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Albtraum oder Realität?

von

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Zeit

Conan saß auf dem Polizeirevier. Er musste eine genaue Aussage machen wie er die Wohnung und später auch die Leiche von Kogoro Mori fand. Natürlich erzählte er nichts von dem Zettel und als sich Inspektor Takagi alles notiert hatte, stützte er sich am Tisch ab und fragte: "Wie geht's dir Conan?"

"Okay."

"Ich weiß dass dir Herr Mori was bedeutet hat, er war ja fast wie ein Vater für dich. Ihn so zu finden muss sehr schrecklich gewesen sein. Selbst für einen, sagen wir mal, erfahrenen kleinen Mann wie du es bist. Jemanden, den man gut kannte, plötzlich als Leiche vor einem zu haben ist einfach etwas ganz anderes."

"Ja. Wissen Sie wie es Ran und ihrer Mutter geht?"

"Sie sind beide ins Krankenhaus gefahren und warten auf die Autopsie Ergebnisse. Ran hat es noch nicht ganz verstanden und ihre Mutter ist sehr stark. Aber Conan, falls du jemanden zum reden brauchst, bin ich für dich da. Okay?"

"Danke Herr Takagi. Ich geh dann mal."

Takagi nickte als Conan das Zimmer verließ. Er sah ihm seufzend nach und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Da kam Sato auf ihn zu und fragte als sie neben ihm stand: "Wie geht es ihm?"

"Er tut sehr stark, aber man sieht wie sehr es ihn mitgenommen hat."

"Der arme Kleine." ,gab Sato noch zurück und beide sahen noch länger zur Tür durch welche Conan verschwand.
 

Im Krankenhaus angekommen ging Conan wieder zu Ai und dem Professor. Er kam leise herein mit gesenktem Kopf und setzte sich gleich als der Professor fragte: "Was ist denn los Shinichi? Konntest du Ran nicht finden?"

"Sie war nicht zu Hause. Zum Glück."

"Was meinst du?" ,fragte Ai besorgt.

Conan sah nun zu beiden hoch, atmete noch einmal tief durch und sagte: "Ich kam in die Wohnung und sie war komplett verwüstet. In der Mitte des Wohnzimmers lag Kogoro's Leiche. Ich hab die Polizei gerufen und auch Ran und ihre Mutter kamen dann hinzu. Es war kein schöner Anblick."

"War es ..." ,begann der Professor und Conan fiel ihm gleich ins Wort: "Ja. Es war die Organisation. Ich habe auf Kogoro einen Zettel gefunden mit einer Nachricht für Ran. Darauf stand dass sie ihren Auftrag nicht erfüllt hat, also haben sie ihren erfüllt. Den Zettel habe ich natürlich nicht dort liegen lassen."

"Wirst du ihn Ran geben?"

"Nein."

"Warum?"

"Sie weiß doch selbst dass es bestimmt diese Kerle waren. Ich will nicht, dass sie sich ihr restliches Leben lang Vorwürfe macht."

Ai nickte verständnisvoll. Sie wusste, es würde Ran zerstören wenn sie die Nachricht bekam.

"Dann wäre es wohl doch besser gewesen, sie hätte mich umgebracht. Dann würde ihr Vater noch leben."

"Red nicht so einen Quatsch, Ai. Die Organisation hätte Kogoro so oder so umgebracht. Egal ob Ran uns getötet hätte oder eben nicht. Sie haben sie allein für ihren Verrat bestraft."

Stille legte sich nun über den Raum. Sie wussten dass die Organisation eiskalt war, aber mit dieser Aktion hatte niemand gerechnet. Das Eri frei gelassen wurde, war wohl einfach nur Glück. Conan wusste, er musste die Organisation ausschalten bevor sie weiter morden würden. Denn es würde nicht lange dauern, bis sie sich Ran auch wieder schnappen.
 

Ran und Eri verließen gerade das Krankenhaus. Eri stützte ihre Tochter und diese weinte leise. Ihr Vater wurde durch Zyankali vergiftet. Ein kleiner Einstich in seiner linken Armbeuge war der Hinweis dazu. Vermutlich war er gefesselt als er das tödliche Gift injiziert bekam. Eri konnte das alles einfach nicht mehr verstehen und würde am liebsten aus einem schrecklichen Alptraum aufwachen.

"Ran! Frau Kisaki!" ,rief eine Stimme hinter den beiden.

Sie drehten sich um Conan kam auf sie zu.

"Was hat die Autopsie ergeben?"

"Es war Gift." ,begann Ran mit zitternder Stimme. "Paps bekam Zyankali in die Venen injiziert. Es ist schnell gestorben."

Nach ihrem Satz, sank sie auf die Knie und umarmte Conan unter Tränen. Sie hielt seinen kleinen Körper fest und weinte. Eri stand daneben und versuchte mit aller Kraft ihre Tränen zurück zu halten. Conan legte seine Hände an Ran's Rücken und flüsterte: "Es tut mir so leid, Ran."

"Bitte ... Bitte werde endlich wieder Shinichi. Ich brauch dich jetzt als Shinichi. Bitte." ,flüsterte sie weinend zurück.

Conan wusste, Ai war schon fleißig an dem Gegenmittel dran, aber es würde wohl noch einige Tage dauern. So sehr er Ran diesen Wunsch auch sofort erfüllen wollte, er brauchte noch Zeit. Als das Taxi da war, löste sich Ran aus der Umarmung, sah Conan noch einmal flehend in die Augen, als sie schließlich aufstand und mit ihrer Mutter ins Taxi stieg. Conan winkte ihnen noch etwas nach als sie losgefahren waren und seufzte.

"Ich brauche noch etwas Zeit, Ran." ,sagte er leise und strich sich eine Träne weg.

Nun ging er zurück ins Krankenhaus und Ai zu fragen wie lange sie wirklich noch brauchen würde.
 

Ran saß auf dem Sofa im Wohnzimmer ihrer Mutter und starrte ins Leere. Eri telefonierte inzwischen mit dem Krankenhaus und dem Bestattungsunternehmen. Sie wollte die Beerdigung so schnell wie möglich um anschließend mit Ran wegfahren zu können. Wenn beide noch länger in Beika bleiben würde, würden sie durchdrehen.

"Ran, ich fahre schnell zum Bestattungsunternehmen. Bin bald zurück."

Ran nickte nur als ihre Mutter aus der Wohnung ging. Sie hörte noch, wie sie abschloss als sie nun ihr Handy aus ihrer Jackentasche zog und eine Nummer wählte. Nach längerem Freizeichen erklang eine Stimme: "Hier ist das Detektivbüro von Kogoro Mori. Im Moment bin ich mit einem wichtigen Fall beschäftigt, aber hinterlassen Sie mir bitte Ihren Namen und Telefonnummer und ich rufe so schnell wie möglich zurück. Gekonnt ist eben gekonnt, Ihr Kogoro Mori."

Das piepsen des Anrufbeantworters erklang als Ran auflegte und die Wahlwiederholung drückte. Wie oft sie nun dort anrief, nur um seine Stimme am Anrufbeantworter zu hören, konnte man nicht mehr zählen. Aber immer wieder drückte sie auf die Wahlwiederholung als sie weiter in die Couch sank und zu weinen begann.

Nach einer weiteren halben Stunde klopfte es an der Wohnungstüre. Ran erschrak kurz als sie hochsah. Sie stand auf, ging zur Tür und öffnete. Da stand Conan und sie war etwas erleichtert als sie sich schon auf den Rückweg zum Sofa machte. Conan folgte ihr gleich und setzte sich neben sie, als Ran ihr Handy ansah.

"Du hast im Büro angerufen, stimmt's?"

Sie nickte und strich sich eine Träne weg.

"Warum tust du dir das an? Ich weiß wie schrecklich das für dich sein muss, aber bitte verschließ dich jetzt nicht. Du hast doch Freunde und deine Mutter die dir helfen."

"Welche Freunde?" ,fragte sie mit kühlem Ton.

Conan sah sie etwas erstaunt an. Noch bevor er jemanden erwähnen konnte, sprach Ran schon weiter: "Meinst du Sonoko, die absolut nichts davon weiß? Oder etwa Heiji und Kazuha welche ich nicht erreichen kann weil sie wegen der Organisation untertauchen mussten und nun ein komplett anderes Leben führen? Oder meinst du etwa dich, der mir Monatelang etwas vorgelogen hat? Meine Mutter ist ein Schatten ihrer selbst und plant gerade die Beerdigung ihres Mannes. Meinen Vater, der durch meine Schuld getötet wurde."

"Aber Ran, es war nicht deine Schuld."

"Hör doch endlich auf mich anzulügen, Shinichi. Ich bin mir sicher, dass die Männer in schwarz eine Nachricht für mich hinterlassen haben, aber du hast sie entfernt dass die Polizei nichts ahnt."

Er atmete durch und sah zu Boden. Ran schluchzte und strich sich die Tränen weg. Sie sah aus dem Fenster und umklammerte ihr Handy. Alles war so schön und lebenswert und jetzt hatte sie nichts mehr. Sie stand vor dem Trümmern ihres Lebens.

"Was war die Nachricht?" ,fragte sie schließlich.

Conan sah sie wieder an und antwortete: "Du hast den Auftrag nicht erfüllt, also haben wir unseren erledigt."

Ran begann wieder fester zu weinen. Sie stand auf und ging zum Fenster. Langsam versuchte sie durchzuatmen und sich zu beruhigen als Conan auch aufstand und sagte: "Ran bitte. Ich wollte einfach nicht dass du diese Nachricht findest."

Sie schüttelte sachte den Kopf, drehte sich wieder zu ihm und lehnte sich gegen die Fensterbank. Ihr Blick wanderte durch den Raum als sie wieder eine Träne wegstrich und sagte: "Für dich hab ich sie nicht umgebracht. Nur für dich. Ich wusste bereits, als ich auf sie zielte, dass ich meinen Vater nicht mehr lebend wiedersehen werde. Diese Kerle haben alles genau beobachtet. Sie haben gesehen, wo ich Ai angeschossen habe und dass sie das überleben würde. Aber ich konnte nicht. Obwohl ich wusste, dass sie Schuld daran war das du jetzt als Kind leben musst. Sie hat dieses Mittel erfunden und es Gin gegeben dass er es an Menschen testet. An Menschen wie dir."

"Ran, Ai bereut es. So sehr. Deshalb hat sie doch ..."

Sie fiel ihm ins Wort: "Hat sie das Mittel selbst genommen. Ich weiß. Shinichi, ich habe alles verloren. Kazuha, Heiji, meinen Vater und dich. Und trotzdem habe ich sie für dich nicht getötet."

Ran sank zu Boden. Ihr schluchzen wurde lauter und sie weinte. Conan kam auf sie zu und fragte: "Warum für mich?"

"Weil du sie liebst. Ich weiß wie es sich anfühlt, wenn man seine große Liebe verliert. Und das konnte ich dir nicht antun."

Conan sah sie geschockt an. Ai war nicht seine große Liebe, sondern sie. Warum dachte sie das nur? Und warum dachte sie, sie habe ihn verloren?

"Ran ... Ich liebe Ai nicht. Sie ist nur eine sehr gute Freundin und ja, es hätte mir wehgetan wenn sie gestorben wäre, aber wenn du dadurch deinen Vater gerettet hättest, hätte ich es verstanden. Bitte, gib mir noch etwas ..."

"Zeit?"

"Ja. Bitte. Ai ... sie ..."

"Ich weiß dass sie an einem Gegenmittel arbeitet. Immerhin habe ich euch die Informationen besorgt. Die Informationen, die sie selbst geschrieben hat."

Ran schüttelte wieder kurz den Kopf und in ihrem weinen trat ein Lachen hervor. Conan verstand nicht. Warum lachte sie?

"Ran ..." ,begann er leise und legte seine Hand auf ihre, welche sie auf ihre angezogenen Knie abgestützt hatte.

"Ich habe dir schon so viel Zeit gegeben. Immer wieder hast du mich um mehr Zeit gebeten und ich habe sie dir gegeben. Shinichi, ich habe keine Zeit mehr. Sie ist abgelaufen."

Ein letzter Blick traf die beiden. Er konnte sofort erkennen, was sie genau meinte. Aber wie konnte er sie vom Gegenteil überzeugen? Langsam stand sie auf, strich sich die Haare zurück, wischte sich die Tränen weg und atmete tief durch. Als sie einen Schritt vorwärts machte sagte Conan laut: "Tu's nicht. Bitte, tu's nicht. Ich brauch dich, Ran. Ich ... Ich hab dich doch so lieb."

Ran ging weiter. Ihre Schritte kamen ihr vor als würde sie nicht vom Fleck kommen und doch, war die Wohnungstüre schon sehr nahe.

"Dein Vater würde das niemals wollen." ,schrie er noch und eine Träne ran über seine Wange.

"Mein Vater wollte auch nicht sterben. Aber irgendwie, habe ich ihn umgebracht."

Sie öffnete die Tür und trat hinaus. Als die Tür wieder ins Schloss fiel, zuckte Conan zusammen. Er sah hinüber und ballte seine Hände zu Fäuste. Sofort rannte er los. Weit konnte sie noch nicht gekommen sein. Als er aus der Haustüre war, eilte er über die Stufen hinunter. Sein Atem blieb ihm fast weg, aber er musste Ran einholen. In der großen Lobby, schnaufte er fest durch und sah sich um. Wo war sie nur so schnell? Etwas durch den Notausgang raus? Als er jedoch nach draußen sah, sah er wie sie sich gerade einen Motorradhelm aufsetzte. Er rannte hinaus und schrie: "Tu das nicht! Ran, bitte!"

Sie schwieg und setzte sich hinten aufs Motorrad als Vermouth mit aufgeklappten Visier zu Conan lächelte.

"Bye, bye Silver Bullet." ,sagte sie, zwinkerte kurz und schon fuhr sie mit Vollgas los.

Conan sah ihnen nach und schüttelte den Kopf. Warum war sie zurück gegangen? Warum war ihre Zeit abgelaufen?



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