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Tagträume und die bittersüße Realität

Trafalgar Law x OC
von

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Genesung

Am nächsten Tag ging es mir schon etwas besser. Das stellte ich bereits fest, nachdem ich aufgewacht war. Ich konnte mich wieder bewegen, mich sogar strecken und hatte zum ersten Mal einen klaren Blick. Das Fieber und die Wirkung der Schmerzmittel schienen langsam nachzulassen. Mit einem Mal schien die Decke festzuhängen, als ich meine steifen Beine bewegen wollte. Sie wurde durch irgendetwas zurückgehalten. Der Grund dafür war, dass Law im Sitzen auf meinem Bett eingeschlafen war. Sein Oberkörper hing schlaff nach vorne über, einen Arm hielt er im Schoß. Nicht ein Laut war von ihm zu hören, er atmete im Schlaf wohl sehr leise. Sein Schwert lehnte an seiner Schulter, wahrscheinlich war seine Hand irgendwann abgerutscht und in seinem Schoß gelandet. Mit der Hand seines zweiten Arms hielt nach wie vor meine Hand. Als mir das ins Bewusstsein drang, errötete ich unwillkürlich. Diesmal aber nicht aufgrund des Fiebers. Vorsichtig, um Law nicht zu wecken, löste ich meine Hand aus seiner und setzte mich im Bett auf. Gerade rechtzeitig, denn es klopfte kurz an der Tür und Sanji und Chopper traten ein. „Guten Morgen, Yume-chan“, begrüßte mich der Frauenliebende Koch überschwänglich, aber warmherzig, „Hier, ein kräftigendes Frühstück für dich.“ Er stellte mir ein Tablett mit lauter leckeren Sachen auf meinen Schoß und stieß dabei an den schlafenden Law. Der schreckte sofort auf und sah sich kurz verwirrt um. „Law, du kannst gehen“, meinte Chopper zu ihm, „Ich führe die weitere Behandlung durch.“ Gähnend nickte der Chirurg des Todes, streckte sich, kratzte sich unter der Pelzkappe am Hinterkopf und verließ den Raum. Verwundert blickte Sanji ihm hinterher. „Sag mal, Yume… war Law etwa die ganze Nacht über bei dir?“ Wieder stieg mir die Röte ins Gesicht, die gerade verschwunden war, als die beiden Mitstreiter hereingekommen waren. „Ja“, antwortete ich schlicht und spürte einen kleinen Stich, als Chopper mir eine Spritze in den Arm jagte. Dieser kurze, aber prägnante Schmerz irritierte mich genug, sodass mein Gesicht wieder seine gewöhnliche Farbe bekam. „Das nenne ich einen verlässlichen Arzt“, lobte Chopper und begann, die Verbände um meinen Bauch zu lösen. Äußerlich ließ ich mir nichts anmerken, aber innerlich lächelte ich. Es war ein erleichtertes Lächlen. Die beiden hielten den Grund für Laws Wache seinen ärztlichen Stolz. Ich jedoch glaubte nicht daran, dass das allein der Grund war, warum er die ganze restliche Nacht und den darauffolgenden Vormittag über bei mir geblieben war. Doch das wollte ich Sanji und Chopper auf keinen Fall mitteilen. Still ließ ich die Behandlung über mich ergehen, bekam einen neuen Verband um meinen Bauch und wurde an eine neue Infusion angeschlossen. Das Fieber schien weit unten zu sein, denn die Schwäche, die ich so lange gefühlt hatte, war beinahe weg. „So, das war es vorerst“, schloss das gerade große Rentier seine Behandlung ab, „Es ist wichtig, dass du wieder zu Kräften kommst. Deshalb…“ Er stoppte in seiner Erklärung und sah Sanji auffordernd an. „…musst du alles aufessen, was sich auf diesem Tablett befindet!“, vollendete der Koch Choppers Satz. Zum ersten Mal seit ich im Krankenzimmer der Death lag, konnte ich wieder lächeln. „Alles klar. Das werde ich. Vielen Dank, Sanji-kun. Vielen Dank, Chopper-kun.“ Sofort vollführte Sanji einen Liebestanz, während Chopper, der ganz geschmeichelt von meiner Dankbarkeit war, ebenso im Raum herumtänzelte. Ich konnte ein amüsiertes Kichern nicht unterdrücken. Dann verabschiedeten sie sich und ließen mich allein. Ich gehorchte den Anweisungen und verschlang ein Joghurt mit Müsli und geschnittenen Früchten, zwei Croissants, die mit Marmelade gefüllt waren und trank die ganze Kanne Jasmintee leer. Der Hunger war größer, als zunächst von mir angenommen und es fiel mir nicht schwer, alles aufzuessen. Etwas Später kam Robin vorbei, um mir ein paar meiner Bücher und meine Schreibutensilien zu bringen. Da ich aber noch zu schwach zum Schreiben war, ließ Robin eine Hand aus meiner Schulter sprießen und schrieb alles auf, was ich ihr diktierte. Egal, was für ein Blödsinn es war. Irgendwann mussten wir nur mehr kichern und ich konnte ihr nicht einen vollständigen Satz mehr sagen. Bevor sie ging, fragte ich sie noch schnell: „Eines noch, Robin: Was wird jetzt aus unserem Kampf mit One Eye? Eigentlich sollten wir doch heute ablegen und mit seiner Bande auf der nächsten Insel zusammentreffen.“ Mit einem warmen Lächeln antwortete sie: „Wir haben uns entschieden, dass du zuerst gesund werden musst, bevor wir den Kampf mit One Eye eingehen. Schließlich brauchen wir dich unbedingt, um ihn und seine Crew besiegen zu können.“ Sie wandte sich schon zur Tür, fügte dann aber noch hinzu: „Tra-kun hat uns alle davon überzeugt, dass das das Beste wäre. Und Luffy hat ihn bei dieser Entscheidung sehr unterstützt. „Was?“, dachte ich, als meine schwarzhaarige Freundin verschwunden war, „Law hat… dafür plädiert, auf meine Genesung zu warten? Hat er das vielleicht aufgrund seiner Ehre als Arzt getan? Oder weil… er sich so sehr um mich sorgte?“ Da fiel mir mein Traum wieder ein, den ich in der Nacht vor meiner Notoperation gehabt hatte. Der leidenschaftliche Kuss, seine schön geformten Hände mit den coolen Tattoos überall, seine zerzausten, schwarzen Haare… Ich musste schlucken, um dieses Bild wieder verdrängen zu können. Und gleichzeitig wurde ich mir bewusst: Nicht nur er war mir zu nah. Ich ihm genauso.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tuuli
2016-06-05T13:20:38+00:00 05.06.2016 15:20
Er ist eingeschlafen - wie süß!
Hätte auch gerne so eine Behandlung von Law, wenn ich krank bin :)


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