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All we'll ever need is us

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Überraschender Geburtstagsanruf


 

Überraschender Geburtstagsanruf

Dienstag, 08. April 2014
 


 

Ungeduldig klopfte sich Mimi auf den Oberschenkeln herum, dabei trommelte sie ganz nach ihrem Takt. Währenddessen steuerte Alex das Auto sicher durch die Straßen zum Studio. Sie hatten eine Verabredung mit Hiroaki und Ayame.

Das Mittagessen mit ihren Freunden am gestrigen Tag hatte ihr viel Freude bereitet. Über Emi hatte sie zwar nicht viel erfahren, doch sie war richtig niedlich. Etwas erinnerte sie sie an Hikari, aber das war wohl von Davis nicht anders zu erwarten. Die Brünette war für ihn immer seine Traumfrau gewesen. Aber es war auch keine komplette Kopie von ihr. Emi war Emi, eine einzigartige Person mit ihrer eigenen Persönlichkeit. Und auch Alex hatte sich weiter geöffnet. Cody war weniger misstrauisch als Taichi oder Koushiro oder auch Takeru. Sie waren sich wohl einfach nicht sicher, ob er gut für sie ist, doch Cody war anders. Der Jüngste konnte sich einfach mit jedem unterhalten. Das war etwas Besonderes. Für Mimi könnte es gerade nicht besser sein, sie hoffte nur, es kamen nun keine schlechten Nachrichten.
 

„Wo willst du denn hin?“, verschlafen rieb sich die junge Frau das Auge, während sie sich langsam aufsetzte. Ihr Blick ging in das dunkle Zimmer, an der Stelle, wo sie den dunklen Schatten sah. Yamato drehte seinen Oberkörper leicht zu ihr herum und sah sie einen Moment an. Er schloss gerade noch den Gürtel seiner Hose, „ich muss jemand anrufen.“ Er sprach ruhig und leise, trotzdem schwang ein leicht genervter Unterton mit. Er mochte es nicht, nach seinen Handlungen gefragt zu werden. Besonders, wenn es nur einer seiner Bettgespielin war. Irritiert blinzelte diese, „mitten in der Nacht?“, sie wandte den Kopf zu dem kleinen Wecker, auf dessen Anzeige die dicken Ziffern leuchteten. Doch bevor sie die Uhrzeit lesen konnte, hatte sich der Musiker ein Hemd genommen, sich verabschiedet und noch die wichtigsten Dinge genommen. Dann war er schon zur Tür hinaus. Die Hotelzimmertür fiel ins Schloss und er steckte sich die Karte in die Hosentasche. Dabei schlüpfte er in sein Hemd und begann sich auf dem Weg dieses zuzuknöpfen und danach suchte er sich durch seine Kontakte.
 

Staunend konnte Mimi ihre Augen nicht abwenden. „Ihr seid klasse! Spitze! Fabelhaft!“, jubelte sie klatschend und lief unruhig durch das Studio. „Wahre Meister eures Handwerks“, sie war eigentlich sprachlos und wiederholte sich nur immer und immer wieder. Die Küche hatten sie so schnell aufgebaut und alles fertig gemacht. Sie passte perfekt zum Design der Sendung. Sie stach heraus ohne wirklich dominant zu sein. Mimi sah sich bereits in ihrer Sendung und freute sich bereits, dort zu kochen. Die Deko und Küchengeräte fehlten noch, aber bald würde sie sicherlich ihr Probeessen kochen können.

Alex Augenbraue zog sich nach oben, einige wenige Begriffe verstand er, manche sagte sie auf Englisch, andere auf Japanisch. Und vor sich hatte der Assistent die Baupläne der Pläne liegen. Unverständlich schüttelte er den Kopf, als wäre es ein Meisterwerk nach Plan aufzubauen. Aber sie schien das gerade nicht zu bemerken. Seine Arme verschränkte er vor der Brust und beobachtete die Jüngere weiterhin, irgendwie war es niedlich, doch das hatte er schon mehrfach miterlebt. „Äh … Mimi …“, begann er langsam. Doch sie schwärmte weiter und strahlte jeden im Raum an. „Was denn?“, sie grinste. „Hier liegen Aufbaupläne“, er zeigte mit einem Finger nach unten. Sie folgte seinem Finger und trat wieder einige Schritte auf ihn und den Tisch zu. Bei dem Anblick stockte sie und er konnte beobachten, wie sie Schrittweise rot wurde.
 

„Ach ganz ruhig, wir nehmen ja noch nichts auf“, lachte Ayame und hielt bereits einige Blätter in der Hand. „Es ist trotzdem schön, ein solches Lob zu bekommen“, lachten die Männer. Mimi sah sich unsicher um und lächelte noch einmal, „ihr leistet aber auch großartige Arbeit. Ohne euch würde hier nichts stehen oder funktionieren. Daher geht das Probekochen auch an euch.“ Jubel ertönte und sie widmete sich wieder dem Tisch um den sie standen. Hiroaki trat nun auch zu ihnen und gemeinsam mit Ayame gingen sie alles Weitere durch.

Es mussten noch die Küchengeräte geklärt werden, das Geschirr, Deko, Zubehör. Mimi bekam einige Listen, teilweise mit Bilder und wenige ohne. Es ging um das Design, damit alles an die Show angepasst wurde. Die Küchengeräte würden die gleichen sein, die sie auch schon in den USA genutzt hatte. Dann konnte sie sich gleich voll auf das Kochen konzentrieren. Sie wählten die Designs aus und besprachen noch Änderungen an der Küche. Dann reichte ihr die ältere Frau einen ersten Entwurf eines Sendeplanes, wie es aussehen sollte. Die zeitliche Einteilung und Möglichkeiten. Danach würde Mimi dann ihre Rezepte aussuchen. Es gab auch feste Abgabetermine, bis wann sie die Rezepte haben sollte und dann auch die Einkaufsliste. Für einige Aufnahmen würde sie selber einkaufen gehen, damit auch der japanische Supermarkt und Markt allgemein gezeigt werden konnte. Alles in allem war es noch sehr viel Arbeit, die auf sie zukam. Aber Mimi freute sich bereits darauf.
 

In dem Moment in dem er auf das Dach trat, wehte ihm ein kalter Wind entgegen. Er war etwa dreißig Stockwerke über dem Erdboden und ganz allein. Hier oben fühlte er sich toll, es fühlte sich frei an. Und mit einer falschen Bewegung könnte alles vorbei sein, das befreite ihn. Er liebte es oben auf dem Hoteldach. Das war seine einzige Freiheit.

Endlich hatte er auch den Kontakt gefunden, den er gesucht hatte. Er sollte einmal wieder seine Kontakte aussortieren, viele der Frauen waren mittlerweile sicher vergeben oder sogar verheiratet. Nachdenklich lief er zum Rand des Gebäudes und hakte seine Finger in den Gitterzaun ein, während sein Handy bereits eine Verbindung aufbaute. „Hey … Dad …“
 

Als ein Handy zu klingeln begann, hielt alle Anwesenden inne. Mehrere kramten ihre Geräte heraus und betrachteten den Bildschirm. Doch nur einer lag richtig. Hiroaki nahm den Anruf entgegen. „Hallo Yamato“, er klang nicht besonders besorgt, erfreut oder sauer. Mimi betrachtete ihn etwas. Es war eher so, als wäre er dem Anruf gegenüber normal. Er liebte seinen Sohn – seine beiden Söhne – doch Yamato war schon immer ein Einzelgänger gewesen. Jemand, der alleine klarkam, um dem man sich keine Sorgen machen musste. Der Produzent hob den Kopf und sah sie entschuldigend an. Sie lächelte und hob die Hand, damit er dem Blonden einen Gruß ausrichten konnte. Hiroaki nickte und wandte sich leicht ab, ehe er einige Schritte ging. „Wie spät ist es bei dir gerade?“, prüfend sah er auf die Uhr, es war kurz nach drei.
 

Seufzend sah sich Yamato um, „ach, ich weiß nicht, irgendwas um zwei Uhr oder so.“ Er sprach nicht oft mit seinem Vater, doch die wenigen Gespräche genossen sie wohl beide. Sein Vater war mit einer der wenigen gewesen, der an ihn geglaubt hatte. Seine Mutter war immer gegen eine Musikerkarriere gewesen. Hatte nie viel davon gehalten, geschweige denn, dass sie ihn unterstützen würde. „Ich wollte dich auch gar nicht lange von der Arbeit abhalten, sicher hast du noch viel zu tun. Wollte mich nur kurz bei dir melden und dir alles Gute zum Geburtstag wünschen“, Yamato machte eine kurze Pause, „hab dir eigentlich noch was geschickt, wird aber vermutlich noch unterwegs sein.“
 

Auf Hiroakis Lippen erschien ein leichtes Lächeln. „Ich danke dir und du musst mir doch nichts schicken oder schenken.“ Manchmal vermisste er seinen Ältesten. Er war einfach zu schnell erwachsen geworden. Und gerade als er erwachsen war, war er bereits aus dem Haus gewesen. „Und du störst nicht, wir waren gerade mit der Besprechung fertig …“, er schnappte nach Luft, hörte das ‚Gut‘ auf der anderen Seite, dann fiel ihm noch Mimi ein. Er wandte den Kopf kurz um, „ich soll dir noch liebe Grüße von Mimi ausrichten.“ „Mimi?“, Yamato war verwirrt. „Ja, Mimi … Mimi Tachikawa … erinnerst du dich nicht mehr?“, Hiroaki trat noch ein paar Schritte weiter weg, doch die Brünette hatte deutlich ihren Namen gehört. Erinnerte sich Yamato nicht? Fragte sie sich, weil es von seinem Vater so klang.
 

„D-Doch klar, ich erinnere mich. Aber was macht Mimi bei dir oder wie hast du von ihr gehört?“, Yamato konnte seine Verwunderung nicht verbergen. Seine Augenbrauen hatten sich leicht zusammengezogen. Er dachte Mimi sei immer noch in New York, aber von ihr hatte er nicht mehr wirklich etwas mitbekommen. Einmal hatte ihn die Meldung ereilt, dass es eine Japanerin geben sollte, die ein kleines Wundertalent in der Küche sei und ihr sehr ähnlich sah. Aber den Namen hatte er nicht erfahren. Er ging davon aus, dass es Mimi gewesen sein musste. War sie wieder in Japan?
 

„Wir planen eine Show mit ihr, das ist mit ihrem Studio in New York abgesprochen. Das hilft uns und anscheinend hat ihre alte Grundschulklasse ein Treffen geplant, was sie so gleich verbunden hat.“ Mimi war lächelnd näher getreten und fragte mit Gestik, ob sie selbst kurz den Hörer haben durfte. Hiroaki nickte, „warte einen Moment“, richtete er an den Sohn und reichte das Handy weiter. Mimi wurde nervös, „h-hallo Yamato“, kam es leise aus ihrem Mund, „wie geht es dir?“
 

Wissend nickte er, was allerdings sinnlos war. „Klar“, er dachte, dass sein Vater kurz etwas unterzeichnen musste, doch nichts dergleichen. Verblüfft blinzelte er und wusste im ersten Moment nichts zu sagen, „h-hi Mimi“, erwiderte er ebenso. Das hatte er nicht ganz erwartet, doch anscheinend war sie immer noch die Alte. „Gut und dir?“, antwortete er reflexartig und ohne darüber nahzudenken. Ob es ihm wirklich gut ging fragte er sich gar nicht.
 

Nachdenklich dachte sie über seine Antwort nach. Das kam zu schnell und er hörte sich auch nicht unbedingt danach an. Sie hörte lauten Wind durch das Handy, weshalb er wohl draußen stand. „Auch. Dein Vater ist ein toller Mann“, sprach sie einfach weiter. Mimi wollte nicht, dass dieses Gespräch schon endete. Das war das erste Mal seit etwa zehn Jahren, dass sie mit Yamato sprach. Am liebsten hätte sie nach seiner Arbeit gefragt oder auch nach … Sora. Doch das traute sie sich nicht. Vielleicht wollte er auch gar nicht darüber reden.
 

„Ja, ist es“, der Musiker lächelte abwesend. Sein Vater war wirklich toll, er hatte schon so viel für ihn gemacht. „Ich hoffe, er arbeitet heute nicht allzu lange und feiert seinen Geburtstag.“ Doch eigentlich wusste er, dass dem nicht so sein würde. Mimi erschien nicht so, als hätte sie es gewusst. Vermutlich hatte er es keinem gesagt.
 

Mimis Kopf ruckte in die Höhe. „Wie? Er hat … Geburtstag?“, ihre Augen fixierten den Älteren, der zusammenzuckte. Yamato bestätigte. „Gut, ich werde dafür sorgen“, sie nickte, „danke für die Info. Und entschuldige, ich will dich natürlich nicht davon abhalten, mit deinem Vater zu reden. Es war schön, mit dir zu sprechen“, sie lächelte wieder. Sie verabschiedete sich noch und reichte es seinem Vater zurück. Dann wandte sich die junge Frau um und starrte Alex nachdenklich an. Sie wollte nicht, dass Hiroaki an seinem Geburtstag arbeitete, aber er war schon immer geschäftig gewesen. Immer am Arbeiten und unterwegs. Das war es auch, weshalb seine Ehe zerbrochen war. Das wollte Mimi jetzt nicht zulassen.

Sie ging zu Alex und Ayame zurück. Die Assistentin sah sie auch etwas verdattert an. „Wussten sie, dass er Geburtstag hat?“, wollte die Brünette wissen, doch ihre Gegenüber verneinte. „Ich wusste nichts davon.“ „Er hat Geburtstag?“, der Schwarzhaarige sah sie erstaunt an. Er kannte Mimi, denn sie liebte es Geburtstagskuchen zu backen. Dabei übertrieb sie manchmal auch. „Gehen wir nachher mit allen etwas Essen und Trinken?“, Mimi sah von Alex zu Ayame und sah sich im Raum um. „Oder sollen wir es nachholen?“, kam die Gegenfrage. Die Köchin dachte darüber nach, das wäre auch eine Idee, „gut, machen wir das, machen wir das mit dem Probekochen zusammen?“ Die Anwesenden nickten.
 

„Ja, machs gut“, verabschiedete sich Yamato erst von Mimi, dann von seinem Vater. Anscheinend hatte er durcharbeiten wollen. Aber anders kannte er seinen Vater nicht. Er legte auf, steckte das Handy in seine Hosentasche und zog aus einer anderen eine Zigarette und das Feuerzeug heraus. Seufzend nahm er den ersten Zug und starrte in die Ferne. Manchmal vermisste er seine Heimat und seine … alten Freunde. Auch wenn er es nie zugeben würde, doch Mimis Stimme nun zu hören, war eine Reise in die Vergangenheit. Seine Gedanken gingen weiter. Er sah jedes Gesicht vor sich, doch an eines wollte er nicht denken. Also verdrängte er es.

Den Rest drückte er auf dem kleinen Mauervorsprung auf und machte sich auf den Rückweg. Leise schloss er die Tür zum Hotelzimmer und legte seine Sachen wieder ab. Er beobachtete den Körper, der sich unter der Bettdecke bewegte. Er legte sich dazu und strich über ihren Körper. „Mh … du bist wieder da“, stellte die Frau überflüssigerweise fest. Doch statt zu antworten, begann Yamato ihren Hals zu küssen. Das Gesicht vor seinem inneren Auge sollte verschwinden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tasha88
2017-10-19T11:37:30+00:00 19.10.2017 13:37
Hallo Liebes,

ich habe mich über das neue kapi gefreut und es hat mir sehr gut gefallen :)
es wirkt bunt ^^ so wie ich bunt halt definiere.

und ich mochte die wechselnde Sicht zwischen Yamato und Hiroaki/Mimi. Einen Moment dachte ich, dass es sich hier vielleicht um eine Sicht aus der Vergangenheit handelt... aber dann hat Hiroakis Handy geklingelt ^^

War auf jeden Fall schön :)

♥♥♥♥♥


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