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Im fremden Körper

Auf dem Weg ins richtige Leben
von

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Kapitel 67 - Narus Sicht


 

× Narus Sicht ×
 

 
 

Die Fahrt verlief ohne große Probleme. Es gab auf der Autobahn keinen Stau und auch sonst kamen wir gut durch den Verkehr. Im Hintergrund lief die ganze Zeit Musik und ich war froh, dass die Sender nicht die Weihnachtslieder in Dauerschleife spielten. Es war erfrischend, gerade nicht von den aufdringlichen Liedern genervt zu werden. Allerdings sah ich die meiste Zeit einfach nur aus dem Fenster und fragte mich, wie lang wir wohl noch brauchen würden, bis ich das Krankenhaus endlich zu Gesicht bekam.

Es war schon lange her, dass ich zuletzt dort gewesen war, aber ich erinnerte mich noch genau an die Einrichtung im Eingangsbereich. Ich erinnerte mich daran, wohin ich musste, wenn ich zur Anmeldung wollte. Ich erinnerte mich daran, wohin ich mich dann wenden musste. Außerdem erinnerte ich mich noch an das Gesicht des Professors, der mich operieren würde.

Als wir endlich in die Stadt einbogen, wurde der Verkehr dichter, die Straßenführung unübersichtlicher und man musste aufpassen, wohin man fuhr, um nicht falsch abzubiegen. Ich wusste, irgendwann kam eine noch ungenauere Abbiegung, die man nicht verfehlen durfte.

Itachi und ich konzentrierten uns genau und erreichten dann endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, die Straße, die uns direkt zum Krankenhaus bringen würde.

Doch dieses kleine Abenteuer war noch nicht beendet. Wir sollten noch den Schreck des Lebens durchmachen: Als das Auto sich direkt neben einem Bus befand, der nicht geblinkt hatte, wollte dieser gerade ausscheren und zurück auf die Fahrbahn kommen.

„Alter!“, riefen Itachi und ich erschrocken aus und sahen den fremden Fahrer mit großen Augen an.

Wir konnten gerade noch ausweichen.

„Das war knapp…“, sagte ich leise und lehnte mich nach wenigen Momenten wieder etwas entspannter in den Sitz zurück. „Der hat mit Sicherheit nicht geguckt! Und geblinkt hat er erst recht nicht!“

Ich schüttelte den Kopf und schloss die Augen, öffnete sie allerdings wieder, um genau in diesem Moment das Krankenhaus zu sehen. Es baute sich langsam auf und kam hinter den Bäumen am Straßenrand zum Vorschein. Von außen sah es wie jedes andere Krankenhaus aus und machte keinen sympathischen Eindruck. Allerdings wusste ich, dass die Schwestern auf der Station nett waren und alle freundlich sein sollten.

Itachi parkte nach wenigen Momenten das Auto am Straßenrand, half mir, die Sachen aus dem Kofferraum herauszuholen und ich atmete tief durch.

„Danke, dass du mich hierher gebracht hast. Ich melde mich, wenn ich weiß, wann die Operation morgen ist und wie sie am Ende verlaufen ist…“, sagte ich, umarmte ihn und ließ ihn erst nach einiger Zeit los.

„Pass gut auf dich auf. Mein Bruder will dich schließlich lebendig wieder haben und nicht in einzelnen Stücken abholen müssen“, grinste Itachi und fuhr mir mit der Hand durch das Haar. „Und ich will dich auch in einem Stück wieder haben. Wem soll ich denn sonst hinterher räumen, wenn er wieder Unordnung in der Küche veranstaltet?“

„Wirst du mir das ewig vorhalten?“, erwiderte ich nur und grinste.

Auf einmal war ein kleiner Teil der Aufregung von mir abgefallen und ich nahm meine Jacke, zog sie an und atmete noch einmal tief durch.

„Vielleicht“, sagte Itachi und verabschiedete sich noch einmal mit einer Umarmung bei mir. „Ich komme dich abholen, wenn du sagst, dass du wieder nach Hause kannst.“

„Danke und bis dann. Ich werde euch auf dem Laufenden halten“, meinte ich, sah dabei zu, wie Itachi wieder ins Auto stieg und den Wagen wieder in den Verkehr lenkte.

Als er aus meiner Sichtweite verschwunden war, begab ich mich auf den Weg ins Innere der Klinik. Mir wurde gesagt, dass ich erst auf die Station gehen sollte und mich dann erst anmelden sollte. Ich persönlich sah aber keinen Sinn darin und ging direkt zur Anmeldung. Wieso sollte ich erst auf die Station gehen, um dann noch einmal nach unten zu müssen?

Als ich endlich im Krankenhaus aufgenommen wurde, erhielt ich eine kleine Mappe, die ich auf der Station abgeben sollte. Allerdings ging ich dorthin nicht alleine, sondern wurde von einer Pflegerin dorthin gebracht. Sie war nett und nahm mir ein kleines bisschen Aufregung. Sie machte einen kurzen Spaß und ich begann mit ihr zusammen zu lachen.

Nachdem wir die Station erreicht hatten, wurde ich zum Zimmer der Krankenschwestern gebracht, die mich herzlich begrüßten und mich dann in mein Zimmer brachten. Sie wiesen mir ein Bett zu und auch der Schrank, sowie das Bad wurden mir gezeigt. Dann ließen sie mich für den ersten Moment alleine.

Mit all diesen Informationen, was heute noch auf mich zukommen würde und mit all der fremden Umgebung alleine gelassen, ließ ich mich auf mein Bett sinken und atmete tief durch. Ich musste meine Kleidung in den Schrank räumen. Später würde noch das Gespräch mit dem Narkosearzt auf mich zukommen, Blut würde mir noch abgenommen werden und ich hatte ein kleines bisschen Hoffnung, dass ich wenigstens noch etwas zum Abendessen bekam, wenn ich schon am nächsten Morgen nichts essen durfte.

Die Schwester störte allerdings meine Ruhe, indem sie mir bereits jetzt etwas zu Essen brachte. Sie stellte es mir auf den Tisch ab und ich lächelte ihr sanft entgegen, als ich mich bei ihr bedankte. Sie verließ auch rasch wieder das Zimmer und in dem Augenblick, wo die Tür ins Schloss fiel, knurrte mein Magen und ich begann, fast schon über das Essen herzufallen. Es war okay, kein hervorragendes Steak, aber es war eben nur das typische Krankenhausessen.

Mir hatte die Schwester erzählt, dass ich mit zwei weiteren Personen auf dem Zimmer lag, die ebenfalls Transmänner waren. Der eine wurde am Morgen operiert, war also aktuell im Aufwachbereich und der andere wurde gerade operiert.

Nur wenig später, als ich gerade ausgepackt hatte, wurde die Tür geöffnet und ein Krankenbett wurde hereingefahren. Aus diesem schauten mich zwei Augen an, die eine Mischung aus vollkommener Zufriedenheit und Erschöpfung widerspiegelten.

„Hey“, begrüßte ich ihn und bekam am Ende eine schwache Antwort. „Mein Name ist Naruto, aber meistens einfach nur kurz Naru.“

Ich stellte in den ersten Minuten fest, dass er recht freundlich war und die Müdigkeit bei ihm langsam nachließ. Aber durch die Operation und durch die Schmerzen waren seine Bewegungen deutlich eingeschränkt. Aber das zeigte mir nur, worauf ich mich ab dem nächsten Tag einstellen konnte.

Eingeschränkte Bewegungsfreiheit, Schmerzen und Müdigkeit. Wahrscheinlich kombiniert mit Hunger und Durst. Ich war doch sowieso schon ein Mensch, der nicht ohne drei Mahlzeiten am Tag auskam! Ich brauchte mein Essen! Ich konnte nicht ohne leben!

Am Nachmittag wurde ich von der Pflegerin wieder abgeholt, die mich zum Wartebereich brachte, wo ich auf den Termin beim Narkosearzt wartete. Dieser Termin verlief ganz entspannt. Mir wurde erklärt, was am nächsten Tag mit mir passierte, bevor die Operation anfing. Aber wenn ich ehrlich war, wollte ich nur noch, dass ich all das schon hinter mir hatte.

Als ich danach wieder auf mein Zimmer ankam, war der erste Transmann gerade wieder erwacht. Ich hatte versucht, so leise wie möglich das Zimmer zu betreten. Konnte aber nicht verhindern, ihn zu wecken.

Allerdings war ich nicht lange auf dem Zimmer, denn eine junge Assistenzärztin holte mich, weil ein Nierenultraschall gemacht werden musste und mir wurde von der Operateurin erklärt, wie die Operation ablief.

Mir wurde bei diesem Gespräch gesagt, dass der Professor die Operation am nächsten Tag nicht durchführen konnte, weil er einen wichtigen Termin hatte, aber die Ärztin hatte bereits unzählige Male als seine rechte Hand agiert und somit war ich auch damit einverstanden. Hauptsache ich konnte bald frei sein. Frei von dieser Last, die ich seit Jahren mit mir herumtrug. Hauptsache ich konnte endlich so leben, wie ich es wollte. Hauptsache ich war endlich frei.

 

Auch in dieser Nacht konnte ich kaum schlafen. Zum einen weil meine Zimmernachbarn schnarchten und den halben Wald dabei abholzten und zum anderen, weil ich wegen des nächsten Tages unruhig wurde. Jetzt stieg auch in mir die Angst und doch war ich gleichzeitig vollkommen entspannt, zumindest körperlich.

Während meine Zimmermitbewohner am nächsten Morgen etwas aßen, durfte ich maximal etwas trinken. An Essen war bei mir nicht zu denken. Leider wurde mir erst gesagt, dass ich gegen Mittag operiert wurde. Also hieß es für mich, dass ich warten musste und vor allem, dass ich mit diesem unterschwelligen Hunger leben musste. Und es war die reinste Qual. Wenn es zu schlimm wurde, trank ich etwas, um das Gefühl wieder zu vertreiben.

Und dann kam die Schwester, um mich endlich darüber zu informieren, dass ich mich fertig machen sollte. Das hieß für mich: Ich musste dieses schicke Operationshemd anziehen, was hinten offen war und diesen tollen und vor allem sexy OP-Slip.

Als ich mich dann auf mein Bett setzte und darauf wartete, dass ich abgeholt wurde, wuchs meine Unruhe weiter heran und ich schloss für wenige Sekunden die Augen, denn die Tablette, die einen beruhigen sollte, wirkte nicht. Zumindest noch nicht. Entweder sie half bei mir nicht oder die Wirkung setzte erst noch später ein.

Ein Pfleger kam ins Zimmer, sah mich an und fragte mich, ob ich bereit sei. Ich nickte und dann fuhr er mich mit dem Bett in die Richtung des Bereichs, wo die Patienten auf die Operation vorbereitet wurden. Erst wurde ich auf den Operationstisch gehoben, dann wurde mir eine angenehm warme Decke über den Körper gelegt und dann wurde mir auch fast schon die Narkose verabreicht…

 

Als ich die Augen wieder öffnete, war alles vorbei. Ich lag im Aufwachraum und hatte Schwierigkeiten, mich zu orientieren. Eine Schwester kam zu mir, strich mir über den Arm und meinte, es wäre alles in Ordnung.

Ich glaube, ich wollte mich gerade auf die Seite drehen, aber die Schwester hielt mich auf und drehte mich wieder auf den Rücken. Ich blinzelte, versuchte meine Augen offen zu halten, allerdings gelang es mir nicht und so schlief ich noch einmal ein.

Nachdem ich erneut einige Zeit später die Lider öffnete, sah ich auf die Uhr. Es war zwischen 16 und 17 Uhr. Also hatte die Operation ein paar Stunden gedauert. Immerhin wurde ich zwischen 11 und 12 Uhr abgeholt. Die genaue Uhrzeit wusste ich nicht mehr. Ging eine solche Operation immer so lange? Ich wusste es nicht.

Ich versuchte, etwas mit der Hand zu fühlen, hob meinen Kopf kurz an, um nach unten blicken zu können. Ich hob das Operationshemd an, was einfach nur auf meiner Brust lag und als ich die Pflaster erblickte, konnte ich mein Glück kaum glauben. Es war flach! Es war wirklich geschehen! Es war kein Traum! Ich hatte es wirklich durchgezogen. Und die Operation war scheinbar vollkommen gut verlaufen!

„Haben Sie noch ein Kissen oder so etwas, was man unter meine Beine legen könnte?“, fragte ich und hatte dabei einen ziemlich ekelhaften Geschmack im Mund.

Das lag bestimmt daran, dass man mich beatmen musste. Zumindest dachte ich das. Dann sah ich, wie die Schwester nickte, aber meinte, sie müsste vorher noch den Katheter ziehen. Meine Augen wurden groß. Ich dachte, das würden die machen, während ich noch in der Narkose bin. Dass die es machten, wenn man wach war, hörte ich gerade zum ersten Mal.

Aber ich wurde nur ein paar Minuten später auf mein Zimmer zurückgebracht und ich hatte ein Kissen unter meinen Knien, denn ich konnte absolut nicht komplett gerade liegen. Und wenn ich in der nächsten Zeit nur auf dem Rücken liegen sollte, dann würde ich einen Weg finden müssen, es mir angenehmer zu machen.

Ich wurde aus den Gedanken gerissen, als es an der Tür klopfte, diese geöffnet wurde und mir eine fremde, aber doch bekannte Person entgegenblickte. Sie hatte fast schon Tränen in den Augen. Sie entdeckte mich und kam sofort auf mich zu, um mich sanft zu umarmen. Immerhin wollte sie mir nicht wehtun.

„Hey…“, begann sie und ich lächelte ihr träge entgegen. „Wie fühlst du dich?“

Ich zuckte kurz mit den Schultern. Auch wenn ich mittlerweile ein bisschen mehr bei klarerem Verstand war, so fühlte ich mich dennoch wie erschlagen.

„Ganz gut, denke ich“, sagte ich und sah dabei zu, wie sie sich an die Kante meines Bettes setzte. „Ich habe nur Hunger und Durst…“

Als sie diese Worte von mir hörte, wusste sie, dass es mir nicht so schlecht gehen konnte. Immerhin wollte ich etwas essen. Und das war schließlich ein gutes Zeichen.

Ohne etwas zu sagen, stand sie wieder auf und verließ das Zimmer. Wenige Sekunden später kam sie wieder zurück und hatte ein Glas und eine neue Flasche Wasser dabei. Sie schenkte etwas der Flüssigkeit ein und reichte es mir. Mit viel Mühe trank ich etwas davon. Es schmeckte merkwürdig und ich hatte das Gefühl, ich würde Gummi trinken oder etwas anderes.

Doch zu meinem Bedauern blieb die Flüssigkeit, die ich zu mir nahm, nicht lange bei mir und ich übergab mich, ohne es ankündigen oder es gar verhindern zu können. Mit einer doch recht schnellen Bewegung drehte ich mich zur Seite und beförderte meine Magensäure und das Wasser hinaus, bevor es die Möglichkeit für meinen Körper gab, sich zu nehmen, was er brauchte.

Tammy, meine Bekannte, die erneut auf meinem Bett saß, sprang rasch auf und wich zurück. Und dann kam auch gerade eine Schwester herein, die nach mir sehen wollte. Aber da sah sie bereits das Übel, was ich angerichtet hatte.

Sie half mir, meine Unterhose anzuziehen, damit ich aufstehen konnte. Auch wenn ich mich absolut noch nicht dafür in der Lage fühlte. Ich wurde dennoch aus dem Zimmer gebracht und für einen Moment auf die Toilette gesetzt. Wenn ich es mir recht überlege, dann war das auch ganz gut so. Irgendwie hatte ich zumindest das Gefühl, dass ich … müsste.

Als ich nach wenigen Minuten wieder im Bett lag und meinen Kopf nach hinten sinken ließ, schloss ich für ein paar Sekunden meine Augen.

„Du hättest auch einfach sagen können, dass du meine Anwesenheit zum Kotzen findest“, lachte Tammy und ich stimmte mit ein.

Auch meine Zimmergenossen lachten, unterbanden es aber schnell, weil die Naht und die Wunde am Bauch spannte und schmerzte.

„Das stimmt doch gar nicht“, wehrte ich ab und versuchte, es wieder gerade zu biegen. „Das war wegen dem Trinken und nicht wegen dir…“

„Ich würde aber auch Kotzen, wenn ich Besuch von mir bekommen würde. Ich kann das also vollkommen nachvollziehen“, lachte Tammy weiter.

„Hör doch auf…“, brummte ich und atmete tief durch, weil die Müdigkeit wieder über mich hereinbrach.

Tammy strich mir über die Hand, die ich auf die frischbezogene Decke gelegt hatte, und lächelte mich aufmunternd an.

„Ich glaube, ich lasse dich erst einmal schlafen. Ich komme morgen wieder, wenn du wieder etwas ansprechbarer bist und du dich hoffentlich nicht wieder übergeben musst.“

Sie verabschiedete sich von mir, von meinen Zimmermitbewohnern und verließ dann das Krankenhaus. Nur kurze Zeit später war ich eingeschlafen und auch wenn ich mehrfach die Nacht wach wurde, konnte ich doch bis zum nächsten Morgen einigermaßen durchschlafen. Ich hatte weder Schmerzen, noch störte es mich großartig, dass die Schwestern nach mir sahen und beobachteten, dass ich keine Nachblutungen hatte oder sonstiges.

 

Am nächsten Morgen schlug ich meine Augen auf, weil die Tür geöffnet wurde und das helle Licht des Flurs ins Zimmer schien.

„Guten Morgen“, sagte die Schwester freundlich.

Allerdings half mir diese gute Laune auch nicht, denn das Licht und die Helligkeit störten mich bis jetzt am meisten.

Fieber und Blutdruck wurde gemessen, es wurde gefragt, wie es uns ging und ob jemand Schmerzen hatte. Aber merkwürdigerweise hatte ich im Brustbereich keine Beschwerden. Nur in der Gegend der Bauchnaht, wo die Hysterektomie durchgeführt wurde, fühlte es sich an, als hätte ich Muskelkater. Genau deswegen fiel mir das erste Aufstehen auch relativ schwer. Aber es war dennoch machbar. Auch wenn es unangenehm war.

Uns wurde erklärt, dass wir frühstücken und dann duschen gehen sollten. Ich wusste zwar noch nicht, wie ich das machen sollte, wenn ich meine Arme noch nicht wirklich hochheben konnte, aber wenn ich mir meine Zimmernachbarn ansah, dann konnte ich mich deutlich besser bewegen und war auch mobiler. Sie wirkten, als würden sie jeden Moment den Schmerzen erliegen. Dabei war ihre Operation nur einen Tag vor meiner gewesen.

Nach dem Mittag kam Tammy wieder vorbei und auch Sasuke hatte sich angekündigt, dass er bald da sein würde. Ich war mittlerweile duschen gewesen und hatte das erste Mal gesehen, was die Ärztin gezaubert hatte. Es fühlte sich einfach unglaublich toll an! Wenn ich ehrlich war, dann würde mein Leben ab jetzt nur noch bergauf gehen! Ich musste mich nie wieder verstecken! Ich musste mir keine Gedanken mehr darüber machen, was andere dachten.

Wenn mich jemand nach den Narben fragte? Dann konnte ich sagen, dass ich operiert wurde und wenn sie nach dem Grund fragten? Dann könnte ich immer noch eine blöde Ausrede suchen oder ich würde ganz einfach mit der Wahrheit herausrücken: Ich wurde operiert, weil mein Brustgewebe entfernt wurde, was überschüssig war und mich belastet hatte.

Die Naht am Bauch würde die Hose verdecken. Das würde also keiner sehen und Sasuke wusste sowieso, wieso ich operiert wurde, also würde es ihn nicht weiter stören.

 

Als es erneut klopfte, ging die Tür auf und mein Freund betrat das Zimmer. So langsam wurde es ganz schön voll. Er kam zu mir, nahm mich in den Arm und ließ sich auf der anderen Seite des Bettes nieder.

Er strich mir über die Wange und voller Stolz zeigte ich ihm das Operationsergebnis. Allerdings war es noch von Pflastern verdeckt. Aber dennoch sah er, welch optisches Resultat gezaubert wurde.

„Es ist schön, dass dein Leben endlich in die richtige Richtung geht und du dich sichtbar wohlfühlst. Dann können der Sommer und das Schwimmbad ja endlich kommen“, lächelte er und hauchte mir einen sanften Kuss auf die Wange. „Ich hoffe, die Heilungsprozesse verlaufen, wie sie es sollen.“

Ich nickte und bemerkte, wie mir Tränen in die Augen stiegen. Ich fühlte mich das erste Mal in meinem Leben angekommen. Ich fühlte mich das erste Mal als Mann, auch wenn ich nur zwei Operationen von vielen hinter mir hatte. Dennoch… Ich konnte endlich mein Leben anfangen zu leben. Ich konnte endlich sagen, dass ich nicht mehr im fremden Körper lebte, sondern in meinen eigenem.

Die Hormone schlugen an, die Operationen waren erfolgreich gewesen und ich fühlte mich mehr als wohl. Und noch dazu kam, dass ich tolle Freunde hatte, die sich für mich freuten, mich so akzeptierten, wie ich war und ich hatte einen Partner an meiner Seite, der mich liebte, auch wenn ich als Frau geboren wurde. Aber er sah mich keineswegs als weiblich an, sondern sah in mir Naruto Uzumaki!
 



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