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All we'll ever need is us

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Streng nach Muster


 

Streng nach Muster

Samstag, 05. April 2014
 

„Ich kanns immer noch nicht fassen. Joe wird heiraten“, gedankenverloren stand Mimi vor dem Herd und seufzte wiederholt. „Er wird … heiraten …“, diese Nachricht hatte die Brünette erst am Abend so richtig erreicht. Nun bereitete sie das Frühstück zu und schaffte es immer noch nicht so wirklich damit klarzukommen. „… heiraten …“, murmelte sie weiter, „unser lieber Jou …“ „MIMI!“, schrie Alex irgendwann und stieß sie unsanft beiseite. Er nahm die Pfanne vom Herd und rührte mit dem Pfannenwender vorsichtig herum. „SAG MAL SPINNST DU??“, keifte die junge Frau. „Ja, wenn du nicht gerade das Essen anbrennen lässt“, brummte er und schaltete den Herd aus. „Ich lasse NIE was anbrennen“, verteidigte sich die Jüngere. Genervt verdrehte der Schwarzhaarige seine Augen und streckte ihr die Pfanne entgegen. Das Rührei war eindeutig schwarz. Erschrocken sah sie darauf und hob dann den Blick wieder, „du hast das Rührei anbrennen lassen“, beschwerte sie sich. „Wie bitte?“, er zuckte zurück und seine Augen weiteten sich. „Du hast das Rührei anbrennen lassen“, wiederholte Mimi. „Du hast das Essen gemacht.“ „Glaube ich nicht, ich lass nie was anbrennen.“ „Anscheinend ja doch.“ „Nein, das kommt auf keinen Fall vor.“ „Oh doch.“ „Niemals.“ „Und ob, sieht man ja.“ „Nein, das glaub ich dir einfach nicht, ich glaube, dass du mir das anhängen willst.“ Fassungslos starrte er sie an. Sie wollte ihn wohl wirklich verarschen. Alex wägte ab, was er nun machen sollte. Dann drehte er sich um und ging zum Mülleimer. Ohne Kommentar schob er den Inhalt der Pfanne in den Behälter und brachte die Pfanne zur Spüle. Er spülte sie und begann zu schrubben. „Ha, das bedeutet, dass du es doch verbrannt hast. Denn hättest du das nicht gemacht, dann hättest du sie einfach stehen lassen“, Mimi genoss ihren Sieg. „Ja … genau …“, murmelte er, „es ist ja nicht so, als würde es beim längeren stehen lassen einfach nur total schwer wieder abgehen.“ Verwirrt zog die Brünette ihre Stirn kraus. „Und was soll ich jetzt frühstücken?“ „Verbrenn doch einen Toast oder Wasser.“ „Wieso Wasser? Wie kann man Wasser verbrennen?“, irritiert verzog sie ihr Gesicht und versuchte es sich vorzustellen. „Ja, wieso nicht?“, Alex zuckte mit den Schultern. „Dann ess ich halt Cornflakes“, brummte sie du holte sich bereits eine Schüssel aus dem Schrank. Zusammen mit Milch und Flakes setzte sie sich an die Theke. „Oh nein …“, erschrocken zog der Schwarzhaarige die Luft durch den Mund ein. „Was?“, knurrte Mimi und zog ihre Stirn in Falten, dabei formte sie ihre Augen zu Schlitzen. „Dabei kannst du doch nichts verbrennen … Das geht doch nicht.“ „Du bist so ein Idiot! Kannst du nicht einmal damit aufhören?“ „Könnte ich, wenn ich dazu Lust hätte … aber ich hab keine Lust dazu … also mach ich weiter“, grinste er. „Du bist ein Idiot!“, knurrte sie und begann letztlich zu Essen, das war demütigend. Sie wollte was richtiges Essen. Cornflakes erinnerten sie immer an die Zeit der Highschool oder dem College, wenn sie keine Zeit hatte richtig zu frühstücken.
 

Nachdenklich und mit einer Hand hinter dem Kopf zappte Taichi durch die Programme. Er fand nichts, was ihm irgendwie gefiel. Es erschien ihm alles so langweilig. Noch immer war er sauer. Die Brünette war einfach verschwunden – vor mehr als zehn Jahren –, dann tauchte sie wieder auf – ebenso ohne ein Wort – und letztlich verabredeten sie sich, dann haute sie erneut ab. Wieso tat sie so etwas? Es gab einfach überhaupt keinen Sinn. Schließlich waren sie einfach schon viel zu lange Freunde. Er hatte wirklich gedacht, dass das selbst ihr etwas bedeuten würde. Doch anscheinend nicht. Mimi trat ihre Freundschaft mit Füßen. Wollte sie doch nur ihren Spaß haben und mit ihnen eigentlich gar nichts mehr zu tun haben? Schließlich schien Mimi das nicht ernst nehmen zu wollen.

Und genau das war es, was ihn an der ganzen Sache so störte. Sollte sie doch mit einem Alex oder Ben oder Casper wiederkommen – ganz gleich wie sein Name war –, aber sie sollte sich verdammt nochmal um ihre Freundschaft bemühen. Zunächst hatten sie, vor zehn Jahren, noch versucht die Jüngere zu erreichen, doch nach einem Jahr hatten schließlich auch Hikari und Sora aufgegeben. Mimi schien einfach nur für sich leben zu wollen und hatte sie alle aus ihrem Leben ausgeschlossen. Brummend schaltete Taichi weiter.
 

Summend bewegte sich Mimi wieder zu der eigenen Musik. Alex neben ihr hatte wieder die Arme verschränkt, doch dieses Mal ließ er sich nicht erweichen. Der Ältere war immer noch wegen der Sache mit dem Rührei sauer auf sie. Für ihn war es völlig unverständlich, was das gewesen sein könnte. So unkonzentriert war sie, bei einer so unscheinbaren Nachricht, zuvor noch nie gewesen. Seither fragte er sich, ob die Nachricht wirklich so ausschlaggebend gewesen war. Normal brauchte es sehr viel mehr, wenn er dabei an die Ereignisse von vor zwei Jahren dachte. Doch das Thema war tabu und er wollte Mimi auch nicht daran erinnern. Vor allem, weil sie sich für ihr Verhalten letztens entschuldig hatte.
 

„Mimi“, erschall da ein schriller Ruf. Die Angesprochene hob den Kopf und erblickte die Brillenträgerin sofort. „Miyako-chan“, lächelte die Ältere und kam ihr noch ein paar Schritte entgegen. Doch die Jüngere war schneller. Dann lagen sie sich schon in den Armen. Eng drückte sich Yolei an ihre Freundin, „ich hab dich so vermisst“, sie brach in Tränen aus. In Mimi machte sich ein schlechtes Gewissen breit. Sofort biss sie sich auf die Unterlippe und blickte zu Alex zurück. Noch immer hatte dieser die Arme verschränkt und sah an ihnen vorbei. Nun folgte auch Mimi seinem Blick. Erneut ein schlechtes Gewissen, aber für eine Entschuldigung hatte Mimi sie schließlich eingeladen. Damit schob sie die Jüngere auch von sich und trat auf Hikari und Takeru zu. Beide musterten sie neugierig. TK etwas grimmiger als Kari – die eher enttäuscht aussah. Doch sie waren hier und Mimi konnte über den Umstand, dass sie Händchen hielten, nur wieder schmunzeln. Tief holte sie Luft und warf Ken noch einen flüchtigen Blick und ein Lächeln zu.

„Entschuldigt, ich hatte euch letztens nicht gesehen. Ich war an der Bar gewesen – hab wohl was Schlechtes erwischt – und musste dringend an die frische Luft und irgendwie bin ich einfach losgelaufen. Es war kein bestimmter Grund dahinter, ich war wohl einfach in Gedanken versunken“, zumindest war das die Halbwahrheit. Hikari schien das zu glauben und lächelte, „ich bin einfach froh, dass du wieder da bist und dich gemeldet hast. Ich freu mich wirklich. Mimi, du hast uns gefehlt!“ Auf ihre Worte lächelte auch Mimi und schloss ihre Freundin kurz in die Arme. Dann sah die Brünette zu dem Hoffnungsträger. Dieser musterte sie erst noch skeptisch, doch dann ging auch er auf sie zu, „schön dich zu sehen.“ „Takeru-kun, du bist groß geworden“, grinste Mimi und musste ein klein wenig ihren Kopf heben. Der kleine Bruder von Yamato war ein paar Zentimeter größer als sie. Grinsend nahm er sie in die Arme. Nach ihm drückte sie auch noch kurz Ken. „Was machen wir hier?“, fragte Yolei aufgeregt. Alex schien sie noch gar nicht bemerkt zu haben. „Shoppen“, erklärte die Köchin und sah zu dem Möbelhaus, „ich brauch eine Küche.“ „Für was eine Küche?“, runzelte TK die Stirn. „Für meine Show.“ „Dabei fällt mir ein, dass wir dich letztens schon beim Shoppen gesehen haben“, murmelte Miyako. „Habt ihr?“, überrascht blinzelte Mimi, „wieso hast du … oder habt ihr … nichts gesagt?“ „Sie war ganz aufgeregt, dass sie vergessen hat wie man läuft“, scherzte der Schwarzhaarige. „Das hab ich nicht“, empört blies Yolei ihre Wangen auf und sie färbten sich leicht rot. „Aber du wolltest nicht hin“, wiederholte Ken. „Ja … aber … nur … weil …“, brummte die Lilahaarige stockend und nuschelte noch ein paar unverständliche Sätze, während sie beschämt zur Seite sah und sie mit ihren Fingern an ihren Haaren spielte.

Kari hob unterdessen den Kopf, „ohh … hallo Alex, ich hab dich noch gar nicht gesehen … entschuldige …“, begrüßte sie Mimis Begleiter und sprach nun auf Englisch. „Hallo erwiderte er knapp und trat an die Seite der Köchin. Nun sahen auch Yolei und Ken auf. „Das sind Miyako und Ken“, stellte Mimi ihre zwei Freunde vor, „das ist mein Assistent Alex.“ Verblüfft sah der Schwarzhaarige zu der Jüngeren. Sie hatte ihn als Assistent vorgestellt. Kam nicht oft vor. Das war ein Zeichen dafür, dass sie sich etwas schlecht fühlte oder dass sie etwas beschäftigte. „Alles klar?“, fragte er seine Vorgesetzte leise. „Ja …“, sie wirkte aber immer noch nachdenklich, „aber es könnte vielleicht sein, dass doch ich am Herd gestanden habe als das Rührei verbrannt ist …“, murmelte sie. Amüsiert lachte der Größere und legte einen Arm um ihre Schulter, „welch ein Zugeständnis.“ „Ja, fühl dich gefälligst geehrt!“, knurrte sie. „Bitte, mach diesen Moment nicht kaputt“, bat Alexander, „lass mich noch ein Foto machen oder wiederhol es, dann kann ich gleich ein Video aufnehmen.“ „Pass auf und ich nehms zurück“, streng betrachtete sie ihn von der Seite. Daraufhin grinsten sich beide an und sahen wieder zu ihren Freunden. Kari lächelte beide an, in Takerus Gesicht spiegelte sich Skepsis wieder, Ken sah neutral aus und Yolei war ratlos und musterte sie auffordernd. „Er kann nur schlecht Japanisch – red lieber auf Englisch“, erklärte Mimi der ein Jahr Jüngeren. Diese nickte und sah zu dem Assistenten.

„Wollen wir dann rein?“, fragte Alex und sah auf sein Handy, „Herr Ishida wartet nur darauf, was Anderes brauchen sie nicht mehr“, murmelte er. „Mein Vater?“, Takeru hob überrascht den Kopf. Der Blonde hatte vollkommen vergessen, dass sein Vater die Show leitete. Kari hatte das kurz erwähnt, doch nun hatte er es schon vergessen. „Ach ja“, fiel es Mimi ein, „das ist sein Vater“, richtete sie an den Schwarzhaarigen. Die zwei jungen Männer musterten sich gegenseitig. TK war immer noch misstrauisch und hatte lediglich einen strengen Blick für Alex übrig.
 

Noch immer war Koushiro sich unsicher, was am Vortag passiert war. Das Essen war seiner Meinung nach relativ gut gelaufen, doch irgendwas war seltsam gewesen. Der Nerd hatte das Gefühl, dass Mimi ihm etwas verschwieg. Auch wenn er nicht wusste was es war, etwas war da. Ziemlich sicher. Allerdings würde er Mimi nicht zwingen mit ihm zu reden, das wollte er nicht. Trotzdem hoffte der Rothaarige, dass sie das vielleicht noch tun würde und sich ihm anvertrauen würde. Natürlich hatte sie das innerhalb der letzten zehn Jahre nicht gemacht und es war auch schwierig, diese Zeit aufzuholen – in beide Richtungen.

Seufzend fuhr sich Koushiro mit der Hand durch die Haare. Krampfhaft versuchte er einen freien Kopf zu bekommen, aber die Brünette ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Dabei hatte er arbeiten wollen. Mittlerweile saß er geschlagene neunzig Minuten – vielleicht auch mehr – vor seinem Bildschirm und starrte den Bildschirmschoner an. Neben ihm stand sein Laptop, der ihm den Sperrbildschirm zeigte. Durch irgendwas hatte er an Mimi gedacht, dann war er so in Gedanken versunken, dass sich der Bildschirmschoner angeschaltet hatte, dort lief eine Bildergalerie durch, in dieser tauchte auch die Brünette des Öfteren auf. Allerdings waren auch diese Fotos über zehn Jahre alt, das waren aber die einzigen, die er von ihr hatte. Vielleicht könnte er auch neue mit ihr machen. Bei dem Gedanken musste er schmunzeln, dafür brauchte Koushiro einen Anlass. Sicherlich würde er nicht zu ihr gehen und sie einfach fragen, ob er ein paar aktuelle Bilder mit ihr machen konnte. Allein bei der Vorstellung stockte der Informatiker und lief rot an. Um sich abzulenken erhob er sich schnell und lief aus seinem Arbeitszimmer in die Küche. Er brauchte frischen Kaffee. Auf der Arbeitsplatte stand der Vollautomat. Die Handgriffe führte er ganz von selbst aus, holte eine Tasse aus dem Schrank, stellte sie rein und drückte den Knopf. Er wartete, nahm in der Zeit die Milch aus dem Kühlschrank und füllte die Tasse auf. Koffein, schrie sein Körper und ließ ihn Mimi einen Moment vergessen, doch kaum, dass er sich darüber freute, murrte er wieder.

Koushiro musste sie einmal aus dem Kopf bekomme, das ging so doch nicht. Er wollte wütend auf sie sein. Sie nicht an sich ranlassen. Dass dieser Alex auch nur ihr Assistent war, das konnte er ebenso wenig glauben. Sie gingen so vertraut miteinander um, neckten sich, hatten so viel Spaß zusammen und waren dann wieder so liebevoll. Das ging dem Rothaarigen mächtig auf die Nerven, schließlich war er immer ihr bester Freund gewesen.
 

„Wir suchen also eine Küche“, wiederholte Kari. Dabei liefen sie schon seit zehn Minuten durch die Küchenabteilung. Mimi besah sich jeder und überprüfte die möglichen Farben, dabei holte sie auch ihre Muster hervor. Es musste dazu passen. Bis jetzt – wenn es auch erst drei Küchen waren – war noch nichts dabei. Mimi musste nicht nur auf die Farbe achten, sondern auch auf die Zusammenstellung der einzelnen Elemente. Der Backofen durfte nicht versteckt sein und die Spülte sollte nicht im Weg stehen. Mimi lief immer ein Stück vor den anderen und wurde praktisch verfolgt. War ihr zum einen Leid tat, doch es hatte sich wie von selbst so ergeben.

„Mimi, erzähl doch mal, was in Amerika so alles passiert ist“, wollte Miyako schließlich wissen und schloss zu der Älteren auf, mit neugierigem Blick betrachtete sie diese, „wie geht es Michael?“ Die Köchin blieb stehen und musterte die Jüngere leicht überrascht. Diesen Namen hatte sie schon lange nicht mehr gehört. Schon lange hatte sie auch nicht mehr an diesen gedacht. Ihr Blick ging unwillkürlich zu Alex. „Ähm … ich weiß nicht …“, zuletzt hatte sie den Blonden auf der Abschlussveranstaltung der Highschool gesehen, das war nun an die sechs oder sogar sieben Jahre her. „Er hat im letzten Jahr der Highschool ein Mädchen geschwängert, ich glaube, dass der ihr Vater ihn zu einer Hochzeit gedrängt hatte“, überlegte sie, ihr Blick war zur Decke hingewandert, damit lenkte die junge Frau auch von sich ab. „Ja, ist glaub ich ein Mädchen geworden“, stimmte der Schwarzhaarige zu, „ist doch der blonde Lockenkopf, oder?“ „Ja … aber er ist selbst schuld“, Mimi zuckte mit den Schultern, „er hat sich die gesamte Highschool durch die verschiedensten Betten geschlafen – da hab ich dann auch kein Mitleid.“ Da war sie wirklich eiskalt. „Bei dir hat er es auch versucht, wenn ich mich richtig erinnere.“ „Ja, aber er meinte nur bei mir, dass er nur mich liebt und mit meiner Liebe könnte er damit aufhören … also sich durch alle Betten zu schlafen … weil er dann glücklich wäre … es folgten etliche Liebesgeständnisse und Geschenke …“ „Wow, das hätte ich nicht von ihm gedacht“, murmelte Miyako überrascht. Sie hatte den Blonden ganz anders eingeschätzt, auch wenn man Mimi einfach lieben musste, egal was sie tat. „er hat dich geliebt? Und du hast nicht reagiert?“ „Ich hab ihm fünfzig Mal gesagt, dass ich nichts von ihm will“, brummte die Brünette.

Miyako zog eine Augenbraue hoch. Für die Brillenträgerin war die Ältere schon immer ein Vorbild gewesen, dem sie nacheifern konnte. Egal was auch die anderen sagen würden. Natürlich war sie lange fort gewesen, ohne ein Lebenszeichen von sich zu geben, doch sie war zu ihnen zurückgekommen. Das war doch letztlich das Wichtigste, dass egal was war oder sein würde, sie immer wieder zurück in ihre Heimat finden würden und zueinander. Egal wie lange oder wie weit sie auseinander sein würden.

„Seine Eltern haben das auch nicht von ihm gedacht, doch dann war es schon passiert“, unwillkürlich musste Mimi kichern, auch wenn es unpassend war. „Du wirst gemein, wenn du deswegen lachst“, merkte Alex streng an. „Dann ist es so“, sie zuckte mit den Schultern und schnaubte, weil sie die Schranktüre der nächsten Küche nicht aufbekam, „zur Hölle, wie soll die aufgehen?“, schrie sie aufgebracht durch den Laden und schlug dagegen. Umstehende Leute sahen ängstlich zu der Gruppe, auch Verkäufer zuckten erschrocken zusammen. Die junge Frau zuckte ebenfalls zusammen, da sich die Tür doch dazu entschied sich zu öffnen. „Da steht dran, dass man dagegen drücken muss“, seufzte ihr Assistent und schüttelte ungläubig den Kopf. Den anderen vier entlockte das Schauspiel ein amüsiertes Lachen.
 

„Mimi, wie geht es am Set vorwärts? Kommt ihr gut voran?“, war es einmal Ken, der das Wort ergriff. Dafür kassierte er gleich mehrere überraschte Blicke, was ihn leicht in Verlegenheit brachte. Zu Alex Glück unterhielten sie sich auch weiterhin auf Englisch, da alle gemerkt hatten, dass ihm das einfacher fiel, auch wenn er sich Mühe gab und bei Kari probehalber die Durchsagen übersetzte. Miyako unterstützte ihn Tatkräftig. „Sie brauchen die Küche, mit dem Geschäftsführer ist schon alles abgeklärt, damit wir das ausgewählte Stück auch rechtzeitig bekommen, besser gesagt, am Montag aufbauen können, daher muss ich auch eine finden oder sollte … Aber erzähl doch mal, wie kam das mit dir und Miyako?“, sie grinste den sonst so ruhigen Schwarzhaarigen herausfordernd an. Dieser erschien deutlich verschreckt, allerdings hatte seine bessere oder wohl lautere Hälfte das mit angehört und kam für eine eifrige Unterstützung zu Hilfe. Yolei hakte sich bei ihrem Freund unter und strahlte die Ältere breit an. „Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben“, fing sie an und wurde prompt wieder unterbrochen. „So fängt man solch eine Geschichte nicht an“, tadelte Mimi und erhob dabei einen Finger. Hikari kicherte, „außerdem hat sie das gar nicht.“ „Das stimmt, sie war wie immer übereifrig“, gab ihr Takeru recht. „Was? Nein … ich hatte wirklich geglaubt, dass es nicht mehr wird“, schmollte die Brillenträgerin, sie strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Hast du? Du hast das aufgegeben?“, Ken klang überrascht und bedrückt zugleich.

„Wie das mit euch geklappt hat, würde mich auch interessieren“, kicherte Mimi und deutete abwechselnd auf Takeru und Hikari. Auch diese hielt mit einem Schlag inne und musterten sich gegenseitig. Alex hatte ihre Hände in die Hosentaschen geschoben und betrachtete die Pärchen nachdenklich. „Und das mit euch?“, konterte Miyako. „Sie sind nicht zusammen“, erklärte Hikari. „Was? Ihr seid gar nicht zusammen? Dabei wärt ihr so ein süßes Paar. Ich meine, ihr passt super zusammen. Ihr hab Spaß und kennt euch schon lange. Habt euch die letzten Jahre zusammen verbracht … zumindest nehm ich das an“, nachdenklich legte Miyako einen Finger an ihr Kinn. „Ja, aber trotzdem geht es nicht um uns, sondern ich hab euch gefragt“, grinste Mimi. Takeru seufzte und konnte nicht anders und verdrehte die Augen. Ken lachte leise und Miyako war Feuer und Flamme. Hikari spielte verlegen mit ihren Fingern. Das waren die vier. Sie hatte ihre Freunde vermisst.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  dattelpalme94
2016-07-21T08:32:35+00:00 21.07.2016 10:32
Guten Morgen ♥

Hab extra gestern Abend nicht schon kommentiert, damit ich heute einen Grund habe, meine Hausarbeit - die ich schon längst fertig haben könnte, wäre ich nicht so unmotiviert und so faul wie ein Kieselstein am Meeresgrund – vor mir her zu schieben :‘D Studentenleben at its finest :D

Ich liebe, liebe, liebe das Kapitel! ♥♥
Erst Mimi, die gerade dabei ist zu begreifen, dass Joe heiraten wird und dabei das Rührei verbrennen lässt, und dann Alex die Schuld daran gibt :‘D Diese Gespräche zwischen den beiden sind so witzig!

Schön fand ich den Einschub mit Taichis Sicht auf Mimis Rückkehr :) er hat zwar schon vorher seine Wut/Enttäuschung darüber, dass Mimi sich ewig nicht meldet und dann ohne ein Wort zu sagen wieder zurückkommt, aber das zeigt nochmal, wie sehr ihn das doch mitnimmt und beschäftigt..
Und Koushiros Einschub war auch gut :) Dieser Zwiespalt zwischen „ich mag jetzt sauer sein“ und „ich möchte für sie da sein“ :)

Wie gemein von dir, zu erwähnen, dass etwas vor zwei Jahren vorgefallen war, das jetzt Tabu-Thema ist, aber nicht zu sagen, was passiert ist :D Hat es vielleicht was mit ihrer eigenen Verlobung, die sie dann doch gelöst hat, zu tun? Meeeeensch, phean.. ich will Antworten! :D aber ich kann auch noch ein bisschen darauf warten ;D

Miyako ist so lieb :) wie sie es Mimi in diesem Moment nicht übel nimmt, dass sie sich Ewigkeiten nicht gemeldet hat:)

Schön, dass Mimi auch Hikari und Takeru eingeladen hat und sich bei ihnen entschuldigt, wenn auch nur mit einer Halbwahrheit..

Oh mein Gott :D als Mimi Alex als ihren Assistenten vorgestellt hat, hab ich nur gedacht: Sagt sie nicht normalerweise Assistentin? Und dann im nächsten Satz ist Alex darüber genauso verwundert wie ich es gewesen bin :‘D Wenn du diesen Effekt hervorrufen wolltest, ist dir das gelungen ;)
TK scheint Alex immer noch nicht so leiden zu können :D

Michael war ja eine Bitch o.O Kein Wunder, dass Mimi ihn jedes Mal hat abblitzen lassen..

Interessant, wie Mimi es dreht, dass sie kaum etwas über sich erzählt, sondern andere dazu bringt, von sich zu erzählen :D

Hab noch ein paar Kleinigkeiten gefunden ;)
und begann letztlich zu Essen -> zu essen
Sie wollte was richtiges Essen -> essen
War ihr zum einen Leid tat -> was ... leid
dass der ihr Vater ihn zu einer Hochzeit -> deren Vater (Dativ ist dem Genitiv sein Tod ;D)
Miyako unterstützte ihn Tatkräftig -> tatkräftig
Alex hatte ihre Hände in die Hosentaschen -> seine Hosentaschen


Love&Peace♥

Antwort von:  phean
01.12.2016 15:22
ahhh hier hab ich noch eine Antwort vergessen, es tut mir Leid,

dabei fällt mir gleich der unterste Absatz mit den Korrekturen auf, von denen ich grad nicht weiß, ob die gemacht wurden oder nicht, muss ich später mal nachsehen XD

hallo noch :)

ich halte mich kurz

dankeschön :3

und tut mir Leid, dass ich das noch nicht früher beantwortet habe, war einfach viel los und alles ist plötzlich so viel XD
also Vorlesungen, Lernen und der Berg, den ich an FFs lesen muss/sollte ... öhm ... DARF ... wird immer größer und dann muss/soll/darf ich selber noch weiter schreiben und hab noch viele Antworten offen und joa ... das war glaub ich die Kurzfassung meiner Antwort XD

Liebe Grüße
Phean


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