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Lasting Memories

von

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Erste Begegnung

Dan konnte sich noch ganz genau daran erinnern, wie Jamie und Carol, alias Daddy und Mommy, ihm erzählten, dass er einen Bruder bekam, oder zumindest bildete er sich ein, dass er es noch ganz genau wusste. Er hatte damals schon semi-gut auf zwei Beinen stehen können und wohl auch schon die ersten paar Wörter aneinandergereiht. Was aber viel schlimmer war, war, dass sein Zimmer plötzlich umgebaut wurde! Sein Gitterbett wurde in eine andere Ecke geschoben und auf die andere Seite des Raumes kam ein zweites Bett, dazu noch ein weiterer Schrank, der die Krabbel- bzw. Lauffläche einschränkte! Was sollte das denn?! Und was war ein Bruder überhaupt für ein Ding? Dan hätte echt gern einen Hund bekommen oder wenigstens eine Katze! Ein Kaninchen wäre auch noch in Ordnung gewesen, aber nein – er bekam Aaron.

Er tapste unbeholfen durch das Zimmer. Große, neugierige Augen fixierten ihr Ziel, seine Ohren waren gespitzt, damit er auch wirklich sofort hören konnte, wenn er in seinen Unternehmungen gestört werden würde, aber zum Glück kam niemand. Die letzten Tage waren aufregend gewesen, Verwandtschaft von weit weg war angereist, teilweise Leute, die Dan noch nie zuvor im Leben gesehen hatte. Sie hatten furchtbar viel Lärm und Aufregung gemacht und gegessen. Oh man, sie hatten wirklich ständig gegessen! Und Dan in die Wange gekniffen und Fotos gemacht von ihm, aber eher von dem neuen Ding, das da jetzt in seinem Zimmer wohnte und Dan fand es schrecklich, dass ihn alle mit Babysprache anredeten! Nur weil er selbst noch nicht alle Wörter so richtig gut konnte und weil er das mit den vollständigen Sätzen noch nicht so drauf hatte, hieß es doch nicht, dass er die anderen nicht verstehen würde, wenn sie normal mit ihm redeten – frustrierend! Deswegen hatte er am dritten Tag auch richtig schlechte Laune gehabt, aber keiner hat es verstanden, was noch frustrierender war. Sie hatten nur gelacht und gesagt wie süß das wäre, wenn er sich bockig auf den Fußboden gesetzt hatte und die Arme verschränkt hatte. „Das hat er von Carol gelernt!“ hatten sie gesagt… Wer auch immer Carol war, er hatte sich das zumindest von seiner Mommy abgeguckt. Naja, jetzt waren sie auf jeden Fall alle wieder weg und der kleine Dan hatte endlich Gelegenheit dazu den neuen Bruder näher zu untersuchen, auf eigene Faust, ohne dass alle ihm dabei zusahen. Das schüchterte nämlich ganz schön ein.

Kurz bevor Dan jedoch das Bett erreichte, trat er falsch auf und kippte um. Mist! Naja, tief war er nicht gefallen, es sah eher aus, als hätte er sich ganz seltsam hingesetzt – dabei hatte er sich einfach nur richtig gut abgefangen! Pah. Er streckte seine Hand aus und umschloss die Gitterstäbe von dem Bruder-Bett, um sich daran hochzuziehen. Hau-Ruck! Schon stand er wieder, hielt sich an den Stäben fest und sah mit riesengroßen, braunen Rehaugen durch sie hindurch, direkt auf das schlafende Etwas mit komischen, pastellgelben Sachen. Der Brustkorb von dem Bruder hob und senkte sich immer wieder recht schnell. Seltsam. Wenn Daddy schlief, ging das viel langsamer. Überhaupt sah der Bruder seltsam aus, so wenig Haare auf dem Kopf, einen Schnuller im Mund, eine Sabberspur daneben und die Hand, die da neben seinem Kopf lag, war echt klein, kleiner als die von Danny, oder? Dan streckte seine Hand in das Bett, drückte seinen Kopf dabei gegen das Gitter um weiter ran zu kommen, damit er vergleichen konnte, ob seine Hand größer war – war sie tatsächlich! Aber erreichen konnte er das Etwas da noch immer nicht, warum lag es auch so weit an der Wand dran?! Hmpf. So konnte Dan gar nichts mit ihm anfangen! Er blickte sich um. Da waren seine Bausteine, Autos, Plüschtiere… Alles nicht sehr hilfreich, aber da gab es doch noch das Fische-Spiel! Das mit der Angel. Jawohl, das brauchte er jetzt. Auf allen Vieren (ging einfach viel schneller als Laufen!) krabbelte Dan zurück zu seinem Schrank und zog das Spiel heraus, schnappte sich die Angel daraus und stand auch gleich wieder am Bett seines Bruders, der sich – Überraschung – nicht einen Zentimeter bewegt hatte. Pah. Dan nahm die kleine Plastikangel, an deren Leine sich ein Magnet befand, und schob sie durch die Gitterstäbe. Das erforderte schon echt viel Geschicklichkeit! Er durfte ja keinen Lärm machen und musste sich gleichzeitig auch noch mit einer Hand festhalten. Jetzt versuchte er sich den Bruder zu angeln, traf erst seinen Bauch, woraufhin der seine Nase kraus zog, aber noch immer nicht aufwachte, dann schwenkte Dan die Angel weiter nach oben, wollte dem anderen in die Zwergennase pieksen (oder den Stock in ihr versenken! Je nachdem was er als erstes schaffte!), aber vorher striff er die Babyhand mit dem Stock und eben diese kleine Hand schloss ihre mini-Fingerchen um die Angel. Dan blinzelte. Was war das? Wieso wachte er nicht endlich auf, er hatte sich doch bewegt! Der wollte ihn wohl verarschen? Dan zog an dem Stock, aber der Bruder ließ nicht los. Er zog fester – keine Chance! Dan hatte lediglich den Arm von seinem Bruder langgezogen, loslassen tat er aber nicht. Hmpf! Na wenigstens kam Dan jetzt an ihn heran. Er stellte sich auf Zehenspitzen und streckte wieder den Arm durch das Gitter, erreichte die kleine Hand und versuchte sie zu öffnen, indem er mit seinen Fingern zwischen den Fingern des anderen herumbohrte. Boah, hatte der Kraft!! Und während Dan da so an seinem Bruder herumwürgte, fiel ihm gar nicht auf, dass sich grade zwei dunkelblaue Augen geöffnet hatten, die ihn ansahen. Der Ältere ließ schließlich frustriert die Hand los und wollte sich grade beschweren, als sein Blick auf eben diese unnormal hübschen, blauen Augen fiel! Er zuckte heftig zusammen, so sehr erschreckte er sich darüber, dass er beobachtet wurde. Der Bruder hingegen tat nichts, zumindest nichts, was Dan hätte sehen können, denn unter dem riesen Schnuller tat sich doch etwas: ein kleines Lächeln breitete sich aus. Einen Moment lang starrten sich die beiden Brüder regungslos in die Augen, Dan war vor Faszination wie versteinert und sein Bruder war einfach nur unschuldig. Unschuldig und neugierig, was da in der Welt vor sich ging. Er konnte nämlich leider noch gar nicht richtig sehen, so jung war er, aber das wusste Dan in dem Moment nicht, er dachte wirklich, er lieferte sich einen Starrwettkampf, dabei sah Aaron vielleicht grade mal vage seine verschwommenen Umrisse. War ja klar, dass Dan da nur verlieren konnte. „Gib!“ Er hatte den Augenkontakt unterbrochen, weil er immer noch seine Angel wieder haben wollte und zog erneut an dieser. Der Bruder tat überraschenderweise ganz plötzlich, was Danny ihm gesagt hatte und ließ los, was darin resultierte, dass Dan durch den verschwundenen Widerstand nach hinten umkippte, auf seinem Hintern landete und aus dem Blickfeld des Bruders verschwand. Dem schien das ganz und gar nicht zu gefallen denn plötzlich fing er aus heiterem Himmel an zu schreien und zu weinen in einer ohrenbetäubenden Lautstärke und weil auch das mindestens so plötzlich kam, wie der Sturz von Dan, stimmte auch er mit in das Gebrüll ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Apricot
2016-03-21T14:51:41+00:00 21.03.2016 15:51
Nawwwwwwwwwwwww, jetzt muss ich mich nicht immer durch die ENSen klicken, um das zu finden! ♥
Meeeeeeeeeemories~ |D Hach ja. Liebe. :3


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