
2018-04-19T17:28:17+00:00 19.04.2018 19:28
hach die beiden sind soooooo süß
Von:  TheCrazy
2016-05-23T17:21:45+00:00 23.05.2016 19:21
Waaaah, total schön geschrieben! ><
Ich mag deinen Schreibstil und bisher hab ich noch keine auffälligen Fehler gefunden. :)
Von:  Yaega
2016-03-22T02:26:26+00:00 22.03.2016 03:26
Ich hab nichts gegen Fluff *freu* Weiter so! :D


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