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Sunpô no Gâdian

Wächter der Dimensionen [Das Verderben]
von

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21. Kapitel

Drei Tage waren nun, seit Akaya´s und Moe´s Gespräch vergangen und er gab sich auch wirklich größte Mühe, sich normal zu verhalten. Doch er konnte sehen, wie ihre Zeit ablief. Das machte das alles nicht unbedingt leichter. Er war nur froh, das Krähe keine Todesdaten mehr sehen konnte und seine Tochter scheinbar auch noch nicht. Ihre Freunde wussten auch bescheid, hatten aber keine Ahnung, wie sie damit umgehen sollten. Wer könnte das auch schon? Man sah Moe an, wie ihre Kraft sie mehr und mehr verließ. Es zerfetzte den Weißhaarigen beinahe innerlich, sie so sehen zu müssen. Er sah zu seinen spielenden Kindern. Wie sollte man ihnen das nur erklären? Wenn ihre Mama auf einmal einfach nicht mehr da war? Akio würde das sicher gar nicht richtig verstehen, aber Ayaka. Auch Krähe würde das hart treffen. Bei Kumo war er sich da nicht so sicher. Ihm konnte man das aber ja nicht mal vorwerfen. Plötzlich bemerkte er den Blick seiner Frau, welcher auf ihm ruhte. Sie lächelte ihn sanft an. Er erwiderte dieses, schwach.
 

„Das ist einfach schrecklich. Kann man denn gar nichts dagegen tun?“, gab Itoe, traurig, von sich. Chiyo schüttelte ihren Kopf leicht „Zumindest hat es ihr Schicksal momentan noch nicht vorgesehen...“. Sie und auch die Anderen, nahm das alles sehr mit. „Schon ironisch, das einem die Liebe auch zum Verhängnis werden kann“, lächelte Ai verzweifelt. „Aber wieso ist das eigentlich so? Warum muss Moe sich für dieses Kind opfern?“, wollte Akemi wissen. Kano legte behutsam einen Arm um sie, da die Rosahaarige wirklich aufgewühlt war. „Das hat mit den Kräften des Mädchen´s zu tun. Sie wird einen Teil ihrer Mutter und einen ihres Vater´s bekommen. Doch das ist eine Kombination, welche vom Schicksal eigentlich nicht vorgesehen ist. Tod und Leben, in einem Menschen? Wie soll das gehen? Deswegen muss Moe ihre Energie wohl an ihr Kind abgeben, weil sonst die Kleine sterben müsste“, erklärte die Schicksalswächterin. „Tz. Immer dieses verdammte Schicksal. So viel zu dem, das wir es selbst entscheiden können“, meinte Kano. „So darfst du das nicht sehen. Das Schicksal versucht nur das Gleichgewicht zu wahren“, erwiderte Chiyo. „Es nervt trotzdem“, gab der Blonde, knapp, von sich. Er mochte es gar nicht, das Akemi deswegen so traurig war. „Morgen ist es also soweit“, murmelte Kuraiko, betroffen. Sie stimmte das alles auch sehr traurig. Die Schwarzhaarige konnte nicht verstehen, wie etwas aus Liebe entstandenes, so ein Opfer forderte. Ihr tat Akaya und der Rest der Familie, unendlich leid. „Kätzchen“, lächelte Katsuro schwach und drückte sie etwas an sich. „Diese Stimmung passt mir gar nicht. Die zieht einen wirklich runter“, seufzte Aiko. „Gib doch einfach mal zu, das dir das auch ziemlich nahe geht“, seufzte Shin, lächelnd. Seine Frau antwortete darauf nichts und blieb stumm. Aber er konnte ihr ansehen, das sie das ganz und gar nicht kalt ließ. Deshalb nahm auch er sie in seine Arme.
 

Plötzlich hörten sie eine Fensterscheibe zerspringen, woraufhin ein schwarzer Rabe mitten auf dem Tisch um welchen sie saßen, landete. „Krähe? Was ist los?“, gab Manabu verwundert von sich. „Mich würde mal interessieren, warum sie nicht einfach die Tür genommen hat?“, musterte Ai, den schwarzen Vogel, skeptisch. „Es ist schrecklich! Moe geht es auf einmal total schlecht! Und ihre wehen haben auch eben angefangen. Sie ist einfach...zusammen gebrochen“, flatterte Krähe wie wild mit ihren Flügeln. Die Wächter sahen entgeistert zu ihr. „Jetzt schon? Aber das ist noch einen Tag zu früh!“, erhob Chiyo ihre Stimme. Der Rabe stoppte in ihrer Bewegung „Moment, ihr wusstet davon? Warum? Und woher!?“. „Krähe...das ist...“, sagte Akemi, stockend. „Was ist es? Verdammt, was wisst ihr, was ich nicht weis!?“, flog Krähe auf den Boden und nahm ihre menschliche Gestalt an. „Los, raus mit der Sprache, sofort!“, wurde das Mädchen, sauer. Danach erklärten ihr die Wächter, was sie wussten. Das brachte die Teenagerin völlig aus dem Konzept. Sie wollte nicht glauben, was sie da gerade gehört hat. Warum verschwieg man ihr so etwas!? „Ihr lügt! Niemals! Ich glaube euch das nicht!“, schüttelte die Brünette ihren Kopf. „Krähe..“, erhob Akemi sich und nahm sie in ihre Arme. „Es tut mir so leid“, fügte sie noch hinzu.

„Sollten wir nicht los? Ich denke, Akaya wird unsere Hilfe und Unterstützung brauchen“, meinte Manabu, woraufhin seine Freunde ihm stumm zustimmten und sich alle auf den Weg machten. Hana konnten Akemi und Kano beruhigt im Schloss lassen, Hideki und Itoe passten auf sie auf.
 

Akaya hatte inzwischen alles zu Hause vorbereitet. In ihrem Zustand, würde Moe es nicht ins Krankenhaus schaffen. Dazu gingen Wächtergeburten zu schnell. Aber weshalb hat sich ihr Todeszeitpunk so schnell verschoben? Ihre Zeit ist eben rasend schnell abgelaufen und dann ist sie zusammen gesackt. Der Weißhaarige wusste nicht mehr, wo ihm der Kopf stand. Immerhin gingen ihm in diesem Augenblick eindeutig zu viele Dinge durch den Kopf. Seine Tochter würde gleich zur Welt kommen und Moe… Er biss sich auf seine Unterlippe. Er drückte seine Hand gegen seinen Kopf. Auf einmal spürte er eine andere Hand, auf seiner. Es war Moe´s, weswegen er zu ihr herunter blickte. Sie lächelte ihn schwach an „Es ist alles gut“. Das sagte sie so leicht. Schließlich würde er sie gleich verlieren. Er musste wieder jemanden sterben sehen. Der Unterschied war nur, das ihm dieses mal diese Person, alles bedeutete. Seine Fassade hatte sich vollkommen verabschiedet. Er hatte einfach keine Kraft dazu, sie aufrecht zu erhalten. „Moe, ich..“ „Schau doch nicht so. Amaya wird gleich auf die Welt kommen und möchte sicher verdammt gerne, ihren Papa kennen lernen“, lächelte die Lebenswächterin weiter. Sie verspürte keine Angst, höchstens Schmerzen, durch die Wehen. Allerdings war sie zu geschwächt, um das zu zeigen. Kumo kümmerte sich in der Zwischenzeit um die Kinder. Jedoch sahen diese, besorgt, zu ihrer Mama. Er wollte Ayaka mit nehmen, doch sie wehrte sich vehement. Moe´s Wehen wurden immer stärker. Sie hoffte lediglich, das sie noch genug Kraft aufbringen konnte, Amaya zur Welt zu bringen.

Wenig später ging alles ganz schnell. Die anderen Wächter trafen gerade rechtzeitig ein. Chiyo hatte ja zum Glück schon Erfahrung darin, Kinder auf die Welt zu holen. Bei Ayaka hatte sie es ja auch getan. Moe selbst hatte keine Kraft ihre Schmerzen zu veräußern. Akaya hingegen, konnte nichts tun, außer daneben zu sitzen und zu zu sehen, wie seine Frau immer mehr ihrer Energie verlor und ihre Zeit ablief. Doch das brüllen, nahm ihr kurz darauf, jemand anders ab. Sie hatte es geschafft, Amaya war auf der Welt. Chiyo zeigte sie Moe, welche daraufhin schwach, aber glücklich lächelte. Der Todeswächter wusste nicht, wie er reagieren sollte. Eigentlich sollte er sich freuen, aber wie, bei dem was gleich kommen würde? Ihre Freunde, beobachteten alles von etwas weiter weg. „Akaya, bitte..“, flüsterte seine Frau. Der Angesprochene erwiderte ihren Blick und grinste etwas, er hatte es immerhin versprochen. Ihre Hand, hielt er dabei fest in seiner. Danach durchtrennte er die Nabelschnur und mit dem Schnitt, verließ auch Moe ihr Leben. Stille herrschte in dem Raum. Chiyo versuchte indessen, Amaya zu beruhigen, was ihr zum Glück einigermaßen gelang. Allerdings verhinderte das nicht, das sich Tränen in ihren Augen sammelten. Manabu ging zu ihr und legte seine Arme um sie. „Mama!“, kam es auf einmal von Ayaka, welche nun wusste, das etwas ganz und gar nicht stimmte. Sie rannte zu der Orangehaarigen und kniete sich neben sie. „Mama! Mama sag doch etwas!“, rüttelte sie an Moe. Doch bekam weder eine Antwort, noch eine Reaktion. Was war da gerade passiert? Sie sah kurz zu ihrer kleinen Schwester, danach zu den Anderen und schließlich zu ihrem Vater. Dieser starrte einfach nur stumm auf Moe. Tränen sammelten sich in den Augen des Mädchen´s. Das konnte doch alles nur ein böser Alptraum sein, aus welchem sie schnell wieder aufwachen wollte. Krähe weinte sich die Augen, an Kumo´s Schulter, aus. Er hatte einen Arm um sie gelegt, da er auf dem anderen ja Akio trug. Dieser verstand nicht ganz, was da vor sich ging. Nur das alle sehr traurig waren. Seine große Schwester lag halb auf ihrer Mutter und war am schluchzen.

Akaya hingegen, hatte immer noch keine Reaktion gezeigt. Als müsste er erst einmal realisieren, dass das wirklich passiert war. Plötzlich sahen die Anderen etwas, das noch nie vorgekommen war. Dem Weißhaarige liefen ein paar Tränen über die Wangen, sein Gesicht war plötzlich total verzweifelt und von tiefer Trauer gezeichnet. Sie war Tod. Das Leben hatte ihren Körper verlassen. „Akaya...“, gab Chiyo, leise, von sich. „Papa..“, blickte Ayaka, total verheult, zu ihrem Vater auf. Selbst sie kannte ihn so nicht. Dadurch wurde ihr bewusst, wie wichtig ihre Mama ihm sein musste. Er war am Boden zerstört. Diese Seite an sich, hatte er zuvor noch nie jemanden gezeigt. Bis zu diesem Zeitpunkt, zerriss ihn aber auch noch nichts so dermaßen von innen. Akaya betrachtete das, schlafend aussehende Gesicht, seiner Frau. Sie hatte gerade alles für ihn gegeben. Wollte immer nur, das er einfach glücklich ist. Noch immer, hielt er ihre Hand, in seiner. Er betrachtete diese und zog wenig später seinen Handschuh aus, um ihre Hand wieder in diese zu nehmen. „Sie wird kalt...“, murmelte er, traurig. In der anderen Hand, in welcher er seinen Handschuh hielt, knüllte er diesen zusammen. Er wollte das so einfach nicht akzeptieren. „Verdammt Moe… Wie kannst du es wagen, uns alleine zu lassen? Deine Familie braucht dich doch“, machte er eine kurze Pause und fügte wenig später, verzweifelt „Ich brauche dich“ hinzu. „Ich habe dir viel zu selten gesagt, das ich dich liebe. Oder wie sehr...“, bereute er es. „Papa...“, Ayaka schmerzte es zutiefst, ihren Vater so zu sehen. Er litt wirklich sehr. Sie wusste das sie, seine Kinder, ihm zwar alles bedeuteten. Jedoch war es bei ihrer Mama noch etwas anderes. Sie war sein Leben. Das Mädchen konnte ihre Mama, vor lauter Tränen, kaum noch erkennen. „Mama… Papa braucht dich. Er hat noch nie für jemanden geweint. Du bist ihm ganz doll wichtig, deswegen darfst du ihn nicht alleine lassen. Irgendjemand muss doch auf ihn aufpassen, ich habe schließlich schon ganz doll viel, mit meinen Geschwistern zu tun und Krähe mit Kumo. Deswegen darfst du noch nicht sterben...“, schluchzte die 4 Jährige, erneut. Ihr Vater sah zu ihr „Ayaka...“. Danach richtete er seinen Blick wieder auf Moe und legte seine Handschuhlose Hand, sanft auf ihre Wange. „Unsere Tochter hat recht, ohne dich komme ich doch gar nicht mehr zurecht. Ich bin doch so ein Chaosmensch“, schon wieder bahnten sich ein paar Tränen, einen Weg über seine Wangen. „Wenn ich könnte, würde ich sofort mit dir tauschen. Ohne zu zögern, mein Leben für deines geben“, strich er ihr sanft über ihre Wange und gab ihr anschließend einen sanften Kuss, auf ihre beinahe kalten, Lippen. „Ich habe schon so ein langes Leben hinter mir. Deines ist so viel wertvoller, wie meines. So oft, habe ich mir gewünscht, ich könnte es einfach beenden. Bin aber froh es nicht getan zu haben, da ich dich sonst nie getroffen hätte und es unsere Kinder nicht gäbe. Aber jetzt gerade, würde ich meinem Leben sofort ein Ende setzten, wenn du dafür wieder Leben könntest“, lächelte Akaya verzweifelt. Seine Freunde wussten nicht, was sie dazu sagen sollten. Ihnen tat das alles einfach nur so leid. So etwas hatten sie nicht verdient. Sie hätten nie gedacht, Akaya mal weinen zu sehen. Doch nun, hatte er allen Grund dazu.
 

Chiyo bemerkte, wie Amaya zum ersten mal ihre Augen öffnete. Ihre Blicke trafen sich. Die Pinkhaarige sah erstaunt zu ihr herunter. Ihre Augen hatten eine rot – grüne Farbe. Anschließend drehte das Mädchen ihren Kopf zu ihrer Mama und ihrem Papa. Die Schicksalswächterin stellte fest, das der Ausdruck der Kleinen, extrem traurig wurde. Genau so ein Geräusch gab sie auch von sich. Akaya blickte zu Amaya. Nachdem die Kleine, den Laut von sich gegeben hatte, erschien plötzlich ein Licht über ihnen. Dieses bildete wenig später die Silhouette einer Frau. „Was zum..?“, murmelte Chiyo. Dieses Gefühl kam ihr bekannt vor. Sie kannte es. Dann fiel es ihr, wie Schuppen von den Augen „Das Schicksal“. „Schicksal?“, wiederholte Manabu verwirrt. „So ist es“, ertönte plötzlich, eine sanfte Stimme. Die Lichtgestalt wandt sich Akaya zu. „Deine Tochter hat mich her gerufen. Sie ist zwar erst ein paar Minuten alt, hat aber schon einen starken Wunsch. Ihre Mutter. Und….sie will ihren Vater nicht mehr so todtraurig sehen“, erklärte die Silhouette. „Meine...Tochter? Amaya? Aber das..“, Akaya musste das alles, erst einmal, in seinem Kopf sortieren. Immerhin war er total fertig. „Heißt das, wir können unsere Mama wieder bekommen?“, schaute Ayaka, erwartungsvoll, zu dem Schicksal auf. Ihr Vater richtete nun auch den Blick auf die leuchtende Gestalt „Bitte! Ich würde alles dafür tun, egal was!“. „Ein Tod, der um das Leben von jemandem bettelt. Wie ungewöhnlich“, konnte man das Schmunzeln, in der Stimme des Schicksal´s, vernehmen. „Aber hat die Wächterin des Lebens, sich nicht aus freien Stücken dafür entschieden? Warum also, wäre es für uns ein Grund, einzugreifen? Chiyo weis am besten, dass das eigentlich unseren Vorsätzen widerspricht“, meinte die Lichtgestalt. Die Angesprochene hielt inne. „Das stimmt. Eigentlich ist es nur gestattet, wenn es ein Ungleichgewicht auslösen könnte“, seufzte die Pinkhaarige. Das Schicksal an sich, bestand aus den Seelen, der vorherigen Schicksalswächter. „Das ist nicht fair! Moe ist gestorben, damit ihre Tochter Leben kann, wo ist da die Gerechtigkeit!? Als Wächterin des Leben´s, stand das der Anderen für sie immer an erster Stelle. Warum also muss sie sterben….? Sie...sie...“, begann Akemi, erneut, zu schluchzen. Kano passte das gar nicht in den Kram. Er nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich. Anschließend blickte er zu dem Licht auf „Ihr wollt von uns, das wir die Dimensionen beschützen und im Gleichgewicht halten. Ist das euer Dank dafür?“. „Ich weis nicht, wo das Problem liegt. Moe´s Nachfolger lebt doch schon. Die Dimension steht also unter Schutz und ist nicht gefährdet“, entgegnete das Schicksal. „Verdammt noch mal! Akio ist 2 Jahre alt! Soll er in diesem Alter schon über eine Dimension wachen!? Habt ihr den Verstand verloren?“, gab Krähe, sauer, von sich. Jedoch ihre Tränen, versiegten nicht. „Krähe..“, kam es über Akaya´s Lippen. „Für unsere Feinde, wäre er ein leichtes Ziel. Wir würden ihn zwar beschützen….dennoch...“, murmelte Kuraiko, besorgt. Sie verstand das alles nicht. „Kätzchen hat recht. Soll dass das Schicksal unserer Kinder werden? Unser Leben darf einfach so weg geworfen werden, wenn wir Nachkommen haben, die unseren Platz einnehmen könnten?“, drückte Katsuro seine Freundin an sich und betrachtete die Lichtgestalt verärgert. „Der Tod gehört nun einmal zum Leben dazu. Akaya selbst, sollte das am besten wissen“, lenkte das Schicksal ein. „Tz“, lächelte der Angesprochene verbittert. „Warum genau, habt ihr dann den Wächtern des Todes, den Fluch des ewigen Lebens gegeben? Das ergibt doch keinen Sinn. Warum konnte ich Moe berühren, ohne das ihr etwas geschah? Weshalb kann ich todbringendes Wesen, Kinder zeugen? Warum das alles, wenn ihr es mir doch wieder nehmen wollt?“, sah Akaya weiterhin auf den leblosen Körper, von Moe. Dazu schwieg das Schicksal. „Wenn ich auch etwas dazu sagen dürfte?“, trat auf einmal, Ai, vor. Sie wischte sich ihre Tränen etwas weg und blickte zu dem Licht auf. „Ah, die Wächterin der Gefühle“, sagte die Silhouette. „Ich weis ja nicht, was ihr denkt. Glaubt ihr, der Tod ist gefühlskalt? Ist nur darauf besonnen, das andere sterben? Ich weis nicht, was Akaya in seiner Vergangenheit erlebt hat und möchte es auch nicht wissen. Doch jetzt spüre ich ganz deutlich, die Gefühle, welche er für Moe empfindet. Sie sind so stark, das sie selbst mich rühren. Ich hätte diesem Typen, niemals solche Gefühle zugetraut. Immer tut er, als würden ihn bestimmte Sachen nicht interessieren oder tut sie mit einem Lächeln ab. Aber ich kann seine wahren Gefühle sehen. Auch ich habe gesehen, das es Moe in letzter Zeit immer wesentlich schlechter ging. Sie hat es versucht vor Akaya zu verstecken, damit er sich nicht die Schuld gibt. Amaya mag zwar ein Kind sein, was das Gleichgewicht etwas durcheinander bringen könnte, aber muss man ihr deswegen, ihre Mutter nehmen? Die Frau, welche sie mit sich getragen, gehütet und beschützt hat? Welcher es egal war, das sie für sie sterben musste? Wie soll dieses Kind...wie sollen alle unsere Kinder an das glauben, was wir tun, wenn so etwas passiert? Glaubt ihr wirklich, diese Familie wird so werden wie zuvor? Ihr nehmt zwei Kindern ihre Mutter und einem Mann alles. Es wird tiefe Wunden hinterlassen. Eventuell sogar zu tiefe. Wollt ihr wirklich das Risiko eingehen, dadurch Wächter zu verlieren? So könnte das Gleichgewicht wirklich aus den Fugen geraten und daran seit dann ihr Schuld. Unsere Kinder werden anfangen euch zu hassen. Weil es euch egal ist, was mit den Wächtern passiert, wenn es potenzielle Nachfolger gibt. Was soll das für ein Leben sein? Moe ist verdammt noch einmal für ein Kind gestorben, welches aus ihrer und der Liebe von Akaya entstanden ist! Wenn unsere Leben so verlaufen, möchte ich keine Wächterin mehr sein. Mit so einem Schicksal, will ich mein Kind nicht groß ziehen müssen. Es ist mein wertvollster Schatz. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen...“, blickte Aiko zu ihrem Bauch herunter und strich sanft über diesen. Shin stoppte neben ihr und legte einen Arm um sie. Dabei trafen sich ihre Blicke und sie lächelten sich etwas an. Er war stolz auf seine Frau. Sie sprach allen aus der Seele. Chiyo erhob sich nun, mitsamt Amaya und wandt sich zu dem Schicksal. „Ai hat recht. Weshalb lasst ihr es zu, das so ein Kind geboren wird, wenn es euch doch zuwider ist? Dann muss das Schicksal dieses Kindes, wohl doch zu wichtig sein. Unsere Kinder werden stärker werden wie wir, ja. Aber auch unsere Feinde werden das. So ist das nun einmal, von Generation zu Generation. Und so soll es auch sein. Aber ist es nicht genau dann wichtig, das wir als Eltern unseren Kinder zeigen, wie sie mit ihren Kräften umgehen müssen? Akio ist Moe´Nachfolger. Und Amaya auch zur Hälfte. Denkt ihr nicht, das unsere Kräfte sich immer weiter mit anderen vermischen werden? War das nicht vielleicht sogar euer Ziel? Ich spüre in letzter Zeit immer wieder merkwürdige Dinge, was unsere Schicksale angeht. Wir haben schon viel durch gemacht und trotzdem nie den glauben an unserem Ziel verloren, die Dimensionen zu schützen“, hielt die Pinkhaarige kurz inne und sah anschließend traurig zu Amaya herunter. Die Kleine erwiderte ihren Blick. „Amaya wird eine gute Wächterin werden. Genau wie ihre Geschwister und das wisst ihr. Trotzdem wird sie sich irgendwann die Schuld an allem geben und vielleicht sogar Akaya. Wollt ihr das? Ich möchte nicht, das es dazu kommt….und ich bin immerhin auch die Wächterin über das alles! Ich sehe somit unser Gleichgewicht in Gefahr! Außerdem bin ich ziemlich sicher, damals gesehen zu haben, das es einen Weg gibt, wie sie nicht sterben muss und er hatte nichts mit einer Abtreibung zu tun! Ai hat recht, wenn unsere Schicksale so aussehen, möchte ich das auch nicht. Manabu´s und meine Kinder sollen nicht in eine Welt geboren werden, in der es nur darum geht, das es jemanden gibt, der die Dimensionen schützt. Das wäre dann meiner Ansicht nach nur ein nehmen und kein geben mehr! Wir sind auch Menschen und wollen nicht als Zuchtvieh gesehen werden! Moe war vor dieser Schwangerschaft Kerngesund. Ihr Tod war nie vorgesehen. Das heißt weder Komplikationen noch eine Krankheit sind für all das verantwortlich. Sie wurde Unschuldig aus ihrem Leben gerissen. Das ist für mich, als Wächterin über die Schicksale aller und Beschützerin der Wächter ein Grund, in das Schicksal einzugreifen!“, verkündete Chiyo. Manabu ging zu ihr „Ich sehe das genauso“. „Ich bin zwar keine Wächterin, aber Moe und Akaya waren immer wie Eltern für mich, die ich nie hatte. Sie haben mich aufgenommen und groß gezogen. Ich hätte mir keine besseren Eltern wünschen können. Ich möchte das alles wirklich nicht hassen müssen...“, schluchzte Krähe noch leicht. Akaya sah zu ihr und lächelte traurig „Krähe...“. Er hätte niemals für möglich gehalten, das alle so hinter ihnen stehen würden. „I – Ich möchte auch noch etwas dazu sagen..“, rappelte Ayaka sich auf und schaute, etwas schüchtern, zu der Lichtgestalt auf. Ihr Blick war weiterhin traurig. „Ich hab meine Mama wirklich sehr lieb...meine Geschwister auch. Aber ich möchte nicht...das ich meine Schwester irgendwann dafür hasse, das Mama wegen ihr gestorben ist“, begannen dem Mädchen erneut, Tränen über ihre Wangen zu laufen. „Außerdem hat mein Papa das nicht verdient. Er ist zwar oft merkwürdig, aber so ist er eben. Ich habe ihn trotzdem ganz doll lieb und möchte ihn nicht traurig sehen“, fügte sie, schluchzend, hinzu. Krähe nahm ihre kleine Schwester in die Arme.
 

Das Schicksal hörte allen aufmerksam zu. Plötzlich wurde die Silhouette klarer und schwebte zu Boden. Sie blieb zwar leuchtend und leicht transparent, aber Chiyo erkannte sie. Es war die erste Schicksalswächterin. Und sie lächelte leicht. „Ich verstehe. Eure Einwände ergeben Sinn. Außerdem habe ich gesehen, das ihr alle füreinander einsteht. Ob nun Wächter oder nicht. Und..“, drehte sich die Frau zu Akaya und Moe. „Ich denke, Akaya, hat lange genug auf Moe warten müssen. Seine Schicksalspartnerin. Wie soll auch der Tod ohne sein Leben überleben? Ihr habt mir gezeigt, das wir euch auch auf diesem Schicksalsweg vertrauen können. Das es gut ist, das Wächter wieder Kinder bekommen können“, lächelte das Schicksal. „Das klingt fast, als wäre das ein Test gewesen“, erhob Manabu, skeptisch, seine Stimme. Die Frau vor ihm, schmunzelte ihn daraufhin nur etwas an. „Moment, heißt das, Moe..?“, sah Akaya zu der Frau auf. Die Angesprochene richtete ihren Blick wieder auf die Beiden „Ja, ich werde Moe ihr Leben wieder zurück geben. Aber dafür werde ich dir deine Unsterblichkeit nehmen. Auch Ayaka wird das nicht mehr betreffen. Du darfst also, mit deiner Frau altern und alt werden“. Der Weißhaarige weitete seine Augen etwas. Sollte das wahr sein? Musste er wirklich nicht mehr andere und seine Familie überleben? Das Schicksal ging auf Moe zu und legte ihre Hand auf die Stirn der Orangehaarigen. „Das hast du gut gemacht. Endlich mal jemand, der ihn zur Vernunft bringen konnte“, lächelte die Frau und löste sich anschließend auf. Alle sahen dem verwundert zu.
 

Plötzlich regte Moe sich und öffnete anschließend ihre Augen. Sie blickte in die von ihrem Mann und sah ihm sofort an, wie fertig er war. Auch die Anderen bemerkte sie. Alle sahen so aufgelöst zu ihr. Dann fiel ihr wieder ein, was passiert war. „Aber wie..?“, huschte es verwirrt über ihre Lippen. Akaya sah einfach zu ihr. Sie war wieder am leben. Das Schicksal hielt was es sagte. Also durfte er wirklich mit ihr zusammen alt werden? „Akaya?“, riss ihn Moe aus seinen Gedanken. Der Angesprochene drückte sie danach ganz fest an sich. Sie blinzelte verwundert, erwiderte seine Umarmung dann aber glücklich. „Ich bekomme kaum noch Luft“, schmunzelte sie. „Ich bin so froh...So froh das du überhaupt atmest“, gab er leise von sich. Anschließend drückte er sie etwas von sich und ihre Augen trafen sich. „Ich liebe dich, Moe. So sehr..“, an seinem Blick erkannte die junge Frau, das er komplett am Ende war. Sie war scheinbar tatsächlich Tod gewesen, aber warum lebte sie wieder? „Weis ich doch, Trottel“, lächelte sie liebevoll.

Danach rannten alle, überglücklich, zu ihr. Sie waren so froh, Moe wieder bei sich zu haben. Selbst Kumo lächelte etwas. Kano hingegen, war einfach nur froh, das Akemi wieder glücklich war. Ayaka sprang ihrer Mutter um den Hals und fing schon wieder an zu weinen, vor Freude. Akio streckte auch seine Arme nach ihr aus und kuschelte sich danach ganz doll an sie. Akaya lächelte, endlich, mal wieder von Herzen. Niemals. Er würde es niemals wieder zu so einer Situation kommen lassen. „Hier“, hielt Chiyo ihm auf einmal, Amaya, entgegen. Er betrachtete die Kleine kurz und nahm sie auf seinen Arm. Das Mädchen lächelte ihn fröhlich an. Er gab ihr seinen Finger, welchen sie sich sofort schnappte und an ihm nuckelte. „Au, ganz schön fester Biss“, schmunzelte er und blickte danach zu Moe, welche liebevoll zu ihnen sah. Er würde sich sein Glück definitiv nicht mehr nehmen lassen. Von niemandem.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kuri-muff
2016-08-23T19:01:34+00:00 23.08.2016 21:01
AWWWWW....WOW~

Ein sehr sehr sehr dramatisches, schönes, mitreißendes Kapitel!
Man kann Verzweiflung und Freude praktisch spüren!

Die Idee mit dem Schicksal als Lichtgestallt in Form der ersten Schicksalswächterin fand ich wunderbar. Sehr mystisch und schön~

Am meisten Freue ich mich aber natürlich darüber wie es ausgegangen ist <3
Das hat sich diese Familie aber auch verdient ;)
Antwort von:  Jayle
24.08.2016 18:25
Das freut mich wirklich sehr zu hören >//<
Genau das wollte ich erreichen, das die Gefühle
gut rüber kommen x//3

Schön das dir diese Idee gefällt :D Ich habe mich nämlich schon länger
gefragt, wie das Schicksal wohl aussähe, wenn es mal in Erscheinung treten
würde und damit habe ich meine Antwort gefunden xD

Ja, nach dem ganzen auf und ab sicher :3
Und Akaya darf jetzt endlich mal seiner Haarfarbe entsprechend altern xD


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